Einführung in das Thema Geld und Glauben
Christ und Geld – Fünf Impulse aus dem Wort Gottes
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch – dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um Reichtum als Volk und Vorsorge.
Diese Woche möchte ich ein komplexes Thema, nämlich Geld, aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten. Dabei will ich zeigen, wie man grundsätzlich mit schwierigen Themen umgehen kann. Mir ist diese Herangehensweise besonders wichtig, weil es im Leben verschiedene Schutzziele gibt. Je nach Schutzziel, also je nach Priorität, kann ein und dasselbe Thema ganz unterschiedlich dargestellt werden.
Es macht einen großen Unterschied, ob ich gerade von Habsucht versucht werde, weil ich mich in der Entwicklung von Aktienkursen verliere und dabei zuschaue, wie mein Herz unruhig wird und nicht mehr zufrieden ist mit dem, was Gott mir gibt. Oder ob ich in mir die Gabe des Gebens entdecke – also derjenige bin, der viel spenden kann und soll. Dann mache ich mir Gedanken darüber, wie ich möglichst viel Geld verdiene, um möglichst viel wegzugeben.
Einmal heißt das Schutzziel: Schutz meines Herzens vor Götzendienst. Das andere Mal lautet das Schutzziel: Steigerung meines Spendenaufkommens. Ich hoffe, ihr versteht, worauf ich hinauswill.
Ich möchte Christen davor bewahren, zu denken, dass sie mit ein oder zwei Bibelversen – auch wenn diese meist von Jesus stammen – hochkomplexe Themen abhaken können. Das wird nicht funktionieren. Es hat einen Grund, warum Weisheit mit Gottesfurcht beginnt und dann erst mit den Sprüchen weitermacht: 915 Verse, um Weisheit zu lernen. Und dabei haben wir noch nicht einmal das Buch Prediger oder die Evangelien betrachtet.
Weisheit braucht Nachdenken, weil dasselbe Thema je nach Lebensstandpunkt, also Schutzziel, sehr unterschiedlich behandelt werden muss.
Die Herausforderung des Zersorgens und die richtige Ausrichtung
Heute nun: Reichtum als Vorsorge. Ein etwas sperriger Titel, aber ich hoffe, es wird gleich klar, was ich meine.
Wenn es ums Geld geht und darum, wovon ich in Zukunft leben werde, warnt uns der Herr Jesus vor dem Zersorgen. Es gibt eine Form von Sorge vor der Zukunft, die sinnlos ist, weil wir die Zukunft ohnehin nicht ändern können.
In Lukas 12, Verse 22 und 23 heißt es: Er sprach aber zu seinen Jüngern: „Darum sage ich euch, seid nicht besorgt für das Leben, was ihr essen sollt, noch für den Leib, was ihr anziehen sollt. Das Leben ist mehr als die Nahrung, und der Leib mehr als die Kleidung.“
Ich hoffe, wir haben das verstanden. Dass es sich hier um Zersorgen handelt, merkt man, wenn man weiterliest.
In Lukas 12, Verse 29-31 steht: „Und ihr trachtet nicht danach, was ihr essen oder trinken sollt, und seid nicht in Unruhe. Denn nach all dem trachten die Nationen der Welt, euer Vater aber weiß, dass ihr dies benötigt. Trachtet jedoch zuerst nach seinem Reich, und dies wird euch hinzugefügt werden.“
Seid nicht in Unruhe – das ist mit Zersorgen gemeint. Das Denken von Heiden dreht sich in ungesunder Weise um die Frage, wie man morgen über die Runden kommt. Unser Denken soll sich aber darauf konzentrieren, wie wir das Reich Gottes voranbringen.
Wenn uns etwas in Aufregung versetzt, dann ist es die Frage, wie Menschen durch uns zum Glauben kommen, wie wir uns mehr in unserer Gemeinde einbringen können, wie die nächste Kinderbibelwoche ein noch größerer Erfolg werden kann und so weiter.
Gesunde Vorsorge als biblisches Prinzip
Bei alledem dürfen wir eines nicht übersehen: In der Bibel gibt es nicht nur das Verbot des Sorgenmachens, sondern auch das Gebot einer gesunden Vorsorge.
Nur weil ich mir ein paar gesunde Gedanken über meine Zukunft mache, bin ich noch kein Heide. Erst wenn diese Gedanken mich gefangen nehmen, mich in Unruhe versetzen oder mich ängstigen, dann läuft etwas gehörig schief.
Zum Thema gesunde Vorsorge einige Bibelverse: Sprüche 27,23-24. Dort heißt es: „Kümmere dich sorgfältig um das Aussehen deiner Schafe, richte deine Aufmerksamkeit auf die Herden, denn nicht ewig reicht der Vorrat.“
Der Kluge hat also einen Vorrat, aber er weiß auch, dass er jetzt dafür sorgen muss, dass dieser immer wieder aufgefüllt wird. Es gibt also in der Bibel so etwas wie eine gesunde Vorsorge.
Es gibt daher auch ein „rechtes Sparen“. Sprüche 11,24 sagt: „Da ist einer, der ausstreut und der bekommt immer mehr, und einer, der mehr spart als recht ist, und es gereicht ihm nur zum Mangel. Wer gern wohltut, wird reichlich gesättigt, und wer andere tränkt, wird auch selbst getränkt.“
Hier geht es darum, dass jemand, der mehr spart als recht ist, mit seinem Wunsch nach Sicherheit das Leben von Bedürftigen aufs Spiel setzt. Gesunde Vorsorge kann in Geiz umschlagen, aber trotzdem gibt es ein rechtes Sparen.
Wir dürfen uns Gedanken darüber machen, wie viel Geld wir auf die hohe Kante legen. Das ist kein Unglaube, sondern vielmehr kluges Planen. Dabei aber natürlich nicht sich selbst, sondern immer Gott für die Zukunft zu vertrauen – das ist echter Glaube.
Leichtfertigkeit und Dummheit sollten wir bitte nie mit Gottvertrauen verwechseln. Selber nachdenken hat seine Zeit, und alles in Gottes Hände legen hat seine Zeit – so würde wohl der Prediger formulieren.
Die Verbindung von Altem und Neuem Testament in der Vorsorge
Aber Jürgen, die Stellen, die du bringst, stammen alle aus dem Alten Testament.
Es ist jedoch derselbe Heilige Geist, der sowohl das Alte als auch das Neue Testament inspiriert hat. Es ist außerdem derselbe Glaube an denselben Gott, der die Gläubigen des Alten und des Neuen Testaments verbindet.
Lass mich an einem Beispiel zeigen, wie eng Altes und Neues Testament miteinander verwoben sind. Wir bleiben beim Thema Vorsorge – diesmal nicht für mich, sondern für meine Kinder.
Sprüche 19,14: „Haus und Habe sind ein Erbteil der Väter; von dem Herrn aber ist eine einsichtsvolle Frau.“ Mir geht es hier nur um den ersten Teil. Eltern haben die Verantwortung, ihren Kindern ein vernünftiges Erbe zu hinterlassen.
Nun schauen wir uns an, wie Paulus diesen Gedanken aufgreift.
2. Korinther 12,14: „Siehe, dieses dritte Mal stehe ich bereit, zu euch zu kommen; und ich werde euch nicht zur Last fallen. Denn ich suche nicht das Eure, sondern euch.“
Jetzt folgt die Begründung von Paulus: Die Kinder sollen nicht für die Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern für die Kinder. Paulus vermittelt hier nicht den Eindruck, als würde das Prinzip aus Sprüche 19,14 nicht mehr gelten, oder?
Denn er schreibt: „Die Kinder sollen nicht für die Eltern Schätze sammeln, sondern die Eltern für die Kinder.“ So erkennen wir, dass für den Apostel die Prinzipien des Alten Testaments, besonders wenn es um Weisheit geht, auch in der Zeit des Neuen Bundes noch Gültigkeit haben.
Zusammenfassung und praktische Anwendung
Und so lasst uns drittens zum Thema Geld festhalten: Wir dürfen uns nicht zersorgen, aber wir dürfen aus Glauben heraus fröhlich planen. Dabei ist es wichtig, auf vernünftige Weise vorzusorgen und im Idealfall unseren Kindern den Start ins Leben zu erleichtern.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest darüber nachdenken, ob du jemand bist, der sich beim Thema Geld und Zukunft viel zu viele Sorgen macht oder es womöglich viel zu locker angehen lässt.
Das war's für heute. Überlege dir doch jetzt, wie du den Gottesdienst am nächsten Sonntag bereichern könntest. Vielleicht fällt dir dazu etwas ein.
Der Herr segne dich. Erfahre seine Gnade und Liebe in seinem Frieden. Amen.
