Einführung in den Predigttext und die Einladung Jesu
Unser Predigttext für den heutigen Sonntag Kantate steht im Matthäus-Evangelium, Kapitel 11, Verse 25 bis 30.
Zu dieser Zeit sprach Jesus: „Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du das den Weisen und Klugen verborgen hast und den Unmündigen offenbart. Ja, Vater, denn so ist es dein gnädiger Wille gewesen, es dir wohlgefällig gewesen.
Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden. Und niemand erkennt den Sohn außer dem Vater, und niemand erkennt den Vater außer dem Sohn und dem, dem der Sohn es offenbaren will.
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“
Herbert, danken wir dir für deine große Einladung, Armin.
Es gibt in unserer Welt viele Stimmen, die uns einladen. Es ist wie ein großer Markt, auf dem alle möglichen und unmöglichen Leute rufen: „Kommt her zu mir! Bei mir bekommt ihr das Glück, bei mir bekommt ihr das Leben, bei mir bekommt ihr die Erfüllung.“
Wenn man sich auf diesem Markt einmal genauer umsieht, wird man stutzig. Rade...
Die Verwirrung auf dem Markt der Angebote
Heute ist man oft sehr besorgt. Es gibt viele Rattenfänger, die nur darauf aus sind, Menschen anzulocken, um ihnen dann ihre Sonderlehren zu verkaufen. Weltverbesserer, die sich als Propheten darstellen. Auf dem Markt stehen allerlei Quacksalber und Besserwisser, die sich selbst ins rechte Licht rücken wollen.
Man bekommt Angst und hofft, dass unsere Kinder nicht auf den einen oder anderen hereinfallen und ihm nachlaufen. Zudem gibt es zahlreiche Sektenapostel, die alle ihre eigenen Heilslehren verkünden. Wenn man sich umschaut, könnte es passieren, dass auch wir selbst sagen: Ja, ich habe auch Sorge, ob ich mich Jesus wirklich anvertrauen kann.
Wenn Jesus zu uns ruft: „Kommt her!“, wenn er uns zu sich einlädt, gibt es doch viele Menschen, die sich davor scheuen, ihr Leben ganz in die Hand Jesu Christi zu legen. Und...
Zweifel und Zurückhaltung gegenüber Jesu Einladung
Ich möchte jetzt mit Ihnen sprechen, die Sie vielleicht davor zurückschrecken. Sie sagen: „Ich glaube an Jesus, ich weiß, dass er da ist.“ Aber Ihr Leben ihm ganz in die Hand zu geben, sich von ihm bestimmen zu lassen und überall im Alltag nach ihm zu handeln – davor sind Sie noch ein wenig zurückhaltend.
Das liegt oft daran, dass man erlebt, wie viele merkwürdige Leute in der Welt ebenfalls rufen. Man weiß, bei so vielen, die uns etwas ins Ohr rufen mit Worten wie „Komm her zu mir“, steckt dahinter oft nur, dass sie selbst etwas wollen.
Das muss ich Ihnen von vornherein klar sagen. Vielleicht können Sie den Ruf Jesu, der in Ihrem Leben schon oft erklungen ist und den Sie schon oft vernommen haben, nur schwer von vielen anderen Rufen und Parolen unterscheiden, die Ihnen Menschen ins Ohr gerufen haben.
Die Schlichtheit und Verlässlichkeit des Rufes Jesu
Der Ruf Jesu ist sehr unaufdringlich. Er ist nicht werbewirksam gestaltet, erst recht nicht raffiniert.
Auch verführt der Ruf Jesu nicht. Bei vielen anderen Einladungen lassen wir uns leicht täuschen. Vielleicht erwarten wir etwas ganz anderes und sind am Ende enttäuscht.
Der Ruf Jesu ist schlicht. Übersehen Sie diese Einladung nicht wegen ihrer Schlichtheit. Sie können den Ruf leicht beiseiteschieben oder vergessen. Doch dadurch würde über Ihrem Leben eine sehr verhängnisvolle Wirkung eintreten.
Dieser Ruf Jesu hält, was er verspricht. Achten Sie genau darauf, was er anbietet. Es ist verlässlich und wahr.
Ganz anders verhält es sich bei all den Heilsaposteln unserer Welt und den Weltverbesserern.
Das Wesentliche im Christenleben: Die Einladung Jesu annehmen
Hören Sie genau zu: In unserem Christenleben geht es nicht darum, wie fromm wir sind. Es geht nicht einmal darum, wie gut wir sind. Sonst könnte ich nie Christ sein – als ein Mensch, der oft scheitert. Es geht einzig und allein darum, ob wir die Einladung Jesu annehmen.
Es spielt keine Rolle, wie kirchlich jemand ist, sondern ob er die Einladung Jesu hört und sagt: „Ich will zu dir kommen, du hast mich gerufen.“ Darum möchten wir heute in unserer Predigt beobachten, was Jesus uns anbietet und zu was er uns einlädt. Was bietet er uns denn überhaupt?
Zuerst möchte ich Ihnen zeigen, dass es sehr schwer ist zu erkennen, was Jesus bietet. Das ist gar kein Wunder, dass viele Menschen von Jesus nichts halten. Sie kennen sicher viele aus Ihrem Bekanntenkreis, die vielleicht etwas von Jesus wissen oder sogar eine große Meinung von ihm haben, aber letztlich seine Einladung – um die es heute geht – weggelegt haben und gesagt haben: „Ich halte nichts davon.“ Viele Millionen Menschen in unserem Volk beziehen ihre Lebensziele von ganz anderen Quellen. Sie erwarten ihr Lebensglück von ganz woanders und holen ihre Lebensfreude ebenfalls nicht dort, wo Jesus sie anbietet.
Das kommt daher, dass das Angebot Jesu schlecht zu erkennen ist und man kaum versteht, was Jesus eigentlich bietet. Rückblickend bin ich selbst überrascht, wie lange ich davor stand. Ich wurde unterwiesen, im Konfirmandenunterricht und Religionsunterricht gelehrt, habe selbst in der Bibel gelesen. Aber bis man es wirklich begreift und sein Leben davon prägen und umgestalten lässt, ist ein großer Unterschied. Und das bedrückt mich: Es ist so schwer zu erkennen.
Vielleicht wollen Sie die Freude, die Sie bei Jesus gefunden haben, anderen mitteilen und merken immer wieder, dass Sie reden und reden, aber die Menschen meinen, Sie sprächen nur von etwas Äußerlichem. Sie kommen nicht mit, sie verstehen es so schlecht.
Und jetzt sagt Jesus: „Vater, ich preise dich, dass du das den Menschen verborgen hast.“ Jesus sagt: „Prima, das ist den Menschen gar nicht zugänglich, das ist den Menschen verhüllt.“ Freut sich Jesus also, dass sein Angebot in unserer Welt so schlecht erkannt werden kann? Dann könnten wir doch gar nicht evangelisieren, obwohl wir es doch den Menschen mitteilen wollen?
„Vater, ich preise dich, dass du es den Weisen und Klugen verborgen hast.“ Ist das denn eine Geheimlehre? Das kann doch nicht sein. Jesus will doch, dass sein Wort von jedermann begriffen wird.
„Vater, ich preise dich, dass du es den Weisen und Klugen verborgen hast.“ Ach so, den Weisen und Klugen? Dann geht das jetzt nur die Akademiker an? Oder die Gemeinden mit den Weisen und Klugen? Gibt es jemanden unter uns, der sagt, er sei nicht weise, sondern dumm? Wahrscheinlich nicht. Dann merken wir schon, was Jesus hier sagt: Das richtet sich gegen alle Menschen.
Eine kurze Klarstellung, damit es kein Missverständnis gibt: Manche Leute missverstehen das fortwährend im Evangelium und meinen, Jesus hätte einen Anti-Bildungs-Stick. Er wäre gegen Bildung, Wissenschaft, gegen Denken. Lesen Sie doch mal in der Bibel. Gott hat auch unseren Verstand geschaffen, das ist doch gar keine Frage. Es richtet sich nicht gegen unsere Wissenschaft, nicht gegen Professoren, nicht gegen das Denken. Aber an einer Stelle ist unsere Weisheit und Klugheit keinen Pfennig wert, wenn es um das Erkennen des Angebots Jesu geht. Nur von dieser Stelle spricht Jesus: Die Weisen und Klugen. Die sind sehr wohl zu bewundern. Und wir dürfen ruhig noch etwas zulegen bei unserer Weisheit.
Aber in göttlichen Dingen ist unser Verstand und unser Wissen so unfähig, wie wenn man mit einer Stange im Nebel herumtastet und stochert. Darum hilft uns der Verstand nicht weiter. Unser Wissen und Verstand sind mit Finsternis umhüllt – nicht, wenn es um Weltraumfahrt geht, nicht bei Forschung oder Medizin. Da sind sie nicht mit Finsternis umhüllt. Sondern wenn es um das Erforschen der göttlichen Dinge geht.
Doch bleibt die Frage: Warum sagt Jesus dann: „Vater, ich preise dich, dass du den Weisen und Klugen mein Angebot verhüllt hast“? Man versteht es erst im Nachsatz: „… und du hast es den Unmündigen geoffenbart.“
Das ist unser menschlicher Hochmut, dass wir meinen, wir könnten Gott ergründen. Ob wir es mit dem Verstand wollen oder durch einen Begriff, wir können ihn nicht von vorne bis hinten durchschauen. Wir werden nicht einmal einen Philosophen gut genug finden, der das kann. Gott hat sich uns längst entzogen. Gott ist kein Apparat aus der Welt der Technik. Gott ist nicht von uns zu setzen oder unter ein Mikroskop zu legen. Wir Menschen können mit unseren großen und herrlichen Gaben Gott nicht ergründen.
Aber die Unmündigen erkennen ihn. Wer sind die Unmündigen? Das sind Leute, die sich helfen lassen müssen, die selbst nicht mehr weiterkommen. Zum Beispiel Kinder, die sagen: „Führe mich!“
Das Angebot Jesu ist schwer zu erkennen. Ob Sie es jetzt verstanden haben oder nicht – das Angebot ist da. Vielleicht sagen Sie immer wieder: „Ich will Gott begreifen, ich will Gott verstehen.“ Aber Sie werden ihn nie begreifen können, weil Sie ihn mit Ihrem Wissen und Verstand gar nicht fassen können.
Vielleicht sind Sie heute Morgen hier in diesem Gottesdienst wie ein Unmündiger. Und das haben Sie ganz vergessen oder wollten es an der Kirchentür ablegen. Sie sagen: „Ich habe keinen Mut mehr zum Leben, ich weiß nicht, wie es in den nächsten Tagen weitergehen soll. Meine Ehe ist in der Krise, mit meinen Kindern stimmt es vorne und hinten nicht. Oder niemand denkt heute an mich.“ Da merken Sie plötzlich: Mein Leben ist eine ganz notvolle Sache.
Unmündigen ist es geoffenbart. Wenn wir uns zum Gottesdienst versammeln, sprechen wir das ganz leicht aus, dass wir unmündig sind. Denn unter dem Hören des Gotteswortes, unter dem Singen der Lieder, wird unser Gewissen getroffen. Wir spüren so viel, was nicht recht ist. Da kann man hier sitzen und sich gar nicht freuen, weil man zurückdenkt an seine Mutter, die vielleicht schon längst gestorben ist, und an vieles, was man dort versäumt oder Unrecht getan hat. Man sieht sich da als einer, der gar nichts mehr ändern kann.
Unser Leben ist immer wieder belastet von vielen Notfällen und Dingen, die geschehen sind. Da wächst unsere Glaubenserkenntnis. Es geht im Glauben um eine Lehre, um ein Erkennen Gottes. Aber dieses Erkennen Gottes geht immer durch unser Herz und unser Gewissen – nicht durch eine tote Lehre oder einen Satz, der nur in einem Vortrag erzählt wird. Das hilft uns doch nicht.
Sondern da enthüllt sich uns Jesus – an den Pleiten und Niederlagen unseres Lebens, da, wo unser Jammer liegt und unsere Nöte sind. Da gibt sich uns Jesus zu erkennen.
Jesus sagt: „Das ist prima, dass es nicht über den Verstand geht, dass es nicht nach dem Wissen geht, nach Bildungsgraden oder Numerus Clausus und Bevorrechtigungen.“ Sonst ginge es so, dass nur Unmündige – ob Professoren mit mehreren Doktorgraden oder Menschen mit kaum Bildung – gleichermaßen Zugang haben.
Das Angebot ist schlecht zu erkennen, aber umso klarer wird es für die Unmündigen. Ich muss noch einmal neu ansetzen.
Ich springe gern um, auch um den wieder mitzunehmen, der gerade eingeschlafen war. Wissen Sie, manchmal fragt man: „Wo ist Gott?“ Ich kenne viele Leute, die ein Leben lang diese Frage stellen: „Wo ist denn Gott?“ Sie suchen ein Leben lang Gott. Sie können forschen und fragen – aber Gott lässt sich so von uns nicht finden.
Umgekehrt fragt Gott uns: „Wo bist du?“ Und wir sind plötzlich vor ihm, dem Herrn, der Angeklagte.
Die erste Gotteserkenntnis geschieht immer übers Gewissen, übers Herz. Wir sind alle nur zum Glauben gekommen, indem wir zuerst begriffen haben: Ich habe vor Gott Schuld.
Ich muss mich zur Zeit oft mit Menschen auseinandersetzen und freue mich, dass solche Leute auch in unserem Gottesdienst sind. Sie sagen: „Ihr stempelt die Leute erst im Gottesdienst ab, um ihnen nachher Vergebung zuzusichern. Ihr sagt zuerst: Du bist ein mieser Typ, und nachher: Gott hat dich dennoch lieb.“
Da muss ich immer sagen: Ich stempel niemanden so ab. Ich bin ein mieser Typ. Und mein lieber Freund, Sie sind auch ein mieser Typ. Ich mache Sie zu nichts. Ich will Ihnen das gar nicht einreden, dass Sie es sind. Sie sind ein Schuldner vor Gott. Sie haben im Leben eine große Rechnung, die Sie nicht begleichen können.
Und all die anderen Probleme und religiösen Fragen, die Sie immer vorne hinschieben, das sind vordergründige Fragen, die gar nicht die wirklichen Nöte Ihres Lebens sind.
Wenn Ihnen das einmal im Gewissen deutlich wird, bitte ich darum, dass Gott Ihr Gewissen wieder wachrüttelt, wenn es stumpf geworden ist. Dass Sie Ihr kurzes, vergängliches Leben vor dem ewigen Gott erkennen. Die vielen Gaben, die Ihnen anvertraut wurden, das, was Sie ihm schuldig geblieben sind, wo Sie versagt haben.
Dann fragen Sie: „Wo ist Gott?“ Gott redet durch Ihr Gewissen zu Ihnen, weckt Sie auf. Dann erkennen Sie Ihre Schuld, und das wird ganz bedrohlich.
Es ist mir schwer, weil viele Menschen in Schwermut versinken und ihr Leben wegwerfen, weil sie keine Hoffnung haben in der Erkenntnis ihrer Schuld und die Botschaft der Vergebung nicht mehr hören.
Darum will ich Ihnen heute diese Einladung Jesu weitergeben. Das ist für uns alle der Weg, wo wir Gott und Jesus nur erkennen können: „Kommt her zu mir, ihr Mühseligen und Beladenen.“
Ich stimme niemandem jetzt zu, dass er mühsam und beladen ist, wenn Sie sagen: „Ich bin nicht müde, ich bin nicht beladen.“ Ich gratuliere Ihnen und wünsche Ihnen ein fröhliches Leben.
Aber für die, die mühsam und beladen sind, möchte ich sagen: Hier ist die Tür offen. Sie dürfen sich erheben aus den schweren Lasten, die Sie drücken.
Das war schon vor 2000 Jahren die Not. Menschen arbeiteten und arbeiteten und wurden nicht froh. Sie waren überlastet, am Ende ihrer Kräfte und konnten einfach nicht mehr weiter. Sie waren müde und verzagt und sehnten sich nach Glück – doch das Glück kam nicht.
Wie viele von uns sitzen da und haben damals Hoffnung gehabt, als man miteinander zum Traualtar zog, als die Kinder geboren wurden – und jetzt? Wo sind sie? Enttäuschte Hoffnungen.
Man hat gearbeitet und gearbeitet – was ist aus der ganzen Arbeit geworden? Mühsam und beladen.
Oft ist unser Leben vor Gott genauso belastet. Man hat geschafft und geschaffen, wollte es recht machen. Man hat auch Gott dienen wollen, die Gebote beachten wollen. Man wollte mit seinem Leben nichts Böses machen, wollte mit dem Gottesdienst und mit seiner Frömmigkeit recht machen.
Und plötzlich wacht das Gewissen auf. Man merkt, man ist Gott alles schuldig geblieben – ein ganzes Leben lang.
Aber da will ich jetzt gar nicht stehen bleiben.
„Kommt her zu mir, ich will euch erquicken“, sagt Jesus. Sie sollen ihn erkennen, wie er in Ihr Leben hineinreicht, wie er bei Ihnen steht, sich an Sie bindet und sagt: „Du sollst das doch in deinem Leben erfahren, wie ich die Hand auf dich lege und sage: Ich habe dich lieb, du bist mir wert.“
Wir erinnern uns, dass alle Schuld in einem nur vergeben werden kann. Und sie ist von Ihrem Rücken herunter, wie Ihr Leben aus dem gequälten Schaffen herausgeholt wird.
Jesus sagt: „Ich führe dich, ich führe dich zur Erquickung, ich führe dich zur Freude.“ Damit Sie nachts schlafen können ohne Schlaftablette, weil Sie sagen: „Da ist ja der, der mich in seinen Armen hält.“ Damit Sie Krankheit und Leid vor ihm tragen können und sagen: „Es geschieht nichts ohne deinen Willen. Ich gehöre dir, und du bist mein.“
Ich möchte, dass Sie Jesus erkennen – den Gekreuzigten, der für Sie in den Tod gegeben wurde, für Ihre Sünden gestorben ist und auferweckt wurde.
Und dann sagt Jesus: Den Weisen und Klugen ist es verborgen, aber die Unmündigen erfahren es. Schwächliche, kranke Leute, Leute mit Problemen, schwierige Leute.
„Alles, was mir der Vater übergeben hat, das gebe ich jetzt weiter.“ Niemand erkennt Jesus, den Sohn Gottes, als nur der Sohn. Niemand erkennt den Vater als den Sohn, und was der Sohn offenbaren will.
Es gibt keine Gotteserkenntnis ohne dieses erwachte Gewissen. Es gibt keine Lehre, die im Sinn hat für Ihr Leben, keine christliche Lehre, die nicht durch das erwachte Gewissen hindurchgeht, wo Sie über Ihre Schuld Jesus erkannt haben.
So sind wir zum Glauben gekommen.
Nehmen Sie doch jetzt die Nöte Ihres Lebens, die Dinge, die Sie gar nicht mehr tragen können, und lösen Sie das mit Jesus. Ihr Leben, von dem Sie selbst wissen: „Was ist denn mein Leben?“
Tragen Sie das vor ihn hin und sagen: „Da stehe ich vor dir, und ich will zu dir. Mach du aus meinem Leben etwas Neues und Großes.“
Sie werden auf einmal merken, wie Ihnen die Bibel – selbst die Dokumente der Bibel – lebendig werden. Was Ihnen das bedeutet: Der Sohn Gottes, der Tod am Kreuz. Da wird alles plötzlich lebendig für Sie, weil Sie sagen: „Das ist ja alles für mich geschehen. Da ist ja mein Heil drin.“
Zum Ende des zweiten Teils möchte ich Ihnen einen Lehrsatz mitgeben: Wenn ich gar nicht mehr länger erklären will, so genügt es, Ihnen etwas mitzugeben.
Die dunklen Stellen in der Bibel rühren von den dunklen Stellen in unseren Herzen her. Weil in unserem Leben so viel dunkel ist, bleibt uns so viel bei Gott dunkel.
Und da, wo wir anfangen, vor ihm die Nöte und Probleme unseres Lebens zu lösen, wird uns auf einmal das Dunkel in der Bibel hell.
Letzte Frage: Was hat man denn davon?
Wir gehen aus von diesem Angebot Jesu. So vielen Menschen wurde es verkündet, viele legen es ab, wollen es nicht haben.
Wir haben davon gesprochen, dass es schlecht zu erkennen ist. Dann haben wir gesagt, dass es umso klarer zu erkennen ist – für die Unmündigen ganz klar, glasklar.
Da standen Leute um Jesus herum, die sagen konnten: „Er ist der Heiland, du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Gerade dieser Petrus, dieser Unmündige, der lernen musste, dass ein anderer ihn führt, der im Leben immer stolz war und zusammengebrochen ist.
Was hat man denn davon, von dem Angebot Jesu? Ruhe und Erquickung.
Die Jungen sind schon lange her, da hat man das Wort „Seele“ immer hören können. Ich habe mich gefragt, warum man im Gesangbuch das Wort „Seele“ einfach gestrichen hat.
Wir haben unsere dummen Sprüche über die Seele gemacht. Und so war das vielleicht bis heute verleitet, dass man manchmal ein bisschen mit dem Mund verzieht, wenn man ein Lied zitiert, in dem das Wort „Seele“ vorkommt.
In den letzten 20 Jahren ist außerhalb der Christen ganz klar geworden, dass Menschen eine Seele haben. Gehen Sie mal zu einem Psychotherapeuten und fragen Sie, wie viele Prozent der Menschen krank sind an ihrer Seele. Vielleicht ist kaum jemand richtig gesund, mit den tiefen Knacksen, Neurosen und Belastungen unserer Seele.
Wenn Jesus davon spricht, dass unsere Seelen Ruhe finden, dann bin ich überzeugt, dass Jesus genau das gemeint hat – bis hinein in den Bereich der Psychiatrie, dorthin, wo unsere kranken Seelen so viel Not machen.
Wir sehen oberflächlich immer nur den Körper mit seinen Leiden, weil wir die Seele einfach ausgeklammert haben.
Jesus sagt: „Wenn ihr zu mir kommt, werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“
Auf einmal wird unsere Angst weg sein. Ich bin auch ein Mensch, der hier sehr anfällig ist, wie Sie sicher auch. Dann ist man unruhig und sorgt sich.
Und dann darf ich sagen: Jesus, ich habe dich erkannt als meinen Heiland und meinen Herrn. Es kann mir nichts geschehen, wenn morgen die Todesnachricht in mein Haus flattert. Wenn morgen Leid ausbricht, liege ich und schlafe ganz in Frieden, denn du deckst mich.
Ruhe für meine Seele, weil die Angst weicht.
In der Überforderung, in der wir alle stehen, überlastet von morgens bis abends: Ruhe für eure Seelen. Damit ich mein Leben ordnen kann: Herr, was willst du jetzt? Richte ich mich nicht nach meinen Chefs, sondern danach, was du für mein Leben vorgesehen hast.
Lass mich Wichtiges und Unwichtiges unterscheiden. Ich will Ruhe finden für meine Seele in der Hitze dieser Tage.
Ruhe, wenn die Menschen über mich reden. Da wird man ja ganz wild. Wenn man das manchmal erlebt, was über einen geredet wird. Hoffentlich wird mal was über mich geredet! Dann werden Sie staunen – und dann bekommen Sie Ruhe.
Da bekommen Sie Ruhe, weil Sie wissen: Herr, du rechtfertigst mich, und du kennst mich. Ich stehe vor dir ganz allein.
Ruhe für meine Seele.
Machen Sie das einmal weiter! Vor der Anklage des Gewissens, vor dem dauernden Immer-wieder-Kommen. Glauben Sie nicht nur an Gefühle. Es sind doch nicht die richtigen Ärzte, die nur sagen, dass es Gefühle sind. Es sind handfeste Dinge.
Dann dürfen Sie Ruhe finden in der Vergebung durch Christi Blut und Gerechtigkeit. Das ist mein Schmuck und mein Ehrenkleid. Er hat mir alles vergeben. Jetzt ist alles gut. Ich werde Ruhe finden für meine Seele.
Mit den Plänen meines Lebens und was werden soll: Ruhe.
„Ich will euch erquicken.“ Das ist kein Spruch, den Sie nur mit nach Hause nehmen können.
Ich habe Sie heute in der Predigt gebeten, die Einladung Jesu anzunehmen, der Sie aufruft und sagt: „Kommt her zu mir.“
Gehen Sie zu ihm, gehen Sie zu Jesus und entscheiden Sie sich, inwieweit Sie Ihr Leben mit Jesus zusammenbinden können.
Jesus spricht davon, dass er uns unter sein Joch nimmt. Das sind zwei Ochsen. Wenn man zwei Kühe nimmt – je nach Geschlecht – hängt das Joch hoch über den Nacken dieser beiden Tiere.
Das eine ist Jesus, das andere sind Sie. Dann sind Sie mit ihm zusammengebunden, und er zieht mit Ihnen die Last.
Manche meinen immer, Jesus habe uns ein Joch aufgestülpt, das wir schleppen müssen. Das Christenleben ist doch kein Joch.
Im Gegenteil: Der Karren Ihres Lebens wird von ihm mitgezogen, und er trägt die Hauptlast.
Er bindet sich unter ein Joch mit Ihnen – mit diesen schwierigen Familienverhältnissen, in denen Sie leben, mit diesen schweren Berufsaufgaben, mit all den Problemen, die Sie belasten.
Nehmen Sie das Joch mit ihm auf: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir. Lernt, dass das im ganzen Leben durchgespielt werden kann. Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“
Das geht nicht mehr durch große Kämpfe, durch Stürme, durch Jagen und Handeln, sondern indem Sie ganz still werden. So werden die Siege errungen: sanftmütig und demütig.
Sie brauchen nicht um Ihren Rechtsstreit zu kämpfen.
Das Geheimnis, wie zerbrochene Ehen heute geheilt werden: demütig sein, weil man darunterstehen kann, lieben kann und weiß: Da zieht er mein Joch mit.
Wenn Sie viele Nöte Ihres Lebens haben, die anderen Jochstangen auf Ihrem Rücken, nimmt er sie weg.
Nur das eine Joch sollen Sie tragen: „Ich will mich an ihn binden, und er soll mein Leben mittragen und die Last meines Lebens mitziehen.“
„Lernt von mir, ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.“
Alle anderen Joche, die Sie auf sich genommen haben – Ihre Lebenspläne, Ihre Lebensverwirklichung und selbst Ihre Selbstverwirklichungspläne – sind schwere Jochstangen gewesen.
Legen Sie sie ab und lassen Sie sich an das Joch Jesu binden, damit Sie dies erfahren.
Damit Sie selbst das große Angebot Jesu begreifen können.
Persönliche Erfahrung mit dem Erkennen des Angebots Jesu
Rückblickend bin ich selbst überrascht, wie lange ich davor stand. Ich wurde unterwiesen und im Konfirmandenunterricht sowie im Religionsunterricht darüber gelehrt. Auch in der Bibel habe ich davon gelesen.
Doch bis man es wirklich begreift – so sehr, dass man sein Leben davon prägen und umgestalten lässt – ist ein großer Unterschied. Das bedrückt mich, denn es ist so schwer zu erkennen.
Vielleicht wollten Sie die Freude, die Sie bei Jesus gefunden haben, gerne anderen mitteilen. Doch immer wieder stelle ich fest: Ich rede und rede, und die Menschen meinen nur, ich würde von etwas Äußerlichem sprechen. Sie kommen gar nicht mit und verstehen es so schlecht.
Jesu Lobpreis über das Verborgene und Offenbarte
Und jetzt sagt Jesus: „Vater, ich preise dich, dass du das den Menschen verborgen hast.“
Jesus meint also, dass dieses Wissen den Menschen nicht zugänglich ist, dass es den Menschen verhüllt bleibt. Kommt man da noch mit? Freut sich Jesus wirklich darüber, dass sein Angebot in unserer Welt so schlecht erkannt wird? Dann könnten wir doch gar nicht evangelisieren, denn wir wollen es doch den Menschen mitteilen.
„Vater, ich preise dich, dass du es den Menschen verborgen hast.“ Ist das denn eine Geheimlehre? Das kann doch nicht sein. Jesus will doch, dass sein Wort von jedermann verstanden wird.
Dann sagt Jesus weiter: „Vater, ich preise dich, dass du es den Weisen und Klugen verborgen hast.“ Ach so. Den Weisen und Klugen? Bedeutet das, dass es nur die Akademiker betrifft? Oder die Gemeinden mit den Weisen und Klugen? Gibt es hier jemanden unter uns, der aufsteht und sagt, er sei nicht weise, sondern dumm? Wahrscheinlich nicht. Dann wird klar, was Jesus hier meint: Das richtet sich gegen alle Menschen.
Eine kurze Klarstellung, damit es kein Missverständnis gibt: Manche Leute verstehen das im Evangelium falsch und meinen, Jesus wäre anti-bildungsstark. Sie denken, Jesus wäre gegen Bildung, gegen Wissenschaft, gegen das Denken. Doch lesen Sie doch mal in der Bibel! Gott hat auch unseren Verstand geschaffen, das ist doch gar keine Frage.
Es richtet sich nicht gegen unsere Wissenschaft, nicht gegen die Professoren. Es richtet sich nicht gegen das Denken. Nutzen Sie Ihren Verstand sehr wohl!
Die Grenzen menschlicher Weisheit im Erkennen Gottes
An einer Stelle ist unsere Weisheit und Klugheit keinen Pfennig wert, wenn es ums Erkennen des Angebots Jesu geht. Nur an dieser Stelle spricht Jesus die Weisen und Klugen an, die durchaus bewundernswert sind.
Wir dürfen ruhig noch etwas bei unserer Weisheit zulegen, aber in göttlichen Dingen ist unser Verstand und Wissen so unfähig, als würde man mit einer Stange im Nebel herumtasten und stochern. Darum hilft uns unser Verstand in solchen Fällen gar nicht weiter.
Unser Wissen und Verstand sind mit Finsternis umhüllt – nicht, wenn es um Weltraumfahrt, Forschung oder Medizin geht. In diesen Bereichen ist unser Verstand nicht mit Finsternis bedeckt, sondern im Gegenteil, er ist großartig. Aber wenn es um das Erforschen göttlicher Dinge geht, dann liegt eine andere Situation vor.
Die Frage bleibt: Warum sagt Jesus: „Vater, ich preise dich, Vater, ich lobe dich, Vater, dass du den Weisen und Klugen mein Angebot verhüllt hast“? Das ist prima, aber sie verstehen es erst im Nachsatz, wenn gesagt wird, dass du es den Unmündigen offenbart hast.
Die Bedeutung der Unmündigen im Glauben
Das ist unser menschlicher Hochmut: Wir meinen, wir könnten Gott ergründen. Ob wir das mit dem Verstand wollen, ist eine andere Frage. Wir können Gott nicht von vorne bis hinten durchschauen oder hin und her drehen. Ein guter Philosoph wäre dazu auch nicht in der Lage.
Gott hat sich uns längst entzogen. Er ist kein Apparat aus der Welt der Technik. Gott lässt sich nicht von uns fassen oder unter ein Mikroskop legen.
Wir Menschen können mit unseren großen und herrlichen Gaben Gott nicht ergründen. Aber die Unmündigen erkennen ihn. Wer sind denn nun die Unmündigen? Unmündige sind Menschen, die sich helfen lassen müssen, die alleine nicht mehr weiterkommen.
Zum Beispiel sind das Kinder, die sagen: „Führe mich.“
Die Offenbarung Gottes an die Unmündigen
Das Angebot Jesu ist oft schwer zu erkennen. Haben Sie verstanden, was in Ihrem Leben Sie davon ausschließt?
Vielleicht sagen Sie immer wieder: „Ich will Gott begreifen, ich will Gott verstehen.“ Doch Sie werden ihn nie vollständig erfassen können, denn mit Ihrem Wissen und Verstand ist das nicht möglich.
Vielleicht sind Sie heute Morgen hier in diesem Gottesdienst wie ein Unmündiger. Und vielleicht haben Sie genau das vergessen oder wollten es an der Kirchentür ablegen. Sie sagen: „Ich habe keinen Mut mehr zum Leben. Ich weiß nicht, wie es in den nächsten Tagen weitergehen soll. Meine Ehe ist in der Krise, oder mit meinen Kindern stimmt es vorne und hinten nicht. Oder ich habe das Gefühl, heute denkt niemand an mich.“
Plötzlich merken Sie: Mein Leben ist eine ganz notvolle Sache.
Die Rolle des Gewissens und der Glaubenserkenntnis
Unmündigen ist es geoffenbart. Wenn wir uns zum Gottesdienst versammeln, sprechen wir ganz leicht aus, dass wir unmündig sind. Denn unter dem Hören des Gotteswortes und dem Singen der Lieder wird unser Gewissen getroffen.
Wir spüren dabei so viel, was nicht recht ist. Man kann hier sitzen und sich gar nicht freuen, weil man zurückdenkt an die Mutter, die vielleicht schon längst gestorben ist, und an vieles, was man dort versäumt hat und an Unrecht, das man getan hat. Man sieht sich selbst als jemanden, der gar nichts mehr daran ändern kann. Unser Leben ist immer wieder belastet von vielen Notfällen und Dingen, die geschehen sind.
Doch gerade dadurch wächst unsere Glaubenserkenntnis. Im Glauben geht es um eine Lehre, um ein Erkennen Gottes. Dieses Erkennen Gottes aber geschieht immer durch unser Herz und unser Gewissen. Eine tote Lehre, ein Satz, der nur oberflächlich erzählt wird, hilft uns nicht.
Vielmehr offenbart sich uns Jesus an den Pleiten und Niederlagen unseres Lebens. Dort, wo unser Jammer liegt und wo unsere Nöte sind, gibt sich uns Jesus zu erkennen.
Jesu Lobpreis über die Offenbarung an die Unmündigen
Jesus sagt: Es ist gut, dass es nicht auf den Verstand ankommt und nicht vom Wissen abhängt. Es geht nicht nach Bildungsgraden, Numerus Clausus oder Bevorrechtigungen.
Sonst wäre es so, dass nur Mündige Zugang hätten. Dabei ist es egal, ob jemand Professor mit mehreren Doktortiteln ist oder kaum Bildung erlangen konnte. Für alle ist es gleichermaßen zugänglich – auch für Unmündige.
Es ist schwer zu erkennen, doch mit dem zweiten Punkt wird es umso klarer. Wenn man davon ausgeht, dass Unmündige erkennen können, dann begreifen sie es auch. So können sie es umso klarer verstehen.
Die Suche nach Gott und das Erwachen des Gewissens
Ich muss noch einmal neu ansetzen. Ich springe gern um, auch den wieder mitzunehmen, der gerade eingeschlafen war, wissen Sie, sagt man manchmal.
Wo ist Gott? Ich kenne viele Leute, die fragen: Wo ist denn Gott? Sie suchen ein Leben lang nach Gott und fragen immer wieder: Wo ist er denn? Sie können ein Leben lang suchen, forschen und fragen. Göttlich ist er so von uns nicht zu finden. Umgekehrt fragt Gott uns: Wo bist du? Und wir sind plötzlich vor ihm, Herr, der Angeklagte.
Die erste Gotteserkenntnis geschieht dann immer über das Gewissen, über das Herz. Wir sind alle zum Glauben gekommen, indem wir zuerst begriffen haben: Ich habe vor Gott Schuld. Da muss ich mich zurzeit immer mit Menschen auseinandersetzen und freue mich, dass solche Leute auch in unserem Gottesdienst sind.
Diese Leute sagen also, man stempelt die Menschen erst im Gottesdienst ab, um sie danach der Vergebung zu versichern. Sie sagen zuerst: Du bist ein mieser Typ, und nachher sagen sie: Gott hat dich dennoch lieb. Da muss ich ihnen immer sagen: Ich stempel niemanden so ab. Ich bin ein mieser Typ. Und mein lieber Freund, Sie sind auch ein mieser Typ. Ich mache Sie zu gar nichts. Ich will Ihnen das gar nicht einreden, dass Sie es sind.
Sie sind einer, Sie sind ein Schuldner vor Gott. Sie haben im Leben eine große Rechnung, die Sie nicht begleichen können. Und all die anderen Probleme und religiösen Fragen, die immer vorne hingeschoben werden, sind vordergründige Fragen. Sie sind gar nicht die wirklichen Nöte Ihres Lebens.
Wenn Ihnen das einmal im Gewissen deutlich wird, bitte ich darum, dass Gott Ihr Gewissen wieder wach macht, das stumpf geworden ist. Dass Sie Ihr kurzes, vergängliches Leben vor dem ewigen Gott erkennen. Die vielen Gaben, die er Ihnen anvertraut hat, das, was Sie ihm schuldig geblieben sind, wo Sie versagt haben im Leben. Dann fragen Sie: Wo ist Gott?
Gott redet durch Ihr Gewissen zu Ihnen, weckt Sie auf, und dann erkennen Sie auf einmal Ihre Schuld. Und das wird ganz bedrohlich. Es ist mir schwer, wie viele Menschen in der Schwermut versinken und ihr Leben wegwerfen, weil sie keine Hoffnung haben in der Erkenntnis ihrer Schuld und dann die Botschaft der Vergebung nicht mehr hören.
Darum will ich Ihnen heute diese Einladung Jesu weitergeben. Das ist für uns alle der Weg, auf dem wir Gott und Jesus nur erkennen können: Kommt her zu mir, ihr Mühseligen und Beladenen. Also, die hatte eingeladen. Ich stimme niemandem jetzt zu, mühsam und beladen zu sein. Wenn Sie sagen, ich bin nicht müde, ich bin nicht beladen, gratuliere ich Ihnen und wünsche Ihnen ein fröhliches Leben. Machen Sie es gut.
Für die, die mühselig und beladen sind, möchte ich sagen: Hier ist die Tür offen. Sie dürfen sich erheben aus den schweren Lasten, die Sie drücken. Das war schon vor 2000 Jahren die Not. Menschen haben gearbeitet und gearbeitet und wurden nicht froh. Sie waren überlastet, am Ende ihrer Kräfte und konnten einfach nicht mehr weiter. Sie waren müde und verzagt und sehnten sich nach Glück, doch das Glück kam nicht.
Wie viele von uns sitzen da und haben jetzt eine Hoffnung gehabt, wenn doch in meinem Leben das so wird damals, als man miteinander zum Traualtar zog, als die Kinder geboren wurden. Und jetzt? Wo sind sie? Enttäuschte Hoffnungen machen sich breit. Man hat gearbeitet und gearbeitet. Was ist denn rausgekommen aus der ganzen Arbeit? Mühselig und beladen.
Oft ist unser Leben vor Gott genauso belastet. Man hat geschafft und geschaffen, wollte es doch recht machen. Man hat auch Gott dienen wollen, hat die Gebote beachten wollen. Man hat doch mit seinem Leben nichts Böses machen wollen. Man wollte doch mit dem Gottesdienst Recht machen, wollte mit seiner Frömmigkeit recht machen. Und plötzlich wacht das Gewissen auf. Man merkt, man ist Gott alles schuldig geblieben – ein ganzes Leben lang.
Aber da will ich jetzt gar nicht stehen bleiben. Kommt her zu mir, ich will euch erquicken, sagt Jesus. Sie sollen ihn erkennen, wie er in Ihr Leben hineinreicht, wie er bei Ihnen steht, sich an Sie bindet und sagt: Du sollst das doch in deinem Leben erfahren, wie er die Hand auf Sie legt und sagt: Ich habe dich lieb, du bist mir wert.
Wir erinnern uns: Die ganze Schuld kann nur vergeben werden. Und sie fällt von Ihrem Rücken ab, wie Ihr Leben aus dem gequälten Schaffen herausgeholt wird. Er sagt: Ich führe dich, ich führe dich zur Erquickung, ich führe dich zur Freude, dass Sie nachts schlafen können ohne Schlaftablette, weil Sie sagen: Da ist ja der, der mich in seinen Armen hält.
Wo Sie Krankheit und Leid vor ihm tragen können und sagen: Es geschieht ja nichts ohne deinen Willen. Ich gehöre dir, und du bist mein. Ich möchte, dass Sie Jesus erkennen, den Gekreuzigten, der für Sie in den Tod gegeben wurde, für Ihre Sünden gestorben und für Sie auferweckt ist.
Und dann sagt Jesus: Den Weisen und Klugen ist es verborgen, aber die Unmündigen erfahren es – schwächliche, kranke Leute, Leute mit Problemen, schwierige Leute. Alles, was mir mein Vater übergeben hat, das gebe ich jetzt weiter.
Niemand erkennt Jesus, den Sohn Gottes, als nur der Sohn. Was der Sohn als nur der Vater, und niemand erkennt den Vater als nur den Sohn. Und was der Sohn will, offenbaren. Es gibt keine Gotteserkenntnis ohne dieses erwachte Gewissen. Es gibt keine Lehre, die im Sinn hat für Ihr Leben, keine christliche Lehre, die nicht durch das erwachte Gewissen hindurchgeht, wo Sie über Ihre Schuld Jesus erkannt haben.
So sind wir zum Glauben gekommen. Nehmen Sie doch jetzt die Nöte Ihres Lebens, die Dinge, die Sie gar nicht mehr tragen können, und lösen Sie das mit Jesus in Ihrem Leben. Von dem Sie selbst wissen: Was ist denn mein Leben? Tragen Sie das vor ihm hin und sagen: Da stehe ich vor dir, und ich will zu dir. Mach du aus meinem Leben etwas Neues und Großes.
Sie werden auf einmal merken, wie Ihnen die Bibel, selbst die Dokumente Bibel, lebendig werden. Was Ihnen das bedeutet: der Sohn Gottes, der Tod am Kreuz. Da wird alles plötzlich lebendig für Sie, weil Sie sagen: Das ist ja alles für mich geschehen. Da ist ja mein Heil drin.
Zum Ende des zweiten Teils möchte ich Ihnen einen Lehrsatz mitgeben: Wenn ich gar nicht mehr länger erklären will, genügt es so, dass ich Ihnen etwas mitgebe. Die dunklen Stellen in der Bibel rühren von den dunklen Stellen in unseren Herzen her. Weil in unserem Leben so viel dunkel ist, bleibt uns so viel bei Gott dunkel.
Und da, wo wir anfangen, vor ihm die Nöte und Probleme unseres Lebens zu lösen, wird uns auf einmal das Dunkel in der Bibel hell.
Letzte Frage: Was hat man denn davon? Wir gehen aus von diesem Angebot Jesu. So vielen Menschen wird es verkündet, viele legen es ab, wollen es nicht haben. Wir haben davon gesprochen, weil es schlecht zu erkennen ist. Dann haben wir gesagt, das ist umso klarer zu erkennen, für die Unmündigen ganz klar, glasklar.
Da standen Leute um Jesus herum, die dies sagen konnten: Er ist der Heiland, du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes. Es war gerade dieser Petrus, dieser Unmündige, der lernen musste, dass ein anderer ihn führt. Der im Leben immer stolz war und zusammengebrochen ist.
Was hat man denn davon, von dem Angebot Jesu: Ruhe und Erquickung? Die Jungen waren schon lange Zeit her, da hat man das Wort „Seele“ immer hören können. Ich habe mich gefragt, warum man nicht im Gesangbuch das Wort „Seele“ einfach getilgt hat.
Wir haben unsere dummen Sprüche gemacht über Seele. Und so war das verleitet, vielleicht bis heute, dass man manchmal so ein bisschen mit dem Mund verzieht, wenn ein Lied fest zitiert wird, in dem das Wort „Seele“ vorkommt.
Und in der Zwischenzeit, in den letzten 20 Jahren, ist außerhalb der Christen ganz klar geworden, dass Menschen eine Seele haben. Gehen Sie mal zu einem Psychotherapeuten und fragen Sie, wie viel Prozent der Menschen krank sind an ihrer Seele. Vielleicht ist überhaupt keiner richtig gesund, mit dem tiefen Knacks, mit den Neurosen und Belastungen unserer Seele.
Wenn Jesus davon spricht, dass unsere Seelen Ruhe finden, dann bin ich davon überzeugt, dass er das bis hinein in den Bereich der Psychiatrie meint, dorthin, wo unsere kranken Seelen so viel Not machen.
Wir sehen oberflächlich immer nur den Körper mit seinen Leiden, weil wir die Seele einfach ausgeklammert haben. Und Jesus sagt: Wenn ihr zu mir kommt, werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Auf einmal wird unsere Angst weg sein. Ich bin auch ein Mensch, der hier sehr anfällig ist, wie Sie sicher auch. Und dann ist man unruhig und sorgt sich. Und dann darf ich sagen: Jesus, ich habe dich erkannt als meinen Heiland, meinen Herrn. Es kann mir nichts geschehen.
Wenn morgen die Todesnachrichten in mein Haus flattern, wenn morgen Leid anbricht, ich liege und schlafe ganz in Frieden. Du deckst mich. Ruhe für meine Seele, weil die Angst weicht.
In der Überarbeitung, in der wir alle stehen, überlastet von morgens bis abends: Ruhe für eure Seelen, damit ich mein Leben ordnen kann. Herr, was willst du jetzt? Richte ich mich nicht nach meinen Chefs, sondern nach dem, was du für mein Leben vorgeordnet hast. Lass mich Wichtiges und Unwichtiges unterscheiden. Ich will Ruhe finden für meine Seele in der Hitze dieser Tage.
Ruhe, wenn die Menschen über mich reden, da wird man ja ganz wild. Wenn man das manchmal erlebt, was über einen geredet wird – hoffentlich wird mal was über mich geredet –, werden Sie staunen. Und dann kriegt man Ruhe. Da kriegt man Ruhe, weil man weiß: Herr, du rechtfertigst mich, und du kennst mich. Ich stehe vor dir ganz allein. Ruhe für meine Seele.
Machen Sie das einmal weiter: Vor der Anklage des Gewissens, vor dem dauernden, immer wiederkehrenden Kommen. Dass Sie nicht nur Gefühlen glauben. Sie sind doch nicht die richtigen Ärzte, nur sagen, dass es Gefühle sind. Oft sind es eben handfeste Dinge.
Dann dürfen Sie Ruhe finden in der Vergebung Christi, Blut und Gerechtigkeit. Das ist mein Schmuck und Ehrenkleid. Er hat mir das alles vergeben. Jetzt ist alles gut. Ich werde Ruhe finden für meine Seele, mit den Plänen meines Lebens und was werden soll: Ruhe.
Ich will euch erquicken. Das ist kein Spruch, den Sie irgendwie jetzt nach Hause nehmen können. Ich habe Sie heute in der Predigt gebeten, dass Sie die Einladung Jesu annehmen, der Sie aufruft und sagt: Kommt her zu mir.
Gehen Sie zu ihm. Geht zu mir, geht zu Jesus und entscheidet sich daran, inwieweit Sie Ihr Leben mit Jesus zusammenbinden können.
Jesus spricht davon, dass er uns unter ein Joch nimmt. Das sind zwei Ochsen – wenn man zwei Kühe nimmt, hängt es vom Geschlecht ab –, und bis hoch drüber über den Nacken dieser beiden Tiere. Er ist das eine und ich bin das andere. Und dann bin ich mit ihm zusammengebunden, und dann zieht er mit mir die Last.
Manche meinen immer, Jesus hat unser Joch übergestülpt, das wir schleppen müssen. Das Christenleben ist doch kein Joch. Umgekehrt: Der Karren Ihres Lebens wird von ihm mitgezogen, und er hat die Hauptlast.
Er bindet sich unter ein Joch mit Ihnen – diese schwierigen Familienverhältnisse, in denen Sie leben, diese schweren Berufsaufgaben, die ganzen Probleme, die Sie belasten – und das Joch mit ihm nehmen.
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir. Lernt, dass das im ganzen Leben durchgespielt werden kann. Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Das geht nicht mehr durch große Kämpfe, durch Stürme, durch Jagen und durch Handeln, sondern ganz still werden. Und so werden die Siege errungen: sanftmütig und demütig.
Du brauchst nicht um deinen Rechtsstreit zu kämpfen. Das Geheimnis, wie zerbrochene Ehen heute geheilt werden, ist: demütig sein. Weil sie darunter stehen können, lieben können und wissen: Da zieht er mein Joch mit.
Wenn Sie dann viele Nöte Ihres Lebens haben, die anderen Jochstangen auf Ihrem Rücken, nimmt er sie weg. Nur das eine Joch sollen Sie haben: Ich will mich an ihn binden, und er soll mein Leben mittragen und die Last meines Lebens mitziehen.
Land von mir: Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.
Alle anderen Joche, die Sie auf sich genommen haben – Ihre Lebenspläne, Ihre Lebensverwirklichung und selbst Ihre Selbstverwirklichungspläne – sind schwere Jochstangen gewesen. Legen Sie sie doch ab und lassen Sie sich an das Joch Jesu binden, damit Sie dies erfahren.
Damit Sie selbst das große Angebot begreifen können.
Die Einladung an die Mühseligen und Beladenen
Also, sie hatte eingeladen. Ich möchte niemanden ansprechen, der sich mühsam und beladen fühlt, wenn er sagt: „Ich bin nicht müde, ich bin nicht belastet.“ Ich gratuliere Ihnen und wünsche Ihnen ein fröhliches Leben. Machen Sie es gut!
Für diejenigen aber, die mühsam und beladen sind, möchte ich sagen: Hier ist die Tür offen. Sie dürfen sich erheben von den schweren Lasten, die Sie drücken.
Schon vor 2000 Jahren war das die Not: Menschen haben gearbeitet und gearbeitet, doch sie wurden nicht froh. Sie waren überlastet, am Ende ihrer Kräfte und konnten einfach nicht mehr weiter. Sie waren müde und verzagt und sehnten sich nach Glück – doch das Glück kam nicht.
Wie viele von uns sitzen jetzt da und hatten eine Hoffnung: „Wenn doch in meinem Leben alles so wird wie damals, als man gemeinsam zum Traualtar schritt, als die Kinder geboren wurden.“ Und jetzt? Wo sind sie?
Enttäuschte Hoffnungen machen sich breit. Man hat gearbeitet und gearbeitet – aber was ist aus der ganzen Arbeit geworden?
Die Last des Lebens und die Verheißung Jesu
Mühselig und beladen – oft ist unser Leben vor Gott genauso belastet. Man hat geschafft und geschaffen, wollte es recht machen und auch Gott dienen. Man hat die Gebote beachten wollen und mit seinem Leben nichts Böses tun wollen. Man wollte mit dem Gottesdienst recht machen und durch seine Frömmigkeit das Richtige tun.
Doch plötzlich wacht das Gewissen auf. Man merkt, man ist Gott alles schuldig geblieben – das ganze Leben lang. Aber hier will ich jetzt gar nicht stehen bleiben. Jesus sagt: „Kommt her zu mir, ich will euch erquicken.“
Sie sollen ihn erkennen, wie er in ihr Leben hineinreicht, wie er bei ihnen steht, sich an sie bindet und sagt: „Du sollst das doch in deinem Leben erfahren, wie ich die Hand auf dich lege und sage: Ich habe dich lieb, du bist mir wert.“
Wir erinnern uns: Die ganze Schuld kann nur vergeben werden. Und sie fällt von ihrem Rücken ab, wie wenn man das Leben aus dem quälenden Schaffen herausholt. Jesus sagt: „Ich führe dich, ich führe dich zur Erquickung, ich führe dich zur Freude.“
So können sie nachts schlafen, ohne eine Schlaftablette zu brauchen, weil sie sagen: „Da ist ja der, der mich in seinen Armen hält.“ Sie können Krankheit und Leid vor ihm tragen und sagen: „Es geschieht ja nichts ohne deinen Willen. Ich gehöre dir, und du bist mein.“
Die Offenbarung des Sohnes und die Erkenntnis Gottes
Ich wollte, dass sie Jesus erkennen – den Gekreuzigten, der für sie in den Tod gegangen ist, für ihre Sünden gestorben und für sie auferweckt wurde.
Dann sagt Jesus: Den Weisen und Klugen ist es verborgen, aber die Unmündigen erfahren es. Schwächliche, kranke Menschen, Leute mit Problemen, schwierige Menschen – sie alle können Jesus erkennen.
Alles, was mir mein Vater übergeben hat, gebe ich jetzt weiter. Niemand erkennt Jesus, den Sohn Gottes, außer dem Sohn selbst. Niemand erkennt den Vater außer dem Sohn. Und was der Sohn offenbaren will, das gibt es zu erkennen.
Es gibt keine Gotteserkenntnis ohne dieses erwachte Gewissen. Es gibt keine Lehre, die im Sinn für das Leben ist, keine christliche Lehre, die nicht durch dieses erwachte Gewissen hindurchgeht, in dem man seine Schuld vor Jesus erkannt hat.
So sind wir zum Glauben gekommen.
Die Einladung zur persönlichen Lebensübergabe
Nehmen Sie jetzt die Nöte Ihres Lebens, die Dinge, die Sie nicht mehr tragen können, und legen Sie sie mit Jesus in Ihr Leben. Sie wissen selbst: Was ist denn mein Leben?
Tragen Sie diese Last vor Ihm hin und sagen Sie: „Ich stehe vor dir, und ich will zu dir. Mach du aus meinem Leben etwas Neues und Großes.“
Sie werden plötzlich merken, wie Ihnen die Bibel, sogar die Dokumente der Bibel, lebendig werden. Sie werden verstehen, was Ihnen der Sohn Gottes, der Tod am Kreuz, bedeutet.
Alles wird für Sie lebendig, weil Sie sagen: „Das ist ja alles für mich geschehen. Darin liegt mein Heil.“
Die dunklen Stellen der Bibel und des Lebens
Am Ende des zweiten Teils soll ein Lehrsatz mitgegeben werden. Wenn keine ausführlichere Erklärung gewünscht ist, genügt es, den Zuhörenden etwas mitzugeben.
Die dunklen Stellen in der Bibel rühren von den dunklen Stellen in unseren Herzen her. Weil in unserem Leben so viel Dunkelheit ist, bleibt uns auch bei Gott vieles dunkel. Doch gerade dort, wo wir beginnen, vor ihm die Nöte und Probleme unseres Lebens zu lösen, wird uns das Dunkel in der Bibel plötzlich hell.
Die Frage nach dem Nutzen des Angebots Jesu
Letzte Frage: Was hat man denn davon? Wir gehen davon aus, dass dieses Angebot Jesu vielen Menschen verkündet wird. Viele legen es jedoch ab und wollen es nicht annehmen.
Wir haben darüber gesprochen, weil es oft schwer zu erkennen ist. Dann haben wir gesagt, dass es umso klarer zu erkennen ist – für die Unmündigen ganz klar, glasklar. Um Jesus herum standen Leute, die dies sagen konnten: Er ist der Heiland, du bist Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.
Gerade dieser Petrus, der Unmündige, musste lernen, dass ein anderer ihn führt. Er war im Leben immer stolz, doch schließlich zusammengebrochen.
Die Verheißung von Ruhe und Erquickung
Was hat man eigentlich davon, von dem Angebot Jesu Ruhe und Erquickung zu erhalten? Die Jungen kennen das schon lange, denn sie haben das Wort immer wieder hören können.
Ich habe mich gefragt, warum im Gesangbuch das Wort „Seele“ nicht einfach gestrichen wurde. Wir haben oft spöttisch über das Wort „Seele“ gesprochen. Vielleicht hat das dazu geführt, dass man bis heute manchmal ein wenig mit dem Mundwinkel zuckt, wenn ein Lied gesungen wird, in dem das Wort „Seele“ vorkommt.
In den letzten 20 Jahren ist jedoch außerhalb der christlichen Gemeinschaft ganz klar geworden, dass Menschen eine Seele haben. Gehen Sie einmal zu einem Psychotherapeuten und fragen Sie, wie viele Prozent der Menschen an ihrer Seele krank sind. Vielleicht ist kaum jemand wirklich gesund, wenn man die tiefen Verletzungen, Neurosen und Belastungen unserer Seele betrachtet.
Wenn Jesus davon spricht, dass unsere Seelen Ruhe finden, dann bin ich überzeugt, dass er genau das meinte – bis hinein in den Bereich der Psychiatrie, dorthin, wo unsere kranken Seelen leiden und so viel Not herrscht.
Die Bedeutung der Seele und die Verheißung Jesu
Wir sehen oberflächlich immer nur den Körper mit seinen Leiden, weil wir die Seele einfach ausgeklammert haben. Jesus sagt: „Wenn ihr zu mir kommt, werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“
Auf einmal wird unsere Angst weg sein. Ich bin auch ein Mensch, der hier sehr anfällig ist, wie Sie sicher auch. Dann ist man unruhig und sorgt sich.
In solchen Momenten darf ich sagen: Jesus, ich habe dich erkannt als meinen Heiland, meinen Herrn. Es kann mir nichts geschehen, wenn morgen die Todesnachrichten in mein Haus flattern oder wenn morgen Leid anbricht.
Ich liege und schlafe ganz in Frieden, denn du deckst mich.
Ruhe für die Seele inmitten von Belastungen
Ruhe für meine Seele, weil die Angst weicht.
In der Arbeitsstelle, in der wir alle stehen, sind wir von morgens bis abends überlastet.
Die Einladung zur Annahme des Joches Jesu
Ruhe für eure Seelen, damit ich mein Leben ordnen kann. Herr, was willst du jetzt? Ich richte mich nicht nach meinen Chefs, sondern danach, was du für mein Leben vorgeordnet hast. Lass mich Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden. Ich will Ruhe finden für meine Seele in der Hitze dieser Tage.
Ruhe, wenn die Menschen über mich reden – da wird man ja ganz wild. Wenn man manchmal erlebt, was über einen geredet wird, hoffentlich wird mal etwas über mich geredet, worüber sie staunen. Dann bekommt man Ruhe, weil man weiß: Herr, du rechtfertigst mich und du kennst mich. Ich stehe vor dir ganz allein.
Ruhe für meine Seele – machen Sie das einmal weiter! Vor der Anklage des Gewissens, vor dem dauernden, immer wiederkehrenden Zweifel. Sie dürfen nicht nur Gefühlen glauben. Sie sind doch nicht die richtigen Ärzte, nur weil sie sagen, dass Gefühle oft handfeste Dinge sind. Dann dürfen Sie Ruhe finden in der Vergebung durch Christi Blut und Gerechtigkeit. Das ist mein Schmuck und mein Ehrenkleid. Er hat mir alles vergeben. Jetzt ist alles gut.
Ich werde Ruhe finden für meine Seele, mit den Plänen meines Lebens und dem, was werden soll. Ruhe – ich will euch erquicken. Das ist kein Spruch, den Sie einfach so mit nach Hause nehmen können. Ich habe Sie heute in der Predigt gebeten, die Einladung Jesu anzunehmen, der Sie aufruft und sagt: „Komm her zu mir!“ Gehen Sie zu ihm! Es geht um Farbe, geht zu mir, geht zu Jesus und entscheidet, inwieweit Sie Ihr Leben mit Jesus zusammenbinden können.
Jesus spricht davon, dass er uns unter sein Joch nimmt. Das sind zwei Ochsen. Wenn man zwei Kühe nimmt – es hängt vom Geschlecht ab – und das Joch wird hoch über den Nacken dieser beiden Tiere gelegt. Das ist das eine Joch und ich bin das andere Tier. Dann bin ich mit ihm zusammengebunden, und er zieht mit mir die Last.
Das Joch Jesu als Lastenteilung und Befreiung
Manche meinen, Jesus habe uns ein Joch auferlegt, das wir tragen müssen. Doch das Christenleben ist kein Joch. Vielmehr wird der Karren ihres Lebens von ihnen selbst gezogen, während Jesus die Hauptlast trägt.
Er bindet sich unter ein Joch mit ihnen – mit ihren schwierigen Familienverhältnissen, den schweren beruflichen Aufgaben und all den Problemen, die sie belasten. Dieses Joch nehmen sie gemeinsam mit ihm auf sich.
Jesus sagt: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir.“ Lernt, dass dies im ganzen Leben durchgespielt werden kann. Er beschreibt sich selbst als sanftmütig und von Herzen demütig.
So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Die Kraft der Sanftmut und Demut im Glauben
Das geht nicht mehr durch große Kämpfe, durch Stürme, durch Jagen und durch Handeln, sondern ganz still werden. So werden die Siege errungen.
Sanftmütig und demütig zu sein bedeutet, nicht um seinen Rechtsstreit kämpfen zu müssen. Das Geheimnis, wie zerbrochene Ehen heute geheilt werden, möchte ich Ihnen noch an einer Schule zeigen: keine Ehe zerbricht, wenn man demütig ist.
Denn demütig zu sein heißt, darunter stehen zu können und lieben zu können. So wissen Sie: „Da zieht Er mein Joch mit.“ Wenn Sie dann viele Nöte in Ihrem Leben haben und die anderen Jochstangen auf Ihrem Rücken spüren, nimmt Er sie weg.
Nur das eine Joch sollen Sie tragen. Sie können sagen: „Ich will mich an Ihn binden, und Er soll mein Leben mittragen und die Last meines Lebens mitziehen.“ Dann können Sie sagen: „Lernt von mir, ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. Mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“
Alle anderen Joche, die Sie auf sich genommen haben – Ihre Lebenspläne, Ihre Lebensverwirklichung und sogar Ihre Selbstverwirklichungspläne – sind schwere Jochstangen gewesen. Legen Sie diese ab und lassen Sie sich an das Joch Jesu binden, damit Sie dies erfahren.
Damit Sie selbst das große Angebot Jesu begreifen können.
Schlusswort: Die Einladung zur Lebensbindung an Jesus
Bitte geben Sie den Text an, den ich überarbeiten soll.
