Herr Jesus, wir danken dir für diesen reichen Tag, den wir erleben durften. Danke für jede Begegnung, besonders für die vielen Begegnungen mit dir. Danke für dein Reden, das schon heute Morgen begann und uns den ganzen Tag über begleitet hat.
Wir danken dir, dass du auch jetzt wieder bei uns bist und zu uns sprechen möchtest. Ich bitte dich um Veränderung in unseren Herzen und in unserem Wesen. Bitte schreibe uns ganz neu deine Liebe ins Herz.
Segne Hans-Peter, damit er genau das sagen kann, was dir für uns wichtig ist – für diese Gruppe und für jeden Einzelnen heute Abend. Segne uns mit offenen Ohren und einem wachen Geist, damit wir gut hören können. Amen.
Einführung und Thema des Abends
So, hallo wieder zusammen, meine Lieben! Ich hoffe, ihr hattet einen guten und erfüllten ersten Tag. Ich selbst habe einen sehr guten Tag gehabt – ich habe gelesen und vorbereitet. Das genieße ich immer, wenn ich nicht zuhause bin, denn dann habe ich etwas mehr Zeit für solche Dinge. Zuhause gibt es immer so viele Ablenkungen, und es ist schwieriger, Zeit dafür zu finden.
Das Thema für heute Abend lautet: Body, Soul, Spirit – Körper, Seele, Geist. Das ist das Motto vom Dauernhof. Ich habe jetzt vergessen, mein Dauernhof-Shirt anzuziehen, auf dem bei jedem Shirt „Body, Soul, Spirit“ steht.
Diese Einteilung stammt aus der Bibel, genauer gesagt aus dem 1. Thessalonicher 5,23. Wenn du möchtest, kannst du das gerne aufschlagen und dir die Stelle unterstreichen. Dort sagt der Apostel Paulus zu den Christen in Thessaloniki:
„Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch völlig und vollständig; möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.“ (1. Thessalonicher 5,23)
Hier sehen wir die Unterscheidung des Menschen in Geist, Seele und Leib.
Der Grund, warum wir am Dauernhof mit dem Leib anfangen – also in der Reihenfolge Leib, Seele, Geist – habe ich oft gehört: „Ihr macht alles verkehrt am Dauernhof, sogar das Motto!“
Der Grund dafür ist, dass das Erste, was ich sehe, wenn ich dich treffe, dein Leib ist. Das ist das Offensichtliche. Für mich beginnt es also mit dem Leib. Danach lernt man den Menschen kennen – seine Seele und auch seine Beziehungen, seinen Geist.
Das ist der Grund, warum wir die Reihenfolge umgekehrt haben.
Verschiedene Sichtweisen auf den Menschen
Nun, Atheisten würden darauf bestehen, dass der Mensch nur aus Leib, also nur aus Materie besteht. Das muss zwangsläufig so sein, wenn man die Philosophie des Atheismus vertritt. Manche Psychologen behaupten, dass der Mensch zum einen aus dem materiellen Leib besteht, aber auch aus einer immateriellen Seele. Allerdings gäbe es keinen Geist.
Die Bibel sagt hier: „Völlig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden.“ Jetzt wollen wir uns das ein bisschen genauer anschauen.
Was mir so gefällt, ist: Wahrheit muss immer mit der Realität übereinstimmen. Kannst du dir merken: Wahrheit muss mit der Realität übereinstimmen, soweit wir diese Wahrheit erkennen können.
Schauen wir uns mal diese Dreiteilung an: Körper, Seele, Geist.
Ich beginne mit dem Körper. Dass der Mensch aus Leib besteht, Soma, das ist offensichtlich. Kitzel mal deinen Nachbarn oder haue ihm eine rein, und du hast seine Leiblichkeit damit offenbart.
Der Mensch, sagen wir, ist aus dem Staub der Erde gemacht, so lesen wir es im ersten Mose Kapitel 2. Das heißt, die Materialien, aus denen du bestehst, jeder von euch, kannst du alle im Erdboden finden.
Jemand hat sich mal die Mühe gemacht und das Material des Menschen studiert. Er hat Folgendes festgestellt: Rein materiell besteht der Mensch aus Fett – das ist eine Sache – und zwar so viel Fett im Durchschnitt, dass du damit sieben Stück Seife machen kannst.
Der Mensch besteht auch aus Eisen, ungefähr so viel für einen Hunderternagel, aus Zucker so viel, dass du eine Zuckerdose füllen könntest, aus Phosphor so viel, dass du damit 2200 Zündhölzer bestücken kannst, aus Magnesium, Schwefel und natürlich Wasser.
Der Mann, der diese Aufstellung gemacht hat, sagte: Das Ganze kannst du im Supermarkt um etwa zwanzig Euro kaufen. Und das ist korrekt.
Das, was hier vor mir sitzt, rein materiell, das ist halt nicht so wenig Geld: zwanzig Euro pro Person. Ein bisschen was ist es.
Adam heißt ja Mensch, und Adam heißt aber auch Staub oder Erde. Denn materiell besteht der Mensch tatsächlich nur aus Erde und ist unter Umständen zwanzig Euro wert.
Einmal wird der Pfarrer auch über dich sagen: „Erde zu Erde, Staub zu Staub.“ Mein Vater war Totengräber, da habe ich schon als kleiner Junge immer begeistert zugeschaut, wie er den Totenschädel rausgeworfen hat und so. Das hat mir gefallen.
Aber nach ein paar Jahren waren halt die Knochen noch übrig, aber sonst gar nichts mehr. Und wenn du noch ein paar Jahre wartest, sind die Knochen auch nicht mehr da. Es zerfällt letztlich wieder.
Also der Leib ist offensichtlich. Aber die nächste Frage: Was ist dann die Seele? Die wird jetzt schon ein bisschen schwieriger.
Wo ist die Seele im Menschen? Ein Arzt hat mal einen Leichnam seziert, auseinandergeschnitten, und er hat gesagt: „Ich habe jetzt den ganzen Menschen in tausende kleine Teile zerschnitten mit meinem Skalpell. Aber ich habe keine Seele gefunden.“ Schlussfolgerung: Es gibt keine Seele, der Mensch besteht nur aus Materie.
Nun, ich könnte eine andere Frage stellen. Ich könnte sagen: Ich habe letzte Woche die Orgel in unserer Kirche zerlegt, in die kleinsten Teilchen, tausende Teilchen. Jede Taste, jedes Hämmerchen, jede Pfeife, jedes Schräublein. Aber ich habe keine Musik gefunden. Schlussfolgerung: Es gibt keine Musik.
Die Seele im Menschen ist so etwas wie die Musik in der Orgel. Unser Körper drückt das aus, was unsere Seele ist. Sie ist Ausdruck unserer Persönlichkeit, unserer Lebendigkeit.
Die Seele im Menschen beschreibt das, was unsere Wünsche sind, unsere Träume, unsere Bedürftigkeit, unsere Sehnsucht nach Leben. In der Seele hoffen wir, glauben wir, denken wir.
Dass wir eine Seele haben, ist eigentlich experimentell ganz leicht nachzuvollziehen. Es gibt ja Zeiten, wo man körperlich krank ist.
Heuer gab es eine schlimme Grippe, alle hat es erwischt, mich zum Glück nicht. Ich habe mich letztes Mal zum ersten Mal impfen lassen, das war ganz hilfreich.
Aber wenn man körperlich krank ist, ist das manchmal frustrierend, speziell, wenn man viel geplant hat. Man will etwas tun und kann es nicht. Das ist sehr frustrierend für manche.
Aber zumindest kann ich es einteilen: Ja, ich bin halt krank, ich habe halt Grippe. Ich kann es zumindest verstehen, wenn ich es auch nicht schätzen kann.
Aber manchmal ist meine Seele krank, und das kennt ihr auch. Es gibt Zeiten in meinem Leben – ich hatte im letzten halben Jahr das öfter mal –, dass meine Seele krank ist.
Ich war körperlich total gesund, meine Frau, meine Kinder sind gesund, die Beziehung mit der Hannelore ist auch okay, die Arbeit, die ich mache, ist auch okay. Ich mache sie ganz gerne, arbeite nicht zu viel, nicht zu wenig, finanziell geht es uns auch okay, keine großen Schulden, Schnee ist auch gut.
Aber weißt du, was komisch ist? Es geht mir nicht gut. Ich empfinde keine Freude, es geht mir nicht gut, und ich weiß nicht warum.
Weißt du, was da geschieht? Deine Seele ist krank. Das ist normal.
Schlag mal auf Psalm 42, Vers 6, da lesen wir auch von jemandem, dessen Seele krank war.
Psalm 42, Vers 6. Das ist eigentlich ein Gebet, aber es ist in dem Fall kein Gebet, weil er mit sich selbst redet.
Da sagt der Psalmist, Psalm 42, Vers 6, er spricht zu sich selbst und sagt: „Was bist du so aufgelöst in mir, meine Seele, was stöhnst du in mir?“ Er redet zu seiner eigenen Seele und sagt: „Was ist los mit dir? Warum bist du so deprimiert? Warum geht es dir so schlecht?“
Also sowohl der Körper als auch die Seele können gesund oder krank sein.
Wir lesen in 1. Mose 2,7, schlagt es gerne auf. Es ist immer gut, wenn ihr könnt, es aufzuschlagen, sich das anzusehen, zu wissen, das steht in der Bibel. Das ist nicht irgendeine Erfindung von irgendeinem klugen Menschen, sondern das steht da drin.
Genesis 2,7: Da bildete Gott der Herr den Menschen aus dem Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase den Atem des Lebens, und so wurde der Mensch eine lebende Seele.
Das heißt, Seele steht für Leben. Sein Atem des Lebens wurde in den Menschen eingehaucht, und das ist die Seele.
Übrigens wunderschön: Als Gott den ersten Menschen schuf, da gab er ihm den ersten Kuss. Und dieser erste Kuss beseelte den Menschen – erste Zärtlichkeit, erste Liebe – und das ist die Seele, das Leben in uns.
Darum erlebt man auch, wenn zum Beispiel ein geliebter Mensch stirbt – das ist bei euch noch nicht so oft der Fall, weil ihr seid noch zu jung dafür, einige von euch haben es erlebt –, dass ein guter Freund vielleicht verunglückt ist oder wer immer.
Je älter du wirst, desto mehr Begräbnisse musst du besuchen. Ich war schon bei ziemlich vielen, aber immer, wenn ein Angehöriger stirbt, mit dem ich eine Beziehung hatte, da stehst du vor dem Sarg. Der ist ja oft noch offen, ich bin auch im Bergrettungsdienst, da kommst du oft zu den Lebenden nicht mehr, und da liegt dann der Leichnam, und da denkst du: Das ist nicht mehr der Mensch, das ist nur noch die Hülle, aber der Mensch ist nicht mehr da.
Und die Sache ist, im griechischen Denken, von dem wir alle geprägt sind – da kannst du nichts dafür, das ist einfach so –, da sehen wir Körper und Seele als zwei Substanzen. Man nennt das den Dualismus. Es ist nicht so wichtig.
Aber was wichtig ist, zu verstehen: Im religiösen griechischen Denken ist der Leib das Minderwertige, das Böse, das Irdische. Und die Seele hingegen ist das Unsterbliche, das Hochwertige, das Himmlische.
Das kommt aber nicht aus der Bibel, das kommt aus dem griechischen Denken. Die Bibel macht das nicht. Wir kommen noch dazu.
Die Bibel bezeichnet den Menschen als Körper, Seele und Geist – in seinen Beziehungen, nicht in den Substanzen.
Und da komme ich zum Dritten jetzt, nämlich zum Geist.
Wenn der Leib, der ist offensichtlich, dein Zelt da ist, wenn die Seele in uns unsere Sehnsucht, unsere Wünsche, unsere Bedürftigkeit ist, was ist dann der Geist?
Der Geist beschreibt unsere Beziehungsfähigkeit. Und ich habe es heute Vormittag schon gesagt: die vertikale Beziehung zu Gott und die horizontalen Beziehungen zu anderen Menschen.
So wie das Leben ist, ist es einzigartig. Es gibt kein „Du“, das so lebt.
Der Geist im Menschen macht uns zum Gegenüber Gottes. Das ist auch völlig logisch, weil Gott Geist ist. Und wenn du mit Gott kommunizieren willst, musst du aus dem Geist geboren werden.
Das heißt, der Geist beschreibt das Element im Menschen, das uns in Beziehung bringt zu Gott und zu anderen.
Etwas, das mich fasziniert, ist, dass das, was man in der modernen Medizin und Psychologie entdeckt, alles bereits in der Bibel drinsteht.
Keine Ahnung, ob du Interesse hast an Psychologie und so weiter. Mich fasziniert das ein bisschen. Ich bin überhaupt kein Psychologe, aber ich lese ein bisschen was.
Auch die moderne Medizin hat inzwischen erkannt, dass der Mensch nicht nur Leib ist.
Das heißt, wenn ein Mensch krank ist und man ihn gesund machen will, genügt es oft nicht, nur seinen Körper, seinen Soma, zu heilen.
Körperliche Heilung ist wichtig. Wir sind froh, dass wir die moderne Medizin haben, ich bin dankbar dafür.
Aber manchmal ist die Seele im Menschen krank, und weil die Seele krank ist, ist auch der Körper krank.
Darum gibt es in der modernen Medizin die Psychosomatik, da wird die Psyche behandelt und das Soma, der Leib, weil beide krank sind. Es genügt nicht, nur den Leib zu heilen.
Und jetzt hat man auch entdeckt – und ich finde das faszinierend –, dass manche Menschen nicht nur leiblich krank sind, nicht nur seelisch krank, sondern ihre Beziehungen sind krank.
Darum gibt es heute die Pneumopsychosomatik, wo der Mensch geheilt wird in seinen Beziehungen, in seiner Seele und an seinem Leib.
Und genau das sagt die Bibel schon vor Tausenden von Jahren: Gott möchte, dass wir geheiligt, heil werden an Körper, Seele und Geist.
Interessant ist auch: Vor ungefähr hundert Jahren hat der Franzose Binet, so hat er geheißen, den sogenannten Intelligenzquotienten entdeckt und beschrieben.
Man sagte, der Mensch sei dann erfolgreich, wenn er einen hohen Intelligenzquotienten hat.
Ich glaube, meiner ist nicht sehr hoch, ich habe es nie getestet, ich werde es auch nicht, sonst bin ich nur frustriert.
Es ist schön, wenn jemand einen hohen IQ hat, das ist sicher kein Fehler, aber es gibt hochintelligente Toren, hochintelligente Narren, die gibt es auch.
Vor ungefähr dreißig, vierzig Jahren hat man dann festgestellt, ein hoher IQ reicht nicht aus für ein gutes, erfolgreiches Leben, sondern man braucht einen guten EQ, einen guten emotionalen Quotienten.
Das heißt, ein Mensch kann seine Intelligenz nur dann richtig einsetzen, wenn er auch seine Emotionen mit einbezieht, wenn er barmherzig sein kann, wenn er nachdenkt.
Das ist ein insgesamt erfolgreicher Mensch.
Und seit etwa zwanzig Jahren hat man einen dritten Quotienten entdeckt, nämlich den SQ, den spirituellen Quotienten.
Weil man festgestellt hat, ein Mensch, der wirklich gesund oder erfolgreich ist, braucht nicht nur einen guten Intelligenzquotienten, er braucht nicht nur einen guten emotionalen Quotienten, er braucht auch gute Beziehungen und einen Sinn im Leben.
So hat man diese Dreiteilung auch in der Psychologie geschaffen, um einen erfolgreichen Menschen zu beschreiben.
Nun, was mich fasziniert, und da sind wir jetzt bei Jesus, ist, dass das Anliegen Gottes in der ganzen Bibel ist, dass der Mensch gesund ist an Körper, Seele und Geist.
Ich lese noch einmal 1. Thessalonicher 5,23. Ich habe es gelesen, ich lese es noch einmal.
Da sagt Paulus: Er betet für die Christen und sagt: „Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige oder heile euch, völlig und vollständig möge euer Geist und Seele und Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.“
Das heißt, was ist das Anliegen Gottes für uns? Dass wir Leib, Seele und Geist untadelig bewahrt und geheilt werden.
Wer die Bibel liest, kann nicht übersehen, dass Jesus Menschen sehr oft geheilt hat, Hunderte, wenn nicht Tausende. Manchmal lesen wir, er heilte alle, die da waren usw.
Jesus hat die Menschen körperlich geheilt, ja, das stimmt, absolut. Den blinden Mann, verkrüppelte Personen usw.
Aber meistens war die Heilung nicht nur körperlich, sondern körperlich und seelisch.
Zum Beispiel die Frau am Brunnen, die Samariterin. Die war körperlich, soweit wir wissen, völlig gesund, aber ihre Seele war krank, und Jesus heilte ihre Seele.
Im Johannes 3 ist ein Mann, der hieß Nikodemus. Der war körperlich auch gesund, seelisch wahrscheinlich auch, das war ein erfolgreicher, angesehener Mann.
Aber wisst ihr, was krank war bei ihm? Der Geist. Er musste aus dem Geist geboren werden.
Und Jesus ist der Heiland an Körper, Seele und Geist.
Ich bin sehr dankbar, dass ich in meinem Leben eigentlich alle drei erlebt habe.
Ich bin als 15-Jähriger zum Glauben gekommen, habe es euch vorgestern erzählt, in unserer evangelischen Kirche, und habe geistliches Leben empfangen.
Seitdem bin ich mit Jesus unterwegs – eine Heilung am Geist. Ich kann mit Jesus kommunizieren.
Aber das Schöne ist, ich habe auch eine seelische Heilung erfahren.
Ich habe euch auch gesagt, dass ich echt einen extremen Minderwertigkeitskomplex hatte, nicht so, dass die Dinge, die ich tat, witzig waren, sondern die waren peinlich. Man schämt sich darüber, das zu sagen, was man da getan hat.
Vor ein paar Jahren war ich mal in Australien, in Brisbane, habe dort auf einer Konferenz gepredigt mit einem Freund von mir, Charles Price, der ist Pfarrer in Kanada.
Da sind wir am Abend beisammengesessen. Er hat mir erzählt, dass er als junger Mann eigentlich einen ziemlichen Komplex gehabt hat.
Da habe ich gesagt: „Das ist aber komisch, davon sehe ich überhaupt nichts mehr.“
Dann habe ich ihm erzählt, dass ich als junger Mann einen extremen Minderwertigkeitskomplex hatte.
Er hat zu mir gesagt: „Aber Hans-Peter, ich sehe bei dir auch nichts mehr davon.“
Dann ist mir zum ersten Mal bewusst geworden: Ja genau, komisch, das habe ich überhaupt nicht bemerkt, dass ich da gesund wurde. Meine Seele ist da gesund.
Ich war nie auf Therapie, habe auch nie ein Seelsorgergespräch darüber gehabt, aber die Beschäftigung mit dem Wort Gottes und der Zuspruch seiner Liebe hat mich über die Jahre geheilt.
Ich habe auch körperliche Heilung erfahren.
Ich war ja früher hauptberuflich Bergführer und Skilehrer, war wochenlang unterwegs auf Hütten, habe Kurse gehalten und so weiter.
Als ich dann zum Dauernhof ging, war ich in dem Sommer noch auf dem Gletscher bei einer Ausbildungswoche. Ich war damals im Team für die Ausbilder für österreichische Skiführer.
Plötzlich konnte ich die Sonne nicht mehr ertragen. Das ging relativ schnell, und ich musste nach Hause. Ich bin von Doktor zu Doktor gegangen, aber keiner konnte mir sagen, was das Problem ist.
Jeder wusste, ich vertrage die Sonne nicht, das war nicht angenehm. Die Haut, viel Wasser unter der Haut, extrem, extrem juckend. Es war extrem unangenehm.
Es wurde so schlimm, dass ich einen Winter gar nicht mehr aus dem Haus konnte ohne Gesichtsmaske, weil die Sonne das sofort ausgelöst hat.
Zwei Jahre ging das so hin. Alles, was ich bekam, war immer Kortison, das hat ein bisschen gelindert, aber nie geheilt. Die Haut wurde eigentlich immer schwächer und schlechter dabei.
Dann habe ich oft den Jakobusbrief gelesen, da steht nämlich: „Ist einer von euch krank, der rufe die Ältesten, sie sollen Sünden bekennen, füreinander beten, den Kranken salben, und Gott wird ihn aufrichten.“
Nach zwei Jahren haben wir gedacht: Ich glaube, es ist dran.
Ich konnte nicht mehr aus dem Haus, ich konnte weder Skifahren geben wie meine Gruppen, noch predigen am Abend.
Ein paar Freunde sind vor mir gekommen, unser Pfarrer, ein lieber Freund, der Bruder und noch ein paar andere, vier oder fünf, haben Sünden bekannt, haben gebetet zusammen, mich gesalbt mit so einem Babyöl, gebetet darüber.
Zwei Tage später war es weg. Seitdem kann ich ganz normal. Ich bin immer noch sensibel, aber ich kann ganz super damit leben.
Das heißt, ich habe erlebt, Jesus echt als meinen Heiland in geistlicher Hinsicht, in seelischer Hinsicht und an meinem Leib.
In der ganzen Bibel lerne ich, dass Gottes Anliegen für dich und für mich ist, dass wir heil werden.
Im 2. Mose 15,26, schlag es mal auf, das müsst ihr euch unterstreichen.
2. Mose 15,26: Da stellt sich Gott seinem Volk Israel vor und sagt zu ihnen im zweiten Teil von diesem Vers: „Ich bin der Herr, euer Arzt.“ Oder deine Übersetzung sagt vielleicht: „Ich bin der Herr, der dich heilt.“
Ich bin der Herr, euer Arzt.
Jesus ist unser Gott, unser Arzt.
In Lukas 2 lesen wir, als Jesus geboren wird: Da sagt der Engel: „Ich verkündige euch große Freude, euch ist heute ein Retter geboren.“
Das heißt, wenn Gott unser Retter und unser Arzt ist, dann können wir mit Gewissheit sagen, dass Gott möchte, dass wir heil und gerettet werden. Das ist sein Wille.
Jesus kam in diese entstellte Welt, um uns heil zu machen – an Körper, Seele und Geist.
Aber jetzt kannst du sagen: „Ja, Hans-Peter, wunderschöne Geschichte von dir, glaube ich dir auch, aber ich habe es ganz anders erlebt.“
Und ich kann euch sagen, ich auch.
Ich kenne nämlich auch eine andere Seite, nämlich die, dass liebe gläubige Menschen, obwohl sie glauben, nicht gesund werden.
Eine liebe Schwester bei uns, die schon 18 Jahre im Rollstuhl ist und jeden Tag Schmerzen hat, wurde schon gebetet darüber. Sie ist bis heute krank.
Ich habe keine Ahnung warum.
Ich habe auch erlebt, das ist fast noch tragischer, dass Menschen krank wurden, weil sie glauben.
Es gibt nämlich auch einen falschen Glauben, und ein falscher Glaube bewirkt – man nennt das eine religiöse Neurose.
Es gibt Menschen, die nicht wegen ihres Glaubens geheilt werden – „dein Glaube hat dich geheilt“ – es gibt auch Menschen, die werden wegen ihres Glaubens krank, nämlich dann, wenn es ein falscher Glaube ist.
Manchmal ist es nicht so, dass der Glaube uns heilt. Manchmal muss dein Glaube geheilt werden, nämlich dann, wenn er falsch ist.
Es gibt auch einen falschen Glauben, auch unter Christen, und der macht Menschen krank.
Immer schlagt mal auf Titus Kapitel 1, da hat Paulus es mit falschen Lehren zu tun.
Und da spricht er das an.
In den Timotheusbriefen und auch im Titusbrief, man nennt die die Hirtenbriefe, war das Problem, dass falsche Lehrer einen kranken Glauben vermittelt haben.
Da sagt zum Beispiel Paulus im Titus 1, Vers 13: „Dieses Zeugnis ist wahr, aus diesem Grund weise sie streng zurecht, damit sie im Glauben gesund werden.“
Ihr Glaube muss gesund werden, weil er eben krank ist.
Ich möchte euch jetzt auf eine Sache hinweisen, wo ich glaube, in Bezug auf Körper, Seele und Geist, wo Christen immer wieder bis zum heutigen Tag erkranken.
Eine dieser ungesunden Lehren, speziell in Bezug auf unseren Leib, kommt aus der sogenannten Gnosis. Das heißt Erkenntnis.
Schlagt mal auf 1. Timotheus 6,20, brauchst du nur eine oder zwei Seiten nach vorne.
1. Timotheus 6,20: Da warnt Paulus den Timotheus vor dieser falschen Lehre und sagt: „O Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, indem du die unheiligen Lehren redest und Einwände der fälschlich so genannten Erkenntnis meidest.“
Die fälschlich so genannte Erkenntnis, das ist die Gnosis. Gnosis heißt Wissen. Sie glauben, sie wissen etwas.
Nun, was haben diese falschen Lehrer propagiert?
Sie haben propagiert, dass Körper und Seele zwei Substanzen sind.
Der Körper, der Leib, ist das Minderwertige, das Böse, das Irdische.
Die Seele hingegen ist das Himmlische, das Unsterbliche, das Hochwertige.
Man nennt das den Dualismus, diese Zweiseitigkeit.
Diese Lehre hatte zwei Lebensstile zur Folge.
Da gab es jene Christen, die sagten: „Okay, also Leib und Seele sind getrennt. Mit der Seele bin ich mit Jesus verbunden, aber mein Leib, der ist ja irdisch oder unterirdisch, den kann man vergessen.“
Also sagten sie: „Kann ich mit meinem Leib mit einer Prostituierten schlafen jeden Tag? Das beeinflusst ja meine Beziehung zu Gott nicht, weil das ist ja meine Seele.“
Darum gab es damals sogenannte Tempelprostituierte. Die haben in der Prostitution geschlafen, dann haben sie angebetet.
Das kommt aus diesem Dualismus, wo ich Leib und Seele trenne.
Dann gab es das andere Extrem aus derselben Lehre, nämlich diejenigen, die den Leib, weil er ja minderwertig und böse ist, verachteten, geißelten und beinigten – die sogenannte Askese.
Jemand hat mal gesagt: Askese ist Käse.
Das sind jene, die sagen: „Der Leib ist schlecht, der muss geschlagen werden.“ So wie Martin Luther, habt ihr den Film gesehen? Als katholischer Priester musste er sich selbst beineiden, weil der Leib sündige Gelüste hat und so weiter und verachtet werden muss.
Das war das andere Extrem.
Dagegen schlägt Paulus auf 1. Timotheus Kapitel 4, Verse 1-4 an.
Dort spricht Paulus genau gegen diesen Geist, gegen diese Lehre:
1. Timotheus 4,1: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind.“
Nun, was sagen diese Lügenredner?
Vers 3: „Sie verbieten zu heiraten und gebieten sich, von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat zur Annahme mit Danksagung für die, welche den Glauben und die Wahrheit erkennen. Denn jedes Geschöpf Gottes ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es immer mit Danksagung genommen wird.“
Was haben diese falschen Lehrer gesagt? Der Leib, alles das Essen, der Sex, all das ist böse, das ist irdisch, fleischlich, das muss gezüchtigt werden.
Das ist die hellenistische Leibverachtung, die aber überhaupt nicht biblisch ist, sondern aus dem griechischen Denken kommt.
Leider ist es so, dass dieses Denken in vielen Kirchen über die Jahrhunderte Einfluss genommen hat.
Und Christen sich definiert haben: „Ja, in der Welt muss ich alles meiden, kein Spaß, tanzen nicht, trinken nicht, darfst alles nicht tun, dann gefällst du Gott.“
Das ist aber nicht biblisch.
Jetzt möchte ich euch zeigen, wo das herkommt. Warum denken Christen so?
Schlagt mal auf 1. Johannes 2,15-17.
Ich gebe euch die zwei Stellen, die stärksten Stellen, was solche Christen zitieren würden, um zu zeigen, dass man den Leib als guter Christ verachten muss und alles Weltliche ablehnen soll.
1. Johannes 2,15-17: „Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.
Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen, der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.
Und die Welt vergeht und ihre Begierde, wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.“
Schau: Hier bekommst du den Eindruck: „Boah, also ich will ja nicht der Feind Gottes sein, also muss ich jetzt der Weltfeind sein. Und ich will ja Gott gefallen, also darf mir die Welt nicht gefallen.“
Man bekommt den Eindruck: Ein Christ, der sich an weltlichen Dingen erfreut, ist der Feind Gottes.
Ich war vor einer Zeit mal in einer bestimmten christlichen Gemeinschaft in Deutschland – ist egal, welche es ist – und ein Mädchen wollte mit mir ein Gespräch haben.
Sie hatte Tränen in den Augen, ihr ging es nicht sehr gut, sie hatte ein wahnsinnig schlechtes Gewissen über ihren Lebensstil.
Sie erzählte, dass ihr Freund, der viel geistlicher ist als sie, sagt, sie gehe so gerne mit ihren Freunden aus und trinke was mit ihnen.
Ihr Freund studiert zuhause die Bibel. Sie geht auch gern mal Skifahren, und ihr Freund geht in die Gemeinschaft, in die Stunde oder wie auch immer das heißt.
Sie geht gern tanzen, er würde das nie tun.
Was ist die Schlussfolgerung? Er ist sehr geistlich, ich bin sehr ungeistlich.
Warum denkt sie so? Das lehrt die Bibel nämlich nicht.
Die falsche Annahme, dass wenn ich das, was die Welt, Gott mir in der Welt gegeben hat, genieße, das falsch sei.
Wir machen keinen Unterschied zwischen irdisch und fleischlich. Ich komme noch dazu.
Jetzt schauen wir noch mal Jakobus 4, lesen wir noch mal mit:
Jakobus 4,1-4: „Woher kommen Kriege, woher kommen Streitigkeiten unter euch? Nicht daher aus euren Lüsten, die in euren Gliedern streiten?
Ihr begehrt und habt nichts, ihr tötet und neidet und könnt nichts erlangen.
Ihr streitet und führt Krieg, ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet.
Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden.
Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist?
Wer nun ein Freund der Welt sein will, der weist sich als Feind Gottes.“
Von welcher Freundschaft mit der Welt redet er hier?
Er redet über Streit, Krieg, Gier, Neid, Ehebruch, über Übel, über berechnendes Bitten.
Wer diese Dinge tut, der ist ein Feind Gottes.
Das sind die Dinge der Welt, die er gerade aufgezählt hat.
Gehen wir noch einmal zu Johannes Kapitel 2, lesen wir, was dort steht.
Manchmal liest man das so und denkt sich: Ja genau, so ist es.
Aber man liest nicht genau.
Man braucht nicht mal studieren, man braucht nur genau lesen, was da steht.
1. Johannes 2,15: „Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist. Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm.
Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen, der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.
Und die Welt vergeht mit ihrer Begierde.“
Worüber redet Johannes hier? Über Gier und Stolz.
Wer diese Dinge liebt, der liebt Gott nicht.
Das sind die Dinge, von denen wir uns fernhalten sollen.
Das heißt aber nicht, dass ich nicht tanzen gehen darf, dass ich nicht Ski fahren gehen darf, dass ich nicht auf einen Drink gehen darf mit Freunden.
Das hat damit überhaupt nichts zu tun.
Und das wird leider oft immer noch missverstanden.
Am Dauernhof, wie ihr wisst, verbinden wir sehr viel Glaube mit Sport, Sport und Glaube, Glaube und Sport.
Weil wir glauben, es besteht ein Zusammenhang zwischen Leib, Seele und Geist.
Wer seinen Leib übt, der macht auch seine Seele gesünder und auch seinen Geist.
Und umgekehrt: Wer geistlich sich übt, da wird auch die Seele und der Leib gesünder.
Es ist ein Zusammenhang. Übrigens ist das inzwischen ja medizinisch bewiesen.
Oft wird ein Mensch seelisch total krank, und sein Körper ist auch nicht gesund.
Wenn seine Seele gesund wird, wird der Körper gesünder.
Da ist dieser Zusammenhang.
Aber manche Christen tun sich schwer mit dem, was wir tun.
Wisst ihr warum? Weil sie sagen: „Aber was ihr alles macht, ihr geht Ski fahren, snowboarden, ihr geht surfen, Radfahren, Klettern, also das ist ja alles weltlich, was ihr da macht.“
Und sie sehen das alles als fleischliche Lüste, denen wir uns hingeben.
Viele halten auch Sport für völlig unwichtig oder unbiblisch, weil der Leib ja nur ein Hindernis ist, den kannst du vergessen.
Das ist aber nicht korrekt.
Sondern da ist eben der Zusammenhang.
Jemand hat mal gesagt – das hat mir gut gefallen – jemand, der es auf seinen Körper vergessen hat, ein Prediger hat gesagt: „Gott hat mir eine Botschaft und ein Pferd gegeben. Ich habe das Pferd zu Tode geritten, und jetzt kann ich keine Botschaft mehr verkündigen.“
Im jüdischen Denken ist es völlig fremd, dieses Auseinanderhalten von Leib und Seele, das einem mehr oder weniger wichtig ist.
Der Jude genießt alles, was Gott schenkt.
Eine rabbinische Aussage ist: Gott wird uns einmal zur Verantwortung ziehen für alle guten Dinge, die er uns gemacht hat und die wir abgelehnt haben.
Wir sollten Dinge genießen.
1. Timotheus 4,5: „Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird.“
Eins musst du nur aufpassen, denn sonst geht der Schuss zurück.
Du darfst das, was die Welt bietet, so gut es ist, niemals als Ersatz für Gott machen.
Denn wenn du das tust, verlierst du deine Freiheit.
Wenn du nämlich glaubst, die Erfüllung deines Lebens durch Erfolg, Geld, indem du versuchst, sexy zu sein, indem du versuchst, witzig zu sein, indem du dein Können hervorhebst, wenn du glaubst, dadurch deine Leere zu füllen, deine Erfüllung zu finden, dann wirst du enttäuscht werden.
Es wird dir nicht gelingen.
Das ist Götzendienst.
Götzendienst ist, wenn ich irgendetwas nehme anstelle von Gott und darin die Erfüllung meines Lebens suche.
Das ist Götzendienst, egal ob es gut oder schlecht ist.
Seht ihr, erfolgreich sein ist nicht unbiblisch, Geld verdienen ist nicht unbiblisch, sexy sein ist nicht unbiblisch – jetzt nicht im falschen Sinne, ihr wisst, was ich meine –, attraktiv sein ist nicht unbiblisch.
Aber wenn du glaubst, damit dein Leben zu füllen, dann hast du einen Götzen.
Das muss man unterscheiden lernen, dass die Dinge dieser Welt uns nicht befriedigen können.
Ich habe die Wintersportbibel letztes Jahr gemacht, zusammen mit einem Freund. Ich glaube, da sind auch welche draußen eingesehen.
Da ist einer, der ist momentan der erfolgreichste Skispringer, Gregor Schlierenzauer, der hat eine Freundin von unserem Ort, von der Ramsau, und der hat uns auch einen Bericht geschrieben.
Ich kenne ihn jetzt persönlich nicht so, aber er hat auf jeden Fall Zugang zu Gott und ist positiv.
Er hat geschrieben: „Wenn du am Podest ganz oben stehst und die Nationalhymne hörst und den Pokal nach oben stemmst, bist du voller Emotionen.
Und nach zwei Minuten, wenn du wieder runtersteigst, stehst du im gleichen Dreck wie alle anderen.“
Dieser Satz ist eigentlich sehr gut, denn er zeigt uns: Es ist egal, welchen Erfolg du feierst in dieser Welt. Er kann dich nie zufriedenstellen.
Und wisst ihr, warum das so ist?
Ein letztes Wort, einer meiner Lieblingsverse: Prediger 3,11.
„Gott hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt.“
Gott hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt.
Unser Herz sehnt sich nach Ewigkeit.
Und die Ewigkeit, dieses Vakuum in unserem Herzen, kann nur jemand füllen, der ewig ist, sonst gar niemand.
Alles andere ist Kompensation, das wird uns aber nie befriedigen.
Ich belasse es hier und möchte noch beten, dann haben wir nur Fragenzeit.
Vater, ich danke dir für deine Gegenwart, danke dir für deine Liebe, dein Leben.
Herr, ich danke dir, dass du uns als ganze Menschen geschaffen hast in deinem Ebenbild mit Körper, Seele und Geist.
Und wenn wir diesen irdischen Leib abgeben, so bekleidest du uns mit unserem neuen, unserem himmlischen, unserem geistlichen Leib.
Aber wir werden nie ohne Leib sein.
Danke, Herr, dass du uns als Ganzes geschaffen hast, weil wir leibhaftig miteinander sein wollen.
Wir wollen uns leibhaftig lieben, leibhaftig kennenlernen, und darum hast du uns auch einen Leib gegeben.
Danke, Vater, dass wir nichts davon verachten müssen, sondern alles mit Danksagung empfangen dürfen aus deiner liebenden Hand.
Und danke, dass du auch unsere Seele heilen kannst.
Herr, in diesem Raum sind einige, deren Seele krank ist.
Ich bete um Heilung.
Ich bete, dass du sie berührst an dem Ort, wo sie erkrankt sind, wo sie traurig sind, und dass sie ehrlich sind, mit sich selbst reden, auch mit ihrer Seele.
Und Vater, ich bete, falls jemand da ist, der dich noch nicht persönlich kennt, dass du ihn heilst im Geist, dass er vom Neuen, vom Geist geboren wird und damit in Beziehung zu dir steht, zum Gott, der Geist ist, mit dir kommunizieren kann, dich zum Gegenüber hat in jeder Sekunde des Lebens.
Und Herr, so bete ich, dass wir wach sind und entdecken und erkennen: Du bist da.
Wir sind umgeben und bewohnt von dir, einem liebenden Gott, der uns will, der auf uns wartet, der uns liebt.
Amen.
Das Thema ist so groß, aber irgendwo muss ich es lassen.
Gibt es Fragen dazu? Fühlt euch völlig frei!
Anfangen ist immer schwierig, aber wenn es eine Frage gibt, fragt einfach.
Ich gehe gerade mal nach hinten, damit man es gut hört.
Ja, erstmal vielen Dank für diese tolle Andacht, hat mir sehr geholfen.
Ich wollte mal fragen, wie man unterscheiden kann zwischen Dingen hier auf der Erde, die Gott geschaffen hat und die wir genießen und auch genießen dürfen, und wann das darin überschlägt, dass man versucht, seine Leere zu füllen.
Also, auf was kann man denn da achten, sage ich mal?
Ja, danke.
Ich glaube, es kommt gar nicht so sehr auf das Ding an, was du jetzt genießen kannst.
Was wir natürlich nicht genießen sollen, sind Dinge, die Beziehung zerstören.
Das ist logisch.
Wenn ich zum Beispiel fremdgehe, mit einer anderen Frau ins Bett gehe, kann ich nicht sagen: „Ja, danke, das war echt nett.“
Warum nicht? Weil ich eine Beziehung zerstört habe.
Wenn ich jemanden belüge, kann ich nicht sagen: „Danke, Herr, die Lüge hat funktioniert, ich habe einen Vorteil.“
Warum? Wenn du Menschen belügst, dann wirst du die Beziehung zu den Menschen stören.
Selber mit Stehlen.
All die zehn Gebote haben nur mit Beziehung zu tun, zu Gott und zu Menschen.
Versucht mal heute Abend deinem Bettnachbarn hundert Euro zu klauen und dann schau, wie sich eure Beziehung entwickelt über die nächsten zwei Tage.
Es wird nicht positiv sein.
Warum sollen wir nicht stehlen? Eben nicht, weil es nicht nett ist, sondern weil ich Beziehung zerstöre.
Das heißt, wenn ich etwas genießen will, wie du es sagst, was eine Beziehung zerstört, das ist Sünde.
Und das ist nicht irdisch, das nennt die Bibel fleischlich, die Begierde des Fleisches.
Ich habe jetzt nicht mehr Zeit gehabt, zu unterscheiden zwischen fleischlich und irdisch.
Alle irdischen Dinge dürfen wir genießen.
Fleischliche Lüste musst du meiden, sonst haust du alle Beziehungen zusammen, die du hast.
Aber irdische Dinge, ob das ein Glas Wein ist, ob das Tanzen gehen ist, ob das ein Kinofilm ist, ob das ein schönes Auto ist, das du dir leisten kannst, da freu dich daran.
Da kannst du tun, was du willst, solange du es mit Danksagung empfängst, sagt die Bibel.
Denn alles, 1. Timotheus 4,5: „Alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird.“
Natürlich, was es ausschließt, ist Sünde, aber das ist klar.
Ist das verständlich?
Die Frage ging, glaube ich, noch ein bisschen dahin, wann so das Maß überschritten ist.
Das war so ein bisschen die Frage, wie man das erkennt.
Da muss man ja etwas Konkretes sagen.
Was meinst du damit?
Zum Beispiel der Autokauf für 10 oder 50.
Ja, mir fällt es jetzt gerade ein bisschen schwierig, da etwas Konkretes zu sagen.
Ich meine, was ich oft vor Augen habe, ist gerade das Weggehen oder so.
Du hast vorhin gesagt, ja, man kann ruhig mal tanzen gehen oder was trinken.
Für mich ist es immer ein bisschen schwierig, da zu sehen, wo setze ich da die Grenze und wo gehe ich vielleicht in einer Sache auf, die ich einfach schön finde, aber wo ich vielleicht Gott gar nicht mehr, in Anführungsstrichen, ehren kann.
Ich frage mich dann irgendwann: Ist Gott überhaupt noch mit dabei?
Ich verstehe jetzt deine Frage, danke, es war hilfreich.
Ich habe gerade als Skilehrer leider – und es war traurig und wo ich überhaupt nicht stolz bin drauf – ich habe mich viele Wochen, echt einmal die Woche war ich besoffen.
Ich war nie Alkoholiker, wurde nie abhängig, Gott sei Dank, aber es gehörte so dazu.
Und dann, als ich mit Christus ging und die Freude entdeckt habe, waren natürlich Freunde von mir, und wenn ich besoffen war, habe ich immer das ganze Lokal unterhalten.
Ich bin sonst eher introvertiert, ich tue mich wahnsinnig schwer, auf Leute zuzugehen, da muss ich mich total überwinden.
Aber wenn ich besoffen bin, ist es halt anders.
Und da wollten sie natürlich: „Der Hans-Peter, das wird wieder eine Gaudi nach dem fünften Bier, da passt wieder alles.“
So haben sie das immer wieder versucht.
Dann habe ich gesagt: „Natürlich geht es so, ich zahle eine Runde, jeder bezahlt eine Runde, dann bist du immer dabei.“
Ich liebe meine Freunde, die nicht an Jesus glauben. Ich treffe mich mit denen immer noch oft, das sind gute Freunde von mir.
Aber die haben es am Anfang versucht und dann war es so: „Herr Jesus, sollen wir das Bier trinken?“
Ich sage: „Ja, das passt, genießt es.“
Bier getrunken, dann eine zweite, dann haben sie gesagt: „Oh, Hans-Peter trinkt Bier.“
Zweite Runde, wieder eine Runde, passt, ja.
Ja, Jesus will das zweite Bier auch noch trinken.
Ja, passt, kann nicht.
Zweite Bier getrunken.
Dann war ein Dritter eine Runde Schnaps, Schnaps, Schnaps, zwischendrin.
Jesus will den Schnaps trinken.
Dann war interessant: Da hat Jesus gesagt: „Weißt du, Hans-Peter, gescheiter ist es nicht, weil du weißt, du redest dann viel Blödsinn, und was weder dir hilft noch den anderen.“
Ich sagte: „Nein, weiß ich.“
Er sagte: „Dann kann er ja, ich lass es hier.“
Er sagte: „Nein, natürlich, einer noch, einer geht noch nicht.“
No, danke.
Inzwischen wissen Sie, das muss man nur am Anfang mal durchhalten, und dann wissen Sie sowieso, inzwischen ist überhaupt kein Problem mehr.
Da wundert man sich schon, wenn ich zwei trinke.
Aber du musst einfach mit Jesus leben und ihn fragen, er wird dir sagen.
Dasselbe, wenn du in den Kino gehen willst und dann siehst du draußen: „Ah, Sexfilm, Jesus, soll man rein gehen oder nicht?“
Dann sagt Jesus: „Ja, ich weiß nicht, ich habe zwar diese schönen Frauenfiguren gemacht, aber ich habe sie gemacht für einen heiligen, schönen Zweck.
Sex ist etwas Wunderschönes.
Sex darf man genießen, aber im geschützten Rahmen.
Gott hat gesagt: Für mich ist Sex heilig und schön, die Menschen machen ihn dreckig und billig.
Behalte ihn heilig und schön, da drinnen ist es nur dreckig und billig.“
Dann weiß ich, ich gehe nicht hinein.
Ich muss einfach mit ihm besprechen.
Die biblische Sicht auf die Entstehung der Seele
Wir lesen in 1. Mose 2,7 – schlagt es gerne auf. Es ist immer gut, wenn ihr könnt, die Bibel aufzuschlagen, euch etwas anzuschauen und zu wissen: Das steht in der Bibel. Das ist nicht irgendeine Erfindung von einem klugen Menschen, sondern es steht wirklich dort.
Genesis 2,7: Da bildete Gott der Herr den Menschen aus dem Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase den Atem des Lebens. So wurde der Mensch eine lebende Seele.
Das heißt, Seele steht für Leben. Gott hauchte den Atem des Lebens in die Nase des Menschen, und so wurde Leben in den Menschen eingehaucht – das ist die Seele.
Übrigens ist das wunderschön: Als Gott den ersten Menschen schuf, gab er ihm den ersten Kuss. Dieser erste Kuss beseelte den Menschen – erste Zärtlichkeit, erste Liebe. Und das ist die Seele, das Leben in uns.
Darum erlebt man auch, wenn zum Beispiel ein geliebter Mensch stirbt – das ist bei euch noch nicht so oft der Fall, weil ihr noch zu jung seid. Einige von euch haben es vielleicht erlebt, dass ein guter Freund verunglückt ist oder jemand anderes. Je älter man wird, desto mehr Begräbnisse muss man besuchen. Ich war schon bei ziemlich vielen.
Aber immer, wenn ein Angehöriger stirbt, mit dem ich eine Beziehung hatte, stehst du vor dem Sarg. Der ist oft noch offen. Ich bin auch im Bergrettungsdienst, da kommt man oft zu Menschen, die nicht mehr leben. Da liegt dann der Leichnam, und du denkst: Das ist nicht mehr der Mensch, das ist nur noch die Hülle. Der Mensch selbst ist nicht mehr da.
Unterschiedliche Denkweisen über Leib und Seele
Im griechischen Denken, von dem wir alle geprägt sind – wofür du nichts kannst, das ist einfach so – werden Körper und Seele als zwei verschiedene Substanzen betrachtet. Man nennt das den Dualismus. Das ist an sich nicht so wichtig.
Wichtiger ist zu verstehen, dass im religiösen griechischen Denken der Leib als das Minderwertige, das Böse und das Irdische angesehen wird. Die Seele hingegen gilt als das Unsterbliche, das Hochwertige und das Himmlische.
Diese Vorstellung stammt jedoch nicht aus der Bibel, sondern aus dem griechischen Denken. Die Bibel selbst vertritt diese Sichtweise nicht. Wir werden darauf noch näher eingehen.
In der Bibel wird der Mensch vielmehr als eine Einheit aus Körper, Seele und Geist beschrieben – und zwar in Bezug auf seine Beziehungen, nicht als getrennte Substanzen.
Der Geist als Beziehungsfähigkeit
Und da komme ich jetzt zum Dritten, nämlich zum Geist.
Wenn der Leib offensichtlich dein Zelt ist und die Seele in uns unsere Sehnsucht, unsere Wünsche und unsere Bedürftigkeit beschreibt, was ist dann der Geist? Der Geist beschreibt unsere Beziehungsfähigkeit.
Ich habe es heute Vormittag schon gesagt: Die vertikale Beziehung zu Gott und die horizontalen Beziehungen zu anderen Menschen – so wie das Leben ist – sind einzigartig. Es gibt kein „Du“, das genau so lebt wie du.
Der Geist im Menschen macht uns zum Gegenüber Gottes. Das ist auch völlig logisch, denn Gott ist Geist. Wenn du mit Gott kommunizieren willst, musst du aus dem Geist geboren werden.
Das heißt, der Geist beschreibt das Element im Menschen, das uns in Beziehung bringt – sowohl zu Gott als auch zu anderen.
Die Verbindung von biblischem Verständnis und moderner Medizin
Etwas, das mich fasziniert, ist, dass vieles, was in der modernen Medizin und Psychologie entdeckt wird, bereits in der Bibel enthalten ist. Ich weiß nicht, ob Interesse an Psychologie besteht, aber mich fasziniert das ein wenig. Ich bin kein Psychologe, lese aber gelegentlich darüber.
Auch die moderne Medizin hat inzwischen erkannt, dass der Mensch nicht nur aus dem Leib besteht. Das heißt: Wenn ein Mensch krank ist und gesund werden soll, reicht es oft nicht aus, nur den Körper, also den Soma, zu heilen. Körperliche Heilung ist wichtig, und wir sind froh, dass wir die moderne Medizin haben. Dafür bin ich dankbar.
Manchmal ist jedoch die Seele eines Menschen krank, und weil die Seele krank ist, ist auch der Körper krank. Deshalb gibt es in der modernen Medizin die Psychosomatik. Dabei wird sowohl die Psyche als auch der Leib behandelt, weil beide krank sein können. Es genügt nicht, nur den Körper zu heilen.
Neu entdeckt wurde, und das finde ich faszinierend, dass manche Menschen nicht nur körperlich oder seelisch krank sind, sondern auch ihre Beziehungen krank sind. Darum gibt es heute die Pneumopsychosomatik. Hier wird der Mensch in seinen Beziehungen, in seiner Seele und am Leib geheilt.
Genau das sagt die Bibel schon vor Tausenden von Jahren: Gott möchte, dass wir geheiligt und heil werden – an Körper, Seele und Leib.
Intelligenz, Emotionen und Spiritualität als Erfolgsfaktoren
Interessant ist auch Folgendes: Vor ungefähr hundert Jahren entdeckte und beschrieb der Franzose Binet den sogenannten Intelligenzquotienten. Es wurde gesagt, dass ein Mensch dann erfolgreich ist, wenn er einen hohen Intelligenzquotienten hat.
Ich glaube, meiner ist nicht sehr hoch. Ich habe es nie getestet und werde es auch nicht tun, sonst wäre ich nur frustriert. Es ist schön, wenn jemand einen hohen IQ hat, das ist sicher kein Fehler. Aber es gibt auch hochintelligente Toren, hochintelligente Narren – die gibt es ebenfalls.
Vor ungefähr dreißig bis vierzig Jahren stellte man dann fest, dass ein hoher IQ allein nicht ausreicht für ein gutes und erfolgreiches Leben. Stattdessen braucht man auch einen guten EQ, einen guten emotionalen Quotienten. Das heißt, ein Mensch kann seine Intelligenz nur dann richtig einsetzen, wenn er auch seine Emotionen mit einbezieht, wenn er barmherzig sein kann und nachdenkt. Das macht einen insgesamt erfolgreichen Menschen aus.
Seit etwa zwanzig Jahren hat man einen dritten Quotienten entdeckt, nämlich den SQ, den spirituellen Quotienten. Man stellte fest, dass ein Mensch, der wirklich gesund oder erfolgreich ist, nicht nur einen guten Intelligenzquotienten braucht, nicht nur einen guten emotionalen Quotienten, sondern auch gute Beziehungen und einen Sinn im Leben.
So entstand in der Psychologie diese Dreiteilung, um einen erfolgreichen Menschen zu beschreiben.
Gottes Anliegen für den Menschen: Heilung von Körper, Seele und Geist
Nun, was mich fasziniert – und da sind wir jetzt bei Jesus – ist, dass das Anliegen Gottes in der ganzen Bibel darin besteht, dass der Mensch gesund ist an Körper, Seele und Geist.
Ich lese noch einmal 1. Thessalonicher 5,23. Ich habe es bereits gelesen, aber ich lese es noch einmal vor. Dort sagt Paulus: Er betet für die Christen und sagt: „Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige oder heile euch völlig und vollständig. Möge euer Geist und eure Seele und euer Leib untadelig bewahrt werden bei der Ankunft unseres Herrn Jesus Christus.“
Das heißt, was ist das Anliegen Gottes für uns? Dass wir Leib, Seele und Geist untadelig bewahrt und geheilt werden.
Wer die Bibel liest, kann nicht übersehen, dass Jesus sehr oft Menschen geheilt hat – Hunderte, wenn nicht Tausende. Manchmal lesen wir sogar, dass er alle heilte, die zu ihm kamen.
Jesus hat die Menschen körperlich geheilt, ja, das stimmt absolut: den blinden Mann, verkrüppelte Personen und so weiter. Aber meistens war die Heilung nicht nur körperlich, sondern sowohl körperlich als auch seelisch.
Zum Beispiel die Frau am Brunnen, die Samariterin: Sie war körperlich, soweit wir wissen, völlig gesund, aber ihre Seele war krank. Jesus heilte ihre Seele.
Im Johannes 3 ist ein Mann, der Nikodemus hieß. Er war körperlich auch gesund, seelisch wahrscheinlich ebenfalls. Er war ein erfolgreicher, angesehener Mann. Aber wisst ihr, was bei ihm krank war? Der Geist. Er musste „aus dem Geist geboren“ werden.
Jesus ist der Heiland an Körper, Seele und Geist.
Persönliche Erfahrungen mit Heilung durch Jesus
Ich bin sehr dankbar, dass ich in meinem Leben eigentlich alle drei Erfahrungen gemacht habe.
Ich bin als 15-Jähriger zum Glauben gekommen. Das habe ich euch vorgestern in unserer evangelischen Kirche erzählt. Seitdem habe ich geistliches Leben empfangen und bin mit Jesus unterwegs. Es ist eine Heilung am Geist, denn ich kann mit Jesus kommunizieren.
Aber das Schöne ist, ich habe auch eine seelische Heilung erfahren. Ich habe euch auch gesagt, dass ich einen extremen Minderwertigkeitskomplex hatte. Nicht so, dass die Dinge, die ich tat, witzig waren, sondern sie waren peinlich. Man schämt sich dafür, das zu sagen, was man getan hat.
Vor ein paar Jahren war ich in Australien, in Brisbane. Dort habe ich auf einer Konferenz mit einem Freund von mir gepredigt, Charles Price, der Pfarrer in Kanada ist. Am Abend saßen wir zusammen, und er erzählte mir, dass er als junger Mann ebenfalls einen ziemlichen Komplex hatte.
Da sagte ich, das ist aber komisch, davon sehe ich bei dir überhaupt nichts mehr. Dann erzählte ich ihm von meinem extremen Minderwertigkeitskomplex als junger Mann. Er antwortete: „Hans-Peter, ich sehe bei dir auch nichts mehr davon.“
Da wurde mir zum ersten Mal bewusst: Ja, genau, komisch, ich habe gar nicht bemerkt, dass ich da gesund geworden bin. Meine Seele ist gesund. Ich war nie in Therapie und habe auch nie ein Seelsorgergespräch darüber geführt. Aber die Beschäftigung mit dem Wort Gottes und der Zuspruch seiner Liebe haben mich über die Jahre geheilt.
Ich habe auch körperliche Heilung erfahren. Früher war ich hauptberuflich Bergführer und Skilehrer. Ich war wochenlang unterwegs auf Hütten, habe Kurse gehalten und so weiter.
Als ich dann zum Dauernhof ging, war ich in dem Sommer noch auf dem Gletscher bei einer Ausbildungswoche. Ich war damals im Team für die Ausbilder für österreichische Skiführer. Plötzlich konnte ich die Sonne nicht mehr ertragen. Das ging relativ schnell, und ich musste nach Hause.
Ich bin von Arzt zu Arzt gegangen, aber keiner konnte mir sagen, was das Problem war. Jeder wusste nur: Ich vertrage die Sonne nicht. Das war sehr unangenehm. Die Haut war geschwollen, viel Wasser unter der Haut, und der Juckreiz war extrem. Es war sehr unangenehm.
Es wurde so schlimm, dass ich einen Winter lang gar nicht mehr ohne Gesichtsmaske aus dem Haus konnte. Die Sonne löste sofort Beschwerden aus. Zwei Jahre lang ging das so. Alles, was ich bekam, war Kortison. Das linderte zwar etwas, heilte aber nie. Die Haut wurde immer schwächer und schlechter.
Dann habe ich oft den Jakobusbrief gelesen. Dort steht: „Ist einer von euch krank, der rufe die Ältesten, sie sollen Sünden bekennen, füreinander beten, den Kranken salben, und Gott wird ihn aufrichten.“
Nach zwei Jahren dachten wir, es ist Zeit dafür. Ich konnte nicht mehr aus dem Haus, konnte weder Skikurse geben noch abends predigen. Einige Freunde, unser Pfarrer, ein lieber Freund, der Bruder und noch ein paar andere – insgesamt vier oder fünf Personen – bekannten ihre Sünden, beteten zusammen, salbten mich mit Babyöl und beteten darüber.
Zwei Tage später war die Krankheit weg. Seitdem kann ich ganz normal leben. Ich bin immer noch sensibel, aber ich kann sehr gut damit umgehen.
Das heißt, ich habe Jesus wirklich als meinen Heiland erlebt – geistlich, seelisch und auch an meinem Leib.
Gottes Wille für Heilung und die Realität von Krankheit im Glauben
In der ganzen Bibel lerne ich, dass Gottes Anliegen für dich und für mich ist, dass wir heil werden. Im 2. Mose 15,26 kannst du es nachlesen. Das solltest du dir unbedingt unterstreichen. Dort stellt sich Gott seinem Volk Israel vor und sagt im zweiten Teil dieses Verses: „Ich bin der Herr, euer Arzt.“ Manche Übersetzungen sagen auch: „Ich bin der Herr, der dich heilt.“
Ich bin überzeugt: Jesus ist unser Gott und unser Arzt.
In Lukas 2 lesen wir, dass bei der Geburt von Jesus der Engel verkündet: „Ich verkündige euch große Freude; euch ist heute ein Retter geboren.“ Das bedeutet, wenn Gott unser Retter und unser Arzt ist, dann können wir mit Gewissheit sagen, dass Gott möchte, dass wir heil und gerettet werden. Das ist sein Wille.
Jesus kam in diese entstellte Welt, um uns heil zu machen – an Körper, Seele und Geist.
Nun könntest du sagen: „Ja, Hans-Peter, das ist eine wunderschöne Geschichte, und ich glaube dir auch, aber ich habe es ganz anders erlebt.“ Und ich kann dir sagen: Ich kenne das auch. Ich kenne nämlich auch eine andere Seite. Eine Seite, die zeigt, dass liebe, gläubige Menschen, obwohl sie glauben, nicht gesund werden.
Eine liebe Schwester bei uns sitzt schon 18 Jahre im Rollstuhl und hat jeden Tag Schmerzen. Es wurde für sie gebetet, aber bis heute ist sie krank. Ich habe keine Ahnung, warum das so ist.
Noch fast tragischer ist es, dass manche Menschen krank werden, weil sie glauben. Es gibt nämlich auch einen falschen Glauben, und dieser falsche Glaube bewirkt, was man eine religiöse Neurose nennt.
Es gibt Menschen, die werden nicht wegen ihres Glaubens geheilt – „Dein Glaube hat dich geheilt“ – sondern es gibt auch Menschen, die werden wegen ihres Glaubens krank. Nämlich dann, wenn es ein falscher Glaube ist.
Manchmal ist es nicht so, dass der Glaube uns heilt. Manchmal muss dein Glaube geheilt werden, nämlich dann, wenn er falsch ist.
Es gibt also auch einen falschen Glauben, auch unter Christen, und dieser macht Menschen krank.
Warnung vor falschen Lehren und deren Auswirkungen
Immer wieder wird auf Titus Kapitel 1 verwiesen, wo Paulus sich mit falschen Lehren auseinandersetzt. In den Timotheusbriefen und auch im Titusbrief, die man die Hirtenbriefe nennt, war das Problem, dass falsche Lehrer einen kranken Glauben verbreitet haben. Paulus sagt zum Beispiel im Titus 1,13: „Dieses Zeugnis ist wahr. Aus diesem Grund weise sie streng zurecht, damit sie im Glauben gesund werden.“
Ihr Glaube muss gesund werden, weil er eben krank ist. Ich möchte an dieser Stelle auf eine Sache hinweisen, die ich in Bezug auf Körper, Seele und Geist für wichtig halte – eine Stelle, an der Christen immer wieder erkranken, auch bis heute. Eine dieser ungesunden Lehren, speziell in Bezug auf unseren Leib, stammt aus der sogenannten Gnosis, was Erkenntnis bedeutet.
Schlag mal auf 1. Timotheus 6,20 auf – brauchst du nur eine oder zwei Seiten weiterblättern. Dort warnt Paulus den Timotheus vor dieser falschen Lehre und sagt: „O Timotheus, bewahre das anvertraute Gut, indem du die unheiligen Lehren meidest und Einwände der fälschlich so genannten Erkenntnis.“
Die fälschlich so genannte Erkenntnis ist die Gnosis. Gnosis heißt Wissen – sie glauben, etwas zu wissen. Nun, was haben diese falschen Lehrer propagiert? Sie behaupteten, dass Körper und Seele zwei Substanzen sind. Der Körper, der Leib, sei minderwertig, böse und irdisch, während die Seele himmlisch, unsterblich und hochwertig sei.
Man nennt das den Dualismus, also die Zweiseitigkeit. Diese Lehre führte zu zwei Lebensstilen. Da gab es Christen, die sagten: „Okay, Leib und Seele sind getrennt. Mit der Seele bin ich mit Jesus verbunden, aber mein Leib ist ja irdisch oder sogar unterirdisch – den kann man vergessen.“
Deshalb sagten sie, sie könnten mit ihrem Leib jeden Tag mit einer Prostituierten schlafen, weil das ihre Beziehung zu Gott nicht beeinflusse – denn es gehe ja um die Seele. Darum gab es damals sogenannte Tempelprostituierte: Die Leute schliefen mit ihnen und beteten danach an. Das kommt aus diesem Dualismus, bei dem Leib und Seele getrennt werden.
Dann gab es das andere Extrem aus derselben Lehre: diejenigen, die den Leib verachteten, weil er minderwertig und böse sei. Sie geißelten und quälten ihren Körper – die sogenannte Askese. Jemand hat mal gesagt: „Askese ist Käse.“
Diese Menschen sagten: „Der Leib ist schlecht und muss geschlagen werden.“ So wie Martin Luther, der als katholischer Priester sich selbst geißelte, weil der Leib sündige Gelüste habe und verachtet werden müsse.
Gegen dieses Extrem richtet sich 1. Timotheus 4,1-4. Paulus spricht dort gegen diesen Geist und diese Lehre: „Der Geist aber sagt ausdrücklich, dass in späteren Zeiten manche vom Glauben abfallen werden, indem sie auf betrügerische Geister und Lehren von Dämonen achten, durch die Heuchelei von Lügenrednern, die in ihrem eigenen Gewissen gebrandmarkt sind.“
Was sagen diese Lügenredner? In Vers 3 heißt es: „Sie verbieten zu heiraten und gebieten sich, von Speisen zu enthalten, die Gott geschaffen hat zur Annahme mit Danksagung für die, welche den Glauben und die Wahrheit erkennen.“
Denn jedes Geschöpf Gottes ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Danksagung genommen wird. Was haben diese falschen Lehrer gesagt? Sie behaupteten, der Leib, das Essen, der Sex – all das sei böse, irdisch und fleischlich und müsse gezüchtigt werden.
Das ist die hellenistische Leibverachtung, die überhaupt nicht biblisch ist, sondern aus dem griechischen Denken stammt. Leider hat dieses Denken über die Jahrhunderte in vielen Kirchen Einfluss genommen.
Christen haben sich dadurch definiert, dass sie meinten: „In der Welt muss ich alles meiden, keinen Spaß haben, nicht tanzen, nicht trinken – ich darf all das nicht tun, dann gefalle ich Gott.“ Das ist jedoch nicht biblisch.
Die biblische Sicht auf den Leib und die Welt
Jetzt möchte ich euch zeigen, wo das herkommt und warum Christen so denken. Schlagt dazu bitte 1. Johannes 2,15-17 auf. Ich gebe euch die zwei stärksten Stellen, die solche Christen oft zitieren, um zu zeigen, dass man den Leib als guter Christ verachten muss und alles Weltliche ablehnen soll, um Gott zu gefallen.
In 1. Johannes 2,15-17 schreibt der Apostel: „Liebt nicht die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Begierde; wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit.“
Hier sieht man, dass man die Welt verachten und alles Weltliche als guter Christ ablegen soll. Es gibt noch eine stärkere Stelle, ein paar Seiten vorher, nämlich Jakobus 4,1-4.
Dort lesen wir: „Woher kommen Kriege und Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht daher aus euren Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr begehrt und habt nichts, ihr tötet und neidet und könnt nichts erlangen. Ihr streitet und führt Krieg. Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden. Ihr Ehebrecherinnen, wisst ihr nicht, dass die Freundschaft der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer nun ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes.“
Wenn man diese beiden Passagen liest, bekommt man den Eindruck: „Boah, ich will ja nicht der Feind Gottes sein, also muss ich der Weltfeind sein. Und ich will Gott gefallen, also darf mir die Welt nicht gefallen.“ Man hat den Eindruck, ein Christ, der sich an weltlichen Dingen erfreut, ist der Feind Gottes.
Ich war vor einiger Zeit in einer bestimmten christlichen Gemeinschaft in Deutschland – es ist egal, welche. Ein Mädchen wollte mit mir ein Gespräch führen. Sie hatte Tränen in den Augen und fühlte sich sehr schlecht wegen ihres Lebensstils. Sie erzählte, dass ihr Freund viel geistlicher sei als sie. Auf die Frage, warum sie das denke, antwortete sie: „Ich gehe so gerne mit meinen Freunden aus und trinke etwas mit ihnen. Mein Freund studiert dagegen zu Hause die Bibel. Ich fahre auch gern Skifahren, und mein Freund geht in die Gemeinschaft, in die Stunde oder wie auch immer das heißt. Ich gehe gern tanzen, er würde das nie tun.“
Was ist die Schlussfolgerung? Er ist sehr geistlich, ich bin sehr ungeistlich. Warum denkt sie so? Das lehrt die Bibel nämlich nicht. Die falsche Annahme ist, dass es falsch sei, das zu genießen, was Gott uns in der Welt gegeben hat. Wir machen keinen Unterschied zwischen irdisch und fleischlich. Dazu komme ich noch.
Die wahre Bedeutung von Weltliebe und Genuss
Und jetzt schauen wir uns noch einmal Jakobus 4 an. Lies mit mir gemeinsam Jakobus 4. Worüber spricht Gott hier? Wir lesen den Text noch einmal durch:
Woher kommen Kriege? Woher kommen Streitigkeiten unter euch? Kommen sie nicht daher aus euren Lüsten, die in euren Gliedern streiten? Ihr begehrt und habt nichts, ihr tötet und neidet, könnt nichts erlangen. Ihr streitet und führt Krieg, aber ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr übel bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden, ihr Ehebrecherinnen.
Wisst ihr nicht, dass die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Von welcher Freundschaft mit der Welt spricht er hier? Er meint Streit, Krieg, Gier, Neid, Ehebruch, Übel und berechnendes Bitten. Wer diese Dinge tut, ist ein Feind Gottes. Das sind die Dinge der Welt, die er gerade aufgezählt hat.
Gehen wir nun noch einmal zu Johannes Kapitel 2 und lesen, was dort steht. Manchmal liest man solche Texte und denkt: Ja genau, so ist es. Aber oft liest man nicht genau hin. Man muss nicht einmal studieren, sondern nur genau lesen, was dort steht.
Johannes 2, Vers 15: Liebt nicht die Welt noch das, was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, ist die Liebe des Vaters nicht in ihm. Denn alles, was in der Welt ist – die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen, der Hochmut des Lebens – ist nicht vom Vater, sondern von der Welt. Und die Welt vergeht mit ihrer Begierde.
Worüber spricht Johannes hier? Über Gier und Stolz. Wer diese Dinge liebt, der liebt Gott nicht. Das sind die Dinge, von denen wir uns fernhalten sollen.
Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht tanzen gehen darf, nicht Ski fahren oder mit Freunden einen Drink nehmen darf. Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Leider wird das oft missverstanden oder wird immer noch missverstanden.
Glaube und Sport am Dauernhof
Am Dauernhof verbinden wir, wie ihr wisst, sehr viel Glaube mit Sport – Sport und Glaube, Glaube und Sport. Wir sind überzeugt, dass ein Zusammenhang zwischen Leib, Seele und Geist besteht. Wer seinen Leib trainiert, macht auch seine Seele gesünder – und ebenso seinen Geist. Umgekehrt gilt: Wer sich geistlich übt, stärkt auch seine Seele und seinen Leib.
Dieser Zusammenhang ist inzwischen sogar medizinisch bewiesen. Häufig ist ein Mensch, der seelisch krank ist, auch körperlich nicht gesund. Wenn seine Seele wieder gesund wird, verbessert sich oft auch der Zustand seines Körpers. Diese Verbindung ist also real.
Manche Christen tun sich jedoch schwer mit dem, was wir tun. Wisst ihr warum? Weil sie sagen: „Was ihr alles macht – Ski fahren, Snowboarden, Surfen, Radfahren, Klettern – das ist doch alles weltlich.“ Sie sehen das als fleischliche Lüste, denen wir uns hingeben. Viele halten Sport auch für völlig unwichtig oder sogar unbiblisch, weil der Leib angeblich nur ein Hindernis ist, das man vergessen kann.
Das ist jedoch nicht korrekt. Es besteht eben dieser Zusammenhang zwischen Körper, Seele und Geist. Jemand hat einmal gesagt – das hat mir gut gefallen –, ein Prediger sagte: „Gott hat mir eine Botschaft und ein Pferd gegeben. Ich habe das Pferd zu Tode geritten, und jetzt kann ich keine Botschaft mehr verkündigen.“
Im jüdischen Denken ist es völlig fremd, Leib und Seele so strikt zu trennen. Der Jude genießt alles, was Gott schenkt. Eine rabbinische Aussage lautet: Gott wird uns einmal zur Verantwortung ziehen für alle guten Dinge, die er uns gemacht hat und die wir abgelehnt haben. Wir sollten die Dinge genießen.
In 1. Timotheus 6,20 heißt es, dass Gott alle Dinge zum Genuss geschaffen hat. Wir dürfen sie genießen. Aber eins muss man beachten: Wenn man das, was die Welt bietet, so gut es ist, als Ersatz für Gott nimmt, dann geht der Schuss nach hinten los.
Denn wenn du glaubst, die Erfüllung deines Lebens durch Erfolg, Geld, durch das Bemühen, sexy zu sein, witzig zu sein oder dein Können hervorzuheben, zu finden, dann wirst du enttäuscht werden. Das wird dir nicht gelingen. Das ist Götzendienst.
Götzendienst bedeutet, etwas an die Stelle Gottes zu setzen und darin die Erfüllung seines Lebens zu suchen – egal, ob es gut oder schlecht ist. Erfolgreich sein ist nicht unbiblisch, Geld verdienen ist nicht unbiblisch, attraktiv oder sexy sein ist nicht unbiblisch – natürlich nicht im falschen Sinne, ihr wisst, was ich meine.
Aber wenn du glaubst, damit dein Leben zu füllen, dann hast du einen Götzen. Man muss lernen, zu unterscheiden, dass die Dinge dieser Welt uns nicht wirklich befriedigen können.
Erfolg und Ewigkeit
Ich habe die Wintersportbibel letztes Jahr zusammen mit einem Freund gemacht. Ich glaube, es sind auch einige Exemplare draußen eingesehen worden. Darin ist einer, der momentan der erfolgreichste Skispringer ist: Gregor Schlierenzauer. Er hat eine Freundin aus unserem Ort, aus der Ramsau, und er hat uns auch einen Bericht geschrieben.
Ich kenne ihn persönlich nicht so gut, aber er hat auf jeden Fall Zugang zu Gott und ist positiv eingestellt. Er schrieb: „Wenn du am Podest ganz oben stehst, die Nationalhymne hörst und den Pokal nach oben stemmst, bist du voller Emotionen. Und nach zwei Minuten, wenn du wieder runtersteigst, stehst du im gleichen Dreck wie alle anderen.“
Dieser Satz ist eigentlich sehr gut, denn er zeigt uns, dass es egal ist, welchen Erfolg du in dieser Welt feierst. Er kann dich nie zufriedenstellen. Wisst ihr, warum das so ist?
Ein letztes Wort: Einer meiner Lieblingsverse steht in Prediger 3,11: „Gott hat die Ewigkeit in unser Herz gelegt.“ Unser Herz sehnt sich nach Ewigkeit. Dieses Vakuum in unserem Herzen kann nur jemand füllen, der ewig ist. Sonst gar niemand. Alles andere ist nur Kompensation und wird uns niemals wirklich befriedigen.
Schlussgebet und Einladung zur Fragenzeit
Ich belasse es hier und möchte noch beten. Danach haben wir nur noch Fragenzeit.
Vater, ich danke dir für deine Gegenwart, danke dir für deine Liebe und dein Leben. Herr, ich danke dir, dass du uns als ganze Menschen geschaffen hast, in deinem Ebenbild mit Körper, Seele und Geist.
Wenn wir diesen irdischen Leib abgeben, Herr, so bekleidest du uns mit unserem neuen, unserem himmlischen, unserem geistlichen Leib. Aber wir werden nie ohne Leib sein. Danke, Herr, dass du uns als Ganzes geschaffen hast, weil wir leibhaftig miteinander sein wollen. Wir wollen uns leibhaftig lieben und leibhaftig kennenlernen. Darum hast du uns auch einen Leib gegeben.
Danke, Vater, dass wir nichts davon verachten müssen, sondern alles mit Danksagung aus deiner liebenden Hand empfangen dürfen. Und danke, dass du auch unsere Seele heilen kannst. Herr, in diesem Raum sind einige, deren Seele krank ist. Ich bete um Heilung. Ich bete, dass du sie berührst an dem Ort, wo sie erkrankt sind, wo sie traurig sind. Lass sie ehrlich sein, mit sich selbst reden, auch mit ihrer Seele.
Vater, ich bete, falls jemand hier ist, der dich noch nicht persönlich kennt, dass du ihn im Geist heilst. Dass er von Neuem, vom Geist geboren wird und damit in Beziehung zu dir steht, zu dem Gott, der Geist ist. Dass er mit dir kommunizieren kann, dich zum Gegenüber hat, in jeder Sekunde des Lebens.
Herr, ich bete, dass wir wach sind, entdecken und erkennen: Du bist da. Wir sind umgeben und bewohnt von dir, einem liebenden Gott, der uns will, der auf uns wartet und der uns liebt. Amen.
Das Thema ist so groß, aber irgendwo muss ich es lassen. Gibt es Fragen dazu? Fühlt euch völlig frei!
Fragen und Antworten zur praktischen Umsetzung
Anfangen ist immer schwierig, aber wenn es eine Frage gibt, fragt einfach. Ich gehe gerade mal nach hinten, damit man mich gut hört.
Zunächst einmal vielen Dank für diese tolle Andacht, sie hat mir sehr geholfen. Ich wollte mal fragen, wie man unterscheiden kann zwischen Dingen hier auf der Erde, die Gott geschaffen hat und die wir genießen dürfen, und wann es überschlägt in den Versuch, seine Lehre zu füllen. Also, worauf kann man da achten?
Ich glaube, es kommt gar nicht so sehr auf das Ding an, das du jetzt genießen kannst. Was wir natürlich nicht genießen sollen, sind Dinge, die Beziehungen zerstören. Das ist logisch: Wenn ich zum Beispiel fremdgehe, also mit einer anderen Frau ins Bett gehe, kann ich nicht sagen: „Ja, danke, das war echt nett.“ Warum nicht? Weil ich eine Beziehung zerstört habe.
Wenn ich jemanden belüge, kann ich nicht sagen: „Danke, Herr, die Lüge hat funktioniert, ich habe einen Vorteil.“ Warum? Wenn du Menschen belügst, dann wirst du die Beziehung zu ihnen stören. Genauso verhält es sich mit Stehlen. Alle zehn Gebote haben nur mit Beziehungen zu tun – zu Gott und zu Menschen.
Versucht mal heute Abend eurem Bettnachbarn hundert Euro zu stehlen, und schaut dann, wie sich eure Beziehung in den nächsten zwei Tagen entwickelt. Es wird nicht positiv sein. Warum sollen wir nicht stehlen? Eben nicht, weil es „nicht nett“ ist, sondern weil ich Beziehungen zerstöre.
Das heißt: Wenn ich etwas genießen will, wie du es sagst, das aber eine Beziehung zerstört, dann ist das Sünde. Und das ist nicht irdisch, das nennt die Bibel „fleischlich“, also die Begierde des Fleisches. Ich habe jetzt nicht mehr Zeit gehabt, den Unterschied zwischen fleischlich und irdisch zu erklären.
Alle irdischen Dinge dürfen wir genießen. Fleischliche Lüste musst du meiden, sonst zerstörst du alle Beziehungen, die du hast. Aber irdische Dinge – ob das ein Glas Wein ist, ob das Tanzen gehen ist, ob das ein Kinofilm ist oder ein schönes Auto, das du dir leisten kannst – daran kannst du dich freuen.
Du kannst tun, was du willst, solange du es mit Danksagung empfängst, sagt die Bibel. Denn alles, 1. Timotheus 4,5, alles, was Gott geschaffen hat, ist gut. Und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird. Natürlich schließt das Sünde aus, aber das ist klar.
Ist das verständlich? Die Frage ging, glaube ich, noch ein bisschen dahin, wann das Maß überschritten ist. Das war so ein bisschen die Frage, wie man das erkennt. Da muss man ja etwas Konkretes sagen. Was meinst du damit? Zum Beispiel der Autokauf für 10.000 oder 50.000 Euro?
Mir fällt es jetzt gerade ein bisschen schwer, da etwas Konkretes zu sagen. Ich meine, was ich oft vor Augen habe, ist gerade das Weggehen oder so. Du hast vorhin gesagt, man kann ruhig mal tanzen gehen oder etwas trinken. Für mich ist es immer ein bisschen schwierig zu sehen, wo ich da die Grenze setze und wo ich vielleicht in einer Sache aufgehe, die ich einfach schön finde, aber wo ich Gott gar nicht mehr, in Anführungszeichen, ehren kann.
Ich frage mich dann irgendwann: Ist Gott überhaupt noch mit dabei?
Ich verstehe jetzt deine Frage, danke, das war hilfreich. Ich habe gerade als Skilehrer leider – und es war traurig und worauf ich überhaupt nicht stolz bin – mich viele Wochen lang einmal die Woche betrunken. Ich war nie Alkoholiker und wurde nie abhängig, Gott sei Dank, aber es gehörte so dazu.
Als ich dann mit Christus ging und die Freude entdeckt habe, waren natürlich Freunde von mir da. Wenn ich betrunken war, habe ich immer das ganze Lokal unterhalten. Ich bin sonst eher introvertiert und tue mich wahnsinnig schwer, auf Leute zuzugehen. Da muss ich mich total überwinden. Aber wenn ich betrunken bin, ist es halt anders.
Und da wollten sie natürlich sagen: „Der Hans Peter, das wird wieder eine Gaudi nach dem fünften Bier, da passt wieder alles.“ So haben sie das immer wieder versucht. Dann habe ich gesagt: „Natürlich geht es so, ich zahle eine Runde, jeder bezahlt eine Runde, dann bist du immer dabei.“
Ich liebe meine Freunde, die nicht an Jesus glauben. Ich treffe mich mit ihnen immer noch oft, das sind gute Freunde von mir. Aber sie haben es am Anfang versucht. Dann war es so, dass sie sagten: „Herr Jesus, sollen wir das Bier trinken?“ Ich sagte: „Ja, das passt, genießt es.“
Bier getrunken, dann eine zweite Runde. Dann sagten sie: „Oh, Hans-Peter trinkt Bier, zweite Runde, wieder eine Runde, passt.“ Ja, Jesus will das zweite Bier auch noch trinken. Ja, passt, kann nicht schaden. Zweites Bier getrunken.
Dann gab es eine dritte Runde mit Schnaps. Zwischendurch Schnaps. Jesus will den Schnaps trinken. Und dann war es interessant: Da hat Jesus gesagt: „Weißt du, Hans-Peter, gescheiter ist es nicht, weil du weißt, du redest dann viel Blödsinn, was weder dir noch den anderen hilft. Lass es hier.“
Und er hat gesagt: „Nein, weißt du, dann kann er ja.“ Ich sagte: „Ich lass es.“ Er sagte: „Nein, natürlich, einer noch, einer geht noch nicht.“ „Nein, danke.“
Inzwischen wissen sie: Das muss man nur am Anfang mal durchhalten, und dann ist es sowieso kein Problem mehr. Da wundern sie sich schon, wenn ich zwei trinke.
Aber du musst einfach mit Jesus leben und ihn fragen. Er wird dir sagen.
Dasselbe gilt, wenn du in den Kino gehen willst und draußen steht: „Sexfilm“. Jesus, soll man reingehen oder nicht? Dann sagt Jesus: „Ja, ich weiß, ich habe diese schönen Frauenfiguren gemacht, aber ich habe sie für einen heiligen, schönen Zweck gemacht.“
Sex ist etwas Wunderschönes. Sex darf man genießen, aber im geschützten Rahmen. Gott hat gesagt: Für mich ist Sex heilig und schön. Die Menschen machen ihn dreckig und billig. Behalte ihn heilig und schön.
Da drinnen ist es nur dreckig und billig. Dann weiß ich, ich gehe nicht hinein. Ich muss es einfach mit ihm besprechen.