Hier ist Toni, und ich bin Philipp. Ich heiße Marie. Ah, und einer darf bei uns auch nicht fehlen: Sammy. Uhuhuh, hier bin ich – die Doppeldecker!
Legen wir los?
Na klar, ich habe alles vorbereitet. Wir müssen nur noch die neuen Seile einfädeln und den Doppeldecker wieder hochziehen.
Ich will erst mal gern wissen, was mit dem Grundstück ist. Darfst du es behalten?
Ich wünschte, ich könnte dir darauf endlich antworten. Das Gutachten sollte doch schon lange da sein.
Ach, ich weiß. Letzte Woche rief mich der Gutachter, Herr Meier, an und bat mich um Entschuldigung. Einen Fall wie diesen hatte er noch nicht. Deshalb dauert es länger.
Dann ist vielleicht alles umsonst, was wir machen?
Hey, ich bin da. Jetzt kann das Flugzeug wieder fliegen.
Sehr witzig, Jonas.
Halt, doch nur Spaß, bleib locker!
Sag du mir nicht, was ich tun soll!
Marie, wie wär's, wenn du erst mal Sammy zum Auslauf rauslässt?
Ja, okay.
Hallo, Jonas! Wusste gar nicht, dass du heute auch kommst. Ohne mich schaffst du das ja gar nicht.
Boah, sehe ich da Gudruns Kekse?
Ja, ohne dich schaffen wir es bestimmt niemals, alle Kekse aufzuessen.
Wie sieht's aus mit ... Irgendwie schmecken die komisch.
Echt? Ich habe noch gar keinen probiert.
Jonas hat Recht. Ist Gudrun der Zucker ausgegangen? Und hat sie stattdessen Zitronensaft reingemacht?
Seid mal nicht so streng. Immerhin war es mein erster Versuch.
Du hast die gebacken?
Gudrun ist verreist. Zu der Gelegenheit übernehme ich alles, was sie sonst macht. Amy mit dem Rollstuhl zu helfen klappt wunderbar, aber ein guter Bäcker war ich nie.
Wieso hast du denn keine Kekse gekauft?
Gudrun tut so viel für mich, obwohl das manchmal sehr stressig ist. Indem ich ihre Aufgaben erledige, kann ich mich in ihre Lage versetzen und sie besser verstehen.
Ach so.
Ihr habt schon einmal gehört, dass Gott das – natürlich ohne saure Kekse – auch gemacht hat. Sein Sohn Jesus kam als Mensch auf die Erde, unter anderem, um selbst zu erleben, was Menschsein bedeutet. Das war hoffentlich erfolgreicher als die Keksaktion.
Allerdings, wo du gerade Jesus ansprichst: Er ist ein sehr wichtiger Typ. Ich habe da noch ein paar Fragen.
Ich kann dir etwas über Jesus sagen. Er lebte vor langer Zeit und war als Kind sehr arm. Er war ziemlich schlau, wurde später aber trotzdem umgebracht. Ende.
Andererseits, vielleicht machen wir doch lieber erst mit dem Doppeldecker weiter.
Ich will deine Frage gerne hören, Tony.
Du hast doch nichts dagegen, Jonas?
Nee, nee, sorry. Lieber später, okay?
Na gut. Können wir denn jetzt noch einmal so eine Geschichte von dir hören, Mike? Hat mir letztes Mal voll gefallen.
Stimmt, würde doch passen, wenn wir den Doppeldecker aufhängen, oder?
Aber wir müssen sorgfältig vorgehen. Wenn wir ihn zu schnell hochziehen ...
Sorgfältig? Wie wäre es denn damit, ihn nicht noch einmal fallen zu lassen?
Oh ja, danke für diesen tollen Tipp.
Ja, erst einmal müssen wir alle gleichzeitig die Seile spannen.
Die Seile sind nicht das Einzige, was heute unter Spannung steht. Meinst du dich, weil Gudrun nicht da ist? Das auch. Und die Sache mit dem Gutachten. Aber eure Laune kenne ich auch besser.
Ja, kann sein. Warum sagst du das? Weil ich Jonas Idee sehr gut fand.
Echt? Eine gute Geschichte hat bisher jeden von uns aufgemuntert. Da kann sie bestimmt auch alle zusammen aufmuntern. Vielleicht beantwortet das auch schon die ein oder andere von Tonis Fragen.
Geschichte finde ich super. Ja, ich auch.
Dann erlebt ihr Island heute von einer ganz neuen Seite. Es weht starker Wind, und ihr müsst eure Winterjacken eng zuziehen. Die Ebene ist eingeschneit, und es ist kalt. Fast ist es stockdunkel – bis auf eine Sache.
Ist das kalt hier? Ich friere auch, aber schaut mal nach oben. Boah, wie cool! Ja, und guck mal, im Wasser spiegeln sich die Polarlichter ebenfalls.
Vor der Crew erstreckt sich in der Phantasie eine atemberaubende Landschaft: verschneite Hügel am Horizont, Wasser voller Eisschollen und kleiner Eisberge, und am Himmel wunderschön wabernde grüne Lichter.
Ich wette, auf den Hügeln ist die Aussicht noch besser. Bin dabei. Wetten, ich bin schneller als du? Ha, von wegen.
Hey, nicht so schnell, wir wollen mit! Genial! Ja ja, ganz toll! Ach komm schon, sei nicht beleidigt. Wenn du weiter übst, holst du mich bestimmt irgendwann ein.
Wow, von hier aus ist es echt noch schöner! Wieso ist der See eigentlich nicht zugefroren? Ist doch superkalt!
Ja, das liegt daran, dass es eine Lagune ist und mit dem Meer verbunden. Siehst du da weit hinten? Dort ist eine Brücke, dahinter liegt das offene Meer.
Oh, woher weißt du das? Das sieht man doch von hier aus gar nicht. Nee, ich habe schon mal eine Doku darüber gesehen.
War ja klar. Die Lagune heißt hier Kühle Salon. Aber das habe ich bestimmt falsch ausgesprochen. Auf jeden Fall ist darin kein Süßwasser, sondern Salzwasser. Das friert nicht so schnell ein.
Kam in deiner Doku auch vor, wo man hier Pommes kaufen kann? Ich bin einfach hungrig.
Hast du schon mal eine Naturdoku gesehen? Nein. Natürlich kommt so etwas darin nicht vor.
Aber was zu essen könnte ich auch vertragen. Ähm, hat einer von euch einen Rucksack dabei? Ich nicht. Ich habe doch immer meine Umhängetasche, äh, warte, nein, habe ich nicht dabei.
Gesundheit! Alles okay, Sammy? Boah, Zwerg, nicht auf die Schuhe! Nein, das ist ja vorher noch nie passiert!
So k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K-K
Und die Wehre? Da hinten steht ein rotes Zelt. Wer hier kämmt, kennt sich aus und kann uns bestimmt helfen. Weißt du, wie weit das ist? Dann brauchen wir doch Ehe. Aber der Wind frischt auf. Lass uns losgehen, bevor für Sammy alles noch schlimmer wird.
Die Freunde ziehen ihre dicken Kapuzen tief in die Stirn, um nicht allzu sehr zu frieren. Es ist inzwischen sehr windig, und es schneit. Sammy schüttelt sich vor Kälte. Wer schläft überhaupt bei dem Wetter in einem Zelt? Das werden wir aber gleich erfahren. Oder auch nicht.
Was, wie meinst du das? Ja, es brennt kein Licht, und hier sind auch keine Fußspuren. Und hört mal hin! Kein einziger Laut. Hallo? Ist jemand zu Hause? Nichts.
Was machen wir denn jetzt? Sehen, ob uns jemand was zu essen dagelassen hat.
Hey, lass das, das ist Einbruch!
Ach Quatsch. Siehst du, niemand hier. Und wer keinen Besuch haben will, schließt wohl ab, wenn er geht, oder?
Besuch? Sieht die Gegend für dich so aus, als wären hier ständig viele Leute unterwegs? Hier muss man das Zelt doch gar nicht absichern. Selber schuld!
Bleib ruhig im Schnee, ich mach's mir gemütlich.
Unbehaglich beobachten die drei, wie Jonas sich in das verlassene Zelt setzt und beginnt, darin herumzuwühlen. Sie halten ihn nicht auf, wollen ihm aber auch nicht einfach folgen.
Leider wird der Wind immer stärker. Sturmböen treiben ihnen pudrigen Schnee in die Augen.
Sammy muss unbedingt ins Warme. Sonst können wir hier nirgends hin.
Ich finde das immer noch falsch. Vielleicht ist das Zelt nicht verlassen, sondern sieht nur so aus.
Na gut, geh du mit Sammy rein.
Boah, hier gibt es nichts zu futtern, nur Trockenwurst. Über kurz oder lang brauchen wir mehr als das.
Ich würde lieber nicht so lange auf den Zeltbesitzer warten.
Dann gibt es wohl nur eine Lösung: in der Lagune Fische fangen.
Was? Wird das hier ein Überlebenscamp oder was?
Also Fischstäbchen gerne, aber Fische direkt aus dem Wasser? So viel Hunger habe ich dann auch nicht.
Fällt euch noch etwas anderes ein? Wir haben nur wenig, und der nächste Ort ist sicher viele Kilometer weit weg.
Selbst wenn. Wie willst du denn an die Fische herankommen? Hast du zufällig deine Angel dabei?
Ich sage es nicht gern. Aber was wir dafür brauchen, finden wir höchstens hier im Zelt: die Stangen als Angelrute, die Seile als Leine, vielleicht noch etwas als Köder.
Was für eine verzwickte Situation!
Die Crew beschließt tatsächlich, Teile aus dem Zelt zu nehmen. Aber sie wollen sich aufteilen. Jonas und ich fangen ein paar Fische. Ja, und wir bleiben hier, falls der Besitzer wiederkommt. Dann können wir wenigstens alles erklären. Ich hoffe bloß, dass ich keinen Fischleim auf die Schuhe kriege.
Echt schön hier, trotz allem. Ich glaube, Gott ist auch einer, der Abenteuer mag. Das ist kein Abenteuer, das ist einfach ätzend. Wir könnten klettern, Höhlen erkunden und Tunnel graben. Aber was tun wir? Darüber streiten, ob wir etwas essen dürfen oder nicht. Darum ging es doch gar nicht, sondern darum, ob man die Sachen von anderen Leuten nehmen darf. Es war doch keiner da, der etwas vermissen würde. Trotzdem.
Oh, wir sind auf jeden Fall da. Die Fische sind bestimmt weiter weg vom Ufer, wo das Wasser tiefer ist. Und wie willst du da hinkommen? Gute Frage. Ich versuche mal, ins Wasser zu waten. Toni zieht Schuhe und Socken aus und tritt langsam ins Wasser. Gleich darauf zuckt er heftig zusammen. Das klappt nicht, viel zu kalt. Au, tut das weh!
Tony reibt mit Handschuhen den Reif weg, der sich unten an seinem Hosenbein bildet. Jonas starrt unschlüssig ins Wasser. Wie wäre es, wenn wir die da benutzen? Die Eisschollen? Versuchen können wir es. Jetzt wird's ein Abenteuer.
Während Jonas und Toni auf die erste Eisscholle klettern, harren Philipp, Marie und Sammy im Zelt aus. Ohne Wind ist es besser, aber hier drin ist es trotzdem noch kalt.
Wie braten wir denn überhaupt die Fische? Am besten wohl mit diesem Gaskocher hier.
So k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k-k- Das klappt, aber wir müssen noch weiter raus.
Die große Eisscholle da vorne – von da aus klappt es bestimmt mit dem Angeln.
Kann sein, aber wie willst du da hinkommen?
Über die da.
Es sind aber keine Eisschollen mehr, sondern schon richtige Eisberge. Es dürfte deutlich schwerer sein, von einem zum anderen zu springen.
Ja, aber sie würden als Brücke reichen.
Du hast doch keine Angst, oder?
Sicher nicht. Aber ich will auch wieder zurückkommen. Wenn die Eisberge in der Zwischenzeit wegschwimmen, können wir das vergessen.
Müssen wir eben dann sehen, wie es weitergeht. Wie willst du sonst an die Fische kommen?
Hm, vielleicht so ein bisschen beten probieren.
Was, geht lauter!
Passt schon, wir versuchen's mit den Eisbergen.
Jonas nimmt Anlauf auf der Eisscholle, auf der er steht. Mit einem großen Satz erreicht er den ersten Eisberg.
Ich bring noch einen weiter, dann kannst du den haben. Okay, kann losgehen. Hey, das macht voll viel Spaß! Vorsicht, wackelig!
Guter Sprung, aber guck dir den hier an! Drei Miniberge noch, dann sind wir da! Mit den ersten beiden klappt auch alles gut, aber dann beim dritten…
Au, au, au, Mann, das tut weh! Ich brauch Hilfe! Ich komm schon!
Jonas war mit dem Knie am Eisberg aufgeschlagen und abgerutscht. Er hängt fest, die Beine im kalten Wasser.
Währenddessen wird es bei Marie und Philipp endlich wärmer.
„Wird's besser, Sammy? Immer noch kalt?“
Er muss unterkühlt sein. Besser, wir lassen die warme Flamme noch etwas brennen und behalten ihn weiter unter der Jacke. Trotzdem müssen wir sparsam mit dem Gas sein.
„Ich glaube, ich würde mich jetzt gern mal ausruhen. Die Kälte strengt echt an.“
„Ja, mach das. Ich behalte die Flamme im Auge.“
Schläfrig streckt sich Marie auf dem Schlafsack aus, der auf einer dicken Isomatte auf dem Boden liegt.
„Au! Was ist?“
„Da ist was Hartes unter dem Kopfteil.“
Eine Bibel. Da steckt ein Lesezeichen drin.
„An welcher Stelle denn?“
„Gute Frage. Das ist alles auf Isländisch.“
„Äh, hier ist was mit Bleistift angestrichen und ein Ausrufezeichen daneben. Oben auf der Seite steht, äh, oh puh, boah, das kann man gar nicht lesen, irgendwas mit Johannes.“
„Es gibt das Johannesevangelium, vielleicht ist es das.“
„Stehen da noch irgendwelche Zahlen?“
„Hm, lass mal sehen. Ähm, da steht eine kleine Sechzehn vor dem angestrichenen Satz. Und weiter vorne auf der Seite eine große Drei, das muss das Kapitel sein.“
„Dann kann ich auf meinem Handy nachschauen, was da steht. Kleinen Moment.“
„Ah, da habe ich's: ‚Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.‘“
„Spannend.“
„Finde ich auch.“
Marie fallen die Augen beinahe von allein zu. Sie rollt sich auf dem Schlafsack zusammen und schläft schnell ein. Sammy rutscht noch etwas näher an sie heran und schläft bald ebenfalls tief und fest.
Philipp bewacht die Gasflamme und schaut sich die isländische Bibel an.
„Ich könnte gern Isländisch und mehr Sprachen. Dann könnte ich auf der ganzen Welt Klöße mit Rotkohl bestellen.“
„Ja, ja, das wäre was.“
Als Philipp einsteigt, fällt ihm die Bibel aus der Hand. Unglücklicherweise landet sie direkt auf dem Gaskocher. Dieser kippt zur Seite und seine Flamme berührt die Zeltplane, wodurch sie Feuer fängt.
Inzwischen hat Toni Jonas aus dem Wasser gezogen. Doch der Eisberg ist sehr wackelig. Wir müssen die große Eisscholle erreichen. Hier ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir herunterfallen.
Meine Beine spüre ich kaum noch, und gleichzeitig tun sie weh. „Okay, spring zuerst, dann ist es für dich nicht mehr so wackelig. Aber du musst nachkommen.“
„Ganz toll, so habe ich mir das nicht vorgestellt. Meinst du etwa mich?“
„Jetzt halte ich gut fest. Es wird wackeln, wenn ich springe.“
„Bin drüben, alles okay bei dir?“
„Na ja, ich bin nicht runtergefallen.“
„Dann komm hier rüber.“
„Ja, ich mache den Versuch.“
„Hey, du hast es geschafft!“
„Klar habe ich das. Ich bin doch kein Loser.“
„Okay, ich habe da vorne ein paar Fische gesehen. Lass uns mal die Angeln zusammenbauen und loslegen.“
Toni fängt den ersten Fisch. Das glitschige Tier rutscht fast wieder von der Eisscholle, aber er fängt es im letzten Moment auf, bevor es wieder ins Wasser fällt.
Inzwischen sind wir bei Marie und Philipp angekommen. Die Zeltwanne brennt. Vielleicht können wir das Feuer noch austreten. Da noch. Nur noch ein bisschen. Gut, geschafft.
Ist das Feuer weg, können wir jetzt wieder ins Zelt? Ich glaube nicht, dass das geht. Doch, sieh mal! Da ist ein Loch in der Plane, aber es ist nicht so groß. Vielleicht können wir das mit einem Schlafsack stopfen. Dann wäre es immer noch wärmer als hier draußen.
Oh Mann, da wird jemand gar nicht begeistert sein, wenn er sein Zelt so vorfindet. Und dann noch mit uns drin. Ich weiß, was du meinst. Immerhin ist nicht viel kaputtgegangen. Lass uns kurz warten, bis der Rauchgeruch sich verzogen hat.
Wie ist das überhaupt passiert? Ich bin eingeschlafen und muss den Gaskocher umgeworfen haben. Ich hätte ihn nicht drin benutzen dürfen. Jetzt brennt er nicht mehr, das heißt, wir haben kein Gas mehr, um Feuer zu machen.
Oh Mann, und Toni und Jonas sind auch echt lange weg, oder? Hoffentlich ist ihnen nichts passiert.
Bisher ist die waghalsige Angelaktion gut verlaufen. Und vier – jetzt habe ich einen mehr als du! Cool, damit haben wir genug zu essen! Ja, ja, hätte ich an deiner Stelle auch gesagt. Aber egal, das gibt nachher ein Festessen.
Wir müssen nur sehen, wie wir die Fische zum Zelt bringen, ohne Eimer und über die Eisberge. Oh, vielleicht können wir sie mit der Angelschnur irgendwie als Paket zusammenbinden.
Boah, guck mal da! Wo? Der ist ja riesig! Boah, jetzt sehe ich ihn auch! Aber den fängst du nicht. Wetten doch! Brauchst du jedenfalls nicht, wir haben genug. Und wie willst du das Riesenvieh bitte tragen? Da fällt mir schon was ein.
Er beißt an, ich hab ihn! Boah, ich rutsche ab! Lass die Angel los! Fast lieber mit an, wenn wir den haben, brauchen wir die anderen nicht mehr. Komm schon! Na gut! Ja, wir haben ihn! Das war der Letzte! Die Angel ist kaputt. Mehr brauchen wir dann auch nicht.
Der ist schon cool. Oh, aber das hört sich nicht gut an. Wie dick ist so eine Eisscholle eigentlich? Keine Ahnung, warum? Weil die hier hinten einen dicken Riss bekommen hat.
Jonas? Weg hier! Warte, ein Fisch! Vergiss den Fisch, komm schnell!
Eilig rennt Toni über die riesige Eisscholle zurück zu den Eisbergen. Jonas blickt ihm nach, bleibt aber wie angewurzelt stehen.
Mit lautem Krachen löst sich ein großes Stück von der Eischarfe, auf dem sich Jonas und das große Fischdach befinden. Während die kleineren Fische ins Wasser plumpsen, bewegt sich das Ganze.
„Hilf mir, Toni!“
„Ich kann nicht, Jonas!“
„Was? Aber ...“
„Ich treibe selbst auf einem abgebrochenen Eisbrocken weg.“
Trotz des schwankenden Bodens fällt niemand ins Wasser, immerhin. Doch die Eisschollen bewegen sich unaufhaltsam voneinander weg. Toni kann weder die kleinen Eisberge noch direkt das Ufer erreichen.
Für Jonas sieht es noch schwieriger aus. Seine Eisscholle treibt langsam, aber sicher auf die Stelle der Lagune zu, an der das offene Meer beginnt.
„Hilf mir, Toni!“
„Ich kann nicht!“
„Bitte hilf du uns, Jesus!“
Marie und Philipp werden also weiter bangen müssen, oder? Mir ist kalt. Wenigstens schläft Sammy jetzt etwas ruhiger. Ich glaube, ihm ist einigermaßen warm hier in meiner Jacke. Aber ich habe so einen Hunger.
Ich schaue mal draußen, ob ich Toni und Jonas schon sehen kann. Und, siehst du irgendwas? Nicht viel bei dem Schnee.
Oh, warte, komm mal raus! Wo ist denn... nicht was, sondern wer? Da hinten am Horizont, ich glaube, da läuft jemand. Meinst du den Schatten da? Ja, und er wird größer. Das heißt, er kommt auf uns zu. Dann ist das Toni. Aber müssten wir da nicht zwei Schatten sehen? Vielleicht gehen Toni und Jonas untereinander. Dann können wir bald endlich essen. Super! Und hoffentlich lässt auch bald der Sturm nach.
Moment mal, wie können Toni und Jonas so schnell auf dem Weg zum Zelt sein? Bei der Gestalt, die Marie und Philipp gerade gesehen haben, handelt es sich um jemand anderen.
Was für ein Tag, wieder ist niemand da. Ich bin mir sicher, ich treffe heute noch jemanden. Aber jetzt freue ich mich erst mal auf mein Zelt.
Diesmal hat es aber nicht an der Tür geklopft, oder? Das kann nicht wahr sein, nicht nach so langer Zeit. Er will doch nicht, das geht nicht. Das Grundstück, der Doppeldecker, Gudrun – ich muss etwas unternehmen.
Ähm, Onkel Mike, alles okay bei dir? Er war bei mir im Haus. Thorsten, Ernst, Ernst Thorsten. Mike, hallo, wir sind doch noch hier. Lass den Kurzen in Ruhe. Bestimmt ist ihm eine Sicherung im Kopf durchgebrannt.
Sag mal, geht's eigentlich noch? Das war jetzt echt zu viel, Jonas.
Hä, wieso? War doch nur ein Scherz. Verstehst du keinen Spaß?
Klar verstehen wir Spaß. Und den hatten wir auch, bis du aufgetaucht bist.
Ja, du kannst gern dabei sein, aber mach dich nicht ständig überall lustig.
Leute, Leute, so schlimm ist das doch gar nicht.
Das ist wohl schlimm. Du kannst doch nicht einfach Onkel Mike beleidigen.
Ach, ich kapiere das nicht! Es war nur ein Witz, nichts weiter!
Aber bitte, dann gehe ich eben!
Macht das! Unglaublich!
Was war das? Jonas ist abgehauen.
Warum? Hast du die letzten paar Sätze nicht mitgekriegt?
Entschuldigt, ich war auf einmal sehr tief in Gedanken. Eine alte Geschichte, die ich lieber vergessen hätte.
Sie hat was mit diesem Typen zu tun, den Gudrun gern hat, oder?
Ja, stimmt. Aber das ist nichts, worüber ich jetzt sprechen will.
Also, wo ist Jonas?
Ich schätze, er hat sich auf den Heimweg gemacht. Er war halt sauer, obwohl er doch dich beleidigt hat.
Ehrlich?
Oh, sorry, ich war wohl ziemlich abwesend und auch noch mitten in der Geschichte. Soll nicht wieder vorkommen.
So oder so, ich will das mit Jonas klären. Weit kann er noch nicht sein. Ich sehe, ob ich ihn noch erwische.
Jonath macht Ärger und jetzt geht Onkel Mike ihm hinterher. Das verstehe ich nicht.
Mich wundert es ehrlich gesagt mehr, was er über diesen Thorsten gesagt hat. Er hat ja auch was von dem Doppeldecker gesagt. Vielleicht denkt Mike, dass er dahintersteckt.
Hatten wir ja auch schon mal vermutet.
Wie sollen wir das rauskriegen?
Wahrscheinlich am besten, indem wir ihn genau beobachten und immer wieder den Doppeldecker überprüfen.
Hm, ich hoffe, Onkel Mike kommt bald wieder. Dann sagt er uns vielleicht, was er zu all dem denkt und wie es in der Geschichte weitergeht.
Nächstes Mal bei der Doppeldecker-Crew: Kommt Jonas nicht? Nein, er ist aufgebracht und fühlt sich zu Unrecht angegriffen. Das ist wirklich das Allerletzte. Was macht ihr in meinem Zelt? Äh, lange Geschichte. Nichts wie raus hier!
Jonas? Jonas? Jonas! Wo ist er hin?
Auf die kleineren Eisberge kann man gut raufklettern – zumindest auf den ersten Blick. Und was heißt das? Wir sind hoffentlich bald wieder da. Komm mit, Philipp.
Wo ist denn das kleine Stoffhaus hin, in dem wir immer warm sind? Wir gehen hin und sehen nach, ob Phil und Seike Hilfe brauchen.
Wie geht es an der Lagune weiter? Hör dir das im zweiten Teil von „Ins kalte Wasser“ an. Schau bis dahin online vorbei und sag uns, wie dir das Hörspiel gefällt. Bestell dort gleich dein Magazin zum Hörspiel oder das Staffelposter.
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