Ich möchte mich herzlich begrüßen und gleichzeitig für die schönen Tage bei euch bedanken. Es war für mich wieder eine große Freude.
Gestern habe ich einen Spaziergang zur Bea gemacht, und dabei habe ich mich an vieles erinnert. Wie viele Jahre sind vergangen? 36 Jahre zurück – und sogar noch weiter, 40 Jahre zurück. Ich habe an meine Zeit an der Bär gedacht und daran, wie ich dort den Herrn kennengelernt habe.
Damals war ich an der Bär und 17 Jahre alt. Jetzt sind mindestens 36 Jahre vergangen. Dabei habe ich mich gefragt: Wo ist die Zeit hingegangen? Ich bin zu dem Ort gegangen, an dem ich oft gebetet habe. Dieser Ort sieht jetzt ein bisschen anders aus.
Doch dann denkt man sich: Herr, was war das Leben? Wie kurz war das Leben? Mir wurde bewusst, dass nur das bleibt, was der Herr Jesus durch uns tut. Nur das, was der Herr Jesus durch uns wirkt, hat Bestand.
Dann kommt die Sehnsucht: Herr, mach noch vieles durch uns, durch uns schwache Menschen, damit dein Name verherrlicht, geehrt und geheiligt wird.
Persönliche Erinnerungen und geistliche Sehnsucht
Ich möchte herzliche Grüße von meiner Frau ausrichten. Ich habe gestern noch mit ihr telefoniert. Sie ist zuhause bei unserer Alina, während Luca im Kinderlager ist. Luca ist zwölf Jahre alt, Alina ist neunzehn. Die meisten von euch kennen Alina nicht, denn wir haben sie später adoptiert.
Christina ist vierundzwanzig und heiratet im September. Rachel ist ebenfalls vierundzwanzig. Christina ist dreiundzwanzig, und Rachel ist zweiundzwanzig. Sie macht gerade ihre zweite Ausbildung.
Wir sind dankbar, dass der Herr uns Gnade geschenkt hat. Auch sind wir dankbar für alle Gebete. Unsere Gemeindesituation ist nicht so schön. Wir wünschen uns etwas wie hier, aber wir sind in einer Gemeinde mit zwölf Familien. Allerdings müssen wir 25 Minuten fahren. Unsere Gemeinde ist zwar schön, aber eben weit weg. Unsere Kinder haben deshalb nicht so einen Bezug dazu, weil es doch etwas anderes ist, wenn man direkt dort wohnt, wo die Versammlung stattfindet.
Jedenfalls danke ich für alle Gebete, wir brauchen sie. Der Herr hat mir in den letzten Jahren – man kann schon sagen Jahrzehnten – geschenkt, verschiedene Länder zu besuchen. Ich konnte relativ viel reisen und Dienste im Wort Gottes tun. Dabei merkt man, wo man hinkommt, dass es Unterschiede gibt.
Mir geht es jetzt so: Wenn ich dort bin, merkt man, dass gebetet wird. Es wird gebetet, und dann fällt es auch leicht zu reden – gerade dort, wo gebetet wird.
Einführung in den Predigttext: Matthäus 6 und die Bergpredigt
Wollen wir uns jetzt den Text anschauen, Matthäus 6?
Wir haben ja gestern, vorgestern und vorvorgestern einige Dinge aus der Bergpredigt betrachtet. Ich habe hier den zweiten Teil der zehn Worte Jesu aus der Bergpredigt auf der Folie an der Wand projiziert.
Uns sind eigentlich nur noch zwei Worte übrig geblieben: das sechste und das neunte Wort – „irdische Schätze nicht ansammeln“.
Aufruf zum Sammeln himmlischer Schätze statt irdischer
Matthäus 6,19-34 und das neunte geistliche Perlen: „Nicht vor Hunde und Schweine geben“.
Wir wollen uns heute Morgen zunächst den längeren Text anschauen und danach den kürzeren. Beide Male geht es um das Thema Schätze.
Matthäus 6,19 sagt: „Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Fraß sie zunichte machen, wo Diebe durchgraben und stehlen.“
Der Herr Jesus spricht hier ein sehr wichtiges Thema an. Wir haben in den letzten Tagen bemerkt, dass er zentrale Lebensfragen anspricht. Dabei ist sein Blick sehr praxisorientiert, und er legt die Messlatte hoch, indem er die Regeln im Königreich Gottes deutlich macht.
Hier geht es um Geld, ein Thema, das uns alle betrifft: Geld, Materialismus und Vorsorge für die Zukunft. Der Herr Jesus weiß genau, warum er dieses Thema aufgreift. Er spricht darüber, wie sich die Jünger Jesu im Königreich Gottes in Bezug auf Geld und irdische Schätze verhalten sollen.
Er sagt: „Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde.“ Das ist der erste Aufruf. Stattdessen sollen wir uns Schätze im Himmel sammeln. Dabei sagt Jesus nicht, dass wir nichts besitzen dürfen oder sollen. Die Bibel anerkennt Eigentum. Zum Beispiel heißt es: „Du sollst nicht stehlen.“ Das setzt voraus, dass jeder Eigentum hat.
In 1. Korinther 11 spricht Paulus davon, dass Christen Häuser haben, in denen sie essen und trinken können. Das zeigt, dass Besitz und Wohnungen für Christen normal sind. Es geht hier also nicht um Besitz an sich, sondern um das Ansammeln von Schätzen.
Der Herr Jesus gibt in diesem Abschnitt vier Gründe, warum wir uns nicht auf der Erde Schätze ansammeln sollen.
Der erste Grund steht schon in Vers 19: Motte, Fraß und Diebe zerstören die Schätze. Das bedeutet, dass irdische Schätze nicht bleiben. Sie sind unsicher und vergänglich. Sie werden eines Tages zerstört, aber oft auch schon vorher beschädigt.
Zum Beispiel lebt ein PC oder ein Handy nicht ewig, und auch Geld ist vergänglich. Das griechische Wort für „Motten“ meint eigentlich Rostfraß, Wurmfraß oder Insektenfraß. Motten fressen die Kleidung, der Fraß zerstört das, was wir besitzen, und Diebe nehmen den Rest.
Alles ist gefährdet und unsicher, sagt der Herr Jesus. Deshalb sollen wir uns nicht auf irdische Schätze verlassen.
Interessant ist, dass Jesus im Vers 20 im Griechischen das Wort „stetig“ oder „fortwährend“ verwendet. Das betont, dass das Sammeln von irdischen Schätzen nicht unser Leben bestimmen soll. Es soll uns nicht ständig beschäftigen.
Stattdessen sollen wir uns fortwährend Schätze im Himmel sammeln. Dort sind unsere Schätze sicher. Dort können Motten und Fraß sie nicht zerstören, und Diebe können sie nicht stehlen.
Warum sollte es uns etwas ausmachen, hier auf der Erde weniger zu haben, wenn wir doch im Himmel reiche Schätze besitzen? Der Herr Jesus möchte, dass die Jünger und auch wir das erkennen.
Wir haben ein ewiges Erbteil im Himmel. Deshalb dürfen wir bereit sein, abzugeben und wegzugeben. An anderer Stelle sagt Jesus, dass wir unsere Schätze einsetzen sollen, um uns Freunde im Himmel zu schaffen.
Er spricht davon, dass wir den „ungerechten Mammon“ – also Geld und Besitz – dazu nutzen können, Menschen für das Reich Gottes zu gewinnen. Wenn wir zum Beispiel Geld für Bibeln, Traktate oder Benzin ausgeben, um jemanden zu einer Versammlung zu fahren, setzen wir unsere Güter für die Sache des Herrn ein.
Die Verbindung von Herz und Schatz
Zweitens sagt der Herr Jesus in Vers 21, warum wir uns nicht Schätze auf Erden sammeln sollen: „Denn wo euer Schatz ist, dort wird auch euer Herz sein.“ Gestern bin ich an dem Ort vorbeigefahren, wo wir früher gewohnt haben, im März 2017. Das hat mich gar nicht besonders angezogen. Warum? Weder meine Frau noch mein Kind noch mein Büro sind dort zu finden. Dort gibt es keine Schätze für mich.
Wenn man einmal ausgezogen ist, verliert dieser Ort an Bedeutung. Man hat zwar dort gewohnt, aber jetzt ist es nicht mehr interessant. Dort, wo die Schätze sind, zieht es einen hin. Im Geistlichen ist es genauso: Dort, wo wir himmlische Schätze haben, zieht es uns hin.
Deshalb darf ich mich fragen: Wo ist eigentlich mein Herz? Woran hängt mein Herz? Schätze auf der Erde zu sammeln, zieht mich eher weg vom Himmel. In der Schweiz haben wir sehr viel Wohlstand, in Österreich eigentlich auch. Oft denkt man, die Christen haben sich so eingerichtet, als würden sie ewig hier leben.
Ein Bruder hat mir gesagt, es sei gut, wenn uns etwas weggenommen wird und wenn es uns manchmal gesundheitlich schlecht geht. So haben wir überhaupt noch Sehnsucht nach dem Himmel. Sonst denkt man: Warum braucht man einen Himmel? Mir geht es auf Erden so gut.
Meine Frau hat mit einer anderen Frau über den Herrn gesprochen. Das liegt schon länger zurück. Die Frau sagte: „Du, ich brauche keinen Herrn, mir geht es so gut, ich habe alles, was ich brauche, ich brauche Gott nicht.“ Das ist die Gefahr.
Für Gläubige ist das natürlich bekannt, aber die Gefahr bleibt, dass es uns so gut geht, dass wir gar nicht mehr so große Sehnsucht haben, dass der Herr Jesus bald kommt. Deshalb macht der Herr Jesus seine Jünger hierauf aufmerksam: „Wo euer Schatz ist, dort wird auch euer Herz sein.“ Also achtet darauf, dass ihr viele Schätze im Himmel habt.
Wo ist mein Herz? Wo sind meine Gedanken? Das Herz und die Gedanken hängen in der Bibel zusammen. Das haben wir diese Woche schon gelernt. Das Herz ist dort, wo man denkt. Wo sind meine Gedanken? Wo ist mein Herz? Was beschäftigt mich?
Beschäftigen mich die Dinge auf Erden? Der Computer macht oft viele Probleme oder beschäftigt uns stark in unserer Zeit. Elektronische Geräte nehmen viel Raum ein. Ich fahre im Zug, und dort sitzen mehr als 50 Menschen, die ständig auf ihr Handy, iPod, iPad oder ähnliche Geräte schauen und damit beschäftigt sind. Die Ohren sind zugestopft, und der Mensch wird förmlich aufgesogen.
Der Satan weiß genau, womit er die Menschen beschäftigen muss. Finanzkrisen beschäftigen uns. Der Euro beschäftigt uns. Die Unsicherheiten beschäftigen uns. Und der Herr ist nicht mehr im Vordergrund.
Wo sind meine Gedanken? Sind sie beim iPod und Internet, oder sind sie in Offenbarung 21 und 22?
Die Sicht des Herzens und die Gefahr der Zerstreuung
Warum sollen wir uns nicht auf der Erde Schätze sammeln? Weil irdische Schätze die Sicht trüben können.
In Vers 22 heißt es: „Die Lampe des Leibes ist das Auge.“ Wenn dein Auge einfach ist, wird dein ganzer Leib erleuchtet sein. Wenn dein Auge aber böse ist, wird dein ganzer Leib dunkel sein.
Meine Füße haben keine Augen. Sie könnten nicht wissen, wohin sie gehen sollen, gäbe es nicht Fenster in meinem Leib – bildhaft gesprochen – zwei Fenster, durch die Licht in meinen Leib fällt. So wissen meine Füße, wohin sie gehen sollen. Die Lampe oder Lichtquelle des Leibes ist also das Auge.
Wenn das Auge aber nicht einfach ist – das griechische Wort bedeutet „ungeteilt“, also auf eines ausgerichtet, nicht schielend – wenn das Auge im richtigen Zustand ist, fokussiert und nicht getrübt, dann weiß ich, wohin ich gehen soll. Dann wird der ganze Leib erleuchtet sein.
Ist mein Auge aber böse, das heißt krank oder schielend, oder auf zwei Dinge gleichzeitig ausgerichtet, dann wird die Sicht beeinträchtigt und die Proportionen sind falsch. Jesus nimmt dieses Bild und sagt, so darf es in unserem Leben nicht sein: Wir dürfen nicht auf zwei Sachen gleichzeitig ausgerichtet sein.
Manche Christen fahren sozusagen zweispurig. Einerseits möchten sie Jesus Christus und die heiligen Dinge nicht außer Acht lassen, andererseits wollen sie in dieser Welt voll zu Hause sein, Anerkennung finden und nichts verpassen. Doch man verpasst sowieso nichts in dieser Welt.
Ein Bruder aus Rumänien hat mir das besonders gefallen. Dort hat man nicht so viele Möglichkeiten, in Urlaub zu fahren oder vieles zu unternehmen. Er sagte: „Das macht mir jetzt eigentlich nichts mehr. Ich habe mir überlegt, der Himmel ist so lange, die Ewigkeit ist so lang. Die paar Urlaubstage am Schwarzen Meer können das nicht aufwiegen, was für die Ewigkeit da ist. Jetzt setzen wir uns ganz für die Sache des Herrn ein, und im Himmel machen wir dann ganz lange Urlaub. Darum machen wir alles, was uns freut, und dann werden wir richtig genießen. Im Himmel werden wir auch arbeiten, aber wir werden auch genießen. Arbeit wird dort auch ein Genuss sein.“
Diese Haltung eines einfachen Bruders hat mich sehr ermutigt, für den Herrn so zu leben.
Jesus sagt hier, dass irdische Schätze die Sicht sehr stark trüben können.
Ein weiterer Vers, den ich nicht vergessen darf: „Wenn also das Licht, das in dir ist, Dunkelheit ist – wie groß ist dann die Dunkelheit?“ Wenn das Licht des Leibes das Auge ist, und das Auge selbst dunkel ist, dann sind die Fenster dunkel.
Ich habe Michael kennengelernt, der nicht sehen kann. In gewisser Hinsicht ist es einfach finster für ihn. Natürlich helfen die Ohren und andere Sinne, und GPS kann unterstützen, aber die Sicht ist beeinträchtigt.
Im Geistlichen ist es genauso: Wenn das Licht in dir Dunkelheit ist, weil die Augen kein Licht hereinlassen, wie groß ist dann die Dunkelheit dieser Person?
Auf zwei Dinge gleichzeitig zu schielen oder das Auge auf das Falsche auszurichten, hilft nicht. Es trübt die Sicht für das Wirkliche.
Die Unmöglichkeit, zwei Herren zu dienen
Weiter: Da haben wir Vers 24: Niemand kann zwei Herren dienen.
Das heißt im Griechischen: Niemand kann zwei Herren Sklavendienst verrichten. Hier spricht Herr Jesus also von einem Sklavendienst. Unser Herr ist ein guter Herr, aber wir sind echte Sklaven. Wir sind nicht nur ein bisschen Diener, wie man heute vielleicht stundenweise für den Chef arbeitet. Hier ist man wirklich ein Sklave. So versteht der Herr Jesus die Beziehung.
Das bedeutet, unser ganzes Leben gehört dem Herrn, so wie ein Sklave Eigentum seines Herrn ist. Er sagt, niemand kann aber zwei Herren Sklavendienst verrichten, denn entweder wird er den einen hassen. Hassen heißt hier vernachlässigen. Das ist ein hebräischer Ausdruck. Hassen bedeutet nicht nur emotionales Hassen, sondern auch Zurückstellen.
Entweder wird er den einen vernachlässigen und den anderen lieben, oder er wird sich zu dem einen halten und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon dienen. Ihr könnt nicht Gott Sklavendienst verrichten und dem Mammon Sklavendienst verrichten.
Wenn ich ein Leibeigener bin, dann kann ich nicht Leibeigener von zwei Herren sein. Darum geht es. Wieso? Weil ein Herr einen ganz beansprucht. Das liegt in der Natur der Sache eines Herren und eines Leibeigenen. Ein Herr beansprucht mich ganz.
Ist Gott mein Herr, dann beansprucht er mich ganz, und dann möchte er mich ganz haben. Wenn etwas anderes in meinem Leben Herr ist, dann gehöre ich dem anderen ganz. Mit dem Mund sage ich vielleicht Herr Jesus, aber mein Herz ist ganz woanders. Passiert uns das manchmal? Herr Jesus, und in Wirklichkeit meinen wir: Nein, Herr Thomas, Herr Ego.
Aufpassen, sagt der Herr Jesus: Niemand kann zwei Herren dienen. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. Der Mammon war hier ein aramäischer Ausdruck für Besitz, Habe oder Geld. Also ist hier das Irdische gemeint.
Aufruf zur Sorglosigkeit und Vertrauen auf Gottes Fürsorge
Und dann kommt die Schlussfolgerung: Weil dem so ist, weil wir nicht zwei Herren dienen können und weil wir uns nicht auf der Erde Schätze sammeln sollen, sondern im Himmel, was sollen wir in der Praxis daraus schließen?
Deshalb sagt Jesus: „Ihr braucht euch nicht zu sorgen“ (Vers 25). Das ist eine sehr einfache Botschaft: Sorgt euch nicht. Im Schweizer Sprachgebrauch spricht man von „Vorsorge“, das meint Absicherung oder Lebensvorsorge. Jesus sagt jedoch, dass ihr keine Vorsorge braucht.
Darauf folgt ein längerer Abschnitt, der wie ein zweiter Teil aufgebaut ist. Er beginnt erneut mit einem Aufruf, und dann bringt der Herr Jesus vier Begründungen, gefolgt von einer Schlussfolgerung. Die Verse 25 bis 34 erläutern, warum wir keine Dinge ansammeln sollen.
Für uns stellt sich oft die Frage: Warum will ich viel Geld auf dem Bankkonto haben? Manche kaufen Gold, weil sie denken, ein Bankkonto sei nicht mehr sicher. Dann kauft man Gold und legt es irgendwo hin. Das ist verständlich, aber was sagt der Herr Jesus dazu? Er sagt, das ist nicht sinnvoll, denn wir sollen Schätze im Himmel sammeln, nicht auf der Erde.
Jetzt folgen vier Begründungen, warum wir uns nicht sorgen sollen. Zuerst der Aufruf: „Deswegen sage ich euch, sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen sollt und was ihr trinken sollt, noch um euren Leib, was ihr euch anziehen sollt“ (Vers 31). Noch einmal: Sorgt euch nicht! Was sollen wir essen, was sollen wir trinken oder womit sollen wir uns kleiden? (Vers 34). Noch einmal: „Sorgt euch also nicht für das Morgen!“ Das „Morgen“ hier ist ein längerer Zeitraum, wie wir noch sehen werden.
Im Zusammenhang spricht Jesus hier schon von Lebensabsicherung. Es geht nicht um das buchstäbliche Morgen. Die Bibel sagt an manchen Stellen, dass wir ernten müssen. Im Sommer soll man nicht faul sein, damit man im Winter etwas hat. Das ist logisch und nicht das Thema hier.
Hier geht es um Vorsorge und Lebensabsicherung im Sinne von ängstlicher Sorge um die Zukunft. Das beschäftigt uns oft im Leben. Jesus sagt hier, dass wir das nicht tun sollen. Wir haben andere Aufgaben.
Es geht hier um das negative Sorgen, das ängstliche Bedenken der Zukunft, das Streben nach Vorsorge, damit alles abgesichert ist. Es geht nicht um das positive Sich-Kümmern um etwas. Es geht um die ängstliche Zukunftssorge.
Gerade in einer Zeit, in der uns systematisch und bewusst Angst gemacht wird – etwa vor dem Crash – gibt es Kräfte, die dahinterstehen. Wer das Finanzsystem kennt, erkennt, dass bestimmte Ziele verfolgt werden. Das ist ein Politikum.
Ein Ziel ist zum Beispiel ein vereinigtes Europa. Dafür wird mit Angst gearbeitet, um die Menschen zu den gewünschten Zielen zu bewegen. Man erzeugt ein Problem und bietet dann eine Lösung an, die bereits vorbereitet ist. So läuft das in der Welt, in der Welt Satans, der Welt des Menschen, der von Satan gekauft wurde. Dieser verfolgt eigene Ziele.
Wir müssen aufpassen, dass wir da nicht hineingezogen werden. Gerade aktuell, wenn es um Verschuldung und ähnliche Themen geht. Es ist nicht das Ziel mancher großer Akteure, dass Schulden abgebaut werden. Denn sie wissen, dass das Finanzsystem gar nicht funktionieren würde, wenn die Schulden zurückgezahlt würden. Dann gäbe es nämlich kein Geld mehr. Geld entsteht ja durch Schulden. Das ist ein anderes Thema, auf das ich hier nicht eingehen kann.
Wichtig ist, dass wir wissen: Ganz bewusst wird den Menschen Unsicherheit eingeflößt, damit bestimmte Leute ihre Ziele erreichen. Die Menschen sollen sich Sorgen und Angst machen – aber Christen nicht.
Der Christ betrachtet die Sache ganz anders. Spurgeon hat einmal gesagt, dass Sorgen um diese irdischen Belange aus einem „weltlichen Katechismus des Misstrauens“ stammen. Sehr gut ausgedrückt: ein weltlicher Katechismus des Misstrauens.
Der Herr Jesus gibt hier vier Begründungen. Schauen wir uns diese an.
Vier Gründe, warum wir uns nicht sorgen sollen
1. Grund: Wir haben einen himmlischen Vater, der für uns sorgt
Erstens, weil wir einen himmlischen Vater haben, sollen wir uns nicht sorgen. In Vers 25 heißt es: Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung?
Das bedeutet, dass das Leben, das hier im Griechischen mit „Seele“ übersetzt wird, nicht einfach nur die Seele ist. Vielmehr ist unser Leben, unser Seelenleben, unser irdisches Leben wertvoller als Nahrung und wertvoller als die Kleidung, die wir anziehen. Leben und Leib gehören zu einer Person, und diese Person ist wichtig. Sie ist dem Herrn viel wichtiger als das Essen und die Kleidung.
Wenn dem Herrn also die Person, die in einem Leib steckt, dieses Leben, diese Seele, die in einem Leib wohnt, wichtiger ist, dann wird er auch dafür sorgen, dass dieser Leib bekleidet wird und etwas zu essen bekommt. Der Herr wird schon für uns sorgen.
Wir haben einen himmlischen Vater, und dieser Vater weiß um den hohen Wert unseres Lebens. Das wird uns hier dargestellt. Der Vater weiß, wie viel wir wert sind.
Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, noch ernten sie, noch sammeln sie in Scheunen. Und doch ernährt sie euer himmlischer Vater beständig. Das ist ein Ausdruck für Beständigkeit. Er versorgt sie immer wieder und immer weiter. Der Herr sorgt für sie, und wir sollen deshalb auch auf diesen Gott achten und nicht für die Zukunft besorgt sein.
Das heißt aber nicht, dass wir faul sein sollen oder uns auf die faule Haut legen und sagen: „Wir machen einfach nichts, Gott wird schon sorgen.“ Nein, so ist das nicht. Das ist klar.
Ich lese jetzt noch Bibelverse vor, die uns zeigen, dass es richtig ist, für den Winter vorzusorgen. Wir brauchen auch heute einen Kühlschrank, um Lebensmittel länger haltbar zu machen. Damals gab es keinen Kühlschrank, das war noch schwieriger. Aber heute haben wir einige Dinge, die es uns leichter machen.
Sprüche 10,5: „Wer im Sommer einsammelt, ist ein einsichtsvoller Sohn; wer aber zur Erntezeit schläft und im tiefen Schlaf liegt, der ist ein Sohn, der Schande bringt.“ Gott ist für Fleiß.
Sprüche 20,4: „Wegen des Winters mag der Faule nicht pflügen; zur Erntezeit wird er begehren, und nichts ist da.“ Im Winter mussten die Israeliten mit dem Pflügen beginnen, und im Sommer konnte man dann ernten. Wenn man im Winter nicht pflügt, gibt es im Sommer keine Ernte.
Sprüche 19,15: „Faulheit versenkt in tiefen Schlaf, und eine lässige Seele wird hungern.“ Das heißt: Wer faul ist, ist selbst schuld, sagt Gott.
Gott sorgt also für die langfristige Perspektive. Er hat nicht vorgesehen, dass wir für viele Jahre Vorsorge treffen sollen. Für die Jahreszeiten ist das richtig. Aber für viele Jahre, zum Beispiel die nächsten zwanzig Jahre, sich auf die faule Haut zu legen und zu sagen: „Jetzt habe ich Ruhe für die nächsten zwanzig Jahre“, das war nicht gedacht. Siehe dazu das Beispiel des reichen Kornbauers in Lukas 12.
Unterscheidet ihr euch nicht um vieles von ihnen? Seid ihr nicht viel besser als die Vögel? Ihr seid doch viel mehr wert als Vögel.
Wenn Gott schon für die Spatzen sorgt, wie viel mehr wird er dann für uns sorgen? Das schöne Beispiel von Thomas, der für die Blaumeisen sorgt, zeigt das sehr gut. Wie viel mehr wird Gott für uns sorgen?
Fred Colvin hat einmal gesagt: „Gott ist bei der Beerdigung von jedem Spatzen.“ Das ist schön ausgedrückt, oder?
Es heißt: Werden nicht zwei Sperlinge für ein Ass verkauft? Und nicht einer von ihnen fällt auf die Erde ohne euren Vater. Nicht ein Spatz stirbt ohne den Vater. Gott weiß, wenn einer stirbt, und er ist da. Aber wie viel mehr wird er dann für uns sorgen?
2. Grund: Sorgen verlängern unser Leben nicht
Vers 28: Und warum sorgt ihr euch um Kleidung? Achtet auf die Lilien des Feldes, wie sie wachsen. Sie arbeiten nicht und spinnen auch nicht. Ich sage euch, selbst Salomo in all seiner Herrlichkeit war nicht so gekleidet wie eine von ihnen.
Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute wächst und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, wird er euch dann nicht viel mehr kleiden, ihr Kleingläubigen?
Man braucht nichts hinzuzufügen, es ist alles gesagt.
Zweites: Warum sollen wir uns nicht sorgen und Vorsorge für die längere Zukunft treffen?
3. Grund: Wir können unser Leben durch Sorgen nicht verlängern
Vers 27: Weil wir durch Vorsorge unser Leben nicht verlängern können – ganz einfach. Wir können unser Leben sowieso nicht verlängern.
Ja, aber sagt jemand: „Länger machen kann ich es nicht, aber beruhigend ist es doch.“ Was heißt das „beruhigend“? Bedeutet das, dass ich dann nicht mehr beten muss? Aha, brauche ich also nicht mehr zu beten. Ist das der Sinn und das Ziel der Sache, dass ich dann nicht mehr beten muss?
Es ist doch gut, dass manche Dinge unsicher sind. Wie soll ich sagen: Wenn ich manche Dinge nicht weiß, dann muss ich beten. Das ist gesund für mich.
Wer von euch kann durch Sorgen seinem Leben auch nur eine Elle hinzufügen? Also, ihr messt hier das Leben ab – so Meter und Meter fünfzig, oder? Und dann sagt ihr: Wenn du dich um die Zukunft sorgst, machst du das Leben dadurch nicht länger.
Wir würden sagen: Du kannst die Zeit, die du auf Erden bist, nicht verlängern. Es ist also nutzlos, und es löst auch kein Problem. Es offenbart eigentlich nur Kleinglauben. Und Kleinglaube wird in der Bibel nicht geehrt; Kleinglaube wird an einigen Stellen getadelt.
Drittens: Warum nicht sorgen? Weil wir einen so guten Vater haben, der weiß, was wir alles brauchen.
4. Grund: Unser himmlischer Vater kennt unsere Bedürfnisse
Vers 31: Sorgt euch also nicht und sagt nicht: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Womit sollen wir uns kleiden? Denn nach all dem trachten die Heiden. Euer himmlischer Vater aber weiß, dass ihr all dies benötigt.
Wir wissen das eigentlich alle, oder? Doch die Umsetzung in unser Leben fällt oft schwer. Die Lebenssicherung liegt bei Gott; das ist die wahre Versicherung. Es ist also unangebracht, sich für die Zukunft absichern zu wollen, weil ich einen Vater habe – einen Vater, der weiß, was ich brauche und sich wirklich um mich sorgt.
Wotschmeni hat einmal gesagt oder geschrieben: Wenn wir wirklich an die Liebe und Allmacht Gottes glauben, brauchen wir keine Angst zu haben, dass wir etwas, das er uns zugedacht hat, nicht bekommen werden. Das ist sehr gut ausgedrückt.
Wenn ich wirklich an einen Gott glaube, der mich liebt, dann brauche ich doch keine Angst haben, dass ich etwas verpasse. Junge Leute denken oft: „Ah, die würde ich gern heiraten.“ Doch dann hat sich jemand anderes schon verheiratet. Was ist das für ein Denken über Gott? Gott weiß doch viel besser als ich selbst, wen ich brauche.
Das Sorgen stellt eigentlich die Liebe und die Macht Gottes ein wenig in Frage. Das Vorsorgetreffen ist damit verbunden. Einmal hat jemand gesagt: „Schau, wenn du Probleme hast, bring die dem Vater – Probleme, die die Zukunft betreffen. Bring sie dem Vater! Und dann ist es sein Problem.“
„Herr, das ist jetzt dein Problem. Danke, ich bin frei. Das ist jetzt dein Problem.“ Es ist nicht mehr mein Problem, jetzt habe ich es dir gesagt, jetzt ist es deines. Das löst innerlich und befreit manche Menschen. Manche klammern sich an irgendetwas, können nicht loslassen und wollen alles im Griff haben. Dann werden sie innerlich depressiv oder ärgerlich; es gibt verschiedene Reaktionen.
Der Herr sagt: „Du musst lernen loszulassen. Nichts für mich, alles für den Herrn.“ Für die Lebenssicherung Vorsorge zu treffen, ist heidnisch, sagt der Herr Jesus hier im Klammersatz. Ist heidnisch – so machen es die Heiden.
Ja, das ist klar, die Heiden haben nichts anderes, sie müssen Vorsorge treffen. Aber ich kann ganz anders denken: Nichts kann mir geschehen, das nicht vorher durch die Hände und durch den Kopf Gottes gegangen ist. Nichts Übles kann mir widerfahren, das nicht vorher durch Gottes Sieb gegangen ist.
Dann darf ich lernen, die unangenehmen Dinge zu akzeptieren und zu sagen: „Ja gut, Herr, du weißt es. Du hast es im Griff, du hast es zugewiesen und zugeteilt.“ David wurde geflucht, oder? Vom Simi oder Simel wurde er verflucht. Und was sagte David? „Der Herr hat es ihm befohlen, mich zu fluchen.“ Innerlich ist David frei.
Da schreibt dir jemand einen bösen Brief oder beschimpft dich in einem Brief. Und du sagst: „Ja gut, der Herr hat es zugelassen. Ich muss mich nicht ärgern. Ich kann ruhig bleiben, ich muss mich nicht verteidigen.“
Wofür gehen die Heiden arbeiten? Was machen die Heiden? Warum gehen die Heiden arbeiten? Die Heiden gehen arbeiten, damit sie Geld bekommen und für die Zukunft sorgen, oder?
Warum gehst du arbeiten? Ich habe das vor kurzem irgendwo gefragt, ich weiß nicht mehr, wo genau. Ich war mit Jugendlichen zusammen und fragte: Warum geht ihr arbeiten? Um Geld zu verdienen? „Du Heide, du gehst doch nicht arbeiten, um Geld zu verdienen.“ Ja, warum? Wofür soll ich dann arbeiten gehen?
Wofür geht Petrus arbeiten? Petrus ist ein Beispiel. Früher ging Petrus arbeiten, um Fische zu fangen, oder? Dann hat er den Herrn Jesus kennengelernt. Jesus sagt zu Petrus: „Geh arbeiten.“ Petrus antwortet: „Nein, jetzt ist nicht die richtige Zeit zum Fischen.“ Jesus sagt: „Geh trotzdem.“ Petrus sagt: „Gut, dann gehe ich, nur weil du es sagst.“
Dann ging Petrus das erste Mal arbeiten – nicht um Geld zu verdienen oder Fische zu fangen, sondern nur, weil Jesus gesagt hatte, er solle arbeiten gehen. Das war eine Lektion für Petrus.
Warum gehst du arbeiten? Weil der Herr Jesus sagt: „Geh arbeiten.“ Du bist sein Knecht, ich bin sein Knecht – jeder von uns. Warum? Wir denken oft, das sei Gottesdienst und Beruf, und wir müssten es für uns selbst machen. Falsch gedacht, völlig falsch gedacht.
Wir gehen arbeiten, nicht um Geld zu verdienen, sondern weil der Herr Jesus sagt: „Geh arbeiten.“ Und wir fragen ihn: „Was ist heute dran? Welche Arbeit soll ich tun?“ Vielleicht brauche ich gar nicht zu fragen, denn es ist oft schon klar, was morgen ansteht oder für die meisten von uns.
Das muss ich mir bewusst machen, dessen muss ich mir bewusst werden. Ja, wir brauchen Geld, natürlich brauchen wir Geld. Aber der Herr weiß, dass wir Geld brauchen. Und als Nebeneffekt für den Befehl, zu arbeiten, erhalte ich Fische beziehungsweise Geld – wie bei Petrus. Und das war nicht wenig, zumindest bei Petrus.
Der Herr sorgt sehr, sehr gut.
5. Grund: Wir haben einen höheren Auftrag, der unsere Zeit und Kraft fordert
Das Letzte, das Vierte, hier in Vers 33 und 34: Warum nicht Sorge?
Wir sollen Vorsorge treffen, aber uns nicht ängstlich um die Zukunft sorgen, weil wir einen höheren Auftrag haben. Für diesen setzen wir unsere Zeit und Kräfte ein. Wir arbeiten für etwas anderes. Das Sorgen würde uns nur von den täglichen Pflichten des Herrn Jesus ablenken.
Er trachtet aber stets zuerst nach dem Königreich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit. Bereits am ersten Abend haben wir darauf aufmerksam gemacht: Wir trachten nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit.
Was ist denn seine Gerechtigkeit? Wir haben gesehen, dass es in der Bergpredigt um die Praxis geht. Es geht darum, dass die Gerechtigkeit Jesu Christi sich ganz praktisch in unserem Leben auswirkt. Daran sollen wir trachten, und dass das Königreich Gottes gedeiht.
Daran soll ich denken: Die des Geistes sind auf die Dinge des Geistes gesinnt. Den Geist interessiert das Reich Gottes, den interessiert der Herr Jesus, den interessieren die geistigen Dinge. Das schließt Beruf, Arbeitskollegen und Studienkollegen mit ein. Das ist alles dabei, aber ich muss es in diesem Zusammenhang sehen: Das ist jetzt Arbeit für das Reich Gottes.
Wenn ich die Energie, die ich für den heutigen Dienst brauche, für die Lebenssicherung verwende, fehlt sie mir für den eigentlichen Dienst. Ich habe für Gottes Königreich keine Zeit. Das ist eine große Not. Ich weiß, wir sind alle stark unter Druck, das ist mir klar. Der Arbeitgeber macht noch größeren Druck, weil er sich das in der heutigen Zeit leisten kann.
Dennoch muss ich sagen: Ich muss mir überlegen, ob ich wirklich keine Zeit für die Gebetsstunde habe. Es ist wirklich so, dass manche sagen: Nein, ich muss arbeiten, oder: Nein, ich brauche auch noch Freizeit dazwischen und so weiter. Jeder muss das selbst finden, das ist klar. Jeder muss seinen eigenen Weg finden.
Aber der Herr Jesus schafft uns schon Freiräume, wenn wir darum beten. Einmal hier und einmal dort. Ich muss nicht das Fußballspiel sehen. Ich kann mir auch die Ergebnisse am Abend oder am nächsten Morgen anhören. Ich muss nicht 90 Minuten ein 0:0-Spiel anschauen.
Es geht nicht. Ich habe diese 90 Minuten, die ich für etwas anderes verwenden kann. Jetzt kommt die Meisterschaft, die eine ist vorbei, dann kommt die nächste. Der Satan weiß genau, womit er uns beschäftigen kann. Das wird ganz bewusst aufgebaut, damit der Satan uns von den eigentlichen Dingen ablenkt.
Wenn ich die Energie, die ich für den heutigen Dienst brauche, für etwas anderes verwende, dann fehlt sie mir. Gottes Königreich braucht Zeit und Kraft, aber die habe ich dann nicht. Ich muss die Prioritäten richtig setzen. Und dann wird er für die weiteren Bedürfnisse sorgen, die ich brauche.
Sinn und Zweck unseres Lebens ist es nicht, für das irdische Wohl zu leben. Warum lebe ich also für das irdische Wohl? Das ist nicht der Sinn und Zweck des Lebens.
Baksing hat in seiner Autobiografie geschrieben, dass er mit etwa dreißig Jahren überlegte: Warum lebe ich eigentlich für meinen Leib? Das ist ja nicht der Sinn meines Lebens. Dann entschied er sich, für den Herrn zu leben. Er wurde ein so gesegneter Missionar. Man sagt, durch sein Leben sind 400 oder sogar 1000 Gemeinden in Indien entstanden.
Er hat einfach viel gebetet und dann verkündigt. Das war sein Dienst. Er war Evangelist, ein anderer hat einen anderen Dienst, aber das war seine Aufgabe, und der Herr hat ihn verwendet.
Also: Trachtet zuerst nach dem Königreich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dieses alles wird euch hinzugefügt werden. Der Herr wird sich dann schon kümmern. Ich brauche mich also nicht zu sorgen.
Vers 34: Sorgt euch also nicht für das Morgen, denn das Morgen wird für sich selbst sorgen. Der Tag, der gegenwärtige, hat genug eigenes Übel, das heißt eigene Plage, eigene Mühe. Es gibt genug zu tun für heute.
Wenn es für heute so viel zu tun gibt, bringt es nichts, wenn ich für morgen arbeite. Ich soll nicht für morgen arbeiten, sondern für heute. Und da hat der Herr Jesus Aufgaben.
Für die Lebenssicherung Vorsorge zu treffen, irgendwie für die ferne Zukunft vorzusorgen, kostet viel zu viel, sagt der Herr Jesus. Das ist zu teuer. Es hindert uns daran, unsere Kräfte für das Reich Gottes aufzuwenden.
So weit dieses Wort des Herrn Jesus.
Umgang mit geistlichen Schätzen: Matthäus 7,6
Und gebt mir noch eine Minute, dann mache ich noch Kapitel sieben, Vers sechs als Abschluss. Dann haben wir wirklich alles durch.
Kapitel sieben, Vers sechs: Gebt nicht das Heilige den Hunden.
Jetzt kommt die andere Seite. Das war bei den irdischen Schätzen. Jetzt kommen geistliche Schätze. Wie soll man dann umgehen, wenn wir geistliche Schätze sammeln sollen? Wie soll man mit geistlichen Schätzen umgehen?
Gebt nicht das Heilige den Hunden. Entschuldigung, ich muss das gerade suchen: Gebt nicht das Heilige den Hunden. Das Heilige oder die Perlen – was ist gemeint? Das sind geistliche Güter, geistliche Schätze, die die anderen nicht schätzen können, weil sie den Herrn nicht kennen.
Und jetzt kann es sein, dass ich mit den guten Dingen des Wortes Gottes, des Königreiches Gottes, zum Beispiel diese Schätze des Evangeliums weitergebe und ich ernte nur Lästerung. Was haben die Apostel gemacht, wenn sie auf Menschen gestoßen sind, die lästerten über das Evangelium? Haben sie dann weiter evangelisiert, weitergearbeitet mit diesen Menschen, die lästerten?
Was hat Paulus gemacht? Er hat sich abgewandt. Das ist genau dieses Prinzip: Wenn Leute ganz klar dagegen arbeiten und lästern, Geschwister, dann setzen wir unsere Zeit anders ein. Wir verwenden sie nicht für diese Hunde und Schweine, die das Ganze nicht zu schätzen wissen und uns vielleicht sogar noch verfolgen und uns zerreißen.
Bis hier steht: Hunde sind wild und zerfleischend. So sind manche Leute. Im Philipperbrief werden manche Nichtchristen einfach Hunde genannt. Draußen sind die Hunde (Offenbarung 22, Vers 15).
Ja, was macht ein bissiger Hund, wenn du ihm ein paar tausend Euro vor die Nase wirfst? Der kann das nicht schätzen. Oder Perlen oder sonstige Dinge – kann das nicht schätzen. Und Schweine? Wir können auch nicht erwarten, dass Schweine Edelsteine schätzen.
Die Botschaft vom Königreich ist ein großer Schatz. Wer das schätzt, wird alles aufwenden, um das zu erwerben, wie der Kaufmann, der alles verkauft, um dieses kostbare Gut zu erwerben.
Das ist die andere Seite. So gleicht sich also hier das eine Wort, das siebte, mit dem neunten Wort. Sie gleichen sich hier gegenseitig aus: Schätze sollen wir im Himmel sammeln, also geistliche Schätze.
Das heißt aber nicht, dass wir den geistlichen Schatz des Evangeliums nicht weitergeben sollen. Das sollen wir weitergeben. Aber wenn wir es weitergeben, dann heißt das nicht, dass wir es denen weitergeben, die ständig lästern. Ja, dann hören wir auf, es denen zu geben, und dann gehen wir hin zu denen, die es annehmen werden.
So weit.
Abschluss und Gebet
Mit dem möchte ich schließen. Das waren jetzt einige Sketche, einige kurze Bilder von der Bergpredigt. Nun könnt ihr selbst weiterarbeiten. Möge der Herr uns segnen – vor allem, dass wir nicht nur studieren, sondern das Gelernte auch anwenden.
Danke für die schöne Zeit und für eure Aufmerksamkeit. Wollen wir zum Schluss noch beten?
Wir preisen deinen guten Namen und danken dir, dass wir mit dir zu tun haben. Du ermutigst uns immer wieder und erinnerst uns daran, wie Jünger im Reich Gottes leben sollen und wie hilfreich das ist.
Danke dafür, Herr Jesus. Danke für alle Sorgen, die du auf dich nimmst, und dafür, dass du die große Vorsorge für unsere Zukunft bist. Eine Gesellschaft mit unbeschränkter Haftung – das ist wunderbar.
Wir preisen dich und danken dir auch für alle Hilfe. Amen.