Einführung: Die Bedeutung des Hörens auf Gott
Gott wird Mensch – Leben und Lehre des Mannes, der Retter und Richter, Weg, Wahrheit und Leben ist.
Episode 484: Hören auf Gott und Reden mit Gott
Es ist wahrscheinlich kein Zufall, dass Lukas das Thema Gebet direkt an das Thema „Hören auf Gott“ anschließt. Am Beispiel von zwei Schwestern, Martha und Maria, haben wir in der letzten Episode gelernt, was im Leben wirklich wichtig ist: das Hören auf Gott.
Für jeden Bibelleser ist das natürlich keine Überraschung. Der Umgang mit dem Wort Gottes bestimmt neben dem Gebet das Schicksal eines Menschen. Wer wirklich Erfolg im Leben haben will, muss sich intensiv mit Gottes Wort beschäftigen, um dem Bösen und Dummen aus dem Weg zu gehen.
Gottes Wort als Lebenswegweiser
Psalm 119, Verse 9 bis 11
Wodurch hält ein Jüngling seinen Pfad rein? Indem er sich bewahrt nach deinem Wort.
Mit meinem ganzen Herzen habe ich dich gesucht; lass mich nicht abirren von deinen Geboten.
In meinem Herzen habe ich dein Wort verwahrt, damit ich nicht gegen dich sündige.
Wir lernen: Wer nicht sündigen will, der braucht Gottes Wort im Herzen.
Und wer Erfolg im Leben sucht – was wir auf die eine oder andere Weise alle tun – der sollte viel über das Wort Gottes nachsinnen.
Psalm 1, Verse 1 bis 3
Glücklich der Mann, der nicht folgt dem Rat der Gottlosen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt,
sondern seine Lust hat am Gesetz des Herrn und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht.
Er ist wie ein Baum gepflanzt an Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit und dessen Laub nicht verwelkt.
Alles, was er tut, gelingt.
Und was rät Gottes Gesetz dem König?
5. Mose 17, Verse 18 und 19
Und es soll geschehen, wenn er auf dem Thron seines Königreiches sitzt, dann soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein Buch schreiben,
aus dem Buch, das den Priestern, den Leviten vorliegt.
Sie soll bei ihm sein, und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen,
damit er den Herrn, seinen Gott, fürchten lernt, um alle Worte dieses Gesetzes und diese Ordnungen zu bewahren und sie zu tun.
Die Bedeutung des täglichen Lesens und der Gottesfurcht
Okay, vielleicht hat der König das Gesetz nicht eigenhändig abgeschrieben, sondern hat es abschreiben lassen. Aber jeden Tag seines Lebens musste der König selbst im Gesetz lesen.
Wozu diente das? Um zwei Dinge zu lernen: Gottesfurcht und Gehorsam. Damit er den Herrn, seinen Gott, fürchten lernt und alle Worte dieses Gesetzes sowie diese Ordnungen bewahrt und tut.
Der Umgang mit dem Wort Gottes bewahrt uns also vor Sünde, lässt das Leben gelingen und lehrt uns den angemessenen Umgang mit Gott. Ich denke, dass wir das alle wissen.
Die Bibelstellen, die ich erwähnt habe, kennen wir gut. Es bleibt nur die Frage, ob wir beherzigen, was uns der Geist Gottes rät.
Die zwei Säulen des geistlichen Lebens: Hören und Reden mit Gott
Am Anfang der Episode habe ich gesagt, dass es wahrscheinlich kein Zufall ist, dass auf das Thema „Hören auf Gott“ das Thema „Reden mit Gott“ folgt. Wenn man so will, sind das die beiden Säulen, auf denen jedes geistliche Leben aufgebaut sein muss.
Erstens das interessierte Hören auf Gott und zweitens das bewusste Reden mit Gott.
Lukas 11,1: „Und es geschah, als er an einem Ort war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.“
Wir haben das auch in Matthäus 11 gelesen, wo Jesus seine Jünger explizit dazu auffordert, von ihm zu lernen: „Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir“, hieß es dort.
Jesus als Vorbild im Gebet
Wenn wir uns ansehen, was wir für das geistliche Leben von Jesus lernen können, fällt vor allem eines besonders ins Auge: das Gebet. Jesus ist ein Beter.
Er bittet für die Soldaten am Kreuz genauso wie für Petrus vor dessen Verleugnung, damit dessen Glaube nicht erlischt. Er betet, wenn wichtige Entscheidungen anstehen, wie zum Beispiel die Einsetzung der Apostel. Ebenso sucht er im Gebet den Willen des Vaters zu erkennen und zu akzeptieren, wie in Gethsemane.
Jesus betet auch, als seine Popularität zunimmt, nach seiner Taufe, vor der Begegnung mit Gott auf dem Berg der Verklärung und an vielen weiteren Gelegenheiten. Gebet ist für ihn völlig normal und wichtiger als Schlaf oder die Gemeinschaft mit seinen Jüngern.
Genau das fällt auch seinen Jüngern auf. In Lukas 11,1 heißt es: „Und es geschah, als er an einem Ort war und betete, da sprach, als er aufhörte, einer seiner Jünger zu ihm: Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.“
Das Lernen des Betens als geistliche Disziplin
Einige der Jünger Jesu waren zuvor Jünger des Johannes gewesen. Sie hatten also miterlebt, wie Johannes der Täufer als Rabbi mit seinen Jüngern umging. Dabei bemerkten sie einen Unterschied.
Sie stellten fest, dass Jesus keine Anstalten machte, ihnen das Beten beizubringen – ganz anders als Johannes. Die Jünger baten: „Herr, lehre uns beten, wie auch Johannes seine Jünger lehrte.“ Johannes hatte seinen Jüngern also das Beten beigebracht.
Genau diese Jünger, die Unterricht bei Johannes gehabt hatten, wollten nun von Jesus lernen. Warum? Es steht nicht ausdrücklich da, aber man kann vermuten, dass Jesus nicht so betete, wie sie es gelernt hatten. Dieser Jesus war anders, sein Gebet war anders.
Irgendetwas an diesem Gebet muss für sie so attraktiv gewesen sein, dass sie von ihm lernen wollten. Das ist auch für uns interessant, weil es deutlich macht, dass man das Beten lernen muss. Gebet ist nichts, was man einfach so kann.
Nicht einmal die Jünger, die als gläubige Juden und ehemalige Schüler von Johannes dem Täufer aufgewachsen waren, konnten einfach so beten, wie Gott es sich wünscht.
Struktur und Inhalt des Gebets nach Jesu Vorbild
Gebet ist Reden mit Gott. Dieses Reden folgt im Normalfall jedoch einigen Regeln. Damit möchte ich nicht sagen, dass man nicht beten kann, wie einem der Schnabel gewachsen ist, wenn man mit Gott spricht. Stöße, Seufzer und einfach mal mit Gott über Dinge nachdenken, die einen gerade bewegen – all das ist erlaubt.
Wenn wir uns jedoch daran machen, unser tägliches Gebet zu strukturieren, also die Zeit bewusst einrichten, um ausführlich mit Gott zu reden, sollten wir nicht einfach drauflosreden. Wir sollten es nicht tun, weil der Herr Jesus es so verlangt. Er gibt uns die Themen vor, die in unser tägliches Gebet mit Gott gehören.
Diese Themen haben wir an anderer Stelle ausführlich behandelt. Es lohnt sich, die Episoden 217 bis 225 noch einmal zu hören.
Die zentralen Themen des Gebets
Es ist nämlich so, dass der Herr Jesus uns nicht einengen will, wenn er formuliert: Lukas 11,2-4. Er sprach zu ihnen: „Wenn ihr betet, so sprecht: Vater, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme. Unser nötiges Brot gib uns täglich und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir selbst vergeben jedem, der uns schuldig ist. Und führe uns nicht in Versuchung.“
Das sind die Themen, die wir beim Beten im Blick haben sollen: Anbetung, Fürbitte, Bitte sowie die Aspekte Vergebung und Führung. Das ist es, was unsere Seele braucht, um fokussiert und gelassen zu bleiben.
Im Blick auf diese Themen sollten wir jedes Jahr, was die konkreten Inhalte angeht, etwas tiefer, reifer und intelligenter beten. Lernen wir da ruhig jedes Jahr dazu.
Abschluss und Ausblick
Was könntest du jetzt tun? Nimm dir vor, wenigstens die Skripte zu den Episoden 217 bis 225 zu überfliegen. Der Link dazu befindet sich im Skript.
Das war's für heute. Möchtest du für mich beten? Drei Gebetsanliegen pro Monat findest du in der App.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
