Also, es ist für mich eine große Freude, hier sein zu dürfen.
Kurz zu meiner Person: Ich komme aus dem Nordosten Deutschlands, also ein echter Vollblut-Ossi. Wir leben dort seit 22 Jahren und betreiben ein christliches Freizeitgelände namens Reiherhals. Außerdem bin ich zuständig für den Daniel Verlag. Ich bin seit 36 Jahren mit meiner Frau Ute verheiratet, die leider heute nicht dabei sein kann. Wir haben sechs Kinder, liebevoll „Erbschleicher“ genannt, und elf Enkelkinder. Jetzt freue ich mich auf diese Stunde mit euch.
Mehrere Leute haben mich gefragt, was es eigentlich soll, dass sie sich hier einen Vortrag anhören müssen, der „vergeigt“ heißt – schließlich sind sie ja auf der Kreatikon. Das freut mich natürlich, dass euch das ein bisschen verunsichert. Ich glaube nämlich, dass genau das das Zentrum dieser Tage ist: Warum seid ihr eigentlich hier? Warum tut ihr euch das an, einen Vortrag nach dem anderen zu hören, euer Menschenbild und euer Gottesbild zu entwickeln? Wozu soll das am Ende führen?
Ich habe viel mit jungen Leuten zu tun und in letzter Zeit viele junge Christen kennengelernt, die so entschieden und freudig dem Herrn folgen. Das macht mir große Freude. Aber ich habe auch junge Menschen getroffen, die sich so sehr auf den Herrn verliebt haben, dass sie zunächst ihr Leben vergeigt haben. Sie haben es gegen die Wand gefahren, haben Gott „ade“ gesagt und sind dann nach fünf oder sechs Jahren zurückgekommen. Sie haben mir all ihre Narben gezeigt und gefragt: „Klaus, warum ist uns das nicht erspart geblieben?“
Und genau deshalb bin ich hier, auf der Kreatikon. Ich bin gestern Abend mit dem Zug aus München angekommen, eine sechsstündige Fahrt. Zuvor war ich noch auf einer anderen Konferenz. Aber wenn mein Herz aufgeht, dann, wenn ich so viele junge Leute sehe. Ich möchte, dass ihr euer Ziel erreicht, dass ihr nicht einfach „vorbeiballert“ oder, wie es in diesem Buch heißt: „Wie du dein Leben bis dreißig vergeigst“ – also dass ihr es vermasselt oder nicht dort ankommt, wo ihr ankommen sollt.
Zu Beginn möchte ich euch sagen, was ich mit euch vorhabe: Ich habe 55 Minuten Zeit. Ich möchte einen Zielgedanken äußern, etwas dazu sagen, wie man dorthin kommt, erklären, was die Kreatikon damit zu tun hat, und dann einfach anfangen.
Das Ziel ist die Frage, die man sich stellt: Wer bin ich eigentlich? Und das ist ja die Kernfrage der Kreatikon.
Dazu eine kleine Geschichte: Wir sind jedes Jahr auf der Leipziger Buchmesse als Verlag vertreten. Dort stellen wir Bücher aus, zum Beispiel „Kreatio“. Dann kommen junge Leute, die oft regelrecht durch die Messe gehetzt werden. Die ganzen Schulklassen müssen sich die Buchmesse ansehen.
Diese jungen Leute stehen dann vor unserem Stand und sehen ein Banner mit dem Schriftzug „Kreatio“. Sie sagen dann zu mir: „Ach, das sind die durchgeknallten Kreationisten.“ Ich antworte: „Moment, durchgeknallt? Setz dich bitte erst mal hin, du bekommst erst einmal einen Kaffee von den durchgeknallten Kreationisten.“
Dann bekommt der junge Mensch auch noch einen Keks, einen zweiten Keks und vier Gummibärchen. So kommen wir langsam ins Gespräch. Wenn wir uns langsam angefreundet haben, frage ich ihn: „Darf ich dir eine Frage stellen?“ Er antwortet: „Rück raus, Alter!“ Dabei sehe ich überhaupt nicht alt aus.
Ich sage: „Pass auf, meine Frage lautet folgendermaßen: Was denkst du, wer du bist? Du hast die Wahl zwischen Geschöpf Gottes oder sinnloser Anhäufung von Molekülen.“ Er fragt: „Alter, gibt es auch noch eine dritte Variante?“ Ich antworte: „Nee, Junge, gibt es nicht. Das ist krass, oder?“
Ich sage weiter: „Ob du das jetzt krass findest oder nicht, hast du schon mal darüber nachgedacht? Darf ich fragen, wie alt du bist?“ Er sagt: „15.“ Ich sage: „Du läufst jetzt schon 15 Jahre über die Erde, verbrauchst das ganze CO2 hier und atmest einfach so vor dich hin. Und du hast dir noch nie die Frage gestellt, wer du eigentlich bist?“
Ich fahre fort: „Du hast nur zwei Varianten, und du stehst jetzt hier vor unserem Stand und lachst mich aus, weil ich an eine Schöpfung denke. Was ist deine Alternative?“ Er antwortet: „Meine Alternative ist, dass ich sinnlos geboren wurde, sinnlos über die Erde laufe und sinnlos sterben werde.“
Ich sage: „Das begeistert mich überhaupt nicht, dieser Ansatz. Und ich weiß auch nicht, warum ich schlechter dran sein sollte als du.“
Dann würde ich euch am liebsten die Fotos von den Gesichtern der jungen Leute zeigen. Sie schauen etwas irritiert und sagen dann, wenn sie ehrlich sind: „Ich habe noch nicht darüber nachgedacht.“ Das finde ich so krass, oder?
Ich unterstelle jetzt mal: Vielleicht bist du in der christlichen Gemeinde groß geworden, sitzt seit 20 Jahren auf deinem Stuhl, aber darf ich dich mal fragen, ob du dir schon mal die Frage gestellt hast, wer du eigentlich bist, worum es überhaupt geht, was die Entscheidungen bedeuten, die du heute triffst, und welche Folgen sie haben?
Dazu möchte ich euch einladen. Ich bin nicht das schlechte Gewissen hier vorne, sondern ich will euch einfach motivieren. Also: Bist du ein Geschöpf Gottes oder eine sinnlose Anhäufung von Molekülen? Ich glaube, das ist eine Argumentation, mit der ihr zumindest eurem Banknachbarn in der Schule eine schlaflose Nacht bereiten könnt.
Es ist doch berechtigt, die Frage zu stellen: Wer bin ich eigentlich? Wenn ich merke, ich bin jetzt wach geworden und lebe hier, und mein Leben fängt an, langweilig zu werden – mit 17 fängt das Leben an, langweilig zu werden – dann muss ich doch irgendwo in meinem Leben einen Sinn finden. Man kann doch nicht einfach so vor sich hinleben.
Ich habe gestern im Zug gesessen, BCE. Vor mir waren zwei Sitze, und ich konnte gerade so durchschielen. Dort saßen zwei Mädchen, die ich auf etwa acht bis zehn Jahre schätzte. Dummerweise oder glücklicherweise konnte ich genau auf ihr Handy schauen.
Also habe ich eine kleine Studie gemacht. Das eine Mädchen, auf dessen Handy ich schauen konnte, verbrachte fünf Stunden damit, Bilder von sich zu machen. Sie ließ diese durch verschiedene Filter laufen, verpasste sich eine lange Nase oder baute ihren Körper entsprechend um. Die Bilder postete sie immer wieder und wartete darauf, wie viele Likes sie bekam.
Nach vier Stunden dachte ich: Das ist doch krass, wann hört sie eigentlich auf? Früher saß ich im Zug und habe ein Buch gelesen. Das lernt man ja noch in der Schule, oder? Lesen.
Ich habe kürzlich eine neue PISA-Studie gehört, die besagt, dass ein Viertel aller Kinder am Ende der vierten Klasse nicht lesen kann. Für mich als Verleger ist das ziemlich schlecht. Ich weiß nicht, ob das Mädchen lesen konnte, aber ich dachte: Wahnsinn!
Wenn sie morgen wieder Zug fährt, wird sie wieder fünf Stunden vor ihrem Handy sitzen, sich die Nase langziehen und das nächste Woche noch machen. Sie wird es nächstes Jahr machen, ihr ganzes Leben lang. Irgendwann wird sie 88 sein und keine lange Nase mehr ziehen. Aber sie wird sich fragen: Was sollte das alles?
Das würde ich euch gerne mitgeben: Stellt euch diese Frage nicht zu spät, denn das Leben vergeht einfach.
Wisst ihr, warum ich euch so beneide? Weil ich so alt bin. Ich bin 63 und kann keinen Tag meines Lebens zurückspulen. Es ist einfach vorbei. Und nicht jeder Tag in meinem Leben war sinnerfüllt, das könnt ihr euch wohl vorstellen.
Es gibt so viele Tage in meinem Leben, an denen ich denke: Wenn ich die noch einmal leben könnte! Aber ich kann sie nicht noch einmal leben.
Ihr habt vielleicht ein Durchschnittsalter von siebzehn, wenn ich die älteren Semester, die nicht hierher gehören, mal wegrechne. Wenn die Entrückung noch nicht stattfindet und Gott gnädig mit euch ist, und ihr so alt werdet wie ich, dann habt ihr jetzt noch ungefähr vierzig Jahre vor euch.
Das sind mal dreihundertfünfundsechzig Tage im Jahr. Und ich habe die Frage an euch: Was wollt ihr denn damit machen?
Könnt ihr euch vorstellen, dass das Leben mit Gott spannend ist? Es ist wirklich sehr spannend. Wisst ihr, was ich im letzten halben Jahr erlebt habe? Ich erzähle das nicht, um anzugeben. Ich möchte euch einfach nur ein bisschen an meinem Leben teilhaben lassen.
Vor ungefähr einem Jahr habe ich einen Vortrag gehalten und mich darin negativ zur Abtreibung geäußert. Ich sagte: „Wisst ihr was? Wir müssen mit offenen Augen durch unsere Welt gehen. Wir können das Elend nicht einfach spurlos an uns vorüberziehen lassen.“ Nicht, dass wir jetzt alle die Welt retten wollen – das meine ich nicht. Aber dass Kinder im Mutterleib getötet werden, das ist einfach grässlich. Und ich habe den Eindruck, dass wir Christen nicht wirklich etwas dagegen unternehmen.
Dann haben mich einmal junge Leute gefragt: „Klaus, hast du noch Träume?“ Und ich antwortete: „Ja, ich habe einen Traum. Ich träume von einem großen Haus mit einem langen Flur. Rechts und links sind überall Zimmer. In jedem Zimmer wird ein Kind geboren, das sonst abgetrieben worden wäre.“
Was passierte? Fünf Monate später erhielt ich einen anonymen Brief. Er war mit einer Schreibmaschine geschrieben. Wisst ihr, was eine Schreibmaschine ist? Das ist so ein altes Gerät, auf das man tippt, und dann kommen Buchstaben heraus. Also muss es eine ältere Person gewesen sein. Unten auf dem Brief war ein Stempel mit fünf Broten und zwei Fischen. Der Text war ziemlich kurz: „Lieber Bruder, ich habe deinen Vortrag gehört, ich teile dein Anliegen. Hier hast du 100 Euro, das ist der Grundstock für dein Haus.“
Ich nahm den Brief und die beiden 50-Euro-Scheine. Dann sagte ich zu meiner Frau: „Wir haben ein Problem.“ Ich weiß nicht, wo der Brief herkommt, aber Gott muss sich etwas dabei denken. Ich hatte das bisher immer nur gesagt, aber nie gedacht, dass ich tatsächlich ein Haus bauen würde. Leider habe ich keinen russlanddeutschen Hintergrund, sonst würde ich gleich ein großes Haus bauen.
Ich habe mich trotzdem ein bisschen gefreut. Ich habe den Brief und die beiden 50-Euro-Scheine an die Wand gepinnt, das ist mein Büro im Verlag. Jeden Tag bete ich: „Herr, vielen Dank für den Brief, aber kannst du mir bitte mal erklären, was das soll?“ Er hat es mir erklärt.
Vier Wochen später kam der nächste Brief. Kein Text, nur ein Blatt Papier mit dem Stempel, fünf Brote und zwei Fischen, und wieder 100 Euro. Inzwischen sind acht Monate vergangen. Wer von euch ist rechnungsfähig? Wie ist mein Kontostand? 800 Euro, könnte man sagen, wenn man daran denkt, dass das Geld immer gleichmäßig hereinkommt. Aber manchmal waren auch 150 Euro drin. Mein Kontostand beträgt jetzt 1200 Euro – und mein Problem wird immer größer.
Ich sage zu Gott: „Hör auf damit, ich weiß nicht, was ich machen soll.“ Vor vier Wochen bekam ich eine Mail von einem Bruder, der sogar seinen Namen nennt. Er schreibt, wo er herkommt – aus einer russlanddeutschen Gemeinde – und ich lese euch die Mail mal russlanddeutsch vor:
„Bruder Klaus, dein Gebet ist erhört.“ Ich frage: „Was hast du für ein Problem?“ Und dann schreibt er mir: „Wir haben bei uns vor der Gemeinde vier 40-Tonnen-Trailer stehen. Auf diesen Trailern sind zwei Einfamilienhäuser, die schenken wir dir. Besorg ein Grundstück, wir kommen hin, wir bauen sie auf.“
Da dachte ich: Ein Leben mit Gott kann auch anstrengend sein. Zum Glück schreibt er vier Tage später eine zweite Mail: „Bruder Klaus, tut mir leid, die Häuser sind jetzt in Rumänien. Aber Bruder Klaus, denke daran, die nächsten Häuser gehören dir.“
Dann erzählt er mir, dass er in seiner Gemeinde einen Vertrag mit Massahaus hat, einem Fertighausbauer. Wenn die Musterhauscenter abbauen, kommt diese Firma zu der Gemeinde und sagt: „Ihr baut die Häuser ab, hinterlasst den Boden besenrein, und die Häuser gehören euch.“ Er sagt: „Wir kriegen im Schnitt pro Jahr ein Haus von denen geschenkt. Die nächsten Häuser gehören dir.“
Jetzt frage ich euch: Ist ein Leben mit Gott langweilig oder nicht? Früher war ich auf Jugendtagen und habe immer Geschichten von Hudson Taylor und Georg Müller erzählt. Dann komme ich nach Hause, meine Frau, die für eine Frau relativ nüchtern ist – sie ist total lieb, aber auch ein wenig sachlich – sagt zu mir: „Klaus, weißt du was? Du immer mit deinen Geschichten von Hudson Taylor und Georg Müller. Wie schön wäre es, wenn wir mal unsere eigenen Geschichten erzählen könnten.“
Ich sage: „Ja, wow, da müssen wir erst mal welche erleben.“ Dann stellt sich die Frage: Ist der Gott, an den ich glaube, ein anderer Gott als vor zweihundert Jahren? Kann er das heute nicht mehr tun?
Genau das habe ich im letzten Jahr erlebt, was ich euch jetzt erzählt habe. Und das ist nicht das einzige Wunder, das ich mit Gott erlebt habe.
Warum erzähle ich das? Nicht, um euch zu beeindrucken, wirklich nicht. Ich erzähle das, weil ich euch wünsche, dass ihr jetzt in eurem Leben beginnt, mit Gott bewusst zu leben und Gott etwas Großes zutraut. Dazu müssen wir wissen, wer wir sind.
Jetzt kommen wir langsam zum Thema. Oh Mann, du bist doch verantwortlich hier, kannst du die Zeit stoppen? Gab es bei Joshua auch rückwärts? Wer formuliert mein Ziel, wenn ich Gottes Geschöpf bin? Dann doch der Schöpfer.
Jetzt kommen wir zur Antwort. Diese Antwort finde ich so wichtig, und prägt euch bitte diesen Vers ein: In Kolosser 1,16 steht: „Alle Dinge sind durch ihn und für ihn geschaffen.“
Eine zweite Stelle ist Römer 11,36: „Denn von ihm und durch ihn und für ihn sind alle Dinge.“
Und in 1. Korinther 8,6 heißt es: „So ist doch für uns ein Gott, der Vater, von dem alle Dinge sind und wir für ihn, und ein Herr Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.“
Und das ist ja irgendwie auch logisch. Gott ist der Schöpfer, der Gott ist der Töpfer, der an seiner Scheibe steht und den Menschen formt. Wenn Gott etwas macht und den Menschen schafft, dann hat er doch das Recht zu sagen: Diese Person, die ich gerade gemacht habe, die gehört mir, und ich habe sie für mich geschaffen.
Habt ihr schon mal darüber nachgedacht bei eurer ganzen Lebensplanung? Vielleicht denkst du, meine Lebensplanung ist Großhaus und mindestens ein Fünfer BMW. Ich habe nichts dagegen, dass du in einem großen Haus wohnst, ich habe nichts dagegen, dass du Auto fährst, aber es ist doch einfach zu billig, oder? Es ist zu billig.
Sondern die Kreatur ist dafür da, dass dir klar wird: Ich habe einen Schöpfer, und dieser Schöpfer hat mich geschaffen – übrigens einmalig. Und wenn ich heute sehe, wie unsere Gesellschaft junge Menschen in den Schulen durch den Gender-Wahnsinn und den Mädchen einredet, wenn sie durch ihre normale pubertäre Krise gehen, vielleicht steckst du im falschen Körper, dann werde ich immer wahnsinnig.
Dann möchte ich euch – und jetzt machen wir endlich mal die Bibel richtig auf – an den Vers erinnern aus Jesaja 43,4: „Weil du teuer und wertvoll bist in meinen Augen.“
Botschaft an alle Mädchen zwischen dreizehn und achtzehn: Niemals und niemals in deinem Leben wirst du dich wiederfinden in einem falschen Körper. Merk dir das bitte. Warum? Weil Gott doch keine Fehler macht.
Gott hat dich geschaffen, und nach 1. Mose 1,27 hat er den Menschen in zwei Varianten geschaffen. Das ist kein Zufall, das ist eine Bestimmung. Und weil wir in einer gottlosen Zeit leben, in einem gottlosen Deutschland, in einem gottlosen Europa, kommen die Menschen auf die Idee und sagen, dass ich das männliche Geschlecht habe, das sei ein Determinismus, den ich einfach ablehne.
Wer ist denn Gott, der mir vorschreiben kann, wer ich bin? Auch da werden wir eingreifen. Der Mensch greift ein, und das Gesetz 2024 ist beschlossen, dass du einmal im Jahr dein Geschlecht ändern kannst. Die Folge wird sein, dass sich die Menschen zerstören, und du willst dich nicht zerstören.
Deswegen möchte ich dir das dermassen unter die Nase reiben und ins Herz schreiben, dass du niemals auf die Idee kommst, im falschen Körper stecken zu sollen. Und wenn du ein Identitätsproblem hast, dann wirst du hoffentlich Älteste in deiner Gemeinde finden, die mit dir darüber reden und mit dir zusammen beten.
Also, wir haben einen Schöpfer. Und wenn ich einen Schöpfer habe, dann legt der Schöpfer fest, wozu ich geschaffen bin.
Ich war schon einmal in Dänemark, auf der Insel Ærø. Dort gibt es ein kleines Dorf namens Ærøskøbing. Es wirkt wie ein Fotomodell: Man läuft durch enge Gassen, überall wachsen herrliche Stockrosen, und fast jeder Zweite hat vor seiner Tür ein bunt lackiertes Fahrrad stehen, das er als Geranienständer benutzt.
Für mich ist das ein klassisches Beispiel für Zielverfehlung. Meine Frau hat es sehr gut gefallen, aber auf der Heimfahrt habe ich ihr erklärt, dass ein Fahrrad eigentlich nicht dafür gedacht ist. Es ist nicht schlimm, wenn man zu Hause ein Fahrrad umbaut und als Blumenständer benutzt. Aber man muss dabei bedenken: Ein Fahrrad ist nicht dafür gebaut. Man kann stattdessen zu Obi gehen und normale Blumenkästen kaufen.
Genauso ist es mit uns, wenn wir über uns selbst nachdenken. Wir merken: Ich bin ein Geschöpf Gottes. Irgendwann muss ich wach werden, das Handy mal weglegen, die Stöpsel rausnehmen, das Handy ins Aquarium legen und mich fragen: „Okay, Klaus, oder besser gesagt, Martin, wer bin ich eigentlich?“ Die zweite Frage lautet: „Bin ich Fahrrad oder Blumenständer?“ Wozu bin ich eigentlich geschaffen?
Dann wird Gott dir antworten: „Weißt du was, Martin, ich habe dich so herrlich gemacht. Ein schöner Bart, die Ohren liegen besser an als bei mir, alles ist perfekt. Gut, du trägst eine Brille, aber das gibt sich vielleicht noch. Irgendwann brauchst du die Brille nicht mehr.“ Und dann sagt Gott: „Weißt du, ich habe dich nicht nur gemacht, sondern ich habe dich für mich gemacht.“
Dann spürst du einen Ruck durch deinen ganzen Körper und denkst dir: „Okay, wenn das so ist, dass ich für Gott gemacht bin, dann muss ich ihn doch irgendwann mal fragen: Was soll ich denn eigentlich machen?“ Diese Fragen freut Gott sich zu hören. Er freut sich, wenn du das kapierst und irgendwann zu ihm kommst und sagst: „Okay, Gott, das habe ich jetzt verstanden.“
Ich bin gestern Abend gerade von der Kreatikon nach Hause gekommen. Dort hat ein durchgeknallter Typ vorne geredet. Er hat die ganze Zeit auf mich eingeredet, dass mein Leben einen Sinn hat und dass ich sogar für Gott geschaffen bin. Dann blättere ich meine 63 Jahre zurück und mache eine ehrliche Bestandsaufnahme. Ich frage mich: „Gott, wie viele Jahre in meinem Leben habe ich eigentlich für dich gelebt? Oder wie viele Monate? Oder habe ich bisher überhaupt nicht für dich gelebt?“
Wisst ihr was? Die Entscheidung müsst ihr selbst treffen. Ich kann sie hier nicht für euch treffen. So sehr ich euch das auch einbläuen und einreden würde und meine ganze Überredungskunst aufwenden würde, um zu sagen: „Moin, geh einfach mal heute Abend kalt duschen, leg dich auf dein Bett und rede ganz ehrlich mit Gott.“ Dann sagt ihm Folgendes: „Gott, ich habe heute kapiert, dass ich dein Geschöpf bin. Ich habe als zweites verstanden, dass du mich für dich geschaffen hast. Und ich habe die dritte Frage: Bitte mach mir klar, wie das in meinem Leben aussehen soll.“
Ich weiß ja auch nicht, was Gott mit dir vorhat. Ich bin ja nicht Gott – und ich bin sehr dankbar dafür. Aber Gott hat doch einen Plan mit euch.
Ich habe eine alte Geschichte ausgegraben von einem Missionar namens Sloane, der 1870 in Schottland lebte. Er hörte, dass auf den Färöern – einer kleinen Inselgruppe zwischen Schottland und Island – etwa 50 Menschen lebten, die alle versoffen waren und nicht mehr in die Kirche gingen. Da sagte er: „Da muss ich hin, ich muss ihnen das Evangelium verkündigen.“
Also zog er um und verbrachte zwanzig Jahre damit, diese Inseln zu bereisen. Unter unmöglichen Bedingungen arbeitete er dort, doch es passierte zunächst nichts. Nach zwanzig Jahren kam die erste Frau zu ihm und ließ sich taufen. Zehn Jahre später gab es auf sechzehn der achtzehn kleinen Inseln eine Gemeinde. Am Ende hatten sich zwanzig Prozent der Bevölkerung bekehrt.
Als der Mann 1914 starb, konnte er ruhig auf seinem Bett liegen und sagen: „Mein Leben war nicht umsonst.“ Ich habe diese Geschichte in einem Buch aufgeschrieben. Als ich das gelesen hatte, bin ich dorthin geflogen. Ich wollte mir das selbst ansehen.
Dort traf ich Christen, die mich an ihre heiligen Orte führten. Hier war Sloane, dort gründete er die Gemeinde, und dort geschah dies und jenes. In der Hauptstadt der Färöer, Tórshavn, leben nur etwa 5.000 Menschen. Das größte Gebäude in der Stadt ist nicht die Oper oder das Theater, sondern die christliche Gemeinde mit 800 Plätzen. Überlegt mal: 5.000 Einwohner und 800 Plätze!
Als ich die Geschichte gelesen habe, dachte ich immer: Wenn ich traurig bin, gibt es nichts Besseres, als ein gutes Buch zu lesen. Nein, das war jetzt ein Scherz. Dann lese ich das Buch und denke: Wahnsinn! Ein Mann geht hin, und so viele Tausend Menschen kommen zum Glauben. Wenn hier vielleicht zwei-, dreihundert, vierhundert Leute sitzen, träume ich gerne darüber, welches Potenzial darin steckt.
Was wäre, wenn ihr heute Abend ehrlich zu Gott sagen würdet: „Herr, ich habe das kapiert. Ich war auf der Kreatikon, ich bin ein Geschöpf und aus deiner Hand hervorgegangen. Alles, was ich kann, alles, was ich habe, alles, was du mir an Fähigkeiten gegeben hast, hast du mir gegeben – nicht damit ich noch ein CAO werde und mich in meiner Karriere ganz nach oben kämpfe, sondern damit ich mich irgendwann frage: Kann ich nicht irgendwie für dich leben? Kann ich nicht irgendetwas für dich tun?“
Meine Frau hat sich diese Frage auch gestellt, als wir geheiratet haben. Dann hat Gott uns sechs Kinder geschenkt. Manchmal liegt die Arbeit vor der Tür. Meine Frau musste nicht lange überlegen, wie sie dem Herrn dienen kann. Sie gab ihre Arbeit auf und widmete sich unseren Kindern. Das führte dazu – aus menschlicher Sicht –, dass unsere Kinder den Herrn Jesus angenommen haben und ihm heute dienen.
Wenn ich meine Frau sehe, bewundere ich sie. Dann kann ich sagen: Diese Frau wusste, wofür sie gelebt hat. Und wenn sie in den Himmel geht, nimmt sie ihre Kinder mit. Das ist doch der Wahnsinn, oder? Für den Fall, dass sie das jetzt wieder hört, habe ich als roten Vers darunter eine Motivation aus Römer 8,32 geschrieben: „Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle hingegeben hat, wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“
Merkt ihr das? Dreimal: Wir sind für ihn da. Aber es gab eine Situation, da war er für uns da.
Liebe Leute, ich bin jetzt schon 50 Jahre Christ, und mein Christsein ist nicht langweilig geworden – wirklich nicht. Aber was mich immer noch begeistert und fasziniert, ist die Angewohnheit, jeden Sonntag das Abendmahl zu feiern. Bei uns in der Gemeinde ist das so. Je älter ich werde, desto langweiliger wird es mir nicht. Ich merke regelmäßig, wenn ich vor dem Kreuz stehe, was dort eigentlich passiert ist: Dass jemand für mich stirbt.
Wenn man Galater 2,20 liest, steht dort: „Ich bin mit Christus gekreuzigt; und nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. Was ich aber jetzt im Fleisch lebe, lebe ich durch den Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt hat und sich selbst für mich hingegeben hat.“
Das lässt den Rückschluss zu: Wenn Klaus Günschel der einzige Sünder auf der Erde gewesen wäre, wäre Christus für mich gestorben. Und wenn das wahr ist, dann ist es so spektakulär, dass der Herr Jesus für mich stirbt, um mich zu besitzen.
Wer bin ich, dass ich mich dann bekehre? Aber nach meiner Bekehrung gehe ich hier aus dem Saal raus und sage: „Gott, vielen Dank, dass du mir meine Sünden vergeben hast, aber ich möchte mich jetzt wieder abmelden und mein eigenes Ding machen.“ Das ist doch krank, oder?
Dann frage ich mich, ob du wirklich vor dem Kreuz gestanden hast, ob du wirklich verstanden hast, was dort passiert ist: Dass ein Mensch stirbt. In Markus 15,37 steht: „Und Jesus schrie.“ Er hat für dich geschrien.
Es ist doch keine Frage, dass ich mir irgendwann zugestehen muss, dass ich ein Geschöpf Gottes bin und für ihn geschaffen wurde. Das ist der erste Grund. Der zweite Grund ist: Er ist für mich gestorben. Und das ist ein zweiter Grund, sein Leben dem Herrn Jesus zu geben.
Zu den Bananenschalen, die auf eurem Weg liegen, vergeigt ihr. Mit der Geige könnt ihr nicht anfangen, denn es fehlen die Saiten. Du siehst schön aus, dein WhatsApp-Status ist top gepflegt, deine Statusbilder haben die coolsten Filter durchlaufen, aber trotzdem verfehlst du dein Ziel – du klingst nicht. Und genau davor möchte ich euch bewahren.
Als ich dieses Buch auf Englisch gelesen habe, und wir es inzwischen auf Deutsch herausgegeben haben, dachte ich: Ich wünsche mir, dass jeder Jugendliche dieses Buch liest. Ich nenne euch gleich drei Gründe dafür.
Du siehst aus wie eine Geige, aber du bist keine Geige. Irgendetwas ist da bei der Präsentation schiefgelaufen. Es folgen neun Tipps, wie du dein Leben vergeigst. Da die Zeit fortschreitet, schaffen wir heute nur drei davon. Über diese drei möchte ich in Ruhe mit euch sprechen.
Erstens: Verleugne das Gesetz von Ursache und Wirkung. Für alle, die meine Ironie nicht verstehen – natürlich sollt ihr genau diese Fehler nicht machen oder die Ironie dieses Autors nicht übersehen. Das Gesetz von Ursache und Wirkung wird in der Bibel formuliert. Ich zitiere es gleich: Es steht in Galater 6,7: "Was irgendein Mensch sät, das wird er auch ernten."
Ihr seht an dem Bild, dass offensichtlich jemand Spuren hinterlassen hat. Das bedeutet: Alles, was du tust, hat eine Ursache-Wirkung-Beziehung. Du kannst mit 25 nicht die Aktivitäten der vergangenen zehn Jahre löschen. Deshalb denk daran: Was du heute tust, wirst du irgendwann wiederfinden.
Ich glaube, viele von euch denken: "Okay, wie ich jetzt im Moment so lebe, was ich alles konsumiere, welchen Beschäftigungen ich nachgehe, ich genieße erst mal eine gewisse Freiheit. Mit 25 oder 26 mache ich dann richtig ernst." Oder du bist im Chillmodus, liegst einfach nur da und schaust Netflix-Serien.
Ich muss aufpassen, dass das hier nicht so rüberkommt, als würde ich euch ständig ein schlechtes Gewissen einreden wollen. Ich möchte, dass ihr diese Information mitnehmt: Was ihr heute mit 15 Jahren macht, was ihr heute denkt und konsumiert, das wird euer Leben prägen, wenn ihr 25 seid. Das müsst ihr einfach wissen.
Es kann sein, ihr denkt nicht darüber nach. Es kann sein, ihr denkt: "Ich lebe jetzt in einer Lebensphase, da ist es völlig egal, was ich mache. Irgendwann mache ich ja ernst." Doch das ist nicht der Fall.
Ich kenne einige Jugendliche, die sich eine Auszeit vom christlichen Glauben gönnen. Sie melden sich ab, gehen in die sogenannte Welt, toben sich dort aus und kommen dann zurück. Einer kam neulich zu mir, er war 24, und ich durfte Zeuge sein, dass er sich wirklich bekehrt hat. Ich habe mich natürlich total gefreut.
Ich finde, das ist fast noch ein größeres Wunder, als wenn sich jemand ohne christlichen Hintergrund bekehrt. Was ich übrigens zunehmend auch in Ostdeutschland erlebe. Als mutmachende Nachricht zwischendurch: Diese ganze Unsicherheit, die über unserem Volk liegt, führt meines Erachtens dazu, dass die Menschen ansprechbarer werden. Sie werden fragend und sagen: "Klaus, gibt es irgendwo einen Platz, wo man sicher ist?"
Sicherheit ist ein großes Thema. Da kann man sagen: Ja, ich kenne einen – auf dem Felsen bist du sicher. Das heißt also, es hat Folgen, was wir tun.
Der junge Mann bekehrt sich, wir nehmen uns in die Arme, und dann sagt er mir, dass er sich jetzt verloben will. Ich weiß nicht, ob er sich nur pro forma bekehrt hat. Nein, es war echt. Ich kann jetzt auf sechs Jahre zurückblicken.
Es war schon nachts um zwei, und wir saßen immer noch auf der Parkbank. Dann habe ich zu ihm gesagt: "Weißt du was? Wenn du dich jetzt verlobst, gehst du zu diesem Mädchen und musst ihr innerhalb einer Woche alles erzählen, was du in den vergangenen sieben Jahren gemacht hast."
Er fing bitterlich an zu weinen. Wenn du einen 24-jährigen jungen Mann bitterlich weinen siehst, da weinst du einfach mit. Ich habe mit 50 meine Tränendrüsen entdeckt.
Er sagte zu mir: "Klaus, bitte nicht." Doch ich sagte: "Das geht nicht anders. Du kannst nicht zu diesem Mädchen gehen, das ich auch kannte, ohne ihr die Wahrheit zu sagen."
Ich sagte: "Ich habe nichts dagegen, dass du dich mit ihr verlobst und sie heiratest. Aber du musst deine letzten sieben Jahre offenlegen – den ganzen Schlamm und auch die Frauen, mit denen du geschlafen hast. Davon musst du ihr erzählen. Dann kann sie entscheiden, ob sie mit dir zusammenleben will oder nicht."
Dann merkte ich, wie bitter es ist, wenn man mit 25 merkt, dass man besser mit 15 die Kreatikon besucht hätte. Dort hätte man gelernt, dass es ein Gesetz von Saat und Ernte gibt. Dass man sich nicht zehn Jahre lang austoben kann und Gott dann einfach alles löscht.
Ja, er vergibt deine Sünde, aber er wird niemals die Folgen deiner Sünde ungeschehen machen.
Dann kommt der bittere Moment, wenn dieses Mädchen vor dir steht, du ihr deine Liebe erklärst und dein Tagebuch auspackst. Es ist einfach nur Dreck. Und dann kommt der spannende Moment, wenn dieses Mädchen sagt: "Entweder so oder so."
Ich kann jedes Mädchen verstehen, das sagt: "So, ich möchte nicht mit so einem Mann zusammenleben."
Das Mädchen hat so gesagt, und ich beobachte sie schon eine ganze Weile. Ich habe den Eindruck, dass dieses Bekenntnis ihrer Beziehung eine besondere Qualität gegeben hat.
Und dann denkt man wieder: Gott in seiner Gnade kann wirklich aus unseren Schweinereien manchmal noch etwas Gutes machen.
Ich sage das nicht, damit ihr alle ausrastet – das versteht ihr richtig. Ich meine nur, dass so etwas passiert.
Verleugne das Gesetz von Ursache und Wirkung, und du wirst dein Leben vergeigen. Davon möchte ich euch warnen.
Das Zweite ist die These: Lass dich von alten Fehlern nicht herunterziehen. Ich glaube, dass jeder von uns in der Jugend Fehler macht. Manchmal führt das zu so einer Entmutigung, dass du sagst: „Es hat überhaupt keinen Sinn mit mir, ich gebe auf.“
Dann sage ich dir: Schau nicht nach hinten, sondern nach vorn. Der Gott, an den du glaubst, ist ein Gott, der dir eine zweite Chance gibt. Und es gibt einen Bibelfest dafür: Niemand, der seine Hand an den Pflug gelegt hat und zurückblickt, ist geschickt zum Reich Gottes. Vergiss, was dahinten liegt, und strecke dich aus nach dem, was vorne ist.
Jetzt könntest du sagen: „Na ja, lieber Klaus, jetzt widersprichst du dir aber wirklich innerhalb von fünf Minuten, denn du sagst ja, der Typ soll sein Leben offenlegen.“ Ja, das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Ich rede jetzt zu dir, der du vielleicht neunzehn bist und sagst: „Weißt du, in meinem Leben ist schon so viel schiefgelaufen, ich glaube, ich lasse es besser sein.“ Und ich sage dir: Nein, lass es nicht sein, sondern denke bitte an Petrus.
Petrus verleugnet den Herrn, geht raus und hat wahrscheinlich gedacht: „Meine geistliche Karriere ist zu Ende.“ Wenn ich der Herr gewesen wäre, dann wäre sie auch für ihn zu Ende gewesen. Aber ich bin nicht Jesus, und der Herr Jesus – es steht in 1. Korinther 15 – hat ein privates Date mit ihm und redet mit ihm. Aber in Johannes 21 redet er öffentlich mit ihm. Er hat nur eine Frage an Petrus, und ich finde dieses Kapitel so überwältigend.
Also, wenn du dem Herrn dienen willst, musst du keine große dreijährige Bibelschule absolvieren. Bitte erschlagt mich nicht, ich freue mich über das Bibelcenter Minden und kann mich nur freuen, dass es so etwas gibt. Aber es wird dir niemals die Qualität und diese Ordination geben, Gott zu dienen.
Damit du Gott dienen kannst, musst du drei Fragen beantworten. Die erste Frage lautet: Hast du mich lieb? Die zweite Frage lautet: Hast du mich lieb? Und die dritte Frage lautet: Hast du mich lieb?
Ich habe mal am Abendbrotstisch meiner Familie gesessen, und da sagt plötzlich meine Tochter zu mir: „Ey, Papa, ich muss morgen in die Schule und erzählen, was das Markenzeichen eines Christen ist.“ Es gab keine Christen an der Schule, überhaupt nicht viele hatten das Wort „Christ“ noch nie gehört. „Was soll ich denn da sagen?“
„Ja, ich sag – was sagst du da? Dass du in die Gemeinde gehst? Dass du so aussiehst, wie du aussiehst? Oder keine Ahnung.“ Ich sagte: „Morgen früh machen wir weiter.“ Ich habe die ganze Nacht im Bett gelegen und überlegt: Was kann ich meiner Tochter sagen, was das Markenzeichen eines Christen ist?
Am nächsten Morgen haben wir unser Müsli gegessen, und ich sagte ihr: „Pass auf, du gehst heute in die Schule und du sagst: Christsein ist eine Liebesbeziehung.“
„Hey Papa, das ist nicht dein Ernst, oder?“
„Doch, das ist mein Ernst.“
Inzwischen haben wir über dieses Gespräch so oft nachgedacht und so oft miteinander geredet. Der Kern meiner Beziehung zu Gott ist eine Liebesbeziehung. Wenn es das nicht ist, dann ist dein ganzes Christsein eine nicht enden wollende Qual und Show.
Der Kern meiner Beziehung zu Christus ist eine Liebesbeziehung. Ich kenne einen, der mich liebt und der für mich gestorben ist, und ich fange an, ihn wieder zu lieben. Du musst mich nicht verprügeln, weil ich meine Frau liebe – ich liebe sie einfach. Das ist überhaupt keine Diskussion.
Dem Herrn nachzufolgen bedeutet nicht, dass du ständig unter Druck gesetzt wirst und jeden Tag gefragt wirst, ob du auch stille Zeit hältst oder dein Gebetsleben pflegst und was für ein schlechter Hund du bist. Ich kann dir sagen: Lass mich einfach in Ruhe. Was mich und meinen Herrn verbindet, ist eine Liebesbeziehung.
Und Petrus erlebt das. Dann hat der Herr die Möglichkeit, die Schlüssel des Reiches der Himmel irgendjemandem zu geben. Stell dir vor, deine zwölf Kadetten würden hier vorne sitzen, die Jünger, und sie würden sagen: „Petrus? Nee, Andreas, Thomas, nehmen wir mal irgendeinen No-Name, ja, Bartholomäus, der noch unverbraucht ist.“ Aber als der Herr Jesus die Schlüssel zückt und sie Petrus in die Hand drückt, hätte ich gerne die Gesichter der anderen gesehen. „Doch nicht der!“
Petrus nimmt die Schlüssel und schließt das Reich Gottes auf. Dann kannst du gerne mal Apostelgeschichte 2 lesen und dich fragen: „Was ist denn das für ein Typ, der die Predigt hält? Das ist doch nicht Petrus, oder?“
Gott stattet Petrus mit allem aus, was er braucht. Er kennt auch seine Macken, dass er sich nicht verunreinigen wollte und alles Mögliche. Der Herr weiß das alles. Und in dem Moment, wo du anfängst, dem Herrn zu dienen, wirst du eine Menge Macken haben. Ich habe auch eine Menge Macken, leider. Der Herr weiß das und sagt trotzdem: Ich werde mit dir arbeiten.
Also, wenn du Fehler gemacht hast in deiner Jugend, bekenne sie bitte, aber lass dich davon nicht untauglich machen. Wisst ihr was? Wir haben einen großen Gegenspieler. Wenn wir schon von der Schöpfung reden, müssen wir vielleicht auch mal zwei Minuten vom Teufel reden.
Der Teufel hat ein Ziel, und das formuliert er immer wieder in zwei Worten: „Hör auf.“ Das flüstert er Hunderten von Jugendlichen heute ins Ohr: „Hast du mal in den Spiegel geguckt? Hast du mal deinen Internetverlauf der letzten Woche angeschaut? Hast du dir das alles angeschaut? Ich sage dir: Hör auf, du bist ein Schauspieler, du bist es einfach nicht wert. Willst du weiterhin deine Gemeinde belügen, deine Eltern belügen? Lass doch die Katze aus dem Sack: Du bist einfach der letzte Kunde. Hör auf, zieh einfach aus, dieses ganze Spießige da in deiner Gemeinde. Deine spießigen Eltern? Willst du dir dein ganzes Leben versauen lassen? Hör auf!“
Und Gott sagt immer das Gegenteil: Gott sagt immer: Mach weiter, mach weiter.
„Aber Herr, ich habe gesündigt, ich bin voll in das Fettnäpfchen getreten.“ Und du kommst dir vor wie der Sohn, der nach Hause kommt und sagt: „Ich bin einfach nicht wert, dein Sohn zu heißen. Mach mich wie einen deiner Tagelöhner.“
Und dann nimmt der Vater seinen Sohn in den Arm, dass die Rippen krachen. „Hör auf mit deiner vorgelernten Ausrede, lass uns ein Kalb schlachten, mein Sohn ist wieder zu Hause.“
Ich möchte euch so sehr ermutigen: Denkt an das Gesetz von Saat und Ernte. Aber lasst euch nicht von eurem Versagen herunterziehen. Euer Versagen in eurem Leben wird euch ein Leben lang begleiten, da könnt ihr sicher sein.
Und die Herren Referenten, die gestern ein berauschendes Bild gemacht haben, bei dem man denkt: „Oh, die haben es geschafft.“ Sie haben es überhaupt nicht geschafft. Diese Leute liegen jeden Abend vor ihrer Bettkante und bekennen hoffentlich ihre Sünden.
Das Dritte: Gehe davon aus, dass deine Existenz reiner Zufall ist. Warum existierst du? Bei der Beantwortung dieser Frage musst du bei Gott anfangen.
Ich finde, dass die Bibel so genial geschrieben ist. Man muss einfach auf der Kreatikon alle halbe Stunde folgenden Vers vorlesen: 1. Mose 1,1: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Das ist der Paukenschlag, mit dem die Bibel beginnt. Das ist Gottes Knaller. Obertüre.
Das bedeutet, dass unser Leben einfach bei Gott anfängt. Nicht nur die Schöpfung geht bei Gott los, sondern mein Leben geht bei Gott los. Gott steht über meinem Leben, und Gott hat auch die Fäden in unserem Leben zusammen.
Warum existierst du? Bei der Beantwortung dieser Frage musst du bei Gott anfangen. Schließt du Gott aus deinem Denken aus, wirst du dein Leben vergeigen. Und damit sind wir bei der Falle des Egoismus.
Wir leben heute in einer Zeit, in der die Welt, in der ihr lebt, im Wesentlichen davon geprägt ist, dass der Mensch dieses Loch, das entstanden ist, weil er Gott aus seinem Denken verbannt hat, mit sich selbst ausfüllen muss.
Das ist seit 1. Mose 9 so, nachdem er diesen Turm gebaut hat und etwas machen wollte, das bis an den Himmel reicht. Und in diesem Egoismus ersticken wir.
Vielleicht darf ich euch mal etwas sagen, was ich vor kurzem gelesen habe: Es gibt einen führenden Philosophen in Amerika, sein Name ist Thomas Nagel. Er hat ein Buch geschrieben: Geist und Kosmos. Es gibt es inzwischen auf Deutsch. Man muss es nicht lesen, aber es ist zumindest interessant für Leute, die ihren Glauben verteidigen wollen.
Er sagt in diesem Buch: „Wir haben keine Erklärung für unser Sein, die Evolutionstheorie hat ausgedient.“ So ehrlich müssen wir einfach mal sein. Er ist ja überhaupt kein Christ, und das hat für einen Shitstorm gesorgt, da seine Kollegen in Amerika weltweit gesagt haben: „Mann, du als unser Aushängeschild schreibst so ein Buch.“
Er sagt: „Wenn wir ehrlich sein wollen, müssen wir eben auch ehrlich sagen, was wir denken.“ Aber er merkt auch in seinem Buch, wenn er diese Zufallstheorie ablehnt, dass dann ein Loch entsteht. Er gibt im zweiten Teil seines Buchs zu und sagt: „Freunde, das Loch – was ich jetzt gemacht habe, kann ich nicht ausfüllen, es bleibt einfach offen.“
Dann hat er ein kleines Büchlein geschrieben vom Sinn des Lebens. Ich habe mir sofort das Buch besorgt. Dieses Buch – wenn du mal richtig depressiv werden willst, dann lies bitte dieses Buch. Er ist ehrlich und schreibt dieses Buch.
Je mehr er ans Ende kommt, merkt man, dieser Mann weiß ganz genau, dass er jetzt auf die Knie gehen muss. Er muss den Herrn Jesus annehmen und Gott vertrauen. Dann sind seine Probleme alle gelöst. Und er weiß das auch.
Er schreibt in diesem Buch: „Ich will es nicht, ich will es nicht, es ist eine Willensentscheidung.“ Und das führt dazu, dass dieses Buch am Ende damit endet, dass er sagt: „Wenn ihr mich fragt, was wirklich der Sinn des Lebens ist, dann sage ich euch: Das Leben hat keinen Sinn. Das Leben ist lächerlich.“ Sein letzter Satz lautet in dem Buch: „Das Leben ist absurd.“
Und jetzt sage ich dir: Du stehst voll im Saft, Martin. Ja, war das doch. Damit kannst du doch nicht leben, oder? Willst du hier rausgehen? Und irgendeiner sagt dir: Leb doch weiter dein Witzleben hier, das Leben ist absurd, mach einfach irgendwas Verrücktes. Aber du kannst keine ernsthafte Antwort erwarten.
Mich hat das so traurig gemacht, dass ich dachte: Ich muss mir die E-Mail dieses Mannes besorgen, ich muss ihm schreiben. Ich sage: Junge, vielleicht bist du jetzt 84, vielleicht lebst du noch zwei Jahre, mach die Augen auf! Gott hat dich schon so weit geführt, dass du so ehrlich bist, dass alle Modelle, die man dir vorschlägt, um dein Leben zu erklären, untauglich sind.
Und jetzt stehst du vor der Tür, und an der Tür steht Gott. Da ist die Türklinke, die Tür ist auf, und du gehst nicht rein und sagst vor der Tür: „Ich will es nicht.“ Das bedeutet, dass dein Lebensbuch damit enden wird, dass ganz unten rechts steht: „Das Leben ist absurd.“
Ich sage dir, ich bin schon 63, ich kann damit nicht leben. Ich könnte keine Minute damit leben, dass jemand zu mir sagt: „Das Leben ist absurd.“ Was soll ich denn dann? Dann kann ich doch sofort aufhören. Da jetzt die Zeit mit den künstlichen Hüften kommt und den Hörgeräten, würde ich mir gleich die Pille in der Schweiz geben – fertig.
Also, wenn das Leben absurd ist, was soll ich denn hier? Aber wenn wir die andere Sicht auf unser Leben haben, dass unsere Existenz eben kein reiner Zufall ist, dann tut sich dir eine Welt von Möglichkeiten auf, Gott zu dienen und mit seiner Kraft Dinge zu tun. Das ist einfach unglaublich.
Dann kehrt eine Freude in dein Leben ein und mit siebzehn eine Spannung, dass du denkst: Jetzt bin ich aber mal gespannt, was Gott aus meinem Leben machen wird. Ich bin sehr gespannt, was Gott durch diese Kreativität tun wird.
Ich weiß, dass hier unzählige Leute für diese Konferenz gebetet haben, und ich hoffe, dass die meisten von euch hier freiwillig sind. Gott muss es doch schaffen, euer Herz zu knacken und euch an den Punkt zu bringen, wo er sagt: „Jawohl, ich habe es kapiert, ich habe es kapiert, ich bin ja ein Geschöpf Gottes, und er hat mich für sich geschaffen.“
Dann erzähle ich euch gerne noch ein paar Geschichten, die ich mit Gott erlebt habe. Nicht weil ich sie erzähle, sondern weil ich denke: Ich wünsche es dir auch.
Eine Geschichte muss ich euch einfach noch erzählen. Geht’s noch, oder habt ihr schon Kohldampf? Ihr seid ja alle – kommt doch ohne aus.
Ich lebe auf so einem Freizeitgelände, und wir hatten einen jungen Mann, der sich taufen lassen wollte. Immer wenn sich bei uns jemand taufen lässt, bekommt er eine Bibel mit Namensprägung. Die haben wir bestellt.
Dann erreichte plötzlich die Post uns. Wir hatten drei Wochen lang keine Pakete bekommen. Da die Taufe am Sonntag um 14:30 Uhr angesetzt war – bei uns im See – und die Pakete nicht angekommen waren, sagte ich zu ihm: „Pass auf, du hast kein Problem, du bekommst sie halt später.“
Sonntag früh Gottesdienst, nach dem Gottesdienst Mittagessen. Ich gehe aus meinem Haus raus, und wenn ich aus meinem Haus rausgehe, kann ich so eine Allee runtergucken. Plötzlich kommt am Sonntag um 14:00 Uhr das Postauto angefahren.
Da dachte ich: Okay, ich bin vielleicht noch nicht ganz da. Ich habe mir kurz in den Arm gezwickt, nochmal richtig geguckt. Es kommt immer näher. Es kam immer näher und hielt plötzlich vor meiner Tür. Nicht das.
Sonntag, 14:00 Uhr, stieg ein Mann aus, den ich noch nie gesehen hatte. VW-Bus, eine Seitenscheibe. Wir hatten Außenstände von 84 Paketen gehabt durch den Verlag und so. Da dachte ich: Bringt er endlich mal die Verlagspakete?
Aber Sonntag, 14:00 Uhr, gucke ich durch die Seitenscheibe. Der Bus ist leer, bis auf ein kleines Paket. Und auf einmal fange ich an zu verstehen. Dann geht er herum, öffnet die Schiebetür, holt das Paket raus.
„Herr, Herr, sind Sie Herr Günschel?“ „Ja, da bin ich, leibhaftig.“ Aber ich sage: „Darf ich mal fragen, wer Sie sind?“ Und dann hat er nur einen Satz gesagt: „Man schickt mich hierher.“
Ja, das ist ja völlig normal, Sonntag, 14:00 Uhr. Ich habe noch geguckt, ob er irgendwie Flügel hat. Hat er keine Flügel. Er setzt sich in sein Auto und fährt wieder.
Ich mache das Paket auf und hole die Bibel raus. Ich habe geheult. Ich habe einfach nur geheult. Ich bin zu dem Jungen gegangen und habe zu ihm gesagt: „Weißt du was? Dass du jetzt gleich hier im See versenkt wirst, das ist Gott so wichtig, dass er irgendeinen armen Beamten, der nicht streiken darf, Sonntag um 14:00 Uhr losschickt.“
Gott übernimmt das ganze Benzingeld, schickt diese Bibel, und um 14:30 Uhr wirst du getauft, und um 14:00 Uhr ist deine Bibel da.
Dann habe ich zu meiner Frau gesagt, als ich abends am Abendbrotstisch saß: „Ute, weißt du eigentlich, was heute passiert ist? Das ist doch der Wahnsinn, oder? Das ist der Wahnsinn, das dürfen wir nie vergessen, und ich möchte es einfach nicht vergessen.“
Wenn du einmal im Jahr so eine Geschichte erlebst, frage ich mich: Wie kann ich dann nicht den Wunsch haben, für Gott zu leben? Ich bin doch bekloppt, oder? Es gibt doch nichts Besseres, als wenn ich mir klar mache, dass meine Existenz eben kein reiner Zufall ist.
Ich weiß, dass es gefährlich ist, zu Gott zu sagen: „Gebrauche mich in deinem Reich.“ Er wird das machen, und dann kriegst du vielleicht jeden Monat einen Brief.
Ich würde gerne in drei Jahren euch berichten, wie die Geschichte ausgegangen ist. Ich weiß es auch nicht. Aber es ist nicht langweilig. Es ist so ein Segen und so ein Knüller, mit Gott zu leben. Ich wünsche es euch.
Es gibt noch weitere Punkte, zu denen ich jetzt keine Zeit habe: Übernimm keinesfalls Verantwortung für dein Handeln, missachte deine Gaben und Stärken bei der Berufswahl, lass außer Acht, was die Bibel über Sex und Ehe sagt, ignoriere Gottes Führung, kapsel dich völlig ab, lehne Lebensweisheiten ab.
Also, ich bin ein schlechter Verkäufer, aber in dem Moment probiere ich euch noch mal, dieses Buch unter die Nase zu reiben. Es gibt es einfach oben am Büchertisch. Wenn ihr mir nachweisen könnt, dass ihr kein Geld habt, dann kriegt ihr das geschenkt.
Macht, was ihr wollt, aber lest es einfach. Ich finde, es ist für euch geschrieben, in eurem Ton, auch nicht flapsig, auch nicht primitiv. Als ich das auf Englisch gelesen habe, habe ich gedacht: „Ey, vorwärts!“
Wenn ich auf der Kreatikon bin, werde ich genau darüber reden, dass euch vielleicht dieses Buch nachhaltig weiterhilft.
Was bleibt? Ne, halt, das Buch – hier seht ihr das noch mal. Der Preis ist so viel wie ein Megadöner, und du hast nur länger was davon.
Was bleibt? Du willst dein Leben nicht vergeigen. Wer will das schon?
Deine Entscheidung ist gefragt: Stell Gott über alles. Er ist dein Schöpfer. Fang an, erlebe Gott in deinem Leben. Wenn er dich für sich geschaffen hat, dann hat er auch etwas mit dir vor.
Dann wünsche ich euch einfach, dass Gott euch segnet.
Jetzt gibt es noch ein kleines Takeaway: Es gibt eine App, die heißt Startblock. Habt ihr vielleicht schon mal gehört? Mit dieser App kann man Bibelkurse machen. Das heißt, man loggt sich einfach ein.
Ich biete euch an, dass wir eine Woche lang zusammen Bibel lesen, auch wenn ich jetzt wieder wegfahre und euch nicht mehr sehe. Ich finde es immer nett, wenn man Kontakt halten kann.
Ihr müsst dazu die App herunterladen, die heißt, wie gesagt, Startblock. Das ist ein Kurs, in dem wir eine Woche lang zusammen die Psalmen lesen. Ihr könnt jederzeit Fragen an mich stellen. Macht das bitte nicht zu viel, aber wenn ich euch hier alle sitzen sehe, eine Frage pro Tag sollte reichen.
Damit möchte ich mich von euch verabschieden, und ich würde ganz gern noch mal mit uns beten.
Das Dritte Gehe davon aus, dass deine Existenz reiner Zufall ist. Warum existierst du? Bei der Beantwortung dieser Frage musst du bei Gott anfangen.
Ich finde, dass die Bibel so genial geschrieben ist. Man muss einfach auf der Kreatikon alle halbe Stunde folgenden Vers vorlesen: 1. Mose 1,1 – „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Das ist der Paukenschlag, mit dem die Bibel beginnt, das ist Gottes Knaller. Obertüre.
Das bedeutet, dass unser Leben einfach bei Gott anfängt. Nicht nur die Schöpfung geht bei Gott los, sondern auch mein Leben beginnt bei Gott. Gott steht über meinem Leben, und Gott hält auch die Fäden in unserem Leben zusammen.
Warum existierst du? Bei der Beantwortung dieser Frage musst du bei Gott anfangen. Schließt du Gott aus deinem Denken aus, wirst du dein Leben vergeigen. Damit sind wir bei der Falle des Egoismus.
Wir leben heute in einer Zeit, in der die Welt, in der ihr lebt, im Wesentlichen davon geprägt ist, dass der Mensch dieses Loch, das entstanden ist, weil er Gott aus seinem Denken verbannt hat, mit sich selbst ausfüllen muss. Das ist seit 1. Mose 9 so, nachdem er diesen Turm gebaut hat und etwas machen wollte, das bis an den Himmel reicht.
In diesem Egoismus ersticken wir.
Vielleicht darf ich euch mal etwas sagen, was ich vor kurzem gelesen habe: Es gibt ja einen führenden Philosophen in Amerika, sein Name ist Thomas Nagel. Er hat ein Buch geschrieben, „Geist und Kosmos“, das gibt es inzwischen auf Deutsch. Man muss es nicht unbedingt lesen, aber es ist zumindest interessant für Leute, die ihren Glauben verteidigen wollen.
Er sagt in diesem Buch: „Wir haben keine Erklärung für unser Sein, die Evolutionstheorie hat ausgedient.“ So ehrlich müssen wir einfach mal sein. Er ist ja überhaupt kein Christ, und das hat für einen Shitstorm gesorgt, da seine Kollegen in Amerika weltweit gesagt haben: „Mann, du als unser Aushängeschild schreibst so ein Buch!“
Ja, sagt er, wenn wir ehrlich sein wollen, müssen wir eben auch ehrlich sagen, was wir denken. Aber er merkt auch in seinem Buch, wenn er diese Zufallstheorie ablehnt, dass dann ein Loch entsteht. Im zweiten Teil seines Buchs gibt er zu und sagt: „Freunde, das Loch, das ich jetzt gemacht habe, kann ich nicht ausfüllen, es bleibt einfach offen.“
Dann hat er ein kleines Büchlein geschrieben über den Sinn des Lebens. Ich habe mir sofort das Buch besorgt. Dieses Buch, wenn du mal richtig depressiv werden willst, dann lies bitte dieses Buch. Er ist ehrlich und schreibt es so, und je mehr er ans Ende kommt, desto mehr merkt man, dieser Mann weiß ganz genau, dass er jetzt auf die Knie gehen muss.
Er muss den Herrn Jesus annehmen, und er muss Gott vertrauen. Dann sind seine Probleme alle gelöst. Und er weiß das auch. Er schreibt in diesem Buch: „Ich will es nicht, ich will es nicht.“ Es ist eine Willensentscheidung.
Das führt dazu, dass dieses Buch am Ende damit endet, dass er sagt: „Wenn ihr mich fragt, was wirklich der Sinn des Lebens ist, dann sage ich euch, das Leben hat keinen Sinn. Das Leben ist lächerlich.“ Sein letzter Satz lautet in dem Buch: „Das Leben ist absurd.“
Und jetzt sage ich dir: Du stehst voll im Saft, Martin. Ja, war das doch. Damit kannst du doch nicht leben, oder? Willst du hier rausgehen? Und irgendeiner sagt dir: „Leb doch weiter dein Witzleben hier, das Leben ist absurd, mach einfach irgendwas Verrücktes.“ Aber du kannst nicht irgendwie eine ernsthafte Antwort erwarten.
Mich hat das so traurig gemacht, dass ich dachte, ich muss mir die E-Mail dieses Mannes besorgen, ich muss ihm schreiben. Ich sage: Junge, vielleicht bist du jetzt 84, vielleicht lebst du noch zwei Jahre. Mach die Augen auf! Gott hat dich schon so weit geführt, dass du so ehrlich bist, dass alle Modelle, die man dir vorschlägt, um dein Leben zu erklären, untauglich sind.
Jetzt stehst du vor der Tür, und an der Tür steht Gott. Da ist die Türklinke, die Tür ist auf, und du gehst nicht rein. Du sagst vor der Tür: „Ich will es nicht.“ Das bedeutet, dass dein Lebensbuch damit enden wird, das ganz unten rechts steht: „Das Leben ist absurd.“
Ich sage dir, ich bin schon 63, ich kann damit nicht leben. Ich könnte keine Minute damit leben, dass jemand zu mir sagt, das Leben ist absurd. Was soll ich denn dann? Dann kann ich doch sofort aufhören. Und da jetzt die Zeit mit den künstlichen Hüften kommt und den Hörgeräten, würde ich mir gleich die Pille in der Schweiz geben – fertig.
Also, wenn das Leben absurd ist, was soll ich denn hier?
Aber wenn wir die andere Sicht auf unser Leben haben, dass unsere Existenz eben kein reiner Zufall ist, dann tut sich dir eine Welt von Möglichkeiten auf, Gott zu dienen und mit seiner Kraft Dinge zu tun. Das ist einfach unglaublich.
Dann kehrt eine Freude in dein Leben ein und mit siebzehn eine Spannung, dass du denkst: Jetzt bin ich aber mal gespannt, was Gott aus meinem Leben machen wird. Ich bin sehr gespannt, was Gott durch diese Kreativität tun wird.
Ich weiß, dass es hier unzählige von Leuten gibt, die für diese Konferenz gebetet haben, und ich hoffe, dass die meisten von euch hier freiwillig sind. Gott muss es doch schaffen, euer Herz zu knacken und euch an den Punkt zu bringen, wo er sagt: „Jawohl, ich habe es kapiert, ich habe es kapiert, ich bin ja ein Geschöpf Gottes, und er hat mich für sich geschaffen.“
Dann erzähle ich euch gerne noch ein paar Geschichten, die ich mit Gott erlebt habe. Nicht, weil ich sie erzähle, sondern weil ich denke: Ich wünsche es dir auch.
Eine Geschichte muss ich euch einfach noch erzählen. Geht's noch, oder habt ihr schon Kohldampf? Ihr seid ja alle da, kommt doch ohne aus.
Ich lebe auf so einem Freizeitgelände, und wir hatten einen jungen Mann, der sich taufen lassen wollte. Immer wenn sich bei uns jemand taufen lässt, bekommt er eine Bibel mit Namensprägung. Diese haben wir bestellt.
Dann erreichte plötzlich die Post uns nicht. Wir bekamen drei Wochen lang keine Pakete. Da die Taufe am Sonntag um 14.30 Uhr bei uns im See angesetzt war und die Pakete nicht angekommen waren, sagte ich zu ihm: „Pass auf, du hast kein Problem, du bekommst deine Bibel halt später.“
Am Sonntagmorgen war Gottesdienst, danach Mittagessen. Als ich aus meinem Haus rausging, kann ich eine Allee hinuntergucken. Plötzlich kam am Sonntag um 14.00 Uhr das Postauto angefahren. Da dachte ich: „Okay, ich bin vielleicht noch nicht ganz da“, habe mir kurz in den Arm gezwickt und nochmal richtig geguckt. Das Auto kam immer näher.
Es hielt plötzlich vor meiner Tür. Nicht das. Sonntag, 14.00 Uhr. Ein Mann stieg aus, den ich noch nie gesehen hatte. Es war ein VW-Bus mit einer Seitenscheibe. Wir hatten Außenstände von 84 Paketen, die vom Verlag und so kamen. Da dachte ich, er bringt endlich mal die Verlagspakete.
Aber es war Sonntag, 14.00 Uhr. Ich schaute durch die Seitenscheibe. Der Bus war leer, bis auf ein kleines Paket. Und auf einmal fing ich an zu verstehen. Dann ging er herum, öffnete die Schiebetür, holte das Paket raus und fragte: „Herr, Herr, sind Sie Herr Günschel?“
„Ja, da bin ich, leibhaftig“, antwortete ich, „aber dürfte ich mal fragen, wer Sie sind?“ Er sagte nur einen Satz: „Man schickt mich hierher.“
Ja, das ist ja völlig normal, Sonntag, 14.00 Uhr. Ich habe noch geguckt, ob er irgendwie Flügel hat, aber er hatte keine. Er setzte sich in sein Auto und fuhr wieder.
Ich machte das Paket auf und holte die Bibel raus. Ich habe geheult. Ich habe einfach nur geheult.
Ich ging zu dem Jungen und sagte zu ihm: „Weißt du was? Dass du jetzt gleich hier im See versenkt wirst, ist Gott so wichtig, dass er irgendeinen armen Beamten, der nicht streiken darf, Sonntag um 14.00 Uhr losschickt. Gott übernimmt das ganze Benzingeld, schickt diese Bibel, und um 14.30 Uhr wirst du getauft. Und um 14.00 Uhr ist deine Bibel da.“
Abends am Abendbrotstisch sagte ich zu meiner Frau: „Ute, weißt du eigentlich, was heute passiert ist? Das ist doch der Wahnsinn, oder? Das ist der Wahnsinn, das dürfen wir nie vergessen, und ich möchte es einfach nicht vergessen.“
Wenn man einmal im Jahr so eine Geschichte erlebt, frage ich mich: Wie kann ich dann nicht den Wunsch haben, für Gott zu leben? Ich bin doch bekloppt, oder? Es gibt doch nichts Besseres, als wenn ich mir klar mache, dass meine Existenz kein reiner Zufall ist.
Ich weiß, dass es gefährlich ist, zu Gott zu sagen: „Gebrauche mich in deinem Reich.“ Er wird es machen, und dann bekommst du vielleicht jeden Monat einen Brief.
Ich würde gerne in drei Jahren berichten, wie die Geschichte ausgegangen ist. Ich weiß es auch nicht. Aber es ist nicht langweilig. Es ist so ein Segen und so ein Knüller, mit Gott zu leben.
Ich wünsche es euch.
Es gibt noch weitere Punkte, zu denen ich jetzt keine Zeit habe.
Übernimm keinesfalls Verantwortung für dein Handeln. Missachte nicht deine Gaben und Stärken bei der Berufswahl. Lass außer Acht, was die Bibel über Sex und Ehe sagt, und ignoriere Gottes Führung nicht. Kapsel dich nicht völlig ab und lehne Lebensweisheiten nicht ab.
Ich bin zwar kein guter Verkäufer, aber in diesem Moment versuche ich trotzdem, euch dieses Buch noch einmal ans Herz zu legen. Es liegt einfach oben am Büchertisch. Wenn ihr mir nachweisen könnt, dass ihr kein Geld habt, bekommt ihr es geschenkt.
Macht, was ihr wollt, aber lest es einfach. Ich finde, es ist für euch geschrieben, in eurer Sprache – nicht flapsig, aber auch nicht primitiv. Als ich es auf Englisch gelesen habe, dachte ich: „Ey, vorwärts!“
Wenn ich auf der Kreatikon bin, werde ich genau darüber sprechen. Vielleicht hilft euch dieses Buch nachhaltig weiter.
Was bleibt? Nein, halt, hier seht ihr noch einmal das Buch. Der Preis ist so hoch wie ein Megadöner, aber dafür habt ihr länger etwas davon.
Was bleibt? Du willst dein Leben nicht vergeuden, wer will das schon? Deine Entscheidung ist gefragt: Stell Gott über alles, denn er ist dein Schöpfer.
Fang an, Gott in deinem Leben zu erleben. Wenn er dich für sich geschaffen hat, dann hat er auch etwas mit dir vor. Und dann wünsche ich euch einfach, dass Gott euch segnet.
Jetzt gibt es noch ein kleines Take-away: Es gibt eine App, die heißt Startblock. Vielleicht habt ihr sie schon einmal gehört. Mit dieser App kann man Bibelkurse machen. Das heißt, man meldet sich einfach an.
Ich biete euch an, dass wir eine Woche lang zusammen Bibel lesen, auch wenn ich jetzt wieder wegfahre und euch nicht mehr sehe. Ich finde es immer schön, wenn man Kontakt halten kann.
Ihr müsst dazu die App herunterladen, die heißt, wie gesagt, Startblock. Das ist ein Kurs, in dem wir eine Woche lang zusammen die Psalmen lesen. Ihr könnt jederzeit Fragen an mich stellen. Macht das bitte nicht zu oft, aber wenn ich sehe, dass hier alle sitzen, sollte eine Frage pro Tag reichen.
Damit möchte ich mich von euch verabschieden, und ich würde ganz gern noch einmal mit uns beten.