Einführung in den Abschnitt und die Bedeutung Simeons
Heute betrachten wir den Abschnitt von Vers 36 bis Vers 38 im zweiten Kapitel des Lukas-Evangeliums. Ich beginne jedoch bereits bei Vers 33, da das, was Simeon erkennt und sagt, eng zusammengehört.
Jesu Vater und Mutter wunderten sich über das, was Simeon über Jesus sagte. Simeon segnete sie und sprach zu Maria, der Mutter Jesu: „Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Aufstehen für viele in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird.“
Simeon erkennt früh, dass Jesus entweder zum Glauben führt oder zum Hass. Es gibt nichts Dazwischen, keine unentschiedene Haltung gegenüber Jesus. Man muss klar Stellung beziehen.
Er fügte hinzu: „Und auch durch deine Seele wird ein Schwert dringen, damit vieler Herzen Gedanken offenbar werden.“
Die Prophetin Hanna und ihr Leben im Tempel
Und es gab eine Prophetin namens Hannah, eine Tochter von Fano Els aus dem Stamm Asos. Sie war hochbetagt.
Sie hatte sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt, nachdem sie geheiratet hatte, und war nun eine Witwe im Alter von 84 Jahren. Sie wich nicht vom Tempel und diente Gott mit Fasten und Beten, Tag und Nacht.
Auch die Draht kam zu derselben Stunde hinzu, pries Gott und sprach von ihm zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
Die Bedeutung Stuttgarts als Metropole und der Empfang hoher Gäste
Stuttgart ist eine Metropole von weltweiter Bedeutung. Man hört das immer wieder, und man erlebt es auch, wenn hohe Staatsgäste in unsere Stadt kommen. Dann bekommen wir immer noch ein Stück von der Ehre ab, wenn sie unsere Gemeinde absuchen – nach Sprengstoff etwa.
Wenn die Hubschrauber brummen, denkt man: Jetzt kommen sie. Doch dann fährt erst einmal ein Streifenwagen mit Blaulicht vorbei – sie sind noch nicht da. Und wehe, wenn dann noch irgendein Radfahrer aus einem Hinterhof auf die Straße fährt! Dann heulen die Trillerpfeifen los: „Weg, weg, weg!“ Es herrscht eine Art Alarmstimmung.
Dann kommen sie endlich: die Herren in den noblen Karossen, die man auch als Kutschen bezeichnen könnte. Sie fahren feierlich und würdig vor. Staatspräsidenten, Exzellenzen, Könige und Kaiser sind hier schon vorbeigefahren. Man hat sogar den alten Haile Selassie gesehen. Es gibt großen Jubel, selbst für Menschen, die nur wenige Wochen später, wie damals Margret Hetscher, wieder im bürgerlichen Leben verschwinden.
Selbst Räuberhauptmänner und Terroristen sind hier schon durchgefahren. Arafat wurde hier sehr bewundert. Für ihn gab es einen großen Empfang.
Für Jesus hingegen gab es keinen Empfang. Einen ganz kleinen Empfang, überhaupt keinen Empfang – das ist bis heute so geblieben. Für die Herren der Welt gibt es großen Jubel, bei Jesus ist alles ganz still.
Die stille Anerkennung im Tempel und die Rolle der Alten
Sie wissen, dass in jedem Zoo S-Mode herrscht. Bei Hunderttausenden von Besuchern muss der Direktor hinstehen. Dabei wird ein Foto gemacht, und anschließend erhält er ein kleines Präsent.
Man hätte erwarten können, dass, wenn Jesus in den Tempel geführt wurde, wenigstens der Hohepriester herauskommt. Vielleicht Blumen oder einen Palmwedelstrauß überreicht und sagt: „Wir freuen uns und nehmen das zum Anlass.“ Doch stattdessen herrscht Stille im Tempel. Es geschieht nichts.
Nur zwei alte Leute sind da. Nur zwei alte Leute? Und ich bitte euch, besonders die Jungen: Wenn ihr das begreift, warum ausgerechnet alte Menschen? Das ist gar nicht normal. Ich kenne viele alte Menschen, die blind sind, die nur noch klagen. Die von morgens bis abends weinen und heulen.
Dass alte Menschen einen solchen Durchblick haben, sollte junge Leute reizen und sagen: Das sollte schon bei uns so sein, dass wir unsere Jugendkraft in den Dienst Jesu stellen.
Die beiden alten Leute waren Simeon und Hanna. Sie erkannten es nicht wegen ihres Alters – damals gab es viele Alte im Tempel. Sondern sie erkannten es, weil der Geist Gottes sie trieb, so steht es im Evangelium.
Die Notwendigkeit des Heiligen Geistes zur Erkenntnis Jesu
Es gibt keine andere Möglichkeit, um über Jesus Klarheit zu gewinnen, als durch den Heiligen Geist. Und niemand sollte jetzt so tun, als ob er nicht vom Heiligen Geist beschenkt sei.
Doch der Geist Gottes ist dringend in ihrem Leben notwendig. Man merkt den Regen des Geistes Gottes am ehesten daran, dass im Leben vieles zerbricht, dass man manches neu sieht und dass die eigene Schuld bedrängt. Auch das Gewissen wird angesprochen, besonders beim Bibellesen und beim Hören des Wortes Gottes.
Dieser Geist Gottes will uns die Augen öffnen, damit wir Jesus richtig erkennen. Dann stoßen wir uns nicht mehr daran, dass damals so viele blind dafür waren. Es sind immer nur Einzelne, die den Durchblick und die Klarheit haben.
Das Lebensschicksal der Hanna und ihre Haltung zum Leid
Ich meine, es war bedeutsam, dass Johanna ein schweres Lebensschicksal hatte. Hannah Johanna ist meine Tochter, sie heißt einfach Hannah. Hannah hat ein schweres Lebensschicksal erlebt. Aber auch ein schweres Lebensschicksal ist keineswegs ein Freifahrtschein in den Himmel.
Viele Menschen klammern sich an ihr Leid. Dabei werden sie dem lebendigen Gott immer fremder. Sie werden bitter, sie werden hart. Manche Menschen können gar nichts anderes mehr sprechen als nur noch von ihrem Leid. Dann kommt man auch bei diesen Menschen nicht weiter.
Leid ist grundsätzlich nicht vom Segen. Es wäre ja Unsinn zu sagen, wenn es einem schlecht geht, dann findet man Gott. Das stimmt überhaupt nicht. Viele Menschen fluchen Gott gerade im Leid.
Ich stelle mir Hannah auch als eine sehr arme Frau vor. Mit Prophetie konnte man kein Geld verdienen, mit Wahrsagerei auch nicht. Vielleicht hat sie das gar nicht gemacht. Sie war eine Prophetin Gottes. Was sollte sie da für Geld verdienen können? Sie war arm und brotlos.
Ob sie irgendwo noch ein kleines Zimmer in Untermiete hatte, wo sie wohnte, oder ob sie auch im Tempel lebte, weiß ich nicht. Schließlich hatte sie noch eine Matte, was bei Damen dazu gehört, das Handtäschchen. Aber ob sie viel mehr besaß, weiß ich nicht.
Deine arme, brotlose Frau, die dort oben Jahr für Jahr im Tempel lebt. Ihren Mann hat sie früh verloren, nach nur sieben Jahren Ehe. Und jetzt ist sie über 60 Jahre Witwe.
Die Witwen unter uns wissen aus eigener Erfahrung, wie man plötzlich allein ist. Oft fühlt man sich auch verlassen. Manche sagen: „Die Freunde meines Mannes kennen mich nicht mehr.“ Und plötzlich ist man vergessen. Das ist bitter und schwer.
Die Haltung der Hanna zum Leid und ihr Dienst im Gebet
Und jetzt achten Sie: Nicht das Leid an sich ist ein Segen, sondern Hannah nimmt dieses Leid und legt es vor Gott.
Dass sie in den Tempel zieht, müssen Sie jetzt nicht imitieren. Ich sage das immer zu unserem Maß noch Vogler, dass er nicht mehr vom Tempel kommt – bei Tag und bei Nacht, besonders in diesen Festtagen.
Aber es ist ja nicht für uns das Entscheidende, dass man in irgendeinem kirchlichen Gebäude wohnt. Das hat sich ja auch verändert im Vergleich zum Tempel. Beim Tempel war es so, dass dort der Ort der Gegenwart, der Ort der Verheißung war.
Seit dem Kommen Jesu ist der Vorhang zerrissen, und wir wissen, wo die Ehre Gottes wohnt: Wo zwei oder drei im Namen Jesu versammelt sind, wo sie gläubige Leute finden und mit ihnen Gott anbeten.
Dort können Sie Ihr Leid vor Gott tragen und bekommen dann einen ganz neuen Blick. Und das hat sie getan: Sie war eine Frau, die ihr Leid vor Gott bewältigt, vor Gott lebt und aus der Hand Gottes nimmt.
Darum wird das nicht einfach geschönt. Es bleibt schwer, und es ist eine Traurigkeit.
Beispiele aus der Gemeinde und die Bedeutung des Gebets
Wir hatten ja auch in unserer Gemeinde, ich habe früher oft davon erzählt, eine liebe, alte Frau, die einmal Thielecke in seinen Predigten erwähnte. Sie war treu in unseren Bibelstunden und wir durften die Gottesdienste über mehr als 50 Jahre ihrer Witwenschaft begleiten.
Und die Liga? In einer Predigt erzählte jemand, wie nach einem Bombenangriff durch Stuttgart lief. Dabei stand diese Frau da und sagte: „Unten liegt mein Mann.“ Aber wie gut, dass er am Sonntag noch in ihrer Predigt war, dass er das noch gehört hat. Damit hat sie erlebt, was es für solche Witwen bedeuten kann, wenn man vor Gott seinen Schmerz lebt und die Traurigkeit aus der Hand Gottes nimmt. Denn Gott gibt Erfüllung.
Die Hannah lebt das auch so bewusst. Sie nimmt ihr Leben jetzt nicht bloß als einen Torso, als ein kaputtes Stück, sondern sieht, wie wertvoll jeder Lebensabschnitt vor Gott ist. Sie ist 84 Jahre alt und hat ein erfülltes und reiches Leben.
Ich will das auch unseren Alten und unseren Leidenden zurufen: Das Größte, was man tun kann, ist das, was die Hannah macht. Das ist noch viel größer als alle, die durch die Welt rennen und für Gott tätig sind. Durch das Beten bewegt man am allermeisten.
Wir wissen, dass ihr alle sehr viel betet. Ich frage Sie: Wie viel beten Sie? Sie werden es immer wieder erleben, nicht bloß in Ihren persönlichen Schwierigkeiten. Wenn wir beten für bedrängte Menschen, für die Sache des Reiches Gottes, für Freunde, die im Missionsdienst unterwegs sind, oder für andere Kranke hier – dann erfüllt Gott dieses Gebet.
Paulus hat im ersten Timotheusbrief Kapitel 5 das Beten als das Wertvollste und Wichtigste im Leben von Witwen bezeichnet. Er sagt, dass sie die Sache des Reiches Gottes tragen können. Und das ist nicht so, als hätte er sich damit auf die Seite geschoben.
Die besondere Ehre der Frauen in der Bibel und die Rolle Hannas als Zeugin
Es ist überhaupt interessant, wie Gott die Frauen ehrt. Man sollte wissen, dass die Bibel kein feministisches Buch ist. Das ist auch gar nicht nötig, denn Gott akzeptiert die Frauen wirklich als vollwertig. Noch schöner ist, dass er ihnen eine ganz besondere Ehre gibt.
In der Weihnachtsgeschichte sehen wir Frauen als die ersten Zeugen. Im Judentum durften Frauen nicht zum Tempelaltar gehen. Sie mussten im Vorhof der Frauen bleiben. Dort war nur der Vorhof der Männer, in dem die Altäre standen. Bei Jesus ist das anders. Diese Hanna, egal wie alt sie ist, wird seine Zeugin. Das ist das Größte, was man tun kann.
Sie hat eine Sehnsucht nach der Weite des Reiches Gottes. Dazu muss ich eine Kleinigkeit aus dem Text erwähnen, die Sie vielleicht nicht wissen. Es heißt, sie war eine Tochter. Was das genau bedeutet, wissen wir nicht. Vielleicht war es zur Zeit des Lukas noch bekannt. Sie war die Tochter von Wales und stammte aus dem Stamm Asser.
Jetzt fragen Sie sich vielleicht: Wo ist denn der Stamm Asser? Der Stamm Asser ist im Jahr 722 vor Christus untergegangen. Das ist ein Zeitabschnitt von 722 Jahren – so lange wie von uns bis zum Stau König Friedrich dem II. Eine unglaublich lange Zeit. Sie lebte also aus einem verlorenen Stamm Israels. Seit dem Jahr 722 ist nichts mehr über diesen Stamm bekannt. Von all den zehn Stämmen des Nordreiches wissen wir bis heute nichts mehr. Wo sind sie geblieben?
Wir haben nur noch den Stamm Juda, aus dem Jesus kommt, und die Juden stammen ebenfalls aus dem Stamm Juda. Doch diese Hanna hat sich zum Stamm Juda gehalten, weil sie die Verheißungen Gottes suchte. Sie wusste, was die Propheten von Jerusalem gesagt hatten. Und obwohl durch die Jahrhunderte nichts davon sichtbar war, hat sie sich an das Wort der Verheißung geklammert.
Sie war eine Frau, die eine Ahnung vom Reich Gottes hatte und dabei sein wollte, wenn Gott seine großen Verheißungen einlöst.
Hannas Zeugnis von der Erlösung Jerusalems
Und nun sehen wir sie hier plötzlich stehen. Was tut sie? Sie spricht zu denen, die auf die Erlösung Jerusalems warten. Ich vermute, dass das nicht viele im Tempel waren. Manche haben sich gefragt, ob es damals so eine richtige Gruppe war, die sich vielleicht immer wieder traf. Messianische Hoffnung mag vorhanden gewesen sein, aber vielleicht waren es nur ein paar Alte, von denen viele sagten, sie seien Spinner. Sie hatten ihre eigene Sache und eine nahe Erwartung.
Nein, sie war eine gläubige Frau, die dem Wort Gottes und dem Wort des Propheten glaubte. Und sie spricht von der Erlösung Jerusalems. Es gab damals viele, die von der Befreiung sprachen. Sie meinten jedoch meist nur die politischen Fragen. Es ist immer wieder tragisch, wenn im Volk Gottes die wirklich großen geistlichen Fragen durch politische Fragen überdeckt werden. Zum Beispiel: Wie stellt man sich zum Römerjoch? Ist die Besatzungsarmee zu akzeptieren? Soll man Steuern bezahlen oder nicht? Und wie soll man sich im öffentlichen Leben verhalten?
Nein, Hanna wusste, dass die wirklich große Frage sein wird: Wann wird Gott in diese Welt einbrechen? Und das ist Erlösung. Was ist denn Erlösung? Erlösung heißt, wir sind wie gefangen und unter einer großen Decke von Leid und Not. Da kann kein Mensch durchbrechen. Wir sind abgeschnitten von Gott, von seinem Frieden und Trost. Wir können zwar singen und beten, aber wir dringen nicht richtig durch. Die Freude bricht nicht aus unserem Leben heraus, und das spürt sie ganz besonders.
Vor der Macht des Todes hat sie als Witwe ganz besonders erschüttert. Seitdem ihr Mann tot war, weiß sie: Der Tod ist der große Zerstörer des Lebens. Sie hat die Erlösung vor Augen, wenn Gott einmal den Tod vernichtet. Ich kann nur sagen: Sie werden selbst in ihrem Leben erfahren, wie furchtbar grausam der Tod ist. Er ist nicht der Erlöser, sondern immer grausam, immer unheimlich und niemals fremd.
So erleben viele von Ihnen Krankheit und Angst, die Lebensangst. Das sind doch nicht bloß irgendwelche Krankheitszustände der Seele, wenn sie Angst haben. Das ist doch das Zeichen eines wachen Empfindens. Wir können Angst bekommen: Was wird die Zukunft bringen? Es ist unheimlich. Was werden die Menschen tun? Was steht vor mir als Lebensschicksal?
So lebt Hanna als eine Frau, die wach ist und sieht, dass Gott einmal das wahr machen wird, was er immer wieder gesprochen hat: dass er dieses Leid zerbricht, dass er selber kommt, sich seines Volkes erbarmt und eine Erlösung schafft.
Die zentrale Botschaft der Weihnachtsgeschichte und Hannas Zeugnis
Das ist das Wichtigste, was hier immer und immer wieder gepredigt werden muss. Es geht auch in der Weihnachtsgeschichte nicht um fromme Gedanken, sondern darum, dass Gott uns erlöst und der Erlöser kommt. Er ist der Heiler, der Retter, der uns aus der Schuld herausreißt.
Jetzt steht die Hanna da, und ich kann diesen Moment gar nicht groß genug schildern. Er gehört unbedingt zum ganzen Geschehen der Weihnachtsgeschichte. Sie ist so wichtig – vielleicht sogar noch wichtiger als die Hirten.
Diese alte Frau sagt den Umstehenden: „Das Kind ist der Erlöser, der Heiland, der Retter, der Messias.“ Äußerlich ist das für sie völlig unbegreiflich. Es gab kein äußeres Zeichen, im Gegenteil: Jesus sah aus wie alle anderen Kinder. Er war 40 Tage alt – so alt war Jesus damals, als er in den Tempel getragen wurde.
Es ist ein prophetischer Blick, ein Reden des Heiligen Geistes, dass sie das sieht.
Hannas Lebensweg und ihre Rolle als Zeugin Jesu
Jetzt habe ich Verschiedenes an Hannah gezeigt. Sie hatte ein schweres Lebensschicksal, aber sie stellt ihr Leid in den Dienst Gottes.
Und diese Hannah? Sie ist eine Frau, die ein Sehnen nach dem Reich Gottes hat. Und jetzt noch? Sie redet laut von dem, was sie gefunden hat. Sie redet laut, sie wird eine Zeugin.
Wir nehmen dieses Wort des Zeugen gerne in ihr Ohr auf, auch wenn es fremd klingen mag. Denn der Zeuge sagt: Ich weiß, ich habe es gesehen, und ich stehe für die Wahrheit – etwas anderes als bloßes Reden. Sie ist eine Zeugin Jesu. Hoffentlich sind auch Sie eine Zeugin Jesu. Mit all Ihrem Tun und Leben ein Zeuge, der für die Wahrheit eintritt.
So macht es Hannah: Sie redet vor den Umstehenden. Und ich bin sicher, sie war dabei, als Simeon dieses Wort über Jesus gesagt hat, diese Prophezeiung: An Jesus werden sich die Menschen zu Tode ärgern. Aber an Jesus werden sich viele aufrichten und aufstehen.
Ein ganz wunderbares Bild von Jesus: Wenn man aufsteht – liebes Auferstehen – Tod, sie werden aufstehen. Werden auch die Physischen auferstehen? Sie werden leben können, sie können loslaufen durch Jesus. Und andere werden sich zu Tode stoßen an Jesus.
Und dann steht Hannah dabei. Genauso ist es: An Jesus kann man sich brechen, an Jesus kann man wund werden. Und an Jesus kann man die Erlösung finden.
Die Herausforderung des Evangeliums und die Reaktionen auf Jesus
Wir hatten am zweiten Weihnachtsfeiertag noch nicht genug Zeit, um das richtig auszudrücken. Ich möchte dennoch im Moment darüber nachdenken, was es für uns bedeutet, dass man sich an Jesus stößt.
Gehen Sie einmal in irgendeine christliche Gemeinde und sprechen Sie ganz schlicht aus: Jesus ist der einzige Weg zu Gott und es gibt kein anderes Heil als in ihm. Das ist so, als hätten Sie ein Wespennest gestoßen. Der Name Jesu verursacht selbst unter vielen, die sich Christen nennen, Ärgernis. Dann wird Ihnen gesagt, Sie seien sehr einseitig und extrem.
Nein, sie sind gar nicht extrem. Sie sind ganz auf der Linie der Heiligen Schrift. Dabei wird erst deutlich, wie viele Menschen ihr Bild von Jesus ganz nach ihrem eigenen Denken geformt haben. Dieses Denken stammt aus der Welt, die diese Falschheit verbreitet: Man erkennt Jesus niemals als Gottes Sohn.
Es ist weit verbreitet, dass immer nur davon gesprochen wird, Jesus sei gekommen, um verlorene Menschen zu retten. Aber ohne Jesus bin ich verloren. Andere reagieren empört und sagen: Willst du etwa behaupten, ich sei nicht gerettet? Ich will nur das Evangelium verkünden.
Unser Evangelium hat eine ungeheure Sprengkraft. Denken Sie nicht, es sei bloß Ungeschicklichkeit der Verkündiger. Es bleibt dabei, wie es in Apostelgeschichte 4,12 heißt: Es gibt keine andere Erlösung. Ebenso haben die Apostel später am Tempel gesagt, es gibt keinen anderen Namen unter dem Himmel, durch den wir selig werden sollen als den Namen Jesu.
Allein die Person Jesu kann mich retten. Niemand sonst kann mir den Weg zu Gott öffnen. Es gibt keinen anderen Zugang.
Es kann sein, dass gerade für unsere junge Generation dieses Thema einmal in einem großen Lebenskampf mündet. Sie werden dann noch einmal erleben, wie das Wort von der Ausschließlichkeit Jesu Empörung auslöst.
Ich erlebe das immer wieder bei unserer Jugendkonferenz in Stuttgart-Killesberg, wenn wir ein Referat zu dem Thema halten, dass Jesus der einzige Weg zu Gott ist. Es ist unter Christen umstritten, die aus dem Religionsunterricht und aus vielen Blättern und Artikeln kommen. Doch die Heiligen begreifen das, weil sie den Geist Gottes haben.
Die Majestät und Bescheidenheit Jesu und die Spaltung der Geister
Und ich möchte nicht mehr dazu sagen, als dass Hannah davon spricht und es beschreibt. Das ist eigentlich die Majestät und Größe Jesu. Wir fahren keine Polizeimotorräder voraus. Er fährt auch nicht in einer Nobelkarosse, sondern reitet schüchtern und bescheiden auf einem Esel ein.
Bis heute ist die Sache des Reiches Gottes eine sehr einfache und armselige Angelegenheit. Die Größe Jesu erkennt man daran, wie viele Menschen sich an ihm ärgern.
Hermann Betzel, der große bayerische Kirchenpräsident zu Beginn dieses Jahrhunderts, sagt: „Wir haben zum Glück keinen Salon-Christus, keinen Party-Christus, über den man im gesellschaftlichen Leben so schwätzen kann. Wir haben einen Jesus, der Herr ist und an dem sich die Geister scheiden – der Geist der Wahrheit und der Geist des Antichristen.“
Dabei sind wir uns selbst fast ... Aber damit will ich doch nicht schließen.
Abschluss: Jesus als Grundlage für das Aufstehen und die Hoffnung
Ich will Ihnen sagen, dass Jesus gesetzt ist, damit Sie aufstehen können. Das will Hannah Ihnen sagen. Sie ruft es doch zu. Sie hat noch gar nicht ganz begreifen können, was wir alles wissen.
Wir haben die Berichte von den großen Tagen Jesu. Wir haben seine Reden. Seine Worte sind Geist und Leben. Jedes Jesuswort ist so groß, dass man es mit nichts in der Welt aufwiegen kann. Und dann mündet das in die Offenbarung seiner großen Liebe.
Wie schafft Jesus Erlösung? Das Opferlamm wird am Kreuz geopfert, es stirbt und sein Blut wird vergossen für die Sünden der Menschen. Für die furchtbaren Übertretungen der Gebote Gottes, für seine Ehre, die in den Dreck getreten wurde, für unser gottloses Leben. Damit er uns heiligt und reinigt, damit er eine Erlösung schafft, die so mächtig ist, dass sie uns befreien kann aus der Todesangst und aus der Lebensangst.
Der Welt habt ihr Angst, aber seid mutig und getrost: Ich habe diese Welt überwunden. Aus der Zukunftsangst, aus der Angst vor sich selbst – wenn man weiß, ich bin doch in den Händen Jesu geborgen – das gibt einen ungeheuren Frieden.
Ach, mein Herr Jesus, wenn ich dich nicht hätte und wenn dein Blut nicht für uns Sünder vergossen wäre, wo sollte ich mich ernster unter den Elenden sonst hinwenden? Wenn wir dann ins neue Jahr hineingehen, das wird ein schönes Jahr, ein reiches Jahr. Ein Jahr, in dem uns täglich, stündlich und minütlich Jesus begegnet – mit seiner Güte, mit seiner Liebe.
Er ist größer als alles, was uns bedrängen mag. Das erkennt auch Hannah. Fassen Sie die Hand dieses Jesus, Armin.