Wartest du schon auf den Sommer? Gestern Nachmittag fragte mich meine Tochter genau das und hakte dann nach: „Worauf freust du dich am meisten? Im Sommer.“
Ich antwortete: „Ich liebe einfach die langen, hellen Tage, die wärmenden Strahlen der Sonne und draußen zu sitzen – das tut einfach gut.“ Meine Tochter stimmte mir zu. Und tatsächlich ist es so: Sonne und Licht tun gut.
Ich habe dann kurz recherchiert und festgestellt, wie wichtig Licht für unser Leben wirklich ist. Neben dem Offensichtlichen, dass es uns hilft, uns zu orientieren, habe ich Dinge gelesen, die ich noch gar nicht wusste. Zum Beispiel, dass Sonnenlicht dabei hilft, Cholesterin zu reduzieren. Vielleicht findest du das eine oder andere auch interessant.
Durch Sonnenlicht werden Blutfette in Vitamin D umgewandelt. Dadurch wird also Cholesterin abgebaut. Licht senkt auch den Blutdruck, weil das Sonnenlicht die Blutgefäße erweitert und so die Blutmenge in den Organen etwas reduziert.
Die Sonne, das Licht, stärkt auch den Knochenbau. Vitamin D, das durch Sonnenlicht gebildet wird, sorgt dafür, dass unsere Knochen mit wichtigem Calcium versorgt werden und dieses auch besser aufgenommen werden kann.
Sonne hilft natürlich auch bei Depressionen, das wissen viele von uns. Trübe Stimmung wird durch Licht, durch Sonnenlicht, vertrieben. Tatsächlich werden dabei Stoffe in uns produziert, die uns glücklicher machen.
Und alles andere, was man so hört, wissen wir auch: Licht wirkt sich positiv auf unsere Stimmung aus, es hellt sie auf, steigert die Aufmerksamkeit und erhöht die kognitive Leistungsfähigkeit. Außerdem funktioniert der Schlaf-Wach-Zyklus besser, wenn wir tagsüber auch im hellen Licht unterwegs sind.
Also: Licht ist richtig gut.
In unserem Predigttext heute, in Epheser 5, kommen wir auch zum Thema Licht und zum Nutzen von Licht. Dabei geht es jedoch um ein noch viel wichtigeres Licht – ein Licht, das alle Menschen brauchen. Nicht nur, weil es gewisse Vorteile bringt, sondern weil es ewiges Leben schenkt.
Dieses Licht ist in diese Welt gekommen. Wir Christen haben es empfangen, und nun sollen wir dieses Licht weiter aufleuchten lassen. Das ist wirklich der große Auftrag, der zu Beginn unseres heutigen Predigttextes in Epheser 5 steht.
Unser Predigttext sind Epheser 5, Verse 8 bis 14. In Vers 8 heißt es dort: „Denn ihr wart früher Finsternis, nun aber seid ihr Licht in dem Herrn, lebt als Kinder des Lichts.“
Darüber wollen wir heute nachdenken: Was bedeutet es konkret, als Kind des Lichts zu leben? Ich möchte mit uns drei Dinge betrachten, die wir hier im Text finden.
Erstens: Wir leben als Kinder des Lichts, indem wir die Frucht bringen, die Gott gefällt.
Zweitens: Wir leben als Kinder des Lichts, indem wir keine Gemeinschaft mit der Finsternis haben.
Und schließlich drittens: Wir leben als Kinder des Lichts, indem wir unser Licht in der Finsternis aufleuchten lassen.
Das sind die drei Punkte der heutigen Predigt. Bevor ich den Predigttext lese, möchte ich mit uns beten.
Himmlischer Vater, wir danken dir, dass dein Wort ein Licht auf unserem Weg ist. Es gibt uns Orientierung, hilft uns, dich besser zu erkennen, und zeigt uns, wie wir mit dir leben können und wie wir als deine Kinder leben sollen.
Wir bitten dich, dass du dein Wort heute in unserem Leben gebraucht, um uns Wegweisung zu geben, damit wir als Kinder des Lichts leben können. Sprich durch dein heiliges, irrtumsloses, wahrhaftiges und mächtiges Wort zu uns. Das erbitten wir in Jesu Namen. Amen.
Ich lese uns aus Epheser 5, die Verse 8 bis 14:
Denn ihr wart früher Finsternis, nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts! Die Frucht des Lichts ist lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist, und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis.
Deckt sie vielmehr auf! Denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden, ist schändlich. Das alles aber wird offenbar, wenn es vom Licht aufgedeckt wird, denn alles, was offenbar wird, das ist Licht.
Darum heißt es: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.
Das ist unser heutiger Predigttext, und wir sehen gleich zu Beginn von Vers 8 das Wort „Denn“ – ein ganz klares Signalwort. Was wir hier heute lesen, ist also nicht losgelöst von dem, was wir in den letzten Wochen betrachtet haben.
Ich werde jetzt nicht die Predigten der letzten Wochen wiederholen, aber ich hoffe, ihr erkennt den Nutzen von Predigtserien darin, dass wir im Hinterkopf behalten, was Paulus schon alles gesagt hat. Er hat bereits davon gesprochen, wie wir als Christen einen großen Wandel erlebt haben.
In den ersten drei Kapiteln des Epheserbriefs hat Paulus beschrieben, was Gott getan hat, wie wir überhaupt Christen sein können, wie Gott uns allein aus Gnade durch den Glauben an Jesus Christus gerettet hat. Ab Kapitel vier beschreibt er dann, wie wir nun leben sollen. Darum geht es jetzt Woche für Woche – das ist der ganze zweite Teil des Epheserbriefs.
Wir haben gesehen, dass Gott eine große Veränderung in uns bewirkt hat. Wir sind wirklich neue Menschen. Deshalb sollen wir jetzt als neue Menschen leben und den alten Menschen ablegen. Letzte Woche haben wir darüber nachgedacht, dass wir geliebte Kinder Gottes sind. Und deswegen sollen wir in der Liebe leben. Darum ging es letzte Woche.
Das bedeutet, dass wir bestimmte Dinge nicht mehr tun sollen, ja, dass wir damit nichts mehr zu tun haben sollen. Daran knüpft Paulus jetzt hier an und benutzt ein weiteres Sprachbild, um zu beschreiben, was wir einst waren, und dann zu erklären, was wir nun durch den Glauben an Jesus Christus sind.
Er sagt hier: „Ihr wart früher Finsternis.“ Das ist bedenkenswert. Er sagt nicht, ihr habt früher in Finsternis gelebt, so als wäre die Finsternis nur um uns herum gewesen. Er sagt: „Ihr wart Finsternis.“ Die Finsternis war tief in uns drin.
Das hat Paulus tatsächlich auch schon vorher gesagt. In Kapitel 4, Vers 18 haben wir darüber nachgedacht, dass Paulus sagt, die Menschen, die Gott noch nicht wirklich kennen, sind Menschen, deren Verstand verfinstert ist.
Die gute Nachricht ist aber, dass wir nicht Finsternis bleiben müssen, weil Gott mitten in der Finsternis dieser Welt ein Licht hat aufgehen lassen. In Jesus Christus kam der, der von sich selbst sagt: „Ich bin das Licht der Welt.“
Doch wir lesen zugleich in Johannes 3, dass die Menschen die Finsternis mehr liebten als das Licht. So versuchten sie, das Licht auszulöschen. Die Finsternis versuchte, das Licht zu überwinden.
Das Licht der Welt wurde von den Menschen nicht nur abgelehnt, sondern verraten, verurteilt und letztendlich gekreuzigt – grausam an ein Holzkreuz genagelt und getötet.
Dort am Kreuz wurde diese ganze Finsternis der Welt so richtig sichtbar. Denn als Jesus am Kreuz hing, am helllichten Tag, wurde es für drei Stunden mitten am Tag stockfinster. Es sah so aus, als hätte die Finsternis gesiegt über das Licht der Welt.
Doch am dritten Tag ist das Licht der Welt am frühen Morgen mit dem Aufgehen der Sonne auferstanden. Das Licht strahlt und vertreibt die Finsternis.
Jesus Christus kam und starb, um gerade diese ganze Finsternis auf sich zu nehmen, damit wir in seinem Licht leben können.
Jesus sagt uns Menschen, wie wir das tun können, was nötig ist, damit wir von der Finsternis zum Licht werden. Nachdem er gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt“, sagt er: „Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“
Wer ihm nachfolgt, wer ihm vertraut, wer sich Jesus Christus anvertraut, bekommt das Licht. Das Licht kommt in uns hinein. Wir sind Licht in dem Herrn, der in uns lebt.
Paulus erinnert also die Christen in Ephesos: „Das habt ihr doch erlebt: Ihr wart einst Finsternis, nun aber seid ihr Licht in dem Herrn.“ Halleluja!
Nun, das sollte jetzt unser Leben prägen. Deshalb der große Aufruf: Lebt als Kinder des Lichts! Ganz konkret zeigt sich das daran, dass wir die Frucht des Lichts bringen. Darum geht es hier in den Versen 9 und 10. Also lebt als Kinder des Lichts! Die Frucht des Lichts ist lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist.
Wir haben schon gemerkt, dass Paulus Sprachbilder liebt: den alten Menschen ablegen und den neuen anziehen, so wie wenn das Kleidung wäre, oder eben Finsternis und Licht. Hier kommt jetzt noch eine neue Dimension dazu: Frucht und später Unfruchtbares.
Die Verknüpfung ist ein bisschen absurd, nicht? Die Frucht des Lichts. Ich habe das gestern Abend im Spaß zu jemandem gesagt: Das ist eigentlich ein völlig witziges Sprachbild, wie da zwei Dinge miteinander verwoben werden. Daraufhin meinte mein Gesprächspartner unmittelbar: Wieso Glühbirne? Okay, aber nein, Spaß beiseite, das ist natürlich nicht gemeint. Das ist nicht die Frucht des Lichts, wie eine Glühbirne.
Ich glaube, wir wissen, was Frucht des Lichts ist. Wir verstehen dieses Sprachbild. Kinder des Lichts sollten Dinge hervorbringen, die wie ein guter Baum gute Früchte bringt. Interessant ist dabei, dass wir eigentlich nicht Früchte bringen, sondern nur Frucht. Es heißt nämlich die Frucht des Lichts im Singular, nicht im Plural.
Das ist genau dasselbe wie in Galater 5, wo Paulus von der Frucht des Geistes spricht. Ich glaube tatsächlich, dass es dieselbe Frucht ist. Die Frucht des Geistes Gottes ist die Frucht des Lichts, und Jesus ist das Licht der Welt. Es ist jeweils das Licht Gottes, das durch Christus aufgegangen ist und durch den Geist weiterscheinen soll, auch durch uns.
Eine Frucht heißt also, wir können nicht sagen: Na ja, wir schauen mal, dass wir das eine oder andere haben, und das ist dann gut genug. Sondern es geht darum, alles zusammen zu haben – dann haben wir Frucht. Es reicht also nicht, das eine zu haben mit der Begründung: Das passt dann schon, den Rest brauchen wir nicht.
Bei den Gaben des Geistes ist das so, bei der Frucht nicht. Wir sollten danach streben, dass wir alles haben. Und zwar Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit werden hier erwähnt. Wenn wir Galater 5 lesen, dann wird uns deutlich, dass dort noch mehr genannt wird. Das ist also eine Auswahl, drei wichtige Dinge, die in uns sichtbar werden sollen und durch die wir erweisen, dass wir Kinder des Lichts sind.
Weiter bedenkenswert ist nicht nur, dass hier im Singular von der Frucht die Rede ist, sondern auch, dass gesagt wird: Die Frucht ist lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit. Also nicht so ein bisschen davon. Ab und zu sage ich auch die Wahrheit. Nein, lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit.
Nun ist klar, das ist die Frucht, die vor allem Gott trägt und bringt. Das sind Eigenschaften Gottes: Er ist voller Güte, er ist die Gerechtigkeit in Person, er ist die Wahrheit. Und als geliebte Kinder Gottes sollen wir nun dem Beispiel Gottes folgen. Das ist die große These von Vers 1 des Kapitels.
Das zeigt sich also daran, dass wir, so wie Gott, auch diese Frucht des Lichts bringen, dass sie in uns wächst. Und das darf – ja, das sollte uns herausfordern. Wie sieht es bei dir damit aus? Ist diese Frucht in deinem Leben sichtbar? Lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit?
Wir werden dazu aufgerufen, zu prüfen: Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist. Wir müssen nicht prüfen, ob lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit dem Herrn wohlgefällig ist. Wir müssen prüfen, ob das in uns vorhanden ist, ob wir diese Frucht in uns tragen. Leben wir so, wie es dem Herrn wohlgefällig ist!
Und das beginnt damit, dass wir auf den Herrn schauen. Denn da erkennen wir diese Frucht in Perfektion, in Vollkommenheit. Und dann schauen wir, wie es bei uns aussieht. Das heißt, wir sollten erst einmal erkennen, wie gütig, wie gnädig, wie liebevoll der Herr Jesus ist. Dann sollten wir seinem Beispiel folgen.
Wir sollten bedenken, wie der Herr Jesus Christus ein Leben voller Gerechtigkeit gelebt hat. Ja, dass er für uns alle Gerechtigkeit getan hat, sodass uns die Ungerechten allein durch den Glauben an ihn seine Gerechtigkeit zugerechnet bekommen können. Aber dann sollen wir auch hineinwachsen, immer mehr in diese Gerechtigkeit die Frucht bringen, die wir als Kinder Gottes bringen können, weil er sie in uns hineinlegt.
Also streben wir danach, immer mehr in dieser Gerechtigkeit zu leben, Jesus nachzufolgen in einem so gerecht, gehorsam und gut gelebten Leben. Und sind wir Menschen, die die Wahrheit von Gott hören – sein Wort ist die Wahrheit –, sind wir darauf bedacht, diese Wahrheit in uns aufzunehmen. So prägt seine Wahrheit immer mehr unser Leben, unser Reden, unser Handeln, sodass die Lüge keinen Raum mehr hat.
Letztendlich prüfen wir im Licht des Herrn, ob wir das Licht schon in uns tragen. Wenn wir auf Jesus, das Licht der Welt, schauen, dann erkennen wir in uns manche Bereiche, wo wir sagen: Da ist in mir Licht geworden. Und wir erkennen wahrscheinlich auch Bereiche, in denen wir sagen: Hier ist noch nicht ganz so Licht, noch nicht so hell, noch nicht so strahlend.
So wie ein helles Licht uns dabei hilft, Verunreinigungen festzustellen: Wenn ich morgens aus dem Schrank ein weißes Hemd nehme – normalerweise sind die bei mir gewaschen im Schrank –, aber wenn ich es herausnehme, kann ich im Dunkeln noch gar nicht erkennen, ob da ein Fleck drin ist. Manchmal kommt es vor, dass bei der Wäsche irgendetwas nicht rausgegangen ist, und dann sehe ich später, wenn ich im Licht stehe und mich im Spiegel anschaue: Oh, da ist ja ein Fleck.
Und so ist das, was wir mit Gott machen sollen. Wir schauen auf ihn, auf sein helles Licht, und er strahlt auf uns.
Also, lieber Christ, lebe als ein Kind des Lichts, indem du immer wieder den Licht-Test machst – vielleicht so eine Plakette für das Revers: Licht-Test 23 bestanden. Prüfe im Licht des Herrn, was in deinem Leben dem Herrn schon wohlgefällig ist und was noch Veränderung braucht.
Dann bitte den Herrn, dir das nicht nur zu zeigen, sondern dir auch dabei zu helfen, dass das, was er schon in dich hineingelegt hat – sein Licht –, mehr und mehr in alle Ecken und Bereiche deines Lebens strömt, sodass du mehr und mehr leben kannst mit der Frucht des Lichts.
Das ist das Erste, was es heißt, als Kind des Lichts zu leben: dem Licht des Herrn in uns mehr und mehr Raum zu geben, sodass wir strahlend leben.
Beidehin bedeutet es aber auch, dass wir keine Gemeinschaft mit der Finsternis haben sollen. Das sehen wir hier in Vers 11, wenn es heißt: Lebt als Kinder des Lichts und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis.
Diese unfruchtbaren Werke der Finsternis werden hier nicht weiter definiert. Allerdings muss uns wieder klar sein: Diese Verse stehen nicht losgelöst irgendwo, wie hier im Gottesdienstblatt. Sie stehen in einem Zusammenhang. Paulus hatte gerade gesagt, wovon wir uns fernhalten sollen, ja, wovon bei uns nicht einmal die Rede sein sollte.
Er hat gesagt, dass von den unfruchtbaren Werken der Finsternis namentlich vorher Unzucht, jegliche Art von Unreinheit und Habgier genannt wurden. Davon sollte nicht einmal die Rede sein in unserem Leben, wie es sich für die Heiligen gehört. Er hat gesagt, dass wir bestimmte Worte und bestimmtes Reden meiden sollen. Schändliche, närrische oder lose Reden stehen euch nicht an.
Das sind die unfruchtbaren Werke der Finsternis. Sicherlich keine umfassende Liste, aber Dinge, die von Bedeutung sind.
Er hat weiter in den Versen 5 bis 7 gesagt: Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habgieriger – das sind Götzendiener – ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes. Lasst euch von niemandem verführen mit leeren Worten! Denn um dieser Dinge willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Ungehorsams. Darum seid nicht ihre Mitgenossen.
So endet Vers 7. Und jetzt geht es weiter, und Paulus sagt in anderen Worten: Macht da nicht mit, habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis.
Von daher möchte ich fragen: Gibt es Bereiche in deinem Leben, in denen du diese Ermahnung brauchst?
Das, was die Welt, die den Herrn nicht kennt, für normal, gut und erstrebenswert hält, ist – so wie die Bibel uns das sagt – oft unfruchtbar. Es sind Werke der Finsternis.
Die Welt will uns natürlich einreden – und tut das sehr erfolgreich –, dass das einfach normal, neutral und ohne Bedeutung ist.
Wir machen den Fernseher an oder schauen im Internet Filme oder YouTube-Clips, je nach Alter. Ich finde es schockierend, dass inzwischen selbst in mehreren Männer-jugendfreien Filmen außereheliche Beziehungen bis hin zum Sex vorkommen. Dieser wird vielleicht in den jugendfreien Filmen noch nicht explizit gezeigt, aber überall angedeutet. Das nimmt einen großen Raum ein.
Senioren schauen unschuldige Romanzen, in denen es so schön gezeigt wird, wie er und sie sich finden und miteinander umgehen. Aber eigentlich ist er noch mit ihr verheiratet.
Und wenn wir ehrlich sind, müssen wir doch zugeben, wie uns das alle mit hineinreißt in dieses falsche Denken. Wie wir fast noch nickend daneben sitzen und sagen: „Ist das schön.“ Aber Paulus sagt: Das sind unfruchtbare Werke der Finsternis. Halt dich fern davon!
Seht ihr, so wird der Same der Unzucht in unsere Köpfe gesät und dann auch in unsere Herzen. Diese Saat führt zu Werken. Der Ehebruch beginnt.
Lasst uns ehrlich sein, liebe Geschwister: Der Ehebruch beginnt im Kopf. Ich befürchte, wir sind in aller großer Zahl hier Ehebrecher, weil wir uns mit hineingestellt haben in diese unfruchtbaren Werke. Das hat in unser Leben hineingespielt, es beeinflusst unser Denken und zerstört eheliche Intimität Stück für Stück, selbst wenn es nie zur Tat führt. Hier geht es los.
Natürlich geht das weiter, wenn wir das die ganze Zeit sehen in unserem Leben, durch Filme, die wir sehen. Vielleicht schon für euch Teenager, vielleicht schon in eurem Alter fängt ihr an, solche Dinge zu sehen. Ihr nehmt das unreflektiert wahr, und es hat eine Wirkung in eurem Leben.
Irgendwann kommt es dann dazu, dass ihr für euch entscheiden müsst: Mach ich mit, wenn alle meine Freunde, alle meine Bekannten sagen, Sex vor der Ehe – ja klar, muss sogar sein, ist doch gut, man muss sich ja mal ausprobieren und Erfahrung sammeln?
Das ist eine große Lüge, denn es ist unfruchtbar. Es sind Werke der Finsternis. Es lässt Menschen letztendlich leer zurück, weil das, was von Gott gedacht ist – der Schutzraum der Ehe, in dem sich Menschen einander hingeben – zu etwas wird, wo sich außerhalb des Schutzraums Menschen etwas nehmen, was sie haben wollen. Und dann sind sie nicht mehr in der Lage, in der Ehe das zu geben, was der Ehepartner eigentlich bekommen sollte.
Auch vorehelich ist das ein großes Thema. Es wird ja oft gesagt: „Wir wollen ja heiraten, dann ist alles nicht mehr so wild.“ Und ich sage euch: Lasst euch darauf nicht ein.
Ganz bewusst möchte ich den noch Singles sagen: Lasst euch darauf nicht ein. Denn letztendlich fängt ihr damit an zu kommunizieren, dass die Grenze der Ehe als Schutzraum, in den Sex hineingehört, nicht wirklich bedeutend ist. Man kann das auch schon vorher haben.
Damit erklärst du deinem Ehepartner, wenn du das vor der Ehe schon mit ihm oder ihr so praktizierst, dass auch wenn ihr dann in der Ehe seid, diese Grenze nicht definitiv gilt.
Das ist unfruchtbar. Merkt ihr, das macht etwas mit uns, das richtet Schaden an.
Deswegen lasst uns bewusst als Kinder des Lichts leben und alle Unzucht und jede Art von Unreinheit meiden.
Ich finde es sehr interessant, dass Paulus in den ersten sieben Versen gleich zweimal das Thema Habgier aufgegriffen hat. Vielleicht hat es den einen oder anderen letzte Woche schon überrascht, dass Habgier hier so ein großes Thema ist. Aber davon soll bei uns nicht einmal die Rede sein.
Ich möchte wiederum fragen: Kann es sein, dass wir uns im wohlhabenden München mitreißen lassen von diesen unfruchtbaren Werken der Finsternis, mit denen wir doch eigentlich keine Gemeinschaft haben sollten? Das heißt, frag dich selbst: Wie viel Raum nehmen Geld und Luxusgüter in deinen Gedanken ein? Wie viel redest du davon? Wie sehr wünschst du dir, das zu haben, was andere haben? Dabei schaust du natürlich nicht irgendwo in ein Land der Dritten Welt, sondern in die wohlhabenden Ecken Münchens. Wie wichtig ist es dir, etwas zu besitzen?
Das ist Habgier. Vielleicht ist das ein gutes Thema, heute mal beim Mittagessen mit dem Ehepartner oder demnächst im Hauskreis mit Freunden darüber zu sprechen. Wie sieht das bei uns eigentlich aus? Hat das Raum in unserem Leben bekommen?
Das Streben nach weltlichem Besitz, dieses „Ich muss das haben“, diese Gier nach dem Haben-Müssen, ist ein unfruchtbares Werk der Finsternis, denn es bringt keine bleibende Frucht. Tatsächlich greift die Welt das so auf, dass sie letztendlich sagt: Unsere Identität wird bestimmt über das, was wir haben, über unseren Besitz, über unsere Lebenssituation. So definieren sich die Menschen dieser Welt.
Dann ist ja klar, dass wir Dinge haben müssen, weil uns das ausmacht. Materieller Besitz macht mich zu dem, wer ich bin. Ein bestimmter Titel oder Rang, ob ich einen Ehepartner habe oder Kinder, wie ich meine Sexualität auslebe – in welchem Rahmen auch immer – das macht mich zu dem, wer ich bin. So sagt es uns die Welt.
Die Identität wird heute über Buchstaben definiert. Bin ich L, G, B, T oder was auch immer? So ein Quatsch! Das ist nicht deine Identität, liebes Gottes Kind. Deine Identität ist: Du bist ein Kind Gottes, du bist ein Kind des Lichts. Lebe im Licht, hab keine Gemeinschaft mit diesen unfruchtbaren Dingen. Diese Form von Habgier – davon soll hier nicht einmal die Rede sein. Wir brauchen diese Dinge nicht, denn sie machen uns nicht aus. Das sind Lügen dieser Welt. Lasst uns leben als Kinder des Lichts!
Ein letzter Aspekt, vor dem Paulus gewarnt hat, sind die schandbaren, närrischen und losen Reden. Auch hier ist es leicht, dass wir uns mitreißen lassen. Jonathan hat letzte Woche schon einiges dazu gesagt, daher will ich nicht mehr viel hinzufügen.
Aber es ist interessant, dass wir auch diese Ermahnung mehrfach im Epheserbrief hören: Unsere Worte gehen so schnell in eine Richtung, die nicht gut ist, die unfruchtbar ist. Unfruchtbar, weil sie letztendlich keine gute Frucht hervorbringen, sondern Schaden anrichten.
Unsere so dahergesagten Worte können viel Schaden anrichten. Dinge, die einfach mal so gepostet werden bei Facebook oder anderswo, haben schon dazu geführt, dass Menschen in tiefste Depressionen verfallen sind und Selbstmord begangen haben. Mobbing, das wir vielleicht nur als „Spaß“ angesehen haben, hat solche Folgen.
Das soll bei uns nicht sein. Das sind schandbare, unfruchtbare Dinge. Und diese Dinge sind wie ein fauler Apfel im Obstkorb: Das bleibt nicht isoliert, sondern breitet sich aus.
Deswegen sagt Paulus: Macht da nicht mit! Zieht euch zurück von diesen Dingen, habt keine Gemeinschaft damit. Weg, weg, wo das ist – weg! Bloß nicht beim Unfruchtbaren mit anstecken.
In der kirchlichen Geschichte wurde dies manchmal so verstanden, dass wir Christen uns deshalb aus dieser Welt zurückziehen müssen. Manchmal führte das in Klöster, um dort nicht mehr die Unreinheit dieser Welt abzubekommen. Heute flüchten sich manche einfach in christliche Kreise, um mit dem Rest der Welt möglichst wenig zu tun zu haben.
Paulus hat jedoch eine andere Botschaft für uns. Das ist tatsächlich der wesentlichste Aspekt in diesem Textabschnitt. Es ist eine Ergänzung zu allem, was er bisher schon gesagt hat, wenn er erklärt, dass wir als Kinder des Lichts einen Auftrag haben – einen Auftrag in dieser Welt, in der Finsternis.
Das ist der Fortgang von Vers 11: „Also lebt als Kinder des Lichts und habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis. Lauft vor ihnen weg, nein, deckt sie vielmehr auf.“ Das ist interessant, oder? Deckt sie vielmehr auf, denn was von ihnen heimlich getan wird, davon auch nur zu reden, ist schändlich.
Denn alles, das alles aber wird offenbar, wenn es vom Licht aufgedeckt wird, denn alles, was offenbar wird, das ist Licht. Darum heißt es: „Auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.“ Das ist die Kernbotschaft hier in diesem Abschnitt.
Gott hat uns dazu berufen, mit seinem Licht in diese Welt hineinzustrahlen – so wie Jesus selbst einst, als das Licht der Welt, in die Finsternis kam, damit es hier nicht finster bleibt. So hat sein Licht uns erreicht, und wir werden zu Kindern des Lichts. Jetzt haben wir den Auftrag, mit diesem gleichen Licht in die Welt hineinzustrahlen.
Es ist sehr interessant, dass Jesus über sich selbst gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt.“ Und dann in der Bergpredigt zu seinen Jüngern sagt er: „Ihr seid das Licht der Welt.“ Er hat sie irgendwie angezündet, jetzt sind sie Licht.
Die Stadt, die auf einem Berg liegt, kann nicht verborgen sein. Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel – auf gut Deutsch: Rückzug –, sondern auf einen Leuchter, damit es allen leuchtet, die im Haus sind. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Das ist die offenbare Wirkung des Lichts: Es deckt Dinge auf. Es geht also nicht darum, dass wir ständig über diese anderen Dinge reden, sondern dass wir so anders leben, dass unser Leben ein Kontrast ist und unsere guten Werke sichtbar werden.
Uns ist klar: Wenn wir als Christen ganz bewusst in einer finsteren Welt leben, wird das nicht unbemerkt bleiben. Es ist wie ein helles Licht, das im Finstern nicht übersehen werden kann. In gewisser Weise strahlt das Licht sogar heller, wo es finster ist.
Ich merke manchmal gar nicht, wie finster es wird. Ich glaube, die Welt weiß oft gar nicht, wie finster sie ist. Es ist ein bisschen so, als säße die Welt am späteren Nachmittag am Schreibtisch, macht ihr Ding und merkt gar nicht, dass es immer dunkler wird.
Irgendwann kommt jemand ins Büro und sagt: „Mach mal das Licht an, hier ist ja ganz dunkel.“ Dann tut es erst einmal in den Augen weh, aber man merkt: „Oh ja, genau, hier wird aufgeht, es war schon dunkel geworden, wir haben es gar nicht gemerkt.“
Ich glaube, die Welt weiß gar nicht, wie finster sie ist. Und wir sollen hineingehen und das Licht anschalten. Das ist unser Auftrag: Wir sollen hell leuchten. Und dann offenbart das Licht eben auch das, was sich sonst in der Finsternis versteckt.
Das beginnt hier in der Gemeinde. Wir wissen alle, dass wir in Gefahr sind, dass sich Finsternis immer wieder in uns einnisten will. Wenn wir uns nur in der Welt bewegen, das heißt, wenn wir die ganze Zeit nur in der Finsternis sind, werden wir gar nicht merken, dass wir aufgehört haben, hell zu strahlen. Wie sollten wir es auch merken?
Deshalb brauchen wir die Gemeinschaft des Lichts, deshalb brauchen wir einander. Ich hoffe, das ist die Wirkung der Gemeinde in deinem Leben. Wenn du in die Gemeinde kommst, wenn du gemeinsam mit anderen Lieder singst, in denen wir uns biblische Wahrheit, Lichtbotschaften, zusingen, wenn du Predigten hörst, in denen dir Gottes Wort, das Wort der Wahrheit, das Wort, das ein Licht ist, auf deinem Weg in deinem Leben gepredigt wird, wenn du Gespräche mit Geschwistern hast, vielleicht auch im Hauskreis, und wenn du das Vorbild reifer Christen siehst, die durch die Gemeinde laufen und einfach hell leuchten, dann wird dir das zeigen, wo in deinem Leben Veränderung nötig ist.
Das kann auch erst einmal wehtun – so wie das helle Licht, das angeschaltet wird, wenn du im Dunkeln sitzt. Es tut erst einmal in den Augen weh. Manchmal piekst vielleicht eine Predigt oder eine Liedzeile überführt dich, oder in einem Gespräch wirst du mit etwas konfrontiert, und das ist erst einmal unangenehm.
Aber es ist gut. Es ist gut, weil Gott uns umgestalten will, mehr hinein in sein Ebenbild, sodass wir immer mehr als Kinder des Lichts leben. Ich hoffe, du erkennst das. Wenn diese überführende Sache in deinem Leben geschieht, wenn du herausgefordert wirst, dann geh nicht weg, zieh dich nicht zurück – nicht zurück in die Finsternis –, sondern komm ins Licht und lass es hineinstrahlen.
Vertraue darauf, dass der Herr ein Herr ist, der gerne vergibt. Er ist so gütig, und er rechnet dir seine Gerechtigkeit allein im Glauben zu. Komm zu ihm und erlaube ihm, dich umzugestalten, sodass dein Leben immer fruchtbarer wird und immer mehr die gute Frucht des Lichts bringt.
Es ist eine gute Gabe Gottes, dass er uns in die Gemeinschaft des Lichts hineinruft, um die Finsternis in unserem Leben zu vertreiben. Preist den Herrn dafür, auch wenn es weh tut. Denn es tut erst einmal oft weh, aber es ist gut.
Und dann haben wir einen Auftrag in dieser Welt. Wenn wir von hier hinausgehen in die Welt, sind wir berufen, in der finsteren Welt so zu leben, dass unser Licht vor den Menschen leuchtet. Wir haben gerade gehört, dass dies geschieht, damit sie unsere guten Werke sehen und unseren Vater im Himmel preisen.
Ganz ehrlich, so bin ich zum Glauben gekommen. Ich war einst Finsternis. Dann hat der Herr in seiner Gnade einen Menschen in mein Leben gebracht – eine Frau, die ganz anders war. Sie lebte anders, redete anders und hat gar nicht so viel über die Finsternis in meinem Leben gesprochen. Das musste sie nicht. Einfach ihr Vorbild eines anderen Lebens hat angefangen, in mir etwas zu bewirken, mich von der Finsternis in meinem Leben zu überführen.
Dann habe ich ihre ganze Familie kennengelernt – so eine Zelle des Lichts. Ich habe gesehen, wie sie miteinander umgehen und was diese Familie prägt. Das hat in mein Leben hineingestrahlt. Der Herr hat das gebraucht, um mich in gewisser Weise anzuzünden.
Ich glaube, viele von euch haben das so erlebt. Viele von uns sind heute Licht im Herrn und waren früher Finsternis, weil der Herr Licht in ihr Leben gebracht hat. Vielleicht durch Eltern oder Großeltern, vielleicht durch Kinder oder Enkelkinder, vielleicht durch Freunde, Bekannte oder Nachbarn – Menschen, die einfach Licht waren. Ein Licht, das anzog, das uns überführte und Dinge in unserem Leben aufdeckte.
Ich weiß noch gut, wie es in meinem Leben war: Dinge, die ich bis dahin für cool und gut hielt, habe ich plötzlich als falsch erkannt. Das Licht hat Dinge aufgedeckt. So dürfen wir in das Leben anderer hineinwirken.
Das Bild, dass das Licht ansteckend wirkt, ist vielleicht für uns eine Metapher, ein Sprachbild, das zunächst nicht so nachvollziehbar ist. Wenn ich meine Taschenlampe an deine halte, passiert nicht viel. Deshalb tun wir gut daran, daran zu denken, dass Paulus wahrscheinlich eher eine Fackel im Sinn hatte. Wenn ich meine Fackel an deine halte und meine brennt, deine aber nicht, dann geht deine an. So sollen wir ansteckend wirken mit unserem Licht.
Wir sollen Dinge aufdecken – nicht indem wir die ganze Zeit darauf zeigen und sagen: „Da, da, da“, sondern indem wir anders leben.
Als ich dann zum Glauben kam, erkannte ich mehr und mehr die unfruchtbaren Werke der Finsternis in meinem Leben. Ich wollte da nicht mehr mitmachen und habe versucht, anders zu leben unter meinen Freunden.
Ich weiß noch sehr genau, wie herausfordernd das gerade in den ersten ein, zwei Jahren war. Denn meine Freunde waren, so wie ich zuvor, alle einfach Kinder der Finsternis. Nette Leute, liebe Leute – ich schätze sie heute noch sehr – aber unfruchtbare Werke der Finsternis waren überall.
Als ich auf einmal nicht mehr mitmachte, hat das etwas mit ihnen gemacht. Sie hätten ja sagen können: „Ja, dann macht er das eben jetzt anders.“ Aber nein, es hat sie berührt. Auf einmal fühlten sie sich verurteilt, ohne dass ein Wort gesagt werden musste, weil das Licht in die Finsternis hineingeleuchtet hatte.
Manche wurden verärgert und zogen sich von mir zurück. Andere aber kamen ins Nachdenken, und einige wenige durften zum Glauben finden. Preist den Herrn dafür!
Ich kann mich noch an eine andere Situation erinnern, auch noch als junger Christ. Ich hatte Zeugnis von meinem Glauben gegeben und war unterwegs mit Freunden. Im Laufe eines langen Abends sagte dann eine Person, die mein Zeugnis gehört hatte: „Du bist aber ein komischer Christ.“ Was sie meinte, war: „Du lebst doch genauso wie die Finsternis.“
Ich befürchte, auch das ist in unserem Leben immer mal wieder der Fall.
Ihr Lieben, ich wünsche uns von Herzen, dass wir den Ruf des Apostels Paulus wirklich hören und an uns heranlassen. Lasst uns als Kinder des Lichts leben.
Damit diese Welt eben nicht über unser heuchlerisches, nur scheinheiliges Christsein spottet und unseren Herrn im Himmel verlästert, sondern so, dass sie unser Licht wirklich leuchten sehen und unseren Vater im Himmel preisen – mit uns zusammen.
Möge der Herr das schenken.
Und schließlich, wenn du heute hier bist und noch kein Gotteskind bist, weil du Jesus Christus noch nicht wirklich als den Retter und Herrn deines Lebens kennst, dann möchte ich dich ansprechen.
Vielleicht hast du dich bisher von Jesus irgendwo angezogen gefühlt, weißt aber nicht genau, wer er ist. Vielleicht wolltest du auch nicht zu viel Licht in deinem Leben und bist immer wieder ein bisschen aus dem Weg gegangen.
Meine Hoffnung und mein Gebet sind, dass wir dir hier ein Licht sein dürfen. Dass du diese Gemeinschaft nicht als eine Versammlung von scheinheiligen Heuchlern wahrnimmst, sondern merkst: Hier ist etwas anders, hier ist etwas gut, hier strahlt etwas. Und dass du dir sagst: Das hätte ich auch gerne in meinem Leben.
Dann höre den Ruf, der ganz am Ende unseres Predigttextes steht. Es klingt vielleicht ein bisschen hart, aber sehr gut: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.
Ich bete mit uns:
Himmlischer Vater, wir wollen dir danken, dass du uns das Licht der Welt gesandt hast in Jesus Christus. Danke für deinen einen geliebten Sohn, der in die Finsternis dieser Welt gekommen ist und diese Finsternis ertragen hat, selbst am Kreuz.
Danke, dass du die Finsternis überwunden hast in Jesus Christus, am Ostermorgen, als er von den Toten auferstanden ist. Danke, dass dein Licht siegt über alle Finsternis. Danke, dass dein Licht uns erreichen durfte.
Ich bete, wenn hier jemand unter uns ist, der noch nicht wirklich in deinem Licht wandelt, dass du ihm oder ihr das Verlangen schenkst, ein Kind des Lichts zu sein.
Und ich bete für uns alle: Zeig uns, wo wir noch Bereiche in unserem Leben haben, in denen die Finsternis zu viel Raum hat. Schenke, dass dein Licht uns mehr und mehr durchstrahlt, sodass wir immer mehr die Frucht des Lichts bringen, die dir wohlgefällt.
Hilf uns dann, hinauszugehen in die Welt mit unserem Licht, mit deinem Licht, das du in uns hineingelegt hast. Lass uns in diese finstere Welt hineinstrahlen, damit noch viele von der Finsternis zum Licht finden.
Mögest du das tun zum Wohle der Menschen und zu deiner eigenen Ehre. Amen.