Einführung in die Versiegelung mit dem Heiligen Geist
Heute haben wir im Epheserbrief die Versiegelung mit dem Heiligen Geist betrachtet. In Vers 13 heißt es: „In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Seligkeit. In ihm, in Christus, seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist.“
Unten steht gleich eine Vergleichsstelle, wo wir die Versiegelung noch einmal finden. Diese Versiegelung ist das Unterpfand unseres Erbes zur Erlösung, damit wir sein Eigentum werden zum Lob seiner Herrlichkeit.
Um die Jahrhundertwende war in Berlin die CWJM eine sehr wichtige Stätte, an der viele junge Leute zum Glauben an Jesus kamen. Ein junger Student ging eines Abends in das Haus von Eberhard M., um dort zu sehen, was los war.
An diesem Abend war nicht viel los, und er wollte schon wieder gehen. Da trat einer der Jugendsekretäre zu ihm. Das war Eberhard von Rothkirch, ein Forstmeister, der im Krieg sein Bein verloren hatte. Er litt sehr darunter, dass er keinen Sport mehr mit den jungen Leuten treiben konnte. Trotzdem hatte er die Gabe, sich zu den jungen Leuten zu setzen und mit ihnen zu reden.
Die Not mit dem wackligen Glauben
Er sitzt neben dem jungen Studenten. Das hat er immer so gemacht. Ohne sich anzuschleichen, war er gleich beim ersten Satz dran und fragte den jungen Studenten: „Hast du in deinem Leben eine Beziehung zu einem persönlichen Heiland?“
Was hat der junge Student geantwortet? Tja, „Ich hoffe, vielleicht.“
Dann sagt der Ehemann von Rotkirch: „Angenommen, Sie wären verlobt, und ich frage Sie, ob Sie eine Braut haben. Würden Sie mir dann auch sagen: ‚Tja, vielleicht, ich hoffe‘? Nein, Sie würden mir vorschwärmen und sagen: ‚Super Frau!‘ Und ich habe wunderbare Briefe. Ich kann Ihnen stundenlang erzählen, was die mir bedeutet.“
Der junge Mann sagte, die Frage habe in ihm so gebohrt. Später ist er Evangelist geworden. Das war Paul Lejeur. Er sagte, das sei der springende Punkt für Christen: Wie bekommen sie Gewissheit? Wie bekommen sie Gewissheit? Sie müssen das sicher wissen, ganz fest müssen sie es wissen.
Jetzt möchte ich zuerst über die Not mit dem wackligen Glauben sprechen. Die Not mit dem wackligen Glauben.
Jeder von uns könnte jetzt stundenlang erzählen, was das für ein Problem bei uns ist – mit der Anfechtung und mit dem Zweifel. Manche meinen und sagen: „Du redest gar nicht.“ Doch, wir reden gern darüber. Wir kämpfen doch dauernd damit. Und erst recht diejenigen, die jetzt nicht unter uns sein können, weil sie auf dem Krankenlager liegen.
Wie ringen sie um Klarheit? Ich will das wissen: Ob Gott mich segnet oder ob ich unter seinem Fluch stehe. Ich möchte doch wissen. Ich fühle doch gar nichts von der Macht Gottes. Ich bin doch wie ausgestoßen. Und dann kommen all die Fragen.
Jetzt merken Sie, wenn man Zweifel und Anfechtungen hat – was kann man denn tun? Ich kann niemandem Gewissheit geben. Sie sind so lieb und meinen immer, ich müsste mit dem Zweifler vielleicht ein Gespräch führen. Kann ich auch nicht.
Sie können diskutieren, Sie können ihm Bücher geben, er kann lesen. Am Ende sagt er aber: „Ich zweifle weiter.“
Das Problem: Ich kann mit keinem äußeren Mittel einem angefochtenen, zweifelnden Menschen Gewissheit geben.
Das Beispiel des Petrus und die Kraft des Heiligen Geistes
Das steht doch selbst im Neuen Testament, wie ein Jesusjünger, der wirklich ein Traufgänger war und das Herz in seine Hand nahm – wie Petrus. Wie geht dieser Petrus, der auf dem See voller Glauben Jesus entgegengeht, übers Wasser? Das ist unfassbar. Wie macht Petrus das? Ein großer Glaube.
Aber als eine Welle kommt, da kippt selbst dieser Glaubensheld, dieses Vorbild, dieser Felsenmann Petrus plötzlich um, bricht ein. Wenn das einem Petrus passiert, dann müssen Sie wissen: Ausgerechnet dieser Petrus ist später ein Märtyrer geworden. Was heißt das? Er hat sich den Kopf einschlagen lassen für seinen Glauben und gesagt: Hier stehe ich, ich kann nicht anders.
Was ist da passiert? Da ist passiert, dass der Heilige Geist ihm seinen schwachen, tastenden, suchenden Glauben gefestigt und versiegelt hat – etwas ganz Großes. Ich könnte Ihnen jetzt stundenlang von Märtyrern erzählen. Ich bin mir sicher, ich habe es neulich einmal getan, als wir auf der Türkeireise so beeindruckt waren in Smyrna von Polykarp von Smyrna. Er war schon in der ersten Christenheit im zweiten Jahrhundert ein Gemeindeältester, ein alter Mann, der auf die hundert Jahre zuging.
Damals wurden die Christen von den römischen Behörden verfolgt. Man hat auch diesen Gemeindevorsteher Polykarp gefasst. Der Statthalter Statius Quadratus hatte Mitleid mit dem alten Mann und sagte: „Ach Mensch, alter Mann, gib doch auf, lästere Christus nicht, das hat doch keinen Wert, bring dich nicht noch in Not.“ Doch Polykarp schaute ihn nur an und sagte: „Sechsundachtzig Jahre diene ich meinem Herrn, und ich soll meinen König schmähen? Was denkst du denn?“
„Ach“, sagte Statius Quadratus, „ich habe doch wilde Tiere, ich werde dich vor sie werfen.“ Polykarp antwortete: „Lass sie kommen, lass sie kommen!“ Das Volk tobte, und man führte ihn zum Scheiterhaufen. Doch er stand der tobenden Meute ganz ruhig gegenüber. Sie banden ihn an den Pfahl, und er betete: „Herr, ich preise dich!“ Das muss einen ungeheuren Eindruck auf alle gemacht haben. Er preiste Gott und dankte ihm, dass er sein Opfer darbringen konnte.
Wie wird so ein fester Glaube möglich? Denken Sie, die alten Leute seien weniger angefochten als die Jungen? Wenn die Lebenskraft schwindet und man viele Leiden und Not zu tragen hat? Dieser Mann wurde fest. Was ist da passiert? Wieder hat der Geist Gottes sein Siegel eingedrückt.
Es ist schlimm, wenn man nicht weiß, was im Glauben passiert. Ihr seid versiegelt worden. Das ist doch wichtig! Ich will doch auch gewiss sein, ich will fest und belastbar sein mit meinem Glauben.
Es passiert ja in unserer Stadt immer wieder, dass irgendwo böse Einbrecher in ein Haus einbrechen, wenn die Leute im Urlaub sind. Was macht man dann? Die Tür ist beschädigt, steht offen, und die Einbrecher tragen alles weg, klauen alles. Was macht die Polizei? Sie macht eine Banderole dran, ich habe neulich wieder eine gesehen. Darauf steht: „Baden-Württemberg“ und so, ein Siegel. Keinem ist erlaubt, dieses Siegel aufzubrechen. Und das wirkt. Selbst wenn die Tür nicht intakt ist, weiß jeder: Ich bringe mich in große Not, wenn ich das Siegel breche. Das ist eine Sicherung, eine ganz große Sicherung.
Ich kann nicht verstehen, dass der ewige Gott nicht die Polizei von Baden-Württemberg ist, sondern der ewige Gott und Herr meinen schwachen Glauben versiegelt. Er macht die Banderole drum und sagt: Amen, das gilt, und das soll festbleiben.
Warst du etwa nur ein kleiner Konfirmand in der Johannesgemeinde da drüben bei der Konfirmation? Gott hat es besiegelt, einen Stempel draufgemacht, ein Siegel draufgesetzt. Es ist gültig und in Kraft gesetzt.
Sie kennen doch die Szene bei der Beerdigung Jesu, als der Hohepriester das Grab Jesu versiegeln ließ, damit niemand etwas machen kann. Das ist doch wichtig: Der Heilige Geist, das ist Gott selbst, versiegelt meinen Glauben.
Das muss bei Ihnen geschehen, dass Sie sagen: Weder Tod noch Leben, weder Hohes noch Tiefes, weder Gegenwärtiges noch Zukunftiges, keine andere Kreatur kann mich scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist. Und dass ich das bis zu meiner Todesstunde fröhlich bekennen kann. Das ist Gewissheit, der springende Punkt. Paul Söher hat Recht: Ich muss gewiss sein!
Nun ordne ich das ein wenig, damit Sie mitdenken können: Was passiert eigentlich beim Versiegeln? Wissen Sie, die Kirchen dieser Welt sind ja alles Organisationen, die großen Wert darauf legen, alle Geheimnisse des Glaubens in Amtshandlungen zu fassen. Dann sagt man: Ich bin getauft, ich bin konfirmiert, ich bin kirchlich getraut, ich zahle Kirchensteuer. Dann meint jemand, das sei Christentum, alles, was er mit seinen Handlungen belegen kann.
Es gibt auch Christen, die sagen, die Versiegelung sei ein Akt, den man auch erleben muss in einer solchen Versammlung. Danach bekommt man einen Schein: Du bist versiegelt worden durch eine kirchliche Amtshandlung.
Deshalb noch mal ganz klar: Nach allem, was in der Bibel steht, kann kein Mensch dich versiegeln. Glauben Sie nicht, es wäre schön, wir könnten es. Wir können es nicht. Wir würden alles machen, uns noch mal taufen lassen, Hände auflegen, Gottesdienste feiern oder irgendwelche Dinge tun – das hat keinen Wert.
Ich kann nicht versiegeln. Es kann nur der Geist Gottes, der unsichtbar ist, der geheimnisvoll wirkt.
Ich denke an einen jungen Mann, den ich oft treffe, der fröhlich zum Glauben kam, aber bald, weil er im Studium Schwierigkeiten hat und Prüfungen nicht schafft, Zweifel bekommt. Dann kommt er in die Seelsorge und sagt: „Ich hätte gerne die Gewissheit, auch als Gefühl. Was machen wir? Ich fühle gar nichts von deiner Macht. Was machen wir dann?“
Sie kennen diese Ratlosigkeit. Was machen wir, wenn ich nichts fühle? So viele Christen sehnen sich nach Fühlen, nach Gewissheit. Wie kann ich das bekommen?
Es ist gut, dass wir mal hinschauen, wie das bei der Versiegelung ist. Dort steht: Wann sind wir versiegelt worden? Als wir gläubig wurden. Das Einzige, was ich machen kann, ist, die Versiegelung mit Glauben zu verbinden.
Das nackte Glauben steht vorne. Dann lässt du Gottes Geheimnis einfach an dir wirken und gibst ihm Raum, dir auch das Gefühl zu geben. Das folgt nach, sozusagen ein Geschenk. Darum darf man beten.
Aber es ist ganz wichtig: Ich kann die Versiegelung nicht anders bekommen als durch den Glauben. Ich glaube an Jesus, gehe den Weg, gehe die Schritte des Glaubens. Dann erlebe ich es immer wieder, wie Menschen auf einmal fest werden, es fühlen, wissen und haben.
Wie geht das? Es steht nämlich noch mehr da: Ihr habt das Wort der Wahrheit gehört.
Mir fällt beim Bibellesen auf, dass das an vielen Stellen immer wieder gesagt wird: Der Heilige Geist und das Wort Gottes gehören ganz eng zusammen. Sie sind beides Weisen der Offenbarung Gottes in unserer dunklen Welt.
Wenn ich an Jesus glaube, das Wort der Wahrheit, das Evangelium, die Bibel lese, kann der Geist Gottes unter diesem Lesen mich versiegeln.
Sie müssen nicht auf merkwürdige Handlungen oder Zeremonien warten. Sie brauchen auch keine Boten, die Ihnen das Blaue vom Himmel versprechen. Bleiben Sie dabei. So ist die Ordnung der Schrift, auch aus allen anderen Stellen.
Ich bin an Jesus gläubig geworden. So ist Petrus den Weg gegangen. Je mehr er mit dem Wort der Wahrheit lebte, desto mehr hat der Geist Gottes dieses Wort an seinem Herzen versiegelt.
Was habe ich diese Woche gebetet? Dass das jetzt passiert. Ganz schlicht: Dass Sie sagen, das ist heute für mich gepredigt. Wenn ich Ihnen sage: „Dir sind deine Sünden vergeben“, und Sie sagen: „Ich weiß es, das Blut Jesu hat alles weggenommen“, durch das Wort der Wahrheit.
Niemand kann dich aus der Hand Jesu reißen. Der Geist Gottes versiegelt dieses Wort. Sie wissen es von mir: Es gilt mir. Jesus hat dich lieb, dich.
Sie lesen in der Schrift, und auf einmal – man kann ja die Bibel lesen und die Gedanken abschweifen – oder Sie lesen und sagen: „Ach, das ist für mich.“ Und wenn Sie das Wort lesen und es Ihnen in Erinnerung kommt – ist das nicht wunderbar?
Die Versiegelung geschieht durch das Wort der Wahrheit.
Das Erste, was kommt, ist der Glaube an Jesus, und dann kommt es unter dem Bibellesen.
Wenn wir einmal die Bibelstellen zusammennehmen, wo vom Siegel die Rede ist, steht zum Beispiel in Johannes 6, dass auf Jesus, dem Menschensohn, das Siegel des Vaters ruht.
Die jungen Leute wachsen oft ohne Siegel auf. Ich bin ja in Stuttgart in den Trümmern aufgewachsen. Hinter uns war ein Zweigwerk von IG Farben, das von einer Luftmine getroffen wurde.
Kinder wissen heute kaum noch, was eine Luftmine ist, kennen eher Marschflugkörper. Die Luftmine ist reingerauscht, und wir sind durch die Trümmer gestreift und haben uns an den Farben der Fabrik bekleckert.
Dort habe ich ein großes Siegel mit dem deutschen Reichsadler gefunden. In meiner Jugend habe ich viele Versuche mit Siegellack gemacht. Es war eindrücklich, wie sich so ein Siegel einprägt. Leider habe ich dieses herrliche antike Instrument bei einem Umzug verloren.
Auf Jesus ruht das Siegel des Vaters. Das hat Gott der Herr bei Jesus bestätigt. Das mussten die Menschen merken, dass der Geist Gottes durch Jesus wirkt, so wie bei der Taufe, als der Geist Gottes bezeugte: „Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“
Doch der Geist Gottes wirkt in Ihrem Leben unsichtbar. Beim Bibellesen, beim Hören der Predigt, in der Gemeinschaft des Volkes Gottes wird der Geist Gottes wirken und bekräftigen, dass Sie nicht nur selbst glauben können, sondern auch anderen zum Glauben helfen.
Das steht in der Bibel immer: Er gibt Zeugnis.
Ich habe es Ihnen vorhin in der Schriftlesung gesagt: Der Geist Gottes gibt Zeugnis unserem Geist. Was ist Zeugnis? So wie im Gericht, wenn jemand aufsteht und sagt: „So ist es, ich habe es gesehen.“
Der Geist Gottes sagt: Das gilt dir. Er gibt Zeugnis unserem Geist: Du bist ein Kind Gottes, weil Jesus für dich starb.
Er macht die großen Heilstatsachen ganz persönlich und aktuell. Dann können Sie es fassen und sagen: Ja, für mich.
Sie müssen nicht ewig Ihre Zweifel festhalten. Sie dürfen auch sagen: Jetzt lasse ich sie mal.
Zweifel sind eine Gotteslästerung, steht im ersten Johannesbrief. Du kannst doch nicht, wenn der Heilige Geist dir fortwährend im Gewissen bezeugt: Ja, das ist wahr, das Wort der Wahrheit, das spürst du doch, dass das Wort Gottes gilt, aber du sagst: Ich will nicht.
Dann machst du Gott zum Lügner, steht in 1. Johannes 5,6 und Vers 10. Mach doch nicht Gott zum Lügner, mach doch seinen Geist nicht zum Lügner. Er bezeugt sich doch.
Als ich sechzehn wurde, durfte ich zum ersten Mal einen Personalausweis beantragen. Ich bin zum Amt für öffentliche Ordnung gegangen. Sie kennen ja, wie ordentlich das dort zugeht.
Man sagte mir: „Ich brauche eine Geburtsbescheinigung.“ Die hatte ich nicht. Ich war auch nicht im Stammbuch meiner Eltern eingetragen. Das hat meine Geschwister immer gereizt, zu sagen, ich sei im Krankenhaus verwechselt worden mit irgendeinem schrägen Typen.
Mein Vater war damals strafversetzt auf halbem Gehalt, vielleicht hatte er aus politischen Gründen Angst. Jedenfalls war das ein Problem.
Das Amt sagte: „Wenn Sie mir keine Geburtsurkunde bringen, kriegen Sie keinen Personalausweis.“
Also bin ich zum Standesamt in der Stiftsstraße gegangen. Dem Mann danke ich noch über sein Grab hinaus. Er schaute mich an und sagte: „Wie können Sie beweisen, dass Sie sind?“
„Ich kann mich ausziehen, aber es steht nicht drauf, wer ich bin.“
„Gucken Sie in Ihre Bücher, unter diesem Tag, in diesem Jahr und Monat muss Ihr Name stehen. Aber dass Sie das sind, können Sie nicht beweisen. Das kann man wirklich nicht beweisen.“
Dann holte er eine Urkunde und schlug sein Siegel drauf. Seitdem habe ich meine Identität. Seitdem habe ich Ausweise, jede Menge. Und es ist sicher: Ich bin es.
Das will der Heilige Geist bei Ihnen auch machen. Er will es Ihnen festmachen. Darum schreit er in Ihnen: „Abba, lieber Vater.“ Er gibt Ihnen dieses Vertrauensverhältnis zu Gott, dass Sie auch in Ihren Anfechtungen, Zweifeln und Nöten sagen können: „Vater, ich will zu dir, ich bin geborgen bei dir.“
Obwohl es in unserem Leben viel Verzagen, Tränen und Traurigkeiten gibt, gibt der Geist Gottes immer wieder den freien Blick, den klaren Durchblick.
Noch ein Letztes: Es wird immer wieder die Frage gestellt, und ich möchte es auch von der Schrift her beantworten.
Die Versiegelung ist nur der Anfang von viel mehr.
Ich hätte es besser formulieren können, schade. Die Versiegelung ist nur der Anfang von viel mehr.
Sie wissen doch, wie es bei Christen geht: Es gibt Behäbigkeit, Trägheit. Man legt sich hin und sagt: Ja, ich bin Christ, ich bin getauft, ich zahle meine Steuer, und alles ist okay.
Behäbigkeit, Trägheit.
Es gibt auch bei der Versiegelung das Problem: „Ich bin versiegelt, ich bin ein Kind Gottes.“ Haben Sie Christen gesehen, die ganz schreckliche Wege gingen und böse Dinge taten, aber sagen: „Ich bin ein Kind Gottes, ich habe mich vor 35 Jahren entschieden und irgendwo ein Bekenntnis für Jesus abgelegt oder war mal im CVJM oder so.“ Das kann doch nicht sein.
Da steht immer dran: Die Versiegelung, das erste Wirken des Heiligen Geistes, ist nur ein Angeld. Was ist ein Angeld? Eine Ratenzahlung.
Unsere Türkeireisenden haben wie die Weltmeister Teppiche eingekauft. Da war eine Teppichfabrik, und sie haben sich verlocken lassen: Sie müssen nur anzahlen.
Anzahlen, zehn Prozent. Dann kriegen sie ein Urkundenzertifikat, und auf der Rückseite vom Teppich schreiben sie noch ihren Namen mit Filzstift, damit er nicht ausgetauscht werden kann.
Jetzt warten sie: Wann kommt endlich mein Teppich? Verstehen Sie? Der braucht ja, bis er durch den Zoll geht und so.
Wann kommt das endlich? Die Zahlung war doch noch gar nicht vollständig.
Das, was der Heilige Geist mir gibt, wenn er mich versichert, wenn er mir den Sicherungsschein gibt, sagt: „Du hast Anrecht auf die Reise.“ Aber dann musst du ins Flugzeug steigen und losgehen.
Wenn du den Geist Gottes hast, er dich versiegelt hat und dir die großen Heilstatsachen zugesprochen hat, ja, dann geht es erst los, dass du das in der ganzen Fülle erlebst.
Jetzt möchte ich dem Geist Gottes in meinem Leben Raum geben.
Da steht doch da: Ihr seid versiegelt auf den Tag der Erlösung. Wir sind noch nicht erlöst.
Darf ich Ihnen gar nicht sagen, wie es in mir oft aussieht, wie die Sünde Raum hat. Ich sehne mich nach der Erlösung.
Jetzt ergreife doch dieses Angeld und nimm es an!
Im Alten Testament wird schön erzählt, wie die Israeliten nach Kanaan Kundschafter ausgesandt haben. Die kamen zurück vom Bach Eschkol und brachten eine Traube mit.
Als Kinder haben wir uns vorgestellt, so ist es auch in Israel: Immer da ist eine Riesentraube, die sie auf ihrem Rücken schleppen.
Aber unter so vielen Israeliten, ich weiß nicht, ob es Hunderttausende waren, die durch die Wüste zogen, war das doch nur das Angeld.
Kommt ins gelobte Land, dann habt ihr das.
Der Heilige Geist gibt nur das Angeld.
Wenn Sie eine Anzeige in der Zeitung sehen, was gerade im Geschäft ist, da ist eins dran. Aber es gibt nicht nur eins, da liegen ganze Regale voll.
Jetzt nimm doch von diesen großen Gaben Gottes. Das ist dir nur als Pfand gegeben, als Unterpfand unseres Erbes.
Wir kriegen das alles.
Der Geist Gottes will in unserer geistlosen Zeit unaufhörlich tätig sein. Erneuerung der Gemeinde – wissen Sie, es ist nur eine Frage des Heiligen Geistes.
Es soll nicht durch Heere der Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist.
Nimm du in deiner Lebenskrise, in deiner Ohnmacht, wo du mit dem Bösen kämpfst, für dich ist das heute gesprochen.
Der Geist Gottes will es dir noch versiegeln. Für dich gilt das.
Bis wir es einmal erleben, wenn wir vom Gericht freigesprochen sind, im Endgericht schauen dürfen, was wir geglaubt haben.
Aber die Erlösung soll doch heute schon durchbrechen.
Ich will frei werden von den Bindungen der Sünde.
Ich will heute schon herrschen können in meinem Leben, wo das Böse so triumphiert, wo so viele Ecken und Kanten sind.
Ich möchte, dass der Geist Gottes wirken kann, der Geist, der Jesus erfüllt hat.
Denn Jesus – der soll auch mich verwandeln können und neue Werke wirken.
Dann kommt alles, dass ich mich freue, in Gemeinschaft mit anderen den Weg zu gehen.
Der Geist Gottes führt mich aus der Vereinzelung heraus.
Ich kann mich anderen zuwenden, ich bekomme Freude.
Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein.
Dann kann man mit starken Worten reden, und der Geist Gottes bekräftigt das Zeugnis auch bei anderen.
Zum Schluss: Jetzt sagt jemand: Ich wünsche die Versiegelung.
Dann hätten Sie die Predigt total missverstanden, dann wäre alles für die Katz gewesen.
Ich wünsche die Versiegelung – Jesus hat mal gesagt, dieses böse und götzendienerische Geschlecht begehrt immer ein Zeichen.
Begehren Sie nur Jesus allein.
Brauchen Sie nichts weiter begehren.
Glauben Sie ihm und lassen Sie den Geist Gottes sein Werk tun.
Freuen Sie sich daran.
Der Geist Gottes macht es.
Sie können es nicht machen.
Es ist ein Geheimnis.
Wir wollen um dieses Geheimnis wissen.
Ich will nur Jesus begehren, und der Geist Gottes wirkt dann.
Selber machen kann ich wenig, außer mich aufmachen und mich an den Hals von Jesus hängen.
Luther sagte einmal in seiner drastischen Art: „Wenn es von uns käme, dann wäre es mit Dreck versiegelt.“
Groß ist es, dass der Geist Gottes in Ihrem Leben mächtig wirkt.
Seit wann? Seit dem Augenblick, da ihr gläubig wurdet.
So steht es hier.
Und er will noch viel, viel mehr von Ihnen ergreifen.
Lesen Sie das Wort der Wahrheit und erkennen Sie immer mehr von der herrlichen Gabe! Amen.
Was bedeutet Versiegelung? – Eine Einordnung
Nun zum nächsten Punkt: Ich ordne das ein wenig, damit Sie mitdenken können. Was passiert eigentlich beim Versiegeln? Was bedeutet das Versiegeln?
Wissen Sie, die Kirchen dieser Welt sind Organisationen, die großen Wert darauf legen, alle Geheimnisse des Glaubens in Amtshandlungen zu fassen. Dann sagt man: Ich bin getauft, ich bin konfirmiert, ich bin kirchlich getraut, ich zahle Kirchensteuer. Und damit meint man, das sei Christentum – alles, was man mit solchen Handlungen belegen kann.
Es gibt auch Christen, die sagen, die Versiegelung sei ein Akt, den man in einer solchen Versammlung erleben muss. Danach bekommt man einen Schein oder eine Bescheinigung, dass man durch eine kirchliche Amtshandlung versiegelt worden sei.
Deshalb noch einmal ganz klar: Nach allem, was in der Bibel steht, kann kein Mensch versiegeln. Auch wenn man daran glaubt, dass es schön wäre, wenn wir es könnten – wir können es nicht. Würden wir deshalb alles machen, uns noch einmal taufen lassen oder Hände auflegen oder irgendwelche Gottesdienste feiern, hätte das keinen Wert.
Ich kann nicht versiegeln. Es kann nur der Geist Gottes, der unsichtbar ist und geheimnisvoll wirkt.
Das ist zum Beispiel bei einem jungen Mann so, den ich oft treffe: Er kam fröhlich zum Glauben, hat aber bald Schwierigkeiten im Studium und schafft Prüfungen nicht. Dann kommen die Zweifel. Er kommt in die Seelsorge und sagt: „Ich hätte gerne die Gewissheit, auch als Gefühl. Was machen wir?“
Wir kennen die Ratlosigkeit: „Was machen wir jetzt, wenn ich gar nichts fühle von deiner Macht? Was mache ich dann?“
So viele Christen sehnen sich nach dem Fühlen, nach der Gewissheit. Und fragen: „Wie kann ich das machen?“
Es ist gut, dass wir einmal hinschauen, wie das beim Versiegeln ist. Dort steht: Wir sind versiegelt worden, als wir gläubig wurden.
Das Einzige, was ich machen kann, ist, die Versiegelung mit Glauben zu verbinden. Das nackte Glauben steht vorne. Dann darf Gottes Geheimnis einfach an Ihnen wirken und auch das Gefühl geben.
Das folgt nach so einem Geschenk.
Darum darf man beten.
Aber es ist ganz wichtig: Ich kann die Versiegelung nicht anders bekommen als durch den Glauben. Ich glaube an Jesus, gehe den Weg und die Schritte des Glaubens. Dann erlebe ich immer wieder, wie Menschen auf einmal fest werden und das auch fühlen, wissen und haben.
Die enge Verbindung von Wort der Wahrheit und Heiligem Geist
Ja, wie geht das? Es steht nämlich noch mehr da: Ihr habt das Wort der Wahrheit gehört.
Mir fällt beim Bibellesen auf, dass an vielen Stellen immer wieder betont wird, wie eng der Heilige Geist und das Wort Gottes zusammengehören. Denn beides sind Weisen der Offenbarung Gottes in unserer dunklen Welt.
Wenn ich an Jesus glaube, das Wort der Wahrheit, das Evangelium, also die Bibel lese, dann kann der Geist Gottes mich beim Lesen versiegeln. Das bedeutet, dass man nicht auf merkwürdige Handlungen oder Zeremonien warten muss. Man braucht auch keine Boten, die einem das Blaue vom Himmel versprechen. Stattdessen bleibt man bei der Ordnung der Schrift, wie es auch an vielen anderen Stellen steht.
Ich bin an Jesus gläubig geworden, so wie Petrus den Weg gegangen ist. Je mehr er mit dem Wort der Wahrheit lebte, desto mehr hat der Geist Gottes dieses Wort an seinem Herzen versiegelt.
Was habe ich in der Woche gebetet? Ganz schlicht, dass genau das passiert: dass die Menschen sagen, das ist heute für mich gepredigt. Wenn ich ihnen sage: „Dir sind deine Sünden vergeben“, und sie antworten: „Ich weiß es, das Blut Jesu hat alles weggenommen“ – dann geschieht das durch das Wort der Wahrheit.
Niemand kann dich aus der Hand Jesu reißen. Der Geist Gottes versiegelt dieses Wort. Sie wissen es von mir, es gilt für mich. Jesus hat dich lieb, dich persönlich.
Sie lesen in der Schrift, sie lesen und plötzlich kann man die Gedanken nicht mehr abschütteln. Oder sie lesen und sagen: „Ach, das ist für mich.“ Wenn das Wort sie berührt und ihnen in Erinnerung kommt, ist das wunderbar.
Die Versiegelung geschieht durch das Wort der Wahrheit. Das Erste, was kommt, ist der Glaube an Jesus. Und dann geschieht es beim Bibellesen.
Das Siegel Gottes und die persönliche Identität im Glauben
Wenn wir die Bibelstellen zusammennehmen, in denen von einem Siegel die Rede ist, finden wir zum Beispiel in Johannes 6, dass auf Jesus, dem Menschensohn, das Siegel des Vaters ruht.
Die jungen Leute wachsen heute oft ohne dieses Siegel auf. Ich selbst bin in Stuttgart in den Nachkriegsjahren aufgewachsen. Hinter uns lag ein Zweigwerk von IG Farben, das von einer Luftmine getroffen wurde. Die Kinder von heute kennen Luftminen kaum; sie wissen eher, was ein Marschflugkörper ist. Eine Luftmine ist so etwas Ähnliches.
Wir sind durch die Trümmer gestreift und haben uns an den Farben der Fabrik bekleckert. Dabei habe ich ein großes Siegel mit dem deutschen Reichsadler gefunden. In meiner Jugend habe ich viele Versuche mit Siegellack gemacht. Es war eindrücklich. Leider habe ich dieses herrliche antike Instrument, das in den Trümmern lag, bei einem Umzug verloren. Es war ein Siegel mit einem Reichsadler, mit dem man prägen konnte, sodass alles sichtbar bleibt.
Auf Jesus aber ruht das Siegel des Vaters. Das hat Gott der Herr bestätigt. Das haben auch die Menschen damals merken müssen, weil der Geist Gottes durch Jesus wirkt. So wie bei der Taufe, als der Geist Gottes bezeugte: „Das ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“
Der Geist Gottes wirkt im Leben der Menschen oft unsichtbar. Beim Bibellesen, beim Hören der Predigt und in der Gemeinschaft des Volkes Gottes kann der Geist Gottes wirken und bekräftigen, dass Menschen nicht nur selbst glauben können, sondern auch anderen zum Glauben helfen. Das wird für andere sichtbar.
In der Bibel steht immer, dass der Geist Zeugnis gibt. Ich habe es Ihnen vorhin in der Schriftlesung gesagt: Der Geist Gottes gibt Zeugnis unserem Geist. Was bedeutet Zeugnis? So wie im Gericht jemand aufsteht und sagt: „So ist es, ich habe es gesehen.“ Der Geist Gottes sagt: „Das gilt dir!“ Er gibt Zeugnis unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind, weil Jesus für uns gestorben ist.
Er macht die großen Heilstatsachen ganz persönlich aktuell und wichtig. Dann können Menschen es fassen und sagen: „Ja, das gilt für mich.“ Sie müssen nicht ewig an ihren Zweifeln festhalten. Sie dürfen auch sagen: „Jetzt lasse ich sie mal los.“
Zweifel sind eine Gotteslästerung, wie es im ersten Johannesbrief steht. Du kannst nicht, wenn der Heilige Geist dir fortwährend in deinem Gewissen bezeugt: „Ja, das ist wahr, das Wort der Wahrheit“, spüren, dass das Wort Gottes gilt, und dann sagen: „Ich will nicht.“
Dann machst du Gott zum Lügner, heißt es in 1. Johannes 5,6 und Vers 10. Mach doch nicht Gott zum Lügner, mach doch seinen Geist nicht zum Lügner. Er bezeugt sich doch selbst.
Die Bedeutung eines Siegels für Identität und Vertrauen
Als ich sechzehn Jahre alt wurde, durfte ich zum ersten Mal einen Personalausweis beantragen. Ich ging zum Amt für öffentliche Ordnung – Sie wissen ja, wie ordentlich es dort zugeht. Man sagte mir, ich bräuchte eine Geburtsbescheinigung. Die hatte ich jedoch nicht. Ich weiß auch nicht, warum, aber ich stand nicht einmal im Stammbuch meiner Eltern.
Das hat meine Geschwister immer gereizt. Sie sagten oft, ich sei doch im Krankenhaus mit irgendeinem schrägen Typen verwechselt worden. Mein Vater war damals strafversetzt und erhielt nur halbes Gehalt. Vielleicht hatte er aus politischen Gründen Angst vor bestimmten Konsequenzen. Jedenfalls war das ein Problem. Das Amt für öffentliche Ordnung sagte: „Wenn Sie keine Geburtsurkunde vorlegen, bekommen Sie keinen Personalausweis.“
Daraufhin ging ich zum Standesamt, damals in der Stiftsstraße. Dem Mann dort danke ich noch über sein Grab hinaus. Er schaute mich an und sagte: „Wie können Sie beweisen, dass Sie tatsächlich Sie sind? Sie können Ihr Hemd ausziehen, aber darauf steht nicht, wer Sie sind. Schauen Sie in unseren Büchern nach – unter diesem Tag, in diesem Jahr und Monat muss Ihr Name stehen. Aber dass Sie genau diese Person sind, können Sie nicht beweisen. Das kann man wirklich nicht beweisen.“
Dann holte er eine Urkunde, versiegelte sie mit seinem Siegel und sagte, dass ich damit meine Identität habe. Seitdem besitze ich Ausweise – jede Menge. Und es ist sicher: Ich bin es.
Genau das will der Heilige Geist bei Ihnen bewirken. Er will Ihnen diese Identität fest machen. Darum schreit er in Ihnen: „Abba, lieber Vater!“ Er schenkt Ihnen dieses Vertrauensverhältnis zu Gott. So können Sie auch in Anfechtungen, Zweifeln und Nöten sagen: „Vater, ich will zu Dir. Ich bin geborgen bei Dir.“
Obwohl es in unserem Leben viel Verzagen, Tränen und Traurigkeiten gibt, gibt der Geist Gottes immer wieder den freien Blick, den klaren Durchblick.
Die Versiegelung als Anfang eines geistlichen Wachstums
Noch ein letztes Mal: Ja, wenn man solche Dinge hat, möchte man sie auch von der Schrift her umfassend beantwortet wissen.
Die Versiegelung ist nur der Anfang von viel mehr. Ich hätte das besser formulieren können, schade. Versiegelung ist nur der Anfang von viel mehr.
Sie wissen doch, wie es bei Christen oft zugeht. Bei Christen gibt es Behäbigkeit und Trägheit. Da legt man sich hin und sagt: „Ja, ich bin doch Christ, ich bin getauft, ich zahle meine Steuer, und da ist alles okay.“ Behäbigkeit und Trägheit.
Auch bei der Versiegelung gibt es das Problem: „Ich bin versiegelt, ich bin ein Kind Gottes.“ Haben Sie Christen gesehen, die ganz schreckliche Wege gingen und böse Dinge getan haben, aber sagen: „Ich bin ein Kind Gottes, ich habe mich vor 35 Jahren entschieden und irgendwo ein Bekenntnis für Jesus abgelegt“? Oder: „Ich war mal im CVJM oder so.“ Das kann doch nicht sein.
Da steht immer dran, die Versiegelung, das erste Wirken des Heiligen Geistes, ist nur ein Angeld. Was ist ein Angeld? Ratenzahlung.
Unsere Türkei-Reisenden haben da wie die Weltmeister Teppiche eingekauft. Da war so eine Teppichfabrik, und sie haben sich verlocken lassen. Die können ja ihr Geschäft auch und haben gesagt: „Sie müssen nur anzahlen.“ Anzahlen, zehn Prozent, dann bekommt man ein Urkundenzertifikat. Auf der Rückseite vom Teppich schreiben sie noch ihren Namen mit Filzstift drauf, damit er nachher nicht ausgetauscht werden kann. Und jetzt warten sie: Wann kommt endlich mein Teppich? Verstehen Sie, der braucht ja, bis er durch den Zoll geht und so. Wann kommt das endlich? Die Zahlung war doch noch gar nicht vollständig.
Das, was der Heilige Geist mir gibt, wenn er mich versiegelt und mir den Sicherungsschein gibt, sagt Ihnen: So würden Sie eine Reise absichern. Da fällt mir gerade der Sicherungsschein vom Reisebüro ein, die Absicherung. Sie haben ein Anrecht auf die Reise, aber dann müssen Sie ins Flugzeug steigen und losgehen.
Wenn Sie den Geist Gottes haben, wenn er Sie versiegelt hat und Ihnen die großen Heilstatsachen zugesprochen hat, dann geht es erst richtig los. Dann erleben Sie das in der ganzen Fülle. Jetzt möchte ich dem Geist Gottes in meinem Leben Raum geben.
Da steht doch: Ihr seid versiegelt auf den Tag der Erlösung. Wir sind noch nicht erlöst.
Darf ich Ihnen gar nicht sagen, wie es in mir oft aussieht, wie die Sünde Raum hat. Ich sehne mich doch nach der Erlösung.
Jetzt ergreift doch dieses Angeld und nehmt es an!
Die Hoffnung auf die vollständige Erlösung und das Wirken des Heiligen Geistes
Im Alten Testament wird schön erzählt, wie die Israeliten Kundschafter ins Land Kanaan schickten. Diese kehrten vom Bach Eschkol zurück und brachten eine Traube mit. Als Kinder stellten wir uns immer vor, dass es in Israel riesige Trauben gibt, die die Kundschafter auf ihrem Rücken tragen. Unter so vielen Israeliten – ich weiß nicht, ob es Hunderttausende waren, die durch die Wüste gewandert sind – war das ja im Nu geschafft. Es war nur das Vorspiel: Kommt ins gelobte Land, dann habt ihr das.
Der Heilige Geist macht das genauso. Wenn Sie in der Zeitung eine Anzeige sehen, was gerade in einem Geschäft angeboten wird, dann steht da nur ein Exemplar. Doch tatsächlich liegen ganze Regale voll davon. So ist es auch mit den großen Gaben Gottes. Diese sind uns nur als Pfand gegeben. Sie stehen als Unterpfand unseres Erbes, das wir alle erhalten.
Der Geist Gottes will in unserer geistlosen Zeit unaufhörlich tätig sein und die Gemeinde erneuern. Wissen Sie, es ist nur eine Frage des Heiligen Geistes. Es soll nicht durch Heere der Kraft geschehen, sondern durch meinen Geist.
Nimm das doch in deiner Lebenskrise, in deiner Ohnmacht, wenn du mit dem Bösen kämpfst. Für dich ist das heute gesprochen: Der Geist Gottes will dir das noch versiegeln. Für dich gilt das, bis wir es einmal erleben, wenn wir vom Gericht freigesprochen sind und im Endgericht sehen dürfen, was wir geglaubt haben.
Aber die Erlösung soll heute schon durchbrechen. Ich will frei werden von den Bindungen der Sünde. Ich will heute schon herrschen können in meinem Leben, in dem das Böse so triumphiert und so viele Ecken und Kanten sind. Ich möchte, dass der Geist Gottes wirken kann – der Geist, der Jesus erfüllt hat. Denn Jesus soll auch mich verwandeln und neue Werke in mir wirken können.
Dann kommt alles, und ich freue mich, den Weg in Gemeinschaft mit anderen zu gehen. Der Geist Gottes führt mich aus der Vereinzelung heraus. Ich kann mich anderen öffnen und erfahre Freude. Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen und werdet meine Zeugen sein.
Und dann kann man plötzlich mit überzeugenden Worten reden, und der Geist Gottes bekräftigt das Zeugnis bei anderen.
Schlussgedanken zur Versiegelung und dem Wirken des Heiligen Geistes
Zum Schluss sagt jemand: „Ich wünsche die Versiegelung.“ Dann hätte er die Predigt völlig missverstanden, und alles wäre umsonst gewesen.
Jesus hat einmal gesagt, dass dieses böse und götzendienerische Geschlecht immer ein Zeichen begehrt. Begehrt nur Jesus allein und braucht sonst nichts weiter zu begehren. Glauben Sie ihm und lassen Sie den Geist Gottes sein Werk tun. Freuen Sie sich daran! Der Geist Gottes wirkt, Sie können es nicht selbst tun. Es ist ein Geheimnis.
Wir wollen dieses Geheimnis erkennen. Ich will nur Jesus begehren, und der Geist Gottes wird dann wirken. Selbst kann ich wenig tun, außer mich zu öffnen und mich an den Hals von Jesus zu hängen.
Luther sagte einmal in seiner drastischen Art: „Wenn es von uns käme, dann wäre es mit Dreck versiegelt.“ Groß ist die Kraft des Geistes Gottes, der in Ihrem Leben mächtig wirkt.
Seit wann? Seitdem Sie gläubig geworden sind. So steht es hier: im Augenblick des Glaubens. Und er will noch viel, viel mehr von Ihnen ergreifen. Lesen Sie das Wort der Wahrheit und erkennen Sie immer mehr von der herrlichen Gabe! Amen!