Einführung und biblischer Ausgangspunkt
Wir kommen heute zu 1. Mose 21, Verse 1 bis 7. Der Lautsprecher ist heute nicht an, deshalb muss ich lauter sprechen. Wenn Sie sich bemerkbar machen, wird vielleicht die Lautstärke wieder leiser.
Daher suchte Sarah heim, wie es gesagt worden war, und tat, wie es ihr gesagt wurde. Sarah wurde schwanger und gebar Abraham in seinem Alter einen Sohn zur Zeit, von der Gott zu ihm gesprochen hatte.
Abraham nannte seinen Sohn, der ihm geboren wurde, Isaak. Diesen Sohn gebar ihm Sarah. Er beschnitt ihn am achten Tag, wie Gott es geboten hatte.
Abraham war hundert Jahre alt, als sein Sohn Isaak geboren wurde. Sarah sagte: „Gott hat mir ein Lachen bereitet, denn wer es hört, wird über mich lachen.“
Sie sprach weiter: „Wer hätte wohl von Abraham gesagt, dass Sarah still Kinder bekommen würde? Und doch habe ich ihm in seinem Alter einen Sohn geboren.“
Herr, lehre uns das Staunen über deine Wunder! Amen!
Die Bedeutung des Lachens im Leben
Auch in Ihrem Briefkasten finden sich immer wieder kostenlose Zeitschriften, sei es von der Bäckerinnung, der TWS oder von anderen, die dort etwas hineinwerfen. Ich finde das immer sehr nett, denn hinten sind oft lustige Witze drin. Das ist für mich das Schönste daran – wenn man mal wieder etwas zum Lachen hat.
Unser Leben ist häufig so freudlos und traurig. Wenn man dann einen Grund zum Lachen hat, macht das richtig Spaß. Wenn jemand zu uns sagt: „Du hast nichts zu lachen“, dann wird es ernst.
Im „ABC des Lachens“ von Sigismund von Radetzky steht extra, dass jemand, der nicht mehr lachen kann, einem Tier gleicht. Nur Tiere können nicht lachen. Lachen ist ein Vorrecht des Menschen.
Heute geht es also ums Lachen. Sarah sagt: „Ich muss lachen in großer Freude“ über Gottes Wunder, das er an ihr getan hat. Sie gibt ihrem Sohn den Namen Isaak, was auf Deutsch „Er wird lachen“ bedeutet. Er kann lachen, weil er einen Grund dazu hat.
Nun weiß ich nicht, ob Sie einen Grund zum Lachen haben. Vielleicht sagen Sie: „Ich habe Grund zum Heulen, ich habe Grund zum Klagen.“ Tatsächlich wachsen uns oft viele Probleme über den Kopf hinaus.
Doch vielleicht haben Sie noch nicht bemerkt, dass das Lachen gerade erst beginnt, wenn Sie im Glauben die Not Ihres Lebens und die Probleme bewältigen können. Darum geht es heute.
Das Lachen als Ausdruck des Glaubens
Was hat eine Sarah nicht alles für Probleme gehabt? Sie hat in ihrem Leben nie so herzlich und so fröhlich lachen können wie in dem Moment, als sie die großen Anfechtungen, die Zweifel und Ängste ihres Lebens durchlitten hatte. Und dann kam das Lachen.
Bei Christen geht das Lachen noch viel tiefer als nur in die kleine Schmunzelecke einer Zeitschrift, die man aufblättert. Wenn von unserem Leben prophezeit wird, wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir sein wie die Träumenden. Dann wird unser Mund voll Lachen sein, unsere Zunge voll Rühmen. Dann werden wir sagen können: Der Herr hat Großes an uns getan.
Deshalb hat Isaak Grund zum Lachen. Er weiß um den lebendigen Gott. Wenn uns in der kommenden Woche Menschen fragen, wie es uns geht, dann können wir ihnen nur sagen: Uns geht es besser, als sie ahnen.
Und wenn sie sich wundern und fragen: „Ja, aber was ist bloß mit Ihren Schmerzen? Was ist bloß mit Ihrer Krankheit? Was ist bloß mit Ihren Sorgen?“, dann antworten wir ihnen direkt: Wir haben einen lebendigen Herrn, wir haben Grund zum Lachen, und das deckt alles andere zu.
Wege zum Glaubenslachen: Überwindung des eigenen Spottes
Aber jetzt möchte ich doch noch mit Ihnen diesen Weg gehen, wie man dieses Lachen lernt. Ich habe heute nur zwei Teile, damit Sie nicht meinen, das sei eine Manie und es müssten immer drei sein.
Sie lernen dieses Lachen nur, indem Sie zuerst einmal mit Ihrem eigenen überheblichen Lächeln fertig werden und zweitens mit dem spöttischen Lachen der Unverständigen. Das sind die zwei Dinge, mit denen Sie fertig werden müssen.
Zuerst müssen wir also, bevor wir dieses tiefe Lachen der Glaubenden lernen, mit dem spöttischen Lächeln von uns selbst fertig werden. Sarah hat ja selbst lachen müssen, und sogar der große Glaubende Abraham hat gelacht. Abraham fiel auf sein Angesicht, als Gott ihm diese Versprechungen gab, und lachte über Gottes heiliges Wort.
Nun sagen Sie bitte nicht: „Ach, der Abraham, der hat nicht mal glauben können.“ Sie machen es ja noch viel frecher. Das ist ja meine Not, dass wir Gottes Wort gar nicht ernst nehmen, dass wir es überhaupt nicht anhören. Abraham hat es wenigstens insoweit noch ernst genommen, dass er es gehört hat. Aber fassen konnte er diese Zusagen Gottes überhaupt nicht mehr.
Das, was Gott in der Bibel sagt, geht viel weiter, als Sie je gehofft haben, als Ihre kühnsten Träume es sich je ausmalen konnten. Es geht noch viel höher hinauf, als was Sie je sich erbeten haben. Was Gott als sein Programm feststellt und sagt, das will ich tun.
Wenn Sie ernsthaft in der Bibel lesen und begreifen, dass dies eine Zusage ist, die Gott Ihnen macht, und Sie setzen nun Ihren Namen ein und sagen: „Das will Gott in meinem Leben noch bewerkstelligen“, dann können Sie nicht anders, als laut hinauszulachen und zu sagen: „Wer es glaubt, wird selig.“ Das ist ja unbegreiflich. Und Sie lächeln.
Das war ja beim Abraham eine Wunde. Vielleicht hätte er es in jungen Jahren noch akzeptiert, dass er einen Sohn bekommen wird. Aber als er dann schließlich alt war, da war das ja so irrsinnig, so verrückt, was das Wort Gottes ihm dazu sagt. Er hat sicher nicht daran gezweifelt, dass sich das in einem sinnbildlichen Sinn, so sagen wir dann gern bei der Bibel, dass sich das vielleicht irgendwie in einer gleichnishaften Weise erfüllt. Aber dass das buchstäblich so kommen wird, das ist doch völlig unmöglich.
„Ich kenne doch meine Grenzen“, sagte Abraham. Und wir wären ja als glaubende Menschen unüchtern, wenn wir nicht die Grenzen unseres Lebens kennen würden. Da sagen wir: „Was soll denn ich noch tun können für Gott? Ich weiß doch, wie ich versage. Ich weiß doch, wie immer in meinem Leben noch, dass das Böse mächtig ist. Ich kenne doch meine Freunde, die unter mir seufzen müssen. Es ist doch alles viel kleiner, als was Gott in der Bibel als sein Programm ausgegeben hat.“ Und dann lächeln wir.
Das ist eine Art, wie man mit den Verheißungen Gottes umgehen kann. Entweder können Sie diese Verheißungen Gottes in der Bibel einfach wegschieben und sagen, sie gelten mir nicht mehr. Sie leugnen, und Sie können spöttisch lächeln, überheblich lächeln und sagen: „Ach ja, das wäre ein schönes Märchen, aber wahr, wirklich ist es doch nicht.“
Vom Glauben des Paul Gerhard: „Lass sie lachen, lass sie spotten, hast du so einen Glauben überhaupt? Weißt du noch um diesen Glauben?“ Wir sind ja heute so anspruchslos geworden als Christen und passen den Glauben an unseren heutigen Relativismus an, der heute so verbreitet ist, wo man nichts mehr ernst nehmen kann, wo jeder eben glaubt, was ihm in den Sinn kommt.
Dass es da noch einen Standpunkt gibt, wo man als Mensch stehen kann und einen viel tieferen und größeren Grund hat als das, was man beweisen kann, als das, was die Wissenschaft darlegt, das ist ja so ein Irrglaube in unseren Tagen. Als ob man nur noch ernst nehmen könne, was bewiesen ist, was man nachrechnen kann.
Wissen Sie, nachrechnen können Sie nur die vergänglichen Dinge dieser Welt. Nachrechnen können Sie und messen. Das ist der Grundbegriff der Definition der Wissenschaft. Wer einmal auf der Universität war, weiß das: Das ist wissenschaftliches Denken, dass man nur das messen kann, was zur Begrenzung unseres Lebens gehört. Und dabei kann kein Wissenschaftler so kühn sein zu sagen, nur das Messbare ist wirklich.
Und da stehen wir da und können das andere gar nicht mehr fassen als Menschen, die nicht mehr hinausschauen können in die Welt. Und Sarah lacht mit ihrem Abraham. Das ist das überhebliche Lachen und Lächeln in unserem eigenen Leben.
Man kann sich in seinen Glauben hineinkämpfen. Heute gibt es so viele Leute, die sagen: „Ich möchte trotzdem im Glauben dranbleiben.“ Das ist ja in unserer modernen Zeit richtig schwierig, dass man fest bleibt im Glauben.
Und doch möchte ich Ihnen sagen: Das wäre mir zu wenig, wenn Sie sich im Glauben nur verzwingen und aus Sturheit festbleiben und sagen: „Ich bleibe trotzdem bei meinem Gott und ich bleibe trotzdem bei dem Wort der Bibel.“ Gott ist viel größer.
Sie wissen doch, wie er Ihren Glauben festmacht. Wie macht denn Gott das? Sie brauchen gar nicht zu sagen: „Gott gibt mir mehr Glaubenskraft.“ Die gibt er Ihnen nicht. Das ist doch nicht eine Sache Ihres Gefühls, sondern Gott gibt Glauben, indem er immer wieder seine Verheißungen hinausruft.
Und ich darf Ihnen hier im Gottesdienst diese göttlichen Verheißungen immer wieder neu zusprechen. Und wenn Sie zu Hause Ihre stille Zeit machen, dann dürfen Sie in diesem Wort der Bibel diese großen Ankündigungen Gottes noch einmal lesen und sagen: „Das will er machen, wirklich gilt das.“
Ich will euch ein neues Herz geben. Sie brauchen nicht der kleine, kümmerliche, komische Mensch zu bleiben. Gott will Ihr Leben, Ihren Charakter verändern. Ihr Leben braucht nicht immer ein Ärgernis für andere Menschen zu werden. Gott will Sie verwandeln. Ich will bei euch sein.
Wenn Sie all die großen Verheißungen Gottes lesen und mit Ihrem Leben zusammenbringen, dann wächst Glaube. Der Glaube ruht nicht auf Gefühlen, sondern der Glaube ruht, wie bei Sarah und Abraham, darin, dass ich Gott Recht gebe.
Wer hat den Mut von euch, dass er Gott sagen kann: „Gott, ich traue dir nicht“? Das ist der Unglaube. „Gott, ich glaube dir nicht, Gott, ich kann das nicht fassen.“ Wer hat den Mut, Gott ins Angesicht zu lächeln?
Es ist ja heute eine Form der freisinnigen Theologie geworden, die unsere Kirche erschüttert, dass man aus diesem Lächeln über die Verheißungen Gottes ein System gemacht hat.
Und ich kann Ihnen sagen, dass mir das so weh tut, weil ich selber die Versuchung in meinem eigenen Leben so stark spüre, über Gottes große Verheißungen zu lächeln. Und wer spürt das eigentlich nicht?
Kommt denn diese neue Form von Theologie nicht so nahe, dass er sagt: „Um ein Haar, ich könnte ihr auch Recht geben“, dass man das ganze Wort Gottes danach seziert, ob es unseren Maßstäben entspricht, ob es in unser Denken einzuordnen ist?
Und ich habe mir ausgemalt, was wohl aus der Sarah geworden wäre, wenn sie ein paar Freunde um sich gehabt hätte, die in dieser Stunde, wo sie selbst lächeln muss über diese Zusagen Gottes, ihr gesagt hätten: „Ach Sarah, weißt du, das ist eine alte Legendenform, was du da als Wort Gottes vernimmst. Du musst nur den Gehalt suchen, aber so buchstäblich darfst du es nicht nehmen. Die Welt ist, wie sie ist, und Gott ändert die Welt auch nicht. Die läuft nach ihren eigenen Gesetzen.“
Und für Sarah war das eine Existenzfrage: Ist das wahr? Gibt es das eine, dass Gott lebt, dieser Gott, der völlig anders ist als die Gesetze dieser Welt, der mein Leben eben ganz anders prägen kann und der ganz anders als mein Denken eingreifen kann? Ist das wahr?
Das ist doch die Frage, um die der Streit in der heutigen Theologie geht. Nagelt doch einen nicht fest auf irgendwelche Randpunkte der Bibel. Es geht doch um die Frage, ob man Gottes Verheißungen gegenüber lächeln kann oder ob es nur noch den Glauben gibt, der sich von Gott beschämen lässt.
Sarah hat solche Leute nicht gehabt. Oh, diese glückliche Frau! Ich habe Sorge um so viele junge Menschen, die unter dem Einfluss von so vielen stehen, die ihnen diesen Glauben ausreden wollen, diesen einfachen Glauben, der Gott traut.
Dann bestätigen sie ihr die Boten: Du wirst es sehen, Gottes Wort bleibt wahr und es erfüllt, was es verheißt. Und so wie es Jesus uns noch einmal bestätigt hat über diese großen Verheißungen, auch des Alten Testaments, dass er uns durchtragen wird bis ins Alter.
Warum macht er denn so ein kriesgrämiges Gesicht? Ihr werdet doch erfahren, dass er lebt. Warum legt ihr euer Lächeln nicht ab? Warum sind euch die Verheißungen Gottes so gleichgültig?
Wenn ihr auf Gott schaut und ihm traut, dann wird es euch gehen wie Sarah. Dann habt ihr Grund zum Lachen, zu diesem großen Lachen. Gott lebt, und es ist wahr, was er verspricht.
Sein Wort ist wahr, trügt nicht und hält gewiss, was es verspricht, im Tod und auch im Leben. Lasst Menschen reden, und sie werden zunichte werden mit dem, was sie reden, weil Gottes Wort wahr bleibt.
Wir haben das vorher in der Schriftlesung von Abraham gehört. Wenn Sie das noch einmal hören, dann sehen Sie, dass Abraham das in Auseinandersetzung schon mit seinen Christen gesagt hat, die Glauben als ein frommes Gefühl verstanden haben.
Darum geht es doch nicht, dass wir hier religiösen Kult machen im Gottesdienst, sondern dass Menschen, dass ihr merkt, wie es dort bei Abraham heißt: Er hat geglaubt auf Hoffnung, da nichts zu hoffen war. Er ward nicht schwach im Glauben, er zweifelte nicht durch Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern war stark im Glauben und gab Gott die Ehre.
Es wird so bleiben durch den Wandel der Jahrhunderte hindurch, dass die Gemeinde Jesu dort bleibt, wo Menschen an den Verheißungen Gottes in Christus, bestätigt in der Bibel, festbleiben und dies festhalten über alles Zweifeln hinweg und sagen: „Du lebst, Herr, dir traue ich.“
Und sie werden erfahren und beschenkt werden, dass sie über einen Augenblick schon die sind, die schauen und erfahren, wie Gott seine Verheißungen erfüllt.
Wege zum Glaubenslachen: Überwindung des Spottes der anderen
Das war der erste Punkt: Man lernt das Lachen des Glaubens erst, wenn man sein überhebliches Lächeln überwindet und zweitens den Spott der Unverständigen erträgt. Ich hoffe, dass Sie mich trotz unserer kleinen Lautsprechernot verstehen können. Man muss den Spott der Unverständigen überwinden.
Noch ein zweiter Punkt: Sarah sagt – der Name Isaak bedeutet ja „er wird lachen“ – das ist eine Erinnerung an ihr eigenes Lächeln, an ihren eigenen Spott. Sie verbindet das mit der Geburt dieses Kindes. Aber es gehört auch dazu, dass die anderen Leute über sie lachen.
Warum lachen die denn über Sarah? Nun, das ist ein witziges Bild: Wenn die Oma ihren Kinderwagen durch die Welt schiebt, muss man einfach lachen. Die Gläubigen machen auf ihre Umwelt oft einen lustigen Eindruck, weil in ihrem Leben Dinge vorkommen, die für andere Menschen einfach undenkbar sind.
Gott liebt Humor, und er kann seine Wunder auch humorvoll wirken lassen. Deshalb sagt Sarah, dass die anderen spotten und lachen werden. Sie werden sogar spotten, weil Sarah behauptet, ausgerechnet ihr Baby sei der Angelpunkt der Weltgeschichte. Es sind doch schon viele Babys geboren worden, und heute leben 3,8 Milliarden Menschen auf der Welt. Und so eine Sarah behauptet: Mein Kind ist der Angelpunkt der Weltgeschichte und ein Segensträger.
Kein Wunder, dass man da lachen und spotten muss. Sarah, was hast du denn Besonderes? Aber das ist Gottes Art: Er legt seine großen Taten ganz verborgen und unscheinbar in das Leben schwacher Menschen. Isaak ist kein Wunderkind, das wie vom Himmel gefallen ist, sondern er wird ganz natürlich geboren. Sarah und Abraham werden mit einbezogen in das wunderbare Handeln Gottes.
Achten Sie mal darauf, wie Gott seine Wunder tut. Das ist immer seine Art: Er nimmt das Natürliche mit hinein und heiligt es. Gott ist nicht nur ein Gott, der das Außergewöhnliche schätzt. So nimmt er schwache Menschen wie Abraham und Sarah und benutzt ihren Leib, um seine große Verheißung zu bestätigen.
Das müssen Sie begreifen: Gott will seine Verheißung durch uns erfüllen. Wir sind doch alle so gewöhnliche Menschen. Wer denkt schon groß von sich? Und Gott möchte das wahr machen.
Die ganze Erwählung Israels als Volk, das nicht an vorderster Stelle der damaligen Kultur stand, war schon ein Hinweis darauf, dass Gott seine große Weltgeschichte verborgen tut. Er ließ sie nicht in Rom beginnen, sondern in Bethlehem, wo Jesus geboren wurde.
Das ist ein Hinweis darauf, dass Gott seine großen Taten dadurch vollbringt, dass er heute Morgen erwählt und sagt: „Ich gehe mit euch in diese neue Woche hinein, und ich möchte durch euch Wunder vollbringen.“ Euer natürliches Leben, das, was ihr im Beruf tut, was ihr redet, wird zur Verherrlichung Gottes gebraucht.
Das ist eine große, ja kühne Art Gottes, mit sterblichen Menschen umzugehen. Man versteht, dass andere Menschen lächeln und sagen: „Ihr Christen, ihr habt eine tolle Einbildung. Was leistet ihr eigentlich schon für die Welt?“ Und wir sagen: „Ihr könnt spotten und lachen, unser Leben wird Frucht tragen.“
Ich möchte Sie bitten, diesen Glauben festzuhalten und treu zu bleiben in dem Dienst, zu dem Gott Sie gestellt hat. Lassen Sie sich nicht irre machen von ein paar großen Schreiern, die sagen, als wäre Weltpolitik mit der Klappe gemacht. Sie müssen wissen: Es bewährt sich im täglichen Leben, in der Treue, im kleinen Gehorsam, dort, wo man nach Gott fragt und die kleinen, unscheinbaren Dienste tut, die Gott uns aufträgt.
Dort werden heute die großen Wunder Gottes vollbracht. Wo eine Sarah ihr Kind erzieht – liebe Mütter, das ist kein geringes Stück – oder wo jemand mit seinem Mitmenschen redet. Wo keine großen Plakate aufgehängt werden, sondern jemand das lebt, was Gott ihm verheißen hat: dass er noch einmal Heil schaffen darf in seiner kleinen Welt.
So sieht es plötzlich aus, dass Menschen leben, die diesen Ruf Gottes vernehmen. Isaak hat sein ganzes Leben nichts von seiner großen Bestimmung gemerkt. Er blieb ein Durchschnittsmensch, äußerlich gesehen. Aber von Gott her lief eine Segensgeschichte durch sein Leben.
Wenn nur euer Leben gebraucht werden kann, damit Gott durch euch an anderen Menschen handeln kann – das ist das Große. Gott sucht solche Lebensräume in der Welt, wo er durch Menschen wirken kann.
Sarah hat die anderen lachen lassen und gesagt: „Wer mich sieht, wird über mich lachen.“ Wer hätte wohl von Abraham gesagt, dass Sarah Kinder stillt? Und doch habe ich ihm Kinder geboren. Wer hätte das gedacht von einer alten Frau, die im Lehnstuhl sitzt, wo so mancher Konfirmand gelächelt hat – immer die Alten –, dass die Frau von Gott noch einmal gebraucht wird, um Großes zu vollbringen?
Wer hätte das gedacht? Ihr ahnt gar nicht, wo Gott euch noch einmal braucht in dieser Welt. Es sieht so verborgen und alltäglich aus, und doch will Gott Heil schaffen heute. Er will durch euch andere Menschen erquicken, aufrichten, Freude schenken, Liebe stiften – das will er.
Das geschieht dort, wo sich Menschen gebrauchen lassen wie Sarah und später wie Maria: „Ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.“ Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Schaffens!
Immer wenn Gott seinen Schöpfungshandeln noch einmal einsetzen lässt, wie am ersten Schöpfungstag, schafft er Großes aus ganz geringen Materialien. Ich denke nicht mehr klein von meinem Leben, ich denke nicht klein von unserer Gemeindearbeit, ich denke nicht gering von unserer Jugendarbeit und auch nicht von unserer Seniorenarbeit.
Denn ich weiß: Wir wollen sie im Namen Gottes anfangen, und sie wird Frucht tragen. In seinem Namen tun wir sie. Das ist Glauben, der sich an den Verheißungen Gottes festhält. Ich bin schwach, und du bist stark, Herr. Lass mich etwas tun durch deine Verheißungen hindurch!
Das letzte Geheimnis: Kreuz, Tod und Auferstehung
Wir betrachten das letzte Geheimnis Gottes, in dem er selbst das Größte geschaffen hat. Dort stirbt der starke Jesus Christus am Kreuz. Alles scheint auf den Kopf gestellt zu sein, alles wirkt verloren und ohnmächtig.
In diesem Moment sagen wir: Herr Jesus, du kannst es auch mit mir genauso machen. Auch wenn mein äußeres Leben sterben muss, so wie dein Kreuzestod, der in den Tod hineinführte, wissen wir, dass du aus dem Tod Neues schaffen kannst.
Selbst wenn ich untergehe, lässt du mein Leben nicht untergehen. Es kann vielmehr ein Saatkorn sein, das bei vielen Menschen Frucht bringt. Herr, ich halte mich an deine großen Zusagen. Das ist das Größte meines Lebens: dass du lebst, dass du Neues schaffst und dass dieses Grundgesetz deines Sterbens und Auferstehens wirklich wahr ist.
Ich kann mich darauf verlassen.
Schlussgedanken: Das Lachen des Glaubens
Wie machen Sie es jetzt? Gehen Sie in der kommenden Woche hin oder lächeln Sie? Oder lachen Sie dieses tiefe Lachen der Glaubenden, dieses tiefe Lachen der Geborgenen?
Mein Leben ist Gott wert. Ich kann etwas ausrichten, denn ich bin ihm teuer geworden. Er hat meine Schulden weggenommen und meine Sünden ausgelöscht. Ich darf sie täglich zu ihm bringen, aber er hat mich angenommen. Ich gehöre ihm, weil er Sünder annimmt, und ich gehöre dazu.
Und wenn Sie lächeln, glauben Sie dann wirklich nicht, dass er Sie meint? Sollte dem Herrn etwas unmöglich sein? Amen!