Einführung: Die Bedeutung alter Texte für das Leben heute
Man sieht es an dem Filmausschnitt: Die Geschichte, um die es heute Morgen geht, ist schon etwas älter. Wir reden über einen Text, der vier Jahre alt ist. Nun betrachten wir diesen Vormittag aus der Vogelperspektive.
Da sitzen sechs bis sieben junge Menschen an einem herrlich sonnigen Pfingstsonntag und denken über vier Jahre alte Texte nach. Herzlich willkommen im Seminar für Altertumsforschung!
Es gibt Menschen, die so etwas in unserem Land für total bescheuert halten. Wenn man erzählt, dass sieben Teenager und Jugendliche sich an einem traumhaft tollen Tag mit Texten beschäftigen, die vier Jahre alt sind, sagen manche: „Die haben ja alle eine Klatsche, haben die nichts Besseres zu tun?“
Ich glaube, dass dieser Vormittag und diese Tage Zukunftsarbeit sind. Wir können gar nichts Besseres tun, als das, was wir heute Morgen tun. Denn in diesem uralten Buch, in diesen uralten Texten, steckt das Leben. Weil da das Leben drinsteckt, können wir nichts Besseres tun, als uns auf eine Entdeckungsreise des Lebens zu begeben.
Hier hat der lebendige Gott gesprochen. Und in diesen uralten Überlieferungen aus dem damaligen Israel – vor vier Jahren – und vielleicht noch älteren aus Ägypten – ebenfalls vor vier Jahren –, erzählt uns Gott, wie heute, im Jahr Anno Domini 2010, unser Leben funktioniert.
Das ist unglaublich. Ich glaube, aus diesem Vormittag erwächst Zukunft, weil wir genau das tun, was wir jetzt tun. Wir haben einen riesigen Schatz im Wort Gottes, und wir besitzen mehr als Joseph damals. Joseph wusste nicht so viel von Gott, wie wir wissen können, wenn wir uns mit diesem Buch, mit dieser Bibel, beschäftigen.
Gottes Offenbarung in der Josephsgeschichte
Es ist ein eigentümliches Phänomen, das Hein Spindler gestern Abend bereits erwähnt hat: In der Josefsgeschichte redet Gott nie direkt zu Josef.
Gott sprach zu Abraham, zu Isaak und zu Jakob. Es gab immer wieder Szenen, in denen Gott zu ihnen sprach. Doch in der Josefsgeschichte geschieht das nicht. Das bedeutet jedoch nicht, dass Gott Josef nicht begleitet. Im Gegenteil, Gott ist ständig bei ihm.
Immer wenn Josef eine weitere Stufe tiefer in den Keller seines Lebens steigt, wenn er noch eine Treppe hinunterfällt und man denkt, jetzt ist es bald vorbei, heißt es: „Und der Herr war mit ihm.“ Gott lässt sein Leben gelingen, seine Arbeit erfolgreich sein, er segnet ihn und kümmert sich um ihn. Aber er spricht nie direkt mit ihm.
Woher weiß Josef eigentlich von seinem Gott? Was ist die Botschaft Gottes für sein Leben? Sicherlich hat ihm sein Vater Jakob manches erklärt – eine Art gute Kinderstunde. Doch entscheidend für die Josefsgeschichte sind die Träume.
Das ist die Grundstruktur dieser Geschichte: Gott spricht durch Träume. Drei mal zwei Traumpaare strukturieren die Erzählung und geben ihr den Rahmen.
Die ersten beiden Träume hat Josef selbst. Diese sind die wichtigsten, und von ihnen hat Heinz Spindler gestern Abend erzählt. Die beiden mittleren Träume gehören dem Mundschenk und dem Bäcker, die Josef im Gefängnis trifft. Diese bilden die mittleren Traumpaare. Die beiden letzten Träume träumt der Pharao.
Alle diese Träume kommen von Gott. So offenbart sich Gott in der Josefsgeschichte, so offenbart er sich Josef.
Im Neuen Testament, im Hebräerbrief, steht zu Beginn, dass Gott sich früher auf vielerlei, ganz unterschiedliche Weise den Vätern offenbart hat. Gott hat ein großes Repertoire, um zu Menschen zu sprechen und sich zu offenbaren.
Bei Josef waren es die Träume. Er war ein prophetisch begabter Mann, der diese Träume auch deuten konnte. Heute spricht Gott in der Regel anders zu uns. So heißt es im Hebräerbrief: Zu uns hat er durch den Sohn, durch Jesus Christus, gesprochen.
Jesus ist die ultimative Offenbarung Gottes. Wenn wir die Bibel bis Offenbarung 22 lesen, erkennen wir, was Gott will, dass wir es wissen sollen. Heute wissen wir mehr von Gott als Josef damals.
Das ist ein großes Geschenk.
Die Bedeutung der Träume und das Vertrauen Josephs
Es gibt immer wieder Menschen, die sagen: „Ach Mensch, ich hätte auch gerne mal so einen Traum. Ich wünsche mir so sehr, dass Gott auch durch einen Traum zu mir spricht, wie zu diesem Joseph.“
Diesen Wunsch kann ich verstehen. Aber bilde dir nicht ein, dass du durch individuelle Träume mehr über Gott erfahren könntest als durch das Lesen der Bibel. Das, was wir heute Morgen tun, ist ein gutes Stück Kennenlernen Gottes. Mehr gibt es nicht.
Wir sind also besser dran als Joseph, können aber dennoch viel von ihm lernen. Joseph hielt sich ein ganzes Leben lang an die Offenbarung Gottes, die er in seinen Träumen bekommen hatte. Er vertraute darauf, dass diese Träume einmal Wirklichkeit werden würden. Für ihn waren sie keine luftigen Seifenblasen, sondern die Realität – der Plan Gottes für sein Leben. Er glaubte, dass diese Verheißung irgendwann in Erfüllung gehen würde.
Sein Vater glaubte das nicht, seine Brüder erst recht nicht. Aber Joseph glaubte Gott. Er glaubte dieser buchstäblich traumhaften Verheißung Gottes.
Wenn wir verstehen, dass diese Träume für Joseph das waren, was für uns die Bibel ist, dann kann man mit Fug und Recht sagen, dass Joseph dem Wort Gottes vertraute. Das ist der rote Faden in seinem Leben, der rote Faden in dieser Geschichte: Joseph hielt sich fest an das, was Gott ihm gesagt hatte.
Wir können den unglaublichen Lebensmut dieses Joseph, diesen ungeheuren Lebensmut, der nicht aufgibt – selbst in den dunkelsten Stunden –, nur verstehen, wenn wir begreifen, dass hier jemand sich an das festhielt, was Gott ihm zugesagt hatte.
Lebensweisheiten aus der Josephsgeschichte: Vier zentrale Sätze
Ich möchte euch heute Morgen vier Sätze mitgeben. Wenn ihr diese Sätze bewahrt, dann macht ihr mein Pädagogenherz glücklich. Außerdem habt ihr damit eine Marschverpflegung für das ganze Leben.
Das ist der erste Satz, den ich euch mitgeben möchte: Wir werden ein erfülltes Leben nur dann finden, wenn wir an Gottes Verheißungen festhalten. Erfülltes Leben gibt es nur im Festhalten, im Festklammern an das, was Gott uns zugesagt hat.
Gott hatte Josef Träume geschenkt. Nun kann man darüber streiten, ob er diese Träume hätte erzählen müssen oder ob er sie für sich behalten sollte. Man kann auch diskutieren, ob Josef wenig eitel war. Schließlich war er Papas Liebling und fand es vielleicht sogar richtig prickelnd, seinen Brüdern die Geschichte unter die Nase zu reiben.
Wie dem auch sei: Die Story kam bei den Brüdern nicht gut an. Das konnte man sehr deutlich an der emotionalen Erregtheit in diesem Filmausschnitt sehen. Seine Sympathiewerte sanken bei den Brüdern in den Keller. Die erreichten Werte lagen sogar noch unter denen von Andrea Nahles und Guido Westerwelle. Selbst sein Vater, obwohl er der Lieblingssohn war, war nicht erbaut.
Aber seinem Vater dämmerte immerhin, dass Gott dahinterstecken könnte, weil er das selbst schon einmal mit Träumen erlebt hatte. Doch mit dem Hass und Neid der Brüder war der Keim für eine riesige Familientragödie gelegt.
Versuchungen und Gruppendynamik: Die Brüdergeschichte
Was lernen wir aus dieser Geschichte? Drei Punkte, wie es sich gehört. Erstens: Wir lernen etwas über die Versuchungen des Lebens und wie man sie besteht.
Diese Tragödie beginnt mit einem gruppendynamischen Prozess. Ihr merkt schon, ich möchte euch ein bisschen Bildung mitgeben. Ihr sollt ja auch etwas haben, das ihr erzählen könnt, wenn ihr nach Hause kommt. Was ist Gruppendynamik? Also, diese Brüdergeschichte – das war so die Clique von Josef. Das war eine Clique, eine Gang, eine Brubber-Gang. In dieser Gang kommt ein dynamischer Prozess in Gang.
Der Vater hat seinen Lieblingssohn zum Vesperbringen geschickt. „Buah, bring dem Kerl mal ein Vesper, damit er keinen Hunger hat.“ Und was macht Josef? Er zieht beim Vesperbringen durch die Wüste die Designerklamotten an, die ihm der Vater geschenkt hat. Stellt euch das mal vor: mit Armani-Anzug durch die Wüste! Okay, wenn es Spaß macht.
Jedenfalls war Josef mit diesen Designerklamotten von weitem erkennbar. Als die Brüder ihn kommen sahen, begann ein sehr dynamischer Prozess. Man muss sich das mal vorstellen: Sie kamen nicht alle gleichzeitig auf die Idee, ihn fertigzumachen. Es muss jemanden gegeben haben, der diese schwachsinnige Idee hatte: „Den machen wir jetzt fertig!“ Es wird nicht erwähnt, ob es Simeon, Gad, Asser oder wie die Jungs alle hießen, war. Aber es muss einen Leithammel gegeben haben, ein übles Alphatier in dieser Clique, das diesen schwachsinnigen Gedanken hatte.
Es ist immer so, dass die Alphatiere die blöden Gedanken haben: „Den machen wir fertig!“ Entweder war dieses Alphatier so mächtig oder die Idee erschien den anderen so gut, dass alle sagten: „Ja klar, warum nicht? Super, den machen wir fertig, ein Problem weniger.“
Jetzt kommt Ruben ins Spiel. Ruben war der Älteste, aber ganz offensichtlich nicht der Mächtigste. Er war der Älteste, aber nicht der Stärkste im Club der üblen Brüder. Er war nicht der Anführer, nicht die Flüstertüte dieser Brüdergang, eher ein Mitläufer.
Aber bei Ruben hatte die Kinderstube zumindest noch ein paar moralische Restposten hinterlassen. Für ihn war dieser Moment die Stunde der Versuchung. Das, was später Josef im Hause Potiphar passierte, passierte Ruben jetzt. Bei ihm schlug das Gewissen Alarm, alle Warnlichter gingen an. Sein Gewissen sagte: „Ruben, das geht nicht, das geht gar nicht, was die da planen.“
Ruben hatte noch Reste moralischen Empfindens, aber tragischerweise war er nicht sehr mutig. Er wollte Josef retten, aber nicht seinen Ruf verderben. Er wollte sich nicht mit seiner Brother-Gang, seiner Brüderclique, anlegen. Er hatte nicht den Mut, laut zu sagen: „Finger weg von Josef!“ oder den Tisch zu hauen und zu sagen: „So nicht!“
Stattdessen versuchte Ruben, das taktisch zu lösen. Er sagte: „Hey Jungs, macht ihn nicht fertig, da versaut ihr euch nur die Klamotten mit dem Blut, das kriegt man nie mehr raus. Lasst uns den Kerl doch einfach in die Zisterne schubsen, dann vergammelt er biologisch-dynamisch von alleine, und wir sind fein raus.“ Das war sein Plan. Einerseits wollte er Josef helfen, andererseits nicht der Buhmann der Clique sein.
Nur ging die Geschichte nicht so, wie Ruben es sich dachte. Am Ende war Josef zwar nicht tot, aber auf dem Weg zum Sklavenmarkt in Ägypten. Ruben musste mit dieser Lügenbande seinem Vater in die Augen sehen und mit der ganzen Clique die Lüge aussprechen: „Der Kerl ist tot.“ Man zeigte dem Vater das in Blut getränkte Gewand eines Ziegenbocks und belog ihn.
An diesem Ruben können wir eine ganze Menge lernen. So wie dieser Ruben sehnen wir uns alle danach, anerkannt, wertgeschätzt und akzeptiert zu sein. Wir wollen dazugehören – in der Clique, in der Schulklasse, im Ausbildungsclub, wo auch immer. Wir wollen attraktiv sein.
Die Art und Weise, wie wir uns ansehen, was wir morgens anziehen, wie wir uns geben, wie wir reden – all das folgt dem großen Motto: „Ich will dabei sein, ich will von euch anerkannt werden, ich will von euch akzeptiert und geliebt werden.“ Das ist bei uns kein Deut anders als bei Ruben.
Weil wir uns alle nach Anerkennung sehnen wie nach der Luft zum Atmen, sind wir alle erpressbar und manipulierbar. Weil wir angenommen und akzeptiert sein wollen, tun wir Dinge, die nicht in Ordnung sind, nur damit wir dabei bleiben können und nicht ausgestoßen werden.
Und weil auf dieser Welt viel zu viele Menschen sich wie dieser Ruben von den schlechten Alphatieren erpressen lassen – weil zu viele weghören und wegsehen, wenn die schlechten Alphatiere schlechte Regeln aufstellen und schlechte Ideen haben – funktioniert dieses System immer wieder. Deshalb gibt es immer mehr von diesen üblen Alphatieren.
Deshalb verlernen so viele Menschen den aufrechten Gang, werden zu Wegsehern, Weghörern, Schweigern und Feiglingen. Das war Rubens Schicksal: gut gemeint, aber schlecht gemacht. Das Ergebnis ist, dass er mit seinem Versagen und einer Lebenslüge leben muss.
Er weiß nicht, dass Josef noch lebt, aber er verbringt Jahrzehnte im Bewusstsein, versagt zu haben. Jahrzehnte mit einer riesigen Lebenslüge, die er seinem Vater untergejubelt hat. Das war Ruben.
Versuchung und Standhaftigkeit im Hause Potiphar
Und jetzt springen wir mal zwei Kapitel weiter. Dort wird nämlich eine ganz ähnliche Geschichte erzählt, allerdings mit einem ganz anderen Ausgang – eine Parallelgeschichte.
Wir gehen zu der Stunde der Versuchung, die Josef erlebt hat. Die lieben Brüder hatten ihn an eine Karawane verkauft. Diese Karawane verhökerte ihn auf dem ägyptischen Sklavenmarkt, und so landet er schließlich im Hause Potiphar.
Wer war Potiphar? Potiphar war der Boss, der Oberste der Leibwache des Pharaos, sozusagen eine Art Geheimdienstchef. Potiphar war der Chef des Secret Service, des KGB, des CIA, des BND oder – für alle James-Bond-Fans – Potiphar war M. Der Mann. Man muss die Dinge ja für die Generation Hollywood immer elementar erklären.
Der Mann hatte ein größeres Anwesen, verschiedene Betriebe, konnte sich zweimal warm am Tag essen leisten und hatte entsprechend Personal für alles. Nur das Müsli machte er sich selbst. Das war wichtig, denn wenn man in der Antike umgebracht wurde, dann meist mit Gift im Essen. Deshalb bereitete er sein Müsli selbst zu.
Dieser Potiphar fand es richtig toll, wie sich dieser Joseph entwickelte. Joseph wurde laufend befördert und irgendwann sogar Chef des Hauses.
Jetzt kommt eine interessante Information in der Bibel: Dort heißt es, Joseph war schön von Gestalt – er hatte einen Body wie die Klitschko-Brüder und Charme wie Til Schweiger, ich weiß nicht genau. Unmittelbar nachdem er befördert wird, wird erwähnt, dass er gut aussah.
Das wird von Madame Potiphar erzählt. Ob Madame Potiphar schön war, wird nicht genau erwähnt. Ob sie intelligent war, lässt sich schwer sagen anhand dieser Geschichte. Aber Jungs, ihr kennt ja die Regel: Je länger die Absätze, desto kürzer die Hauptsätze. Also nur mal so.
Hallo, ihr lieben Mädels, ihr wisst ja auch umgekehrt nicht, warum Gott den Adam auf den Acker gestellt hat und die Eva mit den Kindern betraut hat. Mit einem Acker muss man ja nicht reden.
Also, die Frau Potiphar: Wir erfahren nicht viel. Wir wissen nicht, ob sie schön war, wir wissen nicht, ob sie intelligent war. Wir wissen nur eines: Die Frau war scharf. Sie hatte es auf Joseph abgesehen.
Jetzt könnte man ja denken: Joseph, was willst du mehr? Es kommt der Tag, sie sind allein im Haus, die Gelegenheit ist günstig, und dann macht diese Dame sich an ihn ran. Der Traumfehler vieler Männer könnte wahr werden.
Normalerweise läuft die Geschichte immer andersherum: Männer baggern wie blöd, und man weiß nie, was passiert. Bei diesem Joseph präsentiert sich diese millionenschwere Glamour-Tussi auf dem Silbertablett, wahrscheinlich trägt sie ein Necklischee und räkelt sich auf der Couch.
Für Joseph könnte der Traum des Lebens wahr werden, aber für Joseph war es der Albtraum des Lebens. Es war die Versuchung des Lebens. Das war, neben der blöden Idee seiner Brüder, die größte Prüfung für Joseph.
Man muss ja nicht dramatisch intelligent sein, man muss auch nicht erst Mann sein, um zu kapieren, was in ihm vorgeht. Warum sollte er nicht zugreifen? Einmal ist ja schließlich kein Mal, sieht doch niemand, muss ja auch niemand erfahren.
Es wäre vielleicht sogar die Chance aufzusteigen. Vielleicht sogar die Chance, den Boss abzuservieren und an seine Stelle zu treten.
Die Versuchung war riesengroß. Aber jetzt steht in der Bibel dieser bemerkenswerte Satz: Er weigerte sich und sprach zu ihr: „Siehe, mein Herr kümmert sich, da er mich hat, um nichts, was im Haus ist. Und alles, was er hat, das hat er unter meine Hände getan. Er ist in diesem Hause nicht größer als ich, und er hat mir nichts vorenthalten, außer dir, weil du seine Frau bist.“
Und jetzt kommt der entscheidende Satz: „Wie sollte ich denn nun ein solch großes Übel, ein solch großes Unrecht tun und gegen Gott sündigen?“
Joseph sagt hier zwei Dinge. Erstens: Es wäre gegenüber Potiphar nicht okay. Der Mann vertraut mir. Man missbraucht nicht das Vertrauen von Menschen, die einen schätzen.
Zweitens: Ich betrüge nicht Gott. Ich werde nicht ungehorsam gegen Gott.
Für Joseph hat Sünde immer zwei Dimensionen: Es ist Unrecht gegenüber Menschen. Man verletzt Menschen mit Sünde, man macht Menschen zu Opfern. Und es ist immer auch Sünde gegen Gott.
Dabei ist es völlig unabhängig, ob es rauskommt oder nicht. Sünde hängt nicht davon ab, ob man gesehen wird. Gott sieht es immer. Gott sieht es immer.
Die Bedeutung klarer Lebensregeln in Versuchungssituationen
Wie konnte Joseph diese Versuchung bestehen? Ich meine, das war wirklich schwer. Bei Männern fangen bei so einem Anblick die Hormone oft an zu toben. Das Gehirn schaltet langsam auf Standby, und die Hüftpartie übernimmt die Regie. Ja, so sind wir nun mal gestrickt. Wie konnte Joseph in dieser Situation standhaft bleiben?
Ich glaube, Joseph konnte nur aus einem einzigen Grund in dieser Situation den richtigen Weg gehen: Weil ihm vorher klar war, nach welchen Regeln er leben wollte. Joseph wusste im Voraus, was die Maßstäbe und Regeln seines Lebens sein sollten. Deshalb konnte er hier diesen Weg gehen und die Versuchung ablehnen.
Wenn ich in der Stunde der Versuchung erst nachdenken muss, welche Regeln für mein Leben gelten sollen, dann kannst du es vergessen. Dann ist es zum Überlegen zu spät. Es ist wie bei Ruben: Wenn die üblen Alphatiere dich zu schlechten Dingen anstiften, dann ist es zu spät. Dann kannst du nicht sagen: „Hey Rocky, hey Django, könnte ich erst mal eine Ethikvorlesung besuchen, bevor wir das Ding drehen?“ Das kannst du vergessen.
Und wenn Madame Potiphar oder Monsieur Casanova den Schlafzimmerblick auflegen, dann ist es zu spät für philosophische Überlegungen. Im Fall Ruben pumpt das Adrenalin, im Fall Madame Potiphar spielen die Hormone verrückt. Wenn man da noch keine Orientierung für sein Leben hat, dann treffen nicht mehr Herz und Hirn die Entscheidungen. Stattdessen übernimmt das zentrale Nervensystem die Regie.
Und dann kann ich dir vorhersagen – da muss ich kein Prophet sein –, wie die Dinge in deinem Leben ausgehen werden.
Welche Regeln sollen denn in deinem Leben gelten, wenn du nicht zu den Opfern der Alphatiere werden möchtest? Wenn du nicht zu den Opfern der Potipharas und Casanovas dieser Welt gehören willst? Wenn du nicht ständig einer Versuchung nach der anderen erliegen willst, dann solltest du dir rasch klar machen: Was soll in meinem Leben gelten? Welche Regeln?
Wenn du das nicht für nötig hältst, dann wirst du gelebt werden. Dann übernehmen andere die Regie. Dann werden Dinge passieren, die du nicht willst.
Ihr seid ja die Generation spontan. Das macht euch auch so attraktiv, und ich finde das super. Nur wirst du in diesen Augenblicken nicht spontan entscheiden können, weil du da gar nicht mehr entscheiden kannst. In solchen Situationen bist du immer ein ferngesteuertes Objekt.
Überlege dir vorher die Regeln deines Lebens, dann wirst du den Weg fürs Leben finden.
Joseph hatte sich entschieden, Gottes Willen und Gottes Gebot zu gehorchen. Man muss zugeben, das hat ihm kurzfristig nicht gutgetan. Aber langfristig hat genau das Joseph qualifiziert, zum stellvertretenden Chef der größten Weltmacht seiner Zeit zu werden.
Joseph wurde durch diese Entscheidung später zum Retter der damaligen Welt.
Diese Welt braucht Menschen, auf die man sich verlassen kann. Menschen, die auch mal unbequeme und unpopuläre Entscheidungen treffen. Menschen, die nicht ihre Clique und ihre Anerkennung an erste Stelle setzen, sondern den Willen Gottes.
Nur solche Menschen sind Hoffnungsträger für diese Welt. Wir brauchen Menschen, die einen aufrechten Gang behalten, die sich nicht korrumpieren lassen, die sagen, was wahr ist, und tun, was sie sagen.
Es zahlt sich nicht immer sofort aus, Gottes Willen zu gehorchen. Aber es ist der einzige Weg, der Verheißung hat. Das ist der zweite Satz, den ich euch heute Morgen mitgeben möchte:
Du musst die Regeln deines Lebens kennen, bevor die Versuchungen kommen – und die werden kommen.
Wenn du nach Gottes Regeln lebst, baust du dein Leben nicht auf Sand, sondern auf einem felsenfesten Grund, der Zukunft hat.
Wer Gott gehorcht, tritt in einen Raum der Freiheit und Geborgenheit ein – nicht unbedingt in einen Raum der Sicherheit, des Wohlstands oder der Beliebtheit, aber in einen Raum der Freiheit und Geborgenheit.
Er ist frei und geborgen, und das kann uns niemand und nichts auf dieser Welt mehr nehmen.
Enttäuschungen und ihre Bedeutung für das Leben
Was lernen wir aus dieser Geschichte?
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass wir etwas über die Enttäuschungen des Lebens und deren Sinn erfahren. Für Joseph war diese Entscheidung zunächst ein Tiefschlag – der nächste Tiefschlag in seinem Leben. Zuerst verraten ihn seine eigenen Brüder und verkaufen ihn nach Ägypten. Dann wird er von der machthungrigen Palastdame verraten, weil sie ausnahmsweise nicht bekommt, was sie will. Wieder ist Joseph der Dumme.
In solchen Situationen kann man am Leben verzweifeln oder sogar an Gott zweifeln. Bei der Liebenzeller Mission schicken wir jedes Jahr Missionare aus – junge Menschen in eurem Alter. Manche reisen mit Familie und kleinen Kindern in sehr schwierige Gegenden. Fast alle erleben dieses „Joseph-Gefühl“, sitzen irgendwo in den entlegensten Winkeln der Welt und fragen sich: Wo ist Gott hier? Was hat Gott sich dabei gedacht, mich gerade hierhin zu schicken?
Nach etwa zwei Jahren überwiegen bei vielen Frust und Enttäuschung. Sie wollten Gott dienen und alles geben, doch dann stellen sich diese Joseph-Erfahrungen ein: Man fragt sich, ob Gott einen vielleicht im Stich gelassen hat. Das war auch die Situation Josefs. Wahrscheinlich wäre es normal gewesen, wenn er aufgegeben hätte. Das hätte jeder verstanden, wenn er resigniert wäre.
Das Überraschende ist jedoch, dass Joseph das nicht tut.
Ein kurzer Bildungsexkurs aus der Psychologie: Seit einigen Jahren gibt es einen Forschungsbereich, der sich mit dem Phänomen Joseph beschäftigt. Früher fragte man: Warum rutschen Menschen ab – in Drogen, Alkohol oder andere Probleme? Was passiert, wenn ein Leben zusammenbricht? Heute fragt man umgekehrt: Warum schaffen es manche Menschen trotz zerstörerischer Umstände, ein gutes Leben zu führen?
Warum schafft es ein junger Mann, der in den Slums von São Paulo geboren wurde, seinen Vater nie kennengelernt hat und in einem Milieu von Drogen und Gewalt aufwächst, plötzlich ein gesundes Leben mit gutem Job und glücklicher Familie zu führen? Man würde erwarten, dass er genauso auf die schiefe Bahn gerät wie viele andere.
Diese Forschung nennt man Resilienzforschung – nur damit ihr das mal gehört habt. Würde ein Resilienzforscher Joseph untersuchen, käme er auf seinen Traum zurück. Dieser Traum war noch nicht erfüllt, die Botschaft für sein Leben noch nicht abgeschlossen. Deshalb bleibt Joseph dran. Er versucht, egal wo er landet und wie es ihm geht, Gottes Willen zu tun und aus allem das Beste zu machen.
Das zeigt sich auch im Gefängnis. Es heißt: „Der Herr war mit ihm und neigte die Herzen zu ihm. Er ließ ihn Gnade finden beim Amtmann über das Gefängnis, sodass er ihm alle Gefangenen unterstellte.“ Joseph wird Aufseher im Gefängnis – ein Job, mit dem er sicher nicht gerechnet hatte. Aber alles, was dort geschah, musste durch ihn geschehen. Der Amtmann kümmerte sich um nichts. Das ist noch nicht unbedingt ethisch vorbildlich, aber der Herr war mit Joseph und alles, was er tat, glückte.
Joseph macht die Erfahrung, dass Gottes Segen nicht aufhört, obwohl er immer wieder tiefer fällt. Er merkt, dass Gott ihn nicht verlässt, obwohl das naheliegend gewesen wäre.
Irgendwann trifft er zwei Mitgefangene: den Mundschenk und den Bäcker des Pharaos. Joseph legt ihnen ihre Träume aus. Der Mundschenk bekommt seinen Job wieder direkt neben Pharao – und vergisst Joseph. Es dauert zwei Jahre, bis er an ihn denkt. Zwei Jahre im Gefängnis!
Wir hatten vorher ein Lied und einen Psalm mit der Frage „Wie lange noch?“ Diese Frage schreit aus den Versen heraus. Zwei Jahre unschuldig im Gefängnis, umgeben von Verbrechern – wie lange noch?
Diese Frage ist ein Dauerbrenner in unserem Leben. Man muss nicht Joseph heißen, um sie zu kennen: Wie lange noch das Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz? Wie lange noch Streit in der Familie? Wie lange noch diese Krankheit, die das Leben einschränkt? Wie lange noch alleine? Wie lange noch, bis mein Leben endlich vorankommt?
Diese Frage und das Leiden an ihr sind Teil unseres Lebens. Wir müssen durch Durststrecken hindurchgehen. Doch diese Zeiten haben einen guten Sinn. Die Wartezeiten und die Leidenszeiten sind die Reifezeiten des Lebens.
Man kann sich fragen: Hätte Gott dem Pharao nicht früher diese Träume schicken können? Hätte der Mundschenk sich nicht früher an Joseph erinnern können? Sicher hätte Gott das tun können. Aber hier zeigt sich, dass Gott einen Zeitplan mit Joseph hat. Gott hat die Uhr voll im Griff.
Dass Joseph nicht arrogant oder hochmütig wird, hängt mit den Jahren im Gefängnis zusammen. Durch die tiefen Gänge des Lebens erhält ein Leben Tiefgang. Durch solche Erfahrungen lernen Menschen Barmherzigkeit.
Aus Gottes Perspektive sind die Zisterne, die Sklaverei und die zwei Jahre im Gefängnis keine Pannen auf Josephs Weg. Gott hat die Regie nicht aus der Hand gegeben. Diese Zeit war Teil von Josephs Ausbildung. Die Durststrecken und Frustrationen gehören zu Gottes Ausbildung mit unserem Leben.
Nur mit dem Unterschied, dass diese Ausbildung ein Leben lang dauert.
Das ist der dritte Satz, den ich euch mitgeben möchte: Die Spannungen, Schwierigkeiten, Enttäuschungen und Frustrationen, die du in deinem Leben durchmachst, sind kein Zeichen dafür, dass Gott dich aufgegeben hat. Im Gegenteil: Sie sind ein Zeichen dafür, dass er gerade mit dir intensiv im Training ist.
Du bist gerade voll im Training – so wie unsere Nationalmannschaft. Das gilt auch für dich, auch wenn es in deinem Leben vielleicht nicht so lustig ist.
Gottes Gegenwart in den Tiefpunkten des Lebens
Ein dritter Punkt: Was lernen wir aus dieser Geschichte? Wir lernen etwas über das Wesen Gottes und was das für unser Leben bedeutet.
Was wir hier in der Josephsgeschichte lesen, ist eine Revolution, die mit der Offenbarung Gottes in diese Welt gekommen ist. In unserem menschlichen Denken und in vielen Religionen dieser Welt gibt es eine ganz einfache Gleichung: Wenn ein Mensch reich ist, gesund ist und es ihm gut geht, dann sagen wir Menschen, dann sagen viele Religionen, dass er ein gesegneter Mensch ist und dass Gott auf seiner Seite ist.
Und wenn es einem Menschen schlecht geht, wenn er krank ist, arm ist oder durch viele Krisen muss, dann sagen Menschen und Religionen, dass er von Gott verflucht ist. Dass Gott nicht auf seiner Seite ist, sondern vielleicht sogar gegen ihn.
Doch nun lesen wir in dieser Geschichte, dass diese Gleichung nicht mehr gilt. Und wir lesen das nicht nur hier, sondern auch in der Geschichte Jesu Christi und in der Geschichte der ersten Apostel: Die Gleichung „reich, gesund und schön gleich gesegnet“ und „arm, krank und im Leben abgerutscht gleich verflucht“ gilt nicht mehr.
Bei diesem Joseph ist Gott da! Gerade in den Tiefpunkten seines Lebens ist Gott da, auf den Schattenseiten des Lebens, in den dunklen Tälern ist Gott da. Joseph muss einen Schicksalsschlag nach dem anderen verkraften – und Gott ist da.
In der Bibel heißt es: Joseph wurde hinabgeführt nach Ägypten, und Potiphar, ein ägyptischer Mann, kaufte ihn von den Ismailitern, die ihn hinabgebracht hatten. Und der Herr war mit Joseph.
Wo wir denken, Gott sei meilenweit weg, da war er mit Joseph. Später heißt es in Kapitel zwei: Potiphar legte ihn ins Gefängnis, in das Gefängnis des Königs, und dort lag er unter den Gefangenen. Aber der Herr war mit ihm.
An dieser Stelle wird etwas Entscheidendes deutlich. Und das ist mein letzter Satz, den ich heute Morgen mitgeben möchte: Es ist nicht entscheidend, dass wir immer eine Antwort bekommen auf die Frage, warum Gott dieses oder jenes Schwierige in unserem Leben zulässt. Es ist nicht entscheidend, dass sich alle Probleme in deinem Leben lösen.
Entscheidend ist, dass wir auf diese Zusage vertrauen: dass der Herr mit uns ist, dass Gott da ist, auch wenn manche Probleme schwieriger werden oder sich nicht lösen. Diese Zusage – Gott ist da – ist in Jesus Christus Mensch geworden. Jesus ist der Immanuel, der „Gott mit uns“.
Das wusste Joseph noch nicht, aber wir wissen es. Und dieser Gott mit uns, dieser Jesus Christus, hat es uns allen zugesagt: „Siehe, ich bin bei euch, bei jedem von euch bis ans Ende der Welt.“
Jesus regiert diese Welt auf eine Weise, die nur der versteht, der Gott kennengelernt hat, der das Wesen dieses Gottes kennt. Jesus regiert die Welt nicht so, dass er jedes Problem löst, sondern so, dass er dich erlöst davon, an einem Problem kaputtzugehen.
Es ist nicht das Wesen Gottes, dass er mit Millionen um sich wirft, wie unsere Bundesregierung. Es ist nicht das Wesen Gottes, dass er uns ein Leben ohne Schwierigkeiten bereitet, wie es zu unserer Volksphilosophie geworden ist. Das ist nicht das Wesen Gottes.
Das Wesen dieses Gottes ist, dass er unsere Nähe sucht, dass er mit uns durch die dunklen Täler des Lebens geht, sodass wir sagen können: „Denn du bist bei mir. Und ob ich schon wandere im finsteren Tal, fürchte ich mich nicht, denn du bist bei mir.“
Denn das ist das Wesen Gottes: dass er mitgeht und uns nicht alleine lässt. Dieses Wesen Gottes hat Joseph kennengelernt.
Und ich wünsche mir, dass du dieses Wesen Gottes kennenlernst – vielleicht zum ersten Mal in deinem Leben. Vielleicht bist du hergekommen und hättest überhaupt nicht gedacht, dem Wesen Gottes zu begegnen, schon gar nicht in der viertausend Jahre alten Geschichte aus dem alten Ägypten.
Und auf einmal steht der lebendige Gott vor dir und zeigt dir sein Herz: „Das bin ich. Ich will bei dir bleiben, ich will dich nicht verlassen, ich will mit dir gehen.“
Ich möchte dir die Schuld im Leben abnehmen und eine ewige Gemeinschaft mit dir anfangen, die mit deinem Tod und deinem Sterben nicht endet, sondern weitergeht in ein neues, ewiges, herrliches Leben.
Das ist das Wesen Gottes. Das ist das, was er möchte. Und das ist das, was ich mir wünsche, dass du es kennenlernst in diesen Tagen. Amen.
Schlussgebet: Bitte um Kraft, Geduld und Gottes Nähe
Lasst uns miteinander beten. Du großer und gütiger Gott, du Gott, der mit uns sein möchte! Wir kommen heute Morgen vor dich und bringen dir all die Menschen, die in Versuchungen stehen und mit schwierigen Fragen ringen, wie es weitergehen soll.
Wir bitten dich von Herzen, dass du deinen guten Willen und deine guten Lebensregeln in ihr Leben und in ihr Herz hineinpflanzt. So sollen sie keine dummen Dinge tun, sondern Dinge, die Bestand haben. Nicht unbedingt Dinge, die sie erfolgreich machen, sondern solche, die ihrem Leben einen Ewigkeitswert geben.
Gib allen ganz viel Kraft, die in diesen Tagen durch Versuchungen gehen.
Wir bitten dich heute Morgen für die Schwestern und Brüder auf der ganzen Welt, die um deines Namens willen verfolgt werden. Wir denken an die Menschen, die Gemeinden und die Schwestern und Brüder in Nordkorea. Wir bitten dich für die vielen Christen in der islamischen Welt, die um ihres Glaubens willen viel zu leiden haben.
Wir bitten dich für alle, die heute um ihr Leben bangen müssen, weil sie dir gehören. Sei du heute bei ihnen. Gib ihnen in aller Angst diese starke Gewissheit. Und über dieser Gewissheit schenke ihnen eine riesige, gewaltige Freiheit: die Freiheit, dass du da bist und dass nichts auf dieser Welt sie von deiner Liebe trennen kann.
Wir bitten dich für alle, die mit Zweifeln ringen, die nicht so richtig glauben können, dass du da bist. Für die, die nicht glauben können, dass du gut zu uns bist und gute Gedanken für uns hast. Für die, die nicht glauben können, dass manche Enttäuschungen auch ein Trainingslager sein können.
Gib ihnen Geduld – Geduld zum Durchhalten und Geduld zum Durchbeißen. Und dann lass uns diesen Moment der Freiheit erleben, diese tiefe Gewissheit. Lass uns erleben, dass du lebst und dass du da bist. Führe uns hinein in deinen Raum der Geborgenheit und der Freiheit, damit wir wieder neu atmen, neu leben und mit neuem Mut in die Zukunft starten können.
Du bist ein guter Gott. Wir loben und preisen dich an diesem Morgen. Amen.