Die Bedeutung der Psalmen für den Glauben und das Liedgut
Liebe Geschwister,
wir haben festgestellt, dass Psalmen der Hohenpriester, bis hinein in das Lied von Karl Geier, Jesus prägen, der für uns eintritt. Auch unser Singen wird dadurch beeinflusst. Die Dichter, die es geschafft haben, uns geistliche Lieder zu schenken, haben eine komprimierte, kondensierte Bibel geschaffen. Diese Lieder sind eine Verdichtung biblischer Aussagen, zusammengefasst in einer himmlischen Sicht – einmal als Dichtung, aber auch als eine Zusammenfassung biblischer Wahrheiten.
Heute wenden wir uns Psalm 119 zu, mit dem großen zentralen Vers 118: „Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen und ist ein Wunder vor unseren Augen.“ Dieser Vers ist eine zentrale Aussage über das Sterben unseres Herrn Jesus.
Wenn über einen Menschgewordenen gesagt wird: „Den brauchen wir absolut nicht! Wenn wir auf einen verzichten können, dann auf den, der ärgerlich ist, weg mit ihm!“, dann haben selbst die Spitzen der Behörden und der frommen Gemeinde Israels gesagt: „Weg mit ihm! Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrscht.“ Doch Gott hat durch die Auferstehung deutlich gemacht: Wenn ich auf einen nicht verzichten kann unter allen Menschenkindern, und wenn ihr Menschen auf einen nicht verzichten sollt, dann ist es dieser Jesus.
Dieser zentrale Vers aus Psalm 118 macht deutlich, dass uns Jesus vom Vater im Himmel gegeben wurde. „Das ist vom Herrn geschehen.“ Gott hat in einer unübertrefflichen Weise Jesus für uns wichtig gemacht – nicht irgendeine Religiosität, nicht irgendeine Frömmigkeit, sondern Jesus.
Bis heute sagen Menschen über ihn: „Ach, das braucht man doch nicht, das ist nur für Superfromme.“ Uns genügt ein bisschen religiöse Pflege unseres Inneren. Wir haben erwähnt, dass selbst im Dritten Reich, in der „Hohen Nacht der klaren Sterne“, ein bisschen Religiosität ausgereicht hat. Und heute sind in allen Geschäften Adventssterne aufgestellt, und ein wenig weihnachtliches Geklingel reicht uns. Aber Jesus brauchen wir nicht.
Doch Gott sagt: Wenn ihr einen braucht, dann hat er ihn zum Eckstein gemacht. „Das ist vom Herrn geschehen.“
Die Notwendigkeit des Sterbens Jesu und die Herausforderung moderner Fragen
Bevor wir den Psalm lesen und auf ihn hören, zur Erinnerung: Wir sind ja erst seit kurzer Zeit durch die ganze feministische Bewegung und alles, was dadurch ausgelöst wurde, in eine garstige, unappetitliche und ärgerliche Diskussion hineingerissen worden. Es wird gefragt, ob das Sterben des Herrn Jesus überhaupt nötig war. Ganz unappetitlich ausgedrückt von vielen Feministinnen lautet die Frage: Steht Gott auf Blut?
Selbst in einer Andacht im Kollegium des Oberkirchenrats in Stuttgart hat sich eine der Teilnehmerinnen erdreistet zu sagen: Ist Gott eigentlich ein Sadist und Jesus ein Masochist, der Freude daran hatte, zu leiden? So weit ist es schon gekommen, dass in die größten Kirchenbehörden hinein gottlose Aussagen gemacht werden.
Einem möchte ich sagen: Es ist ja naheliegend, dass Menschen fragen, wozu Jesus sterben musste. Wir wissen, dass Petrus, als Jesus seinen Jüngern mitgeteilt hat, dass der Menschensohn nach Jerusalem hinaufgehen, viel erleiden und in die Hände der Heiden gegeben werden müsse und gekreuzigt werde, gesagt hat: „Nie im Leben, das musst du dir nicht gefallen lassen!“ Jesus aber entgegnete ihm: „Du weißt, was menschlich ist, das menschliche Denken. Ihr braucht das doch nicht als Seelsorger, als Arzt, als Helfer, als Tröster. Aber warum soll das ans Kreuz? Du meinst das, was menschlich ist, aber nicht das, was göttlich ist.“
Das ist vom Herrn geschehen. Der Plan Gottes war es so. Die Apostel sagen, es ist ein Geheimnis, das wir Menschen gar nicht mit unserem Verstand ergründen können. Und doch werden wir durch die Schrift, durch die Bibel, an dieses Geheimnis herangeführt.
Die Reaktion der Jünger auf das Leiden und Sterben Jesu
Wie gesagt, es geht nicht nur um Petrus, sondern wir kennen auch die Emmaus-Jünger. Sie gingen betrübt von Jerusalem weg. Die Sache mit Jesus, auf den sie so viel gesetzt hatten, schien vorbei zu sein. Sie sprachen traurig miteinander, als Jesus ihnen begegnete. Ihre Augen waren gehalten, sodass sie den auferstandenen Jesus nicht erkannten.
Jesus fragte sie: „Warum verhandelt ihr so traurige Dinge? Was ist denn los? Wisst ihr nicht, was in Jerusalem in den letzten Tagen geschehen ist?“ Sie antworteten: „Was denn? Das mit Jesus von Nazareth, der ein Prophet war, mächtig in Taten und Worten vor Gott und dem ganzen Volk. Wir hofften, er würde Israel erlösen, endlich kommt der Erlöser. Aber es ist schon der dritte Tag, seitdem unsere Oberen ihn gefangen genommen und gekreuzigt haben. Sie haben ihn dem Tod überantwortet. Und heute Morgen sind Frauen gekommen, die sagten, sogar das Grab sei leer.“
Das war die große Anfechtung für die Nachfolger Jesu: Seine mächtigen Taten und Worte, und doch haben ihre Oberen ihn getötet. Die Jünger sagten nicht: „Jetzt beginnt das Heil, Jesus ist für uns gestorben.“ Stattdessen waren sie verwirrt und fragten sich, was das alles soll.
Ähnlich sprach Petrus im Haus des Cornelius in Caesarea. Er sagte, dass Jesus mächtig war vor Gott und dem ganzen Volk durch große Taten der Hilfe. Er hatte sogar mit bösen Geistern gekämpft. Doch unsere Oberen haben ihn gefangen genommen und zum Tod verurteilt. Das war die große Anfechtung: Was soll das?
Jesus erklärt den Sinn seines Leidens mit Psalm 118
Was es soll, hat der Herr Jesus seinen Jüngern und den Zeitgenossen, mit denen er zusammen war, klar gesagt, wie in Matthäus 21 zu lesen ist, wo er Psalm 118 zitiert.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben – ich denke, diesem Wort hat der Herr Jesus, der Zimmermannssohn, besondere Bedeutung beigemessen. Sicher hat er seinem Vater in den etwa 30 Jahren in Nazareth oft beim Hausbau geholfen. Deshalb lag ihm dieses Bild besonders nahe.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, die gesagt haben: „Mit dem kannst du nichts anfangen, der taugt zu nichts, weg mit ihm, wir brauchen etwas anderes“, dieser Stein ist zum Eckstein gemacht worden. Das ist vom Herrn geschehen, das hat Gott bewirkt. So hat Jesus den Sinn seines Sterbens erklärt.
Wir sollten viel öfter, wenn wir Christen sein wollen, nachfragen, wie Jesus selbst über sein Leiden gesprochen hat – ein Leiden, das uns oft schwer verständlich ist. Im Johannes-Evangelium heißt es: Der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. Auch dort steht, dass der Freund sein Leben für seine Freunde hingibt.
Ein großes Wort ist auch: „Ich bin das Brot des Lebens.“ Wie viele Todesprozesse muss ein Brot durchlaufen? Zuerst stirbt das Weizenkorn. Auch Herr Jesus hat sein Sterben mit dem Korn verglichen: Das Korn, das in der Erde zu sterben scheint, geht auf, keimt, und ein Halm entsteht, an dem dann die Frucht wächst.
Dann kommt die Sense und mäht es hart ab. Anschließend wird es in der Mühle zermahlen, zwischen den Mahlsteinen, bis nur noch feines Pulver übrig bleibt. Danach kommt der Bäcker, walkt das Mehl, und zunächst wird der Sauerteig hinzugefügt, der gärt. Schließlich wird das Brot einer Hitze ausgesetzt, die niemand von uns in der Sauna aushalten würde.
So entsteht Lebensbrot, Brot zum Leben, durch viele Todesprozesse hindurch. Vielleicht ist eines der zentralen Worte, dass das Weizenkorn in die Erde fällt und erstirbt – und dadurch viel Frucht bringt.
Das Opfer Jesu als Bundessiegel und Erlösung
Wieder wird deutlich ein Hinweis auf das Sterben gegeben: Nehmt hin und trinkt, das ist der Kelch des neuen Bundes in meinem Blut. Mit meinem Sterben wird Ähnliches wie beim ersten Bund in Kraft gesetzt. Damals wurde das Opferblut über das Volk Israel gesprengt. Jeder, der von einem solchen Blutstropfen getroffen wurde, wusste: Ich bin in den Bund Gottes hineingenommen.
Jesus sagt: Ich muss euch keinen Bund geben, ich sterbe durch ein gewaltsames Sterben. Aber ihr dürft den Wein nehmen als Garantie, als Siegel. Der Kelch des neuen Bundes zeigt, dass ihr im Bund mit Gott steht. Ihr seid nicht bloß Freunde, sondern Bündnispartner Gottes.
So viele Erklärungen hat Jesus gegeben, dass er nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Erlösung für viele hinzugeben.
Der große amerikanische Schriftsteller John A. Widuck hat in biographischen Notizen geschrieben, warum Christen immer nur hinter verschlossenen Türen und geschlossenen Wänden davon sprechen, dass es Erlösung im Herrn gibt. Sie müssten doch hinausschreien, dass es Erlösung gibt.
Der Mensch wartet normalerweise darauf, dass er erlöst wird von seiner Selbstsucht, dass er erlöst wird von dem Wollen, das er hat, aber das gute Vollbringen nicht findet. Sagt doch lauter: Er ist gekommen zur Erlösung durch sein Sterben.
Unter den vielen Deutungen, die der Herr Jesus uns selbst angeboten hat, um uns mit unserem Denken und Verstehen diesem heiligen Geheimnis zu nähern, ist auch dieses Wort: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden. Das ist vom Herrn geschehen.
Gottes Plan hinter dem Leiden Jesu
Wir sollten dieses Wort nicht aus dem Zusammenhang reißen. Es ist nicht einfach so, dass wir denken: „Ach, die bösen Hohenpriester, der charakterlose Pilatus, der Mob von Jerusalem, der laut gerufen hat: ‚Kreuzige ihn!‘“ Nein.
Im Vers 18 heißt es: „Der Herr züchtigt mich schwer.“ Der Herr steht dahinter. Das ist vom Herrn geschehen, auch dass die Bauleute mich verworfen haben. Wir sollen wissen, dass im Jahr 2011, im Übergang zu 2012, selbst wenn 99,8 % unserer Bevölkerung Jesus ablehnen und sagen: „Den brauche ich nicht“, Gott längst durch die Auferstehung klargemacht hat: Wenn ihr jemanden braucht, dann diesen Jesus, den normalerweise die Menschen verachten.
Es ist vom Herrn geschehen. Das ist kein bloßes Erlebnis, sondern ein Wunder, das vor unseren Augen fast unbegreiflich geschieht.
Psalm 118 als Dankgebet und Ausdruck des Vertrauens
Aber jetzt hinein in den Psalm. Ich möchte ihn einfach zuerst einmal lesen, und Sie lesen in der Stille mit.
Zuerst das große Dankgebet des gesamten Volkes:
Danket dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währt ewiglich.
Es sage nun Israel: Seine Güte währet ewiglich.
Sage nun das Haus Aaron: Seine Güte währet ewiglich.
Es sagen nun die, die den Herrn fürchten: Seine Güte währet ewiglich.
Und jetzt kommt der große Abschnitt, der im Leiden von Jesus im Garten Gethsemane und auf Golgatha erfüllt wurde:
In der Angst rief ich den Herrn an, und der Herr erhörte mich und tröstete mich.
Der Herr ist mit mir.
Denken Sie daran, das entscheidende Wörtlein, das sogar bei Bonhoeffer immer wieder falsch zitiert wird: „Wer nicht für mich ist, ist wider mich.“ Nein, es heißt: „Wer nicht mit mir ist.“
Ich kann für viele sein. Ich bin für den VfB Stuttgart, aber ich war in den letzten 15 Jahren nie bei einem Spiel im Stadion. Ich zahle auch keinen Mitgliedsbeitrag, aber ich habe Sympathie. Es ist etwas anderes, ob man mit ihm ist. Wenn in der Cannstatter Kurve die Fans sind, die bei jedem Spiel dabei sind, die sind mit. Also achten Sie mal auf das kleine Wörtlein „mit“. Ich möchte mit Jesus sein und dass er über mir sagt, wie über dem Verbrecher am Kreuz: „Du wirst mit mir im Paradies sein.“
Der Herr ist mit mir, um mir zu helfen, und ich werde herabsehen auf meine Feinde.
Es ist gut, auf den Herrn zu vertrauen und sich nicht zu verlassen auf Menschen.
Es ist gut, auf den Herrn zu vertrauen und sich nicht zu verlassen auf Fürsten.
Alle Heiden umgeben mich, aber im Namen des Herrn will ich sie abwehren.
Sie umgeben mich von allen Seiten, aber im Namen des Herrn will ich sie abwehren.
Sie umgeben mich wie Bienen.
Sie entbrennen wie ein Feuer in Dornen, aber im Namen des Herrn will ich sie abwehren.
Man stößt mich, dass ich fallen soll, aber der Herr hilft mir.
Der Herr ist meine Macht, mein Psalm, mein Heil.
Man sinkt mit Freuden vom Sieg in den Hütten der Gerechten.
Die Rechte des Herrn behält die rechte Hand Gottes, mit der er eingreift.
Sie behält den Sieg.
Die Rechte des Herrn ist erhöht.
Die Rechte des Herrn behält den Sieg.
Ich werde nicht sterben, sondern leben und des Herrn Werke verkündigen.
Der Herr züchtigt mich schwer, aber er gibt mich dem Tod nicht preis.
Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke.
Das ist das Tor des Herrn, die Gerechten werden dort einziehen.
Ich danke dir, dass du mich erhört hast und mir geholfen hast.
Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein geworden.
Das ist vom Herrn geschehen, ist ein Wunder vor unseren Augen.
Dies ist der Tag, den der Herr macht.
Nicht nur bei der Schöpfung war Gott der große Macher, sondern er hat auch den Tag über dem Leiden des Herrn Jesus gemacht.
Lasst uns freuen und fröhlich an ihm sein.
O Herr, hilf, o Herr, lass wohl gelingen!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Wir segnen euch, die vom Haus des Herrn seid.
Der Herr ist Gott, der uns erleuchtet.
Ach, das erbitten wir für uns heute Morgen, dass uns der Herr erleuchtet, dass uns ein Licht aufgeht.
Schmückt das Fest mit Maien bis an die Hörner des Altars,
füllt es mit Freuden, so wie die Mitarbeiter des Hauses alles adventlich geschmückt haben,
im Tempel schmückt alles mit den herrlichen Erzeugnissen der Schöpfung Gottes bis an die Hörner des Altars.
Du bist mein Gott, ich danke dir, mein Gott, ich will dich preisen.
Danke dem Herrn, denn er ist freundlich, und seine Güte währt ewiglich.
Das Bild des Ecksteins und seine Bedeutung für die Gemeinde
Also lassen Sie mich das an dem großartigen Bild vom Eckstein festmachen. In unserem Korntal, in der evangelischen Brüdergemeinde, gab es am schönen Saalplatz gegenüber vom traditionsreichen großen Saal die Gemeindehandlung. Dort gab es alles, vom Schulheft bis zu den Kartoffeln, vom Salatöl bis zu Schreibgeräten.
Doch der Boden ist abgesackt. In Korntal gibt es solche Gipsdolinen, der Untergrund ist schlecht. Zuerst sagte das Denkmalamt, man müsse das Haus stehen lassen, da es zum Gesamtensemble dieses interessanten Kontors gehöre. Aber als sie die Schäden sahen, mussten sie einsehen, dass man es wohl oder übel abreißen müsse. Jetzt steht dort unser schönes neues Gemeindezentrum.
Als der Bagger anfuhr, um das alte Gebäude abzureißen, stellte ich mir vor – ich war immerhin fast ein Jahr lang Bauhilfsarbeiter nach meinem Abitur –, wie der Greifer zuerst die Dachplatten abräumt und dann Schicht um Schicht abträgt. Doch er setzte an der Ecke des Hauses an. Mehrmals glitt die Schaufel ab, bis sie endlich griff und ein großes Stück der Ecke herausriss.
Dann war es nur noch eine Frage von Sekunden. Der große Greifer holte aus, schlug gegen eine Wand, die barst, dann gegen die andere Wand, die fiel, und schließlich gegen das Dachgebälk. Dieses explodierte beinahe mit all den Dachplatten und stürzte auf den Fußboden, der ebenfalls einstürzte.
Der Einsatz erfolgte an der Ecke, wo die Wände, die sonst Gefahr laufen auseinanderzustreben, im Verbund waren. Dort wurden sie gehalten, dort wurde das ganze Gebäude zusammengehalten wie eine große Klammer.
Dieses Bild möchte ich nun aufnehmen. Lassen Sie mich es in drei Richtungen verstehen.
Jesus als Eckstein der Schriftverbundenheit
Einmal ist Jesus der Eckstein, der uns mit der Schrift, mit der Bibel, zusammenbindet. Man kann den Psalm nicht ohne tiefe Bewegung lesen, wenn man daran denkt, dass er der Schlussteil in der Passaliturgie, der sogenannte Lobgesang, war.
Sie wissen es aus den Berichten des Neuen Testaments: Als sie den Lobgesang gesprochen hatten, gingen sie hinaus an den Ölberg. Die zwölf Jünger, Judas war schon weg, und Jesus hatten diesen Psalm gebetet. Ich denke, dass auch Andreas und Thomas selbst, der Skeptische, den Psalm gebetet haben, sodass sie bei jedem Satz nicken konnten.
„In der Angst rief ich den Herrn an, und der Herr erhörte mich“ – so erging es dem Hiskia, als Sanherib gekommen war, und Gott hat ihn getröstet. „Der Herr ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht“ – so erging es David, ja, so erging es dem kleinen David beim Goliath. „Der Herr ist mit mir, mir zu helfen“ – so hat es Hanna erlebt, die verachtete, kinderlose Hanna, verspottet von ihrer Gefährtin Penina.
„Es ist gut, auf den Herrn zu vertrauen und sich nicht auf Menschen zu verlassen“, auch nicht auf Elkanah, der sagt: „Ich bin doch dein Mann und habe dich lieb.“ Es ist gut, auf den Herrn zu vertrauen. Zu jedem dieser Sätze, die sie gebetet haben, konnten sie sagen: Halleluja, wunderbar, so ist es.
Und eine halbe Stunde später war alles vorbei, als sie ihren Herrn aus Furcht verlassen hatten. Auch Petrus hatte gebetet: „Gut auf den Herrn vertrauen, was können wir Menschen tun?“ Doch ein paar Stunden später verleugnete er seinen Herrn vor der Magd im Palast des Hohenpriesters. „Ich beschwöre, schwöre, ich kenne diesen Jesus nicht, du kannst machen, was du willst, ich nicht!“ Er, der gesagt hatte: „Ich werde mit dir ins Gefängnis gehen.“
Es ist gut, auf den Herrn zu vertrauen. Liebe Schwestern und Brüder, es kann körperliches Leiden geben, es können Enttäuschungen sein, aber schon ein verlegter Schlüssel, den wir suchen, kann uns so weit bringen, dass wir durchdrehen.
Vor 14 Tagen hat meine Frau den Kühlschrank vollgepackt. Wir hatten Gäste für den Sonntag erwartet. Und wie es eben so ist am Samstagabend, hat der Kühlschrank seinen Geist aufgegeben. Was sollen wir tun? Menschlich gesagt, habe ich gesagt: Seid doch mal ruhig! Aber in der Stille habe ich gebetet. Es bleibt doch so, dass Jesus den Kühlschrank wieder in Bewegung setzen kann.
Doch die kleinsten Dinge des Alltags können uns völlig aus den Latschen kippen. Und wir nehmen es einmal so: Der Herr würde sich nicht verlassen, und der Herr hat einen Plan auch für mich. Die Sorge um unsere Enkel: Werden sie in den Glauben hineinfinden? Gehen sie nicht falsche Wege? Machen sie sich nicht total kaputt, wenn sie permanent vor dem Notebook, dem Computer sitzen? Was ziehen sie für Dreck in sich hinein? Sind doch keine Mülleimer.
Dann sollte uns einfallen: „Befiehl dem Herrn deine Wege, vertraue auf ihn.“ Aber es ist, als wenn da eine dicke Mauer wäre. Er kann uns viel trennen vom Trost der Schrift.
Und der Herr Jesus hat uns gelehrt, dass wir wieder hineinfinden – er, der Eckstein – in ein großes Zutrauen zur Schrift. Er hat auch gebetet. Und das, was Hunderte Jahre vor dem Kommen von Jesus niedergeschrieben wurde durch den Dichter dieses Psalms – wir wissen gar nicht, ob es David ist – „In der Angst rief ich den Herrn an“: Betet mit mir, damit er nicht in der Anfechtung fällt.
Jesus spricht mit seinem Vater: „Ist es möglich, dass dieser Kelch von mir gehe, dass ich ihn nicht trinken muss?“ Und es kam ein Engel und stärkte ihn, heißt es in einem Bericht.
„Der Herr ist mit mir, darum fürchte ich mich nicht, was können mir Menschen tun?“ Als das Einsatzkommando kam, das Jesus gefangen nehmen sollte – diese Polizisten und Soldaten des Herodes hatten erlebt, dass Menschen fliehen, wenn sie auftauchen. Doch Jesus trat ihnen, den Häschern, entgegen: „Wen sucht ihr?“ – „Ich bin’s!“ Das hatten sie noch nie erlebt, es hat sie zu Boden gehauen.
„Es ist gut, auf den Herrn zu vertrauen, sich nicht zu verlassen auf Menschen, nicht zu winseln vor dem Hohen Rat: ‚Ich bin doch nicht der Christus, ich bin bloß ein Prophet.‘ Nein, es ist gut, auf den Herrn zu vertrauen, sich nicht zu verlassen auf Fürsten.“ Als ihm Pilatus einen Fluchtstollen angeboten hat mit den Worten: „Du bist doch kein König.“ – „Doch, ich bin ein König.“
Sie umgeben mich von allen Seiten, noch unter dem Kreuz: „Bist du wirklich der Sohn Gottes? Dann steig doch herab!“ Der bayerische Kirchenpräsident Betzel hat einmal das große Wort gesagt: „Es ist ein heiliger Augenblick, als sich Jesus, das fleischgewordene Wort Gottes, in den Buchstaben der Schrift hineinzwang, damit er alles erfüllte zur Erfüllung bringt.“
Das soll mir ein Trost sein, wenn man an der Bibel mäkelt, herummäkelt, dass meinem Herrn Jesus wichtig war, jeden Buchstaben der Schrift zu erfüllen und ernst zu nehmen. Also: Jesus ist der Eckstein, der uns, die wir oft den Trost der Schrift vergessen, zusammenbinden will mit dem Trost der Schrift.
Jesus als Eckstein der Verbindung zum Vater
Und das Zweite ist Jesus, der uns mit dem Vater verbinden will. Wenn Sie die Verse 19 und 20 lesen: „Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit, dass ich durch sie einziehe und dem Herrn danke.“ Das ist das Tor des Herrn, durch das die Gerechten einziehen werden.
Dann müssen Sie im Kopf haben den Adventspsalm: „Macht die Tore weit und die Türen der Welt hoch!“ (Psalm 24,7). Dort ist ganz deutlich beschrieben, wer zum Herrn gehen darf, in seine heilige Gegenwart. Wer reine Hände und ein reines Herz hat, wer nicht falsch schwört, nichts Böses getan hat und seinem Nächsten hilft. Alle anderen müssen draußen bleiben. Nur die Gerechten dürfen einziehen.
Dann könnte ich es vergessen, vor Gott erscheinen zu dürfen. Die Leute wissen doch gar nicht, was der heilige Gott ist, vor dem wir stehen. Wir haben es neulich schon erwähnt: Jesaja wollte sich am liebsten ins letzte Mausloch verkriechen und rief: „Wem soll ich vergeben? Ich bin unreiner Lippen!“ Was habe ich bloß schon geschwatzt?
Jetzt sagt der Apostel Paulus über Jesus: Jesus Christus ist uns von Gott zur Gerechtigkeit gemacht worden. Dort, wo es um den neuen Bund geht, den Jesus uns mit seinem gewaltsamen Sterben eröffnet hat. Nicht ein Opfer hier, sondern er hat sich selbst geopfert – nicht, weil Gott das brauchte, sondern damit wir wissen: Jesus meint es todernst. Dem Vater im Himmel ist es todernst. Er ließ sein Bestes kosten, damit ich erlöst bin.
Und er hat es am Abendmahl eingesetzt, damit ich in Brot und Wein weiß: Ich bin gemeint. So wie das in mich hineingeht, so will der Herr mich mit Leib und Seele ganz erfüllen und beschlagen.
Und jetzt gilt es auch für mich: „Tut mir auf die Tore der Gerechtigkeit!“ Wir kennen den Vers von Zinzendorf: „Christi Blut und Gerechtigkeit, das ist mein Schmuck und Ehrenkleid.“ Ich habe neulich in der Kirche von Unterrixingen entdeckt, dass schon hundert Jahre vor Zinzendorf dieses Wort gegeben wurde: „Christi Tod und Gerechtigkeit ist mein Ornat und Ehrenkleid.“ Damit will ich vor Gott bestehen.
Wie die Verfassungsrichter ihren Ornat anlegen, ihren Talar tragen und sogar das Barett aufsetzen, so sage ich: Jetzt bin ich im Dienst. Mein Schmuck, meine Würde, mein Ornat ist die Gerechtigkeit, mit der Jesus mich überziehen will.
Ich habe gestern das Bild vom Talar gebraucht, der alles zudeckt – auch wenn man ungebügelte Hosen trägt. Meine Frau sagt: Wenn jemand ungeputzte Schuhe hat, sieht man das auch noch unter dem Talar. Aber bei der Gerechtigkeit Jesu reicht sie bis ganz zum Boden. Auch das Ungeputzte wird bedeckt.
Und ich darf einziehen in die Gegenwart Gottes.
Jesus als Eckstein der Gemeinschaft in der Gemeinde
Der schwäbische Künstler Danneker hat uns die herrliche Büste von Friedrich Schiller hinterlassen. Dieses Werk steht in jedem zweiten Gymnasium. Danneker hat sein ganzes Leben lang seine Vorbilder aus griechisch-römischen Mythen genommen – Leoparden, Sphinxgestalten – die er wunderbar und genial dargestellt hat.
Gegen Ende seines Lebens dachte er, er müsse etwas Sinnvolleres schaffen. Er wollte eine Riesenstatue anfertigen, eine Statue des segnenden Christus. Damals war diese Darstellung bei Torwalzen in Mode. Wir kennen den segnenden Christus von dem dänischen Künstler Torwalzen. Danneker ließ ein riesiges Gerüst im Hof des alten Schlosses in Stuttgart aufbauen. Es sollte eine überlebensgroße Statue des segnenden Christus werden.
Nebenbei bemerkt ist heute in der Christenheit weit verbreitet, dass es das Allerwichtigste sei, gesegnet zu werden. Doch das Allerwichtigste ist, gerecht gemacht zu werden. Darüber sollten wir nachdenken. Danneker hat während seines Studiums der Schriften als richtiger Bildhauer und Maler die Schrift intensiv studiert. Ich habe das bei meinem Freund Uli Henn erlebt, dass wir Theologen nur noch erstaunt sein können, wie sehr sich Künstler vertiefen.
Danekker ist aufgegangen, dass es Wichtigeres gibt, als dass Jesus mich segnet. So schuf er eine Christusstatue, die gar nicht überlebensgroß war. Die Statue zeigt Christus mit einer Hand nach unten, als wolle er einen Ertrinkenden packen, die andere Hand ist nach oben gerichtet. In den Sockel hat er die Worte eingemeißelt: „Mit mir zum Vater!“
Die Statue wurde durch die aus Württemberg stammende Zarin Maria Fjodorowna aufgestellt. Leider wurde sie im Krieg durch deutsche Soldaten zerstört. Ein Abguss steht noch in Regensburg. Die Botschaft lautet: Mit Jesus zum Vater einziehen durch die Tore der Gerechtigkeit. Jesus klammert mich Sünder zusammen mit dem ewigen Vater. Komm!
Der dritte Jesus ist der Eckstein, der die merkwürdigen Glieder der Gemeinde zusammenklammert. So sagt Israel mit all seinen Gliedern von Galiläa bis hinunter nach Hebron: Seine Güte währt ewig. Er sah das Haus Aaron, die vornehmen Priester, Geschlechter, würdige Menschen, aber auch die Gottesfürchtigen, die eigentlich nur halb zugelassen waren und keine Volljuden. Das soll aussagen, dass seine Güte ewiglich währt.
Es sagt Israel, die verachteten Galiläer und die Hochgeachteten vom Stamm Juda – sie alle haben nur ein Thema. Nicht das, was wir im Gottesdienst für wichtig halten, welche Lieder nach unserer Meinung wichtig sind und wie der Stil von Christen sein soll, wie sie sich benehmen sollen. Ob sie überhaupt Hosen tragen dürfen oder nur Röcke, ob man die Haare schneiden darf – tausend Fragen, die die Christenheit beschäftigen.
Alle Glieder, von den vornehmen Haus Aaron bis zu den verachteten Gottesfürchtigen, verbindet eines: Seine Güte ist unbeschreiblich und währt in Ewigkeit. Jesus kann uns schenken, dass wir in der Verschiedenheit unserer Gemeinden im Entscheidenden die Einigkeit finden.
Normalerweise sind wir so verschieden, dass wir aneinander verrückt werden können. Im Schachklub haben sie Gemeinschaft, weil sie alle gern Schach spielen. Im Schießverein sind sie beieinander, weil sie gern schießen. Und im Fußballklub, weil sie gern kicken. Was haben wir schon gemeinsam? Plus, dass wir miteinander sagen können: Mensch, du denkst, das Lied sei gut, ich nicht, aber das ist egal – seine Güte währt ewiglich.
Ich vergesse nicht, wie ich als junger Delegierter zur Weltkirchenkonferenz nach Neu-Delhi fahren durfte, 1961, fast durch Zufall. Es gab damals wenige Flüge nach Indien. Ich durfte 14 Tage Skifahren. Im Hafenhotel von Genua hat man mich morgens an einen Tisch gesetzt mit einem katholischen Priester, einem farbigen Mann. Er war sicher vierzig Jahre älter als ich damals war. In der Hautfarbe waren wir verschieden, in der Denomination eher katholisch, ich evangelisch, die Sprache war verschieden. Aber wir haben uns von Anfang an lieb gehabt, als wären wir aus der gleichen Familie.
Das ist zum ersten Mal aufgegangen: „Oh, wie liebe ich ja die Deinen, die dich suchen, die dich meinen, oh, wie köstlich sind sie mir!“ Das wird später ein Lied von Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf sein. Er hat erlebt, dass selbst in der Brüdergemeinde, in der Leute sein wollten, die ernsthaft Christen sein wollten, keine Außenstehenden, sie wollten vereint sein im gleichen Glauben und miteinander beten, riesengroße Spannungen aufbrachen – über Stile, über Methoden.
Bis Zinzendorf sagte: Der Generalälteste unserer Gemeinde ist ab heute Jesus, nicht ich. Oft ließen sie in der Versammlung den Stuhl für den Generalältesten leer, damit sichtbar wurde, dass nicht wir, sondern nur er, der unsichtbar bei uns ist, herrscht. Man findet manchmal im Losungsbüchlein die Notiz: Die Brüdergemeinden wählen Christus als Herrn und Ältesten der Gemeinde. Das versteht niemand, aber es war damals wichtig.
Zinzendorf war ein Reichsgraf, ein Vornehmer aus Sachsen, der vertrieben wurde und Flüchtling war. Man wollte ihn nicht haben und sah ihn als Sektierer an. Er nutzte die Gelegenheit, nach Amerika zu fahren, wo viele Deutsche ausgewandert waren – Leute, die in Deutschland um ihres Glaubens willen verfolgt wurden: Baptisten, Schwenkfeldianer und Dunkers. Sie lebten hauptsächlich in Pennsylvania.
Es störte ihn, dass jeder seinen eigenen Club gründete und auf die anderen herabsah. Strategisch begabt rief er 1741 Synoden in Germantown, Pennsylvania, zusammen. Man fragte ihn natürlich: Was soll das? Darauf prägte er den schönen Satz, damit eine arme Seele, die gern wissen wollte, wohin der Weg führt, nicht auf zwölferlei verschiedene Wege verwiesen wird, sondern nur auf den einen Jesus, der der Weg ist.
Wir haben verschiedene Methoden, Bräuche und Stile, aber nur einen Weg, der zum Vater führt. Es war gut gemeint, doch es hat nicht geklappt. So merken wir, wie viel Widerstand oft da ist, wenn wir uns mit anderen Christen zusammenfinden und zusammensetzen. Es ärgert uns oft, wie sie sich kleiden oder räuspern.
Es sagt nun das Haus Aaron, es sagen die Gottesfürchtigen, es sagt ganz Israel: Seine Gnade währt ewiglich.
Die Zukunft der Kirche und die Bedeutung des verachteten Rests
Wir werden in den kommenden Zeiten, wenn nichts dagegen spricht, große Erschütterungen erleben. All das, was im Augenblick diskutiert wird, ist lediglich ein Zeichen dafür, dass die Schrift, die uns Jesus wichtig machen will, nicht mehr ernst genommen wird. Das, was in der Schrift wegweisend ist, wird nicht mehr beachtet. Stattdessen heißt es: „Na ja, das sind ja auch liebe Leute, man muss ja tolerant sein.“
Einer der großen Journalisten hat gesagt, dass sich das Christentum in absehbarer Zeit verströmen und in einer allgemeinen Menschlichkeit, in einer Humanität, verlieren wird. Doch der Rest, der übrig bleibt, wird entscheidend sein. Dieser Rest wird den Geist und das Wort Jesu weitertragen. Und zu diesem Rest wollen wir gehören – zum verachteten Rest, aber mit ihnen zusammen sein.
So steht es auch plötzlich in der Bonhoeffer-Biografie: Bonhoeffer hat im Glauben auch mit dem katholischen Mitgenossen und mit dem Engländer Payne Best eine Einheit gefunden. Die Unterschiede der Herkunft spielten keine Rolle mehr. Das war seine Güte wert – ewig, weil er zum Eckstein gemacht ist.
Der Herr züchtigt mich schwer. Warum Gott das so gewollt hat, kann ich nur so sagen: Er wollte deutlich machen, dass es ihm mit seinem heiligen Gott todernst ist. Lieber gäbe er sich selbst in seinem Sohn hinter Verachtung und Tod geschlagen, damit die Menschen wissen, dass es ihm wirklich um Rettung geht. Er schwatzt nicht bloß davon.
Dann hat er ihn vom Tod erweckt. Er wird nicht sterben, sondern leben und das Werk des Herrn verkündigen. Die ersten Apostel haben das getan. Das wird uns in der Apostelgeschichte ausführlich berichtet: Gott hat den Jesus, den ihr gekreuzigt habt – die Bauleute haben ihn verachtet – zu einem Herrn und Christus gemacht. Er hat ihn auferweckt, um euch zu segnen.
Das ist wichtig: segnen. Aber noch wichtiger ist, was Petrus sagt: Keinem anderen ist Heil, es gibt auch keinen anderen Namen, durch den wir selig werden, gerettet werden, als allein der Name Jesus. Das hat Gott damals, als er den von Menschen verachteten Eckstein, den verachteten Stein zum Eckstein gemacht hat, uns vor Augen gestellt.
Herr Jesus Christus, du Eckstein deiner Gemeinde, gib doch, dass wir selbst das ernst nehmen. Lass es nicht zu, dass unsere eigenen Geschmacksrichtungen und Urteile uns von anderen trennen, die auch deine Gnade nötig haben. Mit ihnen sollen wir zusammen deine Gnade preisen, auch in einer durcheinandergeratenen Zeit.
Wir danken dir, dass du es durch zweitausend Jahre hindurch klargemacht hast, wie du der Eckstein bist, der wieder deine Gemeinde an die Schrift bindet, wo alles auseinanderzustreben scheint. Du bist der Eckstein, der uns mit dem Vater verbindet, sodass wir plötzlich als Gerechte vor den Vater treten dürfen.
Es wird wahr, dass, wer dein Wort hält, vom Tod zum Leben hindurchgedrungen ist und nicht ins Gericht kommt. Lass uns das so festhalten, dass wir bloß noch deine Gnade preisen können, die ewiglich währt. Amen.