Einleitung: Die Frage nach Reue im Leben und bei Gott
Heute, wo viele Ehefrauen nicht da sind, weil sie auf der Frauenfreizeit sind, können wir Männer mal ganz ehrlich sein. Ich möchte dich fragen, und die Frauen, die anwesend sind, dürfen gerne mithören und sich auch überlegen: Gibt es Dinge in deinem Leben, die du bereust? Etwas, das du hättest tun sollen? Oder etwas, das du besser nicht getan hättest? Oder etwas, das du einfach ganz anders hättest machen sollen?
Ich denke, dass wir wahrscheinlich alle solche Dinge im Leben haben. Das Leben in einer Welt mit vielen Unwägbarkeiten und viel Sünde macht es kaum möglich, dass wir nicht immer wieder Dinge erleben, die wir im Nachhinein bereuen.
Aber wie ist das mit Gott? Gibt es Dinge, die Gott bereut? Oder macht das keinen Sinn, weil Gott ja alle Unwägbarkeiten kennt und in ihm keine Sünde ist? Er kennt das Ende vom Anfang.
Im Rahmen unserer Predigtserie durch das erste Buch Samuel kommen wir heute zu Kapitel 15. Dort werden wir viel hören über Reue – Reue bei Menschen und Reue bei Gott. Kapitel 15 ähnelt sehr den beiden Kapiteln, die wir letzte Woche betrachtet haben. Kapitel 13 und 14 haben uns gezeigt, wie König Saul das Recht darauf verwirkt hat, König über Israel zu sein.
Unser heutiger Predigttext zeigt uns in gewisser Weise noch einmal dasselbe, aber in einer etwas anderen Situation. Wir werden auch heute wieder sehen, dass Saul deshalb als König abgesetzt wird – nicht sofort, aber es wird verkündet, dass es geschehen soll.
Ich hoffe, ihr habt alle ein Gottesdienstblatt bekommen, damit ihr der Textstruktur gut folgen könnt. Wir wollen den Text anhand von vier Abschnitten betrachten, vier Punkten. In den ersten dreien geht es um Saul.
In den ersten neun Versen lesen wir von Sauls selektivem Gehorsam. In den Versen zehn bis einundzwanzig sprechen wir von Sauls selbstgerechten Ausreden. Die Verse zweiundzwanzig bis einunddreißig zeigen uns Sauls falsche Reue. Abschließend wollen wir staunen über Gottes Reue und Treue.
Meine Hoffnung ist, dass uns dieser Text, dass uns diese Predigt dabei hilft, immer mehr so zu leben, dass wir nichts bereuen müssen. Und dort, wo wir merken, dass wir etwas bereuen müssen und sollten, dass wir lernen, das in rechter Weise zu tun.
Dafür möchte ich beten. Wir haben gerade das Lied „Stille vor dir, ich höre“ gesungen. So wollen wir auch jetzt hören: Sprich du durch dein heiliges Wort, sprich du in unser Leben. Mach offenbar, was wir vor anderen, vor dir und vielleicht sogar vor uns selbst zu verbergen versuchen.
Aber tu das nicht einfach nur, damit wir überführt werden, sondern tu es so, dass wir dort, wo wir überführt werden, umkehren können. Dass wir mehr so leben können, wie es dir gefällt.
Danke, dass wir zu dir umkehren dürfen. Danke, dass du ein Gott bist, voller Gnade und Barmherzigkeit. So beten wir zu dir durch Jesus Christus, unseren Retter und Herrn. Amen.
Sauls selektiver Gehorsam und Gottes Auftrag
Wir wollen damit beginnen, uns die ersten Verse anzuschauen. Dort sehen wir, dass Samuel, um den es in diesem Buch immer geht, König Saul einen Auftrag Gottes verkündet. Das finden wir in den ersten drei Versen. Ich lese uns diesen Auftrag vor:
Samuel sprach zu Saul: „Der Herr hat mich gesandt, dass ich dich zum König salben sollte über sein Volk Israel. So höre nun auf die Worte des Herrn! So spricht der Herr Zebaut: Ich habe bedacht, was Amalek Israel angetan hat und wie es ihm den Weg verlegt hatte, als Israel aus Ägypten zog. So zieh nun hin und schlag Amalek und vollstrecke den Bann an ihm und an allem, was er hat. Verschone sie nicht, sondern töte Mann und Frau, Kinder und Säuglinge, Rinder, Schafe, Kamele und Esel.“
Nur mit einem solchen Auftrag tun wir Christen uns oft sehr schwer. Wie sollen wir verstehen, dass Gott einen solchen Auftrag gibt? Vielen Christen ist das peinlich, und sie versuchen, Gott irgendwie zu rechtfertigen. „Ja, der Gott des Alten Testaments, im Neuen würde er es so nicht tun.“ Was ist das schon für ein Gott, der die Tötung von Frauen, Kindern, sogar Säuglingen fordert?
Nun, was wir übersehen, wenn wir so denken und reden, ist, dass dieser Auftrag, den Gott nun an Saul gibt, eine Vorgeschichte hat. Amalek ist nicht irgendwer. Amalek ist ein Mann oder ein Volk, das in besonderer Weise grausam und brutal gehandelt hat. Als Israel einst aus der Gefangenschaft in Ägypten kam und durch die Wüste zog, waren es die Amalekiter, die in hinterhältigster Weise das Volk Israel überfallen und viele Menschen brutal niedergemetzelt haben.
Gott hatte direkt in Bezug darauf schon im 2. Mose 17, wo wir davon lesen, und dann noch einmal im 5. Mose 25 gesagt, dass er dieses Böse nicht tolerieren wird. Er wird eingreifen und das Böse richten. Dieses böse Volk würde zur Rechenschaft gezogen werden; sie würden von Gott vernichtet werden.
Das, was Gott hier fordert, ist letztendlich nichts anderes als das, was Gott vollkommen vollziehen wird. Ich hoffe, das ist uns klar: Gott wird alles Böse richten, kein Unrecht wird bestehen bleiben. Gleichzeitig weiß Gott, die Gerechten inmitten der Bösen zu verschonen. So wird es am Tag des Gerichts sein, und so war es auch hier.
Das lesen wir im Fortgang, wo wir sehen, dass Saul die Kenita, das Volk, das Israel gegenüber barmherzig war, verschont. Da bot Saul, heißt es in Vers 4, das Volk auf, und er musterte sie zu Telem: zweihunderttausend Mann Fußvolk und eintausend Mann aus Juda. Als Saul zu der Stadt der Amalekiter kam, legte er einen Hinterhalt im Tal.
Saul ließ den Kenitern sagen: „Geht, weicht und zieht weg von den Amalekitern, dass ich euch nicht mit ihnen aufreibe, denn ihr tatet Barmherzigkeit an allen Israeliten, als sie aus Ägypten zogen.“ Da zogen die Keniter fort von den Amalekitern.
Ab Vers 7 lesen wir, wie Saul den von Gott verordneten Bann vollstreckt:
„Da schlug Saul die Amalekiter von Havilla bis nach Schur, das vor Ägypten liegt, und nahm Agag, den König von Amalek, lebendig gefangen. An allem Volk vollstreckte er den Bann mit der Schärfe des Schwerts. Aber Saul und das Volk verschonten Agag und die besten Schafe und Rinder und das Mastvie und die Lämmer und alles, was von Wert war. Und sie wollten den Bann daran nicht vollstrecken. Was aber nichts taugte und gering war, daran vollstreckten sie den Bann.“
Ich glaube, es ist unübersehbar, wie selektiv Sauls Gehorsam ist. Ist dir aufgefallen, auf welcher Grundlage Saul entscheidet, wo er den Bann vollstreckt und wo nicht? Nun, er verschont König Agag.
Wir könnten darüber spekulieren, warum. Vielleicht dachte er, na ja, Könige sollten eine bessere Behandlung haben. Wer weiß, was ihm vielleicht mal im Krieg wiederfahren könnte. Vor allem sehen wir, dass Saul und das Volk keine Skrupel haben, Frauen, Kinder, Säuglinge niederzumetzeln, aber die besten Schafe und Rinder, das Mastvie, die Lämmer und alles, was Wert hat, verschonen.
Was hältst du davon? Erstaunt dich ein so selektiver Gehorsam? Oder findest du das eigentlich vernünftig und nachvollziehbar?
Nur ganz ehrlich: Uns allen ist ein gewisser selektiver Gehorsam, bei dem wir entscheiden, wo wir gehorsam sind und wo wir ein bisschen kreativ werden, nicht ganz fremd, oder? Ich meine, in unserem Alltag und auch als Christen sind wir in vielen Dingen gehorsam. Aber dann kommen wir manchmal an Stellen, wo der Gehorsam Gott gegenüber uns richtig viel kosten würde, wo es richtig schwer wird.
Noch dazu erscheint uns der Gehorsam Gott gegenüber vielleicht gar nicht so sinnvoll. Wir fragen uns: Lohnt es sich, hier wirklich genau so zu handeln, wie Gott es sagt, wenn es doch eigentlich aus unserer Sicht keinen großen Unterschied macht? Sollen wir Gott wirklich bei irgendwelchen Nebensächlichkeiten gehorsam sein, wenn das dazu führen kann, dass wir von anderen verspottet werden?
Kennst du das? Selektiver Gehorsam prägt unseren Alltag.
Ich weiß nicht, wie du heute hierhergekommen bist. Vielleicht warst du etwas selektiv gehorsam beim Fahren. Fünfzig ist ja nur ein Vorschlag in der Stadt. Und fünfzig ist ja nicht wirklich viel schneller, und außerdem muss man ja auch noch bedenken, dass der Tacho wahrscheinlich gar nicht so genau ist.
Na, wir kennen das. Andererseits sind wir natürlich empört, wenn der neben uns bei Rot noch über die Ampel fährt. „Man soll doch bei Rot anhalten!“ Selektiver Gehorsam – das ist Teil unseres Lebens.
Und ich befürchte, es ist auch Teil unseres Lebens vor Gott. Ich glaube, keiner von uns kann sich da ganz rausnehmen. Bevor wir also zu schnell auf Saul herabschauen, sollten wir ehrlich in den Spiegel schauen.
Vielleicht hast du auch schon erlebt, dass du in einer solchen Situation selektiven Gehorsams auf einmal von deiner Sünde überführt worden bist. Das tut Gott immer wieder. Unsere Sünde gegenüber den staatlichen Obrigkeiten im Verkehr konfrontiert er gelegentlich durch Radarkontrollen oder andere Dinge. Manchmal überführt er uns durch unser Gewissen oder durch Menschen, die uns ins Leben sprechen.
Sauls selbstgerechte Ausreden
Und so ist es auch hier: Der Herr offenbart den Ungehorsam von Saul dem Samuel, seinem Boten, und sendet ihn zu Saul, damit er ihn jetzt mit seiner Sünde konfrontiert.
Das bringt uns schon zum zweiten Punkt. Nachdem wir den selektiven Gehorsam Sauls gesehen haben, wollen wir uns nun seine selbstgerechten Ausreden anhören. Ich lese uns einen längeren Abschnitt, die Verse zehn bis einundzwanzig:
Da geschah des Herrn Wort zu Samuel: „Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe, denn er hat sich von mir abgewandt und meine Befehle nicht erfüllt.“ Darüber wurde Samuel zornig und schrie zu dem Herrn die ganze Nacht.
Am Morgen machte sich Samuel früh auf, um Saul zu begegnen. Ihm wurde angesagt, dass Saul nach Karmel gekommen sei, sich ein Siegeszeichen aufgerichtet habe, weitergezogen und nach Gilgal hinabgekommen sei.
Als Samuel zu Saul kam, sprach Saul zu ihm: „Gesegnet seist du vom Herrn, ich habe das Herrnwort erfüllt.“ Samuel antwortete: „Und was ist das für ein Blöken von Schafen, das zu meinen Ohren kommt, und ein Brüllen von Rindern, das ich höre?“
Saul sprach: „Von den Amalekitern hat man sie gebracht, denn das Volk verschonte die besten Schafe und Rinder, um sie dem Herrn, deinem Gott, zu opfern. Dem Herrn, deinem Gott, an dem andern haben wir den Bann vollzogen.“
Samuel aber antwortete Saul: „Halt ein, ich will dir sagen, was der Herr mit mir diese Nacht geredet hat.“ Saul sprach: „Sag an.“
Samuel sprach: „Ist nicht so? Obschon du von dir selbst gering warst, so bist du doch das Haupt der Stämme Israels, denn der Herr hat dich zum König über Israel gesalbt. Und der Herr sandte dich auf den Weg und sprach: Zieh hin und vollstrecke den Bann an den Freflern, den Amalekitern, und kämpfe mit ihnen, bis du sie vertilgt hast. Warum hast du der Stimme des Herrn nicht gehorcht, sondern hast dich an der Beute gemacht und getan, was dem Herrn missfiel?“
Saul antwortete Samuel: „Ich habe doch der Stimme des Herrn gehorcht und bin dem Weg gezogen, den mich der Herr sandte, und habe Agag, den König von Amalek, hergebracht und den Amalekitern den Bann vollstreckt. Aber das Volk hat von der Beute genommen, Schafe und Rinder, das Beste vom Gebannten, um es dem Herrn, deinem Gott, zu opfern, in Gilgal.“
Es gäbe viel zu diesem Abschnitt zu sagen, denn er steckt voller Bedeutung. Aber ich glaube, die Kernaussage ist ganz klar: Saul erwidert auf die Konfrontation mit seiner Sünde mit selbstgerechten Ausreden.
Das beginnt schon damit, als Samuel kommt und Saul ihm entgegengeht. Gleich verkündet er, dass er komplett unschuldig sei und das Herrnwort erfüllt habe. Als Samuel ihn dann mit blökenden Schafen und brüllenden Rindern konfrontiert, plädiert Saul weiter auf völlige Unschuld.
Er behauptet erstens, es war ja nicht er, sondern das Volk. Und zum anderen hätten sie die besten Tiere nur mitgebracht, um Gott die allerbesten Tiere zu opfern. Was für fromme Leute!
Ich habe keine Ahnung, was Samuel sich dachte, als er das hörte. Vielleicht war er tatsächlich davon überzeugt, dass es okay war, Dinge einfach mal ein bisschen anders zu machen als das, was Gott angeordnet hatte. Wahrscheinlich aber hatte Saul zumindest die Hoffnung, dass Samuel seine selbstgerechten Antworten akzeptieren würde und die Sache damit einfach vom Tisch sei.
Vielleicht fragst du dich, wie ich zu einer so spekulativen Aussage komme. Nun, das basiert auf langjähriger Berufserfahrung. Und es basiert auch auf noch langjähriger Selbsterfahrung – nicht nur als jemand, der immer mal wieder selbstgerechte Ausreden hört, sondern auch als jemand, der manchmal ganz gut darin ist, solche Ausreden selbst zu produzieren.
Kennst du das? Und wenn du noch überlegst, ob das in deinem Leben wirklich vorkommt, will ich dir ein bisschen auf die Sprünge helfen. Vielleicht helfen einige Beispiele.
Ich denke an das Verkehrsbeispiel: Vielleicht geht es dir so wie mir, und du hast manchmal – gerade als Ehemann, wenn die Ehefrau nicht da ist – die Stimme im Kopf, die sagt: „Hey, da steht aber eigentlich 50. Oder am besten noch eine Tochter hinten. Also steht da nicht eigentlich 50? Ist das nicht mehr als ein Vorschlag?“
Ja, ja, ja, aber, aber, aber, wir haben es ja eilig, und außerdem machen das alle. Und überhaupt wird das doch nicht wirklich verfolgt. Der erste Mann fährt deutlich zu schnell, und ich fahre ja nur ein bisschen zu schnell. Kennst du das?
Oder du weißt, wir sollen nicht lästern, nicht schlecht über andere reden. Und wenn du darauf angesprochen wirst, sagst du: „Ich wollte nur ein Gebetsanliegen weitergeben. Wir müssen für ihn beten.“ Sehr fromm.
Oder vielleicht deine lüsternen Blicke, die du dir selbst rechtfertigst, wenn dir das bewusst wird: „Ah nee, ich erfreue mich nur an Gottes schöner Schöpfung.“
Okay, ich sehe einigen von euch an, dass das die Sache trifft. Ich belasse es bei diesen wenigen Beispielen. Aber ich bin mir sicher, wir alle müssen nicht lange nachdenken, um uns an Beispiele aus unserem Leben zu erinnern, in denen wir selektiven Gehorsam gezeigt und auf die Überführung darüber mit selbstgerechten Ausreden reagiert haben.
Und manchmal haben wir damit Erfolg, nicht wahr? Wir beruhigen unser eigenes Gewissen: „War ja gar nicht so schlimm.“ Manche Kritiker verstummen, wenn unsere Ausreden clever genug sind.
Das Problem ist nur, dass wir Gott damit nicht überzeugen können. Und das wird hier deutlich, denn der Bote Gottes spricht nun Gottes Wahrheit in das Leben von Saul.
Samuel konfrontiert Saul ein drittes Mal mit seiner Sünde und verkündet dann Gottes Urteil. Wir lesen zuerst in den Versen 22 und 23:
Samuel aber sprach: „Meinst du, dass der Herr gefallen habe am Brandopfer und Schlachtopfer gleich wie am Gehorsam gegen die Stimme des Herrn? Siehe, Gehorsam ist besser als Opfer und Aufmerken besser als das Fett von Widdern; denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du das Herrnwort verworfen hast, hat er dich auch verworfen, dass du nicht mehr König seist.“
Ich glaube, klarer könnte es nicht sein, wie schlimm Ungehorsam ist. Ungehorsam gegen Gott – auch teilweiser Ungehorsam – ist kein Kavaliersdelikt. Das macht Samuel deutlich.
Es ist Sünde wie Zauberei, wie Abgötterei, wie Götzendienst. Und diese ganze Ausrede, „ja, wir wollen ein Opfer bringen“, ist absurd. Warum braucht es Sündopfer? Wollt ihr erst gesündigt haben? Lasst die Sünde ganz bleiben, sei gehorsam!
Das ist das, was Gott eigentlich will. Das andere ist eine Notordnung. Zu sagen: „Ja, wir lassen den Gehorsam sein, damit wir ihm opfern können“ – wie absurd ist das?
Aber wir sündigen ein bisschen, dann haben wir mehr zu bekennen. Das gefällt Gott. Das ist das, was Samuel hier in Saul konfrontiert.
Sauls falsche Reue und Gottes endgültiges Urteil
Und jetzt kommt Saul an den Punkt, an dem er seine Sünde endlich anerkennt. Ich will weiterlesen: „Ich habe gesündigt, weil ich des Herrn Befehl und deine Worte übertreten habe, denn ich fürchtete das Volk und gehorchte seiner Stimme. Und nun vergib mir die Sünde und kehre mit mir um, damit ich den Herrn anbete.“
Wie klingt das für dich? Ist das wahre Reue? Wahre Reue über den Ungehorsam gegen Gott? Nein, das ist falsche Reue. Was nicht mehr geleugnet werden kann, was dreimal offenbar geworden ist, wird halt zugegeben. Aber dann soll es auch gut sein.
Was wir hier sehen, ist das, was Dietrich Bonhoeffer in seinem hervorragenden Buch „Nachfolge“ als billige Gnade beschreibt. Eine Erwartung, dass Gott mit so halbherziger Reue zufrieden ist. Dieses Verhalten, diese Erwartungshaltung kenne ich aus meinem Dienstalltag leider viel zu gut. Wenn man jemanden mit Sünde konfrontiert und Leugnen keinen Sinn mehr macht, dann wird die Sünde bereut – aber eigentlich vor allem wegen der Konsequenzen der Sünde, nicht wegen der Sünde selbst.
Versteht ihr den Unterschied? Wahre Buße, wirklich gottgewollte Reue bedeutet, dass wir tief im Herzen bereuen, gegen Gott gehandelt zu haben. Die Konsequenz der Sünde, in diesem Fall, dass Saul sein Königsamt verliert, akzeptiert er vielleicht sogar. Aber die Beziehung mit Gott soll wieder lebendig werden. Das ist wahre Reue. Falsche Reue will einfach nur die Konsequenzen irgendwie loswerden.
Vielleicht kennt ihr das. Ich glaube, Eltern Kerstins kennen das auch: Da ist etwas nicht so gelaufen, wie es verabredet war, und man hat alle möglichen Erklärungen parat. Wenn diese nicht ziehen, dann bereut man, dass es jetzt eine Konsequenz gibt. Aber es tut vielleicht nicht wirklich leid, dass man hier gegen jemanden gehandelt hat. Gegen Eltern mag das noch okay sein – das müsst ihr für euch selbst klären. Gegenüber Gott ist das wirklich ein Problem.
Saul will einfach nur, dass ihm die Sünde vergeben wird. Er will König bleiben. Er will auf gar keinen Fall das Gesicht vor dem Volk verlieren. Darum geht es ihm jetzt auch nur noch darum, dass Samuel weiter irgendwie an seiner Seite bleibt, damit der Schein gewahrt werden kann.
Wir lesen hier, wie er Samuel anbettelt, mit ihm mitzugehen. Samuel lehnt das ab. Er sagt: „Ich will nicht mit dir umkehren, denn du hast das Wort des Herrn verworfen, und der Herr hat dich auch verworfen, sodass du nicht mehr König über Israel bist.“
Als Samuel das ablehnt und sagt, er gehe nicht mit, was macht Saul? Saul verhält sich wie ein kleines Kind auf dem Spielplatz, wenn die Mama sagt, es sei Zeit, nach Hause zu gehen. Was macht das kleine Kind? Es klammert sich an Mama: „Nein, Mama, nicht weggehen!“ Und dann geht die Mama und hält hinten am Kleid oder an der Jacke fest: „Mama, bleib!“ So macht es Saul.
Das Problem ist, dass er den Mantel von Samuel zerreißt. Samuel sagt: „Das ist ein Gleichnis dafür, was Gott mit dem Königreich bei dir tun wird. Der Herr hat das Königtum Israels heute von dir gerissen und einem anderen gegeben, der besser ist als du.“
Nun kommt Saul endlich – nach diesem langen Hin und Her – an den Punkt, dass er anerkennt, dass Gottes Urteil wohl unumstößlich ist. Aber er hat noch ein großes Anliegen. Wir lesen weiter: „Ich habe gesündigt, aber du, Samuel, ehre mich doch jetzt vor den Ältesten meines Volkes und vor Israel und kehre mit mir um, damit ich den Herrn, deinen Gott, anbete.“
Seht ihr, es wird offenbar, was Sauls wirkliche Motivation ist. Schon in Vers 24 hat er erklärt, warum er gesündigt hat: „Ich habe gegen Gott gesündigt, weil ich das Volk fürchtete“ – also das Volk mehr gefürchtet als Gott. Und hier sehen wir auch wieder: Es geht ihm vor allem darum, vor dem Volk gut dazustehen. Die Anbetung Gottes ist nur Mittel zum Zweck.
Das ist nicht sein Gott, den er von Herzen anbeten will. Er beschreibt Gott ganz distanziert als den Gott Samuels, als „deinen Gott“. Kennt ihr das, wenn jemand sagt: „dein Gott“? Schon mal gehört, wie jemand so über Glauben gesprochen hat? Jemand sagt: „Ja, dein Gott.“ Ist das ein Ausdruck dafür, dass dieser Mensch gläubig ist? Typischerweise nicht. Der würde eher sagen „Gott“ oder „unser Gott“ oder „mein Gott“. Wenn jemand von „deinem Gott“ spricht, so distanziert, offenbart das, dass keine wirkliche Beziehung besteht, dass dieser Mensch keine echte Beziehung zu Gott hat.
Und das ist genau die Situation bei Saul. Er hat in seinem selektiven Gehorsam gegenüber Gott gehandelt, weil er Gott eben nicht fürchtet und ihn nicht ernst genommen hat. Deshalb hat er auch seine selbstgerechten Ausreden vorgebracht, weil er dachte, damit durchzukommen. Er verkannt hatte, dass Gott allwissend ist und sich nicht mit solchen Ausreden austricksen lässt.
Jetzt wird es vollkommen offenbar: Es geht ihm gar nicht um Gott, Hauptsache das Volk ehrt ihn. Es geht ihm um sich und um seinen Stand vor dem Volk.
Samuel lässt sich letztendlich darauf ein und geht mit Saul zurück. Saul betet dann an. Aber diese Anbetung ist letztlich nur eine fromme Schau. Es geht nur um die Menschen, es geht nur um diejenigen, die das sehen.
Könnt ihr das nachvollziehen? Ihr Lieben, als ich über diesen Text nachgedacht habe, als ich gesehen habe, wie Saul hier unterwegs ist, wie wenig er Gott wirklich kennt und wie sehr die Anbetung, von der er hier spricht – die Anbetung des Gottes, von Samuel, „deines Gottes“ – nur eine fromme Schau ist, da habe ich mich gefragt, ob vielleicht jemand unter uns so unterwegs ist.
Jemand, der diesen Gottesdienst mitfeiert, aber mehr als eine fromme Show, mehr für die anderen. Mein Gebet war, als ich diese Predigt schrieb, dass Gott es schenken möge, dass niemand hier einfach nur eine fromme Show abliefert. Und dass, wenn doch jemand unter uns ist, für den das Hierherkommen im Moment einfach nur dazu dient, andere ein bisschen zu beeindrucken oder Teil des Ganzen zu sein, jemand, der Gott gar nicht wirklich kennt und denkt, das sei einfach eine nette Sache, bei der er so ein bisschen mitmacht –
Mein Gebet für dich war, dass Gottes Wort dich überführt, dass Gott real ist, damit du nicht den Fehler machst, den Saul gemacht hat. Mein Gebet für dich war, dass der Herr dir die Augen deines Herzens öffnet, damit du ihn erkennst als einen heiligen, gerechten und guten Gott.
Gottes Treue trotz menschlichem Versagen
Deswegen möchte ich zum Abschluss dieser Predigt mit uns noch einmal genauer auf diesen wirklich anbetungswürdigen Gott schauen.
Zu Beginn des Kapitels haben wir gelesen, dass Gott Saul den Auftrag zur Auslöschung der Amalekiter gegeben hatte. Dieses böse Volk, diese brutalen Menschen, sollten ausgelöscht werden. Saul sollte vollstrecken, was Gott schon lange zuvor im 2. Mose 17 verheißen hatte. Dort heißt es, dass Gott spricht: „Ich will Amalek unter dem Himmel austilgen, dass man seiner nicht mehr gedenke.“ Und tatsächlich: Gott steht zu seinem Wort.
Genau das sehen wir hier. Der selektive Gehorsam Sauls führt nicht dazu, dass das, was Gott verheißen hat, nicht geschehen kann. In den Versen 32 und 33 heißt es: „Und Samuel sprach: Bringt Agag, den König von Amalek, zu mir!“ Agag ging zu ihm, zitternd – so steht es in der Luther-Übersetzung. In anderen Übersetzungen klingt das fast lustig. Wahrscheinlich war Agag gar nicht so sehr am Zittern, sondern dachte: „Jetzt kommt noch der Prophet, ich bin ja verschont worden.“ Er war sich seiner Sache relativ sicher, vermutlich ohne echte Reue.
Wie dem auch sei, was wir dann lesen, ist, dass Samuel in dem Moment sagt: „Wie er mit dem Schwert Frauen und Kinder beraubt hat, so soll auch deine Mutter der Kinder beraubt sein unter den Frauen!“ Daraufhin hieb Samuel Agag in Stücke vor dem Herrn in Gilgal.
Was wir hier also sehen, ist: Gott steht zu seinem Wort. Gott hat angekündigt, dass dieses böse Volk gerichtet werden wird, und Gott richtet das böse Volk. Gott ist treu, selbst da, wo wir Menschen untreu sind. Da, wo Saul versagt, erweckt Gott Samuel, und dieser führt den Auftrag Gottes aus. Gott wird seinen Auftrag, seinen Plan, seinen Ratschluss ausführen. Das ist es, was wir hier sehen.
Denn Gott ist nicht wie ein Mensch, dass ihn etwas reuen könnte. So heißt es hier in Vers 29. Wir Menschen machen manchmal dies und dann das, und dann haben wir etwas nicht bedacht und bereuen es. Gott ist nicht so, oder? Sind wir uns einig? Gott muss nichts bereuen, weil er aus der Position eines allwissenden Gottes handelt, der vollkommen gut ist, der nie sündigt und keine Fehler macht. Einverstanden? Gott ist nicht wie wir Menschen, dass ihn etwas bereuen müsste.
So lesen wir weiter und am Ende unseres Textes steht: „Aber doch trug Samuel Leid um Saul, weil es den Herrn gereut hatte, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.“ Okay, waren wir uns gerade einig? Gott kann es nicht gereuen, weil er nicht wie wir Menschen ist. Das steht ja in Vers 29. Und in Vers 35 heißt es: „Und Gott gereute es“, wie bereits auch in Vers 11. Wie passt das zusammen? Wie können diese beiden Aussagen vereinbart werden?
Um das klar zu sagen: Selbst die schärfsten Bibelkritiker, die behaupten, die Bibel sei voller Widersprüche, geben zu, dass das kein wirklicher Widerspruch sein kann. So dumm ist kein Mensch, der sich etwas ausdenkt. Bibelkritiker denken ja, die Bibel sei von Menschen erfunden und deshalb voller Widersprüche, weil Menschen sich täuschen. Aber jeder Bibelkritiker sagt auch: Wenn in einem Kapitel mal so, dann so und dann wieder anders steht, kann das nicht sein. Da muss mehr dahinterstecken.
Das ist genau die Situation hier. Die Erklärung ist relativ einfach: Gott kann tatsächlich Reue empfinden, so wie er hier Reue über Saul hat. Das hat einfach damit zu tun, dass Gott kein Roboter ist. Verstehen wir das? Gott hat wirklich keine Freude an der Sünde. Er bereut sie, er trauert darüber. Gott ist kein neutraler Beobachter. Gott freut sich am Guten und empfindet Reue über das Schlechte. Das ist hier gemeint.
Die Reue, die Gott empfinden kann, ist also Ausdruck seines Empfindens über Sünde. Das heißt, Gott kann Reue haben über uns und unsere Sünde. Gleichzeitig wird Gott aber nicht überrascht. Tatsächlich hatte Gott schon lange angekündigt, dass der König Israels aus dem Stamm Juda kommen würde. Er hatte Saul nur zum König gemacht, weil das Volk einen König haben wollte, wie ihn die Heiden haben. Gott sagte: „Okay, ich gebe euch diesen König“, und letztendlich gab er ihnen diesen König, damit sie erkennen sollten, dass ihre Wahl falsch war.
Gott wusste genau, was er tat. Und doch lässt es ihn nicht kalt, jetzt zu sehen, wie Saul tut, was Gott wusste, dass er tun würde. Denn Gott hat keine Freude an der Sünde. Der Wille des Volkes hat Gottes Plan nicht durcheinandergebracht. Gott ändert seine Pläne nicht. Sein Ratschluss kann ihn nicht gereuen, denn Gott ist treu.
Und wie gut ist es, dass Gott treu ist! Einerseits nimmt er Sünde nicht einfach nur locker hin, sondern es gereut ihn wirklich zu sehen, dass derjenige, der jetzt König über Israel ist, so schlecht regiert. Er hat Reue darüber, weil es ihm innerlich wehtut. Gleichzeitig führt Gott aber seinen guten Plan aus. Er hatte verheißen, dass ein König aus Juda kommen würde. Im nächsten Kapitel, nächste Woche, werden wir hören, wie dieser König aus Juda gesalbt wird. Wir werden sehen, wie sein Herrschergeschlecht dann das Herrschergeschlecht für alle Zeit sein wird.
Im 2. Buch Samuel, Kapitel 7, lesen wir, dass ein Nachkomme damals für alle Ewigkeit auf dem Thron sitzen wird. Alles genau so, wie Gott es von Anfang an geplant hat. Gott kann seine Pläne nicht bereuen, er ist nicht wie wir Menschen.
Deshalb hat Gott vor Zeiten vorgehabt, einen König zu senden, der zugleich ein Retter sein wird. Damit Menschen, die vieles haben, wofür sie wirklich Reue zeigen sollten, gerettet werden können. Denn aufgrund unseres selektiven Gehorsams verdienen wir alle, von Gott verworfen zu werden, so wie Saul. Da helfen auch nicht die besten, selbstgerechten Ausreden.
Nur Jesus Christus hatte nichts zu bereuen. Er erlebte das vollkommen gute Leben, das wir hätten leben sollen. Er war gehorsam, vollkommen gehorsam. Er musste keine Opfer bringen, denn Gehorsam ist besser als Opfer. Und doch nahm er sich selbst und brachte sich als Opfer dar – nicht, weil er Ungehorsam in seinem Leben gehabt hätte, sondern für den Ungehorsam von Menschen wie dir und mir.
Wir sehen, wie Jesus an einer Stelle auf die sündigen Menschen schaut, hinab auf Jerusalem. Was geschieht bei Jesus? Es reut ihn, er weint. Er weint über die Verlorenen. Nicht, weil er vorher nicht wusste, dass sie sündigen würden. Natürlich wusste er das, deswegen ist er gekommen. Er wäre nicht gekommen, wenn die Menschen keine Sünde gehabt hätten. Er wusste genau, was notwendig war. Und doch bewegt es ihn innerlich, die Sünde der Menschen zu sehen.
Aber er führt den guten Plan aus, den er vor Zeiten mit seinem Vater gemacht hat. Er nimmt die gerechte Strafe für Sünder auf sich, damit ungehorsame Menschen mit dem gerecht richtenden Gott versöhnt sein können. Denn die Gerechtigkeit Gottes, mit der er alles Unrecht strafen wird, wird nicht in Frage gestellt, weil Jesus die gerechte Strafe auf sich nimmt – für jeden, der zu ihm kommt.
Seht ihr, und was ruft Jesus den Menschen dann zu? Was ist das Gebot der Stunde, wenn wir erkennen, dass unser Gehorsam im besten Fall selektiv ist? Wenn wir merken, dass wir vor Gott mit den selbstgerechtesten Antworten und Ausreden keine Rechenschaft finden können, keine Gerechtigkeit finden können? Was ist das Gebot der Stunde? Was sagt Jesus dem Menschen? Was ist angesagt?
Tut Buße! In anderen Worten: Zeigt wahre Reue.
Wenn du heute hier bist und überführt bist davon, dass du Gott nicht vollkommen gehorsam bist, dann habe ich eine wirklich gute Nachricht für dich: Du musst nicht mehr versuchen, dir irgendwelche cleveren Ausreden auszudenken, mit denen du vielleicht dich selbst ein bisschen, vielleicht auch andere, aber niemals Gott täuschen kannst.
Nein, wenn du überführt bist von deinem selektiven Gehorsam, dann tue das, was Saul hätte tun sollen: Komm zu Gott in wahrer Reue. Nicht nur über die Konsequenz deiner Sünde, sondern darüber, dass du gegen den vollkommen guten, heiligen Gott gesündigt hast.
Und du darfst wissen: Gott wird sich deiner erbarmen. Er wird dich in Freude annehmen. Gott ist kein Roboter.
Wir haben darüber nachgedacht: Gott hat echte Empfindungen. Und weißt du, wie Gott es findet, wenn Menschen in wahrer Buße zu ihm kommen? Er freut sich, er nimmt dich an. Er sagt: „Komm, komm, ich nehme dich an, ich habe dich doch lieb.“ Das ist so wie Eltern, wenn Kinder mit wahrer Reue umkehren. Nicht nur, weil sie die Strafe nicht haben wollen, sondern weil sie aus tiefstem Herzen zu den Eltern umkehren. Und Gott ist ein noch viel besserer Vater.
Die Bibel sagt nicht nur, dass Gott sich freut, sondern sogar die Engel im Himmel sich freuen, wenn ein Sünder Buße tut. Also, wenn du das noch nie getan hast: Kehre um zu Gott. Komm zu ihm und finde bei ihm liebende Annahme, finde Vergebung deiner Schuld.
Wenn du hier bist und schon einen guten Anfang gemacht hast, dann bleib dabei und mach so weiter.
Ihr Lieben, lasst uns eine Gemeinschaft von Christen sein, die nicht wieder anfangen abzudriften in einen teilweisen, selektiven Gehorsam. Aber wo das geschieht, lasst uns keine Gemeinschaft sein, die gute Ausreden sucht. Lasst uns eine Gemeinschaft sein, die einander anspornt, immer wieder in wahrer Reue zu Gott zu kommen.
Deshalb nehmen wir uns in jedem Gottesdienst Zeit für ein Sündenbekenntnisgebet, um unsere Sünden wirklich Gott geben zu können. Im Wissen darum, dass Gott uns wirklich annimmt. Er hat es verheißen.
Gott ist nicht wie wir Menschen, dass ihn etwas gereuen könnte. Er nimmt die, die zu ihm kommen, wahrhaft an, sodass wir bei ihm Vergebung und ewiges Leben finden.
Schlussgebet: Bitte um wahre Reue und Gottes Gnade
Und dafür möchte ich beten. Himmlischer Vater, wir danken dir für diesen herausfordernden, langen Text, der manche Aussagen enthält, die uns zunächst verwirren.
Wir danken dir aber auch, dass dein Wort selbst dort, wo es zuerst verwirrend erscheint, letztendlich in seinen Kernbotschaften so klar ist. Danke, dass wir erkennen dürfen, dass du ein Gott bist, der wirklich richtet. Gleichzeitig danken wir dir, dass du uns einen Retter gesandt hast, der das verdiente Gericht für jeden auf sich genommen hat, der sich dir in wahrer Reue und Buße zuwendet.
Herr, schenke uns solche Herzen! Herr, schenke uns, dass wir unsere Masken ablegen – die Masken selbstgerechter Ausreden und vorgetäuschter Frömmigkeit. Schenke uns, dass wir mit allem, was uns von dir trennt, zu dir kommen. Gib uns das Wissen darum, dass du uns annimmst, wenn wir mit aufrichtigen, busfertigen Herzen zu dir kommen.
So wollen wir zu dir kommen durch Jesus Christus, unseren König und Retter. Amen.