Vom Wandel der menschlichen Liebe zur beständigen Liebe Gottes
Liebe Freunde, ein junger Mann geht mit seiner Verlobten spazieren. Es ist ein Tag wie heute, es hat gerade geregnet. Sie kommen an eine Pfütze, und er sagt: „Vorsicht, Liebste!“ Er hebt sie galant darüber hinweg, damit sie sich ihre neuen Salamander-Stiefelchen nicht schmutzig macht.
Drei Jahre nach der Hochzeit sagt er in derselben Situation: „Was, üff, eine Pfütze?“ Dreizehn Jahre nach der Hochzeit meint er: „Hast du keine Ohren in der Kappe?“ Und dreißig Jahre nach der Hochzeit sagt er: „Das war doch klar, dass du in die Pfütze treten musstest.“
Das ist doch eigenartig mit der Liebe von uns Menschen: Manchmal wird sie im Laufe des Lebens immer weniger. Mit der Liebe Gottes ist das nicht so. Sie wird nicht weniger, sie nutzt sich nicht ab. Sie ist ewig und grundlos.
Wenn also ein Junge zu einem Mädchen sagt: „Du, ich liebe dich“, fragt das Mädchen doch nicht zurück: „Warum?“ Es gibt für das Wunder der Liebe keine Erklärung – auch nicht für das Wunder der Liebe Gottes.
Gottes Erwählung und die Untreue Israels
Aus allen Völkern der Welt hat Gott sich ein Volk herausgegriffen. Dieses Volk war das kleinste und zugleich das halsstärkste. Zu diesem Volk sagte er: „Ich liebe dich.“ Es war das Volk Israel.
Gott hat dieses Volk erwählt. Er befreite es aus der ägyptischen Sklaverei, führte es durch die Wüste und brachte es nach Kanaan. Dort segnete er es mit Wohlstand. Alles, was er von ihnen verlangte, war, ihn allein als Gott anzuerkennen, seine Gebote zu halten und sich von anderen Göttern fernzuhalten.
Doch davon wollten die Menschen von Anfang an nichts wissen. Sie glaubten immer, alles besser zu wissen. Immer wieder verließen sie Gott und gingen Beziehungen mit anderen Göttern ein. Israel, Gottes erste große Liebe, ging immer wieder fremd.
Gott reagierte auf diese Untreue mit unendlicher Liebe und Gelassenheit.
Die Bibel als Liebesgeschichte Gottes
Und wie groß diese Liebe Gottes ist, ist mir zum ersten Mal so richtig aufgefallen, als ich im Krankenhaus lag. Dort hat man ja eine Menge Zeit, und ich habe die Bibel von Anfang bis Ende in einem Ritt hintereinanderweg durchgelesen.
Dabei ist mir etwas aufgefallen, das einem sonst, wenn man nur mal ein paar Verse oder eine Seite liest, gar nicht so richtig bewusst wird: Die Bibel ist eine Liebesgeschichte. Sie erzählt die einzige Geschichte der Liebe Gottes zu den Menschen.
Die Menschen beachten Gott nicht, aber Gott bleibt seiner Liebe treu. Die Menschen lieben Gott nicht, doch Gott bleibt seiner Liebe treu. Die Menschen gehorchen Gott nicht, aber Gott bleibt seiner Liebe treu.
Egal, was auch passiert und wie sehr die Menschen ihn immer wieder enttäuschen oder wie oft sie ihm untreu werden – Gott bleibt seiner Liebe treu.
Gottes kreative Liebeserklärungen
Und weil die Liebe erfinderisch macht, erfindet Gott immer wieder neue Formulierungen, um seinem Volk seine Liebe klarzumachen. Zum Beispiel sagt Gott, so steht es in der Bibel: „In meine Hände habe ich dich gezeichnet.“
Na ja, da wüsstet ihr nun vielleicht nicht, was das bedeutet. Im alten Israel war das so: Wenn sich ein Junge in ein Mädchen verliebte – also der Mäuche sich in die Rebekka verliebte – dann schrieb er den Namen seiner Liebsten in die Handfläche.
Wenn es in der Regelstunde ein bisschen langweilig wurde, öffnete der Sohn seinen Handteller, blickte hinein und las den Namen seiner Liebsten, Rebekka. Da ging die Sonne auf. „In meine Hände habe ich dich gezeichnet“, sagt Gott.
Wie ein verknallter Teenager äußert sich Gott also, wie ein verliebter junger Kerl: „In meine Hände habe ich dich gezeichnet.“ Die schönste Liebeserklärung, die er je abgegeben hat, steht durch den Propheten Jeremia. Da hat Gott gesagt: „Ich habe dich schon immer geliebt.“
Hast du das schon gewusst? Hast du das schon mal gelesen? Siehst du, du selbst bist das beste Beispiel für das, wovon ich hier rede. Gott schreibt dir einen Brief, einen Liebesbrief. Du weißt doch, wie das ist, wenn man einen Liebesbrief bekommt und einem schon die Knie zu zittern anfangen.
Dann fliegen die Augen über die Zeilen, und man wartet auf den Satz, auf den man lauert: wenn da steht „Ich liebe dich.“ Gott schreibt dir einen Liebesbrief, und darin steht dieser unglaubliche Satz: „Ich habe dich schon immer geliebt.“ Und du hast ihn noch nicht einmal gelesen, geschweige denn beantwortet.
Wir stellen uns gegenüber dem Liebeswerben Gottes taub, obwohl wir ihm die kalte Schulter zeigen. Doch Gott bleibt seiner Liebe treu – jahrtausendelang.
Gottes Geduld und der letzte Liebesbeweis in Jesus
Jahrtausendelang wiederholt sich derselbe Vorgang: Die Menschen laufen Gott davon, und Gott läuft den Menschen hinterher. Er schickt einen Propheten nach dem anderen, um die Menschen zu sich, zu Gott, zurückzurufen.
Doch die Menschen bringen die Stimme Gottes zum Schweigen, indem sie einen Propheten nach dem anderen umbringen. Trotzdem bleibt Gott seiner Liebe treu.
Schließlich, nachdem alle Propheten getötet sind, hat Gott nur noch einen, den er schicken kann: seinen eigenen einzigen Sohn, Jesus. Er ist sein letzter Versuch, sein letzter Liebesbeweis und das letzte Wort Gottes an die Menschheit.
Auch Jesus wird von den Menschen umgebracht, wie ihr wisst. Sie haben ihn an ein Kreuz genagelt.
Das Gleichnis von den bösen Weingärtnern als Bild für Gottes Liebe und Gericht
Das, was ich euch bisher erzählt habe, hat Jesus selbst einmal in Form eines Gleichnisses erzählt. Er sprach von sich selbst im Gleichnis von den bösen Weingärtnern, das im Lukas-Evangelium Kapitel 20 steht.
In diesem Gleichnis gibt es einen Weinbergsbesitzer, der Boten zu seinem Weinberg schickt. Die Weingärtner bringen diese Boten um. Das ist die ganze Geschichte.
Die Bedeutung der Geschichte ist folgende: Der Weinbergsbesitzer steht für Gott, der Weinberg für die Welt, und die Weingärtner sind die Menschen, die die Propheten umbringen. Nachdem sie alle Boten Gottes getötet haben, fragt sich der Besitzer, was er jetzt tun soll. Er beschließt, seinen einzigen Sohn zum Weinberg zu schicken. Er glaubt, dass sie es nicht wagen werden, ihm etwas anzutun.
Als die Pächter erkennen, dass der Sohn kommt, beratschlagen sie sich: „Das ist der Erbe, wenn wir ihn töten, gehört der Weinberg uns.“ Sie zerren ihn hinaus aus dem Weinberg und töten ihn.
Jesus fragt nun seine Zuhörer: „Was meint ihr wohl, was der Besitzer des Weinbergs mit diesen Pächtern tun wird?“ Er wird kommen, sie töten und den Weinberg an andere verpachten.
Die Zuhörer schütteln den Kopf und sagen: „Aber so etwas gibt es doch gar nicht.“
Gottes Ruf an jeden Menschen und die persönliche Entscheidung
Für die meisten von euch ist es heute nicht das erste Mal, dass Gott dich ruft. Er hat schon mehrfach versucht, dich zu erreichen, doch bisher konnte er bei dir nichts bewirken. Du hast ihm noch keine klare Antwort gegeben, hast ihn mit Ausreden abgespeist, bist ihm ausgewichen und hast seine Liebeserklärung noch nicht erwidert.
Gott möchte, dass du ihn liebst. Dabei geht es nicht um seinen, sondern um deinen Vorteil. Gott kommt auch ohne dich zurecht. Oder denkst du vielleicht, es nützt ihm etwas, wenn irgendein Wesen auf dieser Erde ihn verehrt? Ob du für oder gegen Gott bist, ändert an der Größe Gottes überhaupt nichts. Aber ob der große Gott der beste Freund deines kleinen Lebens ist, das verändert dein Leben völlig.
Deine Rebellion gegen Gott geht nur nach hinten los. Damit schadest du nur dir selbst. Du sollst ihn aus eigenem Willen lieben, damit dein Leben gelingt. Gott hat keinen Vorteil von dir – den Vorteil hast du.
Wenn ich dich heute auffordere, Gott zu suchen, dann fordere ich dich auf, dein Bestes zu suchen. Deshalb bitte ich dich in deinem eigenen Interesse: Verwirf Jesus nicht, wenn er dich heute Abend wieder zu Gott einlädt.
Jesus fordert Gehorsam zum Glück
Jesus fordert dich zu nichts auf, was dir in deinem Leben schaden könnte. Er verlockt dich nicht zum Trinken, bis deine Leber kaputt ist. Er verführt dich nicht zur Unmoral, bis deine Ehe zerbricht. Und er verurteilt dich nicht zum Heucheln, bis dein Gewissen zerstört ist.
Er verlangt von dir Gehorsam. Gehorsam gegenüber ihm bedeutet Glück für dich.
Wo suchen die meisten Menschen ihr Glück? Die meisten Menschen suchen ihr Glück im materiellen Reichtum und in der Sexualität. Das Thema Reichtum haben wir gestern besprochen. Über Sex haben wir bisher noch nicht gesprochen. Das müssen wir jetzt nachholen.
Ihr Eltern habt jetzt eine Pause. Ihr könnt noch eine Weile im Gesamtbuch weiterlesen. Ich muss hier mit den Jungs noch etwas verhandeln.
Sexualität als Gabe und ihre richtige Einordnung
Sexualität ist eine Gabe, die Gott in dein Leben gelegt hat, und für die du dankbar sein solltest. Du musst nur wissen, dass Gott für jede Gabe, die er uns gibt, auch einen bestimmten Aufgabenbereich vorgesehen hat. So ist die Nase zum Riechen da und die Füße zum Laufen – und nicht umgekehrt.
Für die Sexualität hat Gott ebenfalls einen bestimmten Bereich geschaffen: die Ehe. Alles, was sich außerhalb der Ehe an praktizierter Sexualität abspielt, entspricht nicht dem ursprünglichen Plan Gottes.
Ein Beispiel möchte ich dazu geben: Vielleicht spielst du gerne Fußball. Natürlich kannst du mit einer zerknitterten Coladose im Hinterhof kicken. Das ist aber kein richtiges Spiel, besonders wenn du dabei den Eindruck hast, dass du die Leute störst oder vielleicht eine Fensterscheibe einwirfst.
Für ein richtiges Fußballspiel gibt es einen bestimmten Bereich – ein Stadion. Dort kannst du auch nicht einfach machen, was du willst. Es gelten ganz bestimmte Regeln. Wenn man sich an diese Regeln hält, kann das Spiel richtig laufen und Freude machen. Dann ist es kein wildes Herumgetobe mehr, sondern ein geordnetes Spiel.
So ist es auch mit der Sexualität. Klar, du kannst Sex haben auf dem Heimweg von der Disco im Stadtpark. Aber das ist nicht das, was Gott sich für dich ausgedacht hat und was er dir gönnt.
Ein bisschen Angst beim Geschlechtsverkehr nimmt schon die ganze Freude. Wenn du Angst hast, erwischt zu werden oder ein Kind zu bekommen, erlebst du nicht das, was Gott sich für dich gedacht hat. Du kannst Sexualität nur wirklich so erleben, wie Gott es vorgesehen hat, wenn du sie innerhalb von Gottes Rahmen lebst.
Gottes Gebrauchsanweisung für die Liebe
Ich möchte sagen: Wenn Gott so genial war, sich etwas so Geniales wie die Sexualität auszudenken, dann sollte man doch annehmen, dass seine Gebrauchsanweisung ebenso genial ist.
Wenn wir uns einen neuen Gegenstand kaufen, schauen wir normalerweise auch in die Gebrauchsanweisung, weil dort erklärt wird, wie man damit umgeht. Wenn du dir zum Beispiel eine neue Waschmaschine kaufst und sie von Miele ist, dann liest du nicht die Gebrauchsanweisung von Bosch, sondern die von Miele.
Und wenn du etwas über die Liebe wissen willst, solltest du nicht in die Bravo schauen, sondern in die Bibel. Gott hat unserem Leben eine Gebrauchsanweisung beigelegt – die zehn Gebote. Wenn wir diese anwenden, macht das mit der Liebe auch Spaß.
Also, wenn Gott so genial war, uns die Sexualität zu schenken, dann sollten wir ihm auch bei seiner Gebrauchsanweisung vertrauen. So verhalten wir uns im Leben doch sonst auch. Du musst das nicht machen, aber du kannst deinen neugekauften Pullover aus Kaschmirwolle, den du für 187 Euro gekauft hast, bei 90 Grad in die Maschine werfen. Heute hat niemand etwas dagegen. Am Ende hast du dann aber nur noch eine Größe, aus der du vielleicht gerade noch eine Nachtmütze für dein Tamagotchi häkeln kannst.
Nehmen wir mal an, du bist Geburtstagskind, sagen wir im Monat März. Und was ist dein Hauptwunsch? Ein paar Schlittschuhe. Du bittest deine Eltern, dir Schlittschuhe zu schenken. An deinem Geburtstag steht ein schöner Karton auf dem Tisch. Du machst ihn auf – was ist drin? Schlittschuhe. Da liegt auch eine Gebrauchsanweisung bei, auf der steht: Nicht im Frühling aufs Eis gehen, wenn es noch dünn ist, sondern warten, bis das Eis im Winter fest geworden ist.
Was machst du? Du sagst doch auch nicht: „Jetzt habe ich Schlittschuhe, jetzt könnte ich laufen, und der Hersteller verbietet mir das Losgehen. Ich soll also bis zum nächsten Herbst oder Winter warten und ein halbes Jahr lang kein Schlittschuh laufen.“ Du würdest doch nicht auf das dünne Eis gehen und einbrechen.
Genauso brichst du ein, wenn du wegen ein paar Frühlingsgefühlen mit jemandem ins Bett springst. Wartet, bis eure Beziehung fest geworden ist und Gott seinen Segen daraufgelegt hat. Dann könnt ihr loslegen und eure Pirouetten drehen.
So, ihr Alten, könnt wieder herhören – wir machen weiter.
Gehorsam als Weg zum Glück und Ungehorsam als Weg ins Unglück
Ich sage, der sicherste Weg, um glücklich zu werden, ist der Gehorsam gegenüber Jesus. Der sicherste Weg, unglücklich zu werden, ist der Ungehorsam.
Wenn du Jesus ablehnst und nichts mit ihm zu tun haben willst, erwartet dich am Ende nichts anderes als das Gericht.
An vielen Stellen schreibt die Bibel davon, dass es am Ende der Tage ein Gericht geben wird. Dort muss jeder Mensch vor Gott erscheinen – unabhängig davon, ob er an Gott geglaubt hat oder nicht. Gott wird uns fragen: Wie hast du gelebt? Warum hast du dies und jenes getan, und warum hast du manches nicht getan?
Wir müssen Rechenschaft über unser Leben ablegen. Daraus ergibt sich dann das Urteil darüber, wohin es in der Ewigkeit geht – in den Himmel oder in die Hölle.
Das Bild des Gerichts in der Offenbarung und im Alltag
Ich lese nun einen einzigen Bericht über das Gericht vor, wie es in der Offenbarung des Johannes beschrieben wird.
Ich sah einen großen weißen Thron und erkannte den, der darauf saß. Erde und Himmel konnten seinen Blick nicht ertragen; sie verschwanden im Nichts. Und ich sah alle Toten vor dem Thron Gottes stehen – die Mächtigen und die Namenlosen. Nun wurden Bücher geöffnet, auch das Buch des Lebens. Über alle wurde das Urteil gesprochen, und zwar nach ihren Taten, wie sie in den Büchern aufgezeichnet waren. So drückt es die Bibel aus.
Ich möchte das, was im Gericht passiert, in ein Bild unserer Zeit übersetzen. Jeder von euch weiß, wie es im Supermarkt zugeht. Du kommst hinein, bekommst ein Körbchen und dann marschierst du durch den Supermarkt, durch diese vielen Regalreihen. Von allen Seiten erhältst du die interessantesten Angebote. Und da packst du nur ein. Egal, wie lange du dich im Supermarkt herumtreibst und egal, wie viel du in dein Körbchen einpackst – ganz am Schluss stehst du vor der Kasse. Dort heißt es: Auspacken und bezahlen.
So ist es auch in unserem Leben. Wir gehen durchs Leben und bekommen von allen Seiten die interessantesten Angebote gemacht. Jeder versucht natürlich, möglichst viel mitzunehmen. Egal, wie lange du dich auf diesem Planeten herumtreiben darfst und egal, wie viel du mitgenommen hast – am Ende stehst du vor der Kasse. Vor Gottes Gericht fällt der Scheinwerfer von Gottes Klarheit noch einmal volles Rohr auf dein Leben.
Dann heißt es: Komm jetzt, pack mal aus! Mal gucken, was sich in deinem Lebenskörbchen angesammelt hat. Und da kommt alles noch einmal heraus, was darin war – alles, wofür du dich schämst und was du nach unten gepackt hast, was da nicht reingehört hat, zum Beispiel fremde Geschlechtspartner und so weiter. Verstehst du? Das kommt alles noch einmal heraus.
Deshalb ist es so entscheidend, dass der Mensch sich auf diesen Augenblick vorbereitet, wenn er einmal vor Gott im Gericht stehen muss.
Die wichtigste Frage im Leben: Wie komme ich durch das Gericht?
Und weil uns dieser Gedanke so wichtig ist, wollen die beiden Musiker ihn jetzt noch einmal auf ihre Weise ausdrücken. So sollt ihr das auf keinen Fall in eurem Leben vergessen.
Ich möchte nun alle wichtigen Fragen, die wir im Leben haben – persönlich und in der Öffentlichkeit – ansprechen. Dabei will ich diese Fragen nicht kleinreden oder herunterspielen. Doch alle Fragen, die uns so sehr nerven, beschäftigen und die wir klären müssen, sind eines Tages erledigt. Spätestens am Tag unseres Sterbens.
Aber eine Frage bleibt: Wie komme ich durch das Gericht?
Der Theologe Bonhoeffer hat gesagt, dass dies die wichtigste Frage im Leben ist. Luther hat es genauso gesehen, nur mit anderen Worten formuliert. Er sagte, die wichtigste Frage im Leben sei: Wie bekomme ich einen gnädigen Gott? Das heißt, wie bekomme ich mein Leben, in dem so vieles schiefgeht und falsch ist, wieder göttlich? Wie schaffe ich es, dass ich am Ende vor dem heiligen Gott bestehen kann?
Wir sind alle mit Schuld beladen, Freunde. Verlorenheit ist unser natürlicher Zustand. So wie du bist, bist du verloren. Aber du bist Gott einfach zu wertvoll. Deshalb ruft er dich immer wieder auf seine Seite, weil er dir einen Gerichtstermin ersparen möchte.
Vorstellung vom Gericht und Fürsprache Jesu
Ich habe mir oft Gedanken darüber gemacht: Man versucht sich ja vorzustellen, wie es wohl im Gericht sein wird. Na, ihr habt doch Fantasie.
Also, das hier ist sozusagen der Appellplatz, auf dem die Menschen erscheinen müssen, wenn sie vor Gottes Gericht kommen. Die Scheinwerfer sind Gott, der mit seinem Licht auf uns strahlt. Und das hier ist Jesus, das wisst ihr schon.
Jetzt stelle ich mir vor, die Namen der Menschen werden nach dem Alphabet aufgerufen. Bei A geht es los, das ist noch weit weg, ich bin noch lange nicht dran. Dann rückt es näher, sie sind schon bei Buchstaben K. Dann kommt L, und danach die verschiedenen Vornamen. Schließlich kommt der Moment, in dem der diensthabende Engel sagt: „Theo Lehmann, vortreten.“
Was mache ich da? Ich hau ab, ich gehe einfach zu Christus und stelle mich hinter ihn. Da kommt wieder der Ruf: „Theo Lehmann, wo ist denn der?“ Und ich sage: „Jesus, sag du es!“
Als zum dritten Mal gerufen wird: „Theo Lehmann, vortreten!“, höre ich, wie Jesus ruft: „Hier bin ich!“ Da sagt Gott: „Wo? Ich sehe keinen Theo Lehmann, ich sehe nur dich, Jesus, meinen eigenen Sohn, den Reinen.“ Und Jesus antwortet: „Ja, Vater, du hast Recht. Du kannst den Theo Lehmann nicht sehen, denn er hat sich hinter mir versteckt. Er steht hinter meinem Rücken, den decke ich. Für den stehe ich gerade. Er hat seine Schuld schon bei mir abgegeben, dafür habe ich schon am Kreuz bezahlt. Den kannst du nicht noch mal bestrafen. Und weil er zu mir gehört und sich von mir hat vergeben lassen, bitte ich dich, Vater, lass ihn reinschlupfen.“
So komme ich also in den Himmel, durch diesen hier, nur durch ihn. Nicht weil ich manchmal gut oder manchmal schlecht war oder weil ich heute Abend hier gepredigt habe, nein, durch ihn komme ich in den Himmel – allein durch ihn als meinen Fürsprecher.
Wenn du Jesus nicht als deinen Fürsprecher hast, wenn er dich nicht kennt und du nicht zu ihm gehörst, dann hast du schlechte Karten. Du hast keine Chance, in den Himmel zu kommen. Wenn du Jesus nicht als deinen Retter und Verteidiger annimmst, bleibst du verloren.
Glaube, Verdammnis und die Freiheit der Entscheidung
Und das meint Jesus, wenn er gesagt hat: Wer glaubt und getauft wird, wird gerettet; wer nicht glaubt, wird verdammt werden.
Was heißt es, verdammt zu sein? Die Bibel spricht von einer ewigen Verdammnis. Du hast ja noch die Ewigkeit vor dir – vergiss das nicht.
Wenn du dein Leben ohne Gott verbringen willst, wird Gott dich nicht zwingen, deine Ewigkeit mit ihm zu verbringen. Gott ist fair. Er gibt dir nur das, was du willst. In den Himmel und in die Hölle kommen nur freiwillige Menschen.
Kein Mensch wird gezwungen, in den Himmel zu gehen, und kein Mensch ist gezwungen, in die Hölle zu gehen. Jeder kann frei entscheiden, wohin er will.
Es gab mal so ein Lied im Kino: „Wir wollen sündigen, dem Himmel kündigen“ – oder wie die Toten Hosen gesungen haben: „Wir wollen nicht ins Paradies“. Ist das auch deine Lebensmelodie?
Du kannst so leben, wie du willst. Du musst nicht den Feiertag der Heiligen feiern, du musst nicht die Wahrheit sagen. Du kannst lügen, du kannst Ehebruch begehen – du kannst alles machen. Es ist deine Entscheidung.
DJ Bobo hat auf seiner letzten CD ein Lied, das heißt „Verkauf deine Seele – vom Himmel zur Hölle, genieße die Fahrt“. Die Entscheidung, wem du hören und gehorchen willst, liegt bei dir.
Und nach deinem eigenen Willen wird sich Gottes gerechtes Gerichtsurteil richten.
Die Entstehung der Hölle und ihre Bedeutung
Die Hölle hat es am Anfang überhaupt nicht gegeben. Zu Beginn war die Welt gut und geschaffen, und Gott hatte sich vorgestellt, mit den Menschen in Eintracht zu leben. Doch dann stellte sich heraus, dass es Menschen gibt, die sagen: „Nein, ich will nichts mit Gott zu tun haben.“
Diese Menschen müssen ja irgendwo in der Ewigkeit sein. Wenn jemand sagt, er will mit Gott nichts zu tun haben, wird Gott ihn nicht zwingen, die Ewigkeit bei ihm zu verbringen. Deshalb musste Gott nachrüsten und hat die Hölle geschaffen.
So steht es in der Bibel: Die Hölle ist der Ort, an den der Teufel kommt und die, die zu ihm gehören wollen. Ich möchte, dass der Gedanke an Hölle, Verdammnis und den zukünftigen Zorn Gottes dich aus deiner leichtsinnigen Haltung aufschreckt.
Ich möchte dich heute erschrecken und zumindest dazu bringen, darüber nachzudenken, was du tun willst, wenn du einmal vor Gottes Gericht stehst – vorausgesetzt, dass das stimmt, was die Bibel uns hier sagt.
Heute kann ich dir nur helfen. Danach kann dir niemand mehr helfen – außer Jesus. Er ist der Einzige.
Die Sünde des Unglaubens und Gottes verletztes Herz
Ich möchte euch, die ihr euch stolz Ungläubige und Atheisten nennt, auffordern: Geht heute Abend nach Hause, setzt euch auf einen Stuhl, ohne den Fernseher anzumachen, und denkt eine Stunde lang über eine einzige Frage nach. Über die Frage: Was mache ich, wenn das, was der Pfarrer heute Abend aus der Bibel gelesen hat, tatsächlich stimmt?
Ich behaupte, ihr seid zu faul und zu feige, auch nur eine einzige Stunde eures Lebens über diese wichtige Frage nachzudenken. Ich wäre froh, wenn ich über so ein schwieriges Thema gar nicht erst predigen müsste. Aber ich muss darüber predigen. Denn wenn ihr verloren geht, könnte Gott mir die Schuld zuschieben, weil ich euch nicht gesagt habe, worum es in Wirklichkeit geht, wenn ich euch nicht vor der Sünde gewarnt hätte.
Und die schlimmste, die eigentliche Sünde, das ist der Unglaube. Das heißt, wenn ein Mensch sagt: „Ich brauche keinen Gott, der ist mir egal.“ Manche Leute denken, Sünde sei es, wenn man im Supermarkt eine CD oder ein Buch mitnimmt, ohne es zu bezahlen. Nun ja, das sind auch Sünden, kleine Sünden, außer wenn jemand von meinem buchlichen Buch etwas mitnimmt, ohne zu bezahlen. Das ist eine große Sünde, das ist klar.
Aber versteht ihr, diese Dinge sind alles Folgerungen aus einer Grundeinstellung: Ein Mensch sagt, mir ist egal, was Gott sagt. Ich mache, was ich will. Für mein Leben ist Jesus überflüssig, ich brauche ihn nicht.
Kannst du dich daran erinnern, wie das war – oder manche sind vielleicht gerade in diesem Zustand –, wenn man in einen anderen Menschen richtig verknallt ist und der andere einen nicht beachtet? Die Liebe, die man für einen Menschen empfindet, wird einfach verschmäht. Da kannst du dir mal vorstellen, wie Gott sich fühlt, der dich liebt und das auch sagt, und du sagst: „Interessiert mich überhaupt nicht, der ist für mein Leben überflüssig. Was der von mir verlangt, mache ich einfach nicht.“
Wenn du die Liebe Gottes verschmähst, verstehst du, das ist nicht nur irgendeine Einstellung. Damit tust du Gott weh. Gott ist doch kein Klotz oder ein Gedanke oder ein Prinzip oder irgendetwas so Unpersönliches. Gott ist – wir haben es doch vorhin gesungen – ein Vater, der ein Herz hat. Und dem tust du weh, wenn du durchs Leben gehst, das er dir geschenkt hat, ohne dich zu bedanken und ohne mit ihm zu leben.
Das Beispiel eines Vaters und die Verletzung Gottes
Ich war einmal unterwegs zu einer Veranstaltung mit einem anderen Sänger. Er war oben an der Ostseeküste, musste aber wegen einer wichtigen Sitzung nach Berlin fahren. Das hat er auch gemacht. Dort hat er seine Familie besucht, die dort wohnte.
Abends, als er dann endlich im Quartier ankam, erzählte er mir, dass er bei seiner Familie vorbeigegangen sei. Dabei gab es einen Streit mit seinem Sohn, und er hatte seinem Jungen eine Ohrfeige gegeben.
Als Jörg mir das erzählte, war es abends um elf, und wir lagen im Bett. Der Kleine schlief in Berlin, für ihn war die Sache also erledigt. Aber das Herz des Vaters, verstehst du, war noch um elf Uhr nachts unruhig, weil es eine Schwierigkeit mit dem eigenen Sohn gegeben hatte.
Du tust Gottes Herz weh. Du brauchst gar nicht gegen ihn zu protestieren oder etwas gegen ihn zu tun. Du verletzt ihn schon dadurch, dass du sagst: „Den brauche ich nicht, der ist überflüssig für mich.“
Und ich sage dir: Wenn du Jesus gleichgültig gegenüberstehst, ohne ihn durchs Leben gehst und nichts mit ihm und seiner Vergebung zu tun haben willst, dann bist du verloren.
Verlorenheit und die erste Stelle im Leben
Was ist verloren? Verloren ist das, was nicht dort ist, wo es hingehört. Dein Autoschlüssel, der auf dem Campingplatz neben der Mülltonne im Gras liegt, ist eben verloren.
Wenn du als Geschöpf Gottes dein Leben nicht im Schutz und in der Hand Gottes verbringst, sondern außerhalb von Gottes Wirkungsbereich, dann bist du verloren.
Auch wenn du zwar an Jesus glaubst, ihn aber nicht an die erste Stelle in deinem Leben setzt, bist du verloren. Jesus hat entweder die erste Stelle in deinem Leben oder keine. Eine andere Stelle als die erste kommt für den Sohn Gottes überhaupt nicht in Frage.
Es bringt dir nichts, wenn du zuhause in deiner Schatulle verschiedene Scheine aufbewahrst – Taufschein, Konfirmationsschein, Trauschein und was es noch alles geben mag. Wenn du nicht in Wirklichkeit Jesus zur Nummer eins in deinem Leben gemacht hast, dann nützt dir das alles überhaupt nichts.
Wenn du Jesus von der ersten Stelle in deinem Leben verworfen hast, dann hast du ihn überhaupt verworfen.
Die Ursache für die Verwerfung Jesu und Gottes Langmut
Ich komme jetzt noch einmal auf diese Gleichnisgeschichte zurück. Wie kamen die Weingärtner eigentlich dazu, den Sohn Gottes zu verwerfen? Sie haben es gewagt, weil sie eine lange Zeit der Straflosigkeit hinter sich hatten. Einen Propheten nach dem anderen haben sie getötet, ohne dass der Herr sie sofort bestraft hätte.
Das hat sie ermutigt, immer unverschämter zu werden. Undankbare Menschen, die bis zum heutigen Tag die Langmut Gottes missbrauchen.
Vielleicht sagst du: „Ich glaube nicht an Gott, aber mir geht es doch gut. Er hat mich doch noch nicht bestraft.“ „Ich habe weder Krebs noch sonst etwas, bin gesund und wohlgenährt. Ich kann also nicht einfach so weitermachen wie bisher, denn Gott ist ja, wie ihr Christen immer sagt, sowieso gnädig.“
Ja, Gott ist gnädig. Bis zu dieser Sekunde lebst du von der Gnade Gottes. Er hat seine Gnade durch die Sendung seines Sohnes bewiesen, indem er ihn an unserer Stelle zum Schuldigen gemacht hat.
Aber wenn du den Sohn verwirfst, dann hör auf, mit Gottes Gnade zu rechnen. Fang stattdessen an, mit Gottes Gericht zu rechnen.
Die Notwendigkeit der Warnung vor Gericht und Hölle
Uns wird immer wieder vorgeworfen, dass wir den Menschen Angst einjagen, sobald wir von Gericht, Verdammnis oder Hölle sprechen. Aber was denn sonst? Die Bibel sagt, es ist schrecklich, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.
Die Ewigkeit in der Hölle zu verbringen, ist das Furchtbarste, was es gibt. Kein menschliches Gehirn kann sich das ausdenken, und keine menschliche Sprache kann wirklich schildern, was Hölle bedeutet.
Was hast du für eine Vorstellung von der Hölle? Vielleicht so wie im Kinderbuch von Wilhelm Busch, in dem Frau Helene gestorben ist. Ihre Seele hängt vorne an der Mistgabel, der Teufel fährt durch den Kamin nach unten, und dort ist ein großer Kessel, um den Teufelchen tanzen. „Uhaha“, heißt es, „der heilige Franz ist auch schon da.“ So steht es im Kinderbuch.
Ich lese dir aber vor, was in der Bibel steht. Eine einzelne Stelle daraus möchte ich dir nennen. Im 2. Thessalonicherbrief heißt es: Jesus wird kommen, um Vergeltung zu üben an denen, die Gott nicht kennen wollen und die dem Evangelium unseres Herrn Jesus Christus nicht gehorsam sind.
Diese Menschen werden Strafe leiden, das ewige Verderben, fern vom Angesicht des Herrn. Fern sein müssen von Gottes Angesicht – das ist Hölle.
Die Hölle als ewige Trennung von Gott
Ich kann es nur mit Vergleichen versuchen, euch das deutlich zu machen. Als mein Vater früher noch lebte, habe ich oft versucht, ihn anzurufen. Ihr wisst ja, alte Leute hören schwer, und unser Telefonnetz war sowieso nicht das Beste.
Ich wähle also die Nummer, er hebt ab, und ich sage: „Tag, Vater, hier ist Theo, wie geht es dir?“ Da fragt er: „Ist da jemand?“ Ich spreche nun lauter: „Ja, Vater, hier ist Theo, ich wollte mal fragen, wie es dir geht.“ Doch ich höre, wie er sagt: „Scheint keiner dran zu sein,“ und legt auf.
Jetzt wähle ich die Nummer nochmal und rufe gleich richtig laut: „Vater, hier ist Theo aus Karlmarkstadt, hörst du mich?“ Wieder sagt er: „Scheint keiner dran zu sein,“ und legt auf.
Verstehst du? Mein Vater war zu Hause, ich habe seine Stimme gehört, er hat vielleicht sogar auf meinen Anruf gewartet, aber er hat mich nicht gehört, weil irgendetwas in der Leitung kaputt war.
Wenn etwas in der Leitung zwischen dir und Gott kaputt ist – und genau das nennt die Bibel Sünde –, kannst du schreien, wie du willst, irgendwann geht nichts mehr. Eine Ewigkeit lang von Gott getrennt sein zu müssen und keinen Kontakt mehr zu ihm zu bekommen – das ist Hölle.
Wie gesagt, man kann das nur bildlich darstellen. Ich stelle mir die Hölle so vor: Sie hat einen großen Eingang, weil viele hinein wollen. Aber sie hat keinen Ausgang, und das ist das Gemeine daran. Wer einmal drin ist, kommt nicht mehr heraus.
Ich stelle mir auch vor, die Hölle hat Fenster, durch die man hinausschauen kann. Und da siehst du drüben, in Gottes Reich, wie das Fest läuft. Dorthin war ich eingeladen. Und wenn du genau hinschaust, siehst du einen Platz – der Stuhl ist leer, und auf der Tischkarte steht dein Name.
Gott hat für dich einen Platz in der Ewigkeit vorbereitet. Und du sitzt hier und sagst: „Das interessiert mich überhaupt nicht.“ Leute, eine Ewigkeit lang erkennen zu müssen: „Ich war eingeladen, und ich Idiot habe abgelehnt und kann es nicht mehr ändern“ – das ist Hölle.
Leute, das ist wirklich zum Fürchten. Und davor sollen wir uns auch fürchten. Jesus hat ausdrücklich in der Bibel gesagt: „Fürchtet euch vor Gott, der Leib und Seele in der Hölle verderben kann“ (Matthäus 10,28).
Kritik an modernen Gottesbildern und Toleranz
Ja, nun sagen manche zu mir: „Sag mal, was bist denn du für einer? Das riecht doch nach Mittelalter. Wo hast du denn Theologie studiert? Wo kommst du überhaupt her?“
Dann heißt es oft: „Du hast ja ein Gottesbild, das ist ja grauenhaft. Ich habe ein ganz anderes Gottesbild.“ Es wird gesagt: „Ich glaube mehr so an den Jesus der Bergpredigt.“ Wer so redet, hat die Bergpredigt wahrscheinlich nie richtig gelesen.
Gerade in der Bergpredigt spricht Jesus in einer einzigen Predigt gleich mehrmals von der Hölle und warnt davor. Er sagt: „Es wäre mir lieber, du fürchtest dich vor der Verdammnis und flüchtest dich in die Arme von Jesus, der sich dir als Retter anbietet, als dass du leichtsinnig so tust, als ob es das alles gar nicht gäbe.“
Den Vorwurf, wir würden die Menschen durch Angstmacherei in den Himmel treiben, weise ich als totalen Unsinn zurück. Wenn du zum Arzt kommst und er untersucht dich, sagt er vielleicht: „Sie haben eine gefährliche Blinddarmentzündung. Wenn Sie nicht sofort operiert werden, sind Sie in einer Stunde tot.“
Da sagst du doch nicht: „Herr Doktor, kommen Sie mir nicht von der Seite, hören Sie auf, mir Drohungen einzujagen, versuchen Sie nicht, mir Angst zu machen.“ Natürlich bekommst du Angst, wenn dir ein Fachmann sagt, dass du in Lebensgefahr bist. Und wenn du nicht total verblödet bist, wirst du genau das tun, was der Arzt dir sagt.
Denn du weißt genau: Der Arzt stellt die Diagnose nicht, um dich zu schocken, sondern um dich zu retten.
Die Diagnose der Bibel und die Notwendigkeit des Glaubens
Freunde, die klare Diagnose der Bibel über uns Menschen lautet: verloren. Egal, ob du Christ, Moslem, Buddhist oder Atheist bist – ohne deinen Glauben an Jesus Christus bist und bleibst du verloren.
Es ist mir lieber, wenn sich nach der heutigen Predigt wenigstens einige von euch vor dem Gericht Gottes fürchten und sich von Jesus retten lassen, als dass ihr leichtsinnig darüber hinweggeht und dann verloren geht.
Was heißt hier Angstmacherei? Ich habe nur eine Angst: Es könnten einige von euch verloren gehen, und ich könnte von Gott bestraft werden, weil ich nicht die Wahrheit gesagt habe.
Ich wäre ja froh, über andere Themen reden zu können. Aber ich muss meine Botschaft vor Gott am Ende auch verantworten. Er wird mich fragen und sagen: „Theo, ich habe dir einen Auftrag gegeben, hast du ihn ausgeführt? Ich habe dir eine Bibel gegeben, hast du den Leuten das gesagt, was in der Bibel steht, oder hast du die Hälfte weggelassen?“
Ich werde mich durch seine eigenen Worte rechtfertigen. Ich werde sagen: „Ich habe in Weilheim das gesagt, was du, Jesus, selbst gesagt hast. Wer an den Sohn glaubt“, sagt Jesus, „der hat das Leben. Und wer dem Sohn nicht glaubt, der hat das Leben nicht, und der Zorn Gottes bleibt über ihm.“ (Johannes 3,36)
Jesus als der einzige Weg zum Vater
Und jetzt sagst du vielleicht: Das klingt aber furchtbar intolerant. Dann kann ich nur sagen: Ja, das ist so. Es geht ja nicht um mich, es geht um Jesus. Und wenn es um dein ewiges Lebensheil geht, da ist Jesus absolut intolerant. Er sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, und niemand kommt zum Vater außer durch mich.“
Ich fürchte, dass alle, die aus falsch verstandener Toleranz und aus Feigheit dieses Bibelwort, das ich gerade genannt habe, nicht mehr erwähnen und stattdessen nur ein bisschen menschliche Philosophie und Lebensweisheit predigen, statt das biblische Evangelium, den Menschen einreden, es gäbe gar kein Gericht, und alle Aussagen der Bibel über das Gericht verdrehen oder weglassen, einem harten Strafgericht entgegengehen. Egal, ob es sich um Bischöfe, Subundentenpfarrer oder ganze Synoden handelt.
Ich jedenfalls weigere mich, mich an diesem modernen Betrug zu beteiligen. Ich bleibe bei dem, was Jesus gesagt hat: Markus 16,16: „Wer glaubt und getauft wird, wird gerettet; wer nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ Dieses Jesuswort, das ich gerade zitiert habe, ist bei jedem von euch, der mal getauft worden ist, zitiert worden. Das heißt auch: Deine Taufe nützt dir gar nichts, wenn du nicht an Jesus glaubst.
So steht es ja auch im Katechismus von Luther: „Ohne Glauben nützt die Taufe nichts.“ Wenn Jesus wiederkommt, fragt er dich nicht nach einem Taufschein, er fragt dich nach dem, was daraufsteht. Hast du das gelebt, was daraufsteht? War ich denn die Nummer eins in deinem Leben?
Was wird Jesus mit euch Taufscheinbesitzern am Ende machen? Jesus beendet sein Gleichnis von den Weingärtnern mit genau dieser Frage und mit einem ganz schrecklichen Wort. Ich lese es noch einmal im Zusammenhang vor:
Aber so etwas gibt es doch gar nicht, meinten kopfschüttelnd die Zuhörer. Da sah Jesus sie an und fragte: „Was bedeutet eurer Meinung nach der Satz aus dem Alten Testament, der Stein, den die Bauarbeiter weggeworfen haben, weil sie ihn für unbrauchbar hielten, ist zum Grundstein des ganzen Hauses geworden?“
Und er fügte hinzu: „Wer auf diesen Stein fällt, wird sich zu Tode stürzen, und auf wen er fällt, den wird er zermalmen.“ Das heißt also: Wenn du Jesus verwirfst, wird sein volles Gewicht, sein volles Gericht auf dich fallen.
Ich habe es euch ja aus der Bibel vorgelesen, wie das in der Offenbarung beschrieben ist, von welcher Größe Jesus ist, dass Himmel und Erde vor ihm entweichen. Jesus ist nicht das Milchgesicht von irgendeiner frommen Postkarte. Er ist der Weltenrichter, der dich bis in die letzten Tiefen deiner Seele durchschaut. Und wenn du ihn ablehnst, wird sein Gewicht auf dich fallen.
Ich frage dich: Willst du das etwa? Willst du nicht wenigstens mal darüber nachdenken? Wenn Jesus zum Gericht kommt – so heißt es ja in der Bibel – werden vor seiner Gegenwart alle fliehen. Das ist ja ein schrecklicher Gedanke, dieses Zermalmen, das hier steht.
Ich wage es nur, ihn auszusprechen, weil Jesus ihn ausgesprochen hat. Ich würde mir nicht wagen, in einer Predigt so weit zu gehen, wenn Jesus nicht selbst so weit gegangen wäre. Er ist sogar noch einen Schritt weitergegangen: Er hat seine Predigt mit diesem schrecklichen Wort beendet und ist dann weitergegangen ins nächste Dorf.
Ich will nicht mit diesem schrecklichen Wort aufhören und weitergehen, sondern ich möchte dir noch einmal sagen, was Gott unternommen hat, um dich vor dem Gericht zu bewahren.
Gottes Liebe und das Opfer Jesu am Kreuz
So sehr, sagt die Bibel, hat Gott diese Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Verstehst du, du bist Gott nicht egal. Er hängt sich in dein Leben rein, will es verändern und retten. Deshalb hat er sich ans Kreuz schlagen lassen.
Das ist schon Jahrzehnte her. Es gab mal ein bekanntes Musical namens Jesus Christ Superstar, in dem das Leben von Jesus geschildert wird. Der Schauspieler, der Jesus spielte, war Reiner Schöne. Er hat sich mit mir über die Rolle unterhalten und sagte, er habe zwei Probleme: ein inneres und ein äußeres.
Er erklärte, sein inneres Problem sei, wie er als Mensch den Sohn Gottes darstellen könne. Das äußere Problem sei, dass er am Ende der Aufführung zehn Minuten lang mit ausgebreiteten Armen auf der Bühne stehen müsse – mit dem Rücken zum Publikum. Nach zehn Minuten konnte er seine Arme dann wieder runterklappen. Danach ging er in seine Garderobe, duschte, trank ein Bier und bekam noch Zweifel.
So war das bei Jesus nicht. Er machte kein frommes Theater. Bei ihm war alles live. Er bekam keinen Alkohol, sondern musste Essig trinken. Er konnte nicht nach zehn Minuten die Arme senken, sondern musste Stunde um Stunde in der glühenden Mittagshitze am Kreuz hängen. Tropfen für Tropfen wich sein Blut aus seinem Körper, bis er erstickte.
Und er hat das nicht umsonst getan. Mit seinem Blut hat er deine Eintrittskarte in den Himmel bezahlt. Kennst du jemanden, der das für dich getan hat? Kennst du jemanden, der sein Leben auf diese Weise für dich eingesetzt hat?
Was kann Gott eigentlich noch mehr für dich tun? Ich frage dich: Was kann Gott mehr tun, als seinen eigenen Sohn zu opfern? Welchen Beweis seiner Liebe erwartest du noch? Was soll Gott noch leisten, um dir zu zeigen, wie lieb er dich hat?
Ich bitte dich: Anstelle von Christus, der damals mit ausgebreiteten Armen am Kreuz hing, lass dich mit Gott versöhnen. Schieb die Riegel deiner Vorurteile beiseite und lass Jesus in dein Leben.
Appell zur Umkehr und Einladung zur Bekehrung
Freunde, es mag sein, dass ich mich heute an manchen Stellen ein wenig hart ausgedrückt habe. Aber ich habe aus Liebe geredet. Ich möchte, dass ihr mir wenigstens das abnehmt. Ich habe aus Liebe gesprochen, um euch vor eurem Unglück zu bewahren.
Ich wollte nicht mit dem Gericht drohen, sondern euch davor warnen. Eine Drohung kommt meistens aus Hass, aber eine Warnung kommt aus Liebe. Mensch, Jesus liebt dich. Er will nicht, dass du zu den Verlierern, sondern zu den Siegern der Geschichte gehörst.
Und ich frage euch: Wollt ihr wirklich eure Seelen verlieren? Wollt ihr wirklich so weit gehen, ohne euren Erlöser und Retter zu leben und zu sterben?
Freunde, ich bitte euch, ich bitte euch: Kehrt um! Nutzt die Chance und bekehrt euch!
Und diejenigen unter euch, die sagen: „Jawohl, das will ich jetzt machen. Ich will mich dem Gekreuzigten anschließen, ich will meine Schuld loswerden, ich will in den Himmel kommen!“ — wie man das machen kann, wie man Kontakt zu Jesus findet und sich bekehrt: Du brauchst gar nichts weiter zu tun, als Jesus zu sagen: „Ich will zu dir.“ Das musst du ihm sagen. Und Jesus zuzuwenden, das nennen wir Christen beten.
Vielleicht hast du noch nie gebetet. Wenn du nicht weißt, was du zu Jesus sagen sollst, dann sag einfach „Jesus“ und pack in diesen Namen alles hinein, was du fühlst. In der Bibel steht: Wer den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.
Du brauchst keine langen, großen oder gekünstelten Gebete zu sprechen. Sag einfach „Jesus“ und er versteht dich. Du kannst mit Jesus dort reden, wo du jetzt sitzt, ohne dass jemand das mitbekommt, der neben dir sitzt. Du kannst auch unterwegs auf dem Heimweg oder zuhause mit ihm reden.
Wenn du möchtest, kannst du auch später Mitarbeiter ansprechen, falls du noch Fragen hast oder jemanden brauchst, der mit dir betet.
Und du kannst jetzt gleich beim nächsten Lied, das unsere beiden Musiker spielen, nach vorne kommen. Ihr habt heute Abend schon das Holzkreuz hier gesehen. Das ist ein Zeichen. Ein Zeichen dafür, dass wir Christen glauben, dass Jesus jetzt hier ist.
Genauso, wie wir euch das mit der Zeichensprache sagen, kannst du mit deiner Bewegung ausdrücken, was in dir vorgeht. Du stehst auf, verlässt sozusagen dein altes Leben, gehst ein paar Schritte nach vorne, auch wenn das vielleicht nicht leicht ist, und landest hier vor dem Kreuz.
Damit drückst du aus: Das wird jetzt der Zielpunkt meines Lebens. An ihm werde ich mich orientieren, er wird jetzt Nummer eins in meinem Leben.
Du kannst hier vorne stehen bleiben oder wieder zurückgehen. Es geht nicht darum, dass du zu mir oder zu einer bestimmten Gemeinde kommst, sondern darum, dass du zu Jesus kommst.
Ich bleibe hier vorne nur aus einem Grund: um dir zu helfen. Ich werde dir ein Gebet vorsprechen, das du dann nachsprechen kannst. Das Gebet steht auf der letzten Seite der Liedhefte, die ihr in der Hand habt. Es sind ein paar kurze Sätze, die ich vorlese, und indem du sie laut nachsprichst, machst du sie zu deinem eigenen Gebet.
Das ist der entscheidende Schritt der Bekehrung, der neuen Geburt. Hier beginnt das neue Leben.
Danach kommt der nächste Schritt: Mitarbeiter werden sich zu dir stellen. Du musst also nicht alleine hier vorne stehen. Du brauchst keine Angst zu haben. Sie wollen sich mit dir anfreunden und dir weiterhelfen.
Aber es beginnt mit diesem einen ersten Schritt. Während des Liedes, das die beiden Musiker spielen, kannst du jetzt nach vorne kommen.
Zum Schluss möchte ich dir noch etwas sagen: Du hast heute Abend und in dieser Woche eine Menge Informationen bekommen. Vieles davon war dir vielleicht ganz neu.
Meinetwegen kannst du alles vergessen, was du hier in dieser Woche gehört hast. Aber eines bitte ich dich: Vergiss nie wieder, dass Gott dich unendlich liebt.