Gemeinsames Danklied und Gebet zum Jahresbeginn
Wir wollen miteinander ein Danklied singen: „Bis hierher hat mich Gott gebracht“, Nummer 236, Frau Riecker. Ich habe es sicher falsch ins Büchlein eingetragen, im Choralbuch glaube ich unter Nummer 57. Also noch einmal: 236, „Bis hierher hat mich Gott gebracht“, alle drei Verse.
Wir wollen Gott danken im Gebet.
Lieber himmlischer Vater, wir wollen dich heute Morgen rühmen und preisen, dir danken, dass du uns dieses neue Jahr erleben lässt. Bei uns allen gab es schon Augenblicke, in denen wir nicht glaubten, dieses Jahr überhaupt erleben zu dürfen. Es ist eine große Güte und Freundlichkeit, wie du uns hindurchgeführt hast – auch im zurückliegenden Jahr durch manche Tiefe und Dunkelheit.
Wir haben den Schein deines Lichtes erfahren, dein Reden gehört in deinem Wort. Du hast uns wieder stark und kräftig gemacht, hast uns aus der Verzweiflung herausgeführt. Dieses Jahr wollen wir nun nicht nur in deiner Gegenwart beginnen, sondern es auch entdecken und ausleben. Geh du uns voran und bereite uns den Weg. Gib uns ein gehorsames Herz, damit wir in deinen Bahnen bleiben und uns von dir führen und leiten lassen.
Alles, was uns sonst noch bewegt, wollen wir in der Stille dir sagen. Hilf uns durch die Zeiten und mache unser Herz fest. Amen.
Tatsächlich steht Joshua vor einem Neuland, das er betreten soll. Er soll über den Jordan hinübergehen in das Land, das Gott ihm verheißen hat. Dort soll er Erfahrungen mit dem lebendigen Gott machen.
Ich lese aus Josua 1, ab Vers 5:
„Es soll dir niemand widerstehen dein Leben lang. Wie ich mit Mose gewesen bin, so will ich auch mit dir sein. Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen. Sei getrost und unverzagt, denn du sollst diesem Volk das Land austeilen, das ich ihnen zum Erbe geben will, wie ich ihren Vätern geschworen habe. Sei nur getrost und ganz unverzagt, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem Gesetz, das dir Mose, mein Knecht, geboten hat. Weiche nicht davon, weder zur Rechten noch zur Linken, damit du es recht ausrichten kannst, wohin du auch gehst. Lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen, und du wirst es recht ausrichten. Siehe, ich habe dir geboten, dass du getrost und unverzagt seist. Lass dir nicht trauen und entsetze dich nicht, denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“
So kann man fröhlich in ein neues Jahr hineingehen.
Wir wollen das Lied singen: „Jesus soll die Losung sein“, Nummer 43, die Verse eins, drei und vier.
Wir nehmen gerne an diesem Neujahrstag zum Predigen die Jahreslosung, und sie stammt aus Kolosser 3,16: „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen.“
Herr, gib du deinem Wort Nachdruck! Amen!
Zum neuen Jahr gehört, dass wir einander gute Wünsche sagen. Das erfüllt mich auch jetzt, wenn ich Ihnen ein erfolgreiches, schönes und harmonisches neues Jahr wünsche.
Wir sagen gerne, dass wir dem anderen wünschen, dass er gesund bleibt, von Schwerem verschont bleibt und die Nähe Gottes erfährt – auch in schweren Augenblicken den Schutz und die Bergung in der Gegenwart Gottes. Das ist etwas Schönes, wenn man sich solche Grüße schreibt und ein wenig ausdrückt, was man für den anderen erbittet.
Aber es sind ja nicht bloß Wünsche, die wir einander mitgeben. Wir begleiten solche Worte auch durch die Fürbitte. Wir bitten den lebendigen Gott, dass er im Leben der uns so lieben und vertrauten Menschen wirke, sie bewahre und beschütze.
Ich meine, man könnte all die Wünsche, die wir da so sagen, mit dieser Jahreslosung zusammenfassen: Ich wünsche dir ein Leben unter dem Wort Gottes, ein Leben unter seinem Segen.
Darum habe ich Ihnen vorhin auch vorgelesen, wie das der Grund der Führung für den jungen Joshua war, als er in dieses Neuland hineintreten sollte: Bleib du auf der Bahn der Worte Gottes. Irre nicht ab, weder zur Rechten noch zur Linken, sonst gibt es Unglück.
Es ist gut, dass uns durch das Jahr 1985 der Weg gewiesen ist. Da, wo Gott uns vorangeht, lass das Wort Gottes nicht von dir weggestoßen werden, sondern hab es jeden Tag vor Augen. So gehst du nicht durch die Dunkelheit und sagst: „Ich weiß gar nicht mehr, wo mich Gott führen will.“ Sondern du sagst: „Ich bin bei Tag und bei Nacht mit ihm verbunden. Ich habe sein Wort.“
Denke noch an eine andere Stelle, wie das Volk Israel später bei Samaria, bei Sichem, oben an den beiden Bergen Ebal und Garizim vorüberzog. Dort hatte Joshua auf den einen Berg die Sprecher aufgestellt, die den Fluch Gottes hinunterrufen, auf der anderen Seite die Sprecher, die den Segen hinabrufen. Das Volk lief mitten hindurch und wusste: Das ist die Bahn, die ich gehen muss.
Wenn ich vom Wort Gottes abirre und weiche, dann wird mein Leben nicht mehr gesegnet sein können – auch wenn ich noch so viel irdisches Glück erwerben sollte. Es kann kein reiches, kein glückliches, kein schönes und kein erfolgreiches Leben mehr sein.
Ich will unter seinem Wort leben. Dann habe ich die Markierung, die ich gehen kann. Das ist gleichsam die Voraussetzung für dieses neue Jahr.
So wie ein Autofahrer weiß, dass es ihm nicht gut bekommt, wenn er heute Nachmittag auf der Autobahn an den Leitplanken einfach vorbeischleift oder wenn er gar die Pfosten der Markierung überfährt und dann die Böschung hinunterfährt, so wissen wir ganz genau, dass es kein gesegnetes Jahr geben kann, wenn wir gegen Gottes Wort leben, an Gottes Wort vorbeigehen oder den Rat des Wortes Gottes missachten.
Aber nun sagt uns unser Losungswort für dieses neue Jahr ja noch viel, viel mehr. Nicht bloß: Pass auf, dass du die Markierungen des Wortes Gottes nicht brichst. Pass auf, dass du das Wort Gottes nicht einfach überfährst oder wegwirfst. Sondern es steht ja da: „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen.“
Mein erster Punkt: Es passt für alle Situationen.
Nun gehört es ja bei so einem kurzen Wort dazu, dass man es gerne ein wenig herumdreht und mit anderen Übersetzungen betrachtet, weil es in einer anderen Sprache auch ein wenig anders klingen kann.
Da gibt es eine neue Übersetzung, in der es heißt: „Lasst das Wort Christi in seiner ganzen Fülle, in seinem ganzen Reichtum unter euch wohnen!“
Da wird also dieses „reichlich“ bezogen auf das Wort. Das Wort ist reichlich, das Wort ist ergiebig, das Wort ist ein Schatz. Damit ist man nie fertig. Je mehr man in die Bibel eindringt, desto größer wird dieser Schatz.
Man kann manchmal über ein Wort, das uns schon sehr vertraut ist und schon viel im Leben gesagt hat, lange nachsinnen. Es kommen immer wieder neue Kostbarkeiten zum Vorschein. Das Wort Gottes ist reich und groß.
Das ist ein guter Rat: Haltet euch nie damit auf, wenn ihr Bibelstellen findet, die ihr nicht versteht. Wir haben so viele Stellen, die wir verstehen. Mit denen werden wir gar nie fertig, wenn wir darüber nachsinnen und immer mehr forschen, was uns Gott sagen will.
Ich habe ein paar Seiten dieses Reichtums des Wortes Christi einmal mehr überlegt und möchte Sie daran erinnern: Was ist der Reichtum des Wortes Gottes? Es ist ein Wort, das Leben weckt.
Wir hatten es gerade in den Weihnachtstagen in verschiedenen Predigten, dass wir immer wieder über die große Kraft des Wortes Gottes nachgedacht haben.
Das Wort Christi ist kräftig und lebendig.
Mir gefällt das Bild, wie Jesus vor dem Grab stand von Lazarus, und dann ruft er bloß: „Lazarus, komm heraus!“ Und plötzlich rührt sich dieser Leichnam, er tritt hervor.
Das werden wir in diesem neuen Jahr erleben können, wie das Wort Christi kräftig ist und Leben schafft.
Es sind immer wieder bewegende Augenblicke, wenn wir dabei sein dürfen und entdecken, wie einer vielleicht mutlos und verzagt ist, und wir ihm ein Wort Christi in seiner großen Gottesferne, in seiner Verzweiflung sagen.
Da wird ein Mensch wieder fröhlich, da bekommt er neue Kraft und neuen Mut.
Oder vielleicht noch wunderbarer: Wenn ein Mensch die ersten Schritte des Glaubens geht, einfach weil er dieses Wort Christi hört und ihm vertraut.
Ein lebensschaffendes, ein wirksames und lebendiges Wort.
Oder ich denke jetzt an die Zeit in Israel, als das Wort Gottes teuer geworden war.
Es gibt ja auch in der Geschichte unserer Christenheit solche Abschnitte, in denen man darunter leidet, dass zwar viel geredet wird, aber das Wort Gottes als Wort Gottes nicht mehr gehört wird.
Fromme Reden überall, frommes Geschwätz, aber kein Wort Gottes, das Herzen verändert.
Das war damals, als der alte Eli den Tempeldienst seiner Söhne duldete, die Gott lästerten durch ihren Ungehorsam.
Das ist schlimm, wenn manchmal unsere Sünde auch Gottes Wirksamkeit lähmt.
Dann passiert es, dass in der Nacht Gott den jungen Samuel ruft. Samuel fährt auf und meint, Eli hätte ihn gerufen.
Das wünsche ich mir für das neue Jahr: Dass Gott zu uns rede, dass es so frisch und neu wird, dass Gott uns etwas Wichtiges zu sagen hat, eine neue Mitteilung.
Damals hat Samuel das Ohr gegellt über die Unglücksbotschaft – es war schwer, die Gerichtsbotschaft, dass Eli und seine Söhne umkommen werden, dass die Stiftshütte in die Hände der Philister fällt.
Aber Gott hat nicht aufgehört zu wirken.
Ein lebendiges Wort ist das, ein neues Wort!
„Lasst das Wort Christi in seiner ganzen Fülle, in seinem großen Reichtum über euch wohnen und unter euch wohnen!“ – dadurch ist Gott uns so nahe.
Wir haben Gottes Nähe nie anders als in seinem Wort erfahren.
Es geht mir oft auch so, dass ich denke, meinem Gefühl nach bin ich ganz von Gott verlassen und habe keine Ruhe und keine Stille mehr.
Dann schlagen wir das Wort Gottes auf, gehen in den Hausbibelkreis oder zu einem lieben Mitchristen, der mit uns das Wort liest oder uns ein Wort zuspricht.
Dann wissen Sie: Hier ist der Herrentempel. Das kann ein einfaches Wort sein, so wie Sie vielleicht gestern Abend ein Losungswort für dieses neue Jahr mitgenommen haben – ein Wort, das Ihnen wunderbar die Nähe Gottes zeigt, als ob er die Hand auf Ihr Haupt gelegt und Sie eingehüllt hätte in seine Nähe.
Noch etwas fällt mir auf beim Reichtum des Wortes Gottes: Wir könnten jetzt viel erwähnen, weil dieses Reden Gottes so vielgestaltig ist.
Es ist ja dieses Wort Gottes, das auch unsere Geschichte gestaltet.
Wir denken immer beim Prophetenwort daran: So wird es einmal sein, alles geschieht nach dem Wort des Herrn.
Da steht es doch schon so, wie auch im Evangelium: Es geschah, damit erfüllt würde, was verheißen war.
Die ganzen Verheißungen über Israel werden erfüllt werden, über die Weltvölker, über die Inseln, die das Evangelium der Liebe Gottes noch erfahren müssen.
Das ist ein ganz beruhigender Gedanke.
Das Jahr 1985 ist eingeordnet in den Heilsplan Gottes.
Wir können erschrecken, wenn wir daran denken, was Menschen alles Furchtbares, Grässliches und Gottloses noch tun können – und was wir manchmal selbst Schlimmes tun.
Doch dieses Jahr 1985 und alle Jahre der Zukunft sind eingebaut in den großen Weltenplan Gottes.
Es geschieht nach dem Wort des Herrn.
Himmel und Erde werden vergehen, aber seine Worte werden nicht vergehen.
Das ist ein gutes Gehen unter dem Wort Gottes.
Lasst dieses Wort Christi in seiner ganzen Fülle, in seinem ganzen Reichtum unter euch sein – auch das prophetische Wort, das euch durch die Nacht der Welt den Weg weist, sodass man sicher und fröhlich gehen kann.
Das war der erste Punkt: Es passt für alle Situationen.
Ein Wort im ganzen Reichtum ist das Zweite: Es soll unter uns wohnen.
Jetzt übersetze ich es wieder ein bisschen anders, um es ungewohnter und damit interessanter zu machen: Das Wort Gottes soll heimisch werden.
Es gibt bei den Schwaben den Spruch: „Mit Besuchen ist es schon recht, so lange, bis sie die Schuhe ausziehen.“
Also wenn sie zu heimisch werden, dann wird es schlecht.
Man fühlt sich eingeengt, man will die Gäste gern noch ein bisschen auf Distanz haben.
Es geht jetzt beim Wort Gottes darum, dass wir nicht nur ab und zu eine Stippvisite vom Wort Gottes haben.
Man kann ja die Losung morgens lesen, sogar seine stille Zeit machen, aber das bleibt oft ein Fremdkörper – wie ein Gast, den man herzlich begrüßt, der aber nach einer gewissen Zeit wieder geht.
Dieses Wort soll heimisch werden, vertraut sein, soll passen.
Da bin ich erschrocken bei der Vorbereitung, denn das Wort Gottes ist in meinem Leben oft wie ein Fremdkörper.
Und das passiert vielen so: Wenn sie Mückchen im Auge haben, reiben sie lange, bis sie es wieder draußen haben.
Das stört, und so ist es manchmal mit dem Wort Gottes – es wirkt feindlich in unserem Leben.
Das liegt daran, dass das Wort Gottes uns umgestalten will, uns nach dem Plan Gottes neu machen will.
Unser Herz soll die großen Leitlinien göttlichen Wesens bekommen, unsere ganze Art soll verwandelt werden.
„Lasst das Wort Christi in seiner ganzen Fülle, in seinem ganzen Reichtum unter euch heimisch werden!“
Man trifft immer wieder reife Christen, von denen man spürt, dass sie unter dem Wort Gottes verändert sind.
Ganz überrascht ist man dann, wenn solche Leute von früher erzählen.
Da denkt man oft, sie erzählen Schauer-Geschichten – wie ihr Herz weit weg war von Gott, wie sie sich gegen jeden christlichen Einfluss auflehnten, auch gegen das Elternhaus und die Kinderkirchen.
Wie sie ihr Leben eigenmächtig bestimmt haben und durch schreckliche Tiefen hindurchgingen.
Dann hat das Wort sie verändert.
Jetzt möchte ich nur, dass das richtig deutlich wird, wie das ist.
Ich sprach vorhin vom Fremdkörper, der reibt, der wie eine Entzündung wirkt.
Die Bibel sagt: Das Wort Gottes ist ein Hammer.
Denken Sie an einen Schmiedehammer, der ein glühendes Eisen schmieden muss.
Das Wort Gottes muss uns zurechtschlagen – manchmal unser störrisches Wesen.
Das ist ein ganz schwieriger Prozess.
Das Wort Gottes macht das nie harmlos, sondern haut uns manchmal zusammen.
Da erschrecken wir über unser böses Herz – und das gehört mit dazu.
Martin Luther war es in der Reformation so wichtig, dass das Wort Gottes immer zuerst auf uns wirkt als dieses zerbrechende und zerschlagende Gesetz, das unsere Selbstsicherheit zertrümmert, unsere Eigenmächtigkeit zerstört und uns vor Gott stellt als die, die die leeren Hände ausstrecken.
Erst dann können wir die frohe, befreiende und beglückende Botschaft der Tröstung Gottes erfahren – der Vergebung und Erneuerung.
Das gehört mit dazu, wenn Gott uns umformt und neu macht.
Wenn er unser Leben heiligt und in seinen Dienst nimmt.
Wenn das Wort heimisch wird bei uns, dann wird unser ganzes Wesen verändert.
Wir werden unter den Hammer Gottes genommen, in seine Zucht genommen.
Gott will uns reifen lassen, dass wir Persönlichkeiten nach seinem Herzen werden.
Bis ins hohe Alter hinein werden unsere ungeheiligten Lebensarten ganz deutlich ins Licht kommen.
Die müssen noch heraus, damit das Wort Gottes uns verändern kann.
Damit wir das auch vor Gott niederlegen und uns völlig erneuern lassen – nach dem Plan Gottes.
Jetzt noch das Dritte, was ich aus diesem Wort herausgreifen will: Lasst es reichlich geschehen!
Wir sprachen davon, dass das Wort Gottes für alle Situationen passt, dass es die Fülle hat, den Reichtum des Wortes Gottes.
Das Zweite: Es soll heimisch werden.
Und jetzt das Dritte: Lasst es reichlich geschehen!
Wir können es auch so übersetzen: Lasst es in Fülle geschehen!
Manchmal hat man als junger Mensch ein wenig Angst, man könne sich in diesen Festtagen überfüttern am Wort Gottes, es könnte zu viel werden.
Dann haben wir ab und zu schon früher gesagt, nach dem Besuch einer Gemeinschaftsstunde am Nachmittag: „Mein Bedarf ist jetzt gedeckt, ich bin satt.“
Aber Paulus meint: Es kann eigentlich nie genug sein.
„Lasst das reichlich geschehen!“
Das Wort Gottes wirkt erst, wenn es vielfältig in unser Leben hineinwirkt.
Erst dann kann es unser Leben umgestalten und erneuern.
Jetzt möchte ich Ihnen ein paar Tipps geben, ein paar Ratschläge:
Kein Tag im neuen Jahr ohne Hausandacht!
Wenn Sie allein sind, machen Sie für sich allein Hausandacht.
Wenn Sie zu zweit oder zu dritt wohnen, machen Sie miteinander Hausandacht.
So meistern Sie das leidige Terminproblem – vielleicht müssen Sie mal eine Stunde früher aufstehen.
Es liegt ein Segen darauf, wenn man miteinander das Wort Gottes liest.
Das steht extra da: „Lehret einander!“
Teilt einander mit, erzählt, was ihr im Wort Gottes findet.
Die schönste Art, wie wir das Wort Gottes reichlich unter uns wohnen lassen können, ist, dass wir einander erzählen, was wir wieder für Entdeckungen im Wort gemacht haben.
Es ist sehr schade, dass hier immer nur die bezahlten Profis auf die Kanzel gelassen werden.
Wir sollten überlegen, ob wir es nicht mehr durch Hauskreise ausbauen können, dass immer mehr Gemeindeglieder in lockerer Weise erzählen, was sie im Wort gefunden haben.
Ich habe mich im vergangenen Jahr gefreut, wenn wir drüben im Bibeltraining einen Abend hatten, an dem Gemeindeglieder von ihren Entdeckungen erzählt und uns gelehrt haben, was ihnen wichtig wurde.
Kopieren Sie dabei bitte nie den Pfarrer, sondern erzählen Sie so, wie Ihnen die Entdeckungen geworden sind – möglichst natürlich und lebensnah.
Das gilt auch für unser Gespräch miteinander.
Hier steht die Aufforderung: „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen! Lehret einander!“
Die Hausandacht ist wichtig, die Losung ist ein liebevoller Gruß am Morgen und verbindet uns mit vielen Christen.
Aber das ist zu wenig.
Es ist nicht reichlich.
Darum brauchen wir die Bibellese ganzer Abschnitte und das stille Nachdenken darüber.
Wir brauchen auch das systematische Arbeiten im Wort Gottes.
Wir brauchen irgendwo eine Bibelstunde, in der wir weiterkommen und Neues entdecken, was uns allein nicht aufgeht.
Wir brauchen einen Hauskreis, in dem wir uns austauschen können und andere uns etwas zeigen, was wir selbst nicht sehen.
Das Bibellesen gehört dazu.
Es gibt auch den schönen Brauch, dass wir uns Bibelworte aufhängen.
Seit Jahren sage ich dem Kirchengemeinderat, ob es nicht irgendwo in unserer Kirche einen Platz gäbe, an dem wir ein Bibelwort anbringen könnten.
Vielleicht haben Sie das auch schon erlebt: Man träumt in einer Predigt ein wenig, und dann fällt der Blick auf ein Bibelwort, wie wir es oft in Kirchen gesehen haben.
Es wird zum Leitwort, weil es uns immer wieder anspricht.
Ich liebe Kirchen, in denen Bibelworte hängen oder angemalt sind.
Ich freue mich immer wieder, wenn man in einem Haus ein Gotteswort findet, das dort ist.
Manchmal haben uns goldene Worte in einem Schaukasten schon gegrüßt.
Es ist nicht schlecht, wenn Sie an Ihr Garagentor oder Gartentor solche goldenen Worte hängen, zum Beispiel: „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen!“
Solche Worte grüßen uns immer wieder.
Ich denke an Gemeindeglieder, eine treue Frau, die uns lange begleitet hat und in ihrem schweren Leidenslager sagte: „Haben Sie nicht ein Kreuz, das man oben auf den Schrank stellen kann? Ich kann sonst nichts mehr verstehen. Ich will nur Jesus in seinem Leiden vor Augen haben, damit ich weiß, er trägt mich durch.“
„Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen!“ – auch solche Darstellungen, in denen das Wort Gottes, das Wort vom Kreuz zusammengefasst ist, stärken uns in solchen Augenblicken.
Es gibt schöne künstlerische Darstellungen, in denen uns das Wort Christi reichlich zuteil wird und uns auf eine ganz andere Weise nahekommt.
Wenn wir Paulus ansehen, gibt er uns noch eine andere Idee.
Neben dem Lehren und Ermahnen nennt er auch Psalmen, Lobgesänge und geistliche Lieder.
Das ist schön, denn man kann sich das Wort Gottes ins Herz singen.
Vor zwanzig Jahren gab es kaum noch christliche Jugendkreise, in denen gesungen wurde.
Heute ist es schön, dass unsere jungen Leute mit Vorliebe neue Lieder singen – nach all den Büchern „Jesu Namen nie verklingend“.
Ich weiß nicht, wie viele zum Glauben gefunden haben, nur über die schönen Lieder und wie sie weiterklingen.
Wenn wir sie erwähnen – „Groß ist dein Name, Herr, wir loben dich“ oder andere schöne Lieder – dann wohnt das Wort Christi reichlich unter uns, auch auf Freizeiten.
Da vergeht die Zeit wie im Flug.
Wenn wir nach zwanzig Minuten oder einer halben Stunde Singen aufhören, sagen viele: „Ach, wir haben doch erst gerade angefangen.“
Da kann man das Wort Christi reichlich unter uns wohnen lassen.
Jetzt möchte ich Sie bitten zu singen.
Vielleicht klingt es mal nicht ganz harmonisch, so wie bei uns gestern beim Posaunenchor – das kann passieren.
Aber Gott freut sich dennoch, wenn es von Herzen kommt und ihm gesungen wird.
Singet Gott in euren Herzen!
Das ist das Ziel, dass der helle Schein in unseren Herzen anbricht.
Wir sprachen vom Weg durch das Jahr 1985, von dem wir nicht abirren sollen, weder zur Rechten noch zur Linken, damit wir nicht gegen Gottes Wort leben.
Ich bin überzeugt, dass Sie in Ihren ganz konkreten Problemen aus dem Wort Gottes Weisung erfahren.
Auch welchen Weg Sie gehen sollen, besonders wenn Sie sich mit einem Seelsorger oder einem Freund beraten, der vom Glauben her Sie begleiten kann.
Nicht nur, dass Sie nicht abirren zur Rechten und zur Linken, sondern dass das Wort Christi reichlich unter uns wohnt, in der ganzen Fülle.
So wird es ein reiches und gesegnetes neues Jahr für Sie alle. Werte, Amen!
Dann wollen wir aus dem Weihnachtslied „Dies ist die Nacht, da mir erschienen“ Nummer 32 noch die Verse zwei, drei und vier singen.
Wir wollen beten.
Lieber Herr Jesus Christus, wir danken dir, dass du in diesem neuen Jahr mit uns allen Begegnungen haben willst.
Du willst uns ansprechen durch dein Wort.
Wir bitten dich, dass du uns über unser eigenes Bibellesen, über unsere Gemeinschaftsstunden, Bibelstunden und Hauskreise dein Wort richtig ins Herz schreibst, so dass unser ganzes Wesen umgeformt wird.
Dann gibt es keine Dunkelheit mehr in diesem neuen Jahr, in dem wir dein Geleit und deine Führung haben.
Herr, zeig uns, wo du dein Wort groß machen willst, dass wir die Plätze finden, an denen wir gestärkt und gekräftigt werden.
Wir bitten dich auch, dass dein Wort für die vielen zweifelnden Menschen unserer Tage verständlich wird.
Brich hindurch durch Mauern der Ablehnung und des Unglaubens.
Lass es geschehen, dass auch die jungen Menschen, um die wir uns sorgen und die uns nahestehen, dich finden und ihr Leben dir schenken.
Wir bitten dich besonders für die, die fern von dir leben – du weißt, an wen wir konkret denken.
So viele, die deinen Namen tragen und sich Christen nennen, kennen deine Stärkung und Tröstung nicht.
Gib, dass in diesem neuen Jahr dein Wort viele Menschen erreicht und sie in deine Nachfolge holt, dass sie gläubig werden an dich.
Segne alle Verkündigung, die hier in der Gemeinde geschieht – ob von der Kanzel oder im privaten Gespräch, dort, wo du uns hingeschickt hast und wo wir Zeugnis ablegen.
Gib, dass dein Wort viel Frucht bringt!
Alles, was uns sonst noch bewegt im Blick auf dieses neue Jahr, schließen wir in das Gebet ein, wie du es uns gelehrt hast:
„Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“
Wir singen noch den Liedvers 409: „Herr, du gabst uns Jesu Namen.“
Das möchte ich Ihnen als praktischen Tipp mitgeben: Gehen Sie in diesem neuen Jahr in Ihrer Bibellese einfach vorwärts.
Wer noch keine systematische Ordnung hat, soll sich eine Bibelleseordnung zur Hand nehmen, etwa den Eidlinger Bibellesezettel, und einfach mit dem Wort Gottes arbeiten.
Es ist auch schön, sich zum Ziel zu setzen, nicht nur immer die gleichen Gedanken beim Bibellesen zu finden.
Darum möchte ich auch mal eine Auslegung durcharbeiten, etwa die neuen Kommentare, die im Henssler Verlag erschienen sind.
Die sind so verständlich für jeden.
Der neue Kommentar von Gerhard Meier zum Johannesevangelium oder der schon erschienene zum Matthäusevangelium – da entdeckt man viel mehr im Wort Gottes mit Hilfe des Bibelauslegers.
Unsere Frau Seemann, ein Gemeindeglied, das im Pflegedienst im Augustinum arbeitet, gehört zur Nurses Christian Fellowship, einem Schwesternverband rund um die Welt.
Sie veranstalten wieder ein Seminar für Krankenschwestern und Krankenpfleger.
Das hat schon vielen geholfen und war bedeutsam, weil im Krankenpflegedienst oft die geistliche Zurüstung für die Gelegenheiten fehlt, die man dort wahrnehmen sollte.
Das Thema heißt: Krankheit, Krisen, Krankenpflege.
Das Seminar für Krankenschwestern und Krankenpfleger beginnt am Freitagabend, dem 18. Januar.
Hinten liegt ein roter Zettel aus.
Vielleicht kennen Sie Christen in diesem Beruf, die so etwas suchen. Dann geben Sie die Information gerne weiter, damit sie es erfahren.
Das Seminar geht bis März.
Am 10. Februar haben wir eine Jugendkonferenz für Weltmission, die wir hier von unserer Gemeinde aus vorbereiten.
Das war zuletzt 1981.
Damals waren zwischen drei- und viertausend junge Leute rund um den Hospitalhof in verschiedenen Sälen versammelt.
Diese Jugendkonferenz möchte, dass junge Menschen den Ruf in die Weltmission hören.
Es ist ja so, dass junge Leute sagen: „Ich mache gerne mal einen Job in den Sommerferien.“
Aber sie haben oft nicht begriffen, dass man im Missionsdienst Menschen braucht, die ihr ganzes Leben in diese Aufgabe einsetzen – nicht nur im Urlaub, um etwas zu erleben.
Im Augenblick sind über zweitausend Stellen in der evangelischen Mission von Deutschland aus nicht besetzt.
Darum ist es uns wichtig, dass solche Menschen gefunden werden.
Das Programm liegt hinten aus.
Wir wollen heute für die Unkosten dieser Jugendkonferenz sammeln, denn wir wollen keinen Teilnehmerbeitrag erheben.
Es sind hauptsächlich Druckkosten angefallen, vielleicht noch Reisekosten für Referenten, sonst nicht viel.
Wenn Sie vor allem für diesen Tag beten, ist mir das wichtig.
Wenn wir heute dafür opfern, stehen wir auch im Gebet dahinter, dass Gott Menschen ruft.
Und dass wir sagen können: Weil einer hinausging, ist dort etwas geschehen, dass Menschen zum Glauben gekommen sind.
Wir wollen nicht die Zahl der christlichen Treffen vermehren, sondern wir meinen, dass heute bei vielen eine Klärung erfolgen sollte, wo Gott sie braucht und in welchem Dienst.
Darum ist diese Jugendkonferenz auf dieses Ziel ausgerichtet: Beratung zur Berufung – Wo braucht mich Gott heute in seinem Dienst?
Nun wollen wir um den Segen Gottes bitten.
Herr, segne uns und behüte uns.
Herr, lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.
Jahreslosung und Lebensführung unter Gottes Wort
Wir wollen das Lied singen: „Jesus soll die Losung sein“, Nummer 43, die Verse eins, drei und vier.
Gerne nehmen wir an diesem Neujahrstag zum Predigen die Jahreslosung, die aus Kolosser 3,16 stammt. Dort heißt es im ersten Teil: „Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen.“ Herr, gib du deinem Wort Nachdruck! Amen!
Zum neuen Jahr gehört es, dass wir einander gute Wünsche sagen. Das erfüllt mich auch jetzt, wenn ich Ihnen ein erfolgreiches, schönes und harmonisches neues Jahr wünsche.
Wir sagen dann gerne, dass wir es dem anderen wünschen, dass er gesund bleibt, von Schwerem verschont bleibt und die Nähe Gottes erfährt. Auch in schweren Augenblicken soll er Schutz und Bergung in der Gegenwart Gottes finden.
Es ist etwas Schönes, wenn man sich solche Grüße schreibt und dabei auch ein wenig ausdrückt, was man für den anderen erbittet. Doch es sind nicht bloß Wünsche, die wir einander mitgeben. Wir begleiten solche Worte auch durch Fürbitte. Wir bitten den lebendigen Gott, dass er im Leben der uns so lieben und vertrauten Menschen wirke, sie bewahre und beschütze.
Ich meine, dass man all die Wünsche, die wir aussprechen, mit dieser Jahreslosung zusammenfassen könnte. Ich wünsche dir ein Leben unter dem Wort Gottes, ein Leben unter seinem Segen.
Darum habe ich Ihnen vorhin auch vorgelesen, wie das der Grund der Führung für den jungen Josua war, als er in dieses Neuland hineintreten sollte: „Bleib du auf der Bahn der Worte Gottes. Irre nicht ab, nicht zur Rechten und nicht zur Linken, sonst gibt es ein Unglück.“
Es ist gut, dass uns durch dieses Jahr 1985 der Weg gewiesen ist. Da, wo Gott uns vorangeht, soll das Wort Gottes nicht von dir weggestoßen sein. Hab es jeden Tag vor Augen, damit du nicht durch die Dunkelheit gehst und sagst: „Ich weiß gar nicht mehr, wohin mich Gott führen will.“
Sondern du kannst sagen: „Ich bin bei Tag und bei Nacht mit ihm verbunden, ich habe sein Wort.“
Die Bedeutung des Wortes Gottes als Wegweiser
Denke auch an eine andere Stelle: Das Volk Israel zog später bei Samaria, bei Sichem, an den beiden Bergen Ebal und Garizim vorbei. Dort hatte Joshua auf dem einen Berg die Sprecher aufgestellt, die den Fluch Gottes hinunterrufen sollten. Auf der anderen Seite standen diejenigen, die den Segen hinunterriefen. Das Volk lief mitten hindurch und wusste, dass dies die Bahn war, die es gehen musste.
Wenn ich vom Wort Gottes abweiche und davon abkomme, dann wird mein Leben nicht mehr gesegnet sein. Das gilt auch dann, wenn ich noch so viel irdisches Glück erwerbe. Es kann kein reiches, kein glückliches, kein schönes und kein erfolgreiches Leben mehr sein.
Ich will unter seinem Wort leben, denn dann habe ich die Markierung, der ich folgen kann. Das ist gewissermaßen die Voraussetzung für dieses neue Jahr.
So wie ein Autofahrer weiß, dass es ihm nicht gut bekommt, wenn er heute Nachmittag auf der Autobahn an den Leitplanken einfach vorbeischleift oder wenn er gar die Pfosten der Markierung überfährt und dann die Böschung hinunterfährt, so wissen wir ganz genau, dass es kein gesegnetes Ja geben kann, wenn es gegen Gottes Wort ist, an Gottes Wort vorbei oder gegen den Rat des Wortes Gottes.
Die Jahreslosung in ihrer Tiefe verstehen
Aber nun sagt uns unser Losungswort für dieses neue Jahr noch viel, viel mehr.
Es bedeutet nicht nur: Pass auf, dass du die Markierungen des Wortes Gottes nicht brichst. Pass auch darauf auf, dass du das Wort Gottes nicht einfach überfährst oder wegwirfst.
Vielmehr steht dort: Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen.
Der Reichtum des Wortes Gottes
Mein erster Punkt passt für alle Situationen. Bei so einem kurzen Wort gehört es dazu, dass man es gerne ein wenig herumdreht und mit anderen Übersetzungen betrachtet. Denn in einer anderen Sprache klingt es oft etwas anders.
In einer neuen Übersetzung heißt es: „Lasst das Wort Christi in seiner ganzen Fülle, in seinem ganzen Reichtum unter euch wohnen!“ Hier bezieht sich das „reichlich“ auf das Wort selbst. Das Wort ist reichlich, ergiebig, ein Schatz, mit dem man nie fertig wird. Je mehr man in die Bibel eintaucht, desto größer wird dieser Schatz.
Man kann manchmal lange über ein Wort nachsinnen, das uns schon sehr vertraut ist und viel im Leben gesagt hat. Dabei kommen immer wieder neue Kostbarkeiten zum Vorschein. Das Wort Gottes ist reich und groß.
Es ist ein guter Rat, sich nicht zu sehr aufzuhalten, wenn man Bibelstellen findet, die man nicht versteht. Es gibt so viele Stellen, die wir verstehen, und mit denen werden wir nie fertig. Es lohnt sich, immer wieder darüber nachzudenken und zu forschen, was Gott uns sagen will.
Ich habe einige Seiten dieses Reichtums des Wortes Christi noch einmal überlegt und möchte daran erinnern: Was ist der Reichtum des Wortes Gottes? Es ist ein Wort, das Leben weckt.
Gerade in den Weihnachtstagen haben wir in verschiedenen Predigten wieder über die große Kraft des Wortes Gottes nachgedacht. Das Wort Christi ist kräftig und lebendig.
Mir gefällt die Geschichte, wie Jesus vor dem Grab des Lazarus stand und nur rief: „Lazarus, komm heraus!“ Plötzlich regte sich der Leichnam, und Lazarus trat hervor. So werden wir im neuen Jahr erleben können, wie kraftvoll das Wort Christi ist und Leben schafft.
Es sind immer wieder bewegende Augenblicke, wenn wir dabei sein dürfen, wie jemand, der vielleicht mutlos und verzagt ist, durch ein Wort Christi in seiner Gottesferne und Verzweiflung neue Kraft und Mut erhält. Oder noch wunderbarer, wenn ein Mensch die ersten Schritte des Glaubens geht, einfach weil er das Wort Christi hört und ihm vertraut.
Ein lebensschaffendes, wirksames und lebendiges Wort.
Ich denke auch an die Zeit in Israel, als das Wort Gottes teuer wurde. Es gab auch in der Geschichte unserer Christenheit solche Abschnitte, in denen man darunter litt, dass zwar viel geredet wurde, aber das Wort Gottes als Wort Gottes nicht mehr gehört wurde. Fromme Reden überall, frommes Gerede, aber kein Wort Gottes, das Herzen verändert.
Damals duldete der alte Eli den Tempeldienst seiner Söhne, die Gott durch ihren Ungehorsam lästerten. Es ist schlimm, wenn unsere Sünde Gottes Wirksamkeit lähmt.
Dann geschah es, dass Gott in der Nacht den jungen Samuel rief. Samuel fuhr auf und meinte, Eli hätte ihn gerufen.
Ich wünsche mir, dass Gott im neuen Jahr zu uns redet, dass es frisch und neu wird. Gott hat uns etwas Wichtiges zu sagen, eine neue Mitteilung.
Damals war Samuel über die Unglücksbotschaft bestürzt. Es war eine schwere Gerichtsbotschaft: Eli würde umkommen, seine Söhne würden sterben, und die Stiftshütte würde in die Hände der Philister fallen. Aber Gott hat nie aufgehört zu wirken.
Das Wort Gottes ist lebendig und neu.
Lasst das Wort Christi in seiner ganzen Fülle, in seinem großen Reichtum über euch wohnen und unter euch wohnen! Dadurch ist uns Gott so nahe.
Wir erfahren Gottes Nähe nur in seinem Wort.
Oft habe ich das Gefühl, ganz von Gott verlassen zu sein, ohne Ruhe und Stille. Dann schlage ich das Wort Gottes auf, gehe in den Hausbibelkreis oder zu einem lieben Mitchristen, der mit mir das Wort liest oder mir ein Wort zuspricht.
Dann spüre ich: Hier ist der Herrentempel. Das Wort sagt mir etwas. Es kann ein einfaches Wort sein, so wie Sie vielleicht gestern Abend ein Losungswort für das neue Jahr mitgenommen haben. Ein Wort, das Ihnen plötzlich wunderbar die Nähe Gottes zeigt. Als hätte er die Hand auf Ihr Haupt gelegt und Sie in seine Nähe eingehüllt.
Das Wort Gottes gestaltet Geschichte
Noch etwas fällt mir auf beim Reichtum des Wortes Gottes. Wir könnten jetzt viel erwähnen, denn dieses Reden Gottes ist so vielgestaltig. Es ist ja dieses Wort Gottes, das auch unsere Geschichte gestaltet.
Wir denken immer beim Prophetenwort daran: So wird es einmal sein. Alles geschieht nach dem Wort des Herrn. Da steht es doch schon so, wie auch im Evangelium: Immer das geschah, damit es erfüllt würde. Die ganzen Verheißungen über Israel werden erfüllt werden, ebenso über die Weltvölker und über die Inseln, die das Evangelium der Liebe Gottes noch erfahren müssen. Das ist mir auch ein ganz beruhigender Gedanke.
Dieses Jahr 1985 ist eingeordnet in den Heilsplan Gottes. Uns graut es, wenn wir daran denken, was Menschen alles Furchtbares, Grässliches und Gottloses noch tun können – und was wir manchmal selbst noch Schlimmes machen. Doch dieses Jahr 1985 und alle Jahre der Zukunft sind eingebaut in den großen Weltenplan Gottes.
Es geschieht nach dem Wort des Herrn: Himmel und Erde werden vergehen, aber seine Worte werden nicht vergehen. Das ist ein gutes Gehen unter dem Wort Gottes. Lasst dieses Wort Christi in seiner ganzen Fülle und in seinem ganzen Reichtum unter euch sein. Auch das prophetische Wort, das euch durch die Nacht der Welt den Weg weist, damit man sicher und fröhlich gehen kann.
Das war der erste Punkt. Er passt für alle Situationen.
Das Wort Gottes soll heimisch werden
Ein Wort in dem ganzen Reichtum ist etwas Zweites: Es soll unter uns wohnen. Jetzt übersetze ich es ein wenig anders, um es etwas ungewohnter und dadurch interessanter zu machen. Das Wort Gottes soll heimisch werden.
Bei den Schwaben gibt es den Spruch: „Mit Besuchen ist es schon recht, so lange, bis sie die Schuhe ausziehen.“ Wenn sie zu heimisch werden, wird es schlecht. Man fühlt sich dann eingeengt und möchte die Gäste gern noch ein bisschen auf Distanz halten.
Es geht also beim Wort Gottes nicht darum, dass wir nur ab und zu eine Stippvisite vom Wort Gottes haben. Man kann morgens die Losung lesen oder seine stille Zeit machen, aber das bleibt dann ein Fremdkörper – wie ein Gast, den man herzlich begrüßt, von dem man aber sagt, dass er nach einer gewissen Zeit wieder geht.
Dieses Wort soll heimisch werden, vertraut sein und passen. Bei der Vorbereitung war ich erschrocken, denn das Wort Gottes ist in meinem Leben oft wie ein Fremdkörper. Das passiert vielen so: Wenn sie plötzlich Mückchen im Auge haben, reiben sie lange, bis sie sie wieder draußen haben. Das stört. So ist es manchmal mit dem Wort Gottes, das wirkt feindlich in unserem Leben.
Das ist klar, weil es ein Fremdkörper ist. Aber das liegt daran, dass das Wort Gottes uns umgestalten will, uns neu machen will nach dem Plan Gottes. Unser Herz soll die großen Leitlinien göttlichen Wesens bekommen, unsere ganze Art soll verwandelt werden. Lasst das Wort Christi in der ganzen Fülle, in dem ganzen Reichtum unter euch heimisch werden!
Man trifft immer wieder reife Christen, von denen man spürt, dass sie unter dem Wort Gottes verändert sind. Ganz überrascht ist man dann, wenn solche Leute von früher erzählen. Man denkt oft, sie erzählen Schauer-Geschichten: wie ihr Herz weit weg war von Gott, wie sie sich gegen jeden christlichen Einfluss aus dem Elternhaus und durch die Kinderkirchen auflehnten, wie sie ihr Leben eigenmächtig bestimmten und durch schreckliche Tiefen gingen. Dann hat das Wort sie verändert.
Ich möchte nur deutlich machen, wie das ist. Ich sprach vorhin vom Fremdkörper, der reibt und wie eine Entzündung wirkt. Die Bibel sagt: Das Wort Gottes ist ein Hammer. Denken Sie an einen Schmiedehammer, der ein glühendes Eisen schmieden muss.
Das Wort Gottes muss uns manchmal zurechtschlagen, unser störrisches Wesen. Das ist ein schwieriger Prozess. Das Wort Gottes macht das nie harmlos, sondern haut uns manchmal zusammen. Da erschrecken wir über unser böses Herz, und das gehört dazu.
Martin Luther war in der Reformation wichtig, dass das Wort Gottes immer zuerst auf uns wirkt als dieses zerbrechende und zerschlagende Gesetz. Es zertrümmert unsere Selbstsicherheit, zerstört unsere Eigenmächtigkeit, und wir stehen vor Gott mit leeren Händen. Erst dann können wir die frohe, befreiende und beglückende Botschaft der Tröstung Gottes erfahren – die Vergebung und die Erneuerung.
Das gehört dazu, wenn Gott uns umformt und neu macht, wenn er unser Leben heiligt und in seinen Dienst nimmt. Wenn das Wort heimisch wird bei uns, muss unser ganzes Wesen verändert werden. Wir werden unter den Hammer Gottes genommen, in seine Zucht genommen, und Gott will uns reifen lassen, damit wir Persönlichkeiten nach seinem Herzen werden.
Bis ins hohe Alter hinein werden unsere ungeheiligten Lebensarten deutlich ins Licht kommen. Sie müssen noch heraus, damit das Wort Gottes uns verändern kann. Damit wir das vor Gott niederlegen und uns erneuern lassen – völlig erneuern lassen nach dem Plan Gottes.
Das Wort Gottes soll reichlich geschehen
Und jetzt noch das Dritte, was ich aus diesem Wort herausgreifen will: Lasst es reichlich geschehen!
Wir sprachen also davon, dass das Wort Gottes für alle Situationen passt und dass es die Fülle hat, den Reichtum des Wortes Gottes. Das Zweite soll heimisch werden, und nur noch: Lasst es reichlich geschehen! Jetzt können wir es auch wieder so übersetzen: Lasst es in Fülle geschehen!
Manchmal hat man als junger Mensch ein wenig Angst, man könne sich doch in diesen Festtagen am Wort Gottes überfüttern. Es könnte gar zu viel werden. Und dann haben wir ab und zu schon früher gesagt, nach dem Besuch einer Gemeinschaftsstunde, noch am Nachmittag: „So, mein Bedarf ist jetzt gedeckt, also jetzt bin ich satt.“ Aber Paulus meint, es könne eigentlich gar nie genug sein: „Lasst das reichlich geschehen!“
Das Wort Gottes wirkt erst, wenn es vielfältig in unser Leben hineinswirkt. Erst dann kann es unser Leben umgestalten und erneuern.
Jetzt möchte ich Ihnen einfach ein paar Tipps geben, ein paar Ratschläge. Kein Tag im neuen Jahr ohne Hausandacht! Wenn Sie allein sind, machen Sie für sich allein Hausandacht. Wenn Sie zu zweit oder zu dritt wohnen, machen Sie miteinander Hausandacht. Sie werden so das leidige Terminproblem noch meistern, ob Sie da mal eine Stunde früher aufstehen.
Es liegt so ein Segen darauf, wenn man miteinander das Wort Gottes liest. Das steht extra da, so geht es dann weiter: Denn hinter diesem „Wohnen“ ist ja auch in Ihrer Bibel ein Doppelpunkt: „Lehret einander! Lehret einander!“ Teilt das doch einander mit, erzählt doch miteinander, was ihr im Wort Gottes findet.
Die schönste Art und Weise, wie wir das Wort Gottes reichlich unter uns wohnen lassen können, ist, dass wir einander erzählen, was wir wieder für Entdeckungen im Wort gemacht haben. Sehr schade, dass wir hier immer nur die bezahlten Profis auf die Kanzel lassen. Wir sollten uns überlegen, ob wir es nicht noch mehr durch die Hauskreise ausbauen können, sodass immer mehr auch Gemeindeglieder in ganz lockerer Weise erzählen, was sie wieder im Wort gefunden haben.
Ich habe mich so gefreut im vergangenen Jahr, wenn wir drüben einmal im Bibeltraining so einen Abend gemacht haben, an dem Gemeindeglieder wieder von ihren Entdeckungen erzählt haben und uns gelehrt haben, was ihnen wichtig wurde. Kopieren Sie da bitte nie die Pfarrer, sondern sagen Sie, so wie Ihnen die Entdeckungen geworden sind, möglichst natürlich und lebensnah.
Und das gilt auch für unser Gespräch miteinander. Hier steht die Aufforderung: Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen, lehret einander!
Die Hausandacht ist wichtig. Die Losung ist ein Liebesgruß am Morgen, und das verbindet uns auch mit vielen Christen. Aber es ist zu wenig. Es ist nicht reichlich. Darum brauchen wir die Bibellese eines ganzen Abschnitts und das stille Nachdenken darüber.
Aber wir brauchen auch das systematische Arbeiten im Wort Gottes. Wir brauchen irgendwo eine Bibelstunde, wo wir weiterkommen und Neues entdecken, was uns allein nicht aufgeht. Wir brauchen einen Hauskreis, wo wir uns austauschen können, wo uns andere wieder etwas zeigen, was wir gar nicht so sehen können.
Das Bibellesen gehört dazu.
Das Wort Gottes im Alltag und in der Gemeinschaft
Es gibt den schönen Brauch, dass wir uns Bibelworte aufhängen. Seit Jahren liege ich dem Kirchengemeinderat im Ohr und frage, ob es nicht irgendwo in unserer Kirche einen Platz gäbe, an dem wir ein Bibelwort anbringen könnten. Vielleicht kennen Sie das auch: Man hört eine Predigt, denkt darüber nach und träumt ein wenig. Dann wäre es schön, wenn der Blick auf ein Bibelwort fällt, wie wir es oft in Kirchen gesehen haben. Solche Worte können zum Leitwort werden, weil sie uns immer wieder ansprechen.
Ich liebe Kirchen, in denen Bibelworte hängen oder angemalt sind. Es freut mich immer wieder, wenn man in einem Haus ein Gotteswort findet, das dort präsent ist. Manchmal haben uns die goldenen Worte in einem Schaukasten schon begrüßt. Es ist gar nicht schlecht, wenn Sie an Ihr Garagentor oder an Ihr Gartentor solche goldenen Worte anbringen, zum Beispiel: "Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen!" Solche Worte grüßen uns immer wieder.
Ich denke an Gemeindeglieder, etwa an eine treue Frau, die uns lange begleitet hat. In ihrem schweren Leidenslager bat sie: "Haben Sie nicht ein Kreuz, das man oben auf den Schrank stellen kann? Ich kann sonst nichts mehr verstehen, ich will nur Jesus in seinem Leiden vor Augen haben, damit ich weiß, dass er mich trägt."
"Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen" – auch solche Zeichen und Darstellungen, in denen das Wort Gottes, das Wort vom Kreuz zusammengefasst ist, stärken uns in solchen Augenblicken. Es gibt schöne künstlerische Darstellungen, in denen das Wort Christi reichlich zuteil wird und uns auf eine ganz andere Weise nahekommt.
Wenn wir Paulus ansehen, gibt er uns noch eine andere Idee. Neben dem Lehren und Ermahnen nennt er auch die Psalmen, die Lobgesänge und die geistlichen Lieder. Es ist so schön, dass man sich das Wort Gottes ins Herz singen kann. Vor zwanzig Jahren sang man in kaum einem christlichen Jugendkreis noch Lieder. Heute ist es wunderbar, dass unsere jungen Leute mit Vorliebe diese neuen Lieder singen, wie zum Beispiel aus den Büchern "Jesu Namen nie verklingend".
Ich weiß nicht, wie viele Menschen allein durch diese schönen Lieder zum Glauben gefunden haben und wie diese Lieder weiterklingen. Wenn wir Lieder wie "Groß ist dein Name, Herr, wir loben dich" oder andere bekannte Lieder erwähnen, die in unserem Herzen weiterklingen – sei es mit modernem Rhythmus, den die Menschen von heute lieben, oder die alten Lieder mit ihren großen, kraftvollen Aussagen – dann wohnt das Wort Christi reichlich unter uns, auch auf unseren Freizeiten.
Da vergeht die Zeit wie im Flug. Wenn wir nach zwanzig Minuten oder einer halben Stunde mit dem Singen aufhören, sagen viele: "Ach, wir haben doch erst gerade angefangen." So kann das Wort Christi reichlich unter uns wohnen.
Ich möchte Sie bitten, zu singen. Vielleicht klingt es mal nicht ganz harmonisch, so wie gestern beim Posaunenchor. Das kann passieren. Aber Gott freut sich dennoch daran, wenn es von Herzen kommt und ihm gesungen wird. Singt Gott in euren Herzen! Das ist das Ziel, dass der helle Schein in unseren Herzen anbricht.
Das sprach von dem Weg durch das neue Jahr 1985, von dem wir nicht abirren sollen, weder zur rechten noch zur linken, damit wir nicht gegen Gottes Wort leben. Ich bin überzeugt, dass Sie in Ihren ganz konkreten Problemen aus dem Wort Gottes Weisung erfahren. Auch welchen Weg Sie gehen sollen – besonders dann, wenn Sie sich mit einem Seelsorger oder einem Freund, der vom Glauben her Sie beraten kann, austauschen.
Nicht nur, damit Sie nicht abirren zur rechten oder zur linken, sondern damit das Wort Christi reichlich unter uns wohnt, in seiner ganzen Fülle. So wünsche ich Ihnen ein reiches, gesegnetes neues Jahr!
Dann wollen wir von dem Weihnachtslied "Dies ist die Nacht, da mir erschienen" noch die Verse zwei, drei und vier singen.
Wir wollen beten.
Lieber Herr Jesus Christus, wir danken Dir, dass Du in diesem neuen Jahr Begegnungen mit uns allen haben willst. Du willst uns durch Dein Wort ansprechen. Wir bitten Dich, dass Du über unserem eigenen Bibellesen, über unseren Gemeinschafts- und Bibelstunden sowie Hauskreisen, die wir besuchen, Dein Wort richtig in unser Herz hineinschreiben kannst. So wird unser ganzes Wesen umgeformt, und es gibt keine Dunkelheit mehr in diesem neuen Jahr, weil wir Dein Geleit und Deine Führung haben.
Herr, zeig uns, wo Du Dein Wort groß machen willst, damit wir die Plätze finden, an denen wir gestärkt und gekräftigt werden.
Wir möchten Dich auch bitten, dass Dein Wort für die vielen zweifelnden Menschen unserer Tage verständlich wird. Brich durch die Mauer der Ablehnung und des Unglaubens hindurch. Lass es geschehen, dass auch die jungen Menschen, um die wir uns sorgen und die uns nahestehen, Dich finden und ihr Leben Dir schenken.
Wir beten besonders für die, die ferner von Dir leben. Du weißt, an wen wir jetzt konkret denken. So viele, die Deinen Namen tragen und sich Christen nennen, kennen Deine Stärkung und Deinen Trost nicht. Gib, dass in diesem neuen Jahr Dein Wort viele Menschen erreicht und in Deine Nachfolge holt, damit sie gläubig an Dich werden.
Segne alle Verkündigung, die auch hier in der Gemeinde geschieht – ob von der Kanzel oder im ganz privaten Gespräch, dort, wo Du uns hingesandt hast und wo wir von Dir Zeugnis ablegen. Gib, dass Dein Wort viel Frucht bringt!
Alles, was uns sonst noch bewegt im Blick auf dieses neue Jahr, wollen wir in das Gebet einschließen, wie Du es uns gelehrt hast:
„Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“
Wir singen noch den Liedvers 409: "Herr, du gabst uns Jesu Namen."
Als praktischen Tipp möchte ich Ihnen mitgeben, dass Sie in diesem neuen Jahr in Ihrer Bibellese einfach vorwärtsgehen. Wer noch keine systematische Ordnung hat, sollte sich eine Bibelleseordnung zur Hand nehmen, zum Beispiel den Eidlinger Bibellesezettel, und dann einfach mit dem Wort Gottes arbeiten.
Es ist auch etwas ganz Schönes, wenn man sich zum Ziel setzt, nicht nur immer seine eigenen Gedanken beim Bibellesen zu finden, sondern auch mal eine Auslegung durcharbeitet. Zum Beispiel die neuen Kommentare, die im Henssler Verlag erschienen sind. Sie sind sehr verständlich für jeden. Der neue Kommentar von Gerhard Meier zum Johannesevangelium oder der bereits erschienene zum Matthäusevangelium helfen, viel im Wort Gottes zu entdecken.
Unsere Frau Seemann, die Mitglied unserer Gemeinde ist und im Pflegedienst im Augustinum tätig ist, gehört zur Nurses Christian Fellowship. Das ist ein Schwesternverband rund um die Welt. Sie veranstalten wieder ein Seminar für Krankenschwestern und Krankenpfleger. Dieses Seminar hat schon vielen geholfen und ist eine bedeutsame Sache.
Im Krankenpflegedienst fehlt oft die geistliche Zurüstung für die Gelegenheiten, die man dort wahrnehmen sollte. Das Thema des Seminars lautet: Krankheit, Krisen, Krankenpflege. Es beginnt am Freitagabend, dem 18. Januar. Hinten liegt ein roter Zettel aus. Vielleicht kennen Sie Christen in diesem Beruf in Ihrer Nähe, die so etwas suchen. Geben Sie die Information gern weiter, damit sie davon erfahren. Das Seminar läuft bis März.
Am 10. Februar findet eine Jugendkonferenz für Weltmission statt, die wir hier aus unserer Gemeinde heraus vorbereiten. Die letzte war 1981. Damals waren zwischen drei- und viertausend junge Leute rund um den Hospitalhof in verschiedenen Sälen versammelt.
Diese Jugendkonferenz für Weltmission möchte junge Menschen dazu bewegen, den Ruf in die Weltmission zu hören. Oft sagen junge Leute, sie würden gerne in den Sommerferien einen Job machen. Aber sie haben nicht verstanden, dass im Missionsdienst Menschen gebraucht werden, die ihr ganzes Leben in diese Aufgabe einsetzen – nicht nur für einen Urlaub, in dem sie etwas erleben wollen.
Im Moment sind über zweitausend Stellen in der evangelischen Mission von Deutschland aus unbesetzt. Darum ist es uns wichtig, dass diese Menschen gefunden werden. Das Programm liegt hinten aus.
Wir wollen heute für die Unkosten dieser Jugendkonferenz spenden. Wir erheben keinen Teilnehmerbeitrag. Es sind eigentlich nur Druckkosten und vielleicht ein paar Reisekosten für Referenten angefallen, sonst nichts. Aber vor allem bitten wir um Ihr Gebet. Das ist mir wichtig.
Wenn wir heute dafür spenden, stehen wir auch im Gebet dahinter, dass Gott Menschen ruft. Dass wir sagen können: „Weil einer hinausging, ist dort etwas geschehen, dass Menschen zum Glauben gekommen sind.“ Wir wollen nicht die Anzahl christlicher Treffen vermehren, sondern dass heute bei vielen eine Klärung erfolgt, wo Gott sie braucht und in welchem Dienst.
Darum ist diese Jugendkonferenz auf dieses Ziel ausgerichtet: Beratung zur Berufung – Wo braucht mich Gott heute in seinem Dienst?
Nun wollen wir um den Segen Gottes bitten:
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass Dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig. Herr, hebe Dein Angesicht auf uns und gib uns Deinen Frieden.
Abschlusslied und Gebet
Dann wollen wir von dem Weihnachtslied „Dies ist die Nacht, da mir erschienen“ noch die Verse zwei, drei und vier singen.
Wir wollen beten.
Lieber Herr Jesus Christus, wir danken Dir, dass Du auch in diesem neuen Jahr Begegnungen mit uns allen haben willst. Du möchtest uns durch Dein Wort ansprechen. Wir bitten Dich, dass Du über unser eigenes Bibellesen, über unsere Gemeinschaftsstunden, Bibelstunden und Hauskreise, die wir besuchen, Dein Wort richtig in unser Herz hineinschreiben kannst. So soll unser ganzes Wesen umgeformt werden. Dann gibt es keine Dunkelheit mehr in diesem neuen Jahr, weil wir Dein Geleit und Deine Führung haben.
Herr, zeig uns, wo Du Dein Wort groß machen willst. Lass uns die Plätze finden, an denen wir gestärkt und gekräftigt werden. Wir möchten Dich auch bitten, dass Dein Wort für die vielen zweifelnden Menschen unserer Tage verständlich wird. Brich durch die Mauer der Ablehnung und des Unglaubens hindurch. Lass es geschehen, dass auch die jungen Menschen, um die wir uns kümmern und die uns nahestehen, Dich finden und ihr Leben Dir schenken.
Wir wollen Dich besonders für die bitten, die ferner von Dir leben. Du weißt, an wen wir jetzt konkret denken. So viele tragen Deinen Namen und bezeichnen sich als Christen, doch sie kennen Deine Stärkung und Deine Tröstung nicht. Gib, dass in diesem neuen Jahr Dein Wort viele Menschen erreicht und sie zurückholt in Deine Nachfolge, sodass sie gläubig an Dich werden.
Segne alle Verkündigung, die auch hier in der Gemeinde geschieht, ob von der Kanzel oder im ganz privaten Gespräch, dort, wo Du uns hingesandt hast und wo wir von Dir Zeugnis ablegen. Gib, dass Dein Wort viel Frucht bringt!
Alles, was uns sonst noch bewegt im Blick auf dieses neue Jahr, wollen wir in das Gebet einschließen, wie Du es uns gelehrt hast:
„Vater unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigen. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.“
Wir singen noch den Liedvers 409: „Herr, du gabst uns Jesu Namen.“
Praktische Tipps zur Bibellese und Gemeindearbeit
Als praktischen Tipp möchte ich Ihnen mitgeben, dass Sie im neuen Jahr bei Ihrer Bibellese einfach vorwärtsgehen. Wer noch keine systematische Ordnung hat, sollte sich eine Bibelleseordnung zur Hand nehmen, zum Beispiel den Eidlinger Bibellesezettel, und dann einfach mit dem Wort Gottes arbeiten.
Es ist auch etwas Schönes, sich zum Ziel zu setzen, nicht nur immer die eigenen Gedanken beim Bibellesen zu finden, sondern auch einmal eine Auslegung durchzuarbeiten. Zum Beispiel die neuen Kommentare, die im Henssler Verlag erschienen sind. Diese sind so verständlich für jeden. Der neue Kommentar von Gerhard Meier zum Johannesevangelium oder der bereits erschienene zum Matthäusevangelium helfen durch die Unterstützung des Bibelauslegers, viel im Wort Gottes zu entdecken.
Unsere Frau Seemann, die Mitglied unserer Gemeinde ist und im Pflegedienst im Augustinum arbeitet, gehört zur Nurses Christian Fellowship, einem weltweiten Schwesternverband. Dieser veranstaltet wieder ein Seminar für Krankenschwestern und Krankenpfleger. Das Seminar hat schon vielen geholfen und ist eine bedeutsame Sache, weil im Krankenpflegedienst oft die geistliche Zurüstung fehlt, die man in den Gelegenheiten dort wahrnehmen sollte.
Das Thema lautet „Krankheit, Krisen“. Das Seminar beginnt am Freitagabend, dem 18. Januar. Hinten liegt ein roter Zettel aus. Vielleicht kennen Sie Christen in diesem Beruf in Ihrer Nähe, die so etwas suchen. Dann geben Sie diese Information weiter, damit sie davon erfahren. Das Seminar läuft bis März.
Am 10. Februar findet eine Jugendkonferenz für Weltmission statt, die wir hier von unserer Gemeinde aus vorbereiten. Die letzte Jugendkonferenz dieser Art gab es 1981. Damals waren zwischen drei- und viertausend junge Leute rund um den Hospitalhof in verschiedenen Sälen versammelt.
Diese Jugendkonferenz für Weltmission möchte junge Menschen dazu bewegen, den Ruf in die Weltmission zu hören. Es ist oft so, dass junge Leute sagen, sie würden gerne einmal in den Sommerferien einen Job in der Mission machen. Aber sie haben nicht verstanden, dass im Missionsdienst Menschen gebraucht werden, die ihr ganzes Leben in diese Aufgabe investieren – nicht nur als Urlaubserlebnis.
Zurzeit sind über zweitausend Stellen in der evangelischen Mission von Deutschland aus nicht besetzt. Deshalb ist es uns wichtig, dass diese Menschen gefunden werden. Das Programm liegt hinten aus.
Wir wollen heute für die Unkosten dieser Jugendkonferenz sammeln, denn wir erheben keinen Teilnehmerbeitrag. Eigentlich sind nur Druckkosten und vielleicht ein paar Reisekosten für Referenten angefallen, sonst nichts. Aber vor allem bitten wir Sie, für diesen Tag zu beten. Das ist mir wichtig.
Wenn wir heute dafür spenden, ist das auch ein Zeichen, dass wir im Gebet hinter der Sache stehen, dass Gott Menschen ruft. Und dass wir sagen können: Weil jemand hinausging, ist dort etwas geschehen, sind Menschen zum Glauben gekommen.
Wir wollen nicht einfach nur die Zahl christlicher Treffen erhöhen. Vielmehr meinen wir, dass heute bei vielen jungen Menschen eine Klärung erfolgen sollte, wo Gott sie braucht und in welchem Dienst. Deshalb ist diese Jugendkonferenz auf dieses Ziel ausgerichtet: Beratung zur Berufung. Wo braucht mich Gott heute in seinem Dienst?
Segensbitte zum Abschluss
Und nun wollen wir um den Segen Gottes bitten.
Herr, segne uns und behüte uns. Herr, lass dein Angesicht über uns leuchten und sei uns gnädig. Herr, hebe dein Angesicht auf uns und gib uns deinen Frieden.