Lappland: Ein Rätsel im Schnee (3/24)
Die verschwundenen Rentiere von Mikkel
Ja, alles klar. Okay, viel Erfolg. Ich melde mich.
Was ist los? Das war Mikkel. Er ist ein guter Freund von uns, ein Rentierfarmer.
Und jetzt hat er keine Rentiere mehr?
Hm, könnte man so sagen. Er meinte, seine gesamte Herde ist seit gestern Nacht spurlos verschwunden.
Aber wie kann das denn sein? Ich meine, Rentiere sind doch überhaupt nicht zu übersehen.
Gibt es im Schnee keine Spuren von den Tieren?
Ja, doch schon. Aber Mikkel sagt, die Spuren führen bis zu einer Straße, an der der Schnee geräumt wurde. Damit gibt es keine Chance, ihnen zu folgen. Auf Asphalt sieht man keine Hufspuren.
Ja, genau. Deshalb ist Mikkel auch so verzweifelt. Die Rentiere sind sein Ein und Alles.
Die Bedeutung der Rentiere für die Sami
Also, wie seine Haustiere? Nein, sie sind viel mehr als das. Ihr müsst wissen, Mikkel gehört zum Volk der Sami.
Entschuldigung, ich heiße Sami.
Sami? Sie hat nicht dich gemeint.
Sami war bestimmt richtig. Aber was ist das für ein Volk?
Die Sami sind ein Ureinwohnervolk aus Lappland. Sie wollen im Einklang mit der Natur leben. Das heißt, sie behandeln die Natur sehr vorsichtig und nehmen nur das von ihr, was sie wirklich brauchen.
Rentiere sind ein sehr wichtiger Bestandteil der Sami-Kultur. Bestimmt ist die Rentierhaltung bei ihnen Tradition, oder?
Ja, aber nicht nur das. Für einen Farmer wie Mikkel sind seine Rentiere auch wirtschaftlich wichtig. Er kann sie verkaufen oder Schlittenfahrten für Touristen anbieten. Damit verdient er sein Geld.
Ohne Rentiere kann er nicht mehr so leben wie bisher.
Oh Mann, das hört sich ja gar nicht gut an.
Hm, ich habe ihm gesagt, dass wir die Augen offen halten werden.
Auf jeden Fall. Klar, vielleicht sehen wir sie ja bei unserer Hundeschlittentour.
Vorbereitung auf die Hundeschlittentour
Ah ja, ich wollte euch doch zeigen, wie das mit dem Lenken funktioniert. Luna, Kira, hier, Jaska, Siku! Hat sie den Hund gerade Siku genannt?
Siku, Sammy, du musst richtig zuhören. Siku bedeutet Eis. Boah, woher weißt du das denn jetzt schon wieder? Hab ich in der Doku gesehen. Kira will direkt wieder kuscheln.
So, dann helft mir mal, die Viecher hier einzuspannen. Gemeinsam laufen die Freunde vom Zwinger hinüber zu einem geräumigen Schuppen. Hier stehen die Hundeschlitten bereit.
Mit geübten Handgriffen beginnt Alma, jedem der Huskys ein Hundegeschirr anzulegen und sie anschließend draußen mit einer langen, zusammenhängenden Leine vor einen Schlitten zu spannen.
Phil, reißt du mir mal die Leine?
Hier, bitte.
Genau, die muss da rüber.
Marie, kannst du kurz Jaska festhalten?
Ja, okay.
Oh, du hast gerade das Geschirr falsch herum angezogen, Toni.
Ja, nicht schlimm. Die Brutten müssen hier durch, genau.
Mann, bin ich froh, dass ich sowas nicht anziehen muss. So, fertig. Danke für eure Hilfe.
Erste Erfahrungen beim Hundeschlittenfahren
Na dann, stell dich mal hinten auf den Schlitten, Toni.
Ich?
Ja, du willst doch lenken, oder? Schau mal, du kannst dich hier am Griff festhalten. Dann fällst du währenddessen auch nicht runter.
Also, es gibt viele verschiedene Kommandos beim Hundeschlittenfahren. Du brauchst aber erst mal sieben. G heißt rechts, H links und Woo bedeutet Stopp.
Wie soll ich mir das denn alles merken? Ich bin ja noch gar nicht fertig.
Wenn du langsamer fahren willst, sagst du easy. Und für geradeaus sagst du straight ahead.
Okay, ich versuch’s mal. Äh, los?
Die Huskies bewegen sich nicht vom Fleck.
Hallo, ihr sollt loslaufen.
Äh, Toni, ich glaube, du musst das richtige Kommando sagen. Wie fahre ich denn los?
Oh, entschuldige, das habe ich ja ganz vergessen. Für los sagst du go.
Okay, go.
Es klappt, die Hunde laufen los.
Äh, G, nein, falsch, H, O.
Die Hunde machen einen Schlenker. Fast verliert Toni das Gleichgewicht, doch er kann sich gerade noch auf dem Schlitten halten.
Straight ahead, ey, das ist voll cool!
Unfall und Ausblick auf die Schlittentour
Vorsicht, Toni, da vorne ist ein Schneehaufen! Der Schlitten fährt direkt darauf zu.
Brems, Toni! Oh, easy, easy! Das wird eng, du musst lenken, Toni!
Ah, zu spät! Oh nein, der Schlitten ist umgekippt. Toni, geht's dir gut?
Ja, nichts passiert, ich bin ja zum Glück weich gelandet.
Oh Mann, gut, dass dir nichts passiert ist, Toni.
Mann, ich glaube, bei der Schlittentour morgen sollten dann doch lieber die erfahrenen Mascher lenken.
Stimmt, ist wohl besser. Warte mal, morgen schon?
Ja, warum denn nicht? Oder habt ihr doch keine Zeit?
Doch, klar, wir sind dabei!
Sehr gut, dann treffen wir uns um sieben Uhr morgens draußen auf dem Hof.