Zeichen der Zeit und gesellschaftliche Herausforderungen
Neben diesen großen Erschütterungen der Welt hat Jesus in seiner Endzeitrede, die in Matthäus 24, Lukas 21 und Markus 13 überliefert ist, dreimal ganz klar gesagt, dass das Schlimmste in dieser Zeit der großen Erschütterungen die Teuerung sein wird. Deshalb erleben wir heute wieder Geldentwertung und Hunger.
Außerdem betonte er, dass das Multikulti nicht funktionieren wird. Ein Volk wird sich gegen das andere erheben. Das ist ja der große Traum der Menschheit, doch er funktioniert nicht. Auch bei uns ist das so. Viele Zuwanderer werden ihre Ghettos bilden und unter sich bleiben wollen. Sie wollen nicht integriert sein.
Diese Erfahrung habe ich in Jugoslawien gemacht. Dort wurden Serben und Kroaten wieder getrennt und in Mazedonien an andere Orte gebracht. So ist es in unserer Welt überall: in Nordirland, in Spanien und an vielen anderen Orten.
Die Gefahr der Verführung in der Gemeinde
Er hat es erwähnt: Das Schlimmste wird die Verführung der Gemeinde sein. Das ist wirklich schlimm – Verführung.
Das ist, als ob jemand unten einen Wegweiser aufstellt, der in Richtung Wildbaden zeigt, obwohl es in die falsche Richtung geht. Was sollen die Leute in so einer Situation tun? Verführung ist furchtbar.
Viele werden durch Wunder verführt. Doch warum, wenn sie von Christus wegführen? Es geht allein um Christus.
Das Erstaunliche heute in der Weltmission ist, dass in allen Religionen das Suchen nach Jesus ganz, ganz stark ist.
Zeugnis und Mission in schwierigen Kontexten
Ich möchte das besonders an unserem Bruder Yusuf deutlich machen. Er führt seit vielen Jahren in Algerien eine Bibelschule für Muslime, die Christen geworden sind. Das geschieht im muslimischen Land Algerien. Schon vor Jahren sagte die Polizei zu ihm: „Ihr braucht keinen Zaun, wir passen darauf auf, dass euch nichts passiert.“
Wie ist das möglich im muslimischen Land Algerien? Weil die Menschen dort sehr erschüttert sind über den Islamismus. 200 Algerier sind durch Terror ums Leben gekommen. Der Innenminister hat unserem Bruder Yusuf sogar erlaubt, auf jedem Platz in Algerien von Jesus zu evangelisieren.
Als er uns bei der Hilfsaktion „Märtyröcher“ besuchte, hielt er die Bibel hoch und sagte: „Brüder, nur Jesus und die Bibel, sonst nichts.“ Wir wollen uns auch nicht spalten lassen. Wenn wir Brüder finden, die bei Jesus und seinem Wort bleiben, dann brauchen wir genau solche Menschen.
Deshalb ist es erstaunlich, dass selbst in Teheran jeden Monat Hunderte Menschen sich taufen lassen, obwohl im Koran die Todesstrafe dafür steht. Diese Menschen haben Mut. Ich habe einen von ihnen gefragt: „Wie kannst du das machen und Christ werden?“ Er antwortete: „Mach dir keine Sorgen. Wenn sie mich töten, habe ich doch Jesus.“
Das müssen wir wieder lernen. Im Hinduismus ist der Kampf gegen Jesus ebenso heftig. Deshalb bin ich bei uns erschüttert, wenn es Gemeinden gibt, in denen der Name Jesus gar nicht vorkommt.
Unser Zeugnis besteht nicht darin, nur von Gemeinden zu reden. Vielmehr wollen wir Menschen zu Jesus führen.
Persönliche Zeugnisse und praktische Missionserfahrungen
Ich war gerade bei den Tagen der verfolgten Kirche in Braunfels, organisiert von der Hilfsaktion Märtyrkirche. Dort hat Hans-Georg Häveli gesprochen, ein Immobilienmakler. Er erzählte, wie er Gideon-Bibeln verteilt, zum Beispiel beim Lidl an der Kasse. Das hat mich sehr beeindruckt. Er sucht immer eine Brücke, um den Menschen den Glauben zu erklären. Auch wenn er einen Abschluss macht, betont er: Es ist unsere Aufgabe, Menschen Jesus zu bezeugen. Das Weitere wird Gott tun und die Menschen weiterführen.
Dieses Zeugnis zu geben, bewegt mich sehr. Oft habe ich Sorge, denn es fließt auch viel Geld in die Missionsarbeit großer Organisationen. Dabei werde ich nicht mehr ruhig. Die größte Missionsarbeit wird heute längst von Christen in der sogenannten Dritten Welt geleistet.
Ein weißer Missionar braucht oft sein Auto, eine tolle Wohnung, warmes Wasser und vieles mehr. Wir müssen immer wieder prüfen, wie wir durch die Missionswege, die hier bei uns noch bestehen, den Christen dort eine Ermutigung geben können.
Das war auch der Sinn unserer Hilfe für Brüder. Wir wollen den Kirchen helfen, damit sie Missionsseminare für ihre Gemeindemitglieder veranstalten können.
Wachstum der Gemeinden trotz Verfolgung
Heute gibt es keine Nation mehr auf der Welt, in der es keine Christengemeinde gibt. Das ist ganz wunderbar. Diese Christen können ihr Land viel besser evangelisieren, weil sie die Sprache, die Kultur und die Umgangsformen kennen.
Es gibt über hunderttausend einheimische Missionare, die aus den Slums entsandt werden. Oft haben sie nicht mehr als acht oder zehn Euro im Monat und müssen Familien mit sechs Kindern oder mehr versorgen. Trotzdem ist es beeindruckend, wie sie ihren Dienst tun und Opfer bringen. Für diese Menschen wollen wir beten.
Mich hat besonders beeindruckt, dass selbst in so verschlossenen Ländern wie Bhutan, wo es ursprünglich keine Christen gab, inzwischen natürliche Christengemeinden entstanden sind. In Marokko darf ein marokkanischer Bürger laut Verfassung nicht Christ werden, da er Muslim sein muss. Trotzdem gibt es dort im Untergrund Gemeinden, ähnlich wie in Saudi-Arabien.
Wir wollen für diese bedrängten Christen beten. Es fällt auf, dass die Gemeinden vor allem dort wachsen, wo Verfolgung herrscht. Dort ist für die Menschen klar, worum es geht.
Mut und Ermutigung durch Märtyrertod
Die Frau Deske, die inzwischen wieder in die Türkei zurückgezogen ist und deren Mann ermordet wurde, hat gesagt, dass dieser Märtyrertod ihres Mannes die Christen im Westen bei uns wieder mutig machen soll. Wir sollen keine „U-Boot-Christen“ werden, die abtauchen, sondern unseren Glauben offen leben.
Wir kommen gerade von Nordzypern zurück, dem türkischen Teil der Insel Zypern. Es hat uns schockiert, dass alle Kirchen dort zu Museen oder Moscheen umfunktioniert wurden. Im Norden Zyperns, der Hälfte der Insel, gibt es kaum noch Christen. Nur ein paar Hundert sind noch irgendwo dort, aber im Grunde ist alles ausgelöscht.
Diese Situation ist auch in der Türkei selbst schon sehr erschütternd. Trotzdem müssen wir für den Mut der Menschen dort beten. Besonders für diejenigen, wie Frau Deske, deren Mann dort sein Leben verlor und ermordet wurde. Wir wollen mutig für diese Menschen eintreten, besonders in den islamischen Ländern.
Auch in Zentralasien ist die Lage oft gefährlich. In Kasachstan, Kirgisistan und Usbekistan kommt es immer wieder zu Schwierigkeiten. Ähnlich kennen wir es aus Nordkorea, Laos, Kambodscha und vielen anderen Ländern, wie Kuba. Und nicht zuletzt aus zahlreichen afrikanischen Ländern.
Wir sollten uns bewusst sein, wie wichtig es ist, für die Christen in diesen Regionen zu beten und ihnen beizustehen.
Gebet und Unterstützung für verfolgte Christen
Was uns besonders wichtig ist: Wir müssen für die Menschen beten, die dort sind. Die Leiter der Christen in Syrien sagen: „Schickt uns alle Christen zurück, wir brauchen sie hier!“ Sie geben den Nahen Osten nicht auf. Die Christen wollen dort bleiben, und heute finden Gottesdienste statt.
Wo Gottesdienste in Syrien gefeiert werden, sind sie oft überfüllt. Viele Muslime kommen zu den christlichen Gottesdiensten – ganz erstaunlich! Hans-Georg Häferle berichtete uns gestern von zwanzig Muslimen, denen er die Bibel gegeben hat. Er erzählte von einer verschleierten Frau, die der Zugführer im ICE bei ihm ins Abteil gesetzt hatte. Er sprach sie an, doch sie konnte noch nicht antworten. Am Ende schenkte er ihr ein Gideon-Neues Testament. Die Frau sagte, sie wisse gar nicht, wie lange sie sich schon ein Neues Testament gewünscht habe.
Hans-Georg Häferle meinte, dass Jesus all dies schon vorbereitet hat. Wir sollten mutig sein – hier bei uns und auch für die einheimischen Menschen denken. Jesus lebt und wirkt mächtig. Er ist der Sieger, der absolute Sieger, auch über alle Mächte der Finsternis.
Herausforderung der Glaubenslosigkeit und Aufbruch zu Jesus
Aber die Glaubenslosigkeit der Christen ist eine Katastrophe. Die Glaubenslosigkeit von uns Christen ist wirklich eine Katastrophe.
Heute erleben wir einen Aufbruch zu Jesus in der Welt. Ich sage immer, es ist etwas, das es so noch nie in der Kirchengeschichte gegeben hat: In China gibt es 130 Millionen bekennende Jesusleute. Das ist besonders bemerkenswert, weil Mao Zedong alle Kirchen geschlossen hatte. Das Zeugnis zu Jesus ist dort eindeutig – es sind Jesusleute, und das ist so wunderbar.
Das geschieht, ohne dass irgendeine Mission vor Ort viel wirken kann. Man nutzt zwar Radio und andere Mittel zur Verkündigung, aber ihr solltet wissen: Jesus ist größer als alle Mächte der Finsternis. Wir sollten ihm auch an eurem Ort mehr zutrauen.
Die Christen sollten sich nicht in Bauten von Gemeindehäusern und Kirchen verlieren. Wichtig ist das Zeugnis mit unserem Mund und das Jesuszeugnis, das durch unsere Hingabe bestätigt wird.
Deshalb ist auch die Liebe ganz, ganz wichtig. Wenn die Liebe Jesu nicht in deinem Zeugnis sichtbar wird, hat alles Reden keinen Wert. Das ist von großer Bedeutung: Die Liebe erreicht Menschen.
Auch die junge Generation wird dadurch angesprochen. Es ist wunderbar, was wir für einen Dienst dort haben und was wir tun können mit der Liebe. So erreichen wir das Herz der Menschen, öffnen es, und die Botschaft trifft immer auf einen vorbereiteten Boden.
Das ist ein Geheimnis, das ich behaupte: Jeder Mensch hat schon eine Begegnung mit Jesus gehabt – auch die gottlosesten Menschen, auch die feurigsten Atheisten. Oft haben sie irgendwo schon eine Begegnung gehabt. Irgendwo in ihrem Herzen wird das aber verdrängt und bekämpft.
Vielleicht hatten sie einen Kameraden, der ihnen etwas erzählt hat, oder sie haben mal ein Traktat gelesen. An diesem Punkt knüpft Jesus wieder an, und genau da wollen wir ansetzen.
Ganz schlicht, zeugnishaft und mit Hingabe. Wir wollen niemals trügerisch sein oder mit irgendwelchen Maßnahmen arbeiten. Das stille Zeugnis der Liebe – das hätte man nie gedacht, dass so etwas möglich ist, was ihr im Osten tut.
Deshalb zeichnet euch der Herr auch dort in diesem Dienst und an dem Ort, wo ihr seid.
Gemeinschaft und Treue zum Wort Gottes in der Endzeit
Ich hoffe, ich frage immer wieder, wie vorhin bei euch in Iserlohn: Wo habt ihr eure Gemeinschaft? Das ist oft schwierig. Aber dann findet man über das Internet oder über andere Kontakte wieder Anschluss. Das ist schön.
Wir fragen nicht: Wo kommst du her? Sondern: Gehörst du zu Jesus? Das ist für uns entscheidend in der letzten bösen Zeit. Bist du bei seinem Wort? An keiner Stelle möchte ich am Wort Gottes etwas verändern. Wenn ich etwas nicht verstehe, lasse ich es so stehen. Dann verstehen es kommende Generationen. Aber ich verstehe alles, was ich brauche.
Nie möchte ich am Wort Gottes etwas verändern. Es ist das Wort Gottes, das uns leitet und führt. Es ist die Basis unseres Glaubens. Die Verführung ist die schlimmste Not in der letzten bösen Zeit. Und wir sind mittendrin in dieser letzten bösen Zeit.
Ich möchte mich auch nicht in langen Endzeitspekulationen verlieren. Es gibt Leute, die wollen genaue Fahrpläne haben. Da bin ich so froh, dass das, was du verlesen hast, kein Fahrplan ist. Jesus kommt wieder. Er kann heute Nacht schon wiederkommen, heute Abend oder schon heute Mittag.
Er ist alles bereit und hat alles erfüllt. Wir wollen für ihn da sein.