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Glaube, der zur Tat wird

31.10.1999Kolosser 3,5-17

Es geht um den alten und um den neuen Menschen, ich habe es heute überschrieben:
Glaube, der zur Tat wird Tatsächlich, eine reformatorische Fragestellung. Paulus hat so viel von Christus gesprochen bisher, jetzt kommt er endlich zu den Problemen des täglichen Lebens, jetzt sagt Paulus, was in unseren Herzen drin ist. So tötet nun die Glieder, die auf Erden sind: Unzucht, Unreinheit, schändliche Leidenschaft, böse Begierde, und die Habsucht, die Götzendienst ist, um solcher Dingen willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams, in dem allen seid auch ihr einst gewandelt, als ihr noch darin lebtet. Nun aber legt alles ab von euch, Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde, belügt einander nicht, denn ihr habt den alten Menschen mit seinen Werken ausgezogen, und den neuen angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat. Nach dem Modell Gottes. Da ist nicht mehr Grieche, oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allem Christus.

So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld, und ertrage einer den anderen und vergebt euch untereinander, wenn jemand eine Klage hat gegen den anderen. Wie der Herr euch vergeben hat, so vergibt auch ihr. Über alles aber zieht an die Liebe, wieder ist das Band der Vollkommenheit, und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid, in einem Leibe. Und der Friede Christi regiere in eurem Herzen und seid dankbar. Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen. Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern, singt Gott dankbar in eurem Herzen. Und alles was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott dem Vater durch ihn.

So festlich ist ein Reformationsfest überhaupt nicht. Das erinnert an die Missstände, darf man das so laut sagen? Das in den Kirchen sich lüge tummelt, und Betrug, und Heuchelei, und gottloser Geschäftssinn, und dass Leute verführt werden von der Wahrheit zum Falschen weg. Ja, was soll Reformation sonst sein? Wir erzählen das von vor 500 Jahren, aber das ist doch eine dauernde Bedrohung! Luther sprach vom Antichrist. Dass der Antichrist gegen die Gemeinde Jesu kämpft. Ich sehe das im Johannesbrief, viele Antichristusse sind da. Der Kampf der Gemeinde ist so schwierig. Und der will natürlich in der Welt draußen, da hat er sowieso alles, er will die Gemeinde, er will sie umfunktionieren, will den Wegweiser verdrehen, will das Ziel verrücken. Das Lied "Ein feste Burg" spricht doch von diesem Kampf. Nicht wegen der Menschen, sondern weil es ein Kampf ist gegen den Widerchristus. Mit unserer Kraft ist nichts getan, wir sind gar bald verloren. Es streit für uns der rechte Mann, den Gott hat selbst erkoren. Fragst du, wer der ist, er heißt Jesus Christ. Er muss seine Gemeinde führen, sonst sind wir verloren.

Ich will Ihnen ein Luther Zitat nochmal geben: Glaube nicht, die Sache des Evangeliums könne ohne Lärm, ohne Ärgernisses und Aufruhr betrieben werden. Du wirst aus einem Schwert keine Flaumfeder machen, und aus dem Krieg keinen Frieden. Das Wort Gottes aber ist Schwert, ist Krieg, ist Umsturz, ist Ärgernis, Verderben. Darum sind wir jetzt im Klaren. Ja, das ist das Reformationsfest: Es geht nicht um, dass man ein bisschen neuen Anstrich an die Wände hin macht, dass man die Fassade wieder neu gemacht, dass man die Werbeaktivitäten wieder verändert, sondern es geht darum, ob das Wort des Evangeliums uns wieder neu packt, korrigiert. Und da erinnern Sie sich, dass der erste öffentliche Schritt Luthers die Publizierung der Thesen zur Buße war. Was heißt denn Umkehr? Bekehrung? Es heißt, das ganze Leben muss eine Umkehr zu Gott sein. Ich möchte in sein Licht, in seiner Wahrheit reden, Reformation heißt, eine Gemeinde entdeckt ganz neu den wahre Schatz der Kirche. Was ist der wahre Schatz der Kirche? Das Evangelium von Jesus Christus. Sonst nichts. Und wo man dieses hört, da wird unser Leben korrigiert und verändert und erneuert. Ich hatte gestern schon in Vorbereitung auf unser fünfzigjähriges Kirchenjubiläum, dass wir nächsten Februar feiern, in diesem Vortrag noch einmal gelesen, den der Stuttgarter Prälat, der damalige Stuttgarter Prälat Karl Hartenstein in unserer Kirche bei der Kircheneinweihung hielt. Wo er so ernst sagte: Schwestern und Brüder, die Zeit des christlichen Abendlandes ist endgültig vorbei. Es ist auch nicht Heidentum, was jetzt entsteht, sondern, ihr geht in einer antichristliche Zeit hinein. Und das ist eine schwere Zeit, aber in dieser Zeit geschieht es, dass Gemeinde sich baut und sagt, senkrecht von oben, mit dem Evangelium von Jesus Christus. Seid solch eine Gemeinde, eine bekennende Gemeinde mitten in einer antichristliche Zeit. Und so wollen wir das Evangelium einmal für uns heute hören.

Erst hat Paulus ja ein Thema angeschlagen, das so sehr interessiert. Wie lebt man als Christ ja heute? Ja, das ist ein interessantes Thema. Darüber veranstalten die Akademien, und die Seminare veranstalten da wichtige große, kluge, Gedankengänge, wie lebt man als Christ heute. Sie wissen, dass das ja ein Problem ist, wie lebt man richtig mit seinen Eltern als Christ, wie lebt man heute als ein Christ im Umgang mit dem Geld, und mit Geschäftsleben. Und wie lebt man mit dem politischen Herausforderungen unserer Zeit? wie lebt man richtig als Christ? Der Paulus sagt, das ist eigentlich noch viel schwieriger, wenn man daran denkt, wie wirst du mit diesem ungeheuren Kräften in dir fertig? Das tobt ja in dir. Da kommen ja unheimliche Kräfte ins Licht: Zorn, Grimm, Habsucht, Unzucht, Leidenschaften, es interessiert uns nach all dem, was wir in der Bibelstunde dienstags vom Galaterbrief gehört haben, und was wir jetzt im Gottesdienst immer wieder hören, da muss Paulus doch endlich mal konkret sagen, wie macht man das mit den Schwierigkeiten unseres Lebens, denn Ehespannungen, den Krisen. Wie wird man denn damit fertig, welche Tricks sagt er uns? Was gibt er uns für ein Training? Wie kann man das bewältigen? Diese ganzen Nöte des täglichen Lebens. Und kaum redet er von den Nöten des Lebens, einer hat mal gesagt, da rutscht der Paulus immer der Füllfederhalter aus. Dann schreibt er gleich wieder von Christus. Er schreibt gleich wieder von Christus. Er sagt: wenn es auch um die täglichen Schwierigkeiten und Nöte des Lebens geht, um die Spannungen, um den bösen Streit, unreine bösen Gedanken, dann denke doch daran, ihr seid Auserwählte Gottes, Heilige und Geliebte. Ja, wir sind doch keine Heiligen? Aber ihr seid durch Jesu Blut heilig gemacht. Ihr seid verändert. Das ist das Wunder des Evangeliums. Also, das war Paulus ganz wichtig, er hat keinen anderen Weg gesehen zu einer Veränderung unserer ganzen Lebenstätigkeit, als immer ganz neu auf Christus zu blicken.

Und jetzt soll Christus unser ganzes Leben einnehmen und erfüllen. Und Christus soll uns sündige, fehlsame, schwierige, komplizierte Menschen verändern. Da ist so eine schöne Formulierung, die Martin Luther immer gebraucht hat, wenn er davon sprach, Glauben heißt, mit Christus ein Kuchen werden. Der ist verbacken, da ist alles ineinandergemengt, dein Leben muss so mit Christus zusammenströmen. Gerade, wenn in dir diese dunklen Mächte deines Lebens sich erregen, und aus deinem Leben herausquellen, dann musst Du dich ganz fest im Glauben verbinden lassen mit Christus. Wie kann ich fertig werden, wenn bei mir die schlimmen Gedanken kommen, die Dinge in meinem Leben? Dann erinnert er dich daran, mir ist Erbarmung widerfahren, Erbarmung, deren ich nicht wert, das zähl ich zu dem Wunderbaren, mein stolzes Herz hat's nicht begehrt. Und dann, zweitens, ich hatte nichts als Zorn verdienet, und sollt bei Gott in Gnaden sein. Gott hat mich mit sich selbst versöhnen, und macht durchs Blut des Sohns mich rein. Und sie werden auf einmal merken, welch eine Kraft das in ihrem Leben hat, dass plötzlich die Versuchung in dieser Tiefe gebrochen wird. Wie auf einmal das Bezaubernde der Sünde keinen Einfluss mehr auf ihr Leben hat. Ich kann Ihnen immer nur raten, besichtigen sie einmal die Anstalten von August Hermann Francke in Halle. Ein Teil wurde ja mit Hilfe der Bundesregierung renoviert, und da gab es auch eine Apotheke. Und diese Apotheke wurde von einem jungen Mann, der mit Medizin studiert hat, betreut, Richter hieß der, der starb schon mit 35 Jahren. Dieser Richter war ein ganz lieber, bescheidener Mensch, und der hat uns ganz schöne Verse gedichtet, Lieder. Und von diesem Dichter gibt es einen Vers, denn kann man in seiner Schönheit gar nicht anders als immer wieder zu zitieren, als ein Gebet: Schenke, Herr auf meine Bitte, mir ein göttliches Gemüte, einen königlichen Geist. Mich als dir verlobt zu tragen, allem freudig abzusagen, was nur Welt und Sünde heißt.

Ich will doch in das Ebenbild Gottes hinein geschaffen werden, und Paulus sagt doch, dass kannst du nicht mit deinen eigenen Anstrengungen. Sie wissen, dass heute gläubige Leute viel Spott erdulden müssen, auch von Mitchristen. Die sagen, ihr wollt besser sein als andere, Nein, wir wollen gar nicht besser sein. Wir sehen sogar klarer als alle anderen Menschen unserer Verlorenheit. Aber wir haben erkannt, dass auf unsere Willenskraft man nicht vertrauen kann. Ich kann bloß auf die Gnade Jesu bauen, das war Reformation. Das hatte Luther gepredigt. Der Mensch ist gefallen und sündigt, und er kann sich nicht erneuern durch irgendwelche Anstrengungen, und wenn er die teuersten Wallfahrten macht, er kommt nicht heraus aus seiner Misere, aus seiner Lage. Allein die Gnade, allein die Schrift, allein der Glaube, das waren die drei Punkte, die heute noch gültig sind gegen jede Irrlehre, die heute immer noch gegen Christen kommt, auch gegen moderne Irrlehre, genau so der Maßstab, allein die Gnade, ich lebe vom Wunder der Erlösung Jesu, der mich verlorenen Menschen freispricht. Und allein die Schrift, allein die Bibel, keine neuer Offenbarung, keine Träume, bloß die Schrift. Und bloß dieser Glaube ist gefordert, keine Zutaten, ich kann nur als sündiger Mensch Jesus vertrauen, und Gott rechnet es mir zur Gerechtigkeit. Wie beim Abraham. Und dann sagt der Paulus: und jetzt nimm doch, wie in einer schicken Boutique, da hängen all die schönen Kleider, jetzt legt dir die an, die Klamotten an. Und Paulus hält nichts davon, dass man die alten Fetzen seiner Selbstgerechtigkeit noch zusammen zieht mit irgend einem Plunder, mit irgend einem Faden, und immer wieder zu sich sagt, ich bin doch ein rechter Mensch, und ich habe es doch gut gemeint, es ist doch alles nicht so schlimm. Er sagt: nimm doch die neuen Kleider, zieh dir an: herzliches Erbarmen, Demut, Sanftmut, das, was Christus dir, zeigen will, lebe doch aus der Gnade Jesu, dieses neue Leben. Manchmal würde ich sie gerne an die reformatorischen Wahrheiten erinnern, und am liebsten würde ich es noch abgedruckt als Luthers Vorrede zum Römerbrief. Wo Luther eigentlich das ganze Thema, um das es hier jetzt geht, so klar beschreibt, und dort heißt es dann: der Glaube ist ein mächtiges, schaffensfreudiges, wirkendes, tätiges Ding, der kann gar nicht anders, als ohne Unterlass Gutes tun, und erst diese neue Mitte ist dann wirklich das, was das Leben wirkt, und so war es doch auch in der Geschichte der Reformation, bis in unsere Tage. So ist es in den Erweckungen immer gewesen. Was kann die Gnade Jesu in einem kaputten Leben erneuern und verändern! Ganz! Und sie müssen nicht ernst ihre Kleider zusammen flicken, sondern sie dürfen hinein, und sagen: ja, das passt. Wie angegossen, ich muss nicht den Schneider holen, der die Länge der Hosen verändern muss, sondern Christus gibt mir dieser neuen Kleider, ich darf in seiner Gerechtigkeit leben. Eins muss man natürlich noch sagen: da ist es natürlich nötig, dass ich den alten Dreckzufluss. Sie müssen gucken, welche Filme sie sich angucken, und welche Bücher sie lesen, ich könnte zeigen, wo sie sich ihrer Fantasie aufreizend lassen, die Sie kaputtmachen. Sie müssen wissen, wo kommt der Dreckzufluss in mein Leben hinein, da mache ich den Schieber zu. Dass es nicht mehr herein kann, dass meint Luther mit der Buße. Loslassen, umkehren, und dann, die neuen Kleider Christi ergreifen. Und mit ihm leben. Also, das war der erste Punkt, wie lebt man als Christ heute in der Welt. Als Auserwählter, Geheiligter, Geliebter Jesu. Das ist die Kraft des Glaubens.

Und das zweite: lass dich treiben vom Frieden Jesu, lass dich treiben vom Frieden Jesu. Also, wenn ich mich treiben lasse, dann lasse ich mich treiben von meinen Leidenschaften. Dann bäumt sich das in mir auf, dann kommen diese Kräfte, werden wirksam plötzlich. Wenn wir uns nach unserer Art treiben lassen, dann entschuldigen wir uns, und sagen: ja so bin ich nun einmal. Ich bin schon veranlagt so, dass gilt ja vor Gott nicht als Schuld! Lass dich treiben vom Frieden Jesu. Wie ist das in den Spannungen? Wenn jemand Sie ungerecht behandelt, wenn jemand sie anschreit, lassen wir uns treiben von unserer Art? Unreinigkeit, schändliche Lust, böse Begierde, Habsucht, das sind Kräfte in unserem Leben, die sind wirksam. Da sagen wir: halt mal, seid erfüllt vom Frieden Christi. Der Frieden Christi, denn muss man zuerst besitzen. Dass ich weiß, Jesus hat meinen Ruf wiederhergestellt, er hat mich gerecht und heilig gemacht, ich muss nicht mehr für meine Ehre kämpfen. Müssen sie noch für ihre Ehre kämpfen? Können Sie das auf sich sitzen lassen? Auch wenn jemand sie schmäht? Oder jemand sie beleidigt? Lasst das Wort Christi reichlich in eurer Mitte wohnen. Fang doch den Tag an, aber nicht bloß da anfangen ganz kurz, sondern nehmt euch Zeit, dass ihr im Wort Gottes drin seid, dass ihr die großen Zusagen Gottes in den Spannungen eures Lebens habt, und dann singt ihre Lieder. Lieder, das ist eine wunderbare Sache. Schon beim Aufstehen seid dankbar, Gott dankbar. Wie? Morgens, da sind wir gummelig und brummig. Na, heute ging es, heute haben sie eine Stunde mehr gehabt, normalerweise nicht. Seid dankbar, seid Gott dankbar, wenn ihr aufsteht, und sagt: Ach, Herr, wie schön, dass du da bist mit deiner Güte. Fangen sie doch den Tag ganz neu an, damit die ganzen dunklen Gedanken und Kräfte unseres Lebens gar keinen Raum mehr haben. Lasst das Wort Gottes reichlich in eurer Mitte wohnen! Lasst es einen Platz haben, ein Bleiberecht. Nicht bloß ein Gastverhältnis, dass es euer Leben bestimmend, und dass es euch treiben kann. Und dann spricht er über alles, aber zieht an die Liebe, wir sagen das Wort ja immer bei den Trauungen zu dem Brautpaar, und das ist besonders schön. Wenn man denkt, ich Jahr, mit der Liebe, aber es ist ja gerade im Zusammenleben so, dass man oft routinemäßig zusammen lebt. Ja, aber wo kriegt man dann die Liebe her? Am meisten dort, wo man vor einander das bekennt, ich lebe täglich vom unverdienten Erbarmen Jesu. Das macht uns das leichter, vergeben, wie uns Christus vergeben hat, ganz konkret. Und dann die Liebe Christi anzuziehen. Die Liebe Christi, wie hat Jesus sie lieb, tauchen Sie ein in diese Liebe. Gucken sie mal bei den jungen verliebten, Paaren ab, das ist ein schwaches Abbild, wie die Liebe Jesu uns erfüllen muss, wenn man richtig verknallt ist, wo man richtig getrieben wird von der Liebe, wenn wir uns erfüllt, die Liebe Christi. Walter Flach, der bei uns jetzt so viel gepredigt hat, der nun schwer krank ist, und der nicht mehr dienen kann, der hat immer das Bild gebraucht von der Schwerelosigkeit in den Raumschiffen draußen im Weltall. Und er hat gesagt: wenn die Schwerkraft aufhört durch die große Beschleunigung, so soll es in unserem Leben sein, da soll durch die Liebe Christi die Schwerkraft dieser Welt gebrochen werden, und ich ins Raumschiff der Liebe Jesu steigen, damit mich dieser alten Kräfte gar nicht mehr bestimmen können. Lass dich treiben von der Liebe Jesu, die dich ändern muss. Und dann das Singen. Singe doch diese Lieder, damit ist euer ganzes Tun bestimmt. Und der Frieden Christi regiere in eurem Herzen, der soll das Sagen haben. Er muss euch regieren, er muss euch bestimmen, der muss das Kommando führen.

Und dann noch das Dritte: Alles zur Ehre Gottes, auch das alltägliche, alles zur Ehre Gottes. Ich sage immer wieder: das ist ganz verkürzt, wenn man heute sagt, dann machen wir einen Lobpreis, und dann singt man eine halbe Stunde Lieder, Nein, mein ganzes Leben. Muss ein Lob preist sein. Nicht bloß, wenn ich in Urlaub fahre, nicht bloß, wenn ich mir ein neues Auto kaufe, alles zur Ehre Gottes. Auch deine kranken Zeiten, auch die Spannungen zur ihre Gottes, auch deine Sorgen und Nöten zu Ehre Gottes. Erziehung unserer Kinder, und Familiennöte, Berufsprobleme, und Werktagsgeschäfte, alles zur Ehre Gottes. Tut alles im Namen Jesu. Das war ja doch Grund, warum die Reformation Luthers da so toll gesagt hat: dass unser ganzes Leben zum Gottesdienst wird. Mit krassen Bildern, von der Magd, die den Stall kehrt, ein Gottesdienst, natürlich, das ganze Leben ein Gottesdienst, das ganze Leben einen Lobpreis, solange ich lebe, mein Schlafen und Ruhen, mein Essen und Pausieren, meine Arbeit, alles zur Ehre Gottes. Das ist ein ganz neues Denken, ein erfülltes Leben. Das herrliche Wort Beruf, dass die Reformation erfand. Das gab es ja vorher nicht Beruf als eine Berufung Gottes in meine irdischen Geschäfte ist das. Von Gott hineingestellt. Ich will schließen mit einer kleinen Geschichte, da ist ein Pfarrer, in einem Dorf neu aufgezogen, der hat seine Hausbesuche gemacht, und die Frau erzählt ihrem Mann, wie er von der Arbeit ankommt, und sagt: der Pfarrer war da, und du, der hat mich gefragt, ob in unserem Haus Jesus wohnt. Da hat der Mann gesagt: das ist aber eine dumme Frage. Was soll die Frage, wir sind doch evangelisch. Ja, das hat er nicht gefragt, er hat gefragt, ob in unserem Haus Jesus wohnt. Das sagt der Mann: ja, aber wir gehen doch immer wieder in die Kirche, was will denn der. Aber das hat er auch nicht gefragt, ob wir in die Kirche gehen, er hat gefragt, ob in unserem Haus Jesus wohnt. Aber, wir sind doch ehrliche Leute, und wir haben nichts Schlimmes getan, wir haben noch keinen ermordet, und haben keine schlimmen Sachen in unserem Leben gemacht, dem Ehepaar gehen die Fragen nach. Bis sie eines Tages ihr ganzes Leben mit allen alltäglichen Dingen unter dem Gehorsam Jesu gebracht haben, und dazu möchte ich Sie einladen, dass sie als Auserwählte Gottes, Geliebte und Geheiligte, das erleben, wie der Glaube ein göttliches Werk ist. Wie Gott in jedem dieses Neue schaffen will, und wie das Ihr ganzes Leben verändert, wie plötzlich dieses Jesusvertrauen, dieses an Jesus glauben zu einem ganz machtvollen Bewegung wird, zu einer ganz großen Kraftquelle, die ihr Leben prägt und umgestaltet. Glaube, der zur Tat wird. Amen.