Einleitung: Gottes Wirken und unser Gehorsam
Das ist es, was uns oft so Mühe macht, du treuer Gott und Vater: dass wir auch unseren Willen und unseren Eigensinn dir zur Verfügung stellen, damit du daraus etwas machen kannst zum Lobpreis deiner Herrlichkeit.
Dieser Abend soll auch dazu dienen, dass das Reden unseres Bruders und das Hören von uns eine Einheit werden. Wir bitten dich darum, dass du es so fügst, dass wir nicht diejenigen sein müssen, die etwas bringen, sondern dass du mitten hineinkommst und austeilst.
Wir danken dir, dass diese Botschaft immer noch die Botschaft ist, die über das Kreuz, den Tod und die Auferstehung führt. So dürfen auch wir Hörende sein, die als Auferstandene hören, Lebendiggemachte.
Darum erfülle unser Herz mit Freude. Lass uns nicht kleinmütig sein, sondern lass uns nehmen von dem, was du da erreichst, in der ganzen Fülle.
Dir sei Ehre, Lob und Preis, Vater, in deinem geliebten Sohn, unserem Herrn und Heiland Jesus Christus. Amen.
Das erfüllte Leben als Thema des Abends
Heute Abend geht es um das erfüllte und lohnende Leben, das reich und glücklich macht. Dieses Thema hat Jesus immer wieder angesprochen. Er allein gibt das Leben den Durstigen.
Jesus ist die Auferstehung und das Leben. Er erfüllt alle Sehnsüchte nach Leben. Das ist so wunderbar, dass es bereits Mose anspricht.
Mose ist nicht nur der Gesetzeslehrer, den viele in ihm sehen. Er führt nicht in einen Krampf, in dem man sich selbst kasteit und das Leben erzwingen will.
Wir haben bereits über die Gnade und Barmherzigkeit des Herrn gesprochen, durch die wir allein gerettet werden. Heute begegnet uns dieses Thema erneut im fünften Buch Mose, Kapitel 30, wo die Wahl zwischen Leben und Tod dargestellt wird.
Die Nähe des Lebenswortes und die Wahl des Lebens
5. Mose 30 ist ein ganz wunderbares Kapitel, doch wir lesen es hier ab Vers 11.
Das Gebot, das dir heute gegeben wird, ist weder zu hoch noch zu fern. Es ist nicht im Himmel, sodass du sagen müsstest: „Wer will für uns in den Himmel fahren und es uns holen, damit wir es hören und tun?“ Es ist auch nicht jenseits des Meeres, sodass du fragen müsstest: „Wer will für uns über das Meer fahren und es uns holen, damit wir es hören und tun?“
Denn das Wort ist ganz nahe bei dir, in deinem Mund und in deinem Herzen, damit du es tust.
Siehe, ich habe dir heute Leben und Gut, Tod und Böse vorgelegt. Wenn du den Geboten des Herrn, deines Gottes, gehorchst, die ich dir heute gebe; wenn du den Herrn, deinen Gott, liebst, seinen Wegen wandelst und seine Gebote, Gesetze und Rechte hältst, dann wirst du leben und dich mehren.
Der Herr, dein Gott, wird dich segnen in dem Land, in das du ziehst, um es einzunehmen.
Wenn sich aber dein Herz wendet und du nicht gehorchst, sondern dich verführen lässt, andere Götter anzubeten und ihnen zu dienen, so verkündige ich dir heute, dass du umkommen wirst und nicht lange in dem Land bleiben wirst, in das du über den Jordan ziehst, um es einzunehmen.
Ich nehme heute Himmel und Erde zu Zeugen über euch. Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst – du und deine Nachkommen –, indem ihr den Herrn, euren Gott, liebt, seiner Stimme gehorcht und ihm anhängt.
Denn das bedeutet für dich, dass du lebst, alt wirst und in dem Land wohnst, das der Herr euren Vätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, ihnen zu geben.
Sehnsucht nach dem verheißenen Land und die Gefahr des Vergessens
Wissen Sie, was Sehnsucht ist? Richtige Sehnsucht. Die Israeliten waren vierzig Jahre durch die glühend heiße Wüste gezogen. Da bekommen sie Sehnsucht – nur nach einer Flasche Wasser, sauberem Wasser. Sie sehnten sich danach, wieder richtig essen zu können. Frischen Salat, wie heute Abend, und all die Güter, die in einem furchtbaren Wüstenland kaum vorstellbar sind. Man kann sich kaum vorstellen, wie die Israeliten das vierzig Jahre lang durchgehalten haben.
Dann schickten sie Kundschafter aus. Die Kundschafter kehrten zurück und berichteten: „Das ist ein Land, in dem Milch und Honig fließen.“ Damit ist nicht gemeint, dass Milch wie aus Protest aus den Milchkübeln der Bauern fließt. Vielmehr heißt das, dass es dort Kühe gibt, deren Milch man trinken kann, und wilden Honig in den Bäumen, weil dort Bienenschwärme sind. So, wie man es heute erlebt hat, wenn Touristen die Trauben am Bach Eschkoll abschneiden – ganz wunderbar.
Diese Herde blickte sehnsüchtig, wie ein Wüstenwanderer, der fragt: Wann werden wir dort ankommen? Wir waren sechs Kinder in Stuttgart in der schweren Hungerzeit, im Herbst 1945, als wir nicht wussten, was es überhaupt zu essen gibt. Damals haben wir einen Schwur gemacht: Wenn es einmal wieder Sachen zu essen gibt, dann gibt es morgens Frühstück, Schnitzel so groß, Eier und alles dazu.
Sie können sich gar nicht vorstellen, wie unterernährt und hungrig wir damals waren – junge Burschen mit einer großen Sehnsucht danach, diese Güter zu haben. Es wird wunderbar sein, wenn man alles kaufen kann, ohne Lebensmittelkarten, wenn alles frei zugänglich ist. So war die Sehnsucht der Israeliten: Wann werden wir endlich dort ankommen? Die Entbehrungen waren unerträglich.
Dann standen sie am Nebo, dort, wo jetzt der Papst oben war. Von dort sieht man hinüber über den Jordan nach Jericho und in das gelobte Land. Dieses herrliche Land, in dem Pflanzen wachsen, wo es Wasser gibt, wo man auf dem Acker bauen kann, und das ganz groß ist.
Und jetzt sagte Mose als Erstes zu den Israeliten: „Dieses herrliche Land kann euch zum tödlichen Fallstrick werden, zur tödlichen Gefahr!“
Warnung vor der Gefahr, Gott zu vergessen
Liebe Schwestern und Brüder,
das haben wir alle viel zu wenig bedacht: dass uns Gott noch einmal so etwas in Überfülle schenkt. Selbst wenn die äußeren Umstände karg erscheinen, wird niemand von der kommenden Generation so hohe Renten beziehen wie wir. Das ist mir absolut sicher. Denn sie müssen ja alle die Schulden abzahlen, die wir zusätzlich gemacht haben.
Verstehen Sie, wie wir uns heute alles genießen können? Alles steht uns zur Verfügung: der Reichtum dieser Welt. Doch Mose warnt: „Passt auf, tödliche Gefahr!“ Dieses herrliche Land, Milch und Honig, die Güter und alles, was ihr dort habt, ist ein herrliches Land. Aber es wird euch zum Todesland werden, wenn ihr über den Gaben den Geber, den lebendigen Gott, vergesst.
Das ist tatsächlich die riesige Gefahr unseres Lebens. Wie viele Mitchristen haben sich verloren in die Sorgen dieser Welt, in ihre Geldsorgen und in ihre Gesundheitssorgen? Wie viele gläubige Bibelchristen kümmern sich nur noch um die Heilung ihrer Krankheit und darum, wie sie Gesundheit erlangen? Alles dreht sich nur noch um diese Fragen dieses Lebens.
Wenn der Herr Jesus all diese Fragen gelöst hätte, wenn die Glaubenden nie krank würden und nie Geldprobleme hätten – wie es manche Propheten heute behaupten –, dann bräuchte man sich um die Nachfolger nicht zu sorgen. Dann wären alle Kirchen überfüllt, wenn es materiell stimmen würde. Aber es ist nicht so.
Tatsächlich ist es eine ganz große Gefahr, dass wir unser Herz an die irdischen Dinge hängen. Heute ist es natürlich sehr schnell gesagt, dass der Ackermann von der Deutschen Bank schon an Genoveva denkt, wenn er das mit den 25 will, und wenn sie das mit den Peanuts bei ihren Milliarden so verschoben haben und ihre Managergehälter. Aber jetzt reden wir doch mal anders: Wir alle haben unser Herz an die materiellen Dinge gehängt. Es ist uns so, so wichtig, wie wir versorgt werden, wie das mit der Rente ist und wie alles mit dem Äußeren funktioniert.
Da sagt Mose: Passt auf, dass ihr diese Dinge dieser Welt nehmt und sie vor Gott bringt. Das hat er schon im Kapitel 26 so schön geordnet. Wenn Sie eine Bibel haben, dann lesen Sie das dort nach. Die Erstlingsgaben – das machen die Juden ja an dem Tag, an dem wir Pfingstfest feiern. In Israel ist das immer die Erstlingsgabe der Ernte, das Erntedankfest zu Beginn der Ernte. Es gibt auch ein Erntedankfest am Ende der Ernte.
Die Erstlingsgaben werden eingebracht. Wenn Sie mal in Israel reisen und gerade in diesem Zeitraum dort sind, ist es wunderbar, wenn Sie es in einem Kibbutz-Hotel miterleben können. Dort ist es so wichtig, dass man diese Gaben nicht einfach nimmt, so wie wir es tun, und sie dann einfach einschiebt, sondern dass man sagt: Danke, Gott! Er ist der, der dir das gibt. Und man erinnert sich daran, wie man in Ägypten war, wie die Frohnarbeiten waren, und dass Gott der ist, der dich herausgeführt hat und dir das Leben gibt.
Dankbarkeit und die Gefahr der Sehnsucht nach Ägypten
Jetzt haben wir alle in unserer Jugend noch Erntedankfeste erlebt. Da hatten wir fast Heimweh, gerade in den schlechten Zeiten. Wie dankbar war man, dass der Garten getragen hat und keine Missernte kam.
Heute ist das ganz schwierig, auch schon in der bäuerlichen Bevölkerung. Wir sind ja so kompliziert mit dem Milchpreis, mit der Wirtschaft und überhaupt – das alles ist so schwer. Und dann kaufen wir eben beim Aldi. Da braucht man kein Erntedankfest. Oder beim Lidl. Dann ist das dort gelöst.
So wissen wir wieder: Die äußeren Gaben unseres Lebens sind wunderbare Liebeszeichen unseres Herrn. Wenn wir uns noch einmal zurückerinnern an den Wüstenzug, wie die Israeliten, wenn Schwierigkeiten kamen, Sehnsucht hatten nach der kargen Speise, die sie im Gefangenenlager, im Arbeitslager in Ägypten gehabt hatten – nach Knoblauch und Zwiebeln, was sogar noch erwähnt wird –, dann sagen sie: Wir wollen wieder zurück nach Ägypten.
Da war ihre ganze Glaubenstreue schon gebrochen. Um ein bisschen Essen, wenn sie nur das kriegen, dann ist es gut. Dann gehen wir wieder zurück nach Ägypten. Und Mose hat gekämpft: Das kann doch nicht sein, dass euer Herz an den äußeren Gaben hängt.
Wie viel wichtiger ist es für uns, dass wir uns nicht an die äußeren Dinge hängen.
Die Bedeutung des Glaubens im Alltag
Wir haben dieses Lied von Frau Habergel gesungen. Es ist ein schönes Lied, das all die äußeren Dinge unseres Lebens in den Gehorsam des Glaubens einmündet. Das ist ganz wichtig: Es geht nicht nur darum, schöne Jesuslieder zu singen, sondern auch die alltäglichen Dinge – wie Geld, Essen, Gesundheit und alles, was wir besitzen, unseren Leib – in unseren Glauben und unser Wissen hineinzubringen.
Dort wollen wir unserem Herrn begegnen und ihn haben. Denn kein Mensch lebt davon, dass er viele Güter hat – das hat Jesus gesagt. Kein Mensch lebt davon, dass er viel Besitz hat. Die reichen Leute sind betrogen, und wir sind betrogen! Man muss das noch einmal sehen: Wir gehören heute zu den wohlhabenden Millionären, wenn man uns mit den Armen in der Welt vergleicht.
Es gibt tausend Millionen Menschen, die heute vielleicht 14 oder 16 Stunden im Schweiß gearbeitet haben und keinen Euro für diese Arbeit bekommen haben. Deshalb sollten wir einfach wissen, dass das, was uns Gott in Überfülle schenkt, wir genießen dürfen – auch heute, an diesem guten Tag, was wir an Verpflegung und Schönheit hier in diesem Haus genossen haben.
Aber es darf uns nicht zum Fallstrick werden, dass unser Herz dort hängen bleibt.
Warnung vor dem Fluch bei Verlust der Gottesbeziehung
Und jetzt hat Mose das schon, und das ist also wunderbar, im Kapitel 28 ganz deutlich gesagt. Wenn man das noch einmal aufschlägt, ist das schön zu sehen. Dort steht im Vers 15: Wenn du den Herrn, deinen Gott, verlässt und dein Herz nur noch an diese irdischen Dinge hängst, dann wird ein Fluch über dich kommen. Es gibt einen Fluch.
Wir spüren, wie der Zorn Gottes über unserer Welt liegt und dass die Dinge uns nicht mehr befriedigen können. Dann wird verflucht sein dein Backtrog und die Frucht deines Leibes, also deine Kinder, der Ertrag deines Ackers und das Jungvieh usw. Dann werden Krankheiten in deinem Leben kommen, und du wirst sie nicht mehr wegbekommen.
In Vers 27 heißt es: Mit Pocken, mit Grind und Kretze, die nicht geheilt werden können. Es geht weiter: Du wirst tappen, Vers 29, wie ein Blinder im Dunkeln. Vers 30: Du wirst dich mit einem Mädchen verloben, doch ein anderer wird sie heiraten. Du wirst ein Haus bauen, aber ein anderer wohnt darin. Du wirst keinen Segen mehr haben. Einen Weinberg wirst du pflanzen und seine Früchte nicht genießen können.
Wenn du meinst, du könntest das alles mit deinen Gaben bewirtschaften, Vers 31: Dein Esel wird vor deinem Angesicht mit Gewalt genommen werden, den Ertrag deines Ackers und alle deine Arbeit wird, Vers 33, von einem Volk verzehrt, das du nicht kennst. Du wirst wahnsinnig werden, wenn du das alles siehst, wie der Ertrag deiner Arbeit zwischen den Händen zerrinnt.
Vers 40: Ölbäume wirst du haben, aber du wirst dich nicht mit Öl salben. Söhne und Töchter wirst du zeugen und doch nicht behalten. Alle Bäume und Früchte deines Landes wird das Ungeziefer fressen. Das ist der Fluch, der über dieser Welt liegt, wo man Gott nicht ehrt und ihn nicht in den Mittelpunkt stellt.
Und dann noch Vers 64 – ein langes Kapitel, aber es lohnt sich, es mal in Ruhe noch einmal durchzulesen, denn es ist heute so aktuell. Der Herr wird dich zerstreuen unter alle Völker, so erschütternd, wie das Volk Israel überall zerstreut wurde.
Denke einmal daran, was Gott erst an Zorn über die Christenheit ausgießt, über so viel Frömmigkeit, wo man das nicht wirklich dem Herrn heiligt und auch nicht vor ihm ordnet.
In Vers 5 und 6 steht: Du wirst keine Ruhe haben, und deine Füße werden keine Ruhe finden. Der Herr wird dir dort ein bebendes Herz geben, erlöschende Augen und eine verzagende Seele. Dein Leben wird immer in Gefahr schweben. Nacht und Tag wirst du dich fürchten und deines Lebens nicht sicher sein.
Es entsteht ein ganz tolles Bild: Morgens wirst du sagen, ach, dass doch Abend wäre, und abends wirst du sagen, ach, dass doch schon Morgen wäre. Alles wird eine Last in deinem Leben. Du schaffst es psychisch nicht mehr und wirst erdrückt von der Last dieses Lebens.
Dann heißt es: Geht in dieses Land hinein, nehmt es aus der Hand eures Gottes, in der Gegenwart eures Gottes, sonst wird es zu einem ganz furchtbaren Fluch werden. Wählt das Leben!
Die Gabe Gottes als Grundlage für das Leben
Nicht, dass die Bibel gegen die Gaben ist, gegen die wunderbare Ernährung und alles, was dazugehört, sondern wir können sie nur aus der Hand des lebendigen Gottes nehmen.
Woran hängt alles? An unserer Herzensstellung – an unserer Einstellung zu den Gütern dieser Welt, zum Essen, zum Trinken, zu unserem Geld und allem, was wir besitzen.
Paulus hat das wunderbar beschrieben im ersten Kapitel des Römerbriefs. Gott hat diese Welt dahingegeben. Uns begegnet die große Not, dass wir über unseren Berufsalltag so viele Probleme haben. Ja, selbst über Ehe und Familie werden die dicksten Bücher geschrieben, alles ist zu einem Problem geworden: Wie man sich liebt, wie man es machen soll und so weiter. Die Menschen kommen damit nicht mehr zurecht, weil es so problematisch ist.
Und da schreibt Paulus, wie Gott diese Welt dahingegeben hat: Die Menschen haben ihr Herz dem Nichtigen zugewandt, und über diesem ist ihr unverständliches Herz verfinstert. Darum hat sie Gott dahingegeben in ihres Herzens Gelüste, weil sie dem Geschöpf dienen und nicht dem Schöpfer.
Das ist ein furchtbarer Fluch, der über unserem Leben liegt, wenn wir Gott nicht ehren, wenn wir ihm nicht die Herrschaft über alles übertragen und ihn über alles lieben.
Darum ist es so wichtig, dass wir uns nicht an die vergänglichen Dinge dieser Welt binden.
Dankbarkeit und das rechte Verhältnis zu den irdischen Dingen
Nun kann man das ja so schön hier vom Pult sagen, und wir alle sind gebunden. Es ist schön, dass man sich auf das Essen freut und es genießen darf. In der Bibel wird jedoch besonders betont, dass man mit Danksagung vor Gott genießt.
Ich gebrauche all meine wirtschaftlichen Dinge vor Gott und zu seiner Ehre. Ich wende mich ihm zu und erfahre ihn so. Auch wenn es um meinen Urlaub geht, komme ich nicht mit schlechtem Gewissen, sondern sage: Herr, danke, dass du mir auch das gibst und dass ich diese Zeit ganz neu aus deiner Hand nehmen und gebrauchen kann. Das ist so wunderbar.
Dann steht da: Sonst wird der Herr dein Herz beschneiden, er wird es wegnehmen und aus deiner Hand reißen. Das ist ganz furchtbar. Oft gehen wir durch Katastrophen hindurch, und so viel im Leben wird durchgestrichen. Das muss uns erneut Anlass sein, umzukehren.
Ich meine, gerade in diesen Tagen der großen Wirtschaftskrise sollten wir nicht nur sagen, dass sich die obersten Banker bekehren und wieder Vernunft annehmen sollten. Wir alle haben über unsere Verhältnisse gelebt. Wir alle haben immer mehr haben wollen. Deshalb müssen wir uns fragen: Wie können wir ganz anders sein?
Oft ist es auch eine Frage mancher Reich-Gottes-Werke, die immer mehr und immer mehr sammeln und nur vom Geld reden. Lass doch den lebendigen Gott, den Herrn deines Lebens, der Mittelpunkt sein! Das Allerwichtigste in deinem Leben ist, dass Gott dich in seiner Liebe sucht.
Das sagt auch Mose: "Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes." Suche das als Allererstes, dann wird dir das Übrige alles zufallen. Stelle das in die Mitte deines Lebens.
Das Leben im Wort Gottes und die Nachfolge Jesu
Und da machen wir mal gerade weiter im Kapitel 30. Er sagt: Es ist doch ganz nah bei dir, das Leben.
Was ist denn das Leben, wenn du in den Ordnungen Gottes bleibst? Paulus hat dieses Wort noch einmal aufgegriffen. Das kennen Sie aus Römer 10. Dort, wo Paulus über Israel spricht – Römer 9 bis 11 sind ja die Kapitel über Israel – sagt Paulus: Der Glaube kommt aus dem Hören des Wortes Gottes. Und das Hören des Wortes Gottes haben wir ja schon, wo er sagt: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, nicht bloß von den äußeren Dingen.
Aber dieses Wort Gottes ist dir ganz nah, es ist dir ganz nah. Du kannst danach greifen. Du musst nicht zuerst in den Himmel fahren, du musst nicht zuerst über den Ozean reisen, um dieses Wort Gottes zu finden. Du hast es bei dir. Lebe aus dem Wort Gottes, und in diesem Wort Gottes ist das Leben. Das Wort Gottes bringt dir das Leben.
Und das ist genau das, was Jesus aufgenommen hat, als er sagte: Sucht in der Schrift! Er ist die Erfüllung der Verheißungen Gottes, und er bringt das Leben. Er sagt: Ich bin gekommen, damit sie das Leben und überfließende Fülle haben sollen.
Wir können Mose direkt dort hinnehmen, wo er schon hinüberführt in den Neuen Bund. Und das führt uns dorthin, dass allein von Christus her das Leben kommt. Es ist eine große Gefahr, dass wir uns viel zu sehr mit den äußeren Ordnungen unseres Lebens beschäftigen, viel zu sehr an den Problemen unseres Lebens hängen bleiben.
Ich habe die Erfahrung gemacht, gerade bei den Schwierigkeiten, die wir oft haben – bis hinein zu Ehe- und Familienproblemen –, dass wir uns wieder sagen müssen: Es muss zuerst einmal die Beziehung zu Jesus neu aufgerichtet werden.
Wenn zwei Menschen anfangen, ihr Leben zu ordnen und ganz neu auf Jesus hinzuleben, und dann sein Wort miteinander neu entdecken, lösen sich auf einmal die Schwierigkeiten, die sie haben, die Spannungen.
Das ist auch die Problematik, dass man oft ungläubigen Menschen schlecht helfen kann. Wir müssen sagen: Du musst zuerst Jesus kennen, und du musst dein Leben in seinem Licht sehen.
Er ist die Erfüllung all deiner Sehnsüchte. Er gibt dir das Leben in Fülle. Du musst nicht an der äußeren Ordnung deines Lebens hängen bleiben. Viele sagen: Ich muss zuerst mein äußeres Leben ordnen und meine Berufsschwierigkeiten klären. Suche zuerst Jesus, den lebendigen Herrn. Von ihm aus kannst du dann alle Schwierigkeiten deines Lebens ordnen und ein ganz wunderbares Leben finden.
Gottes Segen im Gehorsam und die Folgen des Ungehorsams
Mose hat das in den vorangegangenen Kapiteln noch einmal wunderbar aufgenommen. Er sagt: Wenn du beginnst, dem lebendigen Gott zu dienen – das ist die Hingabe deines Lebens – wirst du plötzlich merken, dass sich vieles verändert. Er nimmt dabei die Stellen auf, an denen vom Fluch gesprochen wurde, und zeigt, dass dein Backtrog gesegnet sein wird, ebenso deine Küchenarbeit.
Du wirst erleben, dass du ein Mädchen findest, das du verloben kannst, und ihr werdet glücklich miteinander sein. Wenn du einen Acker bebauen möchtest, wird er Frucht tragen. Es ist eine Sache des Gehorsams und des Segens Gottes. Er sagt: Das Wichtigste in deinem Leben ist, dass du dem Herrn von ganzem Herzen dienst. Dann lösen sich auch die Schwierigkeiten deines Lebens von innen heraus.
Wenn du aber meinst, du könntest Gott betrügen und ihm den Gehorsam vorenthalten – das ist die Frage deines Glaubens – dann wird plötzlich Schimmel in dein Dach kommen, und dein Haus wird verfaulen. Du denkst vielleicht, wenn du Gott betrügst, könntest du weiterkommen, aber das wird nicht gelingen.
So wunderbar wird hier die Gottesordnung begründet. Es wird gesagt, dass wer ihm von ganzem Herzen dient, mit dem vollen Segen Gottes für sein ganzes Leben rechnen darf. Doch das Wichtigste ist, den Herrn zu finden und ihm zu dienen.
Die Hingabe an Jesus ist der wichtigste Punkt im Leben, weil er allein das Leben bringen kann. Erst wenn er mich herausreißt aus allen sündigen Beziehungen, wenn er mich zur neuen Kreatur macht, wenn er mich zu einem neuen Menschen formt und mein Leben verwandelt, kann ich das Leben wirklich haben.
Paulus nimmt das auf, was Mose sagt. Er betont: Das Wort Gottes ist dir nahe, darin findest du den Herrn. Du musst nach dem Wort Gottes leben und das Leben wählen. So heißt es im Lied: Jesus Christus herrscht als König. Das Leben ist erschienen, das Leben ist da, und du kannst es ergreifen.
Wir dürfen uns an dieser Lebensfreude erfreuen und darin leben. Wir können sagen: Danke, Herr, dass du uns das geben willst. Ich freue mich, wie du mich täglich erhältst, auch wenn unser Körper schon Zeichen des Verfalls zeigt.
Wir dürfen uns freuen, dass der Herr uns bis heute die Lebenskraft gibt. Auch die Speise dürfen wir mit Danksagung genießen. Wir dürfen danken, dass er uns versorgt, auch mit den äußeren Dingen. Alles kommt aus seiner guten Hand.
Deshalb gehört es unbedingt dazu, dass wir unser ganzes Leben in den Gehorsam gegenüber Gott hineinnehmen und ihn über alles lieben.
Gerechtigkeit im Alltag als Ausdruck des Glaubens
Bei Mose wird eindrucksvoll gezeigt, wie er Beispiele sucht und sagt: Wenn du dem Herrn, deinem Gott, dienst und ihn über alles liebst, dann wirst du den Blinden nicht auf einen falschen Weg führen, sondern ihn richtig leiten. Du wirst die Witwe nicht übervorteilen, denn das wirst du dir nicht erlauben. Ebenso wirst du die Waage nicht verbiegen, damit das Gewicht nicht mehr stimmt.
Du wirst den Tagelöhner ausreichend entlohnen. Deshalb ist es mir so wichtig, dass wir heute in unserer Welt, in der wir viele Probleme haben und im täglichen Leben vieles nicht mehr stimmt, uns nicht über diese Sorgen zerstreiten. Es ist entscheidend, dass wir die Menschen wieder zum Glauben an den lebendigen Gott führen. Wer dort steht, der weiß, was Gerechtigkeit im Alltag bedeutet.
Ich denke oft, dass andere Menschen gar nicht verstehen können, was wir meinen, wenn wir sagen, dass die Erfüllung unseres Lebens groß und gehorsam aus einem Leben mit dem lebendigen Gott kommt. Wer an ihn glaubt, der hat das Leben. Er geht diesen Weg, stellt sein Leben zur Verfügung und wird wunderbar versorgt. Er erlebt diese Versorgung auch jenseits der Engpässe und Krisen seines Lebens.
Zeugnis von Glauben in schweren Zeiten
Mein Freund Friedrich Hensler musste einen schweren Weg gehen. Er geriet in die Insolvenz, weil er viel zu viel kostenlos abgegeben und zu viel nach Russland geliefert hatte, ohne dass dort jemals etwas bezahlt wurde. Er hat nie gerechnet, sondern immer mit dem Segen Gottes gearbeitet. Das ist die schwerste Demütigung, wenn man im Alter einen solchen Schritt erleben muss.
Bruder Utsch, der damals die Geschäftsführung übernahm, rief mich bis zur Insolvenz an. Er sagte: „Kümmere dich auch um Friedrich Hensler, damit er nicht völlig abrutscht in irgendeinen Abgrund.“ Ich habe dann bei Friedrich Hensler angerufen. Er sagte: „Wenn nur alles dazu dient, dass Jesus uns ein Reich umso größer wachsen lassen kann und umso wunderbarer wird.“
Da dachte ich: Wenn einer so weit kommt, dass er selbst solch einen schweren Verlust tragen kann, wenn es nur dazu dient, dass die Sache von Jesus gefördert wird, dann ist das etwas Besonderes.
Ich meine damit, dass wir nicht an den irdischen Dingen hängenbleiben sollen. Es ist keine Katastrophe, wenn sie auf der Heimfahrt irgendeinen Kotflügel an ihrem Auto beschädigen und sagen, das sei jetzt furchtbar. Auch wenn Dinge in ihrem Leben kaputtgehen, sollen sie es tragen können.
Der Herr hat es gegeben, der Herr hat es genommen, der Name des Herrn sei gelobt.
Zeugnis eines Glaubens in der kommunistischen Zeit
Ich hatte in Prag einen Freund, der während der kommunistischen Zeit für das Gesundheitswesen verantwortlich war. Er betreute als Personalleiter 5000 Mitarbeiter. Er war ein bekennender Christ der dortigen evangelischen Gemeinden.
Ein mutiger Bekenner hat mir immer gefallen. Er vertrat das Evangelium unerschrocken. Seine Neujahrswünsche verstand er auf besondere Weise: Auf den Briefumschlag klebte er hinten einen Aufkleber mit den Worten: „Ich schäme mich des Evangeliums von Jesus Christus nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die rettet jeden, der daran glaubt.“ Und das alles im Kommunismus.
Es war sehr interessant, als wir ihn einmal besuchten. Er zeigte mir zwei Häuser in der Mitte der Stadt, die ihm früher als Geschäftsmann gehört hatten. Ich fragte ihn, ob es ihn noch wurmte, dass er all das bei der Enteignung durch die Kommunisten verloren hatte. Er antwortete: „Nicht einen Augenblick. Der Herr hat es mir gegeben, und der Herr hat es mir genommen. Jetzt ist nur wichtig, dass ich mit der restlichen Zeit meines Lebens ihm dienen kann.“
Das habe ich sehr bewundert. Ich hätte das nicht so fertiggebracht. Später traf ich seinen Sohn. Er sagte, dass das eine offene Rechnung sei, die er mit den Kommunisten noch klären müsse. Doch er war ungläubig. Er meinte, er habe das Recht dazu. Aber ob wir so die Güter dieser Welt besitzen, ist fraglich.
Ich wünsche Ihnen, dass Sie das rechte Verhältnis zu den Gütern dieser Welt haben. Denn wie Sie sagen: „Sie können mir das Leben nicht bringen.“
Warnung vor der Gefahr, das Herz an irdische Güter zu hängen
Moshe steht kurz davor, das Volk Israel in das gelobte Land zu führen. Dabei warnt er sie eindringlich: „Passt auf, es wird euch zur Todesfalle werden.“ Er erklärt, dass sie Gefahr laufen, ihr Herz an die Dinge dieser Welt zu hängen. Dadurch könnten sie ihre Liebe zum Retter, zum Heiland und zum lebendigen Gott verlieren, der sie doch so wunderbar hindurchgeführt hat.
Tatsächlich ist es oft so, dass wir in Krisenzeiten unseres Lebens Gott viel näher sind. Wenn es uns hingegen gut geht, wird unser Glaubensleben häufig sehr flach. Unter Druck suchen wir dann wieder die Nähe Gottes.
Diese Dynamik birgt eine große Gefahr: In guten Zeiten verlieren wir leicht die Nähe zum lebendigen Gott. Dadurch geraten wir aus dem Gehorsam und entfernen uns von der Nachfolge.
Die Freudenbotschaft des Lebens in Christus
Das Letzte, was mir noch wichtig ist, ist eine ganz große Freudenbotschaft. Eine große Freudenbotschaft, weil wir alle schier erdrückt werden von den täglichen Sorgen. In der Bibel, auch in den Worten Jesu, steht so viel über die Sorgen dieser Welt. Sie sind oft so schwierig, und viele sind so belastet, dass sie kaum noch durchkommen. Sie wissen nicht, wie sie das alles lösen sollen – die Arbeit und die Schwierigkeiten.
Darum ist dieses Wort so wichtig: Wähle das Leben! Suche Jesus, das Leben, die Erfüllung deines Lebens. Wenn du ihn gefunden hast, darfst du ihm auch die irdischen Sorgen hinlegen, die äußeren Sorgen deines Lebens.
Wie viele haben ihr Herz an äußere Dinge gehängt? Ich hatte einen Bekannten, der uns oft eingeladen hat. Er war ein reicher Geschäftsmann und sprach oft ganz freimütig über das Thema Geld. Das war für mich eine große Hilfe. Er fuhr einen wunderbaren Mercedes Sportcoupé, und seine Frau hatte denselben Wagen, ein 450er Sportcoupé. Aber sie hatten keine Kinder. Er hat uns eingeschärft und gesagt: „Die Leute wissen gar nicht, wie wenig Reichtum man überhaupt genießen kann.“
Er sagte: „Seht, ich kann nicht zweimal abends in ein Restaurant gehen.“ Er hat auch nie Urlaub gemacht. Das Haus am Tegernsee hat er nie besucht, weil er so ungern von zu Hause wegging. Er sagte: „Ich kann auch nicht zwei Jacketts übereinander anziehen. Man kann mit Reichtum gar nicht mehr machen als jemand, der wenig Güter hat.“
Da sagen die Leute oft: „Ja, das ist doch aber nicht der Grund.“ Dann erzählte er, dass es in seiner Familie ganz schreckliche Dinge um das Geld gegeben hat. Er verfügte, dass keiner der anderen Verwandten noch einen Pfennig erben sollte. Er brachte das Vermögen in eine Stiftung ein, aus der auch Zwecke des Reiches Gottes gefördert werden.
Das ist eine ganz bittere Erfahrung, die man über die Dinge des Geldes und des Reichtums machen kann. Denn der Reichtum hält einen gefangen.
Schon bei Jesus war die Frage: Kann denn ein Reicher überhaupt selig werden? Er sagt, es sei leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr geht, als dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt. Das geht ja eigentlich gar nicht – schon eine kleine Nadel ist kaum durch ein Nadelöhr zu bekommen. Doch wunderbar, dass Gott auch dieses Wunder möglich macht.
Ich habe reiche Leute kennengelernt, die große Bescheidenheit und Demut gezeigt haben. Sie haben auch einen großen Teil ihres Geldes für die Zwecke des Reiches Gottes zur Verfügung gestellt. Ich will hier keine Namen nennen, aber Sie wissen das und können solche Berichte auch lesen. Sie sind immer wieder beeindruckend und sollen uns Ansporn sein.
Herr, lass mich die Dinge so ordnen, dass sich mein Herz nicht daran hängt! Mach mich weise, wann der Zeitpunkt gekommen ist, unseren Kindern etwas weiterzugeben, und wie ich das alles lösen soll.
Gibt es überhaupt eine evangelikale Familie, in der es keinen Streit ums Erbe gab? Hoffentlich gibt es ein paar, die sagen: „Bei uns hat es nichts gegeben, denn wir hatten nichts zu erben.“ Das ist gut. Aber wenn sich Streit entwickelt, selbst in ganz gläubigen, treuen, bibeltreuen Familien, und plötzlich ungerechte Lösungen getroffen werden, dann ist das ein Ansporn für uns: Lass dir das nicht zu einem Hemmschuh deines Lebens werden.
Gut, dass die Bibel so klar davon spricht: Du hast kein Leben davon, sondern den Tod. Es wird der Fluch deines Lebens sein.
Der Geiz ist eine große Gefahr. Wir Schwaben meinen ja, der Geiz sei ein Gottesdienst. Glauben Sie das nicht! Ich habe ganz fromme Leute erlebt, die noch Stunden vor ihrem Tod ihr Testament nicht geordnet hatten. Und da sind ganz dunkle Dinge in der Familie abgelaufen.
Achten Sie darauf, dass diese Dinge in Ihrem Leben geordnet sind. Denn Jesus muss der Herrscher sein, auch über alle unsere irdischen Belange. Wir wollen Christus in unser Leben hineinziehen, weil er uns die Erfüllung des Lebens gibt.
„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das Übrige alles zufallen.“ Wenn der lebendige Christus in Ihrem Leben ist, dann wissen Sie, wie Sie mit allen Sorgen umgehen können.
Vorbild der Diakonisten und das rechte Herz zu den Gütern
Unsere lieben Diakonisten sind ein wunderbares Vorbild, besonders durch ihre oft bescheidene Lebensweise. Viele kennen das aus dem Missionsdienst oder anderen Werken im Reich Gottes. Diese Menschen geben uns immer wieder ein Beispiel, das sie nicht geben müssen. Sie müssen sich nicht zurückziehen, doch sie kleben nicht mit ihrem Herzen an den Gütern dieser Welt. Stattdessen sagen sie: „Herr, mach mich frei, damit ich darüber stehen kann und deine Güter zu deiner Ehre einsetzen kann.“
Das Wort Gottes ist dir ganz nahe. Es ist das Wichtigste, denn hier begegnet dir der Herr. Es ist wunderbar, dass Jesus dieses Wort in Erfüllung gebracht hat. Er schenkt uns ein Leben, in dem wir einen lebendigen Herrn haben. So können wir ihm unsere Sorgen anvertrauen und erleben, wie er uns durchhilft.
Auch in den irdischen Dingen erfahren wir gerade diese herrlichen Wunder – nicht nur in der Hungerzeit oder Nachkriegszeit. Das erleben wir zum Beispiel im Krankenhaus, wenn wir nach langer Zeit wieder den ersten Löffel Schleimsuppe essen dürfen. Dann merken wir: „Herr, das ist ein Geschenk.“ Und es kommt von Herzen, wenn wir vor dem Essen beten.
So wie es Bruder Laia immer wieder schön tut, freuen wir uns und sagen: „Ach, das ist eine Gabe unseres Herrn.“ Zu seiner Ehre soll es uns dienen. Wir wollen dankbar sein für die Rente, die wir erhalten, dafür, dass wir leben können, versorgt sind und ein Dach über dem Kopf haben. Auch das Auto, mit dem wir fahren, soll zur Ehre unseres Herrn dienen.
Die Güter dieser Welt dürfen unser Herz nicht beschätzen. Wähle das Leben und lass dir das nicht zum Hindernis werden. Wähle das Leben!
Das Leben in Christus als Quelle der Erfüllung
Das Leben liegt im lebendigen Herrn Jesus Christus, wo Gott zu uns kommt. Er will die Dinge unseres Lebens ordnen, auch in den ganz äußeren Bereichen. Wir dürfen ihm diese Dinge überlassen.
Auch in schweren Krankheitszeiten ist seine Nähe und Gegenwart nötig. Hier ist eine klare Entscheidung gefragt: Will ich mit meinem Leben Christus dienen? Es reicht nicht aus, nur den Glauben zu tragen und die anderen Bereiche wie wirtschaftliche und berufliche Dinge außen vor zu lassen.
Wie wunderbar ist es, dass unser Herr uns auch in der Berufswahl führt, ebenso bei der Frage, wo wir unseren Wohnsitz nehmen sollen. „Herr, leite uns!“ Es ist herrlich, seine Führung auch in diesen äußeren Dingen zu erleben.
Alle Schätze dieser Welt können uns nicht das Leben geben. Heute gibt es Millionen und Abermillionen Menschen in unserem Volk, die Geld und Überfluss haben, aber nicht das Leben. Was nützt jemandem der Besitz von hundert Millionen Euro? Was soll er damit anfangen? Er kann das Essen nicht so genießen, wie wir es heute Abend in der Gegenwart unseres Herrn genossen haben.
Deshalb sollen wir mutig immer wieder sagen: Die Fragen des Geldes sind nicht das Wichtigste. Jesus wurde einmal gebeten, in einer schwierigen Erbschaftsangelegenheit zu vermitteln. Er sagte: „Ich mache da nicht mit.“ Was soll ich erbschlichten? Er hat die Botschaft vom Leben gebracht. Wer diesem Herrn dient, kann die Dinge in seinem Leben richtig einordnen.
Ich bin Mose so dankbar, dass er uns sagt, wo die Quelle des Lebens ist: Ergreife das Leben, liebe den Herrn, deinen Gott, folge ihm und hänge ihm von Herzen an. Dann kannst du unter dem Segen Gottes leben.
Es ist wunderbar, dass wir diesen Zuspruch haben. Auch die Ordnungen, die uns Gott gegeben hat, wollen nur eines: das Vertrauen auf den Herrn. Setze dein Vertrauen auf ihn und vertraue ihm in allen Dingen. Das ist wichtig in unserem Leben, damit der Herr uns eindeutig und klar führt.
Bei dir, Herr, ist die Quelle des Lebens, und in deinem Licht sehen wir das Licht. Wer will, der trägt sich tot. Wir reisen abgeschieden, sind mit wenigem zufrieden und brauchen es nur zur Not, sagt der Teersteckner. Doch unsere Taschen sind voll, und manchmal ist es ganz schwer.
Es ist wunderbar, wenn wir wieder die Ausrichtung auf den lebendigen Herrn haben und das erfüllte Leben genießen können. Dann können wir danken: „Er versorgt mich.“ Wir sind überreich beschenkt mit ihm.
Schlussgebet: Dank und Bitte um ein reines Herz
Wir wollen beten, lieber Herr. Ganz herzlichen Dank, dass du uns dein Wort gibst und es bei uns erfüllst und einlöst.
Ach Herr, unser Herz ist immer wieder gebunden an diese irdischen Dinge. Dann kommen Neid, Geiz und Habsucht, die Wurzel allen Übels.
Ach Herr, unser Herz ist auch von so viel Bösem besetzt. Reinige uns, damit wir dir von Herzen dienen können. Lass unser Herz frei werden, damit wir mit allen äußeren Dingen, die du uns anvertraust, rechte Haushalter sind. So wollen wir dir dienen und dich darüber groß machen.
Herr, wir sind auch immer wieder bedrückt über so viel Not in dieser Welt. Zeige uns, wie wir mit unseren Mitteln helfen können. Lass keinen Cent in einen falschen Kanal gelangen, sondern dass alles zu deiner Verherrlichung und zum Ruhm deines Namens dient.
Wir wollen dich bitten für unser Volk und für unser Land, wo so viele Menschen nach Leben hungern, obwohl du allein Leben, Erfüllung und Befriedigung geben kannst. Wie viele Menschen sind enttäuscht im Überfluss, weil sie dich nicht haben, den lebendigen Herrn.
Gebrauche uns, dass wir rechte Zeugen sind, dich groß machen vor der Welt und deinen Namen bekennen. Amen.