Die Herausforderung, David als Vorbild zu sehen
Ich denke, dir ist klar: Du bist nicht David.
Eine Gefahr bei Predigten über große Helden in der Bibel ist, dass wir uns sehr schnell in die Heldenrolle hineinlesen, nicht wahr? Wir lesen über David und denken dabei an uns selbst.
Doch David weist auf den einen wahren Helden aller Geschichten hin – auf Jesus Christus. Den brauchen wir, weil wir eben nicht der Held sind.
Deshalb ist die Herausforderung bei Predigten wie denen der letzten Wochen und Monate oft recht groß. Im ersten Buch Samuel stoßen wir immer wieder auf David und denken: Das könnten wir sein. Doch dann merken wir, dass wir es nicht sind.
Dann sehen wir Jesus und fragen uns: Was hat das jetzt konkret mit uns zu tun?
Ich glaube, ein wichtiger Aspekt, den wir immer bedenken dürfen, ist, dass der Gott, den wir hinter all dem sehen – der Gott Davids – in gleicher Weise auch für alle sorgt, die wie David auf ihn vertrauen.
Deshalb möchte ich uns heute mit dieser Predigt einfach im Glauben stärken. Im Glauben an den Gott, der dich sieht und für dich sorgt, wenn du auf den Gott Davids vertraust.
Überblick über den Predigttext und die drei Aspekte göttlicher Fürsorge
Im 1. Samuel 23, unserem heutigen Predigttext, sehen wir ganz konkret, wie Gott für David sorgt und wie er allgemein für die Seinen sorgt. Dies wollen wir in drei Abschnitten betrachten und drei verschiedene Aspekte bedenken.
In den ersten dreizehn Versen sehen wir, wie Gott die Seinen durch sein absolut zuverlässiges Wort leitet. Dann, in den Versen 16 bis 18, erkennen wir, wie Gott die Seinen durch treue Diener ermutigt. Schließlich wollen wir in den Versen 19 bis 28, ergänzt durch einen kurzen Vorspann in den Versen 14 und 15, bedenken, wie Gott die Seinen durch seine weise Vorsehung rettet.
In all diesen Dingen sorgt Gott für sein Volk. Ich bete mit uns, dass der Herr uns hilft, sein Wort zu verstehen und im Glauben gestärkt und ermutigt zu werden.
Großer Gott, wir danken dir, dass dein Wort lebendig und kräftig ist, dass du durch dein Wort zu uns sprichst und uns offenbarst, wer du bist, wie du bist und wie du für all jene sorgst, die sich dir anvertrauen. So beten wir, dass du durch dein Wort unseren Glauben stärkst, damit wir mehr auf dich vertrauen – auf den Gott, der für uns sorgt.
So sprich nun durch dein heiliges Wort, das bitten wir in Jesu Namen. Amen.
Gottes Leitung durch sein Wort am Beispiel Davids in Keilah
Wir werden Gottes Wort Abschnitt für Abschnitt lesen und zunächst sehen, wie Gott durch sein heiliges Wort leitet. Zu Beginn lese ich nur die ersten fünf Verse aus 1. Samuel 23,1-5. Wenn ihr mitlesen möchtet, findet ihr den Text in den ausliegenden Bibeln auf Seite 302.
Es wurde David angesagt: „Siehe, die Philister kämpfen gegen Keilah und berauben die Tennen.“ Da befragte David den Herrn und sprach: „Soll ich hinziehen und diese Philister schlagen?“ Der Herr sprach zu David: „Zieh hin, du wirst die Philister schlagen und Keilah erretten.“
Aber die Männer bei David sprachen zu ihm: „Siehe, wir fürchten uns schon hier in Juda. Und wollen wir nun hinziehen nach Keilah gegen das Heer der Philister?“ Da befragte David wieder den Herrn, und der Herr antwortete ihm: „Auf, zieh hin nach Keilah, denn ich will die Philister in deine Hände geben.“
So zog David mit seinen Männern nach Keilah, kämpfte gegen die Philister, trieb ihnen ihr Vieh weg und schlug sie hart. So errettete David die Leute von Keilah.
Wir hatten zuletzt in Kapitel 22 gehört, wie David auf seiner Flucht vor Saul eine kleine Truppe gesammelt hatte. Es waren einige schlecht ausgerüstete Männer, und er war auf der Flucht vor Saul nach Jahirett in Juda gekommen. Dort hört er nun, dass die Philister, der große Feind Israels, wieder in das Land eingedrungen sind – konkret in das Gebiet von Juda. Sie hatten eine Stadt, Keilah, belagert, die Ernte geraubt und wohl auch die Stadt besetzt.
David hört davon. Er ist ja derjenige, der immer wieder die Philister in Kriegen besiegt hatte. Das begann damit, dass er einst den großen Riesen Goliath geschlagen hatte. Später errang er auf vielerlei Weise in verschiedensten Schlachten immer wieder große Siege gegen die Philister. Wahrscheinlich kommt deshalb die Nachricht zu ihm, dass die Philister erneut einen Angriff gestartet haben.
Natürlich ist David der von Gott erwählte König, der eines Tages über dieses Volk regieren soll, das hier nun durch einen Feind bedroht ist. Er selbst stammt zudem aus Juda, dem hier angegriffenen Bereich des Landes. Für David war es also klar, dass es sein Auftrag ist, hier nun aktiv zu werden.
Bevor er jedoch loszieht, hält er kurz inne und fragt Gott. Er will von Gott wissen, ob das, was ihm richtig erscheint, tatsächlich Gottes Wille ist.
Als die Männer das hören, sind sie noch nervös, ob das wirklich gelingen kann. Das ist nachvollziehbar, denn sie haben schon die Kämpfe im Inneren – Saul mit seinem Heer greift sie ständig an. Deshalb fragt David noch einmal den Herrn, damit das Wort Gottes nicht nur ihn, sondern auch seine Männer stärken kann.
Erst als Gott ihm klar bestätigt: „Ja, ich will dir den Sieg geben, ich will Keilah durch dich retten“, zieht David in den Kampf. Gott steht zu seinem Wort. David besiegt die Philister, wie so oft zuvor, und die Stadt Keilah wird gerettet.
Das ist ein wunderbarer Bericht davon, wie David in Abhängigkeit von Gott handelt, Gottes Willen tut und wieder einmal der große Retter ist.
Sauls Hass und die Bedrohung für David
Ab Vers sieben lesen wir, dass König Saul davon hört. Er will die Gelegenheit nutzen, um jetzt endlich David aus dem Weg zu schaffen.
Ich lese uns die Verse sieben und acht vor: Da wurde Saul angesagt, dass David nach Keilah gekommen sei. Saul dachte: „Gott hat ihnen meine Hände gegeben, denn er ist eingeschlossen, nun er in eine Stadt mit Toren und Riegel gekommen ist.“ Saul ließ das ganze Kriegsvolk aufrufen, um zum Kampf hinabzuziehen nach Keilah. Dort wollten sie David und seine Männer belagern.
Es ist interessant, was hier passiert. Eigentlich wäre es Sauls Aufgabe gewesen, Keilah vor den Feinden zu retten. Er war noch der amtierende König, aber er hatte sich nicht darum gekümmert. David hingegen hatte die Stadt Keilah gerettet.
Wo war Saul? Wahrscheinlich war Saul noch mit einem anderen Kampf beschäftigt, mit dem Kampf gegen die Priesterstadt Nob. Wir haben letzte Woche davon gehört, wie Saul in seinem blinden Hass gegen David diese Stadt, in der sich die Priester Israels aufhielten, dem Erdboden gleichgemacht hatte. Er tat das, weil er vermutete, dass sie David geholfen hatten.
Was für ein schlechter König, was für ein böser Mann, der sein eigenes Volk abschlachtet, nur weil er vermutet, dass jemand seinem Erzfeind hilft. Während er seine eigenen Leute vernichtet, lässt er zu, dass der wirkliche Feind, die Philister, eine andere Stadt belagern und ausrauben.
Und derjenige, der jetzt zur Hilfe kommt und an seiner Stelle diese Stadt rettet, den will er in dieser Situation auch noch töten. Wir sehen, wie blind und böse Saul ist.
Saul unterstellt dabei, dass all das jetzt in Gottes guter Vorsehung geschieht. Ihr habt ja gehört, wie er das sagt: „Gott hat ihm die in die Hand gegeben“, unterstellt er. Wie blind kann man sein?
Er fragt natürlich nicht danach, ob das wirklich Gottes Wille ist. Für ihn ist das völlig klar. So lässt er sich von seinem blinden Hass leiten, ohne – wie David zuvor – nach Gottes Willen zu fragen.
David sucht Gottes Wegweisung durch den Priester Abjatar
Nun war der Priester Abjatar zu David geflohen. Er war zuvor in der Stadt Nob gewesen. Als Saul Nob angriff, war Abjatar der einzige Priester, der fliehen konnte. Am Ende von Kapitel 22 hatten wir gelesen, wie er fliehen konnte und zu David kam. Das wird jetzt hier in Vers 6, den ich gerade ausgelassen habe, noch einmal aufgegriffen.
Dort heißt es: Als aber Abjatar, der Sohn Ahimelechs, zu David geflohen war, zog er mit ihm hinab nach Keila und brachte den Ephod mit.
Ab Vers 9 lesen wir, wie David, nachdem er merkt, dass Saul ihm nachstellt und ihm auf den Fersen ist, zu Abjatar geht, um durch ihn zu erfahren, ob er mit seinen Männern besser aus der Stadt Keilah fliehen sollte. Das sehen wir in den Versen 9 bis 13:
Als David merkte, dass Saul Böses gegen ihn im Sinn hatte, sprach er zu dem Priester Abjatar: „Bring den Ephod her!“ David sprach: „Herr, Gott Israels, dein Knecht hat gehört, dass Saul danach trachtet, nach Keilah zu ziehen, um die Stadt zu verderben, um meinetwillen. Werden mich die Bürger von Keilah übergeben in seine Hände? Und wird Saul herabkommen, wie ein Knecht gehört hat? Das verkünde, Herr, Gott Israels, deinem Knecht!“ Und der Herr sprach: „Er wird herabkommen.“ David fragte weiter: „Werden die Bürger von Keilah mich und meine Männer übergeben in die Hände Sauls?“ Und der Herr sprach: „Ja.“
Da machte sich David samt seinen etwa sechshundert Männern auf und sie zogen fort von Keilah und streiften dort und da umher. Als nun Saul angesagt wurde, dass David aus Keilah entronnen war, stand er von seinem Zuge ab.
Wiederum sehen wir, dass David zumindest schon vermutet, dass es besser sein könnte, zu fliehen. Er vermutet, dass die Bürger von Keilah ihn eventuell an Saul ausliefern könnten. Aber warum eigentlich? Wir müssen uns das noch einmal überlegen.
Diese Stadt Keilah war von den bösen Philistern überfallen worden. David war gekommen und hatte sie gerettet, während Saul, der eigentlich dafür verantwortlich gewesen wäre, sich um nichts gekümmert hatte, sondern eigene Leute abgeschlachtet hatte. Warum sind die Bürger aus Keilah jetzt bereit – oder zumindest vermutet David das –, ihn an Saul auszuliefern?
Manchmal, wenn ich Fragen stelle, möchte ich zum Nachdenken anregen: Warum? Wie kann das sein? Warum wollen sie ihren Retter an den Feind dieses Retters ausliefern?
Ich glaube, die Antwort ist gar nicht so schwer. Abjatar war aus Nob gekommen, einer anderen Stadt in Juda, die zuvor David geschützt hatte. Saul aber war mit seinen Männern gekommen und hatte diese Stadt dem Erdboden gleichgemacht. Sie wurde richtig platt gemacht, brutal wurden alle Menschen getötet.
Das war sicher nicht nur David zu Ohren gekommen, sondern der ganzen Stadt. David selbst berichtet davon, wie er das gehört hat: „Dein Knecht hat gehört, dass Saul danach trachtet, nach Keilah zu ziehen, um die Stadt zu verderben, um meinetwillen.“
So vermutet David, dass die Menschen aus Angst heraus ihn ausliefern könnten. Deshalb überlegt er, dass es vielleicht besser ist, jetzt zu fliehen.
Doch wiederum handelt David nicht, ohne vorher Wegweisung von Gott zu erbitten. Deshalb geht er zum Priester Abjatar und bittet ihn, mittels des Ephods – das ist eine Brusttasche am Priestergewand, in der Lose waren, mit denen man den Willen Gottes erfragen sollte. Gott hatte das so angeordnet – herauszufinden, was jetzt wirklich angesagt ist.
Wie schon bei den Fragen zuvor, die David im Gebet gestellt hatte, ob er nach Keilah ziehen sollte, lesen wir auch hier, dass Gott gleich zweimal Wegweisung gibt. Gott spricht und sagt David, was angesagt ist. So weiß David, dass es Zeit ist zu fliehen.
Wir lesen hier das, was wir eigentlich immer und immer wieder sehen: Gott rettet David. Das ist die große Geschichte der Kapitel, in denen wir uns gerade befinden. Immer wieder bedrängt Saul David, und David wird gerettet.
Die Bedeutung von Gottes Wort und Wegweisung für unser Leben
Das ist schön für David, denkst du dir jetzt. Aber was hat das mit mir zu tun?
Gott sorgt für David, indem er zu ihm spricht und ihm so Wegweisung gibt. Wir sollten jedoch nicht erwarten, dass Gott uns auf dieselbe Weise anspricht. Das heißt, wir sollten nicht einfach sagen: „Gott, soll ich jetzt das oder jenes tun?“, und dann darauf warten, dass eine Stimme aus dem Himmel mit „Ja“ oder „Nein“ antwortet oder sagt: „Mach das oder lass es sein.“
Ich weiß, dass es Christen gibt, die genau solche Wegweisung von Gott erwarten. Auch wenn Gott das manchmal auf die eine oder andere Weise tut und Menschen meinen, eine direkte Wegweisung von Gott zu vernehmen, muss uns klar sein, dass das nicht der normale Weg ist, wie Gott uns leitet.
In der Bibel sehen wir nur wenige Situationen, in denen Gott klare Wegweisung gibt – quasi durch ein direktes göttliches Wort. Solche Wegweisung Gottes kommt zu Leuten wie David, um ihnen deutlich zu sagen: „Du bist nicht David.“ Die Bedeutung dieser Person in der Heilsgeschichte mag eventuell nicht ganz so groß sein. Von daher sollten wir nicht damit rechnen, dass Gott irgendwie aus dem Himmel zu uns spricht und uns sagt: „Mach dies, mach jenes.“
Außerdem haben wir heute keine Priester mehr, die durch Lose den Willen Gottes erfragen können. Und doch glaube ich, dass unser Text uns sehr viel zu sagen hat. Wir können sehen, was David tut, und das darf uns ein Vorbild sein.
Was tut David in jeder herausfordernden Situation? Er sucht die Nähe Gottes. Er betet, er wendet sich Gott zu, er hält inne, um von Gott Wegweisung zu bekommen. Und ich denke, das ist das, was wir auch tun sollten. Wir sollten uns Gott zuwenden, wann immer wir vor großen Entscheidungen stehen, uns ihm zuwenden und ihn bitten, uns Wegweisung zu geben.
Wenn wir das tun, wenn wir uns Gott so zuwenden und auf Gott schauen, dann tut Gott immer wieder dasselbe: Er wirkt durch seinen Geist, den er uns gegeben hat, um uns an das zu erinnern, was er uns gesagt hat. So bekommen wir Wegweisung von Gott, weil Gott zu uns spricht – durch sein Wort und durch seinen Geist. Dann werden wir klarer sehen.
Denn die Gefahr ist groß, dass, wenn wir das nicht tun, wenn wir uns nicht Gott zuwenden, die Begierden unseres sündigen Herzens manchmal zu einer Stimme in unserem Herzen, in unserem Kopf werden, von der wir denken, dass Gott uns etwas sagt.
Tatsächlich erlebe ich es immer wieder, dass mir Geschwister sagen, dass Gott ihnen gesagt hat, etwas sei okay, obwohl in der Bibel eigentlich steht, dass es nicht okay ist. Immer wieder höre ich von Christen, die sagen, zu Dingen, bei denen die Bibel klar sagt, das ist falsch: „Gott hat mir Frieden darüber gegeben.“ Ich kann mir gut vorstellen, dass die Geschwister das ernst meinen und wirklich einen inneren Frieden erleben.
Die Frage ist nur: Ist das wirklich Gottes Stimme? Uns muss klar sein: Gott widerspricht sich nicht. Deshalb tun wir gut daran, uns erst einmal auf Gott auszurichten und zu sagen: „Herr, erinnere mich durch deinen Geist, was wirklich dein Wille ist.“
Wir haben ein Wort an alle jungen Menschen hier unter uns, die auf der Suche nach einem Ehepartner sind. Es gibt ein paar Dinge, die Gott dir sagt. Wenn Gott sagt, wir sollen als Christen keine Nichtchristen heiraten, dann ist das ziemlich hilfreich. Das macht die Liste viel kürzer.
Gott gibt Wegweisung durch sein Wort, und sein Geist überführt dich davon, dass sein Wort wahr ist. Dann brauchst du nicht zu fragen, ob du vielleicht doch Frieden darüber haben könntest mit jemand anderem.
Wenn du dir nicht sicher bist, was Gottes Wort sagt, wenn du betest und deine Bibel liest, aber merkst, dass du deine Bibel noch nicht gut genug kennst, um wirklich Gottes Wegweisung für dein Leben zu erkennen, dann hat Gott dir Geschwister an deine Seite gestellt.
So wie David zu Abjatar geht und Abjatar ihm hilft, Gottes Willen zu erkennen, darfst auch du zu reifen Christen gehen. Menschen, die Gottes Wort gut kennen und bereit sind, dir die Wahrheit in Liebe zu sagen. Bitte sie um Wegweisung, damit sie dir helfen, klarer zu verstehen, was Gott dir zu sagen hat.
Geh nicht zu denen, die dir nach dem Munde reden und dir sagen, wonach dir die Ohren jucken. Geh zu denen, von denen du weißt, dass sie Gott so lieb haben, dass sie dir die Wahrheit sagen werden, auch wenn sie dir vielleicht erst einmal nicht gefällt. So kann Gott ihnen helfen, und so kann Gott für dich sorgen, indem er dir Wegweisung gibt.
Natürlich gibt es auch Entscheidungen, bei denen wir nicht auf ein direktes Reden Gottes warten müssen. Wir haben Gott gefragt und erfahren, dass es aus Gottes Wort keine klare Antwort gibt.
Noch einmal ein Wort an die jungen Leute, die noch nicht verheiratet sind: Wenn du also fragst, „Okay, wen soll ich heiraten?“, und Gottes Wort gibt dir eine klare Richtschnur, wen du potenziell heiraten kannst – nämlich die, die im Glauben sind, unverheiratet und vom anderen Geschlecht –, dann ist die Liste deutlich kürzer geworden.
Jetzt fragst du dich vielleicht: „Gott, wen soll ich denn genau heiraten?“ Kann nicht der Sonnenaufgang so auf eine Person herunterscheinen, dass ich genau weiß, „Die ist es“? Nein.
Gott hat dir gesunden Menschenverstand gegeben, setz ihn ein und geh der Sache nach.
Ein Wort an die jungen Männer hier: Ich glaube, manche von euch warten immer noch darauf. Einfach mal mutig voran, dann kennenlernen, prüfen und dann entscheiden.
Gott will dich nicht in einer Abhängigkeit halten, in der du nie eigene Entscheidungen treffen kannst. Gottes Wegweisung ist nicht so, dass du in einer Abhängigkeit von Gott leben musst. Gott gibt dir viele Freiheiten und er gibt dir gesunden Menschenverstand. Setz ihn ein und dann mutig voran.
Aber vor großen Entscheidungen such zuallererst Wegweisung bei Gott, der durch sein Wort Wegweisung gibt.
So sorgt Gott für uns, so sorgte Gott einst für David. Und so flieht David vor Saul. Auf seiner Flucht kommt er nun in die Wüste Sif, und dort wird sich die Situation weiter zuspitzen.
Gottes Fürsorge durch Ermutigung mittels treuer Freunde
Bevor wir uns das genauer anschauen, wollen wir sehen, wie Gott in der Zwischenzeit für David sorgt – und zwar durch Jonathan. Das ist der zweite Aspekt, den wir bedenken wollen: Gott sorgt für die Seinen durch Ermutigung. Diese Ermutigung kommt durch treue Diener.
Ich lese uns die Verse 16 bis 18 vor: „Da machte sich Jonathan, Sauls Sohn, auf und ging hin zu David nach Horescha. Er stärkte sein Vertrauen auf Gott und sprach zu ihm: ‚Fürchte dich nicht! Sauls, meines Vaters, Hand wird dich nicht erreichen. Du wirst König werden über Israel, und ich werde der Zweite nach dir sein. Auch mein Vater weiß das sehr wohl.‘ Und sie schlossen beide einen Bund miteinander vor dem Herrn. David blieb in Horescha, aber Jonathan zog wieder heim.“
Jonathan, der beste Freund Davids, hatte schon zuvor einen Bund mit ihm geschlossen, in dem sie sich gegenseitig beistanden. Jonathan ist zugleich der Sohn Sauls. Er steht gewissermaßen zwischen den Fronten. Als Sohn Sauls weiß er, was sein Vater vorhat, und als bester Freund Davids weiß er, wie er David erreichen kann.
Jonathan ahnt, vielleicht weiß er sogar genau, dass David dringend Ermutigung braucht. Schließlich ist Davids Leben nicht leicht. Er ist ständig auf der Flucht und in großer Gefahr. So kommt Jonathan zu ihm und ermutigt ihn – den großen Helden David. Auch große Helden brauchen ab und zu Ermutigung.
Es ist wichtig, zu bedenken, wie Jonathan das tut. Er sagt nicht einfach: „Hey David, du hast Goliath besiegt, das schaffst du schon, das wird schon, mutig, Junge, komm, auf die Schulter klopfen.“ Nein, was macht Jonathan? Er stärkt Davids Vertrauen auf Gott.
Und das tut er ganz konkret, indem er David an das erinnert, was Gott ihm zugesagt hat: „Du wirst König werden über Israel. Saul wird keinen Erfolg haben. Du wirst Sauls Thron eines Tages übernehmen.“ Seht ihr, dass eine solche Ermutigung – eine Ermutigung durch göttliche Verheißungen – viel mehr Kraft hat als ein einfacher Pep Talk? „Ach, du wirst schon wieder gesund, das wird schon, komm.“
Das Problem bei solchen Zusagen, so gut sie gemeint sind, ist: Es ist oft eben nicht so. Es wird nicht immer alles gut. Wir werden nicht immer gesund. Solche Worte haben keine wirkliche Kraft. Nein, wir brauchen mehr. Wir brauchen eine Zusage, von der wir wissen, dass sie wirklich eintreten wird – weil Gott sie verheißt.
Genau das tut Jonathan hier. Er stärkt David, er ermutigt ihn, indem er seinen Glauben und sein Vertrauen auf Gott stärkt. Er spricht ihm göttliche Verheißungen zu. Brauchen wir das nicht auch immer wieder? Brauchen wir nicht alle ab und zu Ermutigung?
Das Leben in dieser Welt ist nicht leicht. Wir alle erleben Zeiten des Leids und der Bedrängnis. Auch die Stärksten unter uns brauchen immer wieder Ermutigung.
Ich möchte uns ermutigen, eine Gemeinde zu sein, die sehr darauf bedacht ist, einander zu ermutigen – und zwar mit dem Wort Gottes, mit göttlichen Verheißungen. Die deutsche Kultur ist eine, in der Ermutigung oft nicht so großgeschrieben wird. In anderen Ländern ist das viel mehr in der Kultur verankert.
Zum Glück haben wir hier Menschen aus vielen verschiedenen Nationen. Das hilft schon einmal. Aber vor allem haben wir hier in dieser Gemeinde eine Evangeliumskultur. Diese Evangeliumskultur ist eine Kultur der Ermutigung. Gott sagt uns, dass wir füreinander da sein sollen, indem wir einander mit seinem Wort ins Leben sprechen, einander belehren, ermahnen – aber eben auch ermutigen.
Ein Weg, wie wir das ganz konkret tun, ist hier im Gottesdienst: Wir singen einander göttliche Wahrheiten zu. Haben wir das heute schon getan, oder? Wenn du also denkst, das ist jetzt nicht mein Lieblingslied, dann sing trotzdem mit. Sing diese biblischen Wahrheiten deinen Geschwistern ins Herz.
War es nicht wunderbar, als wir die letzte Strophe a cappella gesungen haben und unsere Stimmen gehört haben? A cappella heißt, dass keine Instrumente gespielt werden. Das war sogar ich. Diese Form der Ermutigung tut gut.
Das darf über die Lieder im Gottesdienst hinausgehen. Wir können uns fragen: Wie kann ich meine Geschwister ermutigen? Ich sage das nicht, damit ich nächste Woche 50 Karten von euch bekomme. Ich hoffe allerdings, dass 50 Karten geschrieben werden.
Schreibt diese Karten gerade an diejenigen, die vielleicht keiner ermutigt. Die am Rand der Gemeinde stehen, wenige Freunde haben und am meisten Ermutigung brauchen.
Und tut das nicht nur nächste Woche, sondern macht es zu einer regelmäßigen Praxis. Schaut, wie ihr einander ermutigen könnt. Wenn ihr hört, dass jemand durch eine schwere Phase geht, wie könnt ihr diesen Bruder oder diese Schwester ermutigen?
Gott sorgt für uns nicht nur, indem er uns direkt durch sein Wort Wegweisung gibt, sondern auch durch Geschwister, die er uns an die Seite stellt. So können wir einander im Glauben stärken und ermutigen – mit göttlichen Verheißungen.
So sorgt Gott für David durch Jonathan. Und David braucht diese Ermutigung, denn noch ist es nicht Zeit für ihn, als König zu regieren. Noch wird er verfolgt – das lesen wir im weiteren Verlauf unseres Bibeltextes, unseres Predigttextes.
Gottes Rettung durch weise Vorsehung in der Flucht Davids
Es beginnt schon in den Versen 14 und 15, die ich eben übersprungen habe. Ich lese uns die beiden Verse noch einmal vor. Dort heißt es: David blieb in der Wüste auf den Bergfesten, und zwar im Gebirge in der Wüste Sif. Saul suchte ihn die ganze Zeit, aber Gott gab ihn nicht in seine Hände.
Als David sah, dass Saul ausgezogen war, um ihm nach dem Leben zu trachten, blieb er in der Wüste Sif in Horesha. Dann kommt die Ermutigung durch Jonathan, und ab Vers 19 lesen wir, wie sich das weiter entfaltet.
Die Sifiter zogen zu Saul hinauf nach Gibeon und berichteten: „David hält sich bei uns verborgen auf den Bergfesten in Horesha, in Gibeahachila, das südlich von Jeschimon liegt. Er ist nun König deines Herzens Verlangen. Komm hinab, wir wollen ihn in die Hand des Königs übergeben.“
Saul antwortete: „Gesegnet seid ihr vom Herrn, dass ihr euch meiner erbarmt habt. Geht nun und gebt weiter Acht. Findet heraus, an welchem Ort sein Fuß verweilt und wer ihn dort gesehen hat. Man hat mir gesagt, dass er sehr listig ist. Beobachtet und erkundet jeden versteckten Ort, wo er sich verkriecht. Kommt dann wieder zu mir. Wenn es sicher ist, will ich mit euch ziehen. Ist er im Land, will ich ihn aufspüren unter allen Tausendschaften Judas.“
Wir sehen, dass die Zephiter wahrscheinlich aus Angst handeln. Sie wollen nicht auf der falschen Seite stehen. Sie haben gehört, dass Saul keine Kompromisse macht. Er macht keine Gefangenen. Er hat die Menschen in Nob abgeschlachtet, weil David sich dort einmal versteckt hatte. Ähnlich wie die Menschen aus Kiel zuvor sind sie sehr schnell bereit, David an Saul auszuliefern.
Was ich hier wirklich erschreckend finde, ist, wie selbstverständlich Saul über Gott spricht und dabei sagt, wen oder was Gott angeblich segnet. Ist euch das aufgefallen? „Gesegnet seid ihr vom Herrn, dass ihr euch meiner erbarmt habt.“ Saul denkt, Gott segnet diejenigen, die König David verraten.
Diese geistliche Blindheit ist sehr verbreitet. In vielen Kirchen und Gemeinden wird heute im Namen Gottes alles Mögliche gesegnet – auch Dinge, von denen Gott selbst sagt, dass sie Sünde sind und überhaupt nicht unter seinem Segen stehen. Mich erschreckt, wie geistlich blind man sein kann.
Ich denke, das darf uns eine Warnung sein. Auch wir können geistlich blind werden, auch wenn unser Gott auf unserer Seite steht, selbst dort, wo wir nicht bei ihm bleiben.
Lasst uns Acht geben, dass wir nicht dasselbe tun und nicht einfach Gottes Zustimmung und Segen für Dinge in Anspruch nehmen, die Gott nicht segnen will.
Saul meint, Gott sei auf seiner Seite. Dann kommt es tatsächlich zu einer Verfolgungsjagd, die in jeden spannenden Film oder jede spannende Serie passen würde.
Ich lese den Bericht aus den Versen 24 bis 26: „Da machten sich die Männer auf und gingen vor Saul her nach Sif. David aber und seine Männer waren in der Wüste Mahon, in der Steppe südlich von Jeschimon. Als Saul mit seinen Männern auszog, um David zu suchen, wurde es David angesagt. Er ging zu dem Felsen hinab, der in der Wüste Mahon liegt. Als Saul das hörte, jagte er David nach in die Wüste Mahon. Saul ging auf der einen Seite eines Berges, David mit seinen Männern auf der anderen Seite. David aber eilte, um Saul zu entgehen, während Saul samt seinen Männern David und seine Männer umstellte, um sie zu fangen.“
Ich weiß nicht, ob ihr die aktuelle Serie „Das Haus Davids“, eine Amazon-Prime-Serie, schon gesehen habt. Zu Beginn unserer Predigtserie wurde ich öfter darauf angesprochen, ob ich die Serie kenne, weil sie die Ereignisse aus dem ersten Buch Samuel verfilmt darstellen soll.
Nein, ich kenne sie nicht. Ihr müsst mir nicht unbedingt sagen, ob ich sie sehen muss oder nicht. Ich tendiere dazu, das bei passender Gelegenheit mal zu tun. Ich habe gehört, dass bisher nur einige Folgen veröffentlicht wurden. Im Moment endet die Serie dort, wo David und Goliath kämpfen und David siegt.
Es soll aber weitergehen, und vielleicht kommt irgendwann eine Folge, in der diese Szene beschrieben wird. Ich kann mir gut vorstellen, wie das cineastisch aussieht.
Der Verrat, dann reden die Sifiter bei Saul. David ist unterwegs, und dann wird Saul gesagt: „Jetzt kommen sie, jetzt kommen sie.“ Er kommt mit seinem riesigen Heer, und sie ziehen los. Da ist David mit seiner kleinen Truppe – sechshundert komische Gestalten, vielleicht mit Holzknüppeln – und auf der anderen Seite des Berges die Schwerbewaffneten, am besten noch mit Pferden. Dieses riesige Heer kommt auf den Berg, und sie kommen von beiden Seiten. Auf der einen Seite ist David, und sie kommen immer näher. Dann endet die Folge.
Du musst dich eine Woche gedulden, und nächste Woche kannst du sehen, wie es weitergeht. In der nächsten Woche ist die Situation dann irgendwie geklärt, weil es ja weitergehen muss. So ist es auch hier.
Vers 27: „Aber es kam ein Bote zu Saul und sprach: ‚Komm eilends, denn die Philister sind ins Land eingefallen.‘ Da ließ Saul davon ab, David nachzujagen, und zog gegen die Philister. Daher nennt man den Ort Selamachlekot.“
Puh, gerade noch mal gut gegangen. So ein Zufall – genau im richtigen Moment kommt dieser Hilferuf, der Saul zwingt, die Verfolgung abzubrechen. Was für ein Glück! Oder nicht?
Natürlich nicht. Denn Gott hat das Drehbuch geschrieben. Gott hat gesagt, dass David König werden wird. Saul kann ihn jetzt nicht einfach vernichten, denn Gott steht zu seinem Wort.
So rettet Gott David. Er sorgt für ihn durch scheinbar zufällige Umstände. Doch diese Umstände sind das Ergebnis göttlicher Vorsehung. So wirkt Gott. Er sorgt für die Seinen.
Manchmal gibt er direkt durch sein Wort Wegweisung. Manchmal wirkt er durch andere Christen, die zur Seite stehen, ermutigen und helfen. Und manchmal wirkt er durch scheinbar zufällige Lebensumstände in seiner weisen Vorsehung.
Die Grenzen der Übertragung auf unser Leben und die ultimative Rettung durch Jesus Christus
Und doch stellt sich die Frage: Können wir das einfach so auf uns übertragen? Sollten wir jetzt davon ausgehen, dass sich in jeder Not, im letzten Moment, gerade wenn die Folge endet und bevor die nächste beginnt, alles wieder gut entwickelt? Nein.
Die ärztliche Diagnose ist schlecht, und sie verschlechtert sich immer weiter. Kurz bevor du stirbst, geschieht plötzlich die Heilung? Nein. Wir haben keine Verheißung dafür. Gott kann das tun, aber Gott hat nicht versprochen, dass er das tut.
Viele Christen sind um ihres Glaubens willen verfolgt worden. Sie sind nicht entkommen, sondern hingerichtet worden. Die Kirchengeschichte ist voll von Märtyrern, die um ihres Glaubens willen getötet wurden.
Wir tun gut daran, zu erkennen, dass David hier zwar gerettet wird, weil die göttliche Verheißung sich erfüllen wird. Aber eben nicht jeder Christ hat eine göttliche Verheißung, dass er geheilt wird, gerettet wird oder aus der aktuellen Not befreit wird.
Und doch verheißt Gott jedem eine ewige Rettung, der sich ihm anvertraut. Auf den verweist auch David: Jesus Christus. Jesus Christus ist der Nachfolger Davids, der für eine Ewigkeit regiert und jeden rettet, der sich ihm anvertraut.
Auch Jesus wurde verfolgt. Aber anders als bei David wurde Jesus nicht aus den Händen seiner Feinde gerettet. Im Gegenteil: Er wurde verraten, gefoltert und brutal getötet.
Doch das alles geschah nicht, weil Gott die Situation nicht mehr unter Kontrolle hatte, sondern weil es genau dem guten Plan Gottes entsprach. All das war göttliche Vorsehung.
Jesus Christus hatte gesagt, dass er kommen würde, um sein Leben als Lösegeld für viele zu geben. Er war gekommen, wie schon zu Beginn seines Dienstes verkündet wurde, als das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt tragen sollte.
Jesus musste leiden nach der göttlichen Vorsehung, weil gerade so Gott für uns sorgt – für jeden, der sich ihm im Glauben anvertraut.
So sorgt Gott für dich auf ultimative Art und Weise durch Jesus Christus, der dich rettet aus der größten Not, aus der Hand des größten und bösesten Feindes überhaupt: des Teufels.
Er rettet dich hinein in die Herrlichkeit und Sicherheit des Reiches Gottes.
Aber Gott, der Vater, sorgte auch für seinen Sohn. Am dritten Tag hat er Jesus Christus von den Toten auferweckt. Er hat triumphiert über den Tod.
Bei ihm ist Leben – ewiges Leben, Leben über den Tod hinaus.
Jesus Christus wurde als der Auferstandene vierzig Tage lang gesehen. Dann ist er aufgefahren in den Himmel, und von dort wird er eines Tages wiederkommen.
Nach göttlicher Verheißung wird er kommen, um die Lebenden und die Toten zu richten. Alle, die auf ihn vertrauen, werden dann mit ihm einziehen in sein herrliches und ewiges Friedensreich.
So sorgt Gott für uns.
Einladung zur persönlichen Entscheidung und Ermutigung für Christen
Ich hoffe, du weißt darum: Wenn du heute hier bist und das für dich noch nicht wirklich ganz persönlich in Anspruch genommen hast, dann lass mich dich einladen. Du brauchst diesen Retter, du brauchst diese Hilfe. Denn keiner von uns tut immer den göttlichen Willen. Keiner von uns hält inne, fragt immer nach Gottes Willen und handelt dann auch entsprechend.
Wir alle rebellieren immer wieder gegen Gottes guten Willen, und wir hätten deshalb Gottes Gericht verdient. Aber Gott sorgt für Sünder wie dich und mich, indem er seinen eingeborenen Sohn in diese Welt sendet. Dieser nimmt unsere Schuld auf sich, sodass jeder, der sich ihm im Glauben anvertraut, von seiner Schuld befreit sein kann. So können wir in die Gegenwart Gottes kommen.
Wenn du Fragen dazu hast, wie du dich diesem Herrn zuwenden kannst, was es heißt, unter seiner guten Herrschaft zu leben und seine Rettung zu erfahren, dann bitte komm ins Gespräch. Komm ins Gespräch mit denen, die dich hier eingeladen haben. Komm gerne auch ins Gespräch mit mir. Am Ende des Gottesdienstes stehe ich hinten an der Tür.
Die allermeisten von uns haben erlebt, dass Gott durch Jesus Christus für uns sorgt. Und lieber Christ, diese Predigt ist primär für dich, sein Wort für dich: Gott sorgt für dich. Er sorgt für dich durch sein zuverlässiges Wort, das dir Wegweisung gibt für dein Leben. Er sorgt für dich durch die Gemeinschaft seiner Gemeinde, in die er dich hineinruft, damit du dort gelehrt werden kannst. Und wenn nötig, ermahnt werden kannst, aber vor allem auch ermutigt wirst, damit du den Weg des Glaubens weitergehen kannst.
Er sorgt für dich in allen deinen Lebensumständen. Siehst du, Gott hat alle Lebensumstände, alle Irrungen und Wirrungen in der Hand – so wie damals bei David und Saul, so auch in deinem Leben. Ich bin mir sicher, David hat oft genug nicht verstanden, warum das jetzt wieder so ist. Gerade hast du mich gerettet, und jetzt schon wieder der nächste Angriff. Wann hat das endlich ein Ende? Warum?
David bekommt nicht immer die Antwort, und wir werden nicht immer eine Antwort auf unsere Fragen bekommen. Aber wir dürfen wissen, dass unser guter Herr auch für uns sorgt. Inmitten aller schwierigen Lebensumstände ist er da, ist er bei uns. Eines Tages wird alles Leid, alle Not, alle Bedrängnis ein Ende haben. Dann wird er uns herausretten aus dieser gefallenen Welt hinein in sein herrliches Friedensreich.
Bis dahin sind wir genauso unsterblich wie David. Ich hoffe, das ist dir klar. Deine Lebensumstände werden nicht plötzlich kippen, und dann kommen Dinge irgendwie ganz anders als geplant. Alles wird so kommen, wie Gott es vorgesehen hat. Du bist geborgen in seiner guten Hand, bis der Tag kommt, den er festgesetzt hat, an dem er allem Leid ein Ende macht.
Lieber Christ, Gott sorgt für dich. Wirklich, wirklich, Gott sorgt für dich. Das darfst du glauben, das darfst du wissen.
Schlussgebet: Dankbarkeit und Vertrauen in Gottes Fürsorge
Bete mit uns.
Himmlischer Vater, danke, dass du uns in deinem Wort zusagst, dass du uns nicht alleine lässt. Danke, dass du uns deinen Sohn gesandt hast, durch den wir zu deinen Kindern werden können. Und danke, dass du uns deinen Geist gesandt hast, durch den du uns dein Wort, das du uns gegeben hast, aufschließt.
Danke, dass du uns so einen Wegweiser für unser Leben gibst. Danke, dass du uns auch nicht alleine in diese Welt stellst, sondern dass du uns in Gemeinden stellst, wo wir füreinander da sein können, einander ermutigen und im Glauben anspornen.
Und danke, dass wir getrost wissen dürfen, dass alle unsere Lebensumstände in deiner guten Hand sind. Danke, dass du für uns sorgst, hier auf Erden und für alle Ewigkeit.
Hilf uns, dir zu vertrauen – dem Gott, der ewig gleich ist, dem Herrn aller Zeiten, der uns sieht und für uns sorgt. Amen.