Dankbarkeit für langjährige Unterstützung und Einführung in das Thema
Was wir in vielen Jahrzehnten aus Chemnitz bekommen haben, das ahnen Sie gar nicht. Durch die Jugendgottesdienste hier von Theo Lehmann und dann die vielen Dienste von Lutz Schäufler ist etwas ganz Wunderbares entstanden. Es ist großartig, dass die beiden und natürlich jetzt auch die jungen Mitarbeiter des Teams so herrlich wirken. Vielen, vielen Dank! Das ist für Württemberg die beste Entwicklungshilfe.
Heute Abend geht es um ein Thema aus Johannes 2. Dort wird von einer Hochzeit in Kana erzählt. Am dritten Tag war eine Hochzeit in Kana in Galiläa, und die Mutter von Jesus war dort. Jesus und seine Jünger waren ebenfalls zur Hochzeit eingeladen.
Als der Wein ausging, sprach die Mutter von Jesus zu ihm: „Sie haben keinen Wein mehr.“ Jesus antwortete seiner Mutter: „Was geht es dich an, Frau, was ich tue? Meine Stunde ist noch nicht gekommen.“ Seine Mutter sagte zu den Dienern: „Was er euch sagt, das tut.“
Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge für die Reinigung nach jüdischer Sitte. In jeden Krug passten zwei oder drei Maß. Es waren große Krüge, die man brauchte, wenn man über die staubigen Straßen gelaufen war, damit man sich vor der Mahlzeit die Füße waschen konnte.
Jesus sprach zu den Dienern: „Füllt die Wasserkrüge mit Wasser.“ Sie füllten sie bis oben hin. Dann sagte Jesus zu ihnen: „Schöpft nun und bringt es dem Speisemeister.“ Die Diener brachten es ihm.
Als der Speisemeister den Wein kostete, der vorher Wasser gewesen war, wusste er nicht, woher er kam. Die Diener aber wussten es, denn sie hatten das Wasser geschöpft.
Der Speisemeister rief den Bräutigam zu sich und sagte: „Jeder gibt zuerst den guten Wein, und wenn die Leute betrunken werden, den geringeren. Du aber hast den guten Wein bis jetzt zurückbehalten.“
Das ist das erste Zeichen, das Jesus tat, geschehen in Kana in Galiläa. Jesus offenbarte seine Herrlichkeit, und seine Jünger glaubten an ihn. (Johannes 2)
Die Realität menschlicher Schwierigkeiten und die Bedeutung von Jesus im Alltag
Jetzt müssen Sie zunächst sagen: Wenn alles schiefläuft, wenn ja dauernd alles schiefgeht, dann schauen Sie mal in die Zeitung, wie es mit Europa läuft, wie es mit dem Euro läuft, wie es in der Pädagogik und in unserem Schulsystem läuft, in den Regierungen und in der Wirtschaft. Es läuft doch überall alles drunter und drüber, alles läuft schief.
Im Autoverkehr läuft alles schief, bei der Bundesbahn läuft alles schief, unter Kollegen gibt es Ärger, den wir haben, und in der Gesundheitspolitik unseres Staates läuft es überall eigentlich schief. Es ist eigentlich gar kein Wunder: Wenn Menschen ihre Dinge nach ihrem eigenen Kopf lösen, dann gibt es Chaos. Und das ist ja auch bei ganz vielem so, was wir anpacken.
Die große Not unserer Ehen und Familien, die wir oft erleben; das, was wir schaffen und aufbauen, ist so schwierig; die Krisen mit unseren Kindern – überall läuft alles schief. Und darum ist es so wichtig, was dort ganz am Anfang steht.
Es war eine Hochzeit, aber Jesus war eingeladen. Hochzeit ist ein weltliches Fest, etwas Wunderbares: Zwei Leute kommen überein, sie wollen heiraten – wunderschön. In Israel konnte man solche Feste richtig feiern. Da wurde die Tenne auf dem Bauernhof leergeräumt, und dann wurde sieben Tage durchgefeiert.
Alle wurden eingeladen, sie kamen, der Väter Hans und die Lisa, die Cello mitgebracht hat. Dann wurde musiziert, man sang, man war fröhlich beieinander.
Geht Jesus auch zu solchen Festen? Ja, zu Familienfesten. Denn ohne Jesus läuft alles schief, auch in unserem Privatleben. Und wir brauchen ihn. Man kann das gar nicht trennen, indem man sagt: Ach, das sind jetzt die geistlichen Fragen, und hier die Lebensfragen. Nein, Jesus will ganz konkret und direkt in unsere Lebensfragen hineinreden, in das, was uns bewegt und umtreibt.
Da, wo wir unsere Schwierigkeiten haben, wo wir seufzen, wo wir Ärger haben – da steht es hier: Lade Jesus ein. Er will dabei sein, wo du deine Probleme hast, wo du seufzt über deine Ehe, über deine Enkelkinder oder Kinder, oder was es mit den Leuten in der Nachbarschaft ist, und über die Gemeindeprobleme. Auch dort geht es oft bergab, da läuft viel schief.
Man muss Jesus einladen. Jesus ist in diese Welt gekommen, weil er mit uns die Feste feiern will, aber auch, weil er mit uns die Nöte haben und sie lösen will, die uns belasten und bedrücken.
Die Bedeutung der kleinen Nöte und die Einladung an Jesus
Was da passiert ist, war eigentlich gar nicht tragisch. Es war kein großes Unglück, kein abgebranntes Haus, und niemand hat sich den Fuß gebrochen. Plötzlich brach einfach ein Wein.
Sie wissen ja, so fromm sind Sie alle schon, dass Sie sagen: Man kann ja auch Sprudel trinken, auch beim Fest. Das ist sowieso ein Problem mit Wein für manche. Da muss man sehen, wie man für jemanden, der immer am Absturz steht, eine Lösung findet. Wir haben da schnell unsere Lösungen beieinander.
Aber es ist doch wunderbar, dass das nicht die Antwort von Jesus ist: Versucht es mal ohne! Jetzt müssen wir uns alle behelfen und das Beste aus der Lage machen. Überall wird sichtbar, dass wir in unserem Leben unsere Nöte haben und nicht mehr weiterkommen.
Ich war 30 Jahre lang Gemeindepfarrer in der Stuttgarter Innenstadt. Das war ein Amt, das mich ganz ausgefüllt hat. Meine Frau hat das als Pfarrfrau ganz wunderbar mitgetragen. Was wir immer gefunden haben – und das ist bis heute ganz toll – ist, dass ja alle Türen offenstehen.
Wenn ich klingele und sage, ich bin ihr Pfarrer, habe ich in 30 Jahren nie erlebt, dass jemand nicht geöffnet hat, wenn er zu Hause war. Die meisten Menschen, auch wenn sie gar nichts mit dem Glauben am Hut hatten, sagten: „Warum kommen Sie erst jetzt? Ich warte schon zehn Jahre, dass mich mal der Pfarrer besucht.“ Das ist eigentlich erschütternd.
Die Türen sind oft der wichtigste Dienst im Gemeindepfarramt. Heute heißt das Hausbesuch. Ich habe mir mal ganz kurze Besuche vorgenommen, weil man schnell merkt, wie man in die Tiefe kommt oder ob man nur oberflächlich bleibt. Die meisten Leute fingen ganz schnell an zu erzählen, was sie im Leben alles durchgemacht haben. Es war erschütternd.
Eine Frau erzählte: „Mein Mann hat mich verlassen, die Ehe ist zerbrochen, meine Kinder schauen nicht mehr nach mir, im Geschäft wurde ich gemobbt, ich bin früher in Rente gegangen und will gar niemanden mehr sehen.“ Überall sind Wunden des Lebens zu finden. Man wird mit dem Leben nicht mehr fertig.
Wenn die Leute dann erzählen und einfach sagen, wie schwer sie es gehabt haben, war das für mich immer sehr erschütternd. Da hat einer ein Geschäft aufgebaut, ein Handwerker hat geschafft und gespart. Dann hat plötzlich ein großer Kunde nicht bezahlt. Oft sind es sogar die Staatsstellen, die die Rechnungen über Monate einfach hängen lassen.
Das treibt den Betroffenen in die Insolvenz. Er kann die Faust ballen, aber es passiert. Er muss zum Amtsgericht gehen, und sein Betrieb ist kaputt. Wenn die Leute all das erzählen, was ihnen widerfahren ist, ist das sehr bedrückend.
Ich erinnere mich an eine Frau, die sagte: „Meine Brüder durften studieren, und zu mir hat man gesagt: Du bist ein Mädchen, du lernst Haushalt. Mein ganzes Leben ist zerstört.“ Das hat mich sehr erschüttert, wie eigentlich alle Menschen darüber klagen, wie in ihrem Leben alles schiefgelaufen ist.
Darum noch einmal: Du musst Jesus in dein Leben einladen. Jesus will dort sein, wo die Pannen sind. Das ist ja so tragisch – Pleiten, Pech und Pannen gehören im Alltag eines jeden von uns zum Leben. Und da sind die Fallen gestellt, an denen wir scheitern – an diesen einfachen, alten Dingen.
Jesus und seine Jünger als Vorbild für das Leben in Gemeinschaft
Darf ich noch einmal kurz stehen bleiben, damit man anfängt, dass man in der Bibel ganz genau auf Jesus und seine Jünger schaut. Das kommt ja ganz oft in der Bibel vor: Jesus und seine Jünger. Das ist eine gängige Formulierung, fast so bekannt wie Daimler Benz oder Copagno.
Das ist ja das Tolle bei den Jüngern gewesen. Das Wort ist vielleicht ein bisschen ungewöhnlich: Jünger – was bedeutet das eigentlich? Lehrlinge, die immer mit Jesus zusammen waren. Das war ihr Kennzeichen: nichts ohne Jesus. Sie waren bei ihm in allen Situationen, sie haben von ihm gelernt, sie haben hingehört.
Das ist das Modell für uns: bei Jesus hören – gerade auch in den Pannen des Lebens. Wir wollen dazugehören, sowohl in den Festzeiten als auch in den Alltagsnöten. Dort offenbart Jesus seine Herrlichkeit. So gehört die Geschichte auf.
Das Wort Herrlichkeit kann man gar nicht übersehen. Was bedeutet es? Das Wort zeigt den Herrn des Himmels und der Erde, der seinen ganzen Strahlglanz sichtbar macht in unserer Welt voller Armut und Bedürftigkeit.
Herrlichkeit ist ein Wort der Ewigkeit, der vor uns liegenden Zeit. Es steht in der Weihnachtsgeschichte über dem Hirtenfeld, wo plötzlich die Engel ihre Loblieder singen und die große Weihnachtsbotschaft verkünden: Die Herrlichkeit Gottes strahlt an diesem Ort Kana auf – über einer ganz blöden Panne, weil Jesus eingeladen war und dabei war.
Die Rolle von Maria und die Begrenztheit von Jesu Wirken
Aber jetzt muss ich zunächst einmal sagen, es war toll, dass Lutz Schäufel das gesagt hat: Auch mit Jesus erlebt man Pannen. Das wäre ja wirklich billig, wenn es anders wäre. Es gibt ja Leute, die behaupten, wenn du mit Jesus gehst, hast du nie eine Panne. Das stimmt aber nicht.
Gläubige Menschen werden auch schwer krank. Sie erleben auch schwere Enttäuschungen im Wirtschaftsleben. Gläubige Menschen erfahren es auch, dass sie gemobbt werden. Sie gehen mitten durch diese Welt und tragen mit an dem Jammer.
Das Entscheidende bei dieser Geschichte ist ja, dass die Mutter von Jesus, Maria, auch dabei war. Maria war eine tolle Frau, das hat sie schon in der Weihnachtsgeschichte klargemacht. Sie hörte auf die Worte von Jesus, hatte ein offenes Ohr und begleitete als Mutter den Weg von Jesus.
Jetzt, bei der Hochzeit, dachte sie: Jesus, komm doch! Dem hat Gott ein Amt als Heiland und Retter gegeben, der muss doch auch in dieser Situation helfen. Darum sagt sie: Jesus, komm, mach doch was, hilf doch! Das wird so peinlich für die Veranstalter, wenn man merkt, jetzt fehlt es plötzlich vorne oder hinten.
Und dann tut Jesus etwas, was bei ihm eigentlich gar nicht passt: Er fährt die Mutter ganz grob an. Sie wissen doch, dass Jesus uns sehr darauf hingewiesen hat, dass wir Vater und Mutter ehren sollen. Warum redet Jesus denn so hart? Das Wort „Weib“ klingt in unserer Sprache noch ein wenig härter, aber es heißt „Frau“. Er nimmt nicht mehr das Mutterwort.
Wissen Sie, warum? Weil Jesus gar nicht helfen kann. Was ist jetzt los? Jesus kann gar nicht helfen? Er hätte so gern seiner Mutter diesen Wunsch erfüllt. Er kann nicht helfen. Jesus kann nicht alles. Das ist ein Irrglaube.
Was, Jesus kann nicht alles? Er ist doch der Herr Himmel und Erde. Steht im nachfolgenden Kapitel, wenn Sie dabei sind, Johannes 5,19, ganz klar da: Der Sohn Jesus, der Sohn Gottes, kann nichts von sich aus tun, nur was er den Vater tun sieht; denn was dieser tut, das tut gleicherweise der Sohn. Jesus kann nur tun, was der Vater im Himmel will.
Das ist ein Irrtum bei uns, wenn wir meinen, Jesus kann alles. Nein, nur wenn der Vater im Himmel will. Das können Sie in vielen Stellen dort lesen, auch in Johannes 8 steht es wieder, usw. Jesus ist ganz dem Vater gehorsam; der Wille des Vaters ist ausschlaggebend.
Sie spüren direkt, wie es Jesus hier zerrissen hat. Auf der einen Seite die Mutter, die er ja so gut versteht. Wie gerne würde Jesus helfen! Aber diese absolute Hochachtung des Willens Gottes, bei der nichts davon abbricht, darum weist Jesus seine Mutter so brüsk zurück.
Der schwierige Umgang mit dem Willen Gottes im persönlichen Glauben
Ich möchte einen Moment innehalten und Ihnen einfach helfen, weil ja auch Ihre großen Probleme oft darin liegen. Sie sagen: „Ich habe ja so oft gebetet, warum hat denn Jesus meine Gebete nicht so erfüllt, wie ich es gerne gehabt hätte?“
Jetzt könnten alle erzählen, schon die Kinder könnten anfangen und von Schulproblemen, Schwierigkeiten mit Freunden und verlorenen Dingen berichten. Es steht in einem Psalm, im Psalm 69: „Ich habe mich schier, ich habe mich müde geschrien im Gebet, müde geschrien, dass ich so lange harren muss auf meinen Gott, harren.“
Harren heißt ganz lange warten, ganz lange warten. Ja, warum? Jetzt verstehe ich überhaupt nichts mehr. Ich dachte, das geht doch hoppla hopp: Ich bete und zack, dann geht alles wunderbar.
Sollen wir also nicht mehr beten? Doch! Aber warum ist der Wille Gottes plötzlich so eine Blockade an dieser Stelle und macht es uns so schwer? Jesus war es doch überall, wie wir es aus dem Evangelium kennen, so wichtig, auf die Kranken zuzugehen und sie zu heilen, die Blinden zu sehen und die Hungrigen zu speisen. Jesus hatte doch ein Auge für jeden mit seiner Not.
Aber immer war seine Einschränkung nur: „Was der Vater will, nur was der Vater will.“ Das ist nur die eine Hälfte. Jesus kann, Jesus will – aber was will der Vater?
Jetzt muss ich Ihnen erzählen, wie es mir selbst einmal erging, als ich erst gemerkt habe, dass das ein großes Problem unseres persönlichen Lebens ist. Ich hatte vor vielen Jahren eine große Operation in Stuttgart. Am Abend vor der Operation kam ja noch mal der Narkotiseur und besprach alles. Ein netter, sympathischer junger Arzt. Er saß da so am Bett, hat nett geredet, und ich vertraute ihm einfach. Ich dachte, das ist ein toller Mann.
Dann war ich wieder allein, und wie immer vor einer Operation gingen mir die Gedanken durch den Kopf. Ich konnte nicht beten: „Dein Wille geschehe.“ Das konnte ich einfach nicht. Ich hatte vier kleine Töchter zu Hause, sie waren im Schwarzwald, wir waren jung verheiratet. Und wenn es anders ausgeht und ich nicht gesund werde – ja, wir haben gemerkt, ich kann das Gebet „Dein Wille geschehe“ nicht beten, den Willen des Vaters.
Darüber war ich so erschrocken. Ich bin doch einer, der das Evangelium predigen will, und ich traue meinem himmlischen Vater nicht zu, dass sein Wille das Beste ist, wie er es beschlossen hat. Und wenn er beschlossen hat, dass es anders geht, als ich denke, dann muss es doch trotzdem gut sein.
Ich blickte in mein Herz und dachte: So ein finsteres Herz habe ich. Ich predige wunderbar über die Bibel und habe selbst das allergrößte Misstrauen gegen den Willen des himmlischen Vaters. Bin ich wirklich so ein Eigenbrötler, einer, der bloß seinen Profit bei Jesus sucht und sagt: „Du musst mir helfen!“?
Man kann wahrscheinlich nur in solchen kritischen Lebenssituationen überhaupt durchdenken und sagen: Halt mal, kennst du überhaupt den himmlischen Vater und was er mit dir will? Und das ist ein Stolperstein.
Es ist gut, dass es gleich am Anfang des Johannesevangeliums steht: Jesus kann nur tun, was der Vater will. Er hat sich völlig dem Willen des Vaters verschrieben und ihm total ergeben. Sie kennen ja die Geschichte aus dem Garten Gethsemane, wie Jesus gebetet hat, als es ihm schwer wurde: „Dein Wille geschehe.“
Ich möchte Ihnen das sagen, weil das in Ihrem Glaubensleben oft die Probleme sind. Warum hat Gott mir das jetzt nicht gegeben? Warum hat er meinen Mann sterben lassen? Warum ist mein Kind nicht gesund geworden? Warum war die Krankheit nicht von mir?
Und Sie haben doch schon so viele Wunder erlebt, so viele Gebete wurden erhört, dass Sie sagen: „Ja, warum denn jetzt nicht? Es hat doch sonst immer funktioniert.“
Wissen Sie, was mir damals geholfen hat? Ich habe an diesem Abend noch einfach in meiner Bibel geblättert und aus dem Wort Gottes gelesen, wie der Wille Gottes über mir ist – in lauter Güte und Liebe, wie er mich sucht, was er alles will.
Einmal dachte ich: Dir ist der Narkotiseur, der Arzt, vertrauenswürdiger als der Vater im Himmel, der seinen eigenen Sohn für dich am Kreuz hat verbluten lassen? Das kann doch nicht wahr sein! Ist er dir so fremd, so unheimlich, so dunkel? Warum kannst du nicht fröhlich sagen: „Herr, dein Wille geschehe!“?
Wieder machst du mir’s gut, ich vertraue dir absolut, ich bin in allen Lebenslagen bei dir geborgen.
Und das ist so wichtig, dass Sie an dieser Geschichte merken: Halt mal, dieser Stolperstein, den ja jeder von uns hat – „Dein Wille geschehe!“ Gerade in kritischen Situationen zu beten, wo wir nur eine Lösung kennen, nämlich möglichst rasch Gesundheit, möglichst rasch muss das Wunder passieren, muss alles gelöst sein.
Es ist ein ärgerliches Gebet: „Dein Wille geschehe!“ Ein Ärgernis für den Glauben eines frommen Menschen. „Halt mal, ich weiß doch, was Sache ist und was sein muss.“
Ich möchte Ihnen ganz einfach verdeutlichen: Draußen auf der Bundesstraße fahren die großen Lastzüge mit ihren vierzig Tonnen – „Mein Wille!“ Das ist auch so ein starkes Gefährt. „Ich will, ich will, ich weiß, was ich will, mein Leben, ich habe meine Planungen.“
Und wenn von der anderen Seite der Wille Gottes kommt, wissen Sie, was dann passiert? Einen schrecklichen Crash, wenn zwei Lastzüge in voller Fahrt aufeinanderprallen.
Und das ist die Tragik, wenn wir am Willen Gottes scheitern. Darum ist es so wichtig, dass ich Klarheit habe. Ja, Gott hat einen großen Willen, einen großen Willen. Aber dieser Wille ist das Allerbeste. Und ich darf das lernen über das Wort Gottes, so wie Maria es lernen musste.
Auch wenn Jesus mit der Hilfe wartet, auch wenn der Vater im Himmel nicht das grüne Licht gibt, dann ist das wunderbar und gut und liebevoll.
Denn in unseren Tagen, liebe Freunde, das ist mir die größte Not in unserer Christenheit – gegenwärtig überall, wo wir sind, in allen Gruppen und Kreisen, wo wir uns treffen – da steht immer unsere Mündigkeit im Vordergrund. Wir wollen und dann wir als Christen, wir als Evangelikale, wir machen unsere Sachen. Hören wir überhaupt noch, was Gott will?
Fragen wir uns noch, ob das Gott uns geheißen hat? Es wäre viel besser, wir wären kritischer mit unserer eigenen stolzen Mündigkeit. Es wäre auch gut, wir wären kritischer gegenüber allen Zeitmeinungen, Philosophien und auch Theologien, zwischen all dem, was gepredigt wird, und sagen: Was will eigentlich Gott?
Nicht was Menschen sagen, die sich in frommes Gewand hüllen, sondern was will Gott eigentlich? Das ist doch die wichtigste Sache meines Lebens, dass wir innehalten.
Das braucht Demut, wie Maria es lernen musste. Warten, was will Jesus machen? Aber wir wollen auf ihn hören, und das macht uns abhängig von ihm.
Erst dann können wir wieder brauchbar werden zum Dienst, wenn der Herr uns sagt, was er will, wenn er uns senden kann und sagt: „Das ist meine Aufgabe für euch.“
Die Bedeutung von Gehorsam und das Beispiel Dietrich Bonhoeffer
Ich fürchte, dass in unserer Zeit unser Denken niemals zu kurz kommt. Überall hört man: Wir denken, wir meinen, und das ist so wichtig. Unser Verstand ist so wichtig – auch in unseren Gemeinden und in unserem persönlichen Leben.
In unseren Kirchen ist es wieder wichtig zu fragen: Was will der Herr in seiner großen Liebe zu uns? Er hat nur liebende Gedanken für uns. Das darf ich Ihnen versichern. An vielen Stellen der Bibel können Sie lesen, dass er Sie nie enttäuschen wird, wenn Sie geduldig warten. Das macht uns demütig und klein. Doch wie wunderbar beschenkt er uns!
Ein ganz wichtiger Begriff, den wir oft vergessen, ist ein Wort, das dringend zum Glauben gehört: Gehorsam. Ich bin sehr dankbar für die neue Bonhoeffer-Biografie von Metaxas, die genial ist und die man unbedingt lesen sollte. Bonhoeffer stammt aus einer Familie, in der man nicht zum Gottesdienst ging. Erst seine eigene Konfirmation führte ihn Jesus näher, an die Lieder von Paul Gerhardt.
Dann hat dieser junge Mann begriffen: Wenn ich an Jesus glaube, ist die unabdingbare Folge Gehorsam. Denn ich kann den Segen von Jesus nur haben, wenn ich mich ihm ganz ergebe. Daraufhin prägte er in seinem Buch „Die Nachfolge“ diesen wunderbaren Satz: Nur der Gehorsame glaubt, und nur der Glaubende gehorcht.
Stimmt das eigentlich in der Christenheit? Stimmt es bei dir? Geh doch den Weg mit Jesus ganz eindeutig und frage nicht nach rechts und links. Sage, was der Herr will. Das hat er in seinem Wort offenbart – und dann weißt du, was er will.
Es gibt manche Situationen, in denen ich nur warten muss, wie in Krankheitszeiten, wie wir das erleben. Aber es kann gar nicht anders gehen. Also sage ich ihm: Folge ich dir! Ich liebe so sehr die alten Lieder – nicht, weil sie alt sind, sondern weil sie sich in schwierigen Situationen bewährt haben.
In zweitausend Jahren deutscher Geschichte gab es nur eine Katastrophe, die das Letzte gefordert hat: den Dreißigjährigen Krieg mit seinen furchtbaren Pestzeiten und dem maßlosen Unrecht. In dieser letzten Grenze haben Menschen Liedergedichte nicht am Schreibtisch, sondern am Sterbebett ihrer Kinder geschrieben, die dahingerafft wurden. Und sie haben das entdeckt.
Da gibt es ein wunderbares Lied aus jener Zeit, in dem es heißt: „Nur dein, nur dein vollkommener Wille sei für mich Schranke, Ziel und Land.“ Ich will mich im Willen Gottes bergen, und dann bin ich bewahrt. Nur wenn ich die Wege gehe, die er mich führt, kann ich sicher sein, dass ich richtig bin.
Das ist im Wort Gottes so eindeutig festgehalten. Darum möchte ich Ihnen sagen: Das ist auch ein erquickendes Gebet, wenn Sie sagen: „Dein Wille geschehe!“ Es ist nicht nur ein ärgerliches Gebet.
Es ist gut, wenn wir mit unserem etwas oberflächlichen Glaubensleben einmal ins Schleudern kommen. Dann ist es ein erquickendes Gebet, wenn ich beten darf: „Dein Wille geschehe!“ Darin liegt alles Glück, alle Freude, alle Seligkeit. Ich muss ja gar nichts planen. Es geht nicht nach meinem Denken und nach meinem Wollen.
Jesus lebt im Willen des Vaters und die Bedeutung für unser Leben
Wenig später, im Kapitel 4, wird erzählt, wie die Jünger von Jesus weggegangen waren, um in einer samaritanischen Stadt etwas zu essen zu kaufen. Jesus blieb allein zurück am Brunnen von Samaria. Dort sprach er mit einer Frau, deren Leben zerbrochen war. Diese Frau durfte aus ihrer ganzen Not herausgeholfen werden.
Als die Jünger zurückkamen und sagten, dass sie eingekauft hätten und das Essen dabei hätten, antwortete Jesus: „Ich brauche nichts mehr zu essen. Meine Speise ist, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat.“ Jesus lebte ganz im Willen des Vaters und wollte nie etwas gegen ihn tun. Das machte ihn satt.
Speise braucht man, damit man stark wird, wirken kann und Dynamik entwickelt. Darin liegt die Kraft. Für uns als Gemeinden, Christenheit, Kirche und auch für unseren Hauskreis ist das das Wichtigste: „Herr, mach deinen Willen groß in meinem Leben. Ich will dein gehorsamer Jünger sein.“
Ich habe es Ihnen kurz vorher erzählt: Es war völlig klar, dass der Herr mich in die Mission berufen hat. Mit 22 Jahren hatte ich mein Studium fertig und fuhr zur großen Basler Mission. Dort sagte man mir, sie bräuchten keine Missionare mehr. Das war ein Schock für mich. Damals gab es all die lebendigen Missionen, die wir heute haben, noch nicht. Auch keine Jugendmissionskonferenz, wie wir sie heute am Anfang des Jahres haben, bei der die lieben Chemnitzer uns so wunderbar helfen.
Ich war verzweifelt. Wenn ich heute zurückblicke, sehe ich, dass der Herr es wunderbar gemacht hat. Wahrscheinlich gibt es keinen Gemeindepfarrer in Deutschland, der so in der Weltmission drin war wie ich. Wie Gott das gemacht hat, weiß ich auch nicht. Ich war doch Einzelpfarrer in einer Einzelgemeinde. Trotzdem musste ich immer da sein bei Konfirmanden und Krankenbesuchen. Irgendwie war es möglich. Wir dürfen etwas aufbauen.
Wenn der Herr will, macht er Dinge. Er macht in Ihrem Leben ganz große Dinge, wenn Sie sagen: „Herr, jetzt mach du was aus meinem Leben.“ Sie müssen das gar nicht aus sich herauspressen. Manchmal finde ich es sogar ein bisschen albern oder lächerlich, wenn man immer nur nach seinen Gaben sucht. Der Herr braucht nicht Ihre Gaben. Er hat genug Unbegabte brauchbar gemacht. Er hat seine ganze Missionsarbeit mit Leuten gemacht, die nie eine Bibelschule besucht haben. Sie waren Laien.
Das ist so wunderbar: Wenn der Herr etwas will, dann bekommen Sie eine Dynamik in Ihrem Leben. Dann dürfen Sie diesem Herrn sagen: „Herr, diese Enkelkinder gehören dir, auch wenn sie auf bösen Wegen sind. Ich befehle sie deinem Willen an. Du willst das.“ Das kann man in der Bibel anstreichen. Ich markiere mir solche Stellen immer, besonders wenn es heißt, dass Gott will, dass allen Menschen geholfen werde.
Jetzt haben Sie wirklich Grund, den Mund aufzumachen – nicht weil Sie so nett reden können, sondern weil Gott will. Es ist eine Verheißung, und sie wird nicht vergebens sein. Sie brauchen gar nicht mit Dynamik das Wort zu ergreifen. Ganz still und leise dürfen Sie Ihr Zeugnis geben: „Der Herr will ja, und er wird es bekräftigen.“
„Mit ewiger Gnade will ich mich deines Erbarmens erweisen, ich will bei dir sein, ich will dich nicht verlassen noch versäumen, ich will dich tragen bis ins Alter, ich will ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets, ich will euch ein neues Herz geben.“ Ach, der Herr will doch, dass endlich dieses böse, ungehorsame Herz in uns überwunden wird durch die Kraft des Heiligen Geistes. Wir sollen neue Menschen werden. Das will der Herr.
Darum hat es Verheißung. Sie dürfen sagen: „Herr, ich bin bereit, mein altes Ich kreuzigen zu lassen, damit du mich umformen kannst. Ich möchte mein Ich ganz klein machen.“ Das ist so wichtig. Ich möchte nicht mehr in der Mitte stehen und meinen Verstand vorschieben. Ich will dich in mein Leben einlassen, damit du mir gehörst.
„Mit ewiger Gnade will ich mich deiner erbarmen, ich will das steinerne Herz aus euch wegnnehmen, ich will die müden Seelen erquicken, ich will einen ewigen Bund mit euch schließen. Ehe sie rufen, will ich ihnen antworten.“ Sie müssen gar nicht lange warten. Sie werden immer wieder erleben, dass der Herr schon die Antwort gegeben hat.
Wenn Sie einmal darüber nachdenken, was das Geheimnis von Jesus war: Er lag ganz schwach in der Krippe als Baby, hatte kein Dach über dem Kopf und keinen Geldbeutel in der Tasche. Aber eines hatte er: das Ja des Vaters. Wenn Sie das haben und ein Leben unter dem Ja Gottes und seinem Willen führen, sind Sie gesegnet. Sie können Licht und Salz für Ihre Umgebung sein.
Suchen Sie das – das ist das Wunderbare. Paulus sagt einmal in einem Brief: „Prüft, was der Wille des Herrn ist.“ Das wollen wir immer suchen: „Herr, was willst du?“ Und dann dürfen wir ihm zutrauen, dass er es recht macht.
Die Geduld in der Mission und das Vertrauen auf Gottes Wirken
Ich war sehr fasziniert davon, wie in den Jahrhunderten vor uns Missionsarbeit geleistet wurde. Die Missionare zogen hinaus in großer Schwachheit, ohne Unterstützung, und sahen oft keine Frucht ihrer Arbeit. Der große Pionier in Ostafrika, Ludwig Krapf, arbeitete 25 Jahre lang, ohne einen einzigen Menschen zu Jesus zu führen – seine Arbeit schien vergeblich.
Der größte Raum im Museum von Nairobi ist Ludwig Krapf gewidmet. Jedes Schulkind im letzten Kral von Kenia kennt seinen Namen. Er gilt dort als Nationalheiliger, während ihn in Deutschland kaum noch jemand kennt. Krapf sagte, er brauche keinen Erfolg zu sehen. Wenn er etwas für Jesus tue, werde es zur rechten Zeit Frucht tragen. Er sagte auch, dass ganz Ostafrika eines Tages voll sein werde von gläubigen Christen.
Und er hatte Recht. Er hat es selbst nicht mehr erlebt, aber er wusste es, weil Gott seinen Willen durchzieht. Man muss sich nur von dem treiben lassen, was Gott will. Man sollte sich nicht von seinem unruhigen Herzen treiben lassen, sondern seinen Weg fröhlich unter der Führung des Herrn gehen.
Das ist so wunderbar. Plötzlich öffnen sich viele Türen, denn wir selbst schließen sie oft zu und erleben das. Wenn Sie draußen auf der Straße einen jungen Kerl sehen, der mit einer Konservendose Fußball spielt und herumkickt, können Sie darüber nachdenken, ob unser Leben nicht oft auch so ist – wir werden von den Zufällen des Lebens herumgekickt. Oder wird Ihr Leben geführt von Jesus, der Ihr Herr ist und ein herrliches Ziel hat? Er hat Sie zur Hoffnung berufen, will Ihnen wunderbare Dinge schenken, Ihr Leben erneuern und Sie bergen. Gibt es etwas Schöneres als den guten Hirten?
Deshalb ist es so schön, wenn wir hier über den Willen Gottes lernen dürfen. Wir dürfen lernen, dass wir mit diesem Willen Gottes kämpfen dürfen. Es hat ja gar nicht lange gedauert, da rief Jesus die Diener mit den Wasserkrügen. Interessant ist, dass Jesus nichts Spektakuläres tut. Er könnte es, aber viele seiner großen Wunder verpackt er in alltägliche Verrichtungen.
Das bedeutet: Das, was du machst, sprichst und tust, ist wunderbar. Am Ende geschieht etwas ganz Wunderbares, weil Jesus unter unseren Händen wirkt. Das ist das Große an dieser Geschichte. Unsere irdische Arbeit wird dadurch geadelt – unsere weltlichen Verpflichtungen, unsere Ehen, unsere Familien, die Gespräche, die wir führen. Alles, weil Jesus das erfüllen will. Aber nicht, weil Maria das will, sondern weil es der Vater will.
Dann bringen die Diener die Krüge dem Speisemeister, ohne zu wissen, was geschehen ist. Das ist das Wunderbarste: Jesus wirkt so in die Alltäglichkeiten dieser Welt hinein, dass man gar nicht genau erkennt, was alles passiert.
Maria sagte nur: „Was er euch sagt, das tut.“ Das sollte man sich unterstreichen. Das ist das Wichtigste. Was Jesus dir sagt, das tue. Denn das hat Verheißung. Du brauchst es nicht immer zu verstehen oder durchschauen, aber du kannst fröhlich sein.
Persönliche Erfahrungen mit Trauer und die Gegenwart Gottes in schweren Zeiten
Mich hat das sehr bewegt, natürlich. Gestern hat man um zwei Uhr meinen Bruder beerdigt, der so erfüllt zurückkam von Klauchern und mit einer ganz großen Freude erfüllt war. Noch in den letzten Stunden und Diensten, die er bei uns in Württembergland getan hat, war er von der großen Vorfreude auf den Himmel erfüllt.
Das ist nicht genau so, wie ich es sehe, und doch so wunderbar. Wir blicken auf eine ganz große Zukunft. Entscheidend ist, dass ich von Jesus sein Wort habe und seine Wegweisung, und dass ich mit ihm gehen kann.
Am Abend lag über dieser Hochzeitsfeier in Kana der Glanz der Herrlichkeit Gottes, der Glanz der Herrlichkeit Gottes. Schöner kann man es eigentlich gar nicht mehr sagen.
Haben Sie das mal erlebt, so wie wir es gestern erlebt haben? Eine Beerdigung voller Herrlichkeit Gottes, voller Dank. Haben Sie das mal erlebt im Krankenbett, am Grab, in schwierigen Stunden Ihres Lebens?
Ich muss sagen, in meinem Dienst habe ich oft Angst vor Besuchen gehabt. Mir war, ich hatte genau so einen Bammel und dachte: Mensch, was sollst du denn sagen, was sollst du machen? Ganz besonders, wenn man zu den Schwerleidenden ging.
Dann hat man nur ein kurzes Wort von Jesus gesagt, und plötzlich war Freude da, riesige Freude. Das Größte, was Sie sagen können: Er ist da.
Ich erinnere mich an einen Mann, der auf einer unserer Freizeiten dabei war. Er hatte eine ganz schwere Muskelerkrankung, war 45 Jahre alt, konnte gar nichts mehr tun und saß in einem motorisierten Rollstuhl. Er sagte: „Wie kommen Sie denn mit Ihrem Glauben zurecht?“ Er meinte: „Was heißt das? Ich habe doch erst durch meine Krankheit Jesus gefunden.“ Verstehen Sie das? Verstehen Sie es nicht?
Man kann es nur ahnen, wie uns der Herr so nahekommen will. Nicht nur in unseren großen Festen, sondern ganz besonders, wenn alles schiefläuft. Und wie wir plötzlich erleben dürfen, wie er die Dinge ganz wunderbar löst, ganz anders, als wir es je gedacht haben.
Aber er löst sie, und am Ende liegt die Herrlichkeit Gottes über unserem armen Leben. Das ist ein armes Leben, ein kurzes Leben, aber die Herrlichkeit Gottes muss darüber sein.
Ach, wunderbar! So schön sagte neulich einer meiner Brüder, der in der Wirtschaft tätig ist: „Wenn du mit Menschen sprichst, ist es interessant. Sie haben das Vertrauen in alles verloren, in alles. Sie vertrauen der Politik nicht, sie vertrauen auch der Wirtschaft nicht mehr, sie vertrauen erst recht der Gerechtigkeit nicht mehr, sie vertrauen auch den Kirchen nicht mehr. Sie sind schwer enttäuscht von den Pfarrern.“
Aber ich sage zu den Leuten immer: „Ich habe gute Erfahrungen gemacht. Ich vertraue mich restlos Jesus Christus an.“ Und das ist das schönste Zeugnis, das Sie geben können.
Schlussgebet: Dankbarkeit und Bitte um Gottes Gegenwart
Wir wollen noch beten.
Lieber Herr, ganz herzlichen Dank, dass du da bist in diesen ganz dunklen Stunden unseres Lebens. In Zeiten, in denen wir oft nicht mehr weiterwissen, verzagt und mutlos sind, danken wir dir von Herzen.
Verzeih uns unseren Unglauben, wenn wir dich nicht erkennen können, wenn wir dir nicht trauen und uns selbst zu wichtig nehmen. Verzeih uns, wenn wir deinen wunderbaren Heilswillen nicht mehr sehen – dass du voller Güte bist.
Du bist wie eine Sonne, die vor Liebe zu uns glüht. Du willst retten und heilen. Dabei geht es nicht um unser Ich, sondern um dich. Du willst die Mitte unseres Lebens sein.
Darum bitten wir: Zieh du in unser Herz. Sei du unser König und Herr.
Amen.
