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Unterdrückt nicht das Wirken des Heiligen Geistes

Heiliger Geist, Teil 6/6, 1. Thessalonicher 5,19

Einleitung

Letzten Sonntag stellten wir fest, dass der Heilige Geist sich unserer Persönlichkeit nicht einfach bemächtigt. Er lebt in uns, aber er drängt sich nicht auf. Er möchte in uns wirken und unsere Persönlichkeit entwickeln. Ich finde diese Vorstellung sehr schön. Sie entspricht genau dem, was wir wünschen. Keiner von uns möchte von einer fremden Macht einfach beherrscht werden. Aber diese Freiheit hat auch eine Kehrseite. Nämlich, dass ich dem Heiligen Geist im Weg stehen kann. Ich kann verhindern, dass er in mir wirken kann. Diesen Punkt möchte ich heute nochmals vertiefen und auch zeigen, wie der Geist Gottes in uns zum Zug kommt.

I. Wie wir den Geist unterdrücken können

Den Thessalonichern schreibt Paulus: Unterdrückt den Geist nicht. Oder dem Grundtext entsprechender kann man übersetzen: Den Geist löscht nicht aus.
Dass Paulus gerade dieses Wort in Zusammenhang mit dem Geist gebraucht, ist nicht verwunderlich, denn der Heilige Geist wird in der Bibel ab und zu mit Feuer in Verbindung gebracht. Ich taufe euch mit Wasser zur Busse; der aber nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin nicht wert, ihm die Schuhe zu tragen; der wird euch mit dem heiligen Geist und mit Feuer taufen. Mt.3,11. An anderer Stelle schreibt Paulus: Lasst ja kein giftiges Wort über eure Lippen kommen! Seht lieber zu, dass ihr für die anderen, wo es nötig ist, ein gutes Wort habt, das weiterhilft und denen wohltut, die es hören. / Beleidigt nicht durch euer Verhalten den Heiligen Geist! Er ist wie ein Siegel, das Gott euch aufgedrückt hat, und er verbürgt euch die endgültige Erlösung. Eph.4,29-30. Zuerst möchte ich drei Aspekte aufzeigen, wie wir den Heiligen Geist beleidigen oder seine Kraft in uns auslöschen können.

Durch Sünde

Erstens: Wir unterdrücken den Heiligen Geist durch Sünde. Wenn ich in einer handfesten Sünde lebe. Sünde scheint uns ja nicht immer so schlimm. Vor allem der Einstieg in eine Sünde ist oft sehr leicht und verlockend. Würden wir die ganze und nackte Scheusslichkeit einer Sünde wahrnehmen, dann würden wir uns wohl hüten. Aber eben, Sünde hat etwas verlockendes. So lesen wir im Hebräerbrief: Alle diese Zeugen, die uns wie eine Wolke umgeben, spornen uns an. Darum lasst uns durchhalten in dem Wettlauf, zu dem wir angetreten sind, und alles ablegen, was uns dabei hindert, vor allem die Sünde, die uns so leicht umgarnt! Hebr.12,1. Eben diese Sünde umgarnt einem leicht und plötzlich ist man darin gefangen. Der Ausstieg ist oft schwieriger als der Einstieg. Bsp. Aare in Bern (Velolager der Jugi) Wir spielen mit dem Feuer... evtl. Bsp.

Anwendung

Die Gemeinschaft mit Gott und somit mit dem Heiligen Geist wird durch Sünde sehr gestört. Wollen wir diese Gemeinschaft wieder herstellen. Möchten wir näher zu Gott kommen, dann müssen wir die Sünde ausräumen und unser Lebensstil unter Umständen ändern. Jakobus sagt: Deshalb ordnet euch Gott unter! Leistet dem Teufel Widerstand, und er wird vor euch fliehen. / Nähert euch Gott, und er wird sich euch nähern. Reinigt eure Hände von Schuld, ihr Sünder! Gebt eure Herzen Gott hin, ihr Zwiespältigen! / Klagt über euren Zustand, trauert und weint! Nicht mehr lachen sollt ihr, sondern weinen. Euer Jubel soll sich in Jammer verkehren und eure Freude in Trauer. / Beugt euch tief vor dem Herrn, dann wird er euch gross machen! Jak.4,7-10.

Durch falsche Zielsetzung

Zweitens: Wir Unterdrücken den Heiligen Geist durch eine falsche Zielsetzung. Wenn meine Zielsetzung im Leben nicht mehr mit der Zielsetzung Gottes übereinstimmt, so kann nichts gescheites daraus werden. Wenn der Heilige Geist bei mir anklopft, dann werde ich das je länger je mehr als störend empfinden. Denn er möchte mich in eine andere Richtung ziehen. Jesus sagt: Niemand kann zwei Herren zugleich dienen. Er wird den einen vernachlässigen und den andern bevorzugen. Er wird dem einen treu sein und den andern hintergehen. Ihr könnt nich beiden zugleich dienen. Gott und dem Geld. Mt.6,24. Und Jakobus muss den Christen sagen: Eure Liebe gehört nicht Gott, ihr handelt an ihm wie Ehebrecher! Wisst ihr denn nicht: Freundschaft mit dieser Welt bedeutet Feindschaft gegen Gott. Wer sich also mit der Welt befreunden will, verfeindet sich mit Gott. / Es heisst nicht umsonst in den Heiligen Schriften: "Mit Leidenschaft erhebt Gott Anspruch auf den Geist, den er, der Schöpfer, in uns wohnen liess." / Aber in seiner Gnade will er uns noch viel mehr schenken; denn es heisst auch: "Gott widersetzt sich den Überheblichen, aber denen, die gering von sich denken, wendet er seine Liebe zu." Jak.4,4-6. Wir sind an diesem Punkt ganz besonders gefährdet und müssen uns immer wieder in Frage stellen lassen. Ich muss mich fragen, ob meine Zielsetzung noch stimmt. Wir werden Tag für Tag mit der Gesinnung nach mehr gefüttert. Die Werbung flösst uns intensivsten ein, dass wir noch vieles brauchen um wirklich glücklich zu sein. Ernesto Cardenal bringt diese Gesinnung auf den Punkt: (nicaraguan. Friedensnobelpreisträger, geb. 1925) Folie „Alle Welt trägt einen Wunsch mit sich, viele Wünsche, eine Unendlichkeit von Wünschen: noch ein Gläschen, noch ein Stück Kuchen, noch ein Blick, noch ein Kuss, noch ein Wort, noch ein Buch, noch eine Reise. Aber nach langen Stunden kehren wir am Abend müde zurück. Oft geschieht es mit dem Eingeständnis: Dieser Tag heute hat es nicht gebracht.“ Das ist die Einstellung von heute. Alles muss noch mehr Profit geben usw. Wer sich aber von dieser Welle mittreiben lässt, verliert das einzige Ziel, für das es sich zu leben lohnt, aus den Augen. Paulus warnt: Wer unbedingt Reich werden möchte, gerät in Versuchung. Er verfängt sich in unsinnigen und schädlichen Wünschen, die ihn zugrunde richten und ins ewige Verderben stürzen. / Denn Geldgier ist eine Wurzel alles Bösen. Manche sind ihr so verfallen, dass sie dem Herrn untreu wurden und sich selbst die schlimmsten Qualen bereiteten. 1.Tim.6,9-10.

Durch Schwerhörigkeit (Evangelisation)

Drittens: Der Geist wird unterdrückt, durch Schwerhörigkeit. Petrus sagt: Das alles haben wir zu bezeugen, und durch uns bezeugt es der Heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen. Apg.5,32. Oder eben, man kann auch sagen, die auf in hören. Wer die Botschaft von Jesus Christus hört, aber nicht reagiert, der verhindert den Heiligen Geist. In diesem Sinne lesen wir es auch im Johannesevangelium: Wer sich an den Sohn hält, hat das ewige Leben. Wer nicht auf den Sohn hört, wird niemals das Leben finden; er wird dem Zorngericht Gottes nicht entgehen. Joh.3,36. Wer nicht auf Jesus hört, der wird das Leben nicht finden und somit wird auch der Heilige Geist niemals in dieses Leben hineinkommen. Der Heilige Geist kommt, indem wir an Jesus glauben. Petrus sagt: Kehrt jetzt um und lasst euch taufen auf Jesus Christus; lasst seinen Namen über euch ausrufen und bekennt euch zu ihm – jeder und jede im Volk! Dann wird Gott euch eure Schuld vergeben und euch seinen Heiligen Geist schenken. Apg.2,38. So kommt der Geist Gottes in Dein Leben. So wirst Du gerettet.

II. Wie wir den Geist wirken lassen

Aber eben, eigentlich sollte das alles kein Problem sein für uns, denn wie Paulus sagt: Menschen, die zu Jesus Christus gehören, haben ja doch ihre selbstsüchtige Natur mit allen Leidenschaften und Begierden ans Kreuz genagelt. Gal.5,24. Doch wissen wir und Paulus zu genau, dass diese Begierden sich immer wieder melden wollen. So müssen wir uns fragen, wie wir das verhindern. Paulus rät: Betrinkt euch nicht; denn zuviel Wein verführt zu einem liederlichen Lebenswandel. Eph.5,18. Heute würde er vielleicht sage. Lass dich nicht ständig von Krimiserien füllen. Renne nicht jedem neuen Kinofilm hinterher. Füttere Dich nicht unnötig mit Gedankengut, das Dich in eine falsche Richtung führt. Macht euch nichts vor! "Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten." 1.Kor.15,33. Wir sollen uns mit dem Geist Gottes füllen: Lasst euch lieber vom Geist Gottes erfüllen! / Ermuntert einander mit Psalmen und Lobliedern, wie der Geist sie euch eingibt. Singt und spielt dem Herrn von ganzem Herzen / Dankt Gott, dem Vater, zu jeder Zeit für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus. Eph.5,19-20.

Anwendung

Bibel lesen, beten. Gemeinschaft mit Gläubigen pflegen. CD hören mit christlichen Liedern. Auf das Gute ausgerichtet sein. Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht! Phil.4,8.

Schluss

Leider können wir den Heiligen Geist hindern in uns das zu tun, was er eigentlich möchte. Schliesslich bezahlen wir auch den Preis dafür. So lesen wir in der Bibel: Wer auf den Boden der menschlichen Selbstsucht sät, wird von ihr den Tod ernten. Wer auf den Boden von Gottes Geist sät, wird von ihm unvergängliches Leben ernten. Gal.6,8. Ich wünsche uns das, was Paulus den Korinthern wünscht. Er schreibt: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die gemeinschaftstiftende Kraft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! 2.Kor.13,13. Amen