
Liebe Freunde,
in einem chemischen Labor fragt ein Wissenschaftler seinen Kollegen: „Schau dir mal diese Formel an. Hältst du diesen Buchstaben für ein I oder für ein Y?“
Der Kollege antwortet: „Das ist ein I.“ Der Wissenschaftler bedankt sich.
Kurze Zeit später gibt es im Nebenlabor eine gewaltige Explosion. Daraufhin sagt der Wissenschaftler: „Es scheint doch ein Y gewesen zu sein.“
Bei chemischen Formeln kommt es eben auf jeden einzelnen Buchstaben an.
Wir sprechen heute über die Formel NaCl. Das heißt auf gut Deutsch Salz. Salz setzt sich aus zwei Elementen zusammen: Na, das ist Natrium, und Cl, das ist Chlor.
Chlor ist ein starkes Gift, Natrium ist ein edles Mineral. Aber ich möchte dir nicht empfehlen, deine Nudelsuppe mit reinem Natrium zu würzen.
Was du brauchst, damit deine Nudelsuppe dir schmeckt, ist Salz. Und das bekommst du nur, wenn sich das edle Natrium mit dem giftigen Chlor verbindet.
Auf die Verbindung von beidem kommt es an.
In der Bergpredigt sagt Jesus in Matthäus 5,13: „Ihr seid das Salz der Erde.“ Diese Aussage ist zunächst ungewöhnlich. Doch wenn man etwas von Chemie versteht, wird klar, was Jesus damit meint. Aufgrund unserer gerade erarbeiteten Analyse von NaCl können wir besser nachvollziehen, was Jesus sagen will.
Mit „ihr“ spricht er seine Jünger an, also die Christen. Christen sind zunächst ganz normale Menschen. Der Mensch ist von Natur aus ein Sünder, das heißt, er lebt am liebsten ohne Gott. So wie du auf die Welt gekommen bist, bist du bereits vom Teufel mit der Sünde „chloroformiert“. Du „stinkst“ vor Sünde.
Deshalb versuchst du natürlich ständig, dich selbst zu rechtfertigen, indem du sagst: „Ja, ich habe doch auch meine guten Seiten.“ Das leugnet ja niemand. Aber was nützt dir das, wenn dein innerstes Wesen vergiftet ist? Was helfen dir deine schönen Augen und deine schöne Figur, wenn du Blutkrebs hast? Trotz schöner Augen und guter Figur gehst du daran zugrunde.
Deine Chancen zum Überleben sind nicht deine guten Seiten, sondern eine Bluttransfusion. Und genau diese Chance bietet uns die Bibel heute an. Diese „Bluttransfusion“ können wir gleich heute Abend hier auf der Stelle vornehmen.
Es gibt ein Heilmittel für den Krebsschaden in deinem Leben: das Blut von Jesus Christus. So sagt die Bibel: Das Blut von Jesus Christus macht uns rein von aller Sünde.
Da steht jemand auf der Leiter und putzt sein Fenster. Er bearbeitet wie verrückt einen Fleck, aber der Fleck geht einfach nicht weg. Unten steht jemand und feixt die ganze Zeit.
Da fragt der Oberverwalter: „Was gibt’s denn hier zu feixen?“ Und der andere antwortet: „Ich bin mal gespannt, wann du schnallst, dass der Fleck innen ist.“
Verstehst du? Es hat keinen Zweck, nur deine guten Seiten herauszupolieren, deine Fassade zu putzen und deine guten Seiten hervorzuheben. Du kannst tun, was du willst, aber du kannst dich nicht selbst erneuern, verändern oder veredeln.
Du bist und bleibst ein Sünder – sozusagen das Chlor. Aber Chlor kann mehr, als nur stinken. Chlor wird zum Salz, wenn es sich mit dem edlen Natrium verbindet.
Und du kannst auch mehr sein als nur jemand, der Gott anstinkt. Ein sündiger Mensch wird zum Kind Gottes, wenn er die Verbindung mit dem reinen Jesus Christus eingeht.
Deshalb steht in der Bibel im 2. Korinther 2,15: „Wir sind Gott ein guter Geruch Christi.“ Das heißt also: In Verbindung mit Christus kann Gott uns Sünder riechen.
Und diese Verbindung mit Jesus ist die wunderbarste Verbindung, die es gibt. Jesus, der Reine, der Sündlose, der Sohn Gottes, ist bereit, mit dir eine Verbindung einzugehen. Wenn du bereit bist, dich auf diese Verbindung einzulassen, dann bekommt dein Leben eine neue Qualität.
Genau das haben Andi und Frank vorhin gesungen: Wenn der Hauch Gottes einen Menschen berührt und man das an sich herankommen lässt, dann verwandelt sich das Leben. Der Apostel Paulus hat das in der Bibel so ausgedrückt: Wenn jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Kreatur, ein neuer Mensch geworden. Dieses neue Leben beschreibt Paulus mit den Worten: „Nun lebe nicht ich, sondern Christus lebt in mir.“ Das ist die biblische Formel für das neue Leben.
Ich frage dich: Ist das auch die Formel für dein Leben? Christus lebt in mir. Hast du Christus schon angenommen? Hast du ihn schon an dich herangelassen, in dich hineingelassen? Hast du mit ihm eine feste Verbindung?
Viele von euch haben irgendwann einmal mit Jesus angefangen, aber daraus ist nie etwas Richtiges geworden. Viele Menschen schleppen sich von einer Niederlage zur nächsten, erleben nie einen Sieg und fragen sich ständig: Warum läuft mein Leben so mickrig und kommt nie richtig voran? Bist du auch so ein kraftloser Christ?
Ich will dir sagen, woran das liegt. Es kann nur einen einzigen Grund haben: Deine Verbindung zu Jesus ist nicht fest genug. Eine feste Verbindung mit Jesus hast du, wenn du täglich sein Wort liest, täglich mit ihm redest und täglich ihm die Führung deines Lebens überlässt. Alles andere ist unverbindliches Getue.
Wenn du nur einen unverbindlichen Glauben hast, dann bist du schlapprige Sülze, aber kein kraftvolles Salz, kein kraftvolles, neues Leben. Das bekommst du nur durch eine feste Verbindung mit Gott.
Und jetzt sagst du also: Das ist nichts für mich, ich bleibe lieber solo, so wie ich bin. Bei mir ist sowieso alles zu spät. Ich mache sowieso immer alles falsch. Ich kann mich sowieso nicht mehr ändern.
Du kannst dich nicht ändern, das ist klar. Chlor bleibt Chlor. Und wenn das Chlor tausendmal beschließt, Salz sein zu wollen, wird daraus nie etwas. Denn ohne Natrium geht das nicht.
Aus deinen Entschlüssen, ein anderer Mensch zu werden, wird nie etwas, weil es ohne Jesus nicht geht. Aber gerade wenn du erkennst, dass du keine Kraft hast, ein besserer Mensch zu werden, bist du genau an dem Punkt, an dem Jesus dich verändern kann.
Jesus ist stärker als die Sünde, die in dir steckt. Also lass ihn an dich heran, lass ihn in dich hinein. Jesus hat einmal gesagt: Wer mich zu sich einlädt und mich hineinlässt, zu dem gehe ich hinein und bei dem bleibe ich.
Wenn du das möchtest, wenn du Jesus in dein Leben aufnehmen möchtest, wenn du ihn da drin haben möchtest, dann sag es ihm doch. Du kannst in deinem Herzen sagen: Jesus, komm in mein Leben, nimm Besitz von meinem Herzen und bestimme von da aus alles, was ich tue und denke.
Wenn du das mit ganzem Herzen sagst – Jesus, komm in mein Leben hinein – dann hast du weiter nichts zu tun, als mit ganzem Herzen zu glauben, dass Jesus das getan hat.
Manche sagen, das klingt so furchtbar einfach. Und das ist es auch. Es ist herrlich einfach. Glauben heißt, das in Anspruch zu nehmen, was Gott uns anbietet. Und er bietet an: Ich komme in dein Leben. Wenn du sagst, so wie du es gesagt hast, tu es doch, dann glaube es. Glaube es, und du wirst es erleben.
Du wirst sehen, dann schmeckt dir das Leben wieder. Dann verschwindet das, was dir bis dahin so ungenießbar gewesen ist. Du kannst vielleicht manche Menschen lieben, die dir vorher gleichgültig waren. Du kommst mit dir selbst und mit anderen wieder besser zurecht. Du merkst dann, dass du nicht nutzlos bist, sondern dass du zu etwas Nützlichem auf der Welt bist.
Du kannst nützlich sein wie das Salz. Aber Salz wirst du erst, wenn du Jesus hast.
Und deshalb sagt Jesus nur zu solchen Menschen, die zu ihm eine feste Verbindung haben: Ihr seid das Salz der Erde. Das sagt er zu seinen Jüngern, das sagt er zu den Christen. Und er sagt zu ihnen nicht: Ihr sollt es sein oder ihr sollt es mal werden, sondern er sagt: Ihr seid es. Das ist ein riesiger Unterschied.
Jesus meint damit: Ihr, ihr paar Christen, ihr seid für den Bestand der Welt ein unentbehrlicher Bestandteil. In den Augen der Welt seid ihr nichts weiter als ein religiöses Überbleibsel. In den Augen von Jesus jedoch seid ihr ein entscheidender Faktor der Weltgeschichte.
Lenin hat ja mal von den Christen gesagt, das seien Leute, die Opium fürs Volk verteilen – also etwas Giftiges für die Gesellschaft darstellen. Jesus sagt hingegen: Ihr seid nicht etwas Giftiges für die Gesellschaft, ihr seid etwas Gutes, ihr seid das Salz der Erde. Das heißt, ihr macht das vergiftete Leben dieser Erde erst wieder genießbar.
Und wie gesagt, er sagt nicht, ihr sollt das erst mal werden und tun, sondern ihr seid Salz. Das ist also keine Aufforderung, sondern eine Feststellung. Das ist die Stellung, die Jesus uns Christen in dieser Welt zugewiesen hat: Indem ihr da seid, wirkt ihr schon. So einfach ist das.
Das ist bei uns also nicht so wie bei Goethe, wo es heißt: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ Das war der Wunschtraum des Idealismus und des Humanismus, wie ihn Schiller und Goethe in Weimar geträumt haben.
Doch dieser Idealismus von einem guten Menschen hat nicht funktioniert. Er hat eine Pleite erlebt. Der Beweis dafür liegt nur ein paar Kilometer von Weimar entfernt, nämlich dort, wo Buchenwald liegt – das Konzentrationslager, in dem deutsche Menschen jüdische Menschen in den Öfen verbrannt haben.
Der Anfang dazu wurde genau heute vor 59 Jahren gemacht, in der sogenannten Reichspogromnacht. In dieser Nacht wurden in Deutschland über zweihundert Synagogen, also die Gotteshäuser der Juden, angezündet. Hier zeigte sich, dass der Mensch eben nicht edel, hilfreich und gut ist, sondern feige, erbärmlich, böse, gemein und schlecht.
Wenn ich sage, dass damals der deutsche Idealismus und Humanismus versagt haben, muss ich hinzufügen: Damals hat auch das Christentum in Deutschland versagt. Es war ein Christentum ohne Christus, ein Christentum ohne Kraft – nur noch ein wenig frommer Zuckerguss auf der bürgerlichen Torte.
Statt den Nazis ihre braune Suppe zu versalzen, hat die Kirche damals diese Suppe noch verzuckert. Aber Jesus hat ja nicht gesagt: „Ihr seid der Zucker“, sondern: „Ihr seid das Salz der Erde.“ Salz ätzt, es tut weh, wenn es an eine Wunde kommt.
Christen können nicht immer nur Gutes tun und Wohltun. Wo das Wort Gottes gepredigt wird, ätzt es manchmal auch. Ich hoffe, ich habe dir vorhin wehgetan, als ich den wunden Punkt deines Lebens berührt habe und gesagt habe, dass du ein Sünder bist.
Ich kann die Tatsache deiner Sünde nicht einfach mit irgendwelchen frommen Zuckerworten überspielen. Ich muss dir das immer wieder in aller Schärfe sagen: Du bist ohne Jesus verloren. Und du bist auch dann verloren, wenn du mit Jesus nur eine lockere und keine feste Verbindung hast.
Von Verbindlichkeit, also von Bekehrung und absoluter Lebenshingabe, wollen heute die meisten Menschen nichts mehr wissen. Viele Pfarrer trauen sich schon gar nicht mehr, darüber zu sprechen.
Themen wie Sünde, Verlorenheit, Gericht, Gottes Zorn und Hölle werden einfach ausgelassen, um ja niemandem zu nahezutreten. Wer trotzdem davon spricht, dem wird oft Lieblosigkeit vorgeworfen. Unter Liebe versteht man heute meist nur noch ein angenehmes Gefühl. Die Kirche wird danach beurteilt, ob man sich dort wohlfühlt.
Es wird nur noch das getan und geglaubt, was Spaß macht. Alles, was keinen Spaß macht, wird überhaupt nicht mehr gemacht. Dieses Wohlfühlchristentum ohne völlige Lebenshingabe, das zu Billigpreisen angeboten wird, wird immer kraftloser. Niemand nimmt es mehr ernst, und vor allem kann es seine Aufgabe in der Welt nicht mehr erfüllen.
Salz hat ganz verschiedene Aufgaben. Man kann mit Salz zum Beispiel Eis auftauen. Wenn wir Christen nicht Gottes Liebe in diese Welt hineinbringen, wird die Welt den Kältetod der Lieblosigkeit sterben.
Aber Salz taut nicht nur auf, es konserviert auch. Es erhält Werte, indem es Fäulnis und Verderb verhindert. In der Nazizeit haben die Christen die faschistische Fäulnis nicht aufgehalten und die weltweite Zerstörung ebenfalls nicht verhindert. Sie zogen sich hinter ihre Kirchenmauern zurück und schwiegen zu den Vorgängen in der Welt.
Ein Christentum, das nicht mehr bereit ist, sich in die Probleme der Welt einzumischen, das Unrecht zu bekämpfen, für die Wahrheit zu leiden und sich für andere zu opfern, ist kraftlos und zum Untergang verurteilt. Jesus sagt hier: „Wenn aber das Salz seine Kraft verliert, kann man es zu nichts mehr gebrauchen. Darum wirft man es weg, und die Leute treten es in den Dreck.“
Wir Christen müssen uns heute gefallen lassen, dass die Leute die Kirche in den Dreck treten und sagen: „Ihr Christen, ihr habt damals auch nichts gemacht. Ihr habt nichts gegen die Nazis unternommen. Als die Synagogen in Flammen standen, habt ihr geschwiegen. Als die Juden abgeführt wurden, habt ihr weggeguckt und euren Mund gehalten.“
Das Schlimme ist, dass wir zu diesem Vorwurf heute nur schweigen können, weil er wahr ist. Es war schon schlimm genug, dass von den 30 Ländern, in die die Juden transportiert werden sollten, nur das kleine Holland und das winzige Dänemark bereit waren, jüdische Verfolgte aufzunehmen. Alle anderen Völker der Erde lehnten es ab. Die Nazizeitung „Völkischer Beobachter“ schrieb damals hämisch: „Niemand in der Welt will die Mischpoke haben.“
Das Schlimmste war, dass nach dem Novemberpogrom in ganz Deutschland nicht eine einzige offizielle kirchliche Stimme gegen die Judenverfolgung protestierte. Später haben sich dann einzelne Christen gegen die absolute Herrschaft Hitlers gewehrt. Wir ehren diese Menschen heute als Märtyrer, die ihr Leben im KZ gelassen haben.
Gerade an diesen wenigen Christen, die Ausnahmen waren, können wir sehen, was Jesus meint, wenn er zu den Christen sagt: „Ihr seid das Salz der Erde.“ Salz ist zahlenmäßig immer in der Minderheit. Heute zum Beispiel leben auf der Erde 5,9 Milliarden Menschen, und fast zwei Milliarden sind Christen. Das heißt, knapp ein Drittel. Der Rest sind Menschen, die von Gott nichts wissen und noch nie den Namen Jesus gehört haben.
Wir brauchen, weil wir bloß ein Drittel der Menschheit sind, deswegen noch lange keine Minderwertigkeitskomplexe zu bekommen. Denn das, was in der Minderheit ist, ist ja deshalb nicht weniger wert. Meistens ist es sogar umgekehrt.
Die Menschen, die eine Wirbelsäule haben, gibt es in Massen – das sind nämlich alle. Aber nicht alle Menschen haben Rückgrat. Rückgrat haben nur wenige. Und diese Wenigen sind die Eigentlichen, die wahren Menschen, die Wertvollen. Je seltener etwas ist, desto wertvoller ist es.
Also braucht man keine Minderwertigkeitskomplexe zu haben, wenn man ein seltener Vogel ist. Vielleicht ist man in der Familie, in der Firma oder in der Klasse der einzige Christ. Wenn dort solche Witze erzählt werden und man der Einzige ist, der nicht mitmacht und nicht mitlacht, dann muss man sich deswegen keine Sorgen machen.
Im Gegenteil: Sorge dafür, dass in deiner Gegenwart keine solchen Witze erzählt werden. Du kannst als einzelne Person die Atmosphäre in einer ganzen Clique verändern. Unterschätze dich als Einzelner nicht!
Nimm zum Beispiel einen Eierkuchen. Im Eierkuchen sind Eier und Mehl die Mehrheit, Salz die Minderheit. Mehl gibt es tütenweise, Eier dutzendweise, Salz prisenweise. Das ist eine Frage der Relation, der Funktion. Aber das ist doch kein Grund für einen Größenwahn bei den Mehlsäcken und Eierköpfen – und kein Grund für Minderwertigkeitskomplexe bei den Salzkrümeln.
Eine Prise Salz genügt, um einen ganzen Klacks Mehl und einen Haufen Eierschleim so schmackhaft zu machen, dass ein wohlschmeckender Kuchen daraus wird.
Und wenn Jesus sagt: „Ihr seid das Salz der Erde“, dann heißt das, ihr seid in der Welt zwar eine Minderheit, eine Prise, die man zwischen den Fingern zerreiben kann. Aber mit euch paar Salzkrümeln will er die Welt verändern und das Leben genießbar machen.
Das ist die biblische Mengenlehre, das ist die biblische Mehrwerttheorie. Mensch, du bist wer, du bist etwas wert, du bist als Christ ein nützliches Glied der Gesellschaft. Und Jesus braucht dich, um die Welt so genießbar zu machen, dass er sich nicht in die Verzögerung richtet.
Ich habe das ja gerade erwähnt: Zwei Drittel der Menschen leben ohne Jesus. Viele von ihnen leben direkt neben dir, und an ihnen hast du auch eine Aufgabe.
Dazu ist es allerdings nötig, dass du dein Versteckspiel aufgibst und dich offen als Christ zu erkennen gibst – dort, wo du lebst. Ich habe einmal in einem Gottesdienst in einer Predigt gesagt: Wenn deine Kollegen in der Firma noch nicht gemerkt haben, dass du Christ bist, dann bist du es auch nicht.
Diese Aussage ist mir von einigen sehr übel genommen worden. Ich weiß auch warum: Weil viele ihr Christsein nichts kosten lassen wollen. Sie fühlen sich in ihren frommen Kreisen hinter den Kirchenmauern so wohl. Privatfrömmigkeit ist oft ein billiger Trick, um dem Leiden und dem Opfer auszuweichen.
Es ist einfach zu gemütlich im frommen Salzfass, wo man in molligen Klumpen zusammengeballt hockt und gar nicht merkt, wie man allmählich verstockt, versauert und immer muffiger wird. Wenn du auch so ein Salzfasschrist bist, dann rate ich dir: Komm raus! Bekenne dich dort, wo du bist, als Christ. Und erzähle mir jetzt nicht, das würde über deine Kräfte gehen.
Ich weiß, dass das über deine Kräfte geht. Aber Jesus hat ja mal gesagt: Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum rede ich die ganze Zeit davon, dass du es alleine nicht schaffst und kraftlos bist. Aber wenn du mit Jesus verbunden bist, dann packst du es. Dann brauchst du dich nicht mehr im frommen Salzfass zu verstecken.
Jesus selbst ist ja auch nicht in seinem himmlischen Salzfass geblieben. Er ist rausgekommen, runtergekommen auf die Erde, reingekommen in unser Leben. Er hat sich unter uns gemischt, sich an uns verschenkt, sich verausgabt und hingegeben – sein Leben hingegeben, um uns vor der Fäulnis der Sünde zu befreien.
Wie kannst du dich da, wenn du Christ sein willst, in einem frommen Salzfass verstecken? Wenn du das machst, bist du doch verrückt! Denn wenn Christus wiederkommt, wird er als Erstes die frommen Salzfässer zerschmettern. So heißt es in der Bibel: Das Gericht Gottes beginnt am Haus Gottes, also bei den Christen.
Sich aus der Welt zurückzuziehen, ist das Verkehrteste, was ein Christ machen kann. Diese Welt ist es wert, dass wir uns für sie hingeben – einfach deswegen, weil Gott diese Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigartigen Sohn hingegeben hat, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern gerettet werden.
Und wie das zu verstehen ist, möchte ich euch an einer Geschichte erklären, die tatsächlich passiert ist.
In einer deutschen Großstadt, nämlich in Essen, stand wie in vielen anderen Städten Deutschlands auch eine Synagoge. Dann kam der 9. November, ein Tag, an dem die Deutschen verrückt spielten. Sie zerrten die jüdischen Bürger auf die Straße, zerstörten ihre Geschäfte und zündeten die Synagogen an. Auch die Synagoge in Essen wurde in Brand gesteckt.
Alles, was darin war – das Holz der Bänke, die heiligen Gewänder, die heiligen Schriften, die Papiere, die Teppiche und alles Brennbare – verbrannte. Jahrelang stand seit 1938 diese ausgebrannte, hässliche Synagogenruine schwarz, unansehnlich und nutzlos mitten in Essen. Die Menschen bauten nur einen großen Bogenturm, doch niemand konnte mit diesem Bauwerk noch etwas anfangen.
Dann kam ein Tag, der begann wie alle anderen auch. Die Frauen gingen zur Arbeit in die Munitionsfabriken, die Kinder gingen zur Schule, und am Abend gingen die Paare ins Kino. Plötzlich heulten die Sirenen auf, und eine Bombe fiel. Essen wurde bombardiert, die Stadt stand in Flammen, und die Menschen rannten durch die Straßen, um sich in Sicherheit zu bringen.
Viele wurden von einstürzenden Häusern erschlagen. Andere versuchten verzweifelt, sich zu retten, fanden aber keinen sicheren Ort. Doch diejenigen, die in die alte, ausgebrannte Synagoge flüchteten, wurden gerettet. Denn dort hatte es ja schon einmal gebrannt. Es gab nichts mehr, was Feuer fangen konnte.
Über diese Synagoge sprang der Feuersturm hinweg. Weil es dort nichts mehr zu brennen gab, konnten die Menschen, die hineingegangen waren, atmen – und sie wurden gerettet.
Seht ihr einen Ort in dieser Welt, an dem es Rettung gibt? Das ist der Hügel von Golgatha, auf dem die drei Kreuze standen. In der Mitte hing Jesus und wurde gekreuzigt.
Dieser Ort wird von vielen Menschen gemieden. Zum Beispiel hat Herr Goethe das Kreuz gehasst. Viele finden diesen Platz überflüssig und hässlich. Sie lehnen das Kreuz ab und wollen nichts damit zu tun haben.
Aber, Freunde, dieser Ort ist der einzige Platz in der Welt, an dem man vor dem Gericht Gottes sicher sein kann. Dort hat Gott schon einmal zugeschlagen, dort hat es gebrannt. Gott hat auf die Sünde unbarmherzig eingeschlagen.
Unbegreiflicherweise und barmherzig hat Gott nicht die Sünder getroffen, die es verdient hätten, sondern seinen Sohn. Jesus, der reine und unschuldige, hat die Strafe auf sich genommen.
Jesus war damals wie ein Blitzableiter und hat Gottes Strafe auf sich gezogen. Wer sich unter diesen Blitzableiter stellt, wer sich unter das Kreuz von Jesus stellt, das heißt, wer Jesus als seinen Heiland annimmt, ist sicher vor dem Gericht Gottes.
Diesen Menschen kann Gottes Zorn nie wieder treffen. Sie sind frei, und das wünsche ich euch.