Einleitung: Die Dynamik geistlichen Lebens und ihre Herausforderungen
Vorsicht, Irrtum! Fünf Denkfehler, vor denen dich Gottes Wort ganz besonders warnt. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute reden wir über den Ursprung alles Guten.
Ich hoffe, ich habe dich mit dem Thema gestern nicht verschreckt. Die Dynamik geistlichen Lebens gehört für mich zu den schönsten Themen. Wenn ich darüber reden darf, wie unglaublich befreiend und erfüllend es ist, Jesus als dem guten Hirten folgen zu dürfen, erfüllt mich das mit großer Freude.
Aber ich empfinde dieselbe Dynamik auch als unglaublich belastend, wenn ich mir die Kehrseite anschauen muss. Wenn ich darüber nachdenke, wohin es Menschen bringt, wenn sie den Weg der Nachfolge verlassen, wird mir das deutlich. Die Dynamik des Scheiterns ist für mich keine theoretische Größe, sondern sie ist mit Gesichtern, mit Namen und mit konkreten Schicksalen verbunden.
Wenn mich interessiert, wie es sein kann, dass Menschen, die einmal für das Evangelium gebrannt haben, heute so weit weg von Gott sind, wie ein Heide es eben nur sein kann, teilweise tief verstrickt in Lügen und Perversionen, dann habe ich Menschen vor Augen, die mir immer noch viel bedeuten. Für die ich Gott teilweise seit Jahrzehnten um Gnade und Barmherzigkeit anflehe.
Die Dynamik des Scheiterns macht mir klar, dass wir in einem Kriegsgebiet leben und dass wir uns in puncto Sünde nicht irren dürfen. Aber wie gesagt: Zur Dynamik des geistlichen Lebens gehört auch all das Gute, mit dem Gott uns beschenken möchte. Und da wollen wir heute weitermachen.
Die Quelle des Guten: Gottes unveränderliche Güte
Jakobus Kapitel 1, Verse 16 und 17: „Irrt euch nicht, meine geliebten Brüder im Sinne von geistlichen Geschwistern: Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels Schatten.“
Auf welchen Irrtum möchte uns Jakobus hier aufmerksam machen? Es ist der falsche Eindruck, dass es etwas Gutes im Leben geben könnte, das nicht von Gott kommt.
Jetzt könnte man sich fragen: Ist es nicht egal, woher etwas Gutes kommt? Ich meine, solange ich etwas Gutes bekomme, warum sollte mich interessieren, woher es kommt? Sagt man nicht: „Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“?
Warum darf ich mich nicht irren, wenn es um die Frage geht, woher das Gute in meinem Leben kommt? Die Antwort auf diese Frage steckt für mich in einer Begebenheit aus dem Leben des Herrn Jesus, die uns bei Matthäus, Markus und Lukas überliefert wird.
Ich lese euch aus Matthäus und Markus vor.
Jesus als Maßstab für das Gute
Matthäus 19,16-17: Und siehe, einer trat herbei und sprach zu ihm: „Lehrer, was soll ich Gutes tun, damit ich ewiges Leben habe?“ Jesus aber antwortete ihm: „Was fragst du mich über das Gute? Einer ist der Gute.“
Markus 10,17-18: Und als er auf dem Weg hinausging, lief einer herbei, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: „Guter Lehrer, was soll ich tun, damit ich ewiges Leben erbe?“ Jesus aber sprach zu ihm: „Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als nur einer, Gott.“
Man merkt, wie Jesus in seiner Antwort immer wieder denselben Punkt betont: Einer ist der Gute. „Niemand ist gut als nur einer, Gott.“
Jakobus, der seinen Halbbruder Jesus gut kannte, greift diesen Gedanken auf. Es ist der Gedanke, dass es noch jemanden geben könnte, der es gut mit uns meint. Es ist der Gedanke, dass es neben Gott noch einen Guten geben könnte.
Die Gefahr falscher Güte und Gottersatz
Und dieser Gedanke ist deshalb so gefährlich, weil ein wirklich Guter mich dazu bringen könnte, mit ihm das zu tun, was man mit einem Guten macht. Ich weiß, der Satz klingt merkwürdig: „das zu tun, was man mit einem Guten macht“. Ich meine Folgendes: Wenn jemand es wirklich gut mit mir meint, dann werde ich ihm vertrauen.
In den Psalmen wird davon gesprochen, wie logisch es ist, sich bei einem gütigen Gott in Zeiten der Not zu bergen, ihn anzubeten, von ihm zu lernen oder ihm Opfer zu bringen. Wenn jemand es wirklich gut mit mir meint – und das muss gar nicht wirklich so sein, ich muss es nur glauben –, dann wird er für mich zu einem Gottersatz.
Ich kann dagegen nichts tun. Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine konkrete Person, eine Weltanschauung oder nur eine fixe Idee handelt.
Nochmal zu Jesus: Er ist der Gute. Niemand ist gut außer dem einen, Gott. Und Jakobus sagt: „Irrt euch nicht, meine geliebten Brüder, jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater der Lichter, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels Schatten.“ (Jakobus 1,17)
Gott ändert sich nicht. Er ist und bleibt für alle Ewigkeit der Vater der Lichter. Bei ihm gibt es kein bisschen Finsternis, er ist ganz und gar gut, seine Güte hat kein Ende.
Wenn es eine gute Gabe in meinem Leben gibt, ein vollkommenes Geschenk – also etwas, was ich wirklich brauche und das perfekt zu meiner Berufung passt –, dann kommt das von ihm, von oben. Das ist die Wahrheit, die es nicht zu vergessen gilt.
Die Lüge des Gegners und die Versuchung zur Verwirrung
Aber von Anfang an kommt jemand zu den Menschen, der das Gegenteil behauptet.
Ein kurzer Blick ins Paradies: Gott gibt dem Menschen ein einziges Gebot. Es heißt: Vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen darfst du nicht essen, denn an dem Tag, an dem du davon isst, musst du sterben.
Und was sagt die Schlange? Keineswegs werdet ihr sterben, sondern Gott weiß, dass an dem Tag, an dem ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.
Mit anderen Worten: Es stimmt nicht, was Gott sagt. „Gott enthält euch das Beste vor, er will nicht, dass ihr Gutes und Böses erkennt, er will nicht, dass ihr werdet wie Gott. Gott meint es nicht wirklich gut mit euch, hört auf mich!“
Diese dämonischen Stimmen von falschen Messiasen mit ihren Ideologien und Heilsversprechen oder die ganz normale Besserwisserei, die in uns allen steckt – all diese Stimmen zielen auf eine Lüge ab: Gott meint es nicht wirklich gut mit dir.
Vielleicht ist er gut, aber es gibt noch andere, die es auch gut mit dir meinen. Vielleicht sogar manchmal besser als Gott. Vertraue Gott nicht völlig, hör dir auch andere Meinungen an. Probier auch mal ein paar Sachen aus, die Gott verboten hat. Komm mal raus aus deiner christlichen Blase.
Vielleicht wirst du dann feststellen, dass Gott es gar nicht so gut mit dir meint, wie du immer dachtest.
Jakobus’ Warnung und die Entscheidung für Gottes Güte
Und jetzt kommt Jakobus und warnt: Irrt euch nicht, meine geliebten Brüder! Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk kommt von oben herab, von dem Vater.
Wir glauben, was Jesus sagt: Niemand ist gut, außer nur einer – Gott. Indem wir das anerkennen, bringen wir die Stimmen zum Schweigen, die uns dazu verführen wollen, Gottes Güte in Frage zu stellen.
Wenn wir diese Stimmen zum Schweigen bringen, bleibt Gott in unserem Leben Gott.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir Zeit nehmen und Gott für dreißig Dinge danken, die gut sind in deinem Leben.
Abschluss und Segenswunsch
Das war es für heute. Meine Internetseite heißt frogwords.de. Ich buchstabiere sie: f-r-o-g-w-o-r-d-s.de.
Sie heißt so, weil mein Spitzname früher „der Frosch“ war. Frogwords bedeutet „Worte vom Frosch“.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.