Herr Präsident! Es ist doch schön, dass die Sachsen nach einem dramatischen halben Tag auf der Autobahn etwas Fürsorgliches haben. Ich dachte, das passt eigentlich ganz gut zum Thema: Was macht mein Leben sicher?
Ich muss sagen, die Straßenlage auf den deutschen Autobahnen macht mein Leben ganz bestimmt nicht sicher. Auch die Informationsdienste bestimmter Automobilorganisationen nicht. Ich bin heute von einer falschen Information zur nächsten gejagt worden, was die Staus anging. Es war grauenvoll.
Es ging hinter Hannover schon los, und dann kam einer Stau nach dem anderen. Als wir dachten, wir wären durch, gab es sogar auf der A 9 noch einen Unfall. Meine Frau und ich sind froh und dankbar, dass wir jetzt hier sein können. Wir sind auch dankbar für Ihre Geduld.
Ich hoffe, Sie sind dankbar dafür, dass ich heute wirklich wie ein Bekloppter gefahren bin, um heute Abend hier bei Ihnen sein zu können. Es wäre wirklich tragisch gewesen. Wir haben uns lange darauf gefreut, wenn das heute Abend hier nicht hätte stattfinden können.
Da ich auch weiß, dass die Sachsen sehr gut singen können, habe ich gedacht, sie werden das irgendwie lösen, sie werden das mit Musik lösen. Und ich denke, das ist ihnen auch gelungen.
Die Suche nach Sicherheit im Leben
Was macht mein Leben sicher? Den ersten Schrecken habe ich heute nicht durch die vielen Staus bekommen. Den ersten Schrecken haben Sie vielleicht heute Morgen erlebt, als Sie Brötchen holen gingen oder noch einmal tanken wollten. Dabei sahen Sie die große Schlagzeile auf der ersten Seite der Bild-Zeitung: Inflationsalarm! Bundesbank weicht den Euro auf.
Wie die Bild-Zeitung so freundlich ist, habe ich noch etwas genauer hingeschaut, was darunter stand. Dort wurde gleich erklärt: Wenn die Inflation wirklich kommt, dann wird das zulasten unserer Ersparnisse gehen. So mancher, der darauf vertraut hatte, sein gutes Geld und seine Ersparnisse einigermaßen sicher angelegt zu haben, fängt nun vielleicht an zu bangen und fragt sich: Was bringt die Inflation? Inflationsalarm!
Was macht mein Leben sicher? Geld ist das eine. Aber vielen Menschen ist etwas noch viel mehr wert als Geld. Etwas, das man für Geld nicht kaufen kann: die Gesundheit. Deshalb haben wir heute Abend dieses Thema gewählt: Hauptsache gesund. Wir haben bewusst nicht gesagt: Hauptsache reich, sondern Hauptsache gesund?
Was macht mein Leben, was macht Ihr Leben wirklich sicher?
Die Zerbrechlichkeit der Gesundheit
Nun, was Gesundheit wert ist
Ich denke, das merkt man spätestens in dem Moment, in dem sie einem nicht mehr zur Verfügung steht oder nur noch sehr eingeschränkt. Umso schlimmer ist es, dass man sich gegen Krankheit kaum absichern kann.
Gut, man kann sich um einen gesunden Lebensstil bemühen und sollte es auch tun. Ich will zum Beispiel wieder ein bisschen mehr joggen. Aber selbst das ist letztlich keine Garantie für Gesundheit.
Ich denke an die Mutter eines guten Freundes, der jetzt in Wien lebt. Sie war sehr ernährungsbewusst und sehr konsequent in dem, wie sie mit ihrem Leben umgegangen ist. Sie hat sehr gesund gelebt und ist trotzdem unerwartet früh an Krebs gestorben. Keiner weiß, warum.
Neulich habe ich mit einem Bekannten im Emdener Land telefoniert. Er sagte zu mir: „Ach, wissen Sie, an diesem Wochenende begraben wir einen 41-jährigen jungen Mann. Der ist ganz plötzlich gestorben an einem Aneurysma, also einer Gefäßveränderung im Gehirn.“ Dann fügte er noch hinzu: „Ja, ja, der war ein eifriger Jogger.“ Und dabei ist es dann auch ausgerechnet passiert.
Ich denke, an diesem Punkt gibt es nun wirklich keinen Unterschied zwischen Arm und Reich, keinen Unterschied zwischen Sachsen und Niedersachsen. Das verbindet uns ja auch irgendwie.
Denken Sie nur an Steve Jobs, man nannte ihn schon bald „Steve Apple“, den Chef von Apple, der vor einigen Monaten gestorben ist. Er hätte bestimmt sein riesiges Vermögen geopfert, um noch ein paar Jahre mehr zu bekommen.
Oder wie traurig und krank ist der griechische Reeder Aristoteles Onassis, der in Paris gestorben ist. Alle seine Millionen konnten die Katastrophe nicht verhindern.
Oder denken Sie an Rudi Assauer, den Manager von Schalke 04. Sein ganzes Leben lang war er ein Macher. Er konnte mit Geld umgehen, er konnte mit Profis umgehen, er konnte viel organisieren und auf den Weg bringen. Er hat die riesige Arena auf Schalke gebaut. Und jetzt hat er Alzheimer.
Gerade an ihm und auch an den Interviews, die er in den letzten Wochen, als er noch einigermaßen Interviews geben konnte, gegeben hat, wurde diese ganze Hilflosigkeit deutlich. Es kommt, und dann ist es da. Keiner weiß, wann es ihn trifft.
Gesundheit ist ein unheimlich zerbrechliches Gut. Da kann man schon verstehen, dass zum Beispiel bei Geburtstagsfeiern, zumal wenn der Jubilar schon etwas älter ist – Sie kennen alle die Gratulanten – dann sagen sie: „Ja, ich wünsche dir dies und ich wünsche dir das, aber Hauptsache gesund! Hauptsache gesund!“
Denken Sie beim nächsten Mal daran: In der Regel antwortet der Jubilar: „Ja, Hauptsache gesund. Der Rest findet sich dann schon.“ Wir haben alle schon 45 solcher Gespräche geführt.
Dahinter steht der Gedanke: Solange ich gesund bin, kann ich mein Leben einigermaßen selbst kontrollieren, kann ich es einigermaßen selbst gestalten, kann ich mir den Tod irgendwie vom Leibe halten. Solange ich nur gesund bin.
Und da macht uns Krankheit nervös, selbst bei anderen, selbst wenn andere krank werden. Krankheit macht uns nervös, weil man sich immer die Frage stellt: „Ja, wann trifft es dich denn?“
In unserer Gesellschaft gibt es sowieso die Tendenz, Krankheit und Kranke möglichst aus dem Blickfeld zu drängen. Der medizinische Fortschritt tut ein Übriges, dass man die Illusion hat, Krankheit weitestgehend vermeiden zu können.
Wenn man rechtzeitig zur Vorsorge geht, wenn man alle verordneten Medikamente nimmt, wenn man den richtigen Arzt hat, dann kann man es möglichst vermeiden.
Medizinischer Fortschritt und ethische Herausforderungen
Nun, wir sind dankbar für den medizinischen Fortschritt. Zugleich eröffnen sich dadurch, wie Sie wissen, auch sehr schwierige und gefährliche Möglichkeiten, besonders in der Biotechnologie.
Hier finden sich plötzlich Optionen, bei denen man sich fragen muss: Sind wir dem überhaupt gewachsen? Denken Sie zum Beispiel an die sogenannte Präimplantationsdiagnostik (PID). Dabei wird künstlich eine Befruchtung der Eizelle im Reagenzglas vorgenommen. Die entstandenen Embryos werden genetisch untersucht, und nur die passenden werden ausgetragen. Die anderen werden entsorgt, beispielsweise in den Müll geworfen oder im Eisschrank aufbewahrt.
Man sieht, wie leicht dies dazu führen kann, dass jemandem das Geburtsrecht verwehrt wird. Und zwar nur, weil man befürchten muss, dass das Kind mit einer schweren Behinderung zur Welt kommt.
Oder denken Sie an ein Urteil des Bundesgerichtshofs, das vor einigen Jahren heftig diskutiert wurde. Ein Gynäkologe hatte bei einer Schwangerschaft nicht diagnostiziert, dass dem Kind Arme und Beine fehlten. Das Kind wurde dennoch geboren. Weil der Arzt das vorher nicht erkannt hatte, verklagten die Eltern ihn auf Schadensersatz.
Stellen Sie sich das vor: Die Eltern wollten die Kosten ersetzt bekommen, die ihnen durch die nicht diagnostizierte Behinderung entstanden waren. Juristisch wurde das behinderte Kind damit zum Schadensfall erklärt.
Hier ahnt man den schalen Beigeschmack des Slogans „Hauptsache gesund“. Dieser Gedanke vom lebensunwerten Leben war nicht nur ein Slogan der Nazis.
So wie Friedrich von Bodelschwing in seinen Anstalten für Behinderte um ihr Lebensrecht gekämpft hat, brauchen wir auch heute in unserer Gesellschaft wieder mutige Menschen. Menschen, die sich für das Lebensrecht der Kranken stark machen – auch für der Kranken, die den Mutterleib noch nicht verlassen haben.
Die biblische Perspektive auf Gesundheit und Heilung
Aber selbst wenn wir uns sehr für Kranke einsetzen, hoffen wir natürlich auch für uns selbst, möglichst lange gesund zu bleiben oder schnell wieder gesund zu werden, falls wir krank werden. Das ist legitim und verständlich.
Auch in der Bibel wird Gesundheit als ein sehr hohes Gut angesehen. Das zeigt sich an den vielen Berichten im Neuen Testament, in denen Jesus kranke Menschen heilt und sie gesund macht. Am Ende der Bibel, im letzten Buch des Neuen Testaments, der Offenbarung, steht in Kapitel 21 der Satz: „Kein Schmerz und kein Leid wird einmal mehr sein in Gottes neuer Welt.“
Dieser Satz verdeutlicht, wie wichtig Gesundheit ist. Der Wunsch nach Gesundheit ist also legitim. Aber ist Gesundheit wirklich das Wichtigste? Das ist die Frage.
Gibt es zum Geburtstag vielleicht einen noch wichtigeren Wunsch als „Hauptsache gesund“? Es gibt den bekannten Spruch: „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.“ Manche Menschen setzen sogar Geld für ihre Gesundheit ein. Einem wurde einmal die Wahl gestellt: Gesundheit oder Leben, Geld oder Leben. Er antwortete: „Lassen Sie mir mein Geld.“
Die Heilung der zehn Aussätzigen – eine Geschichte von Heilung und Dankbarkeit
In der Bibel gibt es eine sehr interessante Situation: Zehn Männer, die sich mit aller Kraft nur eines gewünscht haben – Hauptsache gesund. Hauptsache wieder gesund, wenigstens so weit, dass sie wieder bei den anderen mitmachen können. Wer sich ein wenig in die Lage dieser zehn Männer hineinversetzt, wird sie verstehen.
Es ist eine besondere Pointe, ein besonderer Akzent in diesem Bericht, dass wir ihn ausgerechnet im Evangelium des Lukas finden. Lukas war nicht nur Historiker, sondern auch Arzt. Und Lukas, der Arzt, berichtet hier ganz nüchtern und realistisch, ohne Ausschmückungen, von diesen zehn Männern, deren Lebenssehnsucht sich gut mit dem Ausruf „Hauptsache gesund“ zusammenfassen lässt.
Ich möchte Ihnen den Bericht kurz vorlesen, so wie er im Neuen Testament steht, im Lukas-Evangelium, Kapitel 17, Verse 11 bis 19. Hören Sie, wie es diesen Leuten ergangen ist:
„Und es geschah, als Jesus nach Jerusalem wanderte, dass er durch Samarien und Galiläa zog. Das lag also mehr im Norden Jerusalems, Richtung Süden. Als er in ein Dorf kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer. Sie standen von ferne und erhoben ihre Stimme und sprachen: ‚Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser!‘
Als er sie sah, sprach er zu ihnen: ‚Geht hin und zeigt euch den Priestern!‘ Und es geschah, als sie hingingen, wurden sie rein, also gesund.
Einer aber unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte um, pries Gott mit lauter Stimme, fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter.“
Wir werden gleich noch sehen, warum die Juden ein wenig schief auf die Samariter herabgesehen haben. Ausgerechnet ein Samariter war es, der zurückkam. Die anderen neun waren wahrscheinlich normale, angesehene Juden gewesen.
Jesus aber antwortete und sprach: „Sind nicht zehn rein geworden? Wo sind die neun? Hat sich sonst keiner gefunden, der umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, außer diesem Fremden?“
Und er sprach zu ihm: „Steh auf, geh hin, dein Glaube hat dir geholfen.“
Die soziale Ausgrenzung der Aussätzigen und ihre Hoffnung auf Heilung
Ich denke, wir können diese Männer verstehen. Wir wissen nicht, wie lange sie schon krank waren, ob sie überhaupt Hoffnung hatten, jemals wieder gesund zu werden. Zehnmal lebenslänglich einsam, zehnmal Hoffnungslosigkeit, zehnmal fraß der Aussatz Leib und Seele wund.
Und Aussatz – müssen Sie wissen – das war eine unheimlich ansteckende Krankheit. Sie hatte wahrscheinlich verschiedene Ausprägungen, da rätseln die Mediziner auch heute noch ein bisschen daran herum. Sie konnte verschiedene Formen annehmen. In der Regel waren es unheimlich schmerzende Geschwüre, die den ganzen Körper bedecken konnten.
Das Schlimmste am Aussatz war jedoch, dass diese Leute nicht nur aussätzig waren, sondern auch ausgeschlossen. Sie waren draußen, jenseits des Ortes, jenseits der Gesellschaft. Sie hätten hier in Hartenstein sicherlich irgendeine Baracke außerhalb des Ortes bekommen. Raus aus dem Freundeskreis, raus aus der Familie, raus aus der Gesellschaft. Ein Sicherheitsabstand musste gewahrt werden, damit man sich bloß nicht ansteckt.
Es gab sehr, sehr harte und strenge Regelungen. Wem seine Gesundheit lieb war, der ließ Aussätzliche auf keinen Fall nah an sich heran. Trotzdem erfuhren diese zehn Männer irgendwie, dass Jesus in der Nähe war. Von ihm hatten sie gehört: Jesus, der Wundertäter aus Nazaret, Jesus, der schon so viele Menschen gesund gemacht hatte – zumindest sagten sie das. Jesus, von dem man sich in aussätzlichen Kreisen erzählte, dass er schon mal auch ein paar ihrer Leidensgenossen geheilt hatte.
Unser Bericht hier steht im Kapitel 17. Sie können in Kapitel 5 und Kapitel 7 schon von anderen Fällen lesen, in denen Aussätzliche durch ein Wort von Jesus gesund geworden waren. Und das hatten die zehn wahrscheinlich gehört.
Tja, und Sie ahnen es: Dieser Tag heute, das ist ihre Chance. Heute kommt Jesus durch unser Dorf. Wir wissen nicht, ob er noch einmal kommt, aber heute ist er hier. Heute ist er im Grenzgebiet zwischen Samaria und Galiläa, heute tritt er über die Linie unseres Ortes.
Vielleicht war dieser Tag, den Lukas hier schildert, der einzige Tag, an dem die Männer Jesus live erleben konnten. Und sie packen ihre Chance wirklich beim Schopf. Das können wir hier in den Versen 11 bis 13 lesen:
„Es begab sich, als er nach Samaria kam, begegneten ihm zehn aussätzige Männer. Sie standen von fern, erhoben ihre Stimme und sprachen: ‚Jesus, lieber Meister, erbarme dich unser!‘“
Haben Sie gemerkt, hier steht: Sie standen von fern. Warum von fern? Na klar, weil sie Sicherheitsabstand halten mussten. Das sahen die Gesetze so vor. Wenn sie das nicht machten, wurden sie ganz weggeschickt.
Es gab die Regelung, dass, wenn jemand auf sie zukam, sie rufen mussten: „Aussätzig, Aussätzig, Abstand halten, Ansteckungsgefahr!“ Deshalb durften sie von sich aus auch nicht näher auf Jesus zugehen, obwohl sie ihn so gerne um Hilfe bitten wollten. Deshalb rufen sie.
Deshalb rufen sie von weitem. Sie schreien. Sie, die wahrscheinlich schon so vieles versucht hatten, legen das letzte bisschen Hoffnung, das ihnen noch bleibt, in diesen Schrei und sagen: „Jesus, Jesus, Jesus, hilf uns irgendwie!“
Die Reaktion Jesu und der Glaube der Aussätzigen
Ich musste an jenen iranischen Koch denken, der vor einigen Wochen bei uns anrief – an einem Sonntagabend in Hannover. Es gibt hier eine schöne, gemütliche Studentenkneipe, in die wir ab und zu mal mit der Familie gehen. Dort sind wir irgendwann mit diesem iranischen Koch ins Gespräch gekommen. Er freute sich sehr, dass uns seine Gerichte so gut schmeckten.
Irgendwie hatte er mitbekommen, dass wir in der Regel, bevor wir zusammen in der Kneipe essen, als Familie zusammen beten. Wir falten einfach die Hände und danken Gott für das schöne Essen. Das hatte ihn irgendwie angezogen.
Dann kam er eines Tages an unseren Tisch und sagte: „Ja, ich sehe ja, Sie beten da. Warum machen Sie das?“ So kamen wir ins Gespräch darüber. Er war ursprünglich Moslem, aber nicht mehr aus Überzeugung. Damals musste er aus dem Iran flüchten, weil er zu oppositionellen Gruppen gehörte.
Wir erzählten ihm, warum wir glauben, dass der Gott der Bibel der wahre Gott ist, den jeder Mensch eigentlich braucht. Einige Zeit später rief er an einem Sonntagabend an und sagte: „Wissen Sie, es ist etwas Furchtbares passiert. Mein kleiner Sohn muss ganz plötzlich ins Krankenhaus. Wir wissen nicht, was es ist. Sein Kreislauf ist völlig kollabiert. Die Ärzte können noch nicht sagen, was es ist. Bitte, bitte beten Sie für meinen Sohn.“
Er bat mich am Telefon, für seinen Sohn zu beten. Es war wie die letzte Hoffnung. „Bitte, bitte beten Sie, vielleicht kann Ihr Gott meinem Kind helfen.“ So ähnlich legen diese zehn Aussätzigen jetzt ihre ganze Hoffnung in Jesus. Schauen Sie mal, wie Jesus reagiert – das ist auf den ersten Blick sehr befremdlich.
Sie schreien, und Jesus sagt nicht: „Na klar, Jungs, kommt her, ich mache euch gesund.“ Stattdessen sagt Jesus etwas anderes. Und ich denke, Sie haben sich vielleicht gewundert, als ich das eben vorlas. Jesus sagt ihnen einfach erst mal nur: „Geht hin und zeigt euch den Priestern.“
Warum sagt er das? Dazu müssen Sie wissen: Die Priester waren damals sowas wie das Gesundheitsamt oder die Gesundheitspolizei. Wenn ein Aussätziger, was durchaus vorkam, wieder gesund wurde, musste er sich erst den Priestern zeigen, bevor er in die Dorfgemeinschaft zurückkehren durfte.
Die Priester mussten seine Narben begutachten. Dann gaben sie ein Attest: Entweder gesund – und der Aussätzige durfte zurück zu seiner Familie – oder sie sagten: „Nein, es ist noch nicht so weit, bleib draußen.“
Jesus sagt also zu den Aussätzigen: „Geht zu den Priestern und zeigt euch.“ Überlegen Sie mal: Sie schreien Jesus an, um Hilfe, und er sagt einfach nur: „Geht zu den Priestern.“
Und was machen sie? Sie marschieren los. Auf sein Wort hin gehen sie tatsächlich. Sie sagen nicht: „Jesus, was bringt uns das, zu den Priestern zu gehen? Wir sind ja krank, was soll das?“ Nein, sie vertrauen ihm in diesem Moment. Und sie fahren gut damit.
So steht es in Lukas 17,14: „Und es geschah, als sie hingingen, wurden sie rein.“ Eine eigenartige Situation. Sie gehen los, und plötzlich – Menschenskinder! – was passiert hier? Endlich sind sie wieder gesund. Hauptsache gesund!
Die Männer machen alles richtig in diesem Moment. Sie nutzen ihre Chance, geben nicht auf, schreien so lange, bis sie die Aufmerksamkeit von Jesus haben. Sie vertrauen seinem Wort und machen eine starke Erfahrung. Sie gehen los, und plötzlich ist alles wieder in Ordnung – unvorstellbar.
Und das ist wirklich so passiert. Trotzdem gibt es kein Happy End. Am Ende des Tages wird Jesus sie fragen: „Wo sind die Neuen geblieben?“ Verstehen Sie, was geschehen ist?
In dem Moment, als die Not vorbei ist, als das letzte eitrige Geschwür verheilt ist, als sie das Gesundheitsattest vom Arzt in der Tasche haben, brauchen sie Jesus nicht mehr. Jetzt ist ja alles wieder gut.
Da denken sie wahrscheinlich eher daran, was sie jetzt mit ihrem Leben anfangen können – mit den vielen neuen Chancen, die sich plötzlich bieten. Das ist jetzt das Thema. Gut, das ist menschlich und verständlich.
Sie werden sich vielleicht ab und zu noch dankbar an Jesus erinnert haben, aber das muss auch reichen. Und Jesus wundert sich. Man fragt sich auf den ersten Blick vielleicht: Warum betont Jesus das so? Warum ist er eigentlich so enttäuscht?
Jesus war kein Anstandslehrer. Er war keine Gouvernante, die darauf achtete, dass der Knigge eingehalten wurde. Jesus war kein Erzieher, der sagte, die Höflichkeit gebietet es, wenigstens noch einmal Danke zu sagen. Darum ging es ihnen ja gar nicht.
Was hätte Jesus davon gehabt, wenn sie noch einmal zurückgekommen wären? Das hätte ihnen nur mehr Zeit gekostet, und er hätte sich wieder um sie kümmern müssen. Warum wäre es ihm so wichtig gewesen, dass sie zurückkamen?
Sie hätten zurückkommen müssen, um das zu finden, was sie verloren hatten.
Die Bedeutung der Dankbarkeit und des Glaubens
Hans Dannenbaum, der langjährige Leiter der Berliner Stadtmission, erzählte einmal von einer schwer kranken jungen Frau, die er als Pfarrer über ein Jahr lang begleitet hatte. Woche für Woche war er an ihrem Krankenbett. Über ein halbes Jahr wurde sie künstlich ernährt. Die meiste Zeit war sie besinnungslos, doch in ihren wachen Stunden betete er viel mit ihr.
Wie oft sagten sie: „Hier kann kein Mensch mehr helfen.“ Trotzdem wurde sie wieder gesund. Doch jetzt lebt sie ohne jeglichen Glauben, ohne Christus, als ob nichts geschehen wäre.
„Es ist wie so oft“, schreibt Hans Dannenbaum, „ein Mensch wird von Jesus gerettet und geht dann ohne ihn weiter.“ Danach sagt er: „Na ja, es war wohl nur Zufall, oder die Medizin hat doch noch angeschlagen, oder die Natur hat sich selbst geholfen.“ So werden wir es auch gemacht haben.
Hören Sie mal, wie traurig Jesus eigentlich ist. Er sagt: „Hat sich sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde?“ Das ist nicht abwertend gegenüber diesem einen gesagt, ganz im Gegenteil. Aber da steckt die Trauer, die Trauer um diese neun.
Hauptsache gesund. Ja, und nicht nur gesund, sondern endlich wieder mit der Familie zusammen, endlich raus aus der Quarantäne. Ist doch alles wieder in Ordnung, und wir müssen das jetzt klären. Verstehen Sie, wo das Problem sein soll? Was fehlt denn noch? Was hätten die sonst noch gebraucht?
Damit kommen wir zu dem zehnten Kollegen. Was hat er anders gemacht?
Hier steht: „Einer unter ihnen, als er sah, dass er gesund geworden war, kehrte um.“ Also lobte er Gott mit lauter Stimme, sagte: „Ich danke dir, das ist gnädig von dir, dass du das getan hast.“ Er fiel nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm. Und das war ein Samariter.
Ausgerechnet ein Samariter, schiebt Lukas hinterher. Ja, und das war ein Samariter, schreibt er.
Die anderen waren Leute, die zumindest in einer soliden religiösen Tradition aufgewachsen waren. Wir hätten gesagt, sie waren konfirmiert, irgendwann mal getauft. So wäre das bei uns gewesen. Sie gingen ab und zu mal zur Kirche, hatten zu Hause ihre Bibel im Schrank liegen und konnten bestimmte Gesangbuchlieder – zumindest die erste Strophe oder die erste halbe Strophe. Sie gehörten irgendwie dazu.
Und dieser Samariter? Das war in den Augen der Leute dort bestenfalls ein religiöser Zweiter-Klasse-Mensch. Er gehörte nicht zum inneren Kreis. „Das soll schon so ein Samariter sein.“ Und ausgerechnet der kriegt die Kurve.
Lassen Sie uns noch einmal hinschauen: Was macht der anders?
Da steht erst einmal: Er kehrte um. Das heißt, er rennt nicht einfach mit dieser Truppe weiter.
Überlegen wir mal einen Moment, was das für den einen bedeuten musste. Sein neuer Kumpel, mit dem ihn auch dieses gemeinsame Leid zusammengeschweißt hat – das verbindet ja auch. Und sie rennen, freudetrunken, weiter. Sie feiern ihre neue Gesundheit, ihre neuen Möglichkeiten. Wahrscheinlich sind sie sich um den Hals gefallen wie nach einem Tor, das man geschossen hat, und sie sagen: „Super, endlich wieder alles okay, endlich gesund!“
Jetzt wird gefeiert und alles nachgeholt, was in den letzten Monaten und vielleicht Jahren verpasst wurde. So wie sie vorher durch die gemeinsame Not verbunden waren, sind sie jetzt durch den gemeinsamen Jubel verbunden.
Jubel kann ja auch verbinden. Ich bin Fußballfan, ich weiß, wovon ich rede. Und Hannover 96 ist weit gekommen in der Champions League diesmal. Auch gemeinsamer Jubel kann sehr verbinden, genauso wie gemeinsame Not.
Der Samariter war bestimmt genauso begeistert. Trotzdem sagt er nach der ersten Freude: „Leute, ich muss zurück zu Jesus. Dem haben wir das doch zu verdanken.“ Die anderen werden gesagt haben: „Herr Jesus, brauchen wir jetzt nicht mehr so unbedingt, ist doch alles in Ordnung.“ Vielleicht haben sie neun zu eins gegen den Besuch bei Jesus abgestimmt.
„Hauptsache gesund, jetzt keine Zeit verlieren, jetzt endlich Erfolg haben, jetzt endlich die Ausbildung beenden, jetzt endlich das Häuschen fertigbauen, jetzt endlich die große Reise nach Gran Canaria machen. Das andere kann noch kommen.“
Aber der eine kehrt um.
Wissen Sie, warum er umkehrt? Weil er weiß, die Sache ist hier noch nicht zu Ende. Er weiß, es gibt noch mehr, als ich bisher bekommen habe. Gesund ist gut, aber gesund ist nicht genug.
Darum kehrt er um. Und ich finde das sehr interessant: Er macht das nicht heimlich und verstohlen, wartet nicht erst, bis die Kollegen um die Ecke sind. Hier steht, er pries Gott mit lauter Stimme. Er hat deutlich gemacht: „Ich weiß, wer mich gesund gemacht hat. Ich weiß, das war kein Zufall, ich weiß, das war nicht einfach die Zeit, die manche Wunden heilt. Nein, meine Wunden hätte sie nicht geheilt.“
Er bekennt sich öffentlich zu Gott. Das ist schon mal interessant. Er sagt nicht: „Was da passiert ist, das ist meine Privatsache.“ Er sagt es laut, wem er sein neues Leben verdankt – genauso wie er vorher laut um Hilfe geschrien hat, aus vollem Herzen.
Damit nicht genug: Der Samariter kehrt nicht nur als Einziger um, sondern macht noch etwas, das eigentlich entscheidend ist.
Hier steht in Vers 16: „Und er fiel vor ihm nieder auf sein Angesicht zu Jesu Füßen und dankte ihm.“
Wissen Sie, das war eine Zeichenhandlung. Wir kennen viele Zeichenhandlungen: Wenn wir jemanden in den Arm nehmen oder ihm die Hand reichen. Damals bedeutete es, wenn man vor jemandem niederfiel, dass man ihn als Herrn anerkannte.
Dann sagte man: „Jawohl, du bist der König, den ich anerkenne. Dir soll mein Leben anvertraut sein.“
Diese Körperhaltung des Samariters sagt mehr als zwanzig Worte. Sie sagt so viel wie: „Herr, verfüge du über mich, mein Leben soll jetzt dir gehören. Ich weiß, dass ich keinem anderen mehr vertrauen kann als dir. Ich weiß, dass ich keinem anderen mehr verdanke als dir.“
Was Lukas hier bringt, ist sicher eine Kurzfassung. Zwischen Vers 16 und 19 ist bestimmt noch mehr geredet worden. Lukas fasst das zusammen: Diese Begegnung, wo Jesus dann zurückfragt: „Sind aber nicht die zehn rein geworden? Wo aber sind die neun? Hat sich denn sonst keiner gefunden, der wieder umkehrte, um Gott die Ehre zu geben, als nur dieser Fremde?“
Dann sagt Jesus zudem: „Steh auf und geh hin, dein Glaube hat dir geholfen.“
Wie gesagt, da ist bestimmt noch mehr geredet worden in diesen Momenten. Aber wir erfahren nicht so viel über diesen Samariter.
Zwei Dinge erfahren wir jedoch, und ich bitte Sie, diese noch einmal ganz genau anzusehen und zu Herzen zu nehmen: Diese zwei Dinge, die wir über den Samariter erfahren.
Die Bedeutung von Gottes Ehre und persönlichem Glauben
Das Erste, was hier in Vers 18 steht, ist: Er hat Gott die Ehre gegeben. Jesus sagt, die anderen haben es nicht gemacht, aber er hat es getan. Was heißt das?
Haben Sie schon einmal Gott die Ehre gegeben? Das klingt für uns vielleicht etwas fremd, aber eigentlich ist es ganz einfach. Es bedeutet, dass er Gott als Gott anerkannt hat. Gott die Ehre zu geben heißt, zu akzeptieren, dass der lebendige Gott der wahre Gott ist.
Das ist Gottes Ziel mit Ihrem Leben, mit meinem Leben. Dazu hat Gott Sie in diese Welt gesetzt. Sie sind doch nicht einfach als Zufallsprodukt irgendwoher gefallen. Gott hat Sie hierher geschickt, um mit Ihnen persönlich als seinem Vertrauten in eine Beziehung zu treten. Damit Sie ihn ehren, all die Geschenke, die Gott Ihnen gegeben hat, nutzen, um ihm zu dienen. Damit Sie jeden Morgen aufstehen und Gott dafür danken, dass er Ihnen das Leben geschenkt hat.
Dass Sie für den, dem Sie alles verdanken, die Stimme erheben, wenn Sie merken, dass in der Kneipe über ihn gelästert wird – Gott die Ehre geben. Wissen Sie, Gott hat uns nicht hierher geschickt mit dem Ziel, dass wir 70, 80 Jahre leidlich gesund oder halb gesund, dreiviertel gesund oder ganz gesund bis zum Schluss über die Erde gehen, das Leben einigermaßen genießen, ein paar nette Dinge tun, vielleicht auch ein paar gute Dinge für andere Menschen. Ja, das ist schön, aber dann war es das und Deckel drüber – eine feierliche Beerdigung, eine schöne Leichenrede, und das war es.
Er hat Gott die Ehre gegeben, darum hat Gott Sie hierher geschickt. Können Sie das von sich sagen? Ich will mit meinem Leben Gott die Ehre geben. Das heißt nicht, dass er ein paar christliche Lieder gesungen hat, ab und zu mal zur Kirche ging oder ein paar Mark oder Euro gespendet hat. Es heißt, er hat sich vor seinem Herrn gebeugt. Er hat den, der am wichtigsten ist in dieser Welt, nämlich den heiligen Gott, ernster und wichtiger genommen als alles andere. Er hat dem, dem er alles verdankte, sein Leben geschenkt.
Wissen Sie, Martin Luther war menschlich ein ziemlicher Dickschädel. Im persönlichen Umgang war er nicht immer ein leichter Mensch, wenn man die Quellen betrachtet. Martin Luther war jemand, der manchmal mit dem Kopf durch die Wand ging. Er hat das Hauptproblem, das uns Menschen bestimmt, sehr treffend auf den Punkt gebracht. Er sagte: Unser Hauptproblem, unsere Hauptschuld ist, dass wir Gott nicht Gott sein lassen wollen. Stattdessen wollen wir selbst unser Gott sein.
Wir verweigern Gott die Ehre, den Gehorsam und die Liebe. Wir wollen nicht zugeben, dass wir ihm alles verdanken, und wir wollen nicht zulassen, dass er das letzte Wort hat – Gott Gott sein lassen.
Die Bibel, Gottes Wort, hat uns seinen Willen und seine Bewertung dieser Situation mitgeteilt. Sie wurde von Menschen aufgeschrieben, aber Gott hat dafür gesorgt, dass genau das in der Bibel steht, was er will. Sonst könnte man viele Dinge in der Bibel nicht erklären, wenn nicht Gott dahinterstehen würde.
Die Bibel bewertet diesen Zustand unseres Herzens mit einem Fachbegriff: Sünde. Sünde bedeutet, getrennt von Gott zu sein, abgeschnitten von dem, der uns das Leben gegeben hat.
Und diese Sünde – jetzt schließt sich der Kreis – ist schlimmer als jede Krankheit. In Dänemark gab es einen genialen Philosophen, Sören Kierkegaard, der später Christ wurde. Er nannte die Sünde „die Krankheit zum Tode“. Die eigentliche Krankheit zum Tode ist nicht Herzinfarkt oder Krebs, sondern die Sünde, weil sie uns von Gott trennt. Verstehen Sie? Sie reißt uns weg von dem, der allein unser Leben sicher zum Ziel bringen kann.
Deshalb ist es so bedeutsam, dass Jesus von diesem Samariter sagt: Er hat Gott die Ehre gegeben. Er hat Gott als Gott ernst genommen.
Ein Zweites, das wir hier über ihn finden: Jesus sagt: „Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen.“ Er hat geglaubt. Glauben heißt schlichtweg, dass er Jesus persönlich vertraut hat. Er hat Jesus angebetet, zugegeben, dass er Jesus braucht, und Jesus dafür gedankt, dass er für ihn da ist.
Jetzt ist interessant, was Jesus mit „dein Glaube hat dir geholfen“ meint. Was denken Sie? Damit kann Jesus nicht meinen, dass der Glaube ihn gesund gemacht hat. Denn gesund sind die anderen ja auch geworden, und bei ihnen hat Jesus nicht gesagt, dass sie geglaubt haben.
„Dein Glaube hat dir geholfen“ kann also nicht einfach nur heißen, dass der Glaube ihn gesund gemacht hat, weil die anderen ja auch gesund geworden sind. Nein, mit „geholfen“ muss mehr gemeint sein.
Und jetzt kommen wir dem Kern näher: „Hauptsache gesund?“
„Aber was ist es dann? Dein Glaube hat dir geholfen“, sagt Jesus. Sie wissen vielleicht, dass das Neue Testament ursprünglich in griechischer Sprache aufgeschrieben wurde. Dort steht ein Verb, das auch „gerettet“ bedeutet.
Verstehen Sie? Die beste Übersetzung hier ist: „Dein Glaube hat dich gerettet.“ Und „gerettet“ ist das Gegenteil von „verloren“. Gesund geworden sind die anderen auch, aber du bist gerettet worden, sagt Jesus.
Das heißt: Du bist mit Gott ins Reine gekommen. Die anderen leben ihr Leben ohne Gott weiter, aber du bist mit Gott ins Reine gekommen. Du hast angefangen, dem zu vertrauen, dem du dein Leben verdankst.
Und wenn wir „gerettet“ sagen, fragen wir auch immer: Wovor werden wir gerettet, wenn wir von Jesus gerettet werden? Jesus hat im Neuen Testament Schritt für Schritt die Antwort gegeben: Wir werden gerettet vor der Gottesferne. Wir werden gerettet davor, ohne Gott leben und ohne Gott sterben zu müssen.
Jesus hat dafür ein Wort verwendet, das viele heute nicht mehr gern aussprechen. Aber Jesus hat es gesagt, und warum sollten wir es nicht auch sagen? Er hat ihn gerettet vor der Hölle.
Die Bibel ist da sehr deutlich und schonungslos. Sie sagt uns Menschen offen, damit wir uns darauf einstellen können: Wenn du ohne Gott leben willst, wirst du auch ohne Gott sterben müssen.
Wenn du dein Leben mit dem, der dich von Herzen liebt, der dir so viel geschenkt hat, der dein Leben sucht und dich retten will, links liegen lässt, außen vor lässt oder ablehnst, dann wird es nicht gut ausgehen.
Du kannst hier auf der Erde vielleicht viel Glück haben, vielleicht sogar sehr alt werden. Aber eines kannst du nicht: gerettet werden.
Wenn du hier ohne Gott leben willst, wirst du in der Ewigkeit ohne Gott leben müssen – und das ist die Hölle. Davor will Gott dich bewahren, davor will er dich retten.
Diese Wahrheit zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel: Ohne dass unsere Sache mit Gott ins Reine gebracht ist, sind wir verloren. Wer ohne Gott lebt, landet in der Hölle. Wer auf eigene Faust leben will, muss auch auf eigene Faust sterben.
Dann hilft es auch nichts, wenn er neunzig Jahre lang einigermaßen rüstig blieb.
Und schauen Sie: Das macht hier am Ende den großen Unterschied. Von den neun anderen heißt es nur in Vers 14, dass sie rein wurden, dass sie gesund wurden.
Aber dem Samariter bescheinigt Jesus am Ende: „Du bist nicht nur gesund geworden, sondern du bist auch gerettet worden.“
Von jetzt an steht dein Leben unter einem völlig neuen Vorzeichen. Sicher, irgendwann wirst du auch noch einmal krank werden auf dieser Erde. Aber Gott wird seine Hand nie mehr von deinem Leben lassen. Er hält dich fest und bringt dich ans Ziel.
Vom Müll zum Wertgegenstand – Gottes Verwandlung des Lebens
Vor einigen Monaten fand in Kiel in der Kunsthalle der Universität eine hochinteressante Ausstellung statt, die einen englischen Titel trug: „From trash to treasure“. Das heißt so viel wie „Vom Müll zum Wertgegenstand“.
Nun, das ist nicht die Art von Kunst, die ich persönlich gerne mag. Es gibt Kunst, bei der man allerlei Müll in einer bestimmten Weise ordnet und zusammenstellt und dann sagt: Das ist Kunst. Glücklicherweise gibt es hier solche Kunst nicht, aber es gibt Leute, die dafür auch Geld ausgeben. Dann wird noch erklärt: Warum ist das Kunst? Die Antwort lautet, dass das liegen Gelassene seinen Wert durch die künstlerische Geste bekommt. Das muss man verstehen. Dazu fehlt mir wahrscheinlich ein bisschen die Fantasie.
Als ich den Titel las, dachte ich: Genau das ist es, was Gott mit uns macht – vom Müll zum Wertgegenstand. Das heißt aber nicht, dass unser Leben ohne Gott wertlos wäre. Es bedeutet auch nicht, dass das Leben eines Nichtchristen wertlos ist. Beileibe nicht! Ihr Leben hat schon dadurch einen unverlierbaren Wert, dass Gott es Ihnen geschenkt hat. Deshalb hat niemand das Recht, egal ob jemand noch im Mutterleib ist oder ob jemand nicht mehr normal denken kann, im Bett liegt und keine normalen Körperfunktionen mehr ausüben kann. Jeder Mensch hat, egal ob am Anfang oder am Ende des Lebens, eine unverlierbare Würde.
Jeder Mensch hat einen Schutz, den ihm eigentlich niemand nehmen darf, weil er sich der Hand des lebendigen Gottes verdankt. Auch ohne Gott hat unser Leben einen riesigen Wert, aber es ist schwer beschädigt. Es ist stark in Mitleidenschaft gezogen durch das, was wir Sünde nennen. Durch unsere Achtlosigkeit, dadurch, dass wir vieles ohne Gott versucht haben und meinten, wir könnten es auf eigene Faust besser hinkriegen als er. Wir haben viel kaputtgemacht.
Wenn wir ehrlich sind und unser Leben ernsthaft an Gottes Maßstab messen, müssen wir zugeben: Da ist viel Trash, viel Müll, viel Schuld. Aber Jesus will uns das vergeben. Er setzt nicht bei einzelnen Dingen an, sondern bei der Schaltstelle – unserem Herzen. Er sagt: Du brauchst meine Vergebung. Ich bringe dich wieder mit dem lebendigen Gott ins Reine. Ich versöhne dich mit Gott, ich rette dich.
Jetzt wird auch klar, warum Jesus über die anderen neun so traurig ist. Warum er ihnen so sehr gewünscht hätte, dass sie auch umkehren. Denn gerettet zu sein ist wichtiger als gesund zu sein. Jesus hätte ihnen so gewünscht, dass sie auch gerettet würden, dass sie in den Himmel kommen. Gerettet ist wichtiger als gesund.
Das kann ich Ihnen zum Schluss ganz einfach beweisen. Auch die Gesunden werden irgendwann wieder krank. Gesundheit ist immer nur uns auf Zeit verliehen. Keiner von uns bleibt ewig gesund. Wenn die Gesundheit irgendwann wieder weg ist, hat der eine, der gerettet ist, noch alles. Aber die neun, die nur gesund geworden waren, haben nichts mehr.
Jesus hat an anderer Stelle gesagt: Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt? Jesus hätte genauso gut sagen können: Was nützt es dem Menschen, wenn er neunzig Jahre lang total fit und gesund ist? Wenn die Großmütter noch um Hartenstein herumjoggen würden – wäre ja schön, wenn es so geht. Aber man nehme doch Schaden an seiner Seele.
Darum gibt Jesus uns auf unsere Ausgangsfrage, mit der wir heute Abend gestartet sind und mit der wir jetzt zum Schluss kommen – „Hauptsache gesund?“ – eine ganz klare Antwort: Jesus sagt Nein, nicht „Hauptsache gesund“. Gesund ist nicht genug. Hauptsache gerettet, Hauptsache mit Gott im Reinen. Hauptsache, deine Schuld ist vergeben.
Hauptsache, Sie wissen, dass wenn Sie die letzte Linie dieses Lebens überschreiten – und wir haben heute am Rande der Strecke so manchen Unfall gesehen – Hauptsache, Sie wissen, wohin Sie dann gehen. Und dass Sie dorthin gehen, wo Sie auf ewig gerettet sind, bei Gott. Das kann Ihnen nur Jesus schenken.
Die Zusage Jesu und die Einladung zum Glauben
Damit Sie mich richtig verstehen: Das heißt nicht, dass Jesus unser irdisches Leid egal wäre. Nein, das ist es ihm nicht.
Wir dürfen uns mit all unseren Sorgen an Jesus wenden – wenn wir Angst um unseren Arbeitsplatz haben, wenn wir nicht wissen, wie wir die nächste Rate bezahlen sollen, oder wenn wir uns Sorgen machen, wie wir eine Prüfung schaffen. Jesus hat ausdrücklich gesagt, dass wir uns mit allem an ihn wenden dürfen. Er lebt ja, er ist auferstanden – das ist wirklich passiert. Er kann unsere Gebete hören. Das ist kein albernes religiöses Selbstgespräch, wenn wir zu Jesus beten.
Als die iranische Köchin Sonntagabend anrief, habe ich nicht gesagt: "Also, hören Sie mal, es ist nicht so wichtig, dass Ihr Sohn gesund wird." Stattdessen habe ich ihr natürlich gesagt: "Klar, das verspreche ich Ihnen, ich werde für den Kleinen beten." Ich habe es auch meiner Familie gesagt: Wir werden dafür beten, Gott bitten und hoffen so sehr, dass er wieder gesund wird. Und einige Wochen später ist er tatsächlich wieder gesund geworden.
Aber ich hoffe, dass dieser iranische Koch noch mehr versteht. Ich habe ihm ein Buch geschenkt, in dem erklärt wird, was es bedeutet, Jesus kennenzulernen und was es heißt, meine Schuld vor Gott loszuwerden. Wir haben uns verabredet, uns noch einmal privat zu treffen. Ich hoffe sehr, dass dieser Koch und seine Familie eines Tages verstehen werden, was es heißt: Gesund ist gut, aber gerettet zu sein ist wichtiger als gesund.
Die Schicksalsfrage unseres Lebens ist nicht, wie lange wir gesund bleiben oder wie schnell wir wieder gesund werden. Die Schicksalsfrage meines und Ihres Lebens ist, ob wir gerettet werden.
Übrigens sehen Sie an diesem Samariter auch, dass es nicht auf unsere religiöse Vergangenheit ankommt. Es ist egal. Es ist schön, wenn Sie aus einem Elternhaus kommen, in dem gebetet wurde. Es ist schön, wenn Sie eine Oma oder eine Mutter oder einen Vater hatten, der mit Ihnen über Jesus sprach, der es ernst nahm und vielleicht sogar ein Vorbild darin war, wie er glaubwürdig mit Jesus gelebt hat. An dem Sie gesehen haben, dass Beten für ihn nicht nur ein hingeworfener Satz ist. Für den bedeutet Gott Vertrauen nicht nur das Aussprechen eines frommen Spruchs.
Es ist schön, wenn Sie das erlebt haben, aber es ist nicht entscheidend für Ihr Leben. Und dieser Samariter hatte keine große fromme Vergangenheit, sondern Gott fragte ihn ganz persönlich. Sie können sich nicht hinter Ihrer Familie verstecken, aber Ihre Familie ist auch nicht Ihr Schicksal.
Wie oft haben Menschen mir gesagt: "Ach wissen Sie, ich kenne das eben nicht so von Kindheit an." Ja, wenn man das weiß, ist das gut. Ich habe immer versucht, deutlich zu machen: Gott nimmt Sie so ernst, dass er Sie persönlich nach Ihrer Antwort und Entscheidung fragt.
Deshalb ist Ihre Herkunft kein Schicksal. Das Einzige, was Sie tun müssen, um gerettet zu werden, ist, zu Jesus zu kommen, ihm Ihr Leben anzuvertrauen und ihn zu bitten: "Herr, vergib mir meine Schuld. Herr, vergib mir all meinen Unglauben. Vergib mir mein Leben, das ich bisher ohne dich gelebt habe."
Natürlich geht Jesus heute nicht mehr durch Ihre Stadt, wie er damals durch die Stadt der kranken Männer ging. Aber inzwischen ist etwas Entscheidendes passiert. Jesus ist auferstanden von den Toten, und viele Zeugen haben ihn gesehen.
Nach seiner Auferstehung ist Jesus noch vierzig Tage lang immer wieder Menschen auf dieser Erde begegnet. Er hat mit ihnen zusammen gegessen und deutlich gemacht: "Das ist keine Illusion oder fromme Fantasie, dass ich auferstanden bin. Ich bin wirklich auferstanden."
Bald denken wir an den Himmelfahrtstag. Jesus ist in Gottes für uns noch unsichtbare Welt zurückgegangen. Die Bibel hat eine sehr komplexe Sicht dieser Welt: Es gibt die sichtbare und die für uns noch unsichtbare Welt.
Jesus hat gesagt: "Ihr werdet mich nicht mehr sehen eine Zeit lang." Das ist klar. Aber er kann trotzdem bei uns sein, unsere Gebete hören, in unser Leben eingreifen und uns retten – genauso, wie er diesen Samariter gerettet hat.
Und an diesem Tag, wie endete er? Jesus ging weiter nach Jerusalem. Das muss ich Ihnen zum Schluss unbedingt noch sagen: In Jerusalem sind dann die dramatischen Dinge passiert, für die das Kreuz steht – dass Jesus an diesem Kreuz gestorben ist.
Das Kreuz als Zeichen der Liebe und Erlösung
Warum hat Jesus das gemacht? Er ist gestorben, um uns retten zu können. Er hätte das vermeiden können, er hätte dem entkommen können, er hätte dem ausweichen können. Aber Jesus hat sich an dieses Kreuz nageln lassen, obwohl er menschlich ohne Schuld war.
Er tat dies, um die Strafe zu tragen, die ich und Sie vor Gott verdient hätten für unsere Schuld. Diese Strafe hätten wir niemals mit unserem Leben abtragen können, egal wie sehr wir uns bemüht hätten. Unser Leben war durch unsere Schuld bereits verwirkt.
Aber Jesus, der vollkommene Sohn Gottes, hat es aus Liebe zu Ihnen und zu mir getan. Er hat zugelassen, dass man ihm dieses Kreuz anlegte. Und er hat ganz klar gesagt, warum er die Nägel nicht herausgerissen hat: Er hat das erduldet und erlitten, um die Strafe auf sich zu nehmen, die wir nicht hätten zahlen können.
Nicht einmal 48 Stunden später hat der Vater im Himmel dies bestätigt und ihn aus dem Grab herausgeholt. Verstehen Sie: Wenn die Auferstehung nicht stattgefunden hätte, dann hätte man sagen müssen, dass Jesus sich geirrt hatte. Er meinte es gut mit dem Kreuz, aber es war wohl nicht so.
Doch Gott hat ihn herausgeholt und damit den Beglaubigungsstempel auf den Kreuzestod von Jesus gesetzt. Darum dürfen wir wissen: Er ist wahr.
Ja, Jesus starb am Kreuz für meine Schuld. Und deshalb komme ich nicht vergeblich, wenn ich zu Jesus bete und ihm sage: Herr, ich gebe zu, dass ich dich brauche. Ich gebe zu, dass ich mir meine Schuld selbst nicht vergeben kann. Ich gebe zu, dass in meinem Leben viel Unglaube und viel Ignoranz gegenüber Gott ist.
Ich gebe zu, dass ich manches bei mir angesammelt und angehäuft habe und dass ich letztlich mein eigener Gott sein wollte. Vielleicht habe ich dich ab und zu mal als letzte Notreserve herausgeholt, aber im Grunde wollte ich mein eigenes Ding machen, und du warst mir ziemlich egal. Ich habe dir nicht die Ehre gegeben.
Bitte vergib mir das, und ich danke dir, dass du auch für meine Schuld gestorben bist.
So können Sie zu Jesus kommen, und dann wird Jesus Ihnen genauso nah sein, auch wenn Sie ihn mit Ihren Augen noch nicht sehen können, wie er diesem Samaritaner nah geworden ist.
Dann dürfen Sie wissen, dass Ihr Leben von nun an wirklich unter dem Schutz von Jesus selbst steht. Er wird Sie bewahren und durch die schwierigen Klippen Ihres Lebens hindurchführen. Er wird Ihnen helfen, vielleicht mit Ihrer Krankheit besser fertig zu werden. Er wird Ihnen Mut geben, wo Sie längst verzweifelt sind.
Vor allem aber wird er Ihnen die Gewissheit schenken: Meine Schuld ist vergeben, mein Verhältnis zu dem, der mir alles geschenkt hat, mein Leben ist ins Reine gebracht. Ich bin versöhnt mit Gott und brauche mich nicht mehr zu fürchten, vor allem, was noch kommen mag.
Denn er hat mich lieb. Er hat versprochen, dass er mich sicher ans Ziel bringen wird und dass meine Ewigkeit nicht in der Hölle ablaufen wird, sondern bei ihm in seinem herrlichen Reich.
Zeugnis eines Bergmanns – Dankbarkeit trotz Leid
Darum schließe ich mit einer Geschichte von einem ziemlich knorrigen Typen aus dem Ruhrpott, der Ähnliches erlebt hat. Gesund sein reicht nicht immer aus. Es war ein Bergmann aus dem Ruhrgebiet, der wahrscheinlich in seinen besten Jahren war, als er durch einen schweren Unfall sein Rückgrat gebrochen bekam. Von einem Tag auf den anderen war alles anders: Rollstuhl, zuhause rumsitzen, keine Hoffnung, Schmerzen – alles aus.
Doch dieser Bergmann hatte etwas, was viele andere nicht hatten: gute Freunde. Unter diesen Freunden waren Menschen, die Jesus kannten, an ihn glaubten und Christen waren. Sie sagten zu ihm: „Komm, du musst mal mitkommen. Wir treffen uns ab und zu in einem Kreis von Männern. Dann lesen wir in der Bibel und fragen, wie Jesus uns in unserem Leben helfen kann. Komm doch mal mit!“
Er antwortete: „Was soll ich mit dem Quatsch? Was soll ich mit Gott? Mein Leben ist vorbei.“ Ab und zu ein Fläschchen Bier, ab und zu ein Sonnenstrahl – okay. Ab und zu vergesse ich vielleicht, dass ich in diesem elenden Rollstuhl sitze, aber bleibt mir damit weg, so etwa hat er gesagt.
Diese Freunde gaben jedoch nicht auf. Sie kamen immer wieder. Eines Tages nahmen sie einfach seinen Rollstuhl und nahmen ihn mit. Er konnte sich ja auch nicht so gut wehren. Dann war er da, hörte Andachten und sie begannen, gemeinsam die Bibel zu lesen. Irgendwann machte es Klick. Er begann zu begreifen, dass Jesus wirklich ist. Dass Jesus nicht irgendeine komische Märchenfigur ist, mit der sich kleine Mädchen und ältere Damen ab und zu beschäftigen können, sondern dass der härteste Bergmann in der verzweifeltsten Situation seines Lebens darauf bauen kann, dass Jesus ihn versteht, ihm hilft und ihn rettet.
Er wurde Christ. Es kam der Tag, an dem er sich vor Jesus beugte, ähnlich wie jener Samariter in seinem Herzen, und betete: „Herr, vergib mir meine Schuld, nimm mich an und bring mein Leben sicher nach Hause.“ Einige Zeit später, an einem Abend, als auch der Pastor da war, den er inzwischen sehr gern hatte, sagte er: „Herr Pfarrer, wissen Sie was? Wenn ich mal bei Gott bin in der Ewigkeit, dann werde ich ihm dafür danken, dass er mir das Rückgrat gebrochen hat.“
Das war ein hartes Wort. Der Pastor zuckte erst einmal zusammen und sagte: „Mann, das ist aber ein starkes Wort, das Sie da sagen.“ „Ja“, antwortete der Bergmann, „ist doch klar. Wissen Sie, wenn ich gesund geblieben wäre, hätte ich wahrscheinlich einfach so weitergemacht. Ich hätte mein Leben genossen, meine Hobbys gepflegt, so gelebt, wie ich gelebt habe. Aber ich wäre Gott davon gelaufen, auf meinem gesunden Bein.“ So etwa hat er es gesagt.
„Darum werde ich Gott danken im Himmel, dass er mir das Rückgrat gebrochen hat. Denn das war der Weg, auf dem ich ihn gefunden habe. Das war der Weg, auf dem ich angefangen habe zu kapieren: Ich brauche Jesus, ich brauche seine Vergebung, und ich will mein Leben ihm anvertrauen.“
Und das wünsche ich Ihnen von Herzen: dass Sie diesen Mut finden. Dass es nicht erst so weit kommen muss, dass Ihnen das Rückgrat gebrochen wird. Vielleicht muss Ihnen innerlich das Rückgrat an einem Punkt gebrochen werden. Vielleicht muss Ihnen das Rückgrat Ihres Stolzes gebrochen werden, damit Sie endlich zugeben: „Jesus, ich schaffe vieles allein, aber für das Entscheidende brauche ich dich. Danke, dass du auch für mich gestorben bist. Vergib mir meine Schuld. Mach es mit meinem Leben gut und bring mich sicher nach Hause in den Himmel.“
Schlussgebet und Bitte um Glauben
Ich möchte zum Schluss beten und mit Jesus sprechen.
Jesus Christus, danke, dass es wahr ist, dass du wirklich in diese Welt gekommen bist. Ich danke dir, dass wir uns darauf verlassen dürfen, dass es genau so geschehen ist, wie es in der Bibel steht.
Danke, Herr, dass du uns in unserer Verlorenheit nicht allein gelassen hast – auch wenn wir das manchmal gar nicht merken. Du hast alles gegeben aus Liebe. Du hast dein Leben für uns am Kreuz hingegeben, obwohl du ohne Schuld und Sünde warst. Du hast es zugelassen, Herr, dass du auch meine Schuld damals getragen und abgebüßt hast.
Jetzt nimmt jeder, der zu dir kommt und dich im Gebet anruft, deine Vergebung an. Du vergibst ihm alle Schuld, versöhnst ihn mit deinem Vater im Himmel und hast versprochen, sein Leben nie mehr loszulassen.
Herr, hilf! Wenn hier jemand ist, der diesen Schritt noch nicht gewagt hat, der immer noch glaubt, er käme mit seinem Leben so durch und bräuchte dich nicht, dann lass ihn oder sie das heute Abend spüren. Schenke ihm den Mut, dich anzurufen. Danke, dass du nicht weiter entfernt bist als ein Gebet.
Vielleicht ist heute Abend auch jemand hier, der an seiner Krankheit verzweifelt, der sich schon so lange damit herumquält, dass er nicht mehr weiß, wie es weitergehen soll. Bitte hilf ihm, tröste ihn, ermutige ihn und gib ihm Kraft, das zu tragen.
Wenn es dein Wille ist, dann schenke ihm oder ihr Erleichterung und Hilfe. Gib den Ärzten Geschick, damit sie die richtigen Maßnahmen treffen und die passende Medizin verschreiben.
Lass aber auch diesen kranken Menschen erkennen, dass es etwas gibt, das wichtiger und größer ist als alle Gesundheit: die Vergebung unserer Schuld, den Frieden im Herzen und die Gewissheit, zu dir zu gehören.
Herr, alle Gesundheit, die wir jetzt haben – egal ob wir jung oder alt sind – werden wir irgendwann einmal verlieren. Der eine früher, der andere später. Aber das ewige Leben, das du denen schenkst, die an dich glauben, kann uns niemand mehr nehmen.
Dafür danken wir dir. Hilf, dass noch viele dieses ewige Leben, das du anbietest, von ganzem Herzen annehmen und dir dafür danken.
Dir, Herr Jesus, sei alle Ehre, du lieber, guter Herr! Amen.