Herzlich willkommen zum Podcast der EFA Stuttgart mit Thomas Povileit und Jörg Lackmann. Unser Podcast möchte zum praktischen Christsein herausfordern und zum theologischen Denken anregen.
Kann es eine Lösung für den Nahostkonflikt geben? Das ist die Frage. Wie schon oft herrscht Krieg, und Hass breitet sich aus. Die Frage ist natürlich: Wie kann es in dieser angespannten Lage Frieden geben?
Die Bibel hat dazu schon vor langer Zeit sehr detailliert gesprochen. Wir wollen uns in diesem Podcast anschauen, was die Bibel über Israel, was sie über einzelne Nachbarvölker und bestimmte Ereignisse sagt.
Ja, Jörg, ich gebe die Frage einfach mal weiter, die ich gerade eben gestellt habe: Wie kann es denn oder wie wird es denn mit Israel weitergehen?
Ganz aktuell – das muss man bei dem Podcast vielleicht dazusagen – gab es gerade einen Angriff des Iran mit über 300 Drohnen, Marschflugkörpern und ballistischen Raketen. Wie es weitergeht, wissen wir noch nicht genau. Es gab eine Antwort Israels, wozu sich Israel meines Wissens noch nicht offiziell bekannt hat. Das ist der momentane Stand.
Wenn ihr den Podcast hört, kann sich die Lage vielleicht schon wieder ganz anders darstellen. Dazu können wir nicht so viel sagen. Das steht, denke ich, nicht in der Bibel. Aber es stehen doch eine ganze Menge andere Dinge darin, und zwar in einem Detaillierungsgrad, den ich sehr bemerkenswert finde. Das wurde zum Teil schon vor über dreitausend Jahren aufgeschrieben.
Wir können verschiedene Linien anschauen, und das machen wir heute so: Einmal die Linie Israel, dann Aussagen über Nachbarvölker – da gibt es auch ethnische Bezüge –, anschließend Aussagen über einzelne Ereignisse in der Zukunft und schließlich noch die Richtung Antisemitismus.
Diese vier Bereiche möchte ich heute gern mal antippen.
Du hast jetzt das Stichwort Antisemitismus gebracht. Das ist ja zunehmend auch ein Problem bei uns in Deutschland. Es ist spannend, dass es viele Menschen gibt, die die Juden hassen. Ja, das ist ja Antisemitismus. Warum meinst du, ist das so? Manchmal sind es ja auch Argumente, bei denen man sagt: Mein Herr, das ist ja echt an den Haaren herbeigezogen. Aber der Hass ist da.
Ich denke, das muss man letztendlich geistlich sehen. Auch den Nahost-Konflikt kannst du nicht wirklich verstehen, wenn du den geistlichen Hintergrund nicht hast. Und der fängt schon in der Schöpfung an. In 1. Mose 3,15 steht: „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, also die Schlange, Satan ist da gemeint, und zwischen deinem Samen und ihrem Samen, also zwischen Jesus und Satan später. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm in die Ferse stechen.“ Satan hasst alles, was mit Jesus zu tun hat, was mit seinem Land zu tun hat und was mit Jerusalem und dem Tempel zu tun hat. So würde ich das mal auf einen Nenner bringen.
Wir haben das von Anfang an. Kain hat Abel erschlagen, das ist die geistliche Linie. Später sollten dann die Kinder unter Mose beim Pharao getötet werden, nur weil sie jüdische Kinder waren. Wir haben Amalek, der versucht hat, in der Wüste dagegen vorzugehen. Unter Esther, bei den Persern, wurde auch ein Pogrom versucht durch Haman, bei dem alle Juden getötet werden sollten. Das konnte noch verhindert werden. Das war ein richtiger Genozidversuch.
Ja, Herodes war auch ein Kindermord, weil eben der jüdische König kam. Da kann man diskutieren, ob das gegen das ganze Volk gerichtet war. Das war dann eher gegen Jesus gerichtet. In der Zukunft wird nach dem Propheten Daniel und anderen Büchern der Antichrist auch noch gegen die Juden vorgehen, weil sie Juden sind. Das ist ja das Kennzeichen des Antisemitismus.
Wir haben etliche Verse, ich nehme nur mal Psalm 83 heraus, wo es deutlich drinsteht. Ab Vers 3: „Denn siehe, deine Feinde toben, und die, die dich hassen, erheben das Haupt. Sie machen listige Anschläge gegen dein Volk, also gegen Israel, verabreden sich gegen deine Schutzbefohlenen. Sie sprechen: Komm, wir wollen sie vertilgen, dass sie kein Volk mehr seien, dass an den Namen Israel nicht mehr gedacht werde.“ Und das ist prophetisch auf die Zukunft genannt. Es sind sogar einige Völker da, die ich jetzt aber nicht erwähne, die kommen aber nachher noch auf diese Völker drauf.
Ja, ich fand auch vielleicht ergänzend noch einen interessanten Gedanken, den ich von Johannes Gerloff habe. Er sagt, das geht aber eher vom Islam aus. Es gibt das Haus des Friedens und das Haus des Islam. Also das Haus des Islam ist da, wo er herrscht, oder da, wo er herrschen will. Und das Haus des Friedens und das Haus des Krieges ist da, wo der Islam noch nicht herrscht. Und das ist ja Israel als Land. Der Islam herrscht dort noch nicht, aber er hat mal geherrscht. Das ist der entscheidende Punkt.
Genau. Und deswegen wird dieser Hass natürlich auch den Kindern schon eingeimpft. Israel wird gehasst. Du sagst, das ist eine geistliche Dimension. Ich finde es ganz wichtig, das auch so zu sehen. Man sieht es dann praktisch, wie es geschieht. Aber dieser Hass ist nicht immer erklärbar, warum gerade Juden so massiv betroffen sind.
Trotzdem ist es ja so, dass Israel auch ein Staat ist. Und das ist ja die Frage, die in Gesprächen manchmal kommt: Ist Israel dann über jede Kritik erhaben? Es gibt ja auch Leute, die eben sagen: Alles, was Israel macht, ist gut. Ja, kenne ich nicht so viele. Fände ich ein bisschen naiv, weil Gott ja selber sagt, dass nicht alles gut ist.
Er hat ja zum Beispiel die babylonische Gefangenschaft zugelassen. Sie war die Folge davon, dass eben nicht alles gut war in Israel. Auch die weltweite Zerstreuung nach Jesu Tod, ab 70 oder 135 nach Christus, war eine Folge der Sünde der Israeliten. Also Gott sieht das schon und lässt das durch die Propheten oft ansprechen.
Kritik ist das schon. Die eine Frage ist, ob du Dinge, die wirklich falsch sind, kritisierst oder ob du die Vernichtung zum Beispiel eines Volkes willst. Die Beispiele aus der Geschichte, die ich gebracht habe, unter den Persern bei Esther und anderen Beispielen, waren reine Vernichtung. Egal, wie sich das Volk verhalten hatte. Das war da gar nicht entscheidend. Und das ist ja die Definition des Antisemitismus: dass du nicht kritisierst, sondern generell gegen das Volk bist.
Und das ist weltweit so. Der Islam ist der eine Part, aber wenn du jetzt an amerikanische Universitäten gehst oder auch an deutsche und andere Länder, findest du das auch im nicht-islamischen Kontext genauso. Ich denke, das hat letztendlich eine geistliche Ursache.
Ja, das finde ich ganz wichtig. Also einmal geht es um die Vernichtung Israels, den Antisemitismus. Das andere könnte man sagen: Gott selber ist Israel-Kritiker, in Anführungszeichen, wo er ganz klar auch falsches Verhalten der Israeliten benennt, Konsequenzen dafür fordert und so weiter.
Es ist ja ganz verschieden. Auch jetzt unter Christen wird Israel unterschiedlich gesehen. Für die einen ist es so: Alles, was Israel macht, ist super, gar nicht darf kritisiert werden. Die anderen sehen gar nicht mehr, dass Gott in irgendeiner Weise mit Israel unterwegs ist. Sie erkennen das historisch an, ja, das war so, aber heute ist es eben nicht mehr so. Sie sehen Israel eben nicht mehr in dieser besonderen Rolle, weil sie Jesus...
Wie denkst du darüber? Ich habe da Probleme mit, weil ich die Verse, die angeblich die Ablehnung belegen sollen, jetzt nicht so wahnsinnig überzeugend finde. Das sind mehr so indirekte Beweisführungen, nach meinem Dafürhalten. Wir diskutieren das heute nicht.
Vor allem, wenn ich mal auf die andere Seite gehe und mir anschaue, was Gott versprochen hat und was er auch gesagt hat, wie etwas geschehen wird, dann trifft das ja alles gerade so ein. Das nicht zu sehen, finde ich ein bisschen schwierig. Das erläutere ich mal kurz.
Er hat Abraham zum Beispiel versprochen: „Du wirst ein Land bekommen.“ Wir sind im 1. Mose 12. „Ich werde ein großes Volk aus dir machen und ich werde dich segnen.“ Für die heutige Debatte ist auch noch wichtig: „Ich will segnen, die dich segnen, und verfluchen, die dich verfluchen.“ Ich denke, es ist äußerst gefährlich, Israel zu verfluchen. Das wirst du als Volk auch spüren, genauso wie, wenn du Israel segnest, du das als Volk spüren wirst.
Ich habe mal einen Vortrag gehört aus der Geschichte, wo das schön belegt wurde. Ich habe aber jetzt keine Zeit mehr gehabt, nachzugucken, wo der Herr war, von wem. Ich ahne schon, von wem, aber gut.
Diese Verheißung, zum Beispiel die Landverheißung, ist jetzt eindeutig ewig. In 1. Mose 13 steht: „Denn das ganze Land, das du siehst, will ich dir und deinem Samen geben auf ewig.“ Und das ist ein physisches Land.
Warum? Weil man in Hesekiel 36 und 37 sowie in 5. Mose 28 bis 30 nachlesen kann – es sind fünf Kapitel –, dass Israel wegen seines Götzendienstes aus dem Land vertrieben wird, und zwar in alle Länder der Erde. Später wird Gott sie wieder zurückführen, erst im Unglauben, und dann werden sie gläubig. Das steht vor allem in Hesekiel 36.
Er wird sie ziehen, wie Jeremia 16 sagt, „wie mit Fischernetzen“, also freundlich, oder er wird sie jagen, dann durch Verfolgung. Und das ist alles eingetreten.
1800 Jahre lang war nichts. Man hat alles Mögliche vorgeschlagen, wo die Juden wieder ihr Volk bekommen sollen. Das war ihr Land, ja, das Volk hatten sie. Nordamerika, Zypern, die Krim, Kenia, Argentinien, Madagaskar, Vietnam und alle möglichen Länder wurden vorgeschlagen. Aber Gott hatte in diesen Versen gesagt, dass es Israel sein wird.
Und in Jeremia 16 – wir sind immer noch dran – ist dieses Volk jetzt weg, ja oder nein? Jeremia 16 steht zum Beispiel: „Doch siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da wird man nicht mehr sagen: So war der Herr leb, der die Kinder Israels aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, sondern so war der Herr leb, der die Kinder Israels herausgeführt hat aus dem Land des Nordens und aus allen Ländern, wohin er sie verstossen hat; denn ich will sie wieder in ihr Land zurückbringen, das ich ihren Vätern gegeben habe.“ Und das ist eben Israel.
Es waren alle möglichen Länder im Gespräch. Nein, ab 1882, dann 1948 Staatsgründung. In diesen Phasen kamen immer mehr Juden wieder nach Israel zurück. Jetzt ist etwa die Hälfte des Judentums in der Welt in Israel, ziemlich exakt auch bei 50 Prozent sind wir.
Und wie Gott gesagt hat: In Zukunft wird man nicht mehr sagen, er hat dich aus Ägypten herausgeführt, wie bei jedem Pessach gefeiert wird, sondern: Ich habe dich aus allen Ländern wieder herausgeführt. Und das war die Zerstreuung nach Christus.
Das jetzt zu sagen, es ist ein ewiges Land, die Rückführung kommt, oder wenn man Jeremia 31 liest: „Ich werde euch mein Gesetz in euer Innerstes geben, ich will euer Gott sein, ihr sollt mein Volk sein.“ Das ist ja zukünftig. Und wenn der Himmel aufhören würde, dann würde das nicht mehr gelten.
Es steht dort auch im Text – ja, ich umschreibe den Text nur, man kann Jeremia 31 nachlesen – das sind alles ewige Verheißungen. Ich glaube, die gelten auch so, wie es gemeint ist, weil diese Rückführung ja auch wörtlich passiert ist. Es war nichts Geistliches, sondern sie sind wirklich in ihr Land zurückgekommen.
Und wie Jeremia 16 gesagt hat: Sie sind per Jagd und per Fischen, also friedlich und gejagt zurückgekommen. Sie sind im Unglauben zurückgekommen, wie Hesekiel 36 sagt. Diese ganzen Verheißungen sind so eingetroffen.
Deswegen denke ich, dass Israel noch eine Zukunft hat und auch Jerusalem zum Beispiel eine Zukunft hat.
Das war auch meine Frage: Wir haben die Situation aus der Sicht Israels betrachtet. Natürlich gibt es auch die Palästinenser. Was ist mit ihnen? Werden sie von Gott vergessen? Denn ein Palästinenser, der an Jesus glaubt, steht mir vom Glauben her näher als ein Jude, der nicht an Jesus glaubt.
Es gibt einige Bibelstellen zu diesem Thema. Ich werde zwei davon herausgreifen. Die erste ist vielleicht nicht ganz das, was man gerne hören möchte: Zefanja 2. Dort wird vor allem über das Philisterland gesprochen, also das Gebiet, das heute dem Gazastreifen entspricht.
Dort steht: „Ich will dich so zu Grunde richten, dass niemand mehr da wohnen soll, und der Landstrich am Meer soll zu Weideland mit Hirtenwohnungen und Schafhürden werden. Dieser Landstrich soll dem Überrest vom Haus Juda als Erbteil zufallen, damit sie darauf weiden und sich am Abend in den Häusern von Askalon lagern, denn der Herr, ihr Gott, wird sich ihrer annehmen und ihr Geschick wenden.“
Zuvor, in Vers 4, heißt es: „Denn Gaza wird verlassen und Askalon verödet werden, Aschdod soll am hellen Mittag fortgetrieben und Ekron ausgerottet werden.“ Dabei ist nur Gaza heute palästinensisches Gebiet.
Hier ist klar, dass niemand mehr dort wohnen wird. Manche sehen diese Prophezeiung bereits erfüllt, ich denke jedoch, dass sie noch kommen wird. Auch die Folgeverse kann man sich selbst durchlesen, um sich ein Bild zu machen.
Diese Zerstörung sehe ich teilweise schon, doch das bedeutet nicht, dass die Erfüllung jetzt sein muss. Ich glaube, das wird eher in der Trübsalszeit geschehen, denn es gibt auch andere Verse, die von einem Vorgehen gegen die Philister sprechen.
Das klingt zunächst nicht gut. Hier steht auch eindeutig, dass der Überrest des Hauses Juda diesen Landstrich als Erbteil bekommen wird.
Jetzt müssen wir aber Hesekiel 47 betrachten. Dort wird es spannend, denn es geht um das Tausendjährige Reich, also eine Zeit weit in der Zukunft nach der Trübsalszeit. Es geht um die Verlosung des Erdbesitzes.
Ab Vers 22 heißt es: „Ihr sollt es als Erbbesitz unter euch und unter die Fremdlinge verlosen, die unter euch wohnen und unter euch Kinder gezeugt haben. Sie sollen euch gelten wie Eingeborene unter den Kindern Israels. Sie sollen mit euch unter den Stämmen Israels ihr Erbteil erhalten. Es soll geschehen, dass ihr dem Fremdling in dem Stamm, bei dem er wohnt, sein Erbteil gebt“, spricht Gott, der Herr.
Das ist etwas, was es früher nicht gab: Fremdlinge, die unter ihnen wohnen und Kinder gezeugt haben, werden wie Eingeborene mit den Israeliten leben.
Ich denke, gläubige Palästinenser werden in der Zukunft ganz normal mit den Israeliten in einem Staat leben. Es ist die Einstaatenlösung, die Gott hier proklamiert.
So etwas ist heute in großen Teilen Israels schon der Fall, zum Beispiel in Nazareth. Dort gibt es viele gläubige Palästinenser und wenige Juden. In anderen Regionen leben beide Völker nebeneinander.
Wir müssen also beides sehen: Einerseits gibt es Verse, die sagen, dass Gaza vernichtet wird, weil die Bewohner mit blutigen Zähnen gegen Israel vorgehen. Dieser Vernichtungswille, den manche Palästinenser oder zumindest ihre Führung zeigen, wird laut Bibel gerichtet werden.
Wir reden hier nicht politisch, sondern nur über den biblischen Befund.
Andererseits gibt es Hoffnung, dass in Zukunft Fremdlinge in diesem Gebiet wohnen werden. Gaza gehört eindeutig zum jüdischen Gebiet, und dort wird es Fremdlinge geben – nach meiner Ansicht auch Palästinenser.
Es ist also nicht so, dass nur Vernichtung vorgesehen ist. Es gibt Länder, die nur vernichtet werden, aber in der Zukunft wird es auch anders sein.
Das klingt jetzt sehr apokalyptisch, aber wir bewegen uns ja auch in Richtung einer Diskussion. Hier gibt es also Fremdlinge, die wieder dort wohnen werden, wo Land neu besiedelt wird. Wenn wir bei diesem Konflikt bleiben, dann gibt es natürlich immer wieder auch den Streit um Jerusalem selbst. Drei Religionen, eine wichtige Stadt.
Jerusalem wird in der Bibel immer wieder erwähnt und mit einer Zukunft ausgestattet, oder? Nicht umsonst gibt es in der Zukunft das neue Jerusalem im Himmel. Es wird eine Zukunft haben. Jesus sagt, dass Jerusalem zertreten werden wird, bis er wiederkommt. Das steht in Lukas 21. Und genau das erleben wir jetzt.
Der Konflikt im Nahen Osten muss uns daher nicht wundern. Er wurde auch von Jesus vorhergesagt. Auch die Konflikte um die Stadt Jerusalem sind vorhergesagt. Es wird von den Heiden zertreten werden, bis er wiederkommt. Und das ist die Realität.
Im Buch Sacharja, Kapitel 12, das hatten wir letztens in der Predigt „Christus in Sacharja“ behandelt – wer möchte, kann das auf YouTube nachschauen – steht zum Beispiel: „Siehe, ich mache Jerusalem zum Taumelkelch, jetzt eine Zeit der Trübsal in der Zukunft, für alle Völker ringsum. Auch über Juda wird es kommen bei der Belagerung Jerusalems.“ Da werden also verschiedene Völker gegen Jerusalem kämpfen.
Es soll geschehen, dass sich Jerusalem an jedem Tag zum Laststein für alle Völker macht. Alle, die ihn heben wollen, werden sich gewiss daran wundreißen. Alle Heidenvölker der Erde werden sich gegen Jerusalem versammeln. Keine sehr freundliche Zukunft – Frieden ist erst einmal nicht verheißt.
Es kann friedliche Phasen geben, vielleicht sogar jetzt zwischendurch. Das können wir später noch etwas diskutieren. Aber im Gesamten sehen wir doch Konflikt und auch Gegnerschaft.
Die Gegnerschaft, das hast du ja auch schon am Anfang erwähnt, erleben wir in diesen Tagen, also genau jetzt, wo wir miteinander reden. Das geht natürlich sehr vom Iran aus, der einmal Länder unterstützt, die logischerweise gegen Israel sind. Aber jetzt hat der Iran zum ersten Mal sehr offensichtlich selbst Stellung gegen Israel bezogen.
Was meinst du denn, wird der Iran Israel auslöschen? Wird er damit Erfolg haben? Ich denke nicht. Er taucht auf, und wir hatten das schon mal in einem Podcast so am Rande besprochen – Podcast 51, „Russlands Rolle in der Endzeit“. Dort haben wir über Hesekiel 38 und 39 gesprochen, wo eine Allianz angeführt von Russland, aber auch mit dem Iran, der Türkei und noch ein paar anderen Ländern vorgeht. Das ist aber noch nicht der Fall. Man kann das detailliert dort nachhören.
Das heißt, in Zukunft wird auch der Iran nochmal eine Rolle gegen Israel spielen. Wird er erfolgreich sein? Nein, denn dieser Kriegszug ist sehr ausführlich beschrieben. Was ich in letzter Zeit immer wieder überlege: Es ist ja interessant, dass diese Länder, alle muslimisch übrigens, in Hesekiel 38 und 39 genannt werden – bis auf Russland. Russland hat zwar muslimische Teile, ist aber insgesamt kein muslimisches Land, sondern orthodox in der Religion, wenn man das so zuordnen will.
Diese Länder, die dort zusammen sind, gab es früher als Koalition alle nicht. Auch der Iran zum Beispiel war bis 1979 westlich orientiert mit dem Schah. Erst dann kam der Islam wirklich durch. Die Urreligion früher war anders. In Hesekiel 38 gibt es eine interessante Bezeichnung, nämlich dass Russland mit so einem Haken im Kinn von Gott herumgeführt wird.
Ich habe den Eindruck, dass das gerade, was in der Ukraine läuft – was jetzt hier passiert –, damit zusammenhängt. Russland hat ja Truppen nach Syrien verlegt, es ist also einiges am Laufen. Russland und Iran haben enge Kontakte und helfen sich gegenseitig, auch mit Waffen und anderen Dingen. Das sind gerade sehr interessante Entwicklungen, die langsam auf das Szenario aus Hesekiel 38 und 39 zusteuern.
Wie lange das noch dauern wird, will ich nicht spekulieren. Es kann viele Wendungen nehmen, das steht ja extra drin, dass es Wendungen gibt. Aber es gibt Möglichkeiten, die sehr schnell eintreten können.
Zur Rekapitulation: Was wir im Podcast 51 gesagt haben, war, dass Russland wegen Beute herabkommt, nicht wegen politischen Zielen. Eine Möglichkeit – ich spekuliere jetzt ausdrücklich, das ist nicht biblisch, sondern meine persönliche Spekulation – ist, dass der Ukraine-Krieg langsam zu Ende geht und Russland geschwächt ist. Das scheint ja das Ziel des Westens zu sein, nicht unbedingt ein Sieg, sonst hätten sie sich mehr engagiert. Das ist meine private Meinung.
Russland könnte dann auch wirtschaftlich geschwächt sein und nach Israel heruntergehen, weil es schon Konflikte mit dem Iran gab. Ob die jetzt laufen oder schon eine Weile zurückliegen, weiß ich nicht. Aber das passt alles relativ gut zusammen.
Ich verfolge das mit Interesse. Interessant ist eben dieser „Haken“, mit dem Russland hin und her geführt wird. Russland denkt, es würde gute Entscheidungen treffen – ob das Putin ist oder ein Nachfolger, soll jetzt egal sein –, aber letztendlich führt Gott das eine oder andere hin und her.
Ich glaube, das ist tröstlich zu wissen. Wir sehen die Nachrichten, und trotzdem ist es Gott, der im Hintergrund steht. Die Völker können nicht einfach machen, was sie wollen, sondern sie bleiben in den Leitplanken Gottes. Das ist doch schön zu wissen.
Ja, es gibt Angriffe, aber die verpuffen dann. Ich meine, 300 Raketen auf Deutschland hätten eine andere Wirkung gehabt, da brauchen wir nicht zu diskutieren. Ganz sicher wären die meisten durchgegangen. Dort nicht. Gott hat auch schon in vergangenen Kriegen übernatürlich eingegriffen, das gibt es viele Berichte darüber.
Auch in der Ukraine habe ich schon am Anfang von übernatürlichem Eingreifen gehört. Sachen, die man sich nicht erklären konnte. Da ist schon mehr im Hintergrund. Israel und Jerusalem sind ganz entscheidend für Gottes Weltgeschichte.
Man kann viel über diese Konflikte politisch reden, aber ich glaube, am Ende wird nur Jesu Wiederkunft das lösen. Das heißt nicht, dass man deswegen hier alles in den Schoß legt und nichts für den Frieden tut. Das nicht. Aber das ist, glaube ich, ein realistischer Blick auf diesen Konflikt, weil mehr dahintersteckt.
Die Drohnen, die auf Israel abgeschossen wurden, habe ich bereits angesprochen. Es mag auch übernatürliche Eingriffe geben, doch es gab auch ganz natürliche Eingriffe, und zwar von arabischen Ländern. Interessanterweise spielen Länder wie Jordanien und Saudi-Arabien auch in der Bibel eine Rolle.
Wir können uns einige Länder anschauen. Wie ich am Anfang erwähnt habe, hat Gott Abraham etwas versprochen und vorher schon gesagt, dass sein Volk verfolgt werden wird. Das steht alles in der Bibel: Ihr werdet Drangsal erleiden, ihr werdet zerstreut werden, und ihr werdet euch später trotzdem bekehren. In diesen Kämpfen wird Israel oft angegriffen, und Jerusalem wird umkämpft sein. Das finden wir in der Offenbarung, im Buch Daniel und an vielen anderen Stellen. Es gibt wirklich viele Hinweise darauf.
Die Bühne für diese Ereignisse wird langsam vorbereitet. Die Dinge kommen in Bewegung, und die Länder, die früher keinen Kontakt hatten, finden zueinander. Jordanien zum Beispiel ist ein Land, das früher aus drei Völkern bestand: Amon im Norden, Moab in der Mitte und Edom im Süden. Diese biblischen Völker bilden heute das moderne Jordanien. Über alle drei lesen wir in der Bibel etwas. Ich muss jetzt ein wenig springen, bitte um Entschuldigung.
Kommen wir zur Trübsalszeit mit dem Antichristen. In Daniel 11,41 steht, dass dieser in das herrliche Land, also Israel, kommen wird, das überfallen wird. Viele werden unterliegen, doch Edom, Moab und die vornehmsten der Amoriter – das heißt Jordanien – werden seiner Hand entfliehen. Das bedeutet, dass Jordanien in der Trübsalszeit nicht vom Krieg betroffen sein wird, abgesehen vom nördlichen Teil, dem Gebiet von Ammon.
Während Ägypten erfolgreich überfallen wird, wird auch Syrien aus dem Norden gegen Israel kämpfen, wie es in Daniel 11 weiter beschrieben wird. Persönlich denke ich, dass der Krieg mit Russland und Iran schon vorbei ist, weshalb wir von diesen Ländern nicht mehr viel hören. Das wird jedoch unterschiedlich gesehen. In einem früheren Podcast habe ich das ausführlich dargelegt, deshalb will ich hier nicht weiter darauf eingehen. Es gibt verschiedene Meinungen zu bestimmten Details.
Auf jeden Fall steht fest, dass Jordanien in der Trübsalszeit diesem Krieg entkommen wird. Das ist nicht die einzige Stelle, die darüber spricht. Jesaja 26 zum Beispiel liegt in der sogenannten kleinen Apokalypse. Diese umfasst die Kapitel 24 bis 27 im Buch Jesaja, die ähnlich wie die Offenbarung die Trübsalszeit beschreiben.
Dort finden wir interessante Verse, die sagen, dass ein Teil Israels in dieser Zeit gerettet wird. Jesaja 26,20 lautet: „So geh nur, mein Volk, in deine Kammer und schließe die Tür hinter dir zu. Verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergegangen ist.“ Dann wird der Herr kommen und richten. Das bedeutet, dass sein Volk einen Teil der Zeit geschützt sein wird.
Wenn man in die Offenbarung schaut, genauer gesagt in Kapitel 12, sieht man, dass in der Trübsalszeit Israel – dargestellt als die Frau – in die Wüste flieht. Offenbarung 12,6 sagt: „Und die Frau floh in die Wüste, wo sie einen von Gott bereiteten Ort hat, damit man dort 1260 Tage lang ernährt wird.“ Das sind dreieinhalb Jahre, also die große Trübsal.
Jesus hat das ebenfalls in Matthäus erwähnt. Wenn ihr das Gräuel der Verwüstung in der Mitte der Trübsalszeit seht, dann geht auf die Berge. Ich denke, sie fliehen nach Osten, auf die Berge, also Richtung Moab und Edom. Dort werden sie sich verstecken. Das entspricht der Kammer, die im Alten Testament erwähnt wird.
Ich schließe daraus, dass Jesus, wenn er wiederkommt, in Edom kämpfen wird, weil dort die Israeliten Zuflucht gefunden haben. Die Argumentationslinie ist also klar: Jesaja 26 sagt, sie gehen in die Kammer; Offenbarung sagt, sie gehen in die Wüste; und Jesus sagt in der Bergpredigt, ihr flieht in die Wüste oder auf die Berge. Diese Wüste liegt auf den Bergen im Osten, also in Moab und Edom.
Jesus kommt dann in Edom zurück, wie wir in Offenbarung 19 sehen. Dort steht nicht direkt, dass er in Edom wiederkommt, aber in Jesaja 63 wird gefragt: „Wer ist dieser, der dort von Edom herkommt, von Bosra mit hochroten Kleidern, er, der prächtig aussieht in seinem Gewand und diese hochroten Kleider?“ Die Antwort lautet, dass er allein gegen die Völker gekämpft hat.
Das Bild des Traubentreten, das im Alten Testament oft ein Symbol für Gottes Gericht ist, wird hier verwendet. In Offenbarung 19 trägt Jesus ein Blutgewand, und man fragt sich, woher das Blut stammt. Er kommt nicht direkt aus dem Himmel, sondern von Edom.
Zum Schluss noch ein Vers zu Edom: Jesaja 34 beschreibt die Folge der Kämpfe um Edom, wo die Israeliten Zuflucht gefunden haben. Edoms Bäche sollen sich in Pech verwandeln, ihr Staub in Schwefel. Das Land wird zu brennendem Pech, Tag und Nacht wird es nicht erlöschen. Ewig wird Rauch aufsteigen, und das Land wird öde von Geschlecht zu Geschlecht liegen. Niemand wird mehr hindurchziehen, es wird eine ewige Wüste sein – selbst im tausendjährigen Reich.
Das sind nur einige der Stellen zu Edom, und es gibt noch viele mehr. Wenn man sich die Zeit nimmt, diese Texte in Ruhe zu studieren, ergibt sich ein klares Bild.
Ich habe das jetzt nur überflogen, aber man sieht, dass Jordanien bereits eine Rolle spielt, indem es Israel beisteht und in der Trübsalszeit nicht vom Antichristen überrannt wird. Es scheint, dass Israel sich nach Edom retten wird und der Herr dort wiederkommt. Somit haben wir einiges über Jordanien in der Bibel.
Jordanien war schon einmal ein Ziel der Rettung. Die Gemeinde Jesu ist damals auf diese Berge geflohen und entging so der Katastrophe in Jerusalem. Das steht in Lukas 21. Oft wird verwechselt, dass Matthäus 24 und Lukas 21 dasselbe sagen, doch wenn man genau liest, heißt es einmal: Wenn ihr das Gräuel der Verwüstung seht, dann flieht in die Wüste. Und an anderer Stelle: Wenn ihr die Belagerung Jerusalems seht, dann flieht auf die Berge.
Die Christen damals haben das wörtlich genommen und sind geflohen. Historikern zufolge kamen damals etwa eine Million Juden um, aber kein Christ, weil alle geflohen sind. Ich denke, in der Zukunft wird es in der Trübsalszeit genauso sein: Sie werden fliehen, in Edom bewahrt werden, und obwohl Satan versucht, sie zu verschlingen, schützt Gott sie.
Das steht auch deutlich in Offenbarung 12. Israel stehen noch schwere Zeiten bevor, aber der Erlöser wird kommen. Wenn man das sehr vereinfacht zusammenfasst, zeigt sich das anhand zahlreicher Bibelstellen im Alten Testament. Das war natürlich nur ein Überblick, der motivieren soll, sich selbst mit diesen Stellen auseinanderzusetzen.
Und was ich jetzt interessant finde – das machen wir vielleicht ganz kurz noch am Ende – es gibt auch noch andere Völker, die in der Bibel erwähnt werden.
Wir hatten einmal im Podcast sechs eine Folge über Ägypten, in der wir gelernt haben, dass Ägypten vom Antichristen überrannt wird. Danach bekehren sie sich. In Hesekiel 29 steht, dass Ägypten zu Beginn der Trübsalszeit vierzig Jahre lang in der Welt zerstreut wird. Nach diesen vierzig Jahren kehren sie jedoch zurück und werden als ein bescheideneres Volk als zuvor im Tausendjährigen Reich leben. Ägypten wird also bekehrt.
Genauso steht es in Jesaja 19: Syrien und der Nordirak werden sich ebenfalls bekehren. Dort wird von einer Straße gesprochen, die von Ägypten über Israel nach Syrien führt – ein heiliger Weg, der meiner Meinung nach in der Zukunft bestehen wird. Manche glauben, dass dies heute schon so ist, aber die Verse sind eindeutig in die Zukunft gerichtet.
Es gibt also Völker, die sich bekehren, aber auch solche, die zerstört werden. Zum Beispiel Edom wird ewig zerstört, und Babylon wird ebenfalls ewig zerstört, wie in Jesaja 13 beschrieben. Dort denke ich, dass das antichristliche Reich gemeint ist.
Das alles kann man in der Bibel nachlesen. Ich sehe schon, dass du den Überblick lieber kürzer halten möchtest. Wer das Buch von Arnold Fruchtenbaum noch bekommen kann, dem empfehle ich das „Handbuch der biblischen Prophetie“. Dort sind im Kapitel 20 alle Völker aufgelistet, und es wird beschrieben, was in Zukunft mit ihnen geschehen wird. Es geht um Völker, die sich bekehren, die erobert werden oder die zerstört werden. Über diese Dinge steht einiges darin.
Das Buch ist leider vergriffen, aber ich habe es zuletzt in einer Buchhandlung noch einmal entdeckt. Wer Interesse hat, Arnold Fruchtenbaum noch einmal zu hören: Er ist schon über achtzig und lebt in den USA. Dieses Jahr wird er aber bei der Konferenz für Gemeindegründung im Oktober in Rehe dabei sein. Man muss sich allerdings schnell anmelden, wenn man teilnehmen möchte. Das Thema wird, soweit ich weiß, die Offenbarung sein.
Ja, gut, unser Titel lautete: Wie geht es mit Israel weiter? Wenn ich es wirklich kurz zusammenfasse, dann geht es weiter nach Gottes Plan. Israel wird ihn im Grunde genommen schlussendlich auch erkennen.
Das sollte man wissen: Auch die orthodoxen Juden erkennen den Staat Israel heute in keiner Weise an. Sie sehen nicht, dass dieser Staat von Menschen gegründet wurde, sondern glauben, dass er letztlich vom Messias gegründet wird. Darin haben sie Recht. Der Messias wird kommen, sein Friedensreich aufrichten, und dann heißt es in Jesaja 11, dass kein Krieg mehr gelernt werden wird.
Diese ganzen Konflikte, die jetzt fast unlösbar scheinen, weil sie meiner Überzeugung nach eine tiefere Dimension haben, wird er lösen. Er wird Frieden schaffen. Bis dahin müssen wir allerdings noch warten.
Das war wieder der Podcast der evangelischen Freikirche Evangelium für alle in Stuttgart. Wir hoffen, ihr konntet einen Impuls für euch mitnehmen. Gebt euch mit auf den Weg: Betet einfach für den Frieden Jerusalems, denn darauf liegt die Verheißung. Es soll denen wohlgehen, die dich lieben.
Wenn ihr Fragen habt, über die wir sprechen sollen, oder eine Anmerkung zum Podcast, dürft ihr uns gerne schreiben unter podcast@efa-stuttgart.de. Wenn ihr uns wiederhören wollt, schaltet am nächsten Mittwoch ein, wenn ihr mögt.
Bis dahin wünschen wir euch Gottes Segen.