Liebe Freunde, nun wird der Bogen geschlossen – vom ersten Blatt der Bibel bis zum letzten. Der auf dem Thron saß, sprach: „Siehe, ich mache alles neu.“
Auf der ersten Seite der Bibel steht: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut, ausgezeichnet.“ Ich bitte Sie, darauf zu achten, wie sich diese durchgehende Linie zieht.
Als die Menschheit in Babel versuchte, sich einen Namen zu machen, blieb es beim Fragment, bei der Ruine, beim Chaos. Dann beruft Gott einen Greisen namens Abraham, der sich selbst wie eine Ruine fühlte, wie ein Beduinenscheich im Ruhestand. Gott sagt zu ihm: „Ich will aus dir ein Volk machen, ich will dich zu einem Segensträger der Nationen machen.“
Ein paar Generationen später, als Gott Joseph, den von seinen Brüdern Verstoßenen, der von Potiphar als Sklaven in Gefangenschaft geworfen wurde, zu einem Retter des Vorderen Orients gemacht hatte, sagte Joseph staunend zu seinen Brüdern: „Ihr dachtet, böse zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, wie es jetzt am Tag ist, der deinen Mund fröhlich macht.“
Auch bei zerbrochenen Menschen können wir kaum ahnen, was unser Gott bewirken kann. Jesus hat dieses Machen Gottes erst recht in unserer Welt heimisch gemacht. Als Petrus wohl zu Recht sagte: „Herr, ich passe nicht zu dir, ich bin sündig“, antwortete Jesus: „Ich will dich zu einem Menschenfischer machen.“
Und Paulus, der noch zitterte über seine falschen Wege, bekennt: „Aber Gott hat mich stark gemacht, treu geachtet und mir ein Amt gegeben.“ Achten Sie darauf, wie Paulus immer wieder betont: Gott ist der Gerechtmacher, Gott macht Gottlose gerecht, Gott kann bewirken, dass allerlei Gnade unter euch sei. „Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“
Gottes Wirken in der Geschichte der Menschheit
Wir sollten dem Wirken unseres lebendigen Gottes viel mehr zutrauen.
Wir leben in einer Zeit, in der wir stark auf Gemeinde, Wachstumsprogramme und auf Rezepte setzen, wie man es machen kann. Doch tatsächlich können wir selbst kaum etwas bewirken!
Ob ich in Hamburg einen lila Schal trage oder in der Kirchenleitung eine lila Krawatte – wir in der Kirchenleitung sind ohnmächtig, wenn unser lebendiger Herr nicht selbst handelt.
Siehe, ich mache alles neu.
Wir Menschen, auch in der Gemeinde Jesu, sind nicht die Macher. Wir sind armselige Handlanger. Das ist das Vorrecht unseres Lebens: dass wir mitschaffen dürfen, wenn er etwas tut.
Siehe, ich mache alles neu.
Die Bedeutung des „Siehe“ in der Bibel
Lassen Sie mich jetzt Ihren Blick etwas darauf lenken. Siehe, es kommt ja in der Bibel so oft vor, und wir lesen immer wieder darüber hinweg. Siehe da, war ein Blinder. Siehe, Jesus kam nach Kapernaum. Das heißt doch: Schaut doch mal hin! Als Kinderkirchhelfer müssen Sie es tun. Sie müssen sich vorstellen, wie es den Kindern zu erzählen ist, wie das Boot Jesu anlandet. Schaut doch mal hin, stellt es euch vor, das ist passiert.
Die Jünger haben zu ihrem Herrn Jesus gesagt: Meister, siehe den Tempel, den der Herr Rhodes gebaut hat! Was für Steine, was für ein Bau, welche Kleinodien!
Aber der Herr Jesus hat seine Jünger dann erzogen, tiefer zu sehen, tiefer zu blicken. Es stimmt doch gar nicht, dass wir als Christen erzogen werden, zum Schauen in die Luft, wie der Hans Guck in die Luft.
Es wird kein Stein auf dem anderen bleiben in diesem Tempel. In dieser Welt wird es Hunger, Inflation und Kriege geben. Die Liebe wird erkalten, und die Gesetzlosigkeit wird zunehmen. Die Menschen werden verschmachten, den Völkern wird bange werden vor dem Brausen des Meeres.
Die Menschen werden vergehen vor Furcht und in Erwartung der Dinge, die kommen sollen. Schaut ein bisschen tiefer!
Jesus sagt: Richtet eure Augen in die Höhe und seht, für euch kommt Erlösung. Er will, dass wir ganz tief durchblicken und nicht bloß sagen: Oh, liebe Zeit, was ist denn alles los, diese Not?
Da ist doch der Gott, der aus allem Leid und in allem Leid etwas machen kann. Der auch aus deinen Stunden, da du unter dem Nullpunkt bist, etwas machen kann zu seiner Ehre.
Erhebt eure Häupter, seht, für euch kommt Erlösung!
Johannes als Seher der neuen Welt
Ein paar Jahrzehnte später darf Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, noch tiefer sehen. Auffällig ist bei diesem Textwort aus Offenbarung 21, wie allgemein in der ganzen Offenbarung, das häufige „Siehe, du darfst etwas sehen“. Johannes, der Verfasser der Offenbarung, wird deshalb als der Seher bezeichnet. Er hat etwas schauen dürfen, damit wir unseren Blick heben können. So können wir etwas mitbekommen und erfahren, was Gott an Erlösung bereithält.
„Siehe da, komm Johannes, sieh es und sag es weiter!“ – so wird er aufgefordert. Und er sieht die neue Welt. Das Meer wird nicht mehr sein, von dem Jesus sagte, dass die Menschen vor Furcht und Erwartung der Dinge verzagen würden, vor dem Brausen des Meeres, auch des Völkermeeres.
Wir möchten nun gerne wissen, was Johannes in dieser vollendeten Welt, in der paradiesischen Schönheit der neuen Erde und des neuen Himmels, geschaut hat. Doch kaum ein Wort davon wird erwähnt. Der Tod wird nicht mehr sein, auch Leid und Geschrei nicht. Gott wird alle Tränen von den Augen abwischen. Das geschieht auch, damit wir wieder richtig sehen können und den Durchblick bekommen.
Was Johannes schildert, sieht mehr als nur die Ströme, die vom Thron Gottes ausgehen. Jetzt ist die Hütte Gottes bei den Menschen. Das neue Jerusalem fährt von Gott herab – all das, was Jerusalem sein sollte: der Ort, an dem Gottes Ehre wohnt und von dem Weisung für die Völker ausgeht. Dort wird das Volk Gottes zusammenkommen. Das wird erfüllt sein.
All das, was wir uns so gerne in unseren Gemeinden und Gemeinschaften wünschen – die Hütte Gottes bei den Menschen – wird von Gott herabkommen.
Die Herausforderung der Gemeinde heute
Das ist bis heute das Wunder: Trotz aller Reformprogramme schaffen wir es nicht, eine lebendige Gemeinde zu bilden. Stattdessen kommen wir immer wieder an den Punkt, an dem wir erst recht merken, wie menschlich es zugeht.
In unseren Lesebüchern stand die Geschichte von einem Einsiedler, der schließlich in seine Einsiedelei zurückging, weil er sich über die Gemeinde geärgert hatte. Er verließ die große Gemeinde und suchte die kleine Gemeinde der ganz Heiligen auf. Doch auch dort ärgerte er sich, weil die Menschen nicht wirklich heilig waren. Er sah so viel Lüge, Pharisäismus, Überheblichkeit und Zorn.
Schließlich zog er sich wieder in seine Einsiedelei zurück. Am nächsten Morgen stellte er sein Krüglein unter die Quelle, doch die Quelle tropfte nur. Daraufhin nahm er den Krug, zerschmetterte ihn und erkannte: „Ist doch mein Zorn, ich habe mich mitgebracht!“
Wie können wir mit unseren Unvollkommenheiten die wahre Gemeinde bilden? In der Gemeinde Jesu können wir nur aneinander verzweifeln oder den Glauben verlieren.
Einer meiner Seelsorger war ein Jugendreferent, ausgebildet im Johanneum in Wuppertal, ein leidenschaftlicher Zeuge Jesu. Er hatte ein Ostertreffen gut organisiert. Doch als am Ostersonntagmorgen plötzlich nichts mehr klappte und die Mitarbeiter zu spät aufstanden, rief er in den Frühstücksraum: „Ich habe den Saftladen hier endgültig satt!“ und stieg aus seinem Beruf aus.
Solche Ausrufe hört man wohl überall, vielleicht auch im Holstenwall. Doch dann kam ein Seelsorger, der ihn wieder zurechtbrachte und deutlich machte: Die wahre Gemeinde kommt erst. Ich sah das himmlische Jerusalem von Gott herabkommen.
Bis heute ist es immer ein Wunder, wenn ein Mensch zum Glauben kommt – etwas, das kein Billy Graham schaffen kann und erst recht nicht Ulrich Parzany. Glaube wird von Gott gewirkt.
Am vergangenen Dienstag traf ich den afrikanischen Bischof Alfa Mohammed. Er ist im Islam aufgewachsen. Ich fragte ihn, wie es dazu kam, dass er zum Glauben fand. Er erzählte, man habe ihm eine Bibel geschenkt. Als gläubiger Muslim schlug er sie auf und fand eine Stelle in einem Sendschreiben an die Gemeinde in Laodizea, im Buch der Offenbarung:
„Ach, dass du kalt oder warm wärst! Weil du aber lau bist, will ich dich ausspeien; du bist mir ein Brechmittel.“
Diese Worte trafen ihn als frommen Muslim tief. „Das ist meine Situation“, sagte er. „Ich meine, ich sei fromm, aber ich bin doch lau.“
Er erkannte: „Ich stehe vor der Tür, ich bin nicht in deinem Leben. Auch Allah ist nicht in meinem Leben, auch Mohammed nicht. Ich stehe vor der Tür.“
Die Gemeinde als Geschenk Gottes
Und klopfe an! Liebe Brüder und Schwestern, ich habe Jahrzehnte lang Glaubenskonferenzen, Hofhager Konferenzen, Essener Terstegen Ruh Konferenzen erlebt. Glaubt keinen Augenblick, dass der Herr bereits in unserem Leben ist. Nein, er steht vor der Tür unseres Lebens und klopft an.
Die Not unseres Lebens ist oft, dass wir Jesus vielleicht nur in den Vorplatz unseres Lebens eingelassen haben. Und dann meinen wir schon wunderbar, dass Jesus unser Leben beherrschen würde.
Die Gemeinde Gottes ist von Gott gewirkt. Heute, vor acht Tagen, durfte ich eine Gruppe von Wissenschaftlern in Ulm führen. Es ist immer so schön, wenn Wissenschaftler in Ulm an der modernen naturwissenschaftlichen Universität ein wissenschaftliches Symposium haben. Dann bitten sie darum, dass wir im Münster eine Orgelmusik machen und dass ich auf Englisch eine Führung gebe.
Ich habe ihnen den Kanzeldeckel im Ulmer Münster gezeigt, der von Jörg Sürlin geschaffen wurde. Dort ist in der Kanzel wunderbar dargestellt, wie eine Wendeltreppe zu einer zweiten Kanzel hinaufführt. Jörg Sürlin wollte damit sagen: Kein Pfarrer ist in der Lage, Gottes Wort zu verkündigen, wenn nicht von oben herab der Geist Gottes zuerst zu ihm gesprochen hat.
Unter den Zuhörern war ein Wissenschaftler aus Berkeley, ein paar junge Professoren aus Moskau und ein Inder. Ich sagte: Das ist die Bewegung Gottes zu uns. Wir meinen oft, bei allen Religionen müssten wir unsere Herzen zu Gott erheben, ihm nahekommen, heiliger und vollkommener werden.
Doch Jesus kommt zu den Zerbrochenen, zu Sündern, zu Menschen, die Gott mit ihren Sünden Arbeit machen und seinen Namen beschmutzen. Wenn andere sagen: „Das soll Gemeinde Jesu sein, mit dieser Zerstrittenheit und Überheblichkeit?“ Der Weg Gottes kommt von seiner Welt zu uns.
Es wird einmal die vollkommene Gemeinde geben. Aber schon heute beginnt es, dass der Weg Gottes dort, wo ein bisschen Gemeinde entsteht, geschenkt wird – aus der Welt Gottes zu uns. Siehe da, schau doch mal hin: die Hütte Gottes bei den Menschen.
Nicht mehr die Gemeinde, die sich anpasst, die um die Gunst von Menschen buhlt, die fragt: „Habe ich Recht? Wo kann ich kritisieren? Wo setze ich meinen Kopf durch?“ Sondern die Gemeinde, die die Braut ist und nur noch fragt: „Womit kann ich dem Bräutigam gefallen? Wie kann seine Liebe mir gelten?“ Diese Gemeinde kommt.
Wir sind auf dem Weg dorthin. Und das war für mich das Größte an diesem Wort: Es ist mir noch nie so klar geworden, dass die Offenbarung nicht nur davon spricht, was einmal kommen wird. „Siehe, ich mache alles neu“ – das sieht so aus, als müssten wir bis zum letzten Abpfiff warten, bis die wahre Gemeinde kommt.
Nein, der auf dem Thron saß, sprach: „Es ist geschehen.“ Das ist schon im Laufen. Ich bin das Alpha und das Omega. Es hat schon begonnen, dass ich alles neu mache. Darauf musst du nicht erst warten.
Gemeinde als lebendiger Prozess
Und dann geht es weiter: Ich will dem Durstigen geben vom Brunnen des lebendigen Wassers umsonst, und ich will alle Tränen von den Augen abwischen. Das ist Gemeinde unterwegs.
Da gibt es Tränen, wenn Menschen uns fragen: Wo ist nun dein Gott? Wo sieht man ihn denn bitte? Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele: Lieber Gott, wo bist du in Ruanda? Da haben wir keine Entschuldigung, keine Erklärung.
Wenn wir das Leid in unseren Familien sehen, die Sorge um unsere Kinder, um die Zukunft der Kirche Jesu in unserem Land, dann gibt es Tränen auch über unser Versagen, über unseren Kleinglauben, über unsere vordergründige Frömmigkeit und über unser scheinheiliges Getue.
Ich will dem Durstigen geben vom Brunnen des lebendigen Wassers umsonst.
Jetzt denken Sie an Elija, der sagt: Lieber Herr, ich habe geeifert, ich wollte Gemeinde bauen, ich wollte in Israel wieder dafür sorgen, dass Israel zurückfindet zu Dir. Und dann liegt er unter dem Dornstrauch bei Beerscheba und sagt: Lieber Herr, schalt ab, es hat keinen Wert. „Ich habe geeifert, es ist umsonst. Übernimm du, ich möchte nicht mehr weiterleben.“
Und dann kommt dieser Ruf: „Kummi, Kummi, steh auf, du hast noch einen weiten Weg.“ Dann zieht er den Krug mit Wasser, das Brot. Ich will dem Durstigen geben.
Elija sagt, ich kann nicht mehr, ich habe den Saftladen satt. Dann denkt er an unseren Herrn Jesus, der anfing zu zittern und zu zagen, und dessen Schweiß floss, als ob eine klaffende Stirnwunde da gewesen wäre. Und es kam ein Engel und stärkte ihn.
Das ist Gemeinde Jesu unterwegs, wenn wir nicht mehr aus- und einwissen, wie es weitergehen soll mit unseren Finanzen, ob die Gemeinde überhaupt noch zusammenhält, ob wir noch Wege des Friedens finden, oder ob wir uns bloß noch missverstehen. Ob jeder bloß noch seinen Kopf durchsetzen will, ob jeder bloß seine eigene Rechtschaffenheit heraushängen will.
Wir hätten gern Oasen der reinen Gemeinde, in denen es keine Lüge mehr gibt, keine Scheinheiligkeit, keine Verstellung, keine Bosheit. Und die gibt es nicht. Aber es gibt unseren Herrn, der den Trunk lebendigen Wassers gibt.
Ich will dem Durstigen geben vom Brunnen des lebendigen Wassers.
Wer überwindet, der wird es ererben, und ich werde sein Vater sein, und er wird mein Sohn sein.
Dranbleiben: Wer überwindet, für den will ich Vater sein.
Gottes Vaterliebe und Ermutigung
Jetzt, Herr Jesus, haben wir gesagt, wir Menschen seien ja – und besonders wir Väter, denn die Mütter sind immer besser dran – arge Menschen. Aber wir können manchmal unseren Kindern gute Gaben geben.
Wie oft denke ich an meine Kinder? Ach, unser Ältester mit seinen vielen Berufsaufgaben und der Familie. Hoffentlich wird er seiner Familie gerecht. Verzagt er nicht an seinem Schreibtisch mit den vielen schwierigen Fällen? Wie kann ich ihm, wenn er am Wochenende kommt, etwas Liebes tun? Soll ich ihn anrufen und ermutigen, wenn das schon wir Väter können?
Denke daran: Ich will dein Vater sein. Ich habe dein Geschick im Kopf. Und ich habe noch ganz andere Fantasien, als Menschen sie haben, wie ich dich ermutigen kann, wie ich dich durchtragen kann – wer überwindet, wer dranbleibt. Dem will ich Vater und Sohn sein.
In Württemberg hatten wir ja Johann Christoph Blumhardt als einen geistlichen Vater unseres Landes. Es wird viel davon erzählt, dass er Wunder getan hat und dämonische Geister austreiben konnte. Doch er selbst hat gesagt, das größte Wunder war eigentlich, als sich die Gemeinde Möttlingen bekehrt hat.
Das war eine fromme Gemeinde, die durch vier Generationen hindurch hervorragende Pfarrer gehabt hat. Es war eine todgepredigte fromme Gemeinde, steril geworden durch lauter Rechtschaffenheit. Das war das Wunder Gottes – mehr als alle Krankenheilungen und dämonischen Geisteraustreibungen.
Herr Blumhardt hat gesagt: Eigentlich ist es anders geworden, gut. Als der Ruf kam: „Jesus ist Sieger!“ Aber er hat gesagt: „Jetzt haben wir lang genug gesehen, was der Teufel fertigbringt. Herr Jesus, jetzt wollen wir sehen, was du machen kannst.“
Der Aufruf zur Hoffnung und Erneuerung
Jetzt sind wir wieder am Ausgangspunkt. Ich mache. Was der Teufel fertigbringt, wissen wir aus unserem Leben. Sie brauchen nur an diese Woche zurückzudenken, wo er stärker wurde als alle unsere guten Vorhaben.
Was der Teufel fertigbringt, können Sie in unseren Kirchen und Gemeinden sehen. Das haben wir lange genug erlebt.
Herr Jesus, jetzt wollen wir sehen, was Du machen kannst, auch bei Euch am Holstenwall. Amen.
Herzlichen Dank für diesen Einblick in diesen Text. Er war sehr konkret. Gott redet konkret zu uns, dafür bin ich sehr dankbar. Ich hoffe, dass Sie das auch so konkret gehört haben und, wenn Sie es gehört haben, dass Sie es auch so mitnehmen.
Es ist schön: Gott macht alles in unserem Leben. Was wir persönlich oder als Gemeinde tun, steht immer an zweiter, wenn nicht erst an dritter Stelle. Gott macht etwas. Er macht einen neuen Himmel und eine neue Erde. Aber er macht schon jetzt etwas. Das haben Sie heute hier deutlich gehört, mitten in unseren Problemen. Und die haben wir ja alle, landauf, landab, in unseren Gemeinden. Es ist ja nicht nur Zuckerschlecken. Und solche Probleme haben wir auch in unserem persönlichen Leben.
Die Frage ist eigentlich immer nur – und das dachte ich eben auch so: Mensch, Helmut, sagt du zu mir, ich duze mich, Sie sicher wahrscheinlich auch –, du hast das schon oft gehört, aber jetzt wieder sehr eindrücklich: Im Grunde genommen musst du dich jetzt entscheiden. Das heißt glauben. Willst du mit dem, was Gott gesagt hat, jetzt wirklich ernst machen? Willst du es ganz konkret in deiner Lebenssituation ernst machen und dann anfangen?
Glauben heißt eigentlich, sich ständig neu zu entscheiden – für das, was Gott sagt – und immer wieder den Augenschein zu überwinden, das, was der Satan uns immer einredet.
Ich denke, dass ich ein Repräsentant für Sie alle bin. Mir fiel eben ein altes Lied ein, das heißt: „Jauchzt alle Lande, Gott zu ehren, rühmt seines Namens Herrlichkeit.“
Vielleicht hören Sie auf diesen Text von 1793, das ist ja schon ein bisschen her, von Matthias Jorissen getextet.
Lobpreis als Antwort auf Gottes Wirken
Lande, Gott zu ehren, rühmt seines Namens Herrlichkeit, und feierlich ihn zu verklären, sei Stimm und Seite ihm geweiht.
Sprecht: wunderbar sind deine Werke, oh Gott, die du hervorgebracht! Auch Feinde fühlen deine Stärke und zittern vor der Völker. Unseren Gott lobt, singt, jauchzt ihm, der uns sich offenbart, der uns vom Tod zum Leben bringt und vor Straucheln unseren Fuß bewahrt.
Durch heißes Leiden, das Silber reinigt die Glut, durch Leiden führst du uns zu Freuden. Ja, alles, was du tust, ist gut.
Gott, ihr fürchtet, ich erzähle, kommt, hört und betet mit mir an! Hört, was der Herr an meiner Seite für große Dinge hat getan.
Mit meinem Munde, wenn Not von allen Seiten dran, so war oft zur selben Stunde auf meiner Zunge Lobgesang.
Sei Gott hochgepriesen, denn mein Gebet verwirft er nicht. Er hat mich noch nie abgewiesen und ist in Finsternis mein Licht.
Dürftig bin ich immer und schutzlos unter Feinden hier. Doch er, der Herr, verlässt mich nimmer, wendet seine Güte nicht von mir.
Dem Herrn mit frohem Mut, er ist freundlich, er ist gut. Seine Güte ermüdet nie, sie ermüdet nie, seine Güte ermüdet nie. Ewig währt sie.