Gottes rettende Macht am Schilfmeer
Wie seine Hand sich über das Meer reckte, ließ der Herr das Wasser durch einen starken Ostwind die ganze Nacht zurückweichen. So wurde das Meer trocken, und die Wasser teilten sich. Die Israeliten gingen mitten auf dem Trockenen ins Meer hinein. Das Wasser bildete ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken.
Die Ägypter folgten ihnen nach und zogen mit allen Rossen des Pharaos, mit Wagen und Männern, mitten ins Meer hinein. Als die Zeit der Morgenwache kam, schaute der Herr auf das Heer der Ägypter aus der Feuersäule und der Wolke. Er brachte Schrecken über ihr Heer, hemmte die Räder ihrer Wagen und machte, dass sie nur schwer vorwärtskamen.
Da sprachen die Ägypter: "Lasst uns vor Israel fliehen! Der Herr streitet für sie gegen die Ägypter." Aber der Herr sprach zu Mose: "Recke deine Hand aus über das Meer, dass das Wasser wiederkomme und herfalle über die Ägypter, über ihre Wagen und Männer."
Mose reckte seine Hand aus über das Meer, und das Meer kam gegen Morgen wieder in sein Bett zurück. Die Ägypter flohen ihm entgegen, doch der Herr stürzte sie mitten ins Meer. Das Wasser kam wieder und bedeckte Wagen und Männer, das ganze Heer des Pharao, das ihnen nachgefolgt war, so dass nicht einer von ihnen übrigblieb.
Die Israeliten aber gingen trocken mitten durchs Meer, und das Wasser war ihnen eine Mauer zur Rechten und zur Linken. So errettete der Herr an jenem Tag Israel aus der Hand der Ägypter. Sie sahen die Ägypter tot am Ufer des Meeres liegen. Israel erkannte die mächtige Hand, mit der der Herr an den Ägyptern gehandelt hatte.
Das Volk fürchtete den Herrn und glaubte ihm sowie seinem Knecht Mose.
Der Lobgesang der Befreiung
Damals sangen Mose und die Israeliten dieses Lied dem Herrn und sprachen:
„Ich will dem Herrn singen, denn er hat eine herrliche Tat getan. Ross und Mann hat er ins Meer gestürzt.“
Das bedeutet, dass man in der Ewigkeit das Lied Moses singt, wie es in der Offenbarung beschrieben wird. Es gibt zwei Lieder Moses, und wir können uns gut vorstellen, dass wir diese singen.
„Der Herr ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil. Das ist mein Gott, ich will ihn preisen; er ist meines Vaters Gott, ich will ihn erheben. Der Herr ist der rechte Kriegsmann, der Herr ist sein Name.“
Des Pharaos Wagen und seine Macht warf er ins Meer, seine auserwählten Streiter versanken im Schilfmeer. Die Tiefe hat sie bedeckt, sie sanken auf den Grund wie Steine.
„Herr, deine rechte Hand tut große Wunder, Herr, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen, und mit großer Herrlichkeit hast du deine Widersacher gestürzt. Denn als du deinen Grimm ausließest, verzehrte er sie wie Stoppeln.“
Bei einem Schnauben türmten sich die Wasser auf, die Fluten standen wie eine Mauer, die Tiefen erstarrten mitten im Meer.
Der Feind dachte: „Ich will nachjagen und ergreifen, den Raub austeilen und meinen Mut an ihnen kühlen. Ich will mein Schwert ausziehen, und meine Hand soll sie verderben.“
Da ließest du deinen Windblasen wehen, und das Meer bedeckte sie. Sie sanken wie Blei im mächtigen Wasser.
„Herr, wer ist dir gleich unter den Göttern? Wer ist dir gleich, der so mächtig, heilig, schrecklich, lobenswert und wundertätig ist? Als du deine rechte Hand ausstrecktest, verschlang sie die Erde.“
Du hast durch deine Barmherzigkeit ein Volk geleitet, das du erlöst hast, und hast sie durch deine Stärke zu deiner heiligen Wohnung geführt.
Die Furcht der Völker und die Einsetzung des Herrn als König
Als die Völker dies hörten, erbebten sie. Angst ergriff die Philister, und die Fürsten Edoms erschraken. Auch die mächtigen Moabiter zitterten, und alle Bewohner Kanaans wurden feige.
Erschrecken und Furcht fiel auf sie. Vor deinem mächtigen Arm erstarrten sie wie Steine, bis dein Volk hindurchzog, bis das Volk hindurchzog, das du erworben hast.
Du brachtest sie hinein und pflanztest sie ein auf den Berg deines Erbteils, den du, Herr, dir zur Wohnung gemacht hast, zu deinem Heiligtum, das deine Hand bereitet hat.
Der Herr wird König sein, immer und ewig.
Denn der Pharao zog mit Rossen, Wagen und Männern ins Meer hinein, doch der Herr ließ das Meer wieder über sie kommen. Die Israeliten aber gingen trocken mitten durchs Meer.
Da nahm Mirjam, die Prophetin, Ahrons Schwester, eine Pauke in ihre Hand. Alle Frauen folgten ihr mit Pauken im Reigen, und Mirjam sang ihnen vor: „Lasst uns dem Herrn singen! Denn er hat eine herrliche Tat getan. Ross und Mann hat er ins Meer gestürzt.“
Historische Fragen und die bleibende Bedeutung des Schilfmeer-Wunders
Ich möchte Sie heute Abend nicht mit Fragen langweilen, wie das alles mit der historischen Forschung zusammenhängt.
Zuhause habe ich in einem meiner Kommentare zum Zweiten Mose eine Fotokopie eines hochinteressanten Artikels von Rieders Deitschest. Dieser Artikel zeigt sehr anschaulich, in welcher Zeit das alles stattgefunden haben könnte und wie es mit der ägyptischen Geschichte übereinstimmen kann.
Natürlich stellt sich die Frage: Ist das wirklich so passiert? Wenn es so nicht geschehen ist, ist das ja kein Wunder. Was ist denn los? Für Israel war es ein prägendes Erlebnis – übrigens bis heute.
Für uns Christen wurde dieses Ereignis nur durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten übertroffen. Diese Auferstehung stellt die gesamte Denkweise der Menschen auf den Kopf.
Sie werden immer wieder feststellen, wie bei den Propheten auf diese wunderbare Rettung damals am Schilfmeer angespielt wird. Dort wird sichtbar, wie Gott seine Gemeinde führt.
Die ausweglose Lage und Gottes Führung durch die Wüste
Nochmal kurz die Zusammenhänge: Das Erste war eine ausweglose Lage. Gott führte sein Volk mit der Wolken- und Feuersäule auf einem scheinbar verrückten Umweg durch die Wüste.
Aus menschlicher Sicht war das Wahnsinn. Heute fährt man mit dem Bus in ein paar Stunden über den Suezkanal nach Beerscheba oder Tel Aviv. Warum nicht den direkten Weg entlang der Küste nehmen? Weil dort die Philister waren. Das war aussichtslos. Das Volk befand sich in völliger Verlorenheit.
Der Pharao Loi verfolgte sie mit seinen besten Soldaten. Menschlich gesehen war nichts mehr möglich. Sie standen in einem Wadi, rechts und links konnten sie nicht entkommen. Vor ihnen lag Pi Harjot und das Meer, hinter ihnen die Ägypter.
In dieser Situation erlebten sie, dass Gott seine Gemeinde auch in ausweglosen Lagen rettet. Nun stellt sich die Frage: Ist das wahr oder nur ein Traum? Wenn man sich so etwas einredet, hat das keinen Sinn. Aber es ist wahr – allerdings nur dort, wo die Gemeinde ihr ganzes Vertrauen auf den lebendigen Gott setzt.
So war es auch bei den Propheten. Sie führten Streit, weil viele nicht mit dem lebendigen Gott rechneten. Als Jerusalem belagert war, vertrauten die Menschen auf ihre eigene Macht. Sie schielten auf die Russen oder Ägypten und versuchten, mit gottlosen Staaten Pakte zu schließen. Doch so würden sie nicht bestehen bleiben.
Das war gerade die Botschaft des Jesaja: Ihr müsst Gott vertrauen, wie damals, dann werdet ihr durchkommen. Ihr müsst dem Herrn gehorsam sein, und das ist der Weg. Der Herr wird sein Volk wunderbar erretten.
Für uns ist es wichtig zu merken: Gott ist immer größer als die Situation, die uns bedrängt – egal, was es ist. Gott ist immer größer. Am schönsten hat das Miriam besungen. Deshalb habe ich das zusammengestellt: Ich will singen, ich will singen.
Das persönliche Bekenntnis im Lobpreis
Ich bin so aufgewachsen und weiß, wie das war: In meiner Jugend war es in der Johannesgemeinde so, dass, wenn ein Pfarrer das Wort ergriff, er immer einen Schlenker einbaute, um gegen die Ich-Lieder zu protestieren. Damals kam das neue Gesangbuch heraus, und es wurde betont, dass wir nicht ständig unser Ich hervorheben sollten. Man sollte Gott nicht im Ich-Stil loben, also nicht so etwas sagen wie „Ich will dich lieben, meine Stärke“ oder „Warum ich?“. Stattdessen sollten wir von der Gemeinde sprechen.
Das erscheint mir eigentlich unsinnig. Ich kann nur erleben, wie Gott in meinem Leben der Herr ist. Das ist ein persönliches Bekenntnis. Das biblische Ich will dem Herrn singen – so sagt es auch Miriam. Ich will das so ausdrücken. Und es ist wunderbar, wenn Menschen in ihrem Leben genauso sagen: „Ich will singen“, auch wenn vieles dunkel und schwierig ist. „Ich will singen, ich will heute ihm das Lied singen, ich will ihn preisen.“
Heute gibt es wieder eine Welle von Lobpreisliedern, und das ist schön. Aber wir müssen aufpassen, dass die Lieder nicht manchmal verballhornt sind oder der Text zu schwach. Ich freue mich, dass wir vor 25 Jahren Lieder gesungen haben wie „Er teilte das Meer“ und „Unsere Hote mehr“. Herrlich! Aber ich bin auch immer wieder froh, dass unsere Lieder eine große Weite der Anbetung und der Freude an der Macht Gottes haben.
Ganz egal, welcher Stil – wir dürfen alles singen, was den Herrn groß macht und ihn preist. Ich will das Singen nicht missen. Jetzt kommt wieder: „Er ist meine Stärke“ im Vers 2, Kapitel 15. „Mein Lobgesang und ist mein Heil, mein Gott, ich will ihn preisen. Er ist meines Vaters Gott, ich will ihn erheben.“ Ich will das jetzt so sagen: Mein Leben ruht in seiner Hand. Ich bin durch ihn geborgen und getragen und habe die ganze Freude.
Das ist ein persönliches Bekenntnis. Und das muss erklingen, das muss laut werden. Was denn sonst? Wenn andere anders wollen und anders machen, interessiert mich das nicht. Ich kann es nur für mich sagen. Darum gehen wir fröhlich unseren Weg.
Miriam steht da mitten in der Wüste und haut auf ihre Pauken. Die anderen verstehen nicht, was das bedeutet, und die nächsten Probleme kommen trotzdem. Aber wir gehen singend und lobend durch die Schwierigkeiten dieser Welt. Das ist ein herrliches Bild, wie wir es mit unserem Leben machen sollen.
Die Bedeutung der Wunder und Gottes Nähe
Zuerst möchte ich über das Wunderbare an den Wundern sprechen. Was ist das Wunderbare an den Wundern? Nicht, dass Sie mich falsch verstehen – Sie kennen mich ja und wissen, dass ich Wunder keinesfalls gering schätze. Im Gegenteil.
Wir haben wieder so viel erlebt, auch mit unseren neuen Büroräumen. Wie das Ganze möglich wurde, wie sich manches gelöst hat, das ist beeindruckend. Wir sind täglich beschämt, wie sichtbar Gott unsere Bitten erhört. Auch in den vielen Schwierigkeiten unserer Dienste, im internationalen Zahlungsverkehr und in der Sorge um Menschen, in den Krankheitsnöten, die uns belasten, erleben wir Gottes Hilfe und Wunder.
Wir haben das in vielen Problemen erlebt: wenn wir Wohnungen gesucht haben und einfach gebetet haben, wenn wir nicht mehr weiter wussten, wenn Spannungen entstanden sind – Gottes Wunder sind groß.
Doch bei den Wundern gibt es immer ein Problem. Kaum ist das Wunder geschehen, werden wir oft undankbar. Wir denken: Ja, aber was wird morgen? Die nächste Sorge steht schon vor der Tür, die nächste Krankheit kommt bestimmt. Jetzt hat Gott zwar hier durchgeholfen, aber wird er das auch bei der nächsten Not tun?
Es ist wichtig zu erkennen, dass die Wunder, die wir erleben, uns auch undankbar machen können, weil wir sie nicht vollständig verstehen. In der Bibel werden Wunder immer als Zeichen gedeutet. Sie sind Zeichen, die darauf hinweisen, dass hinter diesen Wundern der lebendige Gott steht.
Um diese Erkenntnis geht es mir: Ich merke, Gott kann durch Wunder sprechen, aber er kann sie mir auch versagen. Denn ich weiß, er ist da – mit seiner Macht, so nah, auch wenn ich ihn nicht sehe, nicht spüre oder nicht fühle. Er ist da, ungeheuer nah, direkt in meiner unmittelbaren Nähe.
Das müssen Menschen wissen, die traurig und verzweifelt sind. Ich wundere mich immer wieder, wie die Gottlosen in unseren Tagen unerschrocken von ihrem Toi Toi Toi und vom Schornsteinfeger reden. Im Fernsehen hört man es immer wieder, während sie sich die Daumen fast kaputt drücken – all das, was da so ist.
Da sollte man sagen: Ich komme nur, um zu sagen, dass Gott bei Ihnen ist und Jesus sieht, was Sie bewegt. Und jetzt wollen wir miteinander beten, und auf einmal ist das andere weg. Das können Sie nicht bei den Aberglaubigen tun, die von ihrem Aberglauben reden, aber bei den angefochtenen Menschen.
Das ist doch, wenn man am Grab steht, immer wieder das Problem. Ich glaube wirklich, auch als Betroffener ist es den Menschen oft gar nicht so wichtig, was wir an Blumen oder Ähnlichem geben. Aber ich glaube, viele warten darauf, dass man ihnen zuspricht und sagt: Sie sind jetzt nicht allein.
Ich habe Ihnen am letzten Dienstag von dieser Trauerfeier in Oklahoma in den USA erzählt, wo das so wunderbar durch verschiedene Redner ausgedrückt wurde: Fürchte dich nicht, ich bin mit dir. Das sagt Ihnen jetzt Gott – er ist da.
Die Wunderzeichen können manchmal nur aufblitzen lassen, dass man sagt: Das habe ich gar nicht geahnt, dass in meiner ausweglosen Lage Gott plötzlich noch so eine Wendung möglich machen kann.
Das größte Wunder ist nicht die Totenauferweckung, die wir uns vielleicht wünschen, sondern die Liebe Gottes zu uns. Dass er sich so fest für uns entschieden hat, dass er uns nicht loslassen kann und für uns sein Leben gegeben hat – das ist das allergrößte Wunder.
Und das macht die anderen Wunder möglich.
Gottes Macht über Naturgesetze und die Realität der Wunder
Wir wissen, dass die Naturgesetze, die für viele denkende Menschen heute ein großes Problem darstellen, von Gott außer Kraft gesetzt werden können. Warum sind die Naturgesetze aber so fest? Sie sind nicht so unverrückbar, wie viele glauben. Das werden wir erleben, wenn die Welt untergeht. Plötzlich werden Sonne und Mond ihr Licht verlieren, und der ganze Kosmos wird auseinanderfallen.
Die ganze Welt hat ihre Festigkeit nur so, dass man sagen kann: Der nächste Morgen kommt bestimmt, der nächste Winter kommt bestimmt, weil Gott es so verfügt hat. Er ist ein schaffendes Wort, das nicht aufhören soll. Sommer und Winter, Saat und Ernte, Frost und Hitze, Tag und Nacht – all diese Naturgesetze sind vom Wort Gottes so befohlen, und deshalb sind sie so fest.
Doch Gott hat auch die Macht, dies für seine Leute zu ändern, wenn er will. Darüber muss man nicht streiten. Ich möchte das jetzt nicht demonstrieren, aber wir erleben sogar bei den gottlosen Aberglauben, dass der Teufel allerlei Verrücktes und Mögliche tut. Unser Gott kann aber auch wunderbare Dinge tun, Dinge, die Ärzte nicht verstehen.
Darum dürfen wir viel beten – um seine Wunder. Doch gerade wenn man das so sieht, wie zum Beispiel in Oklahoma, wo viele Eltern um ihre Kinder weinen, ist es oft schwer, auf Wunder zu pochen. Deshalb ist es so wichtig zu wissen, worauf die Wunder hinweisen.
In Ihrem Leben haben Sie überwältigend viele Wunder Gottes erfahren. Sie können davon Geschichten erzählen. Ich habe bei den Konfirmandenelternabenden immer gesagt: Erzählen Sie das Ihren Konfirmanden. Dann wird es plötzlich still in der Runde. So viel ist oft schon geschehen. Wenn die Mütter sagen, die Geburt war schwierig, sie hatten große Sorgen um das Kind und vieles mehr – man weiß, was Gott alles schon an uns gewandt hat. Er hat alles so herrlich gemacht.
Er ist der Herr, der Herrscher, der alles in seiner Hand hält. Er steht hinter den Naturgewalten, auch hinter den Meereswellen, hinter den Blitzen und hinter der Sonne, die scheint. Wenn man dieses Bild einmal hat, fühlt man sich geborgen in der Nähe Gottes. Psalm 139 spricht davon: „Flügel der Morgenröte, du, Herr, umgibst mich, ich bin von dir umgeben und behütet.“ Gerade in ausweglosen Situationen ist das so wichtig.
Das wollen wir singen und die Macht Gottes preisen, denn für Gott ist nichts unmöglich. Deshalb wollen wir auch mutige Wege gehen. Heute Morgen haben wir in unserer Andacht, die wir mit unseren Mitarbeitern in unseren Werken halten, gesungen: „Komm, Herr des Königsaufgebots.“ Dort heißt es: „Ob auch der Feind mit großer List und so will stürzen, wir haben Mut.“ Und so gehen wir hinein, denn er wird uns durch die Fluten tragen.
Jetzt wollen wir ganz unerschrocken und fröhlich vorwärts gehen.
Unsere Mitwirkung an Gottes Wundern
Der zweite Punkt, der mir wichtig ist: Wir sind an den Wundern mitbeteiligt. Die Wunder sind nicht so, dass man immer wieder sagt: „Ja, aber das kann Gott auch ganz ohne uns tun.“ Hier war entscheidend, dass die Israeliten einmal den Weg gehen mussten. Ich hätte gedacht, ich wäre gar nicht gegangen, ich hätte gesagt: „Ich gehe doch nicht ins Wasser.“
Gott hat sie ja gewiesen und gesagt: „Lauf zu!“ Er hat sie in dieses Meer hineingetrieben. Als Mose seine Hand ausstreckte, war auch das eine Glaubenstat von Mose. Hätten sie das gemacht, wenn Gott gesagt hätte: „Dreckige deine Hände, wie soll das gehen?“ Er wird mit hineingenommen, damit durch seine Hände das geschieht.
Dieser Mose, der vorher vierzig Jahre in der Wüste erlebt hat, wie klein er ist, der später an allem gezweifelt hat – Mose war doch ein Skeptiker, der gesagt hat: „Wer bin ich, dass ich zu Pharao gehen soll?“ Und jetzt steht er am Roten Meer und soll die Hand ausstrecken. Gott sagt: „Und ich habe es nicht geheißen.“ Wenn Gott uns befiehlt, können wir feste Schritte tun. Wir sind mitbeteiligt an diesen Wundern.
Ich möchte Mut machen, jetzt auch im Gehorsam gegenüber Gottes Gebot kühne Schritte zu gehen und zu sagen: „Ich kann etwas erleben mit meinem Gott.“ Mein Gott will mit mir in diese ausweglose Lage hinein und dort etwas wirken.
Nachher, auch in diesem Kapitel 15, kommt Vers 12: „Als du deine rechte Hand ausstrecktest, verschlang sie die Erde.“ Wenn Gott sich zu unseren Taten bekennt, zu unserem Gehorsam, dann kann Gott so viel wirken. Er kann das machen.
Vers 6 und 7: „Herr, deine rechte Hand tut große Wunder, Herr, deine rechte Hand hat die Feinde zerschlagen, und mit großer Herrlichkeit hast du deine Widersacher gestürzt. Denn als du deinen Grimm ausließest, verzehrte er sie wie Stoppeln.“
Mir war das früher immer so eindrücklich, wenn wir auf der Königstraße unterwegs waren, eine Straßenversammlung gemacht haben – eben so furchtbar, Angst gehabt. Meine Frau weiß, da war ich den ganzen Mittag ganz kräftig. Man kam danach so überwältigt zurück, weil man gesagt hat: „Das haben wir gar nicht geahnt, wie stark die Gegenwart Gottes da war.“ Die Leute waren unheimlich lieb und offen, da gab es kaum Widerstände und kaum Störungen. Wir hatten so Angst vor diesem fremden Platz. Aber Gott hat es so deutlich bewiesen.
Es war immer so nett, wenn irgendwann ein besoffener Störer kam und dann sagte: „Wir haben still gebetet.“ Plötzlich merkten wir, dass er weiterlief und weg war. Ich sage nur: An dem Punkt, wo sie es erleben, erleben sie plötzlich, dass die Feinde und alle dunklen Mächte keinen Raum mehr haben.
Wir haben es mal auf einer Freizeit so schrecklich erlebt, dass plötzlich, als wir beim Abendessen waren und nichts Böses im Sinn hatten, wir über dämonische Mächte gesprochen haben. Plötzlich fing eine Frau an, wie wild um sich zu schlagen und zu schreien. Dann sagte ihr Ehemann: „Das ist immer so.“ Sie brachten sie in ein Zimmer und versuchten, mit ihr zu reden. Da war eine alte, liebe Christine aus Baltenbuch, die sagte: „Jetzt müssen wir beten.“
Die ganze Freizeit haben wir bis zwölf Uhr nachts gebetet. Wir haben gebetet, bis sich das Ganze gelöst hat – auch durch ein Bekenntnis von Schuld und Abhängigkeit. Das ist so wichtig: Ich darf erleben, dass Gott der mächtige Herr ist, der alle Werke des Teufels zerstört.
Mir war das damals schrecklich, ich hatte noch nie mit Besessenheit und Bindungen zu tun gehabt. Aber ganz einfach das Gebet, der Zuspruch von Jesus: „Da wollen wir gar nichts machen. Jesus ist stärker als alle Mächte.“
Im Kolosserbrief steht, dass er die Mächte schaugetragen hat, wie an einer Demonstration, wie eine kriegsgefangene Beute herumgeführt. Darum ist es mir so wichtig, dass das, was gegenwärtig auch in vielen bibeltreuen Kreisen herumläuft, etwas sehr Großes zurückgemacht wird: eine Dämonenlehre, die nicht in der Bibel steht.
Da wird von Territorialgeistern gesprochen. Jetzt hat mir jemand gesagt, das sind oft auch in Südamerika die meistverkauften Bücher. Über Satan und die Dämonen braucht man gar nicht zu reden, weil sie entmachtet sind vor Jesus. Sie brauchen auch gar nichts anderes mehr, als dass ich den Namen Jesu anrufe.
Ich habe immer Menschen gebeten, die auch sagten: „Ich habe mich dem Satan verschrieben, ich kann nicht mehr beten.“ Und jetzt sprechen sie mir einfach die Worte nach. Das will ich nicht. Dann sind sie rausgegangen, gut, das ist ihre Entscheidung. Aber ich kann nur sagen: Es ist einfach so. Ich darf das sagen, dürfen Sie uns, und jetzt sitzen wir hin und sagen einfach: „Ich sage mich los von all diesen Mächten. Ich möchte Jesus gehören.“
Das ist der einzige Weg. So war es in der Apostelgeschichte, und wir wollen nicht glauben, dass es irgendwelche Mächte gibt, die noch eine besondere Kraft haben, so dass sie den Namen Jesu aufhalten können. Das gibt es nicht, weil Jesus stärker ist.
Ich verstehe, dass Menschen sagen: „Ich will den Namen Jesu nicht anrufen.“ Aber wo ich den Namen Jesu anrufe, hat der Teufel ausgespielt. Ich brauche nichts anderes dazu.
Ach, was habe ich mit Christen so herumgestochen! Nein, das kann bloß der Seelsorger. In Karlsruhe sitzt einer in so einer komischen Gruppe, der kann das nicht wahr, nur Jesus kann. Und ich darf nur den Namen Jesu anrufen. Wer den Namen des Herrn anruft, der wird gerettet. Das ist ja klar.
Da gibt es nichts anderes. Es gibt auch keine menschlichen Namen unter dem Himmel, die uns da retten können. Wenn Sie mit diesen Dingen zusammenkommen, brauchen Sie eine klare Absage, klaren Glauben in Jesus.
Das ist ja bei unserer Bekehrung auch so. Früher hat man sogar bei den Taufen noch gesagt: „Ich entsage aller Teufels Macht.“ Das war den Vätern sehr wichtig. Als das mal in einer aufklärerischen, liberalen Welle in der Kirche abgeschafft wurde, sind viele deshalb aus der Kirche ausgetreten. Sie sagten: „Wenn jetzt nicht einmal das ernst genommen wird, dass ich mich lossage von den Teufelsmächten, das ist der Sinn der Taufe.“
Damit ist es einfach gegeben. Es ist ganz wichtig: Es gibt keine anderen Territorialgeister. Da gibt es dann ganze Aktionen, da muss man dann herumziehen. Sie wissen ja, dass auch in Stuttgart eine charismatische Gemeinde am Samstagmittag siebenmal ums Rathaus gezogen ist und ihre Lieder angestimmt hat. Sie meinten, sie könnten die Geister vom Rathaus bannen und haben sich gewundert, dass der gleiche Schlendrian danach noch drin war wie vorher.
Da ist etwas anderes nötig: Glauben. Im Glauben den Namen Jesu anrufen. Das ist das, was in der Gemeinde war. Wenn jemand den Namen anruft, hat der Teufel seine Macht verloren.
Aber das ist einfach wichtig: Der Herr behält den Sieg, und der Herr hat die Macht. Wir sind mitbeteiligt an seinen Wundern. Durch uns und durch unseren Glauben geschehen die Wunder.
Jetzt muss man immer gleich dazusagen: Aber nicht so, wie manche meinen, dass man an die Wunder glauben muss und dann kommt es nach so einem Placeboeffekt, das redet man sich ein, Selbstsuggestionen und so weiter. Es geht hier um ganz machtvolle Dinge.
Die Gemeinde, die glaubt, kann auch in ihrer Fürbitte ungemein bewirken. Die Fürbitte für Sodom, die Fürbitte für die Regierenden, die uns befohlen ist, die Fürbitte für den Frieden, die Fürbitte auch um die Ausbreitung des Reiches Gottes – da geschehen ungeheuer große Dinge.
In der Mission ist immer nur durch die Fürbitte etwas geschehen. Der Herr hat den Sieg, aber er will seine Gemeinde im Beten haben.
Ganz wunderbar ist das im Psalm 118 beschrieben. Wenn Sie den mal aufschlagen, Psalm 118, Verse 13 bis 18, Luthers Lieblingspsalm:
Vers 13: „Man stößt mich, dass ich fallen soll, aber der Herr hilft mir. Der Herr ist meine Macht und ist mein Heil.“ Man singt mit Freuden vom Siegen den Hütten der Gerechten.
„Die Rechte des Herrn behält den Sieg, die Rechte des Herrn ist erhöht, die Rechte des Herrn behält den Sieg.“ Das ist der Arm, der wirkt, der rechte Arm. Damit macht man alles – sofern man nicht Linkshänder ist. Das ist natürlich ein bildlicher Ausdruck.
Aber da will Gott tätig sein, und ich darf mich einfach freuen. Heute machen wir alle viel zu viele Probleme. Ich muss immer wieder ein paar böse Sätze loswerden.
Ich habe heute gehört, dass die Kirchen nun auch noch ein Wort zum 8. Mai gesagt haben. Aber viel Neues war auch nicht drin, als das, was man schon gehört hat.
Was wir der Welt verkündigen müssen, ist: Die Rechte des Herrn behält den Sieg. Das wäre doch die Botschaft. Wir müssen wieder in die Welt hinausrufen: Gott hat alle Macht im Himmel und auf Erden. Er hat Jesus ins Amt gesetzt. Wenn er den Namen Jesu anruft, haben wir das mitzuteilen.
Die anderen Sätze kriegen die Leute auch so noch zusammen in die Zeitungen, in Rundfunk und Fernsehanstalten. Wir müssen das Evangelium hinausrufen.
Ich fürchte, die meisten Menschen wissen das einfach nicht. Wir sagen: „Wir glauben nicht nur daran, ihr werdet es erfahren. Probiert es doch mit dem Herrn aus. Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen.“
Daher zitiere ich schwer, aber er gibt mich dem Tode nicht preis.
Im Hebräerbrief ist noch einmal festgehalten: Durch den Glauben des Mose ist das große Wunder geschehen.
Der Ruf zu mutigem Glauben und Gemeindebau
Wir brauchen heute in unserer Zeit wieder Menschen mit großem Mut. Ich sehne mich danach, dass es uns gelingt – das sind meine Wünsche und Hoffnungen –, überall in Stuttgart wieder Hauskreise ins Leben zu rufen, Bibelhauskreise zu gründen, Kindergruppen zu starten und Jugendkreise zu etablieren.
Wenn ich durch die Stadtteile fahre und dort die jungen Menschen sehe, freue ich mich. Es ist schön, wie es bei uns ist, aber wir möchten das Feuer weitertragen. Wir wollen, dass Menschen dort wieder anfangen und dem Herrn die Ehre geben. Gott will wirken – in diesen Häusern, in den Siedlungen, im Asemwald, im Neugeräut und überall. Er will etwas tun.
Wenn ich die armen Kerle anschaue, blutet mir das Herz. Die Naziparolen, die sie hören – die jungen Menschen wollen doch etwas erleben. Nicht wegen der Naziparolen, sondern sie suchen nach dem Wirklichen, nach dem Sieg. Und wir sagen: Der Sieg ist bei Gott. Dort darfst du dich begeistern. Das ist echt. Das erlebst du nicht bei deiner verstauten Ideologie.
Oder wenn die linken Autonomen wieder die ganzen Barrikaden in Brand gesetzt haben, wie gestern Abend – auch diese jungen Menschen wollen etwas erleben. Sie merken, dass die ganze Welt nichts dahinter hat. Jetzt suchen sie, und wir müssen ihnen etwas geben. Und das finden sie, wenn wir sie zum lebendigen Gott führen.
Das Lied der Mirjam und der Aufbau der Gemeinde
Und jetzt noch ein Wort zum Singen. Wie schön singt doch Miriam! Einen Teil dieses Liedes haben wir bereits behandelt. Das Lied besingt wunderbar, wie der Herr seine Gemeinde führt. Der Herr baut seine Gemeinde, der Herr baut sein Reich. Heute hatten wir so eine schöne Losung aus Sacharja 9, dass der Herr sein Reich bis an die Enden der Welt baut.
Es braucht von mir gar nichts anderes, als diesen Glauben festzuhalten und dem Herrn zu dienen. Wenn diese Spuren da sind und man selbst in diesem Dienst tätig ist, dann warten, beten und hoffen wir für andere. So werden wir erleben, wie sich das erfüllt. Die anderen probierten es auch und gingen einfach den Weg weiter. In der Bibel ist das so schön beschrieben: wie Blei sind sie unten versunken.
Das, was über diese armen Ägypter losbrach, ist der Urschlamm. Er war schon in der Schöpfungsgeschichte erwähnt: diese Fluten, die die Welt umgeben. Dort sind diese Todesmächte untergegangen in diesem Chaos. Chaosmächte heißen sie oft in der Schöpfungsgeschichte. Das biblische Bild zeigt, dass ich, wenn ich der wirkenden Hand Gottes entfliehe, in diese abgrundtiefen Verlassen falle.
Das können wir kaum beschreiben, so wie wir Menschen sagen: Wer Gott verlässt und seine Rettung nicht annimmt, der ist verloren, sinkt ab und kommt um. Das erlebt Mose und Miriam. Doch dann sagen sie: Die Gemeinde führt er wunderbar hindurch, durch alle schrecklichen Erlebnisse. Die Gemeinde wird wunderbar bewahrt und erlebt Gottes Macht und Größe in allen feindlichen Angriffen.
Deshalb ist es uns so wichtig zu wissen, wann die Verfolgungszeit der Gemeinde beginnt. Gerade dann werden sie umso mehr Gott erfahren. In dieser ganzen Not wird die Gemeinde umso herrlicher die Hand Gottes entdecken. In Vers 11, im Kapitel 15, folgt noch einmal ein Lobpreis darüber, wie wunderbar Gott ist.
Das ist das ganze Ziel Gottes: Er will seine Gemeinde, sein Volk herrlich darstellen. Er will sich eine Gemeinde zubereiten. Auch das sehe ich heute sehr kritisch, wenn viele Kleingemeinden entstehen, in denen man Angst hat, dass sich Leute in einer Konfession abschotten. Ich habe fast eine allergische Reaktion darauf.
Wir sind Gemeinde Gottes, egal in welcher Organisationsform wir uns befinden. Wir wollen offen sein für alle Kinder Gottes, für alle, die an Jesus glauben und sein Wort bewahren. Denn Gott sammelt nur eine Gemeinde. Aus technischen Gründen müssen wir zwar gewisse Ordnungsdinge berücksichtigen, aber wir sollten sie ganz, ganz klein halten.
Wenn Leute meinen, es gäbe Organisationsformen auf dieser Welt, die schon eine Vorwegnahme des Paradieses sind, dann irren sie sich. In allen Organisationsformen steckt viel menschlicher Despotismus oder Papsttum. Das habe ich am Sonntag besonders betont. Gerade Menschen, die bittere Erfahrungen gemacht haben, wissen das.
Wir müssen sehr aufpassen, dass wir uns nicht einer Menschenherrschaft unterjochen lassen. Wir sind Gemeinde Gottes und wollen darauf achten, nie von Menschenmeinungen abhängig zu werden. Stattdessen wollen wir den Herrn erleben, der uns führt. Der Herr will seine Gemeinde bauen, und das tut er.
Das geschieht zur Beschämung aller Organisationen, denn manchmal segnet er kleine und namenlose Kreise. Der Herr setzt immer wieder seine Ehre hinein: Ich baue meine Gemeinde. So war es schon damals bei Mose. Dabei war nichts vom Ruhm für Mose dabei, sondern der Herr hat es getan. Er hat seine Gemeinde erweckt.
Es ist wunderbar, wie man das auch in der Geschichte der Erweckungen immer wieder sehen kann. Wie Gott es gemacht hat. In Stuttgart ist die Kinderkirche der Sonntagsschule entstanden, ohne dass die Pfarrer etwas dazu getan haben. Die Kirche war ein Laienwerk. Die Jugendarbeit der Zever war reine Laienarbeit.
Das Wort „Laie“ ist natürlich irreführend, denn diese Menschen waren geistlich, auch wenn sie in einem Beruf standen – als Kaufleute, Lehrer oder Ähnliches. Gott hat sie einfach benutzt und seine Macht gezeigt. Ich denke, er würde es heute wieder tun, wenn wir auf ihn bauen und mit ihm rechnen.
Alle Feinde, die dagegen kämpfen, haben nichts mehr und können nichts mehr ausrichten. Das ist so machtvoll, dass alle Feinde den Mut verlieren. In Vers 16 heißt es: Es fiel auf sie Erschrecken und Furcht. Sie erstarrten wie Steine. Wir brauchen gar nichts zu fürchten in dieser Welt – keinen Feind, niemanden.
Wenn wir dem Herrn trauen, wird er uns den Sieg geben. Für uns ist die Auferstehung Jesu noch größer als der Durchzug durchs Rote Meer. Die Auferstehung Jesu ist der Punkt, an dem wir sagen: Seit Jesus von den Toten auferweckt ist, haben wir einen Glaubensmut, den niemand mehr brechen kann.
Wir wollen kühn und mutig viel, viel wagen für unseren Herrn. Denn wir erleben die Macht Gottes, die Auferstehungskraft. Diese soll in unserem Leben wirken und Gott soll sie auch bei uns überquellen lassen.
Schlusswort: Die Verherrlichung Gottes und die Kraft des Glaubens
Ich bin am Ende. Gott hat sich in der Geschichte verherrlicht, und wir dürfen immer wieder an solchen Stationen innehalten und wissen: Weil Gott einmal so herrlich gehandelt hat – so wie er in der Auferstehung Jesu mächtig gewirkt hat – brauche ich mich nicht mehr zurückzuerinnern. Stattdessen darf ich an der Osterfreude festhalten und sagen: So wird er sich auch an meinem sterblichen Leib, der einmal vermordet im Grab lag, wunderbar erweisen.
Gestern war ich in Königsfeld zu verschiedenen Diensten bei der Bibelschule Bergstraße. Dort war der Missionar Pieske aus Costa Rica. Ich frage ihn immer: Wann hast du zu Jesus gefunden? Er sagte, er war noch ein Kind und wusste damals noch gar nichts vom Glauben. Aber er hatte solche Todesangst, dass sie ihn richtig gelähmt hat. Er hatte große Angst vor allem Sterben. Irgendwo hatte er gehört, dass Jesus auferstanden ist. Das war für ihn der erste Lichtblick in dieser Todesangst.
Genau so sagt er: Es war für ihn, als hätte er damals gebetet: Herr, ich will nicht sterben, ich will leben. Erst im Nachhinein kann er das ordnen und sagen, dass Gott dieses Gebet eines Kindes angenommen hat. So ist Ostern für uns ein Triumph. Kein Teufel kann einen mehr packen, wenn man dem Herrn vertraut. Es kann nichts mehr geschehen. Auch in allen Diensten wissen wir uns in der Hand des Herrn.
Wir haben in Stuttgart in den vergangenen Jahren tolle Dinge erlebt. Dort hat einmal Christa Mewes in der Stiftskirche gesprochen – falls sich noch jemand erinnert. Zu dieser Zeit sind Homosexuelle gekommen, die ganz mit Blech behangen waren. Die Kirche war so voll, dass man kaum etwas machen konnte. Wir standen nur noch in den Gängen und haben uns breitbeinig hingestellt, damit sie nicht mehr durchkommen. Sie wären sonst auf die Kanzel gestiegen und hätten die Redner heruntergezogen.
Man hatte immer Angst, wie das noch weitergehen sollte. Da konnte man nur noch beten und sagen: Herr, lass das jetzt nicht aus den Fugen geraten. Trotzdem habe ich mich gefreut, dass sie das Wort gehört haben, dass die Botschaft verkündet wurde und dass doch noch ein Friede war. Denn manchmal gab es sehr angespannte Situationen. Aber der Herr ist immer noch größer.
Wir wollen keine Angst vor solchen Situationen haben, sondern mit dem Herrn rechnen. Äußere Hilfe nützt uns gar nichts. Mit Polizeigewalt kann man nichts erreichen. Das Wort dringt durch, und der Herr behält den Sieg in all diesen Situationen.
