Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist. Episode 43
Einführung in die Situation von Maria und Josef
Was für ein Geschenk! Überlegen wir kurz, wie es Maria und Joseph gerade geht. Die Geburt liegt hinter ihnen, Maria dürfte völlig erschöpft sein. Das Kind liegt in der Krippe, und vielleicht kehrt langsam so etwas wie Ruhe ein.
Ich kann mir gut vorstellen, dass die beiden sich ganz schön wundern, warum der Emanuel, das heißt „Gott mit uns“, warum Gottes Sohn auf diese Weise zur Welt kommen musste. Es ist sogar denkbar, dass sie sich die Frage stellen, ob Gott noch mit ihnen ist.
Wisst ihr, Menschen neigen dazu, Umstände als Maßstab für ihre empfundene Nähe zu Gott zu nehmen. Wenn es uns gut geht, der Haushalt läuft, die Kinder hören, die Arbeit gelingt und in der Gemeinde ist irgendwie auch alles in Ordnung, dann glauben wir, dass Gott mit uns ist.
Aber wenn ich mitten im Chaos sitze und nur noch weinen könnte, weil gerade gar nichts läuft, dann scheint Gott doch ganz weit weg zu sein. Oder? So ist zumindest häufig unser intuitives Empfinden.
Die Beziehung zu Gott jenseits der Umstände
Aber genau das können wir von Maria und Josef lernen: Umstände sind kein verlässlicher Maßstab, um die Qualität meiner Beziehung zu Gott zu beurteilen. Es kann sein, dass mein Leben gerade für mich keinen Sinn ergibt. Dennoch befinde ich mich genau dort, wo Gott mich haben will.
Ein angenehmes, geordnetes und nachvollziehbares Leben ist kein Beweis für Gottes Gegenwart. Darf ich das noch einmal betonen? Ein angenehmes, geordnetes und nachvollziehbares Leben ist kein Beweis für Gottes Gegenwart.
Lasst uns deshalb vorsichtig sein, wenn wir zu schnell ein angenehmes Leben mit einem gottgefälligen Leben verwechseln. Die Qualität unserer Beziehung zu Gott oder besser gesagt unsere Gotteserkenntnis hängt nicht von den Umständen ab.
So wie Salomo es treffend formuliert hat in Sprüche 3,6: „Auf all deinen Wegen erkenne nur ihn, dann ebnet er selbst deine Pfade.“ Ich kann Gott auf all meinen Wegen erkennen.
Ein Leben mit guten und schlechten Tagen dient insgesamt dazu, Gott zu erleben, mich an ihm zu freuen, auf ihn zu vertrauen und zu seiner Ehre zu leben. Wie eine Ehe oder eine Freundschaft an Belastungen wächst, so wächst auch unsere Beziehung zu Gott.
In Momenten, die von Unverständnis und Leid geprägt sind, dürfen wir nicht verzweifeln. Stattdessen sollten wir glauben und einfach an Gott festhalten, weil wir fest überzeugt sind, dass er weiß, was er tut und warum er uns gerade das zumutet, was er uns zumutet.
Wenn wir das tun, wird unsere Beziehung zu Gott tiefer werden. Dennoch glaube ich auch, dass Gott weiß, wie er uns mitten in solchen Situationen, die uns überfordern und verstören, beruhigen kann.
Vertrauen in Gott ist die eine Sache, Gottes Güte zu erleben die andere.
Die Bedeutung des Besuchs der Hirten
Für Maria und Josef bedeutete das Folgende: Sie bekommen Besuch.
Lukas 2,16: „Und sie kamen eilend und fanden Maria und Josef und das Kind in der Krippe liegend.“
Die Frage ist: Wer sind sie? Das sind die Hirten. Die Hirten kamen, weil sie wissen wollten, ob das mit dem Kind stimmt. Einem Kind, das in Windeln gewickelt in einer Krippe, einem Futtertrog, liegt.
Mit den Stellen kannten sich die Hirten aus. Sie wussten ganz genau, wo sie suchen mussten. So fanden sie das Neugeborene.
Mit ihnen kam auch für Maria und Josef ein Stück Gewissheit. So schräg sie die aktuelle Situation auch empfinden mussten, hier standen die Hirten, raue Gesellen, die ihnen von einem Engel erzählten. Dieser Engel hatte von einem Kind gesprochen, einem Retter, dem Christus, ihrem Sohn.
Egal, welche Sorgen sie sich vielleicht gemacht hatten, eines wussten sie jetzt ganz genau: Wir sind genau dort, wo wir sein sollen.
Die Botschaft des Engels an die Hirten
Aber fangen wir vorne an: Lukas Kapitel 2, die Verse 8 bis 12.
Es waren Hirten in derselben Gegend, die auf freiem Feld blieben und nachts Wache hielten über ihre Herde. Ein Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie. Sie fürchteten sich mit großer Furcht.
Der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird. Euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in Davids Stadt. Und dies sei euch das Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.“
Zuerst halten wir fest: Ein Zeichen muss in der Bibel nicht unbedingt etwas Übernatürliches sein. Es kann auch ein ganz normales Kind sein, das in einem Futtertrog liegt. Und obwohl Jesus viele übernatürliche Zeichen getan hat, dürfen wir nicht glauben, dass Zeichen immer zwingend übernatürlich sein müssen.
Die Hirten sind draußen auf dem freien Feld. Sie halten Wache und begegnen einem Engel, und es wird sehr hell. Die Herrlichkeit des Herrn umleuchtet sie. Die logische Folge: Sie fürchten sich. Und nicht nur ein bisschen, sondern mit großer Furcht.
Damit wir uns richtig verstehen: Das sind Männer, die es gewohnt waren, wilden Tieren entgegenzutreten und nachts allein draußen Wache zu halten. Und doch bekommen sie richtig Angst. Deshalb beginnt der Engel ganz typisch mit den Worten: „Fürchtet euch nicht!“
Der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkündige euch große Freude, die für das ganze Volk sein wird – eine Nacht der Freude.“
Worüber soll sich das ganze Volk freuen? In Vers 11 heißt es: „Denn euch ist heute ein Retter geboren, der ist Christus, der Herr, in Davids Stadt.“
Die Bedeutung des Retters für die Menschheit
Könnt ihr auch die Plätzchen riechen? Das ist Weihnachten pur. Eine verlorene Menschheit, voller Feinde Gottes, unfähig, sich selbst zu retten und unfähig, die eigene Sünde zu tilgen, bekommt einen Retter. Was für ein Geschenk!
Manchmal frage ich mich, ob wir uns der Größe dieses Geschenks jeden Tag bewusst sind. Wie leicht ist es für uns, die wir vielleicht schon seit Jahrzehnten Kinder Gottes sind, die Tatsache der Errettung als etwas Normales, als eine Selbstverständlichkeit anzusehen. Doch das Wunder der Errettung bleibt ein Wunder. Und es sollte auch für uns ein Wunder bleiben.
Wenn Gott sieht, meine Verlorenheit wahrnimmt, mir entgegenkommt und für mich Mensch wird, um mich von meinen Sünden zu retten, dann darf uns das nie zur Selbstverständlichkeit werden. Die Tatsache, dass Gott mich, den Rebellen, den Feind, den verlorenen Sünder liebt – was für ein Geschenk!
Euch und eben auch ganz mir persönlich ist heute ein Retter geboren. Halleluja! Wie wunderbar ist das denn? Es gibt für mich einen Ausweg. Ich kann von der Schuld meiner Sünde gerettet werden. Ich kann noch einmal neu anfangen. Was für ein Geschenk!
Der Lobpreis der himmlischen Heerscharen und der Frieden mit Gott
Kein Wunder, dass es jetzt laut wird. In Lukas 2,13-14 heißt es: Plötzlich war bei dem Engel eine Menge der himmlischen Heerscharen, die Gott lobten und sprachen: „Herrlichkeit Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
Ein Engelchor tritt auf und lobt Gott. Er feiert den Frieden, der den Menschen zugänglich ist, die Gott gefallen – die Menschen des Wohlgefallens. Doch wer ist damit gemeint? Wer gefällt Gott und lebt unter seinem Wohlgefallen?
Wie so oft ist die Antwort ganz einfach: Es sind die Menschen, die an den Retter glauben, den Gott gesandt hat. Paulus bringt es auf den Punkt in Römer 5,1: „Da wir nun gerechtfertigt worden sind aus Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus.“
Friede hat, wer glaubt. Die Gläubigen sind die Menschen, die Gott gefallen – eben Menschen des Wohlgefallens. Es sind Menschen, an denen Gott seine Freude hat, weil sie sich retten lassen. Menschen, für die Jesus von Nazaret der Retter, der Messias und der Herr wird.
Menschen, die ein Kind in Windeln gewickelt sehen, aber in ihrem Herzen begreifen, welches Wunder sich vor ihren Augen abspielt. Was für ein Geschenk!
Abschluss und Einladung zur Dankbarkeit und Umkehr
Was könntest du jetzt tun? Du könntest Gott für deine Rettung danken.
Falls du dir nicht ganz sicher bist, ob du gerettet bist, könntest du dich heute bekehren.
Das war's für heute. Am zweiten Mittwoch im Monat findet eine Online-Bibelstunde statt. Mehr Informationen dazu findest du in der App.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
