Jüngling zu Nain

Diese Geschichte zeigt, wer in der Welt das Sagen hat.

Wer in Walddorf das Sagen hat, ist klar. Kaiser Karl der Allererste mit seiner Gemahlin Lina die Allerbeste von Wezelstein. Württembergischer Adel: Er Durchlaucht im Haus, sie Durchraucht in der Küche. Sie halten nicht Hof, sondern machen jungen Leuten den Hof, um sie für Jesus hoffähig zu machen.

Wer im CVJM das Sagen hat, ist auch klar. Bisher Konrad der Allerletzte von Hohenstaufen. Jetzt Herzog Ulrich mit dem Uracher Wappenspruch: Attempto, ich wag’s. Dem Landesverband ist nicht schlecht geworden und hat den Ulrich gerufen. Der Landesverband hat sich eines Besseren besonnnen. Ulrich Mack, amerikanisch Mac wie McDonald. Also der BigMac hat ohne Heckmeck das Sagen.

Wer in Bonn das Sagen hat, ist erst recht klar. Köpfe, Kahlköpfe, Kehlköpfe, Kohlköpfe, Gipsköpfe.

Diese Geschichte aber zeigt, wer in der Welt das Sagen hat. Alle Linien laufen auf ihn zu. Er ist der perspektivische Fluchtpunkt dieses erschütternden Bildes. Jesus ist die Mitte. Er kann nicht nur Blümchen verteilen. Er will nicht nur Sprüche klopfen. Er muss nicht nur Trostpflästerchen aufziehen. Er, Jesus, der Kyrios, ist der Herr über Leben und Tod. Wer ihn bisher als Moral­apostel verstanden hat, der bessere Sitten einführen will, hat nichts verstanden. Wer ihn bisher als Seelentrost gesehen hat, der das innere Gleichgewicht auspendeln will, hat nichts gesehen. Wer ihn als Guru gehört hat, der nur religiöse Bedürfnisse befriedigen will, hat nichts gehört. Jesus bleibt der Herr und er hat das Sagen. Hier hat er ein Exempel statuiert. Die Macht­frage ist ein für allemal geklärt. Sicher ist dieser junge Mann nur für einige Jahre ins Leben zurückgekehrt, aber diese Jahre genügten, um aus ihm dieses dreifache Zeichen zu machen.

Er ist ein Lebenszeichen: Jesus wird mit dem Tod fertig. Normalerweise macht er uns fertig. This day is the first day of the rest of your life. Du hast noch 60 Jahre, oder 40 Jahre oder 10 Jahre. Diese Jahre, wie lang sie auch sein mögen, sind immer ein Rest, ein schäbiger Rest. Du hast Papiere in der Tasche, einen Ausweis, einen Führerschein, einen Brief von der Tussi. Einen Zettel hast du vergessen. Das ist der Totenschein. Nur das Datum muss noch eingetragen werden. Der Tod macht uns fertig, außer Jesus. Der hängt am Kreuz, geschlagen, gebeutelt, gefoltert. Der ist fertig, sagt der Ufz von der Hinrichtungsbrigade. Aber er täuschte sich gewaltig. Jesus hat den Tod fertig gemacht. Jesus wird mit dem Tod fertig, das ist das Lebenszeichen.

Er ist ein Ausrufezeichen: Jesus wird mit der Sünde fertig. Normalerweise macht sie uns fertig. Ich wollte anständig Auto fahren, kein Verkehrssünder mehr sein. Nicht über 50, immer brav rechts vor links, alle Regeln beachten. Und dann fuhr ich mit meinem Bus über den Albplatz. Plötzlich ein Blitz, der Wagen glockenhell. “Was war das?”, fragte die Brut. Ich wurde schulmeisterlich. Noch nichts gehört in der Schule? Passt ihr denn gar nicht auf? Das war ein Wintergewitter, Blitz aus heiterem Winterhim­mel! Aber vier Wochen später schlug der Blitz ein, als ein Strafzettel über 100 Mark ins Haus flatterte, weil ich bei Rot über die Kreuzung gefahren war und geblitzt wurde. Trotz aller guten Vorsätze bleiben wir alte Sünder, die immer wieder ertappt werden. Der Teufel hält uns mit hämischem Grinsen die Bilder vors Gesicht, die er blitzt: Da hast du geschnitten, da hast du das Gebot übertreten, da hast du überholt, da hast du andere einfach abgedrängt.

Liebe Freunde, über Golgatha zog ein gewaltiges Gewitter auf. Es gab einen gewaltigen Blitz, heller als 1000 Sonnen, ein gleißendes Licht. Und dieser Blitz ist so hell, dass er alle Bilder, die der Teufel von uns und unseren Sünden machen will, überlichtet. Im Licht Jesu ist keine Sünde mehr zu erkennen. Wir müssen in die Nähe dieses Lichtes. Jesus wird mit der Sünde fertig. Das ist das Ausrufezeichen.

Er ist ein Vorzeichen: Jesus wird mit der Welt fertig. Perestroika, Revolutionen, Gipfel aller Art machen die Welt nur fix und fertig. Er schafft neu, eine neue Welt ohne Leid und Tränen und Schmerz­en. Siehe, ich mache alles neu.

Liebe Freunde, stimmt denn das mit dem Lebenszeichen, Ausrufe­zeichen und Vorzeichen? Luther sagte: Dazu brauch ich ein Merkzeichen. Und jedesmal, wenn er es nicht mehr glauben konnte, schrieb er es mit Kreide an die Wand oder auf den Tisch: Vivit, er lebt! Mach es auch so. Schreib’s an die Wand, wo du am liebsten mit dem Kopf durch die Wand gehen möchtest: Vivit! Schreib’s in die Ecke, in die du alles werfen willst: Vivit! Schreib’s auf den Tisch, auf den du am liebsten mit der Faust hauen würdest: Vivit! Jesus lebt!