Seit wann steht Gott hundertprozentig hinter uns?
„[...] unter ihnen führten auch wir alle einst unser Leben in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen.“
(Eph 2,3)Der ganze Zorn Gottes, alle Verdammnis, die wir verdient hatten, wurde über Christus ausgegossen. Gottes Forderung nach vollkommener Gerechtigkeit wurde von Christus in allen Punkten erfüllt. Von dem Moment an, in dem wir diesen Schatz (durch Gnade!) erkennen und auf diese Weise empfangen, zählt sein Tod als unser Tod und seine Verdammnis als unsere Verdammnis und seine Gerechtigkeit als unsere Gerechtigkeit. Und in diesem Moment stellt sich Gott unwiderruflich, hundertprozentig hinter uns.
Die Frage, die noch offenbleibt, ist: „Lehrt uns die Bibel denn nicht, dass Gott uns bereits in Ewigkeit bei der Erwählung seine Gunst gezeigt hat?“ Mit anderen Worten: Nachdenkliche Menschen werden sich fragen: „Hat sich Gott erst in dem Moment hundertprozentig hinter uns gestellt, als wir angefangen haben zu glauben und eins mit Christus und in ihm gerecht geworden sind? War er etwa nicht bereits seit unserer Erwählung vor Grundlegung der Welt hundertprozentig für uns?“
Paulus sagt in Epheser 1,4–5: „[Gott hat] uns in ihm auserwählt [...] vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe. Er hat uns vorherbestimmt zur Sohnschaft für sich selbst durch Jesus Christus, nach dem Wohlgefallen seines Willens.“
Ist Gott also nicht seit Ewigkeit hundertprozentig für seine Auserwählten? Die Antwort steht und fällt mit der Bedeutung von „hundertprozentig“. Ich versuche mit dem Wort „hundertprozentig“ eine biblische Wahrheit zu bewahren, die in verschiedenen Bibeltexten ausgedrückt wird. Paulus sagt beispielsweise in Epheser 2,3, dass Christen „Kinder des Zorns“
waren, bevor sie in Christus zu neuem Leben erweckt wurden: „[Auch wir führten] alle einst unser Leben [unter den Söhnen des Ungehorsams] in den Begierden unseres Fleisches, indem wir den Willen des Fleisches und der Gedanken taten; und wir waren von Natur Kinder des Zorns, wie auch die anderen.“
Paulus drückt aus, dass vor unserer Wiedergeburt – bevor wir mit Christus lebendig gemacht wurden – Gottes Zorn auf uns lag. Gottes Auserwählte standen unter Gottes Zorn. Das änderte sich in dem Moment, als Gott uns mit Christus lebendig gemacht und uns die Augen geöffnet hat, damit wir die Wahrheit und Schönheit Christi erkennen und ihn so als unseren Retter annehmen konnten, der für uns gestorben ist und dessen Gerechtigkeit nun für uns gilt, weil wir mit ihm eins sind. Davor standen wir unter Gottes Zorn.
Doch dann wurde der ganze Zorn Gottes durch den Glauben an Christus und, weil du eins mit ihm bist, von dir genommen und er hat sich in diesem Sinne hundertprozentig hinter uns gestellt. Darum freue dich und lobe Gott, dass er dich bewahren wird. Er wird dich bis an Ziel bringen, weil er in Christus hundertprozentig für dich ist. Und darum musst du nicht erst ans Ziel kommen, damit Gott hundertprozentig für dich ist. Vielmehr ist er schon jetzt 100% für dich.