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Erfülltes Leben oder gefüllte Scheunen?

JuMiKo 23, Teil 2/21
01.07.2023Lukas 12,16-21
Hast du auch manchmal Angst, Wesentliches im Leben zu verpassen? Die Geschichte eines erfolgreichen Unternehmers, der fast alles richtig gemacht hat. Aber doch den größten Fehler von allen beging ...

Gnade sei mit euch und Frieden von dem, der da war und der da ist und der da kommt -unser Herr Jesus Christus, Amen.

Verpassens-Angst

Ihr kennt wahrscheinlich folgende Gedanken: Bei denen geht eine Party, da muss ich unbedingt hin! Oder den Gedanken: Da gibt es dieses eine neue Familien Gadget, was alle anderen auch haben, das brauch ich unbedingt! Wenn ich das nicht habe, dann entgeht es mir etwas! Oder dieses eine Video, das so viele Klicks hat – aktuell zum Beispiel „Seven vs. Wild“ – wenn ich das nicht gesehen habe, dann entgeht mir etwas; wenn ich diese Dinge nicht gesehen und erlebt habe – dann verspüre ich einen Mangel.

Ihr wisst ja, wie man das nennt: „Fear of missing out“, auf Deutsch die Angst, etwas zu verpassen. Und diese Angst etwas zu verpassen im Leben ist kennzeichnend für unsere Generation heute. Wir alle, die wir hier sind, haben diese Angst in einer gewissen Weise.

Und jetzt ist es so, dass diese Ängste im Leben manchmal begründet und manchmal auch unbegründet sind. Und vielleicht hast du das ganz konkret erlebt in den letzten Jahren, vielleicht gerade in dieser Corona Zeit, wo viele Dinge eben nicht möglich waren, wo man viele Dinge eben verpasst hat. Vielleicht war das bei dir der 18. Geburtstag oder der Abiball - Dinge, die nicht stattfinden konnten.

Jetzt ist es allerdings so, dass ist das eine ist im Leben, wenn wir gewisse Dinge nicht erleben können, wenn gewisse Dinge wegfallen. Es ist etwas ganz anderes, wenn wir Gefahr laufen, das Leben selbst zu verpassen.

In unserem Text, den ich gleich lesen werde – da ist das so. Da stellt Jesus uns einen Mann vor. Der wollte sich absichern. In seinem Leben hat er in die Zukunft geschaut und wollte wissen: wie kann ich jetzt das Beste aus meinem Leben herauszuholen? Wie kann ich bloß jetzt so leben, damit ich ein erfülltes Leben habe, damit ich bloß nichts verpasse in meinem Leben? Das war seine Angst. Und trotz dieser Angst, trotz aller seiner Bemühungen, das Leben eben nicht zu verpassen, hat er eben genau dieses verpasst.

Lukas 12,16-21

Deswegen habe ich diese Predigt auch überschrieben. Erfülltes Leben oder gefüllte Scheunen? - Von der Gefahr, das Leben zu verpassen. Wir wollen hören, auf Gottes Wort und wenn du eine Bibel dabei hast, darfst du gerne aufschlagen Lukas 12, ab Vers 16 - da heißt es: „Er (Jesus) sagte aber ein Gleichnis zu ihnen und sprach: Das Land eines gewissen reichen Mannes trug viel ein. Und er überlegte bei sich selbst und sprach: „Was soll ich tun? Denn ich habe keinen Raum, wohin ich meine Früchte einsammeln soll.“ Und er sprach: „Dies will ich tun: Ich will meine Scheune niederreißen und größere bauen und will dahin allen meinen Weizen und meine Güter einsammeln. Und ich will zu meiner Seele sagen: ‚Seele, du hast viele Güter liegen auf viele Jahre. Ruhe aus, iss, trink sei fröhlich!‘“ Gott aber sprach zu ihm: „Du Narr! In dieser Nacht fordert man deine Seele von dir. Was du aber bereitet hast - für wen wird es sein?“ So ist der, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist in Bezug auf Gott.“

Drei Punkte, die ich euch gerne mitgeben möchte anhand dieses Wortes, anhand des reichen Kornbauern, damit wir eben nicht Gefahr laufen, das Leben zu verpassen, sondern am Ende des Lebens sagen können, wenn wir in die Ewigkeit einziehen: „Ich habe ein erfülltes Leben gelebt!“. Mein erster Punkt:

Ich bin abhängig von Gott

Das erste, was Jesus hier deutlich macht anhand dieses Textes, dass wir in unserem Leben zu 100% abhängig sind vom Schöpfer des Universums, von Gott selbst. Das macht Jesus eben deutlich, indem er uns diesen Bauern vorstellt, der wie jedes Jahr jetzt hingegangen ist und seine Felder beackert hat. Aber diesmal ist das ein bisschen anders gewesen. Dieses Jahr fährt er eine absolute Rekordernte ein. Alles ist super gelaufen, ein Jahr voller Investitionen und jetzt diese Bombenernte. Dieses Jahr macht er nicht ein paar Tausend sondern ein paar Millionen. Der hat so viel eingefahren, der wusste noch nicht einmal mehr, wie er das Ganze jetzt unterbringen sollte.
Der wusste: In den letzten Jahren, da hat das alles noch reingepasst in meine ganzen Scheunen, aber jetzt brauche ich größere Scheunen. Das ist ein Visionär, der guckt nach vorne: Weiterbauen! …damit er eben das unterbringen kann, was er jetzt alles erlangt hat.

Wie kann ich klug investieren?

Und aus seiner Situation heraus stellt er sich jetzt eben die Frage wie kann ich meine Zukunft absichern? Wie kann ich jetzt am Klügsten investieren? Dass ich mit dem, was ich hier eben habe bloß nichts verpasse! Und wenn man sich das so ein bisschen vor Augen hält, dann klingt das total vernünftig! Dann klingt das total logisch! Diese Herangehensweise, wie der Bauer das macht, das macht Sinn. Der Bauer hat ja nichts Böses getan, das ist ja jetzt nicht so ein gottloser Verbrecher gewesen, der irgendwie Leute abgeschlachtet hat oder sich mit Prostituierten umgeben hat. Dieser Mann, das war ein Geachteter, das war ein Frommer, das war ein Landwirt. Einer, der bekannt war für sein moralisches Leben, der vorbildlich gelebt hat. Er war fleißig, der hat einfach gut gewirtschaftet und der fragt sich jetzt: Wie kann ich dieses Kapital am besten anlegen? Das ist gut, da ist nichts verwerflich dran. Ja, das ist ja nicht so einer, der sein Leben total an die Wand gefahren hat, wo man sagt: Okay, der hat in diesem Jahr seine dritte Ehe an die Wand gefahren - selbst schuld. Der verprasst ja sein Geld auch nicht einfach. Der überlegt sich: Wie kann ich das, was ich hier habe, vernünftig anlegen?

So sollen wir das ja auch machen - wir sollen ja gute Haushalter sein mit dem, was Gott uns allen vertraut hat, an Zeit, an Kraft, an Liebe und auch an den Finanzen. Das ist super, das ist großartig. Der ist auch bereit, nach vorne zu schauen in die Zukunft. Das Vergangene so ein bisschen hinter sich zu lassen. Zu sagen ich reiß das hinter mir ab, ich schaue nach vorne – wie gesagt, das ist ein ein Visionär. Das ist jetzt auch nicht jemand, der nur ans Arbeiten gedacht hatte, so ein Workaholic, so 24-7, immer nur Arbeit, Arbeit, Arbeit. Er ist bereit, auch mal zu genießen, sich zur Ruhe zu setzen - das ist super, das ist wunderbar.

Diese eine Sache hat er vergessen.

Dieser Mann, der rechnet mit fast allen. Nur mit einem rechnet er nicht. Mit Gott. Seht ihr das? Bei seinen ganzen Berechnungen kommt einer nicht vor, und das ist Gott selbst! Er übersieht, dass Gott es ist, der ihm das Leben gab. Dass Gottes es ist, der ihm die Gesundheit gibt, damit er überhaupt auf dem Feld rackern konnte. Dass Gott das ist, der ja das gute Wetter geschenkt hat, damit er diese großartige Ernte erst einfahren konnte. Dass Gott ihm die Möglichkeiten gab, überhaupt so zu investieren. Das alles sieht er nicht. Er sieht nicht, dass er abhängig ist von Gott.

Dieser Mann, er macht ja im Prinzip alles richtig im Leben. Nur diese eine Sache, die hat er vergessen: Seine Abhängigkeit von Gott. Und das ist eben eine lebenswichtige Wahrheit, die uns dieser Text lehrt. Dass die Ernte unseres Lebens auf Dauer nur von denen erfolgreich eingefahren wird, die auch die Rechnung mit dem Wirt machen. Von denen, die Gott in angemessener Weise vor Augen haben. Von dem Menschen, der weiß: Ich bin abhängig bei allem, was ich tue, von Gott selbst! Das gilt es eben zu verstehen.

Wenn wir nicht in der Abhängigkeit Gottes leben, dann leben wir an einem erfüllten Leben vorbei und verpassen damit das Leben. Ich habe das gerade schon erzählt, ich bin seit zwei Monaten Papa und eins kann ich über meine großartige, wundervolle Tochter sagen: Sie ist alleine nicht überlebensfähig. Sie ist darauf angewiesen, dass wir als Eltern uns um sie kümmern. Dass sie zum Beispiel nicht unterkühlt, dass sie immer warm angezogen ist, dass sie ihr Essen bekommt, dass sie ihren Schlaf bekommt.

Die kann selbstständig so, wie sie jetzt ist, nicht überleben. Und das gilt ja für uns auch in unserem Leben hier auf der Erde - und ganz besonders auch im Geistlichen.

Noch ein bisschen frei sein …

Und vielleicht nicken das jetzt viele von euch ab und sagen: Ja logisch, das habe ich auch so kennengelernt, das weiß ich, das habe ich vor Augen. Aber wir leben oft nicht so! Denn da kommt immer wieder der Widersacher, der schafft uns glauben zu machen, dass wir nicht in allem von Gott abhängig sind. Und dann flüstert er uns Dinge ein und sagt: Passt mal auf - du bist ja schon in der Jugendgruppe. Du investierst ja schon und du hast ja die Absicht mal in die Mission zu gehen und sonstige Dinge zu tun. Aber Gott in allen Bereichen des Lebens? Irgendwo musst du ja auch so ein bisschen autonom sein, so ein bisschen frei …

Und das ist ja genau das, was im Garten Eden geschehen ist. Dieses Infragestellen des Wortes Gottes. Diese Stimme, die dir sagt: Du bist doch nicht wirklich zu hundert Prozent abhängig von Gott - nein, du musst doch Dinge noch selbst entscheiden.

Die hatten doch im Garten Eden alles! Die hatten doch das erfüllteste Leben. Arbeiten ohne irgendwelche Schwierigkeiten - hey super, wer hätte das nicht gerne? Und dann glauben wir tatsächlich, dass ein erfülltes Leben außerhalb der Gegenwart Gottes möglich ist. Und so leben wir dann auch immer wieder unsere Nachfolge. Wir blenden aus, dass wir zu 100% abhängig sind vom lebendigen Gott.

Jetzt passiert etwas ganz Entscheidendes, ich bin damit eingestiegen, dass wir oft in dieser Angst leben, das Leben zu verpassen. Ich erstelle jetzt mal eine ganz einfache Gleichung. Nicht, weil wir jetzt im Mathematikunterricht sind, sondern damit wir uns das mal runterbrechen - weil das ganz, ganz einfach zu verstehen ist. So als würde ich sagen 1 + 1. Die Antwort kennen wir im Schlaf. So ist das auch in unserem Glaubensleben. Da ist auf der einen Seite der Widersacher, der kommt, der uns immer wieder Dinge einflüstert. Und auf der anderen Seite ist eben die Angst, Dinge zu verpassen.

Scheunen bauen – aus Angst, etwas zu verpassen

Was machen wir dann, was ist unsere Reaktion auf diese Angst? Richtig, wir bauen Scheunen – so wie dieser von Bauer eben hier hingeht und seine Scheunen baut. Und dann gehen wir hin und bauen eben unsere Scheune der Anerkennung. Und dann dreht sich plötzlich alles nur noch darum, dass meine Follower-Zahl auf TikTok und Instagram und wo auch immer ihr unterwegs seid, dass das eben wächst. Das ist dann plötzlich das Entscheidende, worum alles geht. Wo sich alles darum dreht.

Oder die Scheune des Reichtums. Da dreht sich jetzt alles nur noch darum, dass ich das eine habe, das eine bekomme - ob ich das Geld habe oder nicht, ist völlig egal. Darum dreht sich dann alles. Dass ich Dinge besitze eben.

Oder die Scheune der Sexualität, die ist ja ganz bekannt, oder? Dann dreht sich alles nur noch darum, dass ich eben meine Sehnsucht stille. Dass mein Verlangen irgendwie ausgelebt werden kann - und dann kommt man da nicht mehr von los …

Oder die Scheune des Glücks. Frag doch mal nach in den Umfragen bei Instagram und Co: Was ist der Sinn deines Lebens? Da werden 95% der Leute euch sagen: Hauptsache, ich bin glücklich! Hauptsache mir geht es gut! Ich setze auf das Glück im Leben - und so haben wir alle unsere Scheunen, die wir versuchen, zu füllen. Tag für Tag.

Die Gott-Plus-Mentalität

Und genau das gilt ja auch für unsere Nachfolge. Wenn wir auf der einen Seite sagen, ich halte das ja alles für gut und richtig und ich bin unterwegs mit Gott, aber wenn du nicht vor Augen hast, dass die Abhängigkeit von Gott alles ist, was zählt, dann haben wir so einen „Gott-plus-Glauben“. So eine „Gott-plus-Mentalität“ und damit brechen wir das erste Gebot, das Gott uns gesagt hat, dass wir allein Gott verehren dürfen und niemand sonst.

Aber genau das ist das, was so viele tun: Gott plus mein Glück, Gott plus Anerkennung. Weil Gott eben nicht ganz ausreicht. Ich brauch so ein Backup, eine Absicherung in meinem Leben.

Weißt du, und das ist die erschreckende Wahrheit: Es ist möglich, dass du eine Jugendgruppe leitest, dass du deine Gebete täglich sprichst, selbst, dass du jetzt hingehst und dich auf Missionseinsätze vorbereitest, ohne vor Augen zu haben, dass du zu 100% abhängig bist vom lebendigen Gott. Das ist möglich, das geht. Ich kann meine fromme Gebete sprechen. Tag für Tag. Ich kann meine Dienste wahrnehmen, ohne vor Augen zu haben, dass ich mit jeder Faser meines Lebens, an jedem einzelnen Tag von Gott abhängig bin.

Es kann sein, dass das Zentrum meines Lebens nicht Gott ist. Sondern die gefüllten Scheunen. Meine Absicherungen. Aber weiß du: Es gibt keinen „Gott-plus-Glauben“! Wenn wir uns für irgendwelche Scheunen auf dieser Erde entscheiden, entscheiden wir uns automatisch immer gegen Gott.

Ich kann mir vorstellen, dass dieser Kornbauer genau so gelebt hat. Das war ein frommer Mann, der ist sicherlich in jedem Gottesdienst dabei gewesen ist. Der sicherlich in der 1. Reihe vorne gesessen ist. Der hat bestimmt Aufgaben wahrgenommen, hat immer fleißig seinen Zehnten gegeben. Der war dabei. Wir lesen auch nichts davon, dass er Gott irgendwie total vergessen hat, in dem wie er lebte. Vielleicht saß er im Gottesdienst und hat gesagt: Gott, ich freue mich darüber, dass meine Scheuen so schön voll sind, dass es dieses Jahr so gut gelaufen ist – wunderbar!

Wir lesen nicht, dass er Gott abgelehnt hat oder dass er Gott vergessen hat. Sein Problem war, dass er Gottes nicht in angemessener Weise in seine Zukunftsplanungen mit einbezogen hatte! Er hat sich bestimmen lassen von den Ängsten dieser Welt. > Er hat sich bestimmen lassen von der Angst, etwas zu verpassen.

Deswegen hat er seine Scheune gebaut. Er hatte nicht vor Augen, dass da einer ist, der das erfüllte Leben bietet. Dass da einer ist, ohne den nicht ein einziger Halm auf dem Feld seines Lebens wächst - Gott allein.

Und so will dieses Gleichnis uns eben kritisch prüfen: Wie sieht die Ernte meines Lebens aus? Sind es die gefüllten Scheunen? Oder ist es ein erfülltes Leben? Worauf setzt du dein Vertrauen? Und daran erinnert Jesus jetzt: Du bist abhängig von Gott, plane dein Leben nicht ohne deinen Schöpfer!

Worauf setzt du dein Vertrauen?

Das Problem lesen wir hier in Vers 19, wenn es heißt „…und ich will zu meiner Seele sagen: Seele, du hast viele Güter liegen, auf viele Jahre. Ruhe aus, iss, trink, sei fröhlich!“ Worauf setzt du dein Vertrauen, wenn es um die Sicherheit deiner Zukunft geht? Was sind deine „Güter auf viele Jahre“? Am Ende zählt nur eins: Habe ich Gott in angemessener Weise dabei im Blick? Zeigt mein Leben, meine Nachfolge (und da muss auch ich, Paul Koch, mich immer immer wieder ganz kritisch prüfen) zeigt mein Leben, mein Dienst, dass ich abhängig bin von Gott selbst? Und warum das so wichtig ist, das sehen wir in einem zweiten Punkt.

Ich werde gerichtet von Gott

Mit den Vermögenswerten unseres Lebens ist es so, dass wir diese Jahr splitten können. Wir können sagen bei den Vermögenswerten, die wir haben: Pass mal auf, einen Teil lege ich auf die Bank. Ein anderer Teil ist bei mir zu Hause. Ein dritter Teil kommt dann irgendwie in meine Rentenversicherung. Und ein vierter Teil in ITFs, in Kryptowährungen rein, und für den fünften Teil kaufe ich mir dann ein paar Immobilien. Das geht.

Bezüglich der Ewigkeit gibt es nur zwei Möglichkeiten - und diese können wir nicht splitten! Entweder ich investiere in die Diesseits GmbH. Oder ich investiere in die Ewigkeit AG. Und der Bauer, der hat alles voll auf die Diesseits GmbH gewettet. Der hat alles allein auf diesen Punkt gesetzt. Und GmbH heißt: Gesellschaft mit beschränkter Haftung - und das scheint ihn nicht weiter zu stören. In diesem Punkt, da gibt es keine letztgültige Haftung. Das stört ihn nicht, der fühlt sich sicher, das sagt er ja zu seiner Seele: „Seele, du hast viele Güter daliegen, auf viele Jahre. Ruhe aus, iss, trink, sei fröhlich!“

Reichtum ist nicht das Problem

Sein Reichtum, sein Erfolg - das war nicht sein Problem. Das Problem war, dass er genau das für seine Sicherheit hielt. Dieses leicht Gleichnis lehrt uns auch in keinster Weise, dass Gott uns Reichtum nicht gönnt. Reichtum ist nicht das Problem. Wir haben viele Beispiele im Neuen Testament, wo uns deutlich gemacht wird, dass wenn wir zu viel Geld haben, wenn wir zu viel Reichtum haben, kann uns das abhalten von Gott. Aber das ist nicht das, was Jesus hier durch dieses Gleichnis uns lehren möchte. Gott gönnt dir die schönen und guten Dinge auf dieser Erde. Das ist nicht das Problem. Ich habe das Gefühl, dass manche an so einen Gott glauben, der der große Spielverderber ist, so nach dem Motto „Wenn ich die Nachfolge bloß ernst nehme, dann muss ich irgendwie so als Eremit in der Wüste leben und darf nichts mehr besitzen“. Aber das ist nicht das, was ich hier deutlich machen möchte.

Ein erfülltes Leben zu führen, bedeutet nicht, dass Gott mir nichts gönnt. Jesus hat nie einen Reichen aufgrund seines Reichtums abgelehnt. Das Problem ist nicht, dass das Geld schmutzig ist. Das Problem ist, dass unser Herz schmutzig ist. Das war das Problem des Bauern.

Das Problem ist nicht, dass das Geld schmutzig ist. Das Problem ist, dass unser Herz schmutzig ist.

Unser Herz, das die eigenen Scheunen füllen möchte – das ist das Problem. Scheunen der Anerkennung, des Glücks, der Sexualität; all diese Dinge eben. Und so haben wir alle unsere Scheunen, fokussieren uns tagtäglich immer wieder darauf. Und der Widersacher richtet immer wieder unseren Blick darauf und sagt: Guck doch mal, wie attraktiv das Ganze ist!

Und jetzt kommt ein ganz entscheidender Punkt in diesem Gleichnis. Gott geht nämlich nicht kommentarlos an diesem Bauern vorbei, sondern er richtet ihn. In Vers 20, da heißt es: „Gott aber sprach zu ihm: ‚Du Narr! In dieser Nacht fordert man deine Seele von dir.‘“

Beispielgeschichte eines Narren

Es gibt eine Haltung, die in jedem Menschen drin steckt, von Natur aus - das gilt jetzt nicht nur für Landwirte. Das gilt für den Prediger, für den Studenten, den Schüler, für den Banker. Das gilt für die Hausfrau… Ich nehme als Beispiel mal den Prediger. Da ist ein Mann, der hatte einen großen Terminkalender. Da hat er alle seine Termine eingetragen Tagung X und Konferenz Y und die Sitzung mit dem Vorstand und Gottesdienstleitung hier und Predigtdienst dort und einige Termine und kommen noch, die musst du ja auch noch alle eintragen - weil er ja im Leben nichts verpassen wollte. Alles muss da schön rein. Was macht er? Der besorgt sich einen größeren Terminkalender, wo man jetzt nicht nur die Stunden des Tages dort eintragen kann, sondern auch die Stunden der Nacht. Und das klappt doch ganz gut und irgendwann sagte er sich: „Liebe Seele, du hast alles gut eingetragen – wunderbar! Jetzt genießen wir die Zeit ein bisschen.“ Und je weniger er versäumte, desto mehr stieg er in seinem Ansehen. „Vorsitzender Präsident“ stand auf seinem Stempel, dann wurde er noch in den Ausschuss Q in Verband K gewählt. Aber eines Tages war es dann soweit und Gott begegnet ihm und sagt: Du Narr - heute stehst du auf meinem Terminkalender.

Bei der Ernte, von der Jesus hier spricht, steht viel mehr auf dem Spiel als meine Scheunen. Es geht nicht um meine Anerkennung und mein Geld, das ich auf der Erde habe. Es geht um viel, viel Größeres. Es geht nicht darum, dass ich so ein paar Dinge auf der Erde hier verpasse. Ob das jetzt der 18. Geburtstag ist oder sonstige Geschichten - es geht darum, das Leben selbst zu verpassen.

So ein paar Dinge ab und zu zu verpassen, das hätte ihm keine Angst machen müssen. Aber es geht um das Leben selbst! Weil unser Gott ein richtender Gott ist! Das sehen wir immer wieder in der Bibel – in Psalm 9,8 zum Beispiel - da heißt es: „Der Herr aber thront in Ewigkeit, er hat seinen Thron zum Gericht aufgestellt.“ Oder Psalm 50,6: „Die Himmel verkündigen seine Gerechtigkeit, denn Gott ist es, der richtet.“ Oder im Neuen Testament - Römer 2,16: „An dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen richten wird nach meinem Evangelium durch Jesus Christus.“ Oder Jakobus 5,9: „Seufzt nicht gegeneinander, Brüder, damit ihr nicht gerichtet werdet. Siehe, der Richter steht vor der Tür!“

Und genau so wird eben auch dieser Landwirt hier gerichtet. Vers 20: „Du Narr, noch in dieser Nacht fordert man deine Seele von dir!“ Die Seele steht ja für das Leben. Es geht hier also um dein Leben, ein Leben, das auf die Ewigkeit ausgerichtet ist Das sich nicht auf du ein paar Jahre hier auf der Erde begrenzt, sondern auf die Ewigkeit bezogen ist.

Du hast nur dieses eine Leben!

Das ist das, worum es geht und in dem Moment als Gott das Leben des Bauern forderte, ist es völlig unerheblich, ob was aus seinen ganzen Scheuen wird. Dein größtes Kapital in deinem Leben ist dein Leben selbst, das Gott dir geschenkt hat. Wenn das weg wäre, dann wäre alles andere auch weg. Du Narr, in dieser Nacht fordert man deine Seele von dir. Was du aber bereitet hast - für wen wird es sein?“

Dein größtes Kapital in deinem Leben ist dein Leben selbst.

Und du hast nur dieses eine Leben. Dieses Leben ist einmalig. Das hast du nicht zwei Mal! Das ist nicht so wie bei einem Computerspiel, wo man sagen könnte, dieses Level habe ich nicht hinbekommen – egal. Ich mach das Ganze nochmal von vorne. Das funktioniert nicht! Du hast dieses Leben auf der Erde nur ein einziges Mal und deswegen stellt Jesus uns hier so kritisch diese Frage: Wo legst du dein größtes Kapital in deinem Leben an?

Sag mir: Wo ist dein Leben zukunftssicher? Wie ist es richtig investiert? Bitte seht diese Spannungen in diesem Gleichnis! Jesus spricht hier nicht von einem Verbrecher, der alles kaputt gemacht hat im Leben, sondern er spricht von dir und mir!

Doch was ist eigentlich jetzt die Begründung dafür, dass dieser Bauer so ein Urteil erhält? Ver 21: „So ist der, der bei sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist in Bezug auf Gott.“ Dieser Bauer war arm bei Gott, weil er die Ernte seines Lebens ohne seinen Schöpfer gemacht hat und am Ende mit leeren Händen dasteht. Nochmal: Das Problem ist nicht sein Reichtum. Das Problem ist nicht, dass er zu viel Geld hatte. Sondern dass er an der entscheidenden Stelle zu arm war. Er hat sein Leben beim falschen Konzern angelegt, weil er nur auf sich selbst fokussiert war. Er hat nur sich gesehen und sein Leben und seine Güter und seine Scheunen, das war alles, was für ihn zählte. Das sehen wir ganz deutlich - sechs Mal spricht er nur von sich, von seiner Ich-Zentriertheit. Ab Vers 17: „Er überlegte erst mal bei sich selbst“ heißt es. Und dann sagt er: „Was soll ich tun? Denn ich habe keinen Raum, wohin ich meine Früchte einsammeln soll. Und er sprach dies will ich tun. Ich will meine Scheunen niederreißen und größere bauen und will dahin all meinen Weizen und all meine Güte einsammeln. Und ich will zu meiner Seele sagen…“ Ich, ich, ich, ich, ich, ich, immer nur ich - das ist das, was die Erfahrung sagt. Nur sich und seine Möglichkeiten. Nur das Ende bedenkt er nicht.

Und wie sehr das heute in unserer gesellschaftliches Denken passt, das sehen wir daran, dass wir heute ja selbst Marken nach unserem eigenen Ich-zentrierten Leben benennen. Sowas haben vielleicht einige von euch in der Hosentasche dieses Ich-Phone oder so ein Ich-Pad. Das ist das, worum sich heute alles dreht? Ich stehe im Zentrum – und da sagt Gott: Du Narr!

Gott richtet ihn hier! Der hat umsonst geackert, umsonst geschuftet! Du Narr! Und das ist tragisch - und ich bin der Überzeugung, dass Gott das voller Schmerz sagt. Dass Gott sagt: Ich wollte dich doch beschenken! Der Vertrag zur Ewigkeits-AG, der lag dir doch vor! Warum hast du dich nicht warnen lassen? Warum hast du dir nichts sagen lassen, als ich dich rief? Warum hast du dich bestimmen lassen von Dingen, die nicht über dein Grab hinausreichen? Warum? Warum hast du dich taub gestellt, als ich dich rief?

Dieser Mann, der glaubt, er habe alles abgesichert. Und das ist das, was so deutlich wird - diese Spannung eben. Er redet auch von „vielen Jahren“. Das genügt mir dann für viele Jahre - und Gott sagt: In dieser Nacht…“ - das ist der Richterspruch.

Bevor dieser Bauer seine Lebensziele verwirklichen konnte, endet Gottes Plan mit ihm. Dieser Mann, der hat das Haltbarkeitsdatum seines Lebens falsch eingeschätzt und wie wichtig so Haltbarkeitsdaten sind, das wissen wir, wenn wir mal irgendwo so einen verdorbenen Joghurt gegessen haben, wo das Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Aber das beschert bei uns dann höchstens irgendwie so einen verdorbenen Magen. Aber das, was der Bauer hier erlebte, das bewirkt eine verdorbene Ewigkeit! Das hört nicht mehr auf!

Die knallharte Wahrheit dahinter

Es ist nicht so, dass wir einen Gott haben, der am Ende dann sagt: „Komm, ich wink dich da durch, weil du irgendwie christlich sozialisiert aufgewachsen bist. Weil du fleißig in die Gottesdienste gegangen bist.“
Er sagt „Man wird deine Seele von dir fordern!“. Und damit macht Gott deutlich: deine Seele ist nicht dein Besitz, darüber verfügst du nicht. Nicht einen einzigen Tag! Es wird der Tag kommen, da werden wir alle vor dem Richterstuhl Gottes stehen. Und da wird Gott uns fragen: Was hast du mit deinem Leben gemacht? Wem hast du dein letztes Vertrauen, deine letzte Sicherheit geschenkt?

Ich weiß, dass viele von euch sich daran stoßen, dass viele Schwierigkeiten damit haben und sagen: Das darf man nicht so deutlich sagen. Dass viele da sind die sagen: Weißt du, ich will lieber was anderes zu hören. Sowas wie: Wenn du nur einigermaßen mit Jesus unterwegs bist, den ein oder anderen Missionseinsatz machst oder vielleicht ein bisschen aktiver bist - das reicht schon aus. So ein, zwei Scheunen im Leben - das ist absolut in Ordnung.

Ihr Lieben, ich muss euch das sagen. Es ist meine Pflicht. Ich kann nicht anders. Der Prophet Hesekiel macht das ganz deutlich. In seinem in seinem Buch, da begegnet Gott ihm nämlich, und da sagt er das: Du wirst vor den Leuten predigen, du wirst Dinge sagen müssen, die sind knallhart, die sind nicht gut verdaulich. Da werden die Leute Schwierigkeiten mit haben. Aber wenn du denen das nicht so sagst, wie ich es dir mitgebe, dann werde ich deren Blut von deinen Händen fordern. Wenn du es ihnen aber sagst, dann werden sie ihr eigenes Blut von ihren Händen fordern.

Es ist dein Job, es ist deine Aufgabe - das gilt auch mir. Ich kann nicht anders, ich muss euch das deutlich machen. Auch wenn das immer wieder abgelehnt wird. Jesus hat das immer ganz klar gesagt, was passiert, wenn wir die Rechnung falsch vor Augen haben, wenn wir nicht damit rechnen, dass da ein am Ende ein Gott auf uns wartet, der uns richten wird. Ewige Verdammnis. Und das ist eine knallharte Aussage der Heiligen Schrift. Etwas, was uns ganz enorm herausfordert.

In Vers 21 spricht Jesus längst nicht mehr von den Bauern. Da sagt er: „So ist nämlich der, der für sich selbst Schätze sammelt und nicht reich ist, in Bezug auf Gott.“ Man kann auch übersetzen mit „so ergeht es jedem…“. Jedem, der nicht reich ist in Bezug auf Gott.

Deswegen stellt sich uns am Ende noch eine entscheidende letzte Frage: Wie werde ich denn jetzt reich bei Gott? Wie komme ich denn jetzt zu diesem erfüllten Leben? Wie komme ich denn jetzt dahin, dass ich das Leben nicht verpasse?
Und deswegen heißt mein dritter und letzter Punkt:

Ich werde erlöst durch Gott

Ihr Lieben, das ist jetzt das ganz, ganz Große hier. Jesus zeigt uns auf, was ein erfülltes Leben tatsächlich ausmacht. Und das sind nicht die gefüllten Scheunen. Wäre das der Fall, dann hätte dieser Bauer das erfüllte Leben überhaupt gehabt. Seine Scheunen waren voll, voller ging es schon gar nicht mehr.

Ein erfülltes Leben, sagt Jesus, hat allein der, der reich ist in Bezug auf Gott. Wie sieht dieser Reichtum aus? Einige Verse später in diesem Kapitel lesen wir die Antwort. Da heißt es: „Trachtet jedoch nach seinem Reich und dies wird euch hinzugefügt werden.“

Die die Frage, die wir beantworten müssen, um das Leben nicht zu verpassen, heißt: „Wie komme ich rein in dieses Reich Gottes?“ Und da sind wir eben geneigt, wieder diesen „Gott-plus-Glauben“ zu wählen. Zu sagen „Ja, ich nehme das so ein Stück weit an, aber ich versuche, das durch moralische Grundsätze, durch ein vorbildliches Leben so ein bisschen zu kompensieren. Ein bisschen aufzuweichen, damit Gott am Ende sagt: ‚Du hast gut gelebt, komm, das passt schon so‘“. Oder indem ich eben in die Gottesdienste gehe und sage: „Ich habe das ja alles abgearbeitet, ich bin ja dabei gewesen.“

Wie komme ich rein in Gottes Reich? Die Lösung hat Jesus bereits genannt, zum Beispiel in Matthäus 5. Da heißt es: „Selig sind die geistlich Armen, denn ihrer ist das Reich der Himmel.“ Was sind das für Leute? Geistlich arme Menschen, die zugeben, dass sie vor Gott nichts zu bringen haben. Es bedarf also ganz offensichtlich einer gewissen Form der Armut, um reich zu werden bei Gott. Was ist damit gemeint?

Ist ja immer mal wieder falsch verstanden worden, so dieses „Selig sind die geistig Armen“ - also Menschen, die einen geringen IQ haben, die ist schlecht in der Schule waren. Das ist nicht das, was hiermit gemeint ist. Sondern es geht darum, geistlich arm zu sein. Und das macht die Bibel ganz klar – das bedeutet, dass Menschen sich vor Gott eingestehen: Vor der Heiligkeit Gottes mit ihrem absoluten Anspruch stehe ich mit leeren Händen da! Ich habe Gott nichts zu bringen - außer meiner Schuld. Geistlich Arme, das sind Menschen, die erkennen Gott: Ich bin so viel schuldig geblieben an Liebe, an Dankbarkeit, an Hingabe, an Gehorsam, an Dienst. Ich habe meinem Schöpfer so viel verweigert.

Gott hat mich mit seiner absoluten und grenzenlosen Liebe beschenkt und ich bin da so oft dran vorbeigelaufen. Und wenn ich mich an ihm und an seinem Maßstab messe, dann bleibt unterm Strich immer eine rote Zahl. Ich habe nicht die Möglichkeit aus mir selbst heraus vor dem Richterstuhl Gottes bestehen zu können und der ewigen Verdammnis zu entkommen. Ich habe nicht die Möglichkeit aus mir selbst heraus irgendwie reich zu werden bei Gott.
Geistlich arm zu sein heißt genau das einzugestehen, wie ich vor Gott dastehe. Einzugestehen und zu verstehen, dass ich wirklich ein armer Sünder bun und Gott nichts zu bringen habe. Gar nichts.

Die einzige Lösung

Ich weiß nicht, aus welchem Grund du heute hier bist. Ob du sagst: Ich will mich zurüsten lassen; ob du dich hast vielleicht mitschleppen lassen mit anderen aus der Jugendgruppe, aus der Familie und aus dem Freundeskreis. Aber wenn du das noch nicht erkannt und bekannt hast, dann geh hin - bitte den lebendigen Gott, dass er dich das begreifen lässt. Dass du erkennst und bekennst: „Herr, ich hab dir nichts zu bringen!“ Das ist nämlich die Voraussetzung für all das, was ich tue. Dass ich das zugebe und die einzige Lösung annehme, die Jesus geschaffen hat für mein Problem. Die einzige Lösung für meine ganzen Scheunen im Leben.

Die einzige Lösung, die eben in dieser einen Person liegt, in Jesus Christus, der auf diese Welt gekommen ist um für meine Schuld zu sterben. Für meine Scheunen. Für all das, was ich verbockt habe im Leben. Der mir einen Sinn, eine Perspektive schenken möchte. Der gekommen ist, damit ich eben nicht mehr arm sein muss, sondern damit ich reich werden kann vor Gott.

Er hat alle Schuld bezahlt und sagt: „Ihr könnt alle zu mir kommen, die ihr mühselig und beladen seid und eure geistliche Armut bekennen. Glaubt mir, vertraut mir!“ - das ist geistige Armut. Ich setze Gottes Maßstab an meinem Leben an und verstehe, dass ich nicht bestehen kann.

Paulus hat das sagenhaft auf den Punkt gebracht in 2. Korinther 8,9: „Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich würdet.“
Obwohl Jesus alles hatte, wurde er arm für uns. Das ist die Erlösung durch Gott. Er hat alles hingenommen. Er ist diesen Leidensweg gegangen, wurde gefoltert, ist in den Tod gegangen – und ist auferstanden mit dem einen Ziel, damit du reich werden kannst bei Gott. Damit du ein wirklich erfülltes Leben kleben kannst. Dass da einer ist, der die Brücke zum lebendigen Gott schlägt.

Das ist der einzige Weg. Und wenn du bisher nicht aufgepasst hast - das musst du verstehen! Es ist der absolut einzige Weg auf dieser Erde, um ein erfülltes Leben zu leben. Allein durch Jesus Christus! Das ist der absolut einzige Weg, um reich zu werden bei Gott, dass ich hingehe und meine Armut zugebe, vor dem, der sein Leben für mich hingegeben hat. „Jesus, du allein kannst mich reich machen durch deine Vergebung - du alleine! Ich brauche dich!“
Das ist mein Lebensstil. Kein Moment wo ich mich mal kurz hinsetze und sage „Gott, sorry, da habe ich mal ein paar Dinge versaut…“, sondern ich lebe das ganz praktisch an jedem Tag meines Lebens.

Das sind wir jetzt wieder bei diesem ersten Punkt. Das, was der Kornbauer eben nicht begriff und lebte - diese Abhängigkeit von Gott. Wenn ich das begriffen habe: „Herr, ich hab dir nichts zu bringen“, dann tue ich eine einzige Sache in meinem Leben, von diesem Tag an. Ich klammere mich an meinem Heiland Jesus Christus, als wäre das alles was zählt. Denn das ist alles was zählt.

Ich klammere mich an meinen Heiland Jesus Christus, als wäre das alles was zählt. Denn das ist alles was zählt.

Ich habe sonst nichts im Leben. Die Scheunen, die brechen auf kurz oder lang alle zusammen. Da kann ich nicht drauf wetten. Ich bin von ihm abhängig. Und praktiziere ich diese Abhängigkeit? Wie klammere ich mich an ihn? Indem ich immer wieder auf das Kreuz schaue, immer wieder in sein Wort gehe und darauf schaue, was er für mich getan hat. Indem ich immer wieder erkenne und bekenne: „Ich bin ein armer Sünder, ich habe dir nichts zu bringen, nicht ein einziges Stück. Aber du bist es, der mich reich macht!“

Und wenn ich das begriffen und bekannt habe, erst dann bin ich fähig, alles zu investieren und einzusetzen in Gottes Reich. Dann bin ich fähig, mein Leben ganz in Gottes Reich zu investieren. Erst dann kann ich meine Einsätze so richtig angehen, erst dann kann ich ganz in die Gemeinde Gottes investieren und Zeuge für ihn sein auf dieser Erde.

Und das ist wichtig: Je mehr ich auf Christus schaue, desto mehr werden diese Blockaden abgebrochen. Diese Blockaden, von denen ich gesprochen habe, die wir durch den Sündenfall von Natur aus haben; dass wir Gott nicht in allen Dingen unseres Lebens brauchen. Je mehr ich auf Jesus schaue, desto mehr werden diese Blockaden abgebrochen. Und das ist so wichtig für dein Leben!

Der reiche Kornbauer, der das alles nicht nötig zu haben meinte, der dachte, es ist alles „safe“ auf viele Jahre - der hat alles verloren. Und da möchte ich dich noch ein Mal bitten, ganz ehrlich mit dir selbst zu sein. Vor dir und vor Gott: Wie sieht es mit der Ernte deines Lebens aus? Worin investierst du? Bist du arm oder reich bei Gott?

Bist du arm oder reich bei Gott?

In diesem Gleichnis, da liegt diese ganz besondere Dringlichkeit. Gerade in dieser schroffen Gegenüberstellung, die wir hier haben. Der Bauer sagt „Ich hab noch viele Jahre - das reicht noch, ich kann das später…“. Und Gott sagt: „In dieser Nacht.“

Keine Zeit zu verlieren

Keiner von uns hat den Termin seines Todes festgelegt. Wir alle wissen nicht, ob wir noch viele Jahre oder Jahrzehnte haben werden. Aber es kann auch sein, dass es heute Nacht ist. Und deswegen zwingt uns dieser Text, ehrlich zu werden mit uns selbst. Bitte Gott darum: „Herr, lass du mir klar werden, wie es in meinem Leben steht, ob ich reich bin bei dir oder nicht; und lass mich die entsprechenden Konsequenzen ziehen, die nötig sind!“ Ich wünsche mir so sehr, dass du Jesus anrufst und alles ihm übergibst. Und er alles gut macht - vom einen auf den anderen Moment. Und dass er sagt: „Jetzt bist du dabei! Jetzt bist du reich bei mir und jetzt kannst du ganz für mich leben!“

Und ab diesem Punkt lebst du in einem ganz anderen Schutz, einer ganz anderen Geborgenheit kannst ein erfülltes Leben leben an der Seite des Schöpfers. An der Seite Gottes, wo nicht mehr die Scheunen das Leben bestimmen.

Da gibt es diese bekannte Geschichte von dem griechischen König, der einen Brief erhält. Er steckt sich den in die Tasche. Und in derselben Nacht wird dieser König dann ermordet. Und dann findet man die Leiche dieses Königs und auch den Brief. Und man macht diesen Brief auf und darin steht: „In dieser Nacht wird man dich umbringen - flieh so schnell du kannst, du hast nur noch wenige Stunden zu leben!“

Dieser König, der war naiv. Der hat mit seinem Leben gespielt. Der dachte, das passt schon – die Post erledige ich morgen. Ich hab morgen auch noch Zeit.
In deinem und meinem Leben ist Gottes Wort dieser Brief für uns. Darin macht Gott uns deutlich, worum es geht. Er allein ist es, der etwas bietet, was keine Scheune dieser Welt bietet und deswegen fordert uns dieses Wort Gottes uns immer wieder auf: Bring dein Leben in Ordnung!

Vielleicht hast du noch viele Jahre - das kann sein. Vielleicht aber auch nicht. Entscheidend ist, worauf deine Ewigkeit ausgerichtet ist, wo du deine Ewigkeit verbringen willst und dass da einer ist, der dir die Möglichkeit gibt, wieder zu Gott zu kommen - und das ist Jesus Christus selbst.

Ich habe damit begonnen, dass wir heute in einer gewissen Angst leben, Dinge auf dieser Erde zu verpassen. Es ist im Leben nicht möglich, dass wir alles auf dieser Erde erleben. Wir können nicht jedes Land bereisen, wir können nicht auf jeder Party mittanzen - das geht nicht. Aber ich glaube, darum geht es auch nicht, weil es eine ganz reelle Gefahr gibt, das Leben selbst zu verpassen, wenn ich Jesus Christus nicht Herr meines Lebens sein lasse.

Worauf konzentrierst du dich? Auf die gefüllten Scheunen, auf die Dinge dieser Welt oder auf ein erfülltes Leben, das Jesus Christus selbst bietet? Jesus sagt: „Da ist ein erfülltes Leben, da ist dein Leben, das ich dir biete! In den Augen dieser Welt oft nicht lebenswert. Viele werden diesen Weg nicht gehen. Aber es ist ein erfülltes Leben, es ist das beste Leben, weil ich für dieses Leben gestorben bin.“ Amen.