I. Apostel Christi
Paulus stellt sich vor, und unterscheidet sich von Timotheus. Sich bezeichnet er als Apostel. Timotheus, der an der Missionsarbeit wesentlich beteiligt war, bezeichnet er als einen Bruder ( auch in 2.Kor.1,1; Phlm.1). Im Phil. 1,1 bezeichnet er sich und Tim. als "Knechte Christi Jesu", und im 1.Thess.3,2 spricht er gar von "unsern Bruder und Gottes Mitarbeiter am Evangelium Christi". Nie wird Timotheus als Apostel bezeichnet.
Daher drängt sich natürlich auf, daß wir dieser Sache nachgehen, damit wir die Bedeutung der Bezeichnung "Apostel" verstehen. Es stellt sich die Frage: Wer darf sich als Apostel bezeichnen? oder etwas zugespitzter gefragt: Wo sind unsere Apostel heute? Apostel ist ein Wort, das vielfältig gebraucht wird. Apostel heisst ja nichts anderes als Gesandter. Einer, der im Auftrag eines anderen oder im Auftrag einer Organisation handelt. Wir finden in der Bibel Apostel der Gemeinde: Es sei nun Titus, der mein Gefährte und mein Mitarbeiter unter euch ist, oder es seien unsere Brüder, die Abgesandte der Gemeinden sind und eine Ehre Christi: (2.Kor.8,23)Oder Ich hielt es aber für notwendig, Epaphroditus, meinen Bruder, Mitarbeiter und Mitstreiter, euren Abgesandten und Helfer in meiner Not, zu euch zu schicken. (Phil.2,25). Paulus ist aber nicht ein Gesandter der Gemeinde, sondern ein Gesandter Jesu Christi. Aber – wir müssen uns fragen, was macht einen Menschen zum Apostel Christi?
Einer von den Männern, die die ganze Zeit mit uns zusammen waren, als Jesus, der Herr, bei uns ein und aus ging. / angefangen von der Taufe durch Johannes bis zu dem Tag, an dem er von uns ging und aufgenommen wurde, - einer von diesen muss nun zusammen mit uns Zeuge seiner Auferstehung sein. (Apg.1,21-22)Wer nicht Zeuge der des auferstandenen Jesus war, der konnte nicht Apostel Christi sein, denn darauf basiert die Verkündigung, dass sie Jesus, den auferstandenen gesehen haben. Apostel sind Zeugen der Auferstehung Jesus, so sagt Petrus in der Pfingstpredigt: Diesen Jesus hat Gott auferweckt; dessen sind wir alle Zeugen. Apg.2,32. Weil Paulus als Apostel eine Sonderstellung einnimmt, bezeichnet er sich als Missgeburt: Danach erschien er (Jesus) dem Jakobus, dann allen Aposteln. Als letztem von allen erschien er auch mir, dem Unerwarteten, der "Missgeburt". Denn ich bin der geringste von den Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Gemeinde Gottes verfolgt habe. 1.Kor.15,7-9.
Das Kriterium ist also, wer den Auferstandenen gesehen hat. Nicht alle die ihn gesehen haben wurden automatisch Apostel, aber alle die Apostel sind haben ihn gesehen. Paulus betont, dass er dies nicht aus sich selbst wurde, sondern durch den Willen Gottes. Damaskuserlebnis Die Auferstehung Jesu ist ein Grundpfeiler unseres Glaubens. Wenn Jesus nicht auferstanden ist, dann ist unser Glaube vergeblich. Paulus sagt: Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist euer ganzer Glaube vergeblich. Eure Schuld ist dann nicht von euch genommen, / und wer im Vertrauen auf Christus gestorben ist, ist dann verloren. 1.Kor.15,17-18.
Auch die alte Kirche sah in den Aposteln, die Augenzeugen des Auferstandenen, Klemens schrieb an die Korinther (ca.91-98): Die Apostel empfingen die frohe Botschaft für uns vom Herrn Jesus Christus; Jesus, der Christus, wurde von Gott gesandt. Christus kommt also von Gott, und die Apostel kommen von Christus her; beides geschah demnach in schöner Ordnung nach Gottes Willen. Sie empfingen also Aufträge, wurden durch die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus mit Gewissheit erfüllt und durch das Wort Gottes in der Treue gefestigt, zogen dann mit der Fülle Heiligen Geistes aus und verkündeten die frohe Botschaft von der Nähe des Gottesreiches. So predigten sie in Stadt und Land und setzten ihre Erstlinge nach vorhergegangener Prüfung im Geiste zu Bischöfen und Diakonen für die künftigen Gläubigen ein. (1.Klem. 42,1-4) Wie lautet nun die Antwort auf die Frage, wo unsere Apostel heute sind? Antwort: Unsere Apostel sind die selben wie damals, denn Paulus hat als letzter den auferstandenen Herrn gesehen.
Wir haben also zuverlässige Quellen. Die Fakten aufgrund denen wir Glauben, sind uns von Menschen überliefert worden, die Jesus selber gesehen hatten. Es waren auch nicht wenige. Wenn nur einer Jesus gesehen hätte, dann könnte man das anzweifeln. Aber es spielten viele Faktoren zusammen. Also genug Gründe, um dem zu vertrauen, was die Apostel uns überliefert und gelehrt haben. Wenn wir dem Vertrauen, was sie uns lehrten, werden wir zu neuem Leben kommen und für Zeit und Ewigkeit gerettet sein. Petrus, auch ein Apostel, schreibt: Ich seid doch als neue Menschen wiedergeboren worden, aber diesmal nicht gezeugt durch den Samen von sterblichen Menschen, sondern durch das Wort Gottes, das lebt und für immer bestehen bleibt. / Ihr wisst ja: "Alle Menschen sind vergänglich wie das Gras; mit all ihrer Herrlichkeit ergeht es ihnen wie den Blumen auf der Wiese. Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken; aber das Wort des Herrn bleibt für immer in Kraft." Und eben dieses Wort ist euch als die Gute Nachricht verkündet worden. 1.Petr.1,23-25. Wenn Du diesem Wort vertraust, wirst Du neues und ewiges Leben bekommen.
II. Die Autorität der Apostel
Zwei Apostelkreise
Von den Aposteln Christi sind in der Bibel zwei Kreise zu erkennen.
Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias; und er wurde zugeordnet zu den elf Aposteln. (Apg.1,26)Und er führte mich hin im Geist auf einen großen und hohen Berg und zeigte mir die heilige Stadt Jerusalem herniederkommen aus dem Himmel von Gott, die hatte die Herrlichkeit Gottes; ihr Licht war gleich dem alleredelsten Stein, einem Jaspis, klar wie Kristall; sie hatte eine große und hohe Mauer und hatte zwölf Tore und auf den Toren zwölf Engel und Namen darauf geschrieben, nämlich die Namen der zwölf Stämme der Israeliten: von Osten drei Tore, von Norden drei Tore, von Süden drei Tore, von Westen drei Tore. Und die Mauer der Stadt hatte zwölf Grundsteine und auf ihnen die zwölf Namen der zwölf Apostel des Lammes. (Offb. 21,10-14)
(in Lystra) Als das die Apostel Barnabas und Paulus hörten, zerissen sie ihre Kleider und sprangen unter das Volk und schrien: (Apg.14,14)Von den anderen Apostel aber sah ich keinen außer Jakobus, des Herrn Bruder. (Gal.1,19)Grüsst Andronikus und Junias, die zu meinem Volk gehören und mit mir zusammen im Gefängnis waren; sie sind angesehene Apostel und haben sich schon vor mir Christus bekannt. (Rö.16,7) Hingegen zählt Paulus den Apollos (1.Kor.3,5ff), welcher ein mächtiger Verkündiger in verschiedenen Gemeinden war, wie Timotheus nicht zu den Aposteln. Die Verbindung zwischen diesen beiden Kreisen liegt darin, dass alle den Auferstandenen gesehen haben.
Was folgert für uns daraus? Diese Apostel sind für uns die Garantie für eine zuverlässige und wahre Überlieferung. Die Lehre der Apostel ist in der Gemeinde sehr zentral. So lesen wir in der Apg.: Sie hielten an der Lehre der Apostel fest... (Apg. 2,42a)Das Apostolat ist kein Amt der örtlichen Gemeinde. Die Apostel rücken auf eine Stufe mit den at.lichen Propheten: Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlußstein ist Christus Jesus selbst. (Eph.2,20)Nochmals: Wo sind unsere Apostel heute? Bibel hochhalten: Hier sind unsere Apostel!
Wenn wir heute in der Apostel Lehre verharren wollen, so finden wir diese Lehre im Neuen Testament. Nirgendwo sonst ist diese Lehre zu finden. Deshalb ist es gut, wenn wir darum wissen, dass uns im Neuen Testament die Lehre der Apostel begegnet, die eine besondere Autorität besitzt. Beispiel: Newlife -> Anbetung des HG Denn wenn einer zu euch kommt und einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das recht gern. / Ich meine doch, ich sei nicht weniger als die Überapostel. (2.Kor.11,4-5)Nun sehen wir, wie wichtig das Studium der Schrift ist. Bemühen wir uns in der Schrift zu forschen, auch wenn dies Arbeit bedeutet. Verlassen wir uns doch nicht vorschnell auf Traditionen und bilden wir uns nichts auf unsere Gemeindezugehörigkeit ein. Lernen wir zu prüfen. Nicht was alle machen ist immer gut, auch wenn alle Christen sind.
Schluss
Aufruf in der Apostel Lehre zu bleiben, auch wenn viele attraktive Angebote vorhanden sind. Der Sturm hatte den Mast abgeknickt wie ein Streichholz, das Steuerruder war zerbrochen. So trieben sie hilflos auf die Klippen einer einsamen Insel zu. Das Schiff zerbrach an einem Felsen, aber die Besatzung konnte sich retten. Die gesamten Lebensmittel-Vorräte wurden an Land geschafft, darunter auch ein Sack Weizen, wertvolles Saatgut. Auf der Insel rodeten sie sofort einen Acker, um den Weizen auszusäen. Dabei fanden sie Gold. Das Saatgut war vergessen, alles grub nur noch nach Gold. Erst als ihre Lebensmittel zu Ende gingen, dachten sie wieder an den Sack Weizen. In aller Eile wurde ein Feld angelegt, und das Korn in die Erde gebracht. Aber es war zu spät, die Saat ging nicht mehr auf. Erst angesichts des Todes erkannten sie die Wertlosigkeit des Goldes und den Fluch ihrer Begierde. Die Insel ist die Welt, die Schiffbrüchigen sind wir. Das Saatgut ist Gottes Wort. Aber Reichtum und Begierden locken oft mehr als Gottes Wort. Amen