Erinnerungen und Begegnungen auf dem Schönblick
Das hat das Alter so an sich: Wenn man irgendwo hinkommt, beginnt man, die Geschichte wiederzuerleben. Beim Schönblick zum Beispiel denke ich zuerst, dass ich öfter hier gewesen bin. Aber der eindrücklichste Aufenthalt auf dem Schönblick liegt schon sehr lange zurück. Damals war ich gerade im ersten Jahr Jugendpfarrer in Essen. Das war im Jahr 1967, also vor sehr langer Zeit – man ahnt es kaum, es war ja im letzten Jahrtausend.
Mit dem Leiterkreis der Jugendarbeit in Essen fand die erste Leiterfreizeit immer als Tagung statt. Dort waren die entscheidenden Leute zusammen, knapp 50 junge Männer, irgendwo zwischen 19 und 25 Jahren. Diese Tagung war hier auf dem Schönblick, und ich erinnere mich noch sehr intensiv daran. Für mich war das damals ein Härtetest.
Wir haben wunderbar Fußball gespielt auf einem der Fußballplätze da oben. Damals war ich noch jung, rank und schlank, und spielte immer bei der jüngeren Mannschaft. Wir teilten das so auf: Ältere gegen Jüngere. Bei den Jüngeren spielte ich immer im Tor. Und wir haben gewonnen.
Ein paar Jahre später fand die gleiche Leiterfreizeit dann in Freudenstadt statt. Meist sind wir ins Schwabenland gefahren, weil es dort einfach das beste Essen gibt. Dort lernte ich eine aufstrebende Fußballerin kennen. Ich dachte sofort: Sie hat einen heißen Schuss und eine gute Taktik. Es war Schwester Heidi Butzkan, ich kann Ihnen sagen.
An solchen Tagen könnte man ja mal ganzheitlich leben, so nennt man das. Es wäre vielleicht gar nicht schlecht, hier Frauen gegen Männer ein Fußballspiel spielen zu lassen – Schwester Heidi nicht pfeifen, sondern im Sturm. Das ist für allerlei gut, was man Diakonissen üblicherweise nicht so zutraut.
Ja, Gebet – die Verbindung zur letzten Instanz.
Die Bedeutung des Gebets und praktische Schritte
Verbindung zur letzten Instanz
Bevor ich versuche, Ihnen etwas zu erklären und auch Fragen aufzunehmen – denn ich vermute, dass es dabei auch kritische Fragen oder Zweifel gibt und dass nicht alles so glatt verläuft – möchte ich dies heute besonders berücksichtigen. Ich hoffe, dass Sie dadurch Hilfe erfahren und sagen können: „Diese Schwierigkeit, mit der ich bisher nicht weitergekommen bin, sehe ich jetzt klarer, und das bringt mich näher zur Praxis.“
Es geht ja nicht darum, alles nur irgendwie zu verstehen und dann im Kopf zu nicken und zu sagen: „Das ist okay.“ Vielmehr soll das, was ich verstehe, auch ins Leben hineinwirken.
Wenn wir uns in dieser Woche bemühen, an den Abenden, an den Vormittagen oder in Gesprächen Dinge zu klären, dann geschieht das nicht nur, um theoretisch im Kopf alles sortiert zu haben. Vielmehr wollen wir die Hindernisse, die einen daran hindern, in der Praxis des Lebens voranzukommen – die „Schuttwelle“ –, ein Stück weit zur Seite räumen. So können wir dann auch praktische Schritte gehen.
Sie würden sich wundern: Deshalb haben wir uns vorgenommen, in diesen Tagen sowohl morgens als auch abends jeden Vortrag mit einer Möglichkeit zu einem ganz praktischen Schritt abzuschließen. Das wollen wir heute voll mit der Haustruppe tun.
Jemand von Ihnen, der sagt: „Ich möchte jetzt anfangen“, dem werde ich Gelegenheit geben, zu kommen und zu sagen: „Komm, ich will einfach mal ein kurzes Gebet sprechen und das auch öffentlich zeigen. Nun fange ich mit der Praxis an.“ Und so soll es dann auch mit der Praxis weitergehen und enden.
Persönliche Erfahrung mit Gebet in der Not
Was ist mit dem Gebet in der letzten Woche? Genau heute vor einer Woche hatte ich eine etwas turbulente Zeit hinter mir. Heute, genau vor einer Woche, hatte ich einen Vortrag zu halten – in Dallas, Texas. Sie kennen das ja: Gott sieht alles, außer Dallas. Ob es das noch gibt, weiß ich gar nicht. Gibt es es nicht mehr? Gibt es es immer noch? Ich habe das nie gesehen, muss ich eher sagen. Hier ließ man aus der Zeitung erzählen, wer GR ist und andere Schufte, die es so gibt.
Jetzt musste ich also nach Dallas. Ich war in meinem Leben noch nie dort und habe fast nichts gesehen, weil ich aus dem Flugzeug nur ins Hotel fuhr und auf der Straße. In Dallas ist alles nur groß. Überhaupt in Texas ist alles so groß wie die Hüte. Irgendwie ist die USA ja auch alles so groß. Wenn die Amerikaner nach Europa gucken, finden sie ja den Wurmfortsatz bei Asien schon gar nicht, und Deutschland finden sie auch erst recht nicht. Aber Dallas und Texas sind alles ganz groß.
In einem Hotel, so etwas gibt es in Deutschland überhaupt nicht. Dort war ein Kongress von christlichen Medienleuten – also Rundfunk- und Fernsehleuten und so etwas, nur aus der christlichen Szene der USA. Da waren fünf Leute zusammen, und die waren alle in einem Hotel mit dem größten Schönblick, nicht? Ich hätte nicht gedacht, dass es solche Apparate geben kann. Ich will das nicht beschreiben, es war alles sehr eindrücklich.
Ich habe ein bisschen gezittert, weil ich dort einen Vortrag in so einem internationalen Forum halten musste. Das war auch alles ganz gut, und es klappte dann auch. Am Montagabend, so spät, waren Jürgen Werther, Direktor des Evangeliumsrundfunks, seine Freunde und ich zusammen. Wir saßen in einem kleinen mexikanischen Restaurant im Hotel und tauschten uns darüber aus, was wir miteinander tun können.
Dann ging ich schlafen. Irgendwie nachts – ich weiß auch nicht, was los war, ich weiß bis heute nicht, was ich hatte. Jedenfalls war mir kotzübel, und es ging überhaupt nichts mehr. Am nächsten Mittag musste ich abreisen. Wir hatten uns verabredet: Um halb zwölf war das Taxi zum Flughafen bestellt, drei Leute wollten zurückfahren.
Ich wusste nicht, wie ich auf meine Beine kommen sollte. Immer wenn ich aufstand, war ich kurz vor dem Kollaps und sackte irgendwo zusammen. Ich konnte gar nicht mehr, und man musste einen Arzt holen. Da sagte ich, das ist das Schlimmste, was man tun kann. Ich muss nach Hause, ins Flugzeug, und am nächsten Tag hatte ich im Schwabenland etwas zu tun. Die warteten auf mich, also war es etwas eng gestrickt. Janich und andere machten noch irgendwas.
Schließlich ging ich morgens mit meinem Gepäck in die Hotelhalle, checkte aus und musste ein bisschen warten – zwei, drei Leute vor mir. Dann kam ich gerade so an den Schalter. Ich dachte, versagt er jetzt, legt er meinen Zettel hin und sagt nur noch, dass ich jetzt weg muss? Ich dachte, wenn ich jetzt nicht gehe und hier irgendwo einen Sessel finde, liege ich hier flach. Ich konnte einfach nicht mehr, mein Kreislauf war im Kollaps.
Dann hängst du da herum wie die letzte Lusche und denkst: Kindernomad, du bist das Geld nicht mehr wert zur Entsorgung. Das ist alles ganz schrecklich, und irgendwo muss es ja raus. Im Ausland soll man den Arzt oder Security rufen. Ich sagte: Überhaupt nichts, kommt schon wieder. Die Diskrepanz im Leben ist groß zwischen dem, was man im Griff hat – und dem Moment, in dem man sagt: Ich weiß nicht mehr, wie ich den nächsten Atemzug tun soll oder auf die Beine kommen soll.
Das liegt hier oft ganz hängenzunehm. Ich dachte immer nur: Du musst beharrlich ins Flugzeug kommen, tot oder lebendig, senkrecht oder waagerecht, ganz egal, bis du da sitzt. Dann elf Stunden bis Frankfurt, und dann werden wir weitersehen.
So saß ich also in der Hotellounge und musste erst mal von dort ins Taxi kommen. Dann setzte sich Jürgen Werther auf die Sessellehne zu mir und sagte: „Ja, wir können irgendwas für dich tun.“ Ich sagte: „Gar nicht, komm, wir gucken jetzt, dass wir wegkommen.“ Dann meinte er: „Das wird schon, ist ja alles nicht so schlimm. Es fühlt sich nur so schlimm an.“
Dann sagte er: „Jetzt bete ich mit dir.“ So saßen wir dort in einer unglaublich betriebsamen Motelhalle, wo Hunderte von Menschen herumliefen und alles Mögliche los war. Er legte mir die Hand auf die Schulter und betete laut mit mir.
Mit dem niedrigen Blutdruck, den ich gerade hatte, und dem Weggetauchten wusste ich: Es geht mir irgendwie schlecht, aber ich bin gut dran – bestens in seinen Händen. So war ich getrost. Wackelig wie die Knie kam ich ins Flugzeug. Alle zwei Stunden klappte ich zusammen, aber man saß ja, da fiel man nicht weit. Ich landete in Frankfurt, hatte genug Kraft, meinen nächsten Dienst zu tun, und langsam kam es wieder.
Erkenntnisse aus der Erfahrung
Eine Woche lang war ich voller Staunen darüber, dass Gott einem Dinge nicht erspart, die man nicht besonders appetitlich findet. Gleichzeitig gibt er einem aber eine Antwort auf das Gebet, die ganz, ganz stark ist. Er trägt und bringt es durch und schafft es in einer Maßarbeit, so genau das Richtige hinzubringen.
Man möchte immer mehr Spielraum haben, mehr Verfügungsmasse in eigenen Kräften und eigenen Plänen sowie in der Übersicht. Und ich finde es so schwierig, wenn man dann überhaupt nicht weiß, ob es noch geht, ob die nächste Stunde klappt und ob man das noch machen kann. Dann warten da Leute, und man möchte auch keine Peinlichkeiten machen, niemanden enttäuschen und so weiter.
Wir hatten den jahrelangen Vortrag in irgendeiner Halle geplant. Dann rufst du an und sagst mir, es ist schlecht. Was ist das denn für ein Grund? Das ist doch alles bescheuert, das geht doch nicht. „Herr, das kannst du nicht machen“, habe ich gesagt. „Irgendwie musst du mich da hinbringen. Du wirst das doch wohl schaffen, du hast Himmel und Erde gemacht. Dann kannst du auch meine wackeligen Knie ein bisschen fester machen, damit ich gehen kann.“
So habe ich eine Woche gelebt, wirklich an der Grenze meiner eigenen Kraft, im Bewusstsein meiner eigenen Ohnmacht. Zugleich hatte ich eine tiefe Erfahrung, dass das Gebet einen anschließt an die Nähe Gottes und seine tragende Fürsorge.
Dieses Gebet, in diesem verrückten Hotel, Jürgen Werth, die Hand auf meiner Schulter und ein kräftiges Gebet voller Inbrunst zum Vater, dass er uns durchbringt – das war das Geheimnis dieser letzten Woche.
Es war eine besonders faszinierende Woche mit tiefen Erfahrungen und Begegnungen mit Gott und auch mit Menschen. Ich wollte das nur sagen: So leben wir. Wir leben von dieser Beziehung.
Zweifel und Fragen zum Gebet
Nun sagen Sie: Gut, ihr erzählt solche Geschichten, aber das ist jetzt mein erster Punkt. Ich möchte die Zweifel und Fragen aufnehmen. Ist denn wirklich jemand da, der hört? Oder ist das vielleicht nur eine Art Selbstberuhigung?
Manchmal ist es so, dass man das, was einen innerlich bedrückt und belastet, einfach mal aussprechen kann. Dadurch wird der Seele Luft gemacht. Wir tun so, als ob da jemand wäre, und laden das Innerliche ab. Das nimmt einen großen Druck von uns, erleichtert uns und hilft.
Insofern ist das Beten wirksam, weil es in diesem psychologischen Prozess natürlich eine Erleichterung bringt. Aber ehrlich gesagt ist es auch eine Illusion. Wir tun nur so, als ob da jemand wäre. In Wirklichkeit führen wir vielleicht nur ein Selbstgespräch, um uns zu erleichtern.
Oder es ist der Zuspruch eines anderen, der das Wort, das er zur Ermutigung und Erleitung sagt, in einer Redeweise kleidet, als ob er zu jemand Drittem sprechen würde, zu einer höheren Instanz. Das könnte ebenfalls ein psychologischer Effekt sein: Er sagt sich, da ist noch jemand, vielleicht eine höhere Macht. Man weiß ja nie.
Was ist es denn? Ist da wirklich jemand, der hört? Kann ich das wissen? Ist es nur so tun als ob? Oder ist es eine kalkulierte Illusion, weil ich weiß, dass es zur Erleichterung funktioniert? Wenn ich weiß, dass Placebo-Tabletten irgendwie Linderung bringen, warum sollte man sie dann nicht nehmen? Das ist ja ungefährlich.
Gebet in allen Religionen und die Illusionsvermutung
In allen Religionen wird gebetet – und zwar in ganz unterschiedlichen Formen. Ehrlich gesagt ist das für mich eher ein Argument für die Illusionsvermutung als für die Wirklichkeitsvermutung. Denn ich kann gut verstehen, dass Menschen alle ihre Unsicherheiten haben, ihre Ohnmachtsanfälle und Ohnmachterfahrungen sowie ihre Angstzustände, die sie überfordern. Aus diesen Erfahrungen heraus entsteht vielleicht die Hoffnung, dass es da eine höhere Macht gibt.
Auf jeden Fall ist es so: Wenn man nicht weiß, ob es eine solche Macht gibt, könnte man ja etwas versäumen. Religion in all ihren Formen ist weitgehend davon geprägt, dass man nicht sicher weiß, ob da jemand ist und wer das sein könnte. Deshalb legt man sicherheitshalber „Eisen ins Feuer“ – bringt also ein Opfer dar, um nichts falsch zu machen und um nichts zu verpassen.
Man betet also sicherheitshalber. Es könnte ja sein, dass eine Macht existiert, die böse wird, wenn man sie vergisst. Oder dass es jemanden gibt, der sich über das Gebet freut. Wenn es jedoch nichts gibt, ist das nicht schlimm – man hat ja nicht viel vergeblich getan. Wenn aber doch jemand da ist, könnten diese Beschwörungsversuche das Schicksal beeinflussen, das einem sonst so übermächtig erscheint.
Man weiß nicht genau, ob und wie das geht, aber aus Hilflosigkeit tut man es einfach. Man weiß halt nichts Besseres. Das ist im Grunde das Wesen von Religion.
Die biblische Botschaft als Antwort auf Zweifel
Und nun muss ich Ihnen sagen, dass die Grunderfahrung meines Lebens mit der biblischen Botschaft zusammenhängt. Denn die Kernaussage der Bibel setzt genau an diesem tiefen Zweifel an, den man nicht verdrängen muss.
Es hat überhaupt keinen Sinn, einfach so zu tun, als ob man den Zweifel abschütteln könnte. Denken wir nicht daran, sagen wir: „Das ist eben so, irgendwie wird das schon sein, und wir machen es mal, stramme Haltung.“ So etwas lohnt sich nicht. Denn Sie können sich an fünf Fingern ausrechnen – brauchen auch nur drei dafür –, dass diese Rechnung nicht aufgeht. Irgendwann werden die Probleme so groß, dass man sich nicht mehr hineinsteigert, sondern dass einem die Dinge um die Ohren fliegen. Die Wirklichkeit ist brutaler, als man sie mit Illusionen verdrängen kann.
Das Atemberaubende an der biblischen Botschaft besteht darin, dass dort, wo wir tasten, suchen und uns sehnen – ob da Gott ist, wer er ist und wie wir in Beziehung zu ihm treten können –, und nie genau wissen, ob das irgendwie gelingt und ob das okay ist, Gott die Initiative ergreift. Er macht sich selbst bekannt auf eine Weise, die alle Vorstellungen, die wir Menschen von Gott entwickelt haben, sprengt.
Gottes Selbstoffenbarung und die Bedeutung des Namens Yahweh
Das erste Gebot und Gottes Name
Erstes Gebot
Die Leute sagen ja oft so: „Also, was auch immer, ich glaube zwar nicht so besonders, aber die zehn Gebote, das ist toll, das sollte man haben.“ Darauf antworte ich immer: Das ist gut. Das erste Gebot beginnt so: „Ich bin Yahweh, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat.“ Es folgt der Auftrag: „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.“
Im Luthertext der Bibel liest sich das: „Ich bin der Herr, dein Gott.“ Wenn Sie die Bibel aufschlagen und im zweiten Buch Mose Kapitel 20 oder im fünften Buch Mose Kapitel 5 nachsehen – das sind die beiden Kapitel, in denen die zehn Gebote stehen – dann fällt Ihnen auf, dass das Wort „Herr“ dort merkwürdig mit Großbuchstaben geschrieben ist.
Luther hat das so gemacht, weil er sich an den jüdischen Sprachgebrauch angelehnt hat. Juden scheuten sich, den Namen Gottes auszusprechen, um ihn nicht zu missbrauchen. Deshalb ersetzten sie den Namen Gottes, Yahweh, immer, wenn er in der Schrift vorkommt. Yahweh besteht aus vier Buchstaben: JHWH. Das W und H sind nur Konsonanten. Früher sagte man „Jehova“, eigentlich muss es „Yahweh“ ausgesprochen werden.
Immer wenn dieser Name Gottes auftauchte, sagten die Juden stattdessen „Adonai“, was auf Hebräisch „Herr“ bedeutet. Luther übernahm diese Praxis in der deutschen Bibel. Deshalb steht im gesamten Alten Testament überall dort, wo der Name Yahweh steht, das Wort „Herr“. Man erkennt dies daran, dass „Herr“ nicht wie üblich mit einem Großbuchstaben und Kleinbuchstaben geschrieben wird, sondern mit vier Großbuchstaben.
Die Bedeutung von Yahweh
Gott stellt sich mit einem Namen vor. Yahweh bedeutet eigentlich: „Ich bin, der ich bin“, „ich werde sein, der ich sein werde“, „der, der sich total selbstbestimmt“, „der Verlässliche“, „der Treue“, „der Ewige“. Das ist die Bedeutung von Yahweh: „Ich bin der, der ich bin.“
Warum stellt Gott sich mit einem Namen vor? Menschen geben ihren Gottesbildern Namen. Das kennt man aus der griechischen Göttermythologie, aus der lateinischen und aus der germanischen Mythologie, wie etwa Wotan. Das ist verständlich, denn das sind die Bilder, die wir uns von Gott machen, und dann hängen wir diesen Bildern ein Label an.
Aber warum stellt Gott sich selbst mit einem Namen vor? Er offenbart sich Mose dort am brennenden Dornbusch in der Wüste. Mose erschrickt, und dann stellt Gott sich vor und sagt: „Ich bin, der ich bin“, „ich werde sein, der ich sein werde“. Gott stellt sich mit dem Namen vor, weil er angeredet werden will. Er will in eine Ich-Du-Beziehung zu uns treten.
Er ist ein Gott, der sich zu erkennen gibt: „Ich bin Yahweh, dein Gott.“ Das ist ein unglaublicher Satz. Wer könnte oder dürfte es wagen, zum ewigen, heiligen Gott – wenn es ihn denn gibt – ein besitzanzeigendes Fürwort beizufügen, wie „mein Gott“? Als ob wir Gott in der Tasche hätten, wie ein Taschentuch oder ein Portemonnaie. Das wäre ungehörig.
Aber Gott sagt: „Ich will dein Gott sein, ich will zu dir gehören, ich will in einer Beziehung zu dir sein.“ Er beweist diese Beziehung dem Volk Israel und sagt: „Ich habe dich aus Ägypten, aus der Knechtschaft, geführt. Du hast mich kennengelernt. Diese Beziehung ist in diesem Rettungsakt entstanden.“
In diesem Rettungsakt hat Gott das Volk Israel auf wunderbare Weise aus der mörderischen Versklavung herausgeführt. Er hat ihnen die Zukunft geöffnet, sie ins Land der Verheißung geführt, sie als Volk gebaut und die Zukunft gestaltet. Das ist Gott.
Ich bin Yahweh, der Zuverlässige, dein Gott, der dich aus der Knechtschaft in die Freiheit geführt hat.
Das dritte Gebot und der Respekt vor Gottes Namen
Interessanterweise lautet das dritte Gebot: Du sollst den Namen Jachwes, deines Gottes, nicht missbrauchen. Ursprünglich bedeutet es, den Namen nicht zum Nichtigen zu tragen.
Das heißt natürlich, man soll den Namen Gottes nicht leichtfertig gebrauchen. Doch das ist nur die negative Seite des Gebots: den Namen nicht missbrauchen und ihn nicht als nichtig behandeln. Es bedeutet auch, Gott nicht zu ignorieren oder seinen Namen nicht anzurufen.
Es ist ein Wunder, dass Gott sich namentlich vorstellt und Verbindung zu uns aufnimmt. Ihm die kalte Schulter zu zeigen, zu sagen: „Wo ist Gott? Ein höheres Wesen? Wer weiß, wo er ist? Ich sehe nichts, höre nichts, ahne nichts“, heißt, sich stattdessen in eigene Gottesvorstellungen zu verlieben und damit zu hantieren.
Das bedeutet, den Namen Gottes zum Müll zu tragen, ihn zum Nichtigen zu machen, ihn wie Dreck zu behandeln. So, als hätte Gott seinen Namen nicht offenbart, sich nicht gezeigt, wäre nicht unser Ansprechpartner geworden und hätte uns nicht mit einer einzigartigen Würde ausgestattet: der Fähigkeit zu beten.
Wir dürfen zu Gott sagen, mit ihm in ein persönliches Zugehörigkeitsverhältnis treten. Das ist möglich, weil Gott wunderbarerweise erklärt hat: „Ich bin dein Gott, weil ich dich aus Ägypten geführt habe.“
Die Bedeutung Jesu und der Zugang zu Gott
Nun sagen sie: „Aber ich bin kein Jude und keine Jüdin, ich gehöre nicht zum Volk Israel.“ Diese Herausforderung stammt aus Ägypten. Es ist der Befreiungsakt, den Israel erfahren hat. Das konnten sie wissen: Yahweh, dein Gott. Da haben sie Recht.
Keiner von uns hat von Natur aus das Recht, sich einfach da einzumischen. Wenn sie nicht von jüdischer Herkunft sind, gehören sie nicht zu Gottes Bundesvolk, sondern zu den Heidenvölkern.
Das Wunder aber ist, dass aus dem Bundesvolk Gottes die Verheißung wahr wird. Die Schlüsselperson des Messias kommt in Jesus. Sein Name ist Jesus. Schon vor der Geburt wird dieser Name genannt: Jeshua. Das bedeutet eigentlich „Hilfe“ oder „Rettung“. Es ist ein Name wie ein Programm. Gott wird Mensch in Jesus, und sein Name ist Programm: Jesus.
So wird es vom Propheten Joel angekündigt. Wer den Namen des Herrn anruft, so heißt es, wird in der Zeit, in der Gott sein Reich aufrichtet und den Durchbruch schafft, gerettet werden.
Das Neue Testament nimmt dies auf. Im Römerbrief Kapitel 10 sagt Paulus: So ist es, so kommt Leben in Ordnung. Wer den Namen des Herrn, der Jesus heißt, anruft, wird gerettet.
„Für alle Völker ist der Name Gottes Jesus“, sagen die Leute. „Ich glaube an Gott, aber wie ist das mit Jesus? Das muss doch etwas Besonderes sein. So etwas trennt doch immer, oder? So muss man das unbedingt sehen.“
Doch die Frage ist: An welchen Gott wollen sie eigentlich glauben? Wie wollen sie zu Gott kommen? Wir haben unsere Vorstellungen von Gott. Aber es sind nur unsere Vorstellungen. Wir landen nicht bei Gott, sondern immer nur bei unseren Vorstellungen, also immer nur bei uns selbst.
Das ist immer nur ein Eigentor, das wir schießen. Zu Gott kommen können wir nur, indem wir den Namen anrufen, den er uns zum Anrufen gegeben hat. Jesus ist der Name Gottes. Er ist der Mensch gewordene Gott, zu dem ich kommen darf. Dadurch habe ich Zugang zu Gott.
Das ist die Grundstruktur, die Grundorganisation, möchte ich fast sagen, das Grundbaumuster unseres Lebens. So hat Gott sich unser Leben gedacht.
Die Einzigartigkeit des Menschen als Gegenüber Gottes
Er spricht als der Schöpfer ein Wort zu uns. Und wir Menschen sind die einzigen Geschöpfe, die einzigen Wesen in der Schöpfung. Das ist es, was uns von allen anderen Geschöpfen unterscheidet – es ist das einzige, was uns von ihnen abhebt.
Daraus ergibt sich unsere unverlierbare Einzigartigkeit und Würde als Menschen: Gott hat dieses Geschöpf erwählt, auf sein Wort zu antworten. Es heißt, er schuf den Menschen als sein Spiegelbild, als sein Gegenüber. Der Mensch ist zu Gott so bezogen wie ein Spiegelbild zu demjenigen, der vor dem Spiegel steht und hineinschaut.
Dieses Spiegelbild hat seine ganze Existenz in Abhängigkeit von dem, der vor dem Spiegel steht und hineinschaut. Wenn man sich vom Spiegel wegbewegt, verliert das Spiegelbild jede eigenständige Existenz. So schafft Gott den Menschen als sein Gegenüber und spricht zu ihm.
Die Würde und Einzigartigkeit des Menschen liegt darin, dass er eingeladen ist, Antwort zu geben – dass er beten kann. Das ist unsere Würde: dass wir Gott antworten dürfen.
Das Gebet ist dabei nicht der Schrei einer gequälten Seele, die Luft holen will und, auch wenn es eine Illusion ist, einmal zum Himmel schreit in der Hoffnung, dort ein Ohr zu finden, das zuhört. Vielmehr ist es so, weil Gott zuerst geredet hat. Weil Gott sich mit Namen vorgestellt hat, will er angeredet werden.
Das menschliche Leben soll Leben im Gespräch zwischen Schöpfer und Geschöpf sein. Das ist unser Leben.
Die aktuelle Bedeutung der Menschenwürde
Ich mache mal eine Klammer: Wir sind heute aufmerksame Zeitgenossen. Wir lesen die Zeitung, sehen fern und verfolgen die Diskussionen, die aktuell stattfinden – etwa zu Bioethik, Gentechnik und ähnlichen Themen. Dabei geht es oft um die Frage, was der Mensch ist, wann er beginnt und was man mit ihm machen kann.
Die Frage „Wer ist der Mensch und was ist seine Würde?“ ist heute keine rein philosophische oder theologische Frage mehr. Sie ist zur zentralen Frage geworden, die über die zukünftige Existenz der Menschheit und darüber entscheidet, wie wir leben wollen. Das ist die brennendste Frage unserer Gegenwart.
Wo fängt der Mensch eigentlich an? Ist ein Mensch, der sich seiner selbst nicht bewusst ist, etwa ohnmächtig oder geisteskrank, noch ein Mensch? Ist er ein Mensch, wenn er sich im Mutterleib befindet? Wann beginnt das Menschsein? Sie kennen die ganze Diskussion. All diese Unterschiede sind relativ, sie schwanken, und wir schwimmen mit. Es gibt keine festen Maßstäbe.
Die einzige unverlierbare Garantie für die Würde des Menschen ist das Gegenüber zum Schöpfer: Du bist das Du. Deshalb ist dieser Mensch für jeden anderen Menschen absolut unverfügbar. Die Würde des Menschen ist unantastbar, weil jeder, der die Würde eines Menschen antastet, es mit Gott zu tun bekommt.
Diese Würde hat nichts mit der Größe, Unscheinbarkeit, Krankheit oder Schwäche eines Menschen zu tun. Sie hängt nicht von der Qualität des Menschen ab, sondern einzig davon, wie Gott sich selbst in Beziehung zu diesem Menschen setzt. Das ist von entscheidender Bedeutung – natürlich auch für jedes einzelne Leben.
Deshalb hängt Beten sehr damit zusammen, dass ich zu dieser Gewissheit finde: Dass Gott lebt und dass er der ist, nicht wie ich mir irgendeinen Herrgott oder ein höheres Wesen vorstelle, sondern so, wie er sich mir in Jesus zu erkennen gibt. Den Namen Gottes darf ich kennen, ihn anrufen und dadurch in eine persönliche Beziehung treten.
Die Rolle des Bittgebets im Glauben
Gut, sagen Sie, wenn das so ist, dann habe ich ja die Möglichkeit zu beten. Aber ich möchte noch einen Einwand aufnehmen: Manche sagen, dass man Gott verehrt, ihn lobt und ihm dankt für all das, was er tut. Das erscheint noch einleuchtend und angemessen.
Aber es macht doch keinen Sinn zu bitten. Also, dass ich vor Gott trete und ihm die kleinen Sorgen meines Lebens schildere, das erscheint doch irgendwie albern. Muss ich Gott wirklich über meine Situation informieren? Er kennt sie doch sowieso besser als ich.
Wieso soll ich ein Bittgebet formulieren und sagen: „Herr, ich habe diesen und jenen Kummer“? Noch alberner scheint es doch, dass ich Gott nicht nur über meine Notlage informiere, sondern ihm auch noch eine Bitte vortrage, in der ich ihm einen Vorschlag mache, wie man das Problem lösen könnte. Das ist doch so, als wollte ich mich als Ratgeber Gottes aufspielen. Er weiß doch, wenn überhaupt, beides besser als ich.
Ja, sagt Jesus selbst in der Bergpredigt, denn merkwürdigerweise denken manche Menschen, wenn sie viele Worte machen, könnten sie Gott mit Masse beeindrucken. Sie plappern wie die Heiden, nennt er das. Also beschwören sie Gott mit langen Gebeten, einem richtigen Marathon. Das müsse Gott doch in die Knie zwingen, wenn er diese Anstrengung sieht.
Da sagt Jesus: „Ihr sollt nicht plappern wie die Heiden.“ Euer Vater im Himmel weiß, was ihr braucht, bevor ihr ihn bittet. Das wirft die Frage auf: Warum soll ich ihn dann überhaupt bitten?
Aber Jesus sagt in der gleichen Bergpredigt, indem er das unangemessene Viele-Worte-Machen und das religiöse Geschwätz kritisiert, auch: „Bittet, so wird euch gegeben!“ Und er ermutigt seine Zuhörer nachdrücklich, drängend zu bitten.
Er erzählt dazu eine ungewöhnliche Geschichte von einem Freund, der nachts an der Tür seines anderen Freundes klopft, um Brot für einen Besucher zu bekommen. Wenn der Freund ihm nicht gibt, weil er seine Ruhe haben will und die Kinder schlafen sollen, so gibt er ihm doch schließlich das Brot, um des unverschämten Drängens willen.
Als ob man so von Gott reden dürfte! Aber Jesus sagt: Bittet Gott, bittet ihn drängend. Warum? Ja, ich tue es, weil Jesus es sagt und weil Gott mich einlädt, so zu bitten.
Gottes Wesen und das Bittgebet
Gott begegnet uns persönlich. Er ist kein mathematisches Prinzip, keine philosophische Formel und auch kein Mechanismus, der einfach nur logisch funktioniert. Man muss sich nicht vorstellen, dass Gott immer alles vorher wissen muss. Solche Vorstellungen sind philosophische Konstruktionen eines Maschinengottes im Jenseits.
Wir brauchen uns Gott nicht nach unseren eigenen Vorstellungen zu formen. Er ist der Gott, der sich offenbart, der seinen Namen gibt und sagt: „Ich bin der Gott, den du bitten darfst.“ In diesem Sinne ist das Bittgebet das absolut unterscheidende Gebet des christlichen Glaubens im Vergleich zu allen anderen Religionen.
Denn es macht nirgendwo auf der Welt religiös Sinn, ein Bittgebet zu sprechen. Man kann unsichere Beschwörungen machen, hier etwas hineingeben und dort etwas opfern, in der Hoffnung, dass irgendeine höhere Macht darauf reagiert. Aber eine Bitte zu adressieren, macht keinen Sinn, wenn man nicht weiß, ob überhaupt jemand da ist, der hört, oder ob das wohlgefällig ist.
Gott aber will, dass wir bitten. Ich komme auf sein Wort hin. Wenn ich bitte, gebe ich eine Antwort. Ich komme nicht ins Leere, ich muss keine Tür einrennen. Er hat gesagt: „Bittet, ruft mich an in der Not.“ Darauf komme ich, auf dein Wort hin komme ich. Die Beziehung knüpft er, und ich reagiere, ich antworte.
Das macht die Sache heute so wahnsinnig verheißungsvoll für uns, auch für uns heute.
Beten lernen als Sprechen lernen
Deshalb noch ein drittes, mit dem ich das abschließe: Beten lernen ist wie Sprechen lernen. Daran möchte ich jetzt einfach das Entscheidende klar machen.
Wie kann das denn werden in unserem Leben mit dem Beten? Beten lernen ist wie Sprechen lernen. Niemand kann von Natur aus beten. Und wenn Sie das Gespür haben, ich kann nicht beten, dann haben Sie wenigstens schon etwas Richtiges begriffen.
Wer meint, beten sei, dass ich ein paar Sprüche auswendig gelernt habe, die ich aufsagen kann, der irrt. Das ist nicht beten. Beten ist doch ein Gespräch. Und in diesem Gespräch spricht der Mensch.
Nehmen wir dieses Beispiel: Es setzt voraus, dass der Mensch erst einmal sein Leben geschenkt bekommt. Dem Toten kann er nicht sprechen. Dem können Sie ruhig anbrüllen, aber das Sprechen können Sie ihm nicht beibringen. Sie können ihn nicht dadurch lebendig machen, dass Sie versuchen, mit ihm sprechen zu üben.
Das Erste ist, dass er das Leben geschenkt bekommt. Es fängt damit an, dass der Tod ja Trennung ist. Dort ist keine Kommunikation möglich. Es gibt keine Beziehung zum Toten. Er hört nicht, er spricht nicht, er tut nichts. Ich kann laut oder leise auf ihn einreden, er reagiert nicht, er spürt nichts.
Es ist keine Kommunikation, keine Verbindung, da ist Trennung. Das nennt die Bibel Sünde. Getrennt sein von Gott ist tot sein. Deshalb ist es natürlich so, dass dort, wo Tod ist, wo diese Trennung ist, wo diese unvergebene, unbeseitigte Trennung, diese unbeseitigte Sünde ist, kein Gespräch möglich ist.
Manche Menschen versuchen, sich ein Leben lang herumzuquälen und zu quälen. Sie sagen: Ich brauchte eigentlich einen Ansprechpartner. Aber das sind Dinge, die sind seit Jahren und Jahrzehnten nicht bereinigt im Leben.
Und mancher von uns setzt darauf, dass sich die Dinge klären, indem Jahre und Jahrzehnte darübergehen. So wird man sechzig, siebzig, achtzig. Aber die Sünden sind wie Betonmauern zwischen Gott und uns. Ob man sie vergessen hat oder nicht, sie blockieren.
Du redest, du betest, und es ist alles gegen die Decke. Du bist total mit dir allein, es ist keine Verbindung. Es fängt immer damit an, dass diese Mauer abgerissen wird. Auch darin müssen wir nicht die Initiative ergreifen.
Sondern das ist der Punkt: Jesus, das Wort Gottes, heißt Rettung. Jesus heißt Hilfe, und er ist die Hilfe in der Gestalt des Gekreuzigten und Auferstandenen. Deshalb ist das Erste und Wichtigste, was er für uns tut, diese Trennung zu beseitigen: die Vergebung unserer Sünden.
Das erste Antwortwort, das erste Lebenswort, der erste Schrei eines Babys, das geboren wird, ist eigentlich der, dass ein Mensch sagt: Herr, ich bekenne dir meine Trennung, meine Sünde. Ob sie nun im Übertreten der Gebote Gottes bestanden hat oder im Hochmut und der Arroganz, mit der man ohne Gott gelebt hat – so verschieden sind die Ausdrucksformen dieser Trennung, dieser Sünde.
Aber die Verbindung fängt damit an, dass jemand ehrlich Gott seine Sünde bekennt, ausspricht und um Vergebung bittet. Das kann ein ganz schweres Wort sein.
Mut zur Ehrlichkeit vor Gott und Menschen
Wir sind ja überwiegend ältere Menschen. Deshalb möchte ich ein offenes Wort sprechen. Ich werde bald sechzig, und je älter wir werden, desto schwerer fällt es, die Dinge der Vergangenheit auszusprechen.
Man muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass hier Menschen sind, die in ihrem Leben schreckliche Dinge erlebt haben. Es ist immer so, wenn ich mit meiner Schwiegermutter spreche und wir auf die Zeit des Krieges und das Jahr 1945 zu sprechen kommen. Dann fließen Tränen. Sie ist bis heute kaum über das Erlebte in Ostpreußen hinweggekommen. Die Flucht, die Familie, was mit ihrem Mann geschah – all das kann sie kaum aussprechen. Man kann nicht wirklich darüber reden, nur Stück für Stück. Doch man spürt die Abgründe von Not, die in ihrem Leben verborgen sind.
Es geht nicht nur um Kriegserfahrungen, sondern auch um Familienerfahrungen. Wie viel unglaubliche Not einem widerfahren ist, welche Verletzungen man anderen zugefügt hat und welche einem selbst zugefügt wurden im Laufe des Lebens. Diese Erfahrungen versuchen wir zu begraben – in den Gräbern des Schweigens und Vergessens. Doch sie mauern uns ein wie Betonwände, machen unser Leben bitter und lassen es innerlich sterben. So finden wir keinen Frieden mit Gott.
Früher, als ich jung war, hieß es oft, Menschen würden fromm, wenn sie alt werden. Doch als ich älter wurde und viele ältere Menschen kennenlernte, dachte ich, das Einzige, was man wird, wenn man älter wird, sei hart, bitter und unbeweglich.
Ich habe viele junge Menschen zum Glauben an Jesus kommen sehen und weiß, dass es ein Wunder ist, wenn sich ein 15- oder 17-Jähriger bekehrt. Aber es ist ein Wunder hoch zehn, wenn ein fünfzigjähriger Mann oder eine sechzigjährige Frau umkehren, ihre Sünden vor Gott bekennen, ehrlich werden und endlich auf das Rettungswort antworten, das Jesus heißt. Jesus, der für deine Sünden gekreuzigt wurde.
So kann die Trennung zwischen dir und Gott überwunden werden. Du kommst endlich neu in Verbindung mit deinem Schöpfer, darfst aufatmen, sprechen und deine Not aussprechen. Du kannst das Gespräch und deine Wesensbestimmung zurückgewinnen – in einer Lebensbeziehung zu dem Schöpfer, dem ewigen Gott. Eine Lebensbeziehung, die auch der Tod nicht mehr zerstören darf.
Paulus sagt: Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben mich scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist (Römer 8,38-39). Das ist doch das, was wir brauchen – zum Leben und zum Sterben: diese Erfahrung einer Lebensverbindung.
Einladung zum Gebet und zur Beziehung mit Gott
Deshalb möchte ich heute sehr Mut machen. Bedenken Sie, dass diese Blockierung vielleicht zum ersten Mal oder auch neu herauskommt. Es gibt auch Fälle, in denen Menschen als junge Menschen mit Christus gelebt haben und diese Beziehung gekannt haben. Dann wurden Weichen gestellt, man hat geheiratet, Familien sind zerbrochen, es gab finanzielle Probleme und dunkle Dinge, die man nicht aussprechen konnte, weil man sein Ansehen aufrechterhalten musste.
Nun hat man diese Dinge verdrängt. Was früher einmal eine lebendige Beziehung zu Christus war, ist erstorben und scheinbar ganz verschwunden. Es ist nicht so, dass man dagegen wäre. Es gibt auch Traditionen, die man beibehalten hat, aber die Beziehung selbst ist nicht mehr da. Diese Trennungen existieren, und man kommt nicht heraus daraus. Man meint, man könne sich nicht noch einmal zutrauen, ehrlich vor Gott zu werden und vielleicht, wo nötig, auch vor den Menschen.
In einem Gespräch dazu möchte ich Mut machen, gerade in diesen Tagen, in denen wir hier sind, an diesem schönen Ort mit Blick. Deshalb bin ich so froh, dass wir vier besonders qualifizierte und begabte Menschen hier haben, die zuhören können, die ihre Zeugnisse teilen und schweigen können, wenn jemand vor Gott wirklich ausspricht, was sein Leben belastet hat und ihn von Gott trennt.
Im gemeinsamen Gebet kann dann dieses Antwortwort gesprochen werden: „Ich bekenne dir meine Sünde und vergib mir meine Schuld. Ich danke dir, dass du für mich gestorben bist.“ Sprechen Sie das aus. Wenn diese Trennung weg ist, ist das Leben geschenkt.
Paulus sagt dazu: Es ist dann Gott selbst, der Heilige Geist, der in unser Leben kommt. Gott macht sich klein, wohnt in unserem Leben, inspiriert uns und treibt uns an.
Die Wirkung des Heiligen Geistes und das kindliche Beten
Was tut der Heilige Geist?
Der Heilige Geist, so lesen wir im Römerbrief Kapitel neun, bewirkt als Erstes eine Erkenntnis: Du bist Gottes Kind. Wegen Jesus, weil er für dich gestorben ist, gehörst du zu Gott. Der Heilige Geist gibt die Gewissheit: Ich bin Gottes Kind.
Das Zweite, was der Heilige Geist tut, ist, dass er mich zum Sprechen drängt, so wie ein Baby anfängt zu lallen. Das erste Wort, das Babys in der Regel sagen, ist der Wettstreit zwischen Papa und Mama – was kommt denn zuerst? Ich dachte immer, unsere Tochter würde zuerst das Wort „Profangräzität“ sagen. Aber sie war auch nur eine ganz normale Tochter und sagte zuerst „Mama“. Das war eine bittere Enttäuschung für mich. Man hat ja schließlich so seinen Ehrgeiz bei den eigenen Kindern.
Na gut, inzwischen habe ich das überwunden. Wir alle sagen als Babys als erstes verständliches Wort doch irgendwie „Mama“ oder „Papa“. Dabei gibt es bei den sprachlich verschiedenen Babys nur den Unterschied, ob sie mit dem „A“ oder mit dem „B“ anfangen. Die hebräischen Babys sagen eben „Abba“. „Ab“ bedeutet Vater, und „Abba“ heißt Papa.
So sagt jetzt der Heilige Geist, so wie Jesus gebetet hat – er hat das ausdrücklich gesagt – „Abba“, also Papa. Man schämt sich, man kann das kaum aussprechen, man findet es fast zu plump vertraulich. Deshalb übersetzt Luther das auch mit „lieber Vater“. Aber das ist ein bisschen feierlich. Tatsächlich steht da „Papa“.
Im Römerbrief steht wörtlich: Der Heilige Geist ist ein Geist, der uns zur Kindschaft trägt und uns die Gewissheit schenkt: Ich bin Kind Gottes. Und das äußert sich dadurch, dass er mich drängt, zu Gott „Papa“ zu sagen, voll Vertrauen zu blubbern.
Ermutigung zum unbefangenen Beten
Und jetzt denke ich mir immer: Wie unbarmherzig sind wir eigentlich mit uns selbst!
Ich kann nicht beten sagen und meinen, dass Leute deshalb nicht im Zusammenhang sprechen oder keine längeren Gebete vortragen können. So, als hätte Gott Bedarf daran, von uns theologische Vorträge zu hören. Kein Vater und keine Mutter würde ihr Baby kritisieren, weil es nur stammelt und diese Laute von sich gibt, die kein Mensch versteht. Wenn das Kind dann „Mama“ oder „Papa“ sagt, strahlen alle wie Honigkuchenpferde, weil das das schönste Wunder ist. Die Liebe hört diese Laute als besonders schön.
Meinen Sie, wenn schon menschliche Eltern sich so sehr über das stammelnde Sprechen ihrer Kinder freuen, wie viel mehr freut sich Gott über unser Stammeln! Und ich sage Ihnen: Bis heute ist das meine Zuversicht.
Ich bin oft so müde und kaputt, dass ich ein vernünftiges Gebet nicht zu Ende bringen kann. Da bin ich so froh, dass ich zu Gott hinseufzen, hinjubeln oder hinstöhnen kann – was auch immer in mir an Dank, Bitte oder anderen Gefühlen ist. Und dass er meine angefangenen Sätze zu Ende bringt und meinen Kauderwelsch versteht.
Gott versteht ja selbst so kaputtes Ruhrpott-Deutsch, er versteht auch Schwäbisch. Und das ist alles möglich. Man braucht sich da überhaupt nicht zu genieren.
Sie genieren sich sowieso nicht. Sie geben ja bundesweit im Fernsehen Reklame damit, dass sie alles können – nur kein Deutsch. Wer mit seinen angeblichen Minderwertigkeitsgefühlen so Reklame macht, ist auch nicht mehr ganz ehrlich. Sie sind ja ganz schön stolz darauf.
Also sprechen Sie, wie Sie immer sprechen. Man muss Gott gegenüber nicht Hochdeutsch oder Schriftdeutsch sprechen. Das ist unwichtig. Es geht nicht um die Sprachform, sondern um den Inhalt.
Ich darf wissen, dass ich mich nicht schämen muss, als ob Gott zu groß wäre für meine Kinkerlitzchen, für die Kleinigkeiten meines Lebens. Ich darf wissen, dass er sich kümmert und dass es ihm sehr gefällt, wenn ich mit den Kleinigkeiten meines Lebens zu ihm komme – weil er mich liebt.
Deshalb freut ihn das, weil er sich freut über diese Vertrauensäußerung, über diese Liebesäußerung. Das ist eine so angemessene Antwort auf seine Liebe, dass Gott sich darüber freut, wenn wir so beten.
Praktische Anregungen zum Gebet
Es ist natürlich gut, wenn wir beginnen, das Gespräch mit Gott nicht nur dem Zufall zu überlassen, sondern bewusst Zeit dafür einzuplanen. Auch das ist eine schöne Erfahrung in dieser Woche, hier an diesem schönen Ort mit dem weiten Blick, wo Sie stressfrei sind.
Nehmen Sie sich an jedem Morgen zwanzig Minuten oder eine halbe Stunde Zeit für Stille. Ohne jeglichen Druck sprechen Sie mit Gott über das, was Ihnen wichtig ist. Sagen Sie ihm: „Ich danke dir.“ Halten Sie einfach eine Weile inne und danken Sie für all das, was Ihnen einfällt – für das Wetter, dafür, dass Sie einigermaßen gut geschlafen haben, dass es Gesprächspartner gibt und für das wunderbare Frühstück. Wenn Sie einfach mal danken, werden Ihnen die Dinge, die Sie haben, doppelt schön erscheinen. Sie sehen sie nicht nur in ihrer eigenen Schönheit, sondern auch als Gaben des Gebers, den Sie lieben.
Sie wissen ja, dass Dinge, die man von einem geliebten und wertgeschätzten Menschen erhält, einen doppelten Wert haben. Durch das Danken werden auch die kleinen Dinge, die Gott uns schenkt, besonders schön, und damit wird die Freude in Ihrem Leben gestärkt.
Nehmen Sie sich dann Zeit und sagen: „Jetzt möchte ich dich bitten für die Dinge, die mich persönlich bedrängen. Ich möchte auch Namen von anderen Menschen vor dich bringen.“ Beten Sie so in konzentrischen Kreisen um sich herum. Beginnen Sie mit den engsten Verwandten und Bekannten, mit denen Sie leben, und nennen Sie ihre Namen. Dann kommen Sie zu denen, mit denen Sie Schwierigkeiten haben, mit denen Sie Streit haben. Nennen Sie diese besonders inbrünstig, beten Sie für sie, segnen Sie sie und sagen Sie: „Herr, hilf mir, dass ich zurechtkomme.“
Dann beten Sie auch für Menschen wie Gerhard Schröder, Johannes Rau, Erwin Teufel und all die anderen, die in der Welt Verantwortung tragen. Sie sind oft überfordert mit Aufgaben, für die sie zu klein sind. Aber so viel hängt davon ab, dass Gott sich ihrer erbarmt und sie nicht im Stich lässt, damit wir nicht die Folgen ihres Fehlverhaltens ausbaden müssen.
Nehmen Sie sich danach Zeit zum Gebet und sagen Sie: „Herr, ich habe dir alles gesagt, was mich belastet. Jetzt habe ich es bei dir abgeladen. Nun könntest du ja mal sagen, was dir wichtig ist.“ Dann lassen Sie Gott zu Ihnen sprechen. Hören Sie, welche Themen er in Ihrem Leben für wichtig hält.
Sie werden merken, dass Reden und Stille allein nicht ausreichen. Sie brauchen die Bibel, um Gott gegenüberzutreten. Das wird morgen unser Thema sein. Deshalb sprechen wir morgen ausführlich über die Bibel, wie Gott sie gebraucht und welche Hilfe sie für unser Leben ist.
Üben Sie das in diesen Tagen einmal, damit Sie zu Hause eine gute Gewohnheit daraus machen können. Gestalten Sie Ihre Tage durch das Gespräch mit Gott, denn er möchte mit Ihnen reden. Er lädt Sie ein, hat sich namentlich vorgestellt und Ihnen einen Namen gegeben, der ihm wichtig ist. Sie dürfen bitten, und Gott fühlt sich geehrt, wenn wir ihn darum bitten.
Gebet und Arbeit als Einheit
Ein früherer Bischof in Württemberg, Ivan Kehler, hat einmal gesagt: Das Gebet ersetzt keine Tat. Aber es ist eine Tat, die durch keine andere ersetzt werden kann.
Es ist nicht beten oder arbeiten, sondern beten und arbeiten. Wer mit Gott spricht, merkt, dass er befreit wird, schöpferisch Verantwortung zu übernehmen. Wenn ich meine Sorgen abgeladen habe, kann ich mit ruhigerer Hand als vorher an mein Tagewerk gehen.
Das Gebet entbindet mich nicht von meiner Verantwortung und meinem Tagewerk. Aber wenn ich weiß, dass Gott auf mich achtet, die letzte Entscheidung bei ihm liegt und er mich im Blick hat, dann gehe ich mit kühlerem Kopf, ruhigerer Hand und größerer Zielstrebigkeit an dieses Tagewerk.
Das Beten beeinflusst das Handeln sehr, sehr positiv. Es ersetzt das Handeln nicht, aber es kann durch kein anderes Handeln ersetzt werden. Das Gespräch mit Gott ist der innerste Nerv unserer Existenz.
Einladung zum persönlichen Gebet
Jetzt weiß ich nicht, wo Sie stehen. Ich weiß nur, dass Gott mit jedem von uns eine besondere Geschichte hat. Diese Geschichten sind so verschieden, wie wir Menschen verschieden sind.
Es drängt mich dazu, zu sagen: Diejenigen unter Ihnen, die denken, meine Güte, das habe ich noch nie so gesehen – ich möchte wirklich das Anfangsgebet sprechen. Ich möchte den Kontakt knüpfen, auch wenn ich es nicht schaffe, möchte ich es Ihnen in den Mund legen.
Es gibt auch Leute hier, die sagen: Das war mal. Ich weiß, wovon du redest, das war vor Jahren bei mir so. Jetzt habe ich auch begriffen, warum das alles so abgestorben ist. Aber ich wünsche mir, dass es neu wird.
Leben kann frisch werden, auch wenn wir ein hohes Alter erreicht haben. Das ist eigentlich das Schönste daran. Wir gehen auf Gottes Ewigkeit zu. Das ist die Jugend des Lebens aus der Auferstehung. Immer darf ein bisschen von diesem Licht in unser Leben hineinfällen, auch in unsere alten Tage.
Deshalb muss man nicht bitter werden, sich verkriechen, langsam stumm werden und still irgendwo sterben wie ein Hund. In unserer Gesellschaft erwartet man oft, dass man sich verkriecht wie ein Tier und stirbt, ohne viel Aufhebens zu machen, damit die anderen nicht belästigt werden.
Gott möchte, dass wir in Beziehung zu ihm sind. Sie werden dann merken – das ist noch ein anderes Thema – dass wir auch in Beziehung untereinander, unter uns Menschen, ganz neu aufleben können, selbst wenn wir schon fortgeschritten im Alter sind.
Einladung zum Gebet und Lied
Ich lade Sie deshalb ein, wenn Sie möchten, jetzt gleich mitzumachen. Wir hören ein Lied. Unsere Musikgruppe singt das Gebetslied „Jesus, zu dir darf ich so kommen, wie ich bin“.
Dieses Lied ist uns sehr wichtig, weil es zeigt, dass Sie nicht denken müssen, Sie müssten vorher alles erledigt oder verändert haben, um zu Jesus kommen zu können. Nein, Sie dürfen genau so kommen, wie Sie sind.
Während dieses Liedes können Sie einfach nach vorne kommen. Ich stelle mich hier vorne hin, und wir stellen uns gemeinsam hier zusammen. Die Gastgeberin und die Gesprächspartner werden auch dazukommen.
Danach werde ich Sie um ein Anfangsgebet bitten, so wie ich es gestern Abend getan habe. Falls Sie gestern Abend nicht dabei waren, möchte ich Ihnen anbieten, das Gebet Satz für Satz vorzulesen. Sie können dann laut nachsprechen und es so zu Ihrem eigenen Gebet machen.
Das Anfangsgebet
Ich danke dir, dass du mich liebst, Jesus. Ich habe deine Einladung gehört und öffne dir mein Leben. Ich bitte dich um Vergebung meiner Sünden.
In diesem Satz fassen sie all das zusammen, was namentlich genannt werden muss als Trennung, die zwischen Gott und ihnen steht – soweit es ihnen jetzt bewusst ist. Ich bitte dich um Vergebung meiner Schuld, und ich danke dir, dass du am Kreuz für mich gestorben bist. Dir will ich mit meinem ganzen Leben gehören. Du bist der Herr!
Das ist das Anfangsgebet. Dann ist der Kontakt geknüpft, und es kann weitergehen. Es ist sehr hilfreich, wenn sie das erkennbar tun, auch für andere sichtbar. So werden sie Hilfe erfahren, damit ihr Glaube innerlich nicht erstickt und sie nicht allein bleiben.
Nachbarn lassen Sie durch, das ist alles völlig unkompliziert. Ich glaube, wir bleiben sitzen, denn so kommt man am besten aus dem Rhein heraus. Es ist hier etwas eng gestellt. Wenn man aufsteht, kommt man gar nicht mehr raus.
Wir singen jetzt dieses Lied. Während des Liedes kommen Sie und sind herzlich dazu eingeladen.
Lied: So kommen wie ich bin
So komme ich, wie ich bin.
Du hast gesagt, dass Siege kommen dürfen. Ich muss dir jetzt nicht beweisen, dass sie besser werden kann. Was mich vor dir besser macht, hast du längst am Kreuz getan.
Weil du es bist, kann ich so zu dir kommen, wie ich bin. Jesus, bei dir darf ich mich geben, wie ich bin. Ich muss nicht herrlich vor dir sein. Ich muss nichts vor dir verbergen, denn ich bin schon so, wie ich bin.
Was mich zu dir zieht und auch, was mich von dir noch trennt, lege ich Licht und Schatten meines Lebens vor dich hin. Denn bei dir darf ich mich geben, wie ich bin.
Jesus, bei dir muss ich nicht bleiben, wie ich bin. Nimm fort, was mich und andere zerstört. Einen Menschen willst du aus mir machen, wie der Dürre fällt, der ein Brief aus deiner Hand ist – voller Liebe für die Welt.
Du hast schon seit langer Zeit mit mir das Beste nur im Sinn. Darum muss ich nicht so bleiben, wie ich bin.
Du hast schon seit langer Zeit mit mir das Beste nur im Sinn. Darum muss ich nicht so bleiben, wie ich bin.
Abschluss und gemeinsames Gebet
Ich freue mich sehr, dass Sie gekommen sind. Lassen Sie uns jetzt gemeinsam beten. Ich spreche Ihnen dieses Gebet vor; nehmen Sie es als Ihr persönliches Gebet und sprechen Sie es laut nach.
Bitte erheben wir uns alle dazu. Wir sprechen mit dem ewigen Gott. Das ist das größte Vorrecht, das wir als Menschen in Anspruch nehmen können.
Jesus, ich danke Dir, dass Du mich so sehr liebst. Ich habe Deine Einladung gehört und öffne Dir mein Leben. Ich bekenne Dir jetzt meine Sünde und bitte Dich um Vergebung.
Ich danke Dir, dass Du am Kreuz für mich gestorben bist und mir alle meine Sünden vergeben hast. Mein ganzes Leben soll Dir gehören. Du bist der Herr. Ich danke Dir, dass Du mich angenommen hast.