Wir wollen uns heute Abend ein bisschen mit der Frage nach Gott beschäftigen. Eigentlich müssten wir sagen, dass dies eine ganz grundlegende Frage für uns als Christen ist – wahrscheinlich sogar für alle Menschen, die sich mit dem Übernatürlichen und mit Gott beschäftigen wollen.
Grundsätzlich müssten wir ja die Frage stellen: Gibt es Gott überhaupt? Wenn wir wissen wollen, was du eigentlich glaubst, wer Gott ist und wie Gott ist, dann müssten wir zuerst einmal sicherstellen, dass Gott überhaupt existiert.
Das ist allerdings nicht das Thema heute Abend. Wir gehen ein Stück weit davon aus. Dennoch gibt es viele Menschen um uns herum, die das prinzipiell in Frage stellen. Manche von ihnen nennen sich Atheisten, manche Agnostizisten, und andere sagen einfach, sie wissen selbst nicht so genau Bescheid. Solchen Menschen können wir natürlich auch begegnen.
Wenn wir mit diesen Menschen zu tun haben, dann ist nicht so sehr die Frage, wie Gott ist, sondern ob Gott überhaupt da ist.
Falls ihr euch darüber noch mehr auseinandersetzen wollt, empfehle ich euch eines meiner Bücher über den Atheismus. Ich habe das heute Morgen ja schon erwähnt. Dort hinten, nicht ganz gut zu sehen, auf meiner linken Seite, ist ein Raum mit Büchern. Dort sind auch einige meiner Bücher ganz versteckt, unter anderem eines über den Atheismus, eines über alternative Heilmethoden, über Leute, die in der Reformation gelebt haben und was sie gemacht haben, über Verfälschungen in der Bibel, wie man damit umgeht und argumentiert, und vieles mehr.
Falls ihr Nutzer der neuen Medien seid, lade ich euch auch ein, einige meiner Videos anzuschauen, die ich vor ein paar Wochen auf YouTube hochgeladen habe. Ihr findet sie dort unter dem Namen „Kotschibel“. Wie gesagt, ich habe mir den Namen nicht selbst ausgesucht, aber derjenige, der das netterweise für mich eingestellt hat, hat ihn so genannt.
In diesen Videos gibt es unter anderem eine Folge, in der ich bespreche, was die neuen Atheisten sagen, wie wir als Christen darauf reagieren können und ob es Gott überhaupt gibt. Ich war kurz davor, in diesem Video, als wir es aufgenommen haben, in Aussicht zu stellen, dass ich einen Preis aussetze für das beste Argument gegen die Existenz Gottes. Das wäre mal eine umgekehrte Methode.
Das liegt daran, dass ich viele Bücher gelesen habe, die von Atheisten geschrieben wurden. Ich habe mir einige ihrer Gründe angeschaut und mich damit auseinandergesetzt. Bisher habe ich jedoch kein gutes Argument gefunden, das mich überzeugt hat.
Sonst wäre ich wahrscheinlich heute Abend nicht hier. Dann wäre ich irgendwo anders und würde sagen: „Also gut, Gott gibt es nicht, dann lassen wir das.“ Aber ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass es Gott gibt.
Falls jemand damit Probleme hat, kann er gerne nach dem Vortrag zu mir kommen. Dann können wir uns weiter darüber unterhalten. Ich habe bisher kein gutes Argument gefunden, das beweist, dass es keinen Gott gibt. Und ich habe schon eine ganze Menge gehört und gelesen – sowohl bei Lenin, Marx, Feuerbach, Freud, Richard Dawkins als auch bei Nietzsche und anderen.
All diese Leute fand ich durchaus interessant. Aber wirklich überzeugende Gründe, warum es Gott nicht geben soll, habe ich darin nicht gefunden.
Die Suche nach Gott und das Übernatürliche in der modernen Kultur
Bei der Suche nach Gott und der Auseinandersetzung mit dem Übernatürlichen gehen heute viele Menschen allerdings eher einen umgekehrten Weg. Was meine ich damit? Vielleicht sollte ich das einmal so beginnen.
Vorhin wurde ja ein Instrumentalstück gespielt. Kommt das irgendjemandem bekannt vor? Einige lächeln jetzt. Das könnte bedeuten: „Ich habe keine Ahnung, was das ist, was stellt der für komische Fragen?“ Oder es könnte heißen: „Ja, vielleicht doch. Das hier ist zwar kein Mikrofon, aber ich kann ja einfach mal hierher kommen und Leute ansprechen. Wenn ihr laut genug sprecht, hört man das hier auch.“
Hast du eine Ahnung, was das für Musik sein könnte? Auch nicht? Ich habe keinen Fernseher. Ah, jetzt hast du schon verraten, dass das etwas mit Fernsehen zu tun hat. Hat hier noch jemand eine Ahnung, was das sein könnte? Hier ahnt jemand etwas. Ich frage jetzt gar nicht, ob man den Film gesehen hat oder nicht, man kann das ja auch so hören. Also hier ahnt jemand, dass das von „Fluch der Karibik“ stammt.
Ich könnte jetzt noch ein bisschen mehr nachfragen: Was kommt denn in dem Film so vor? Oder ich weiß nicht, zwischendurch sind es vielleicht drei Filme, sogar immer Fortsetzung, Fortsetzung, Fortsetzung. Vier sogar, ja, also vier Filme insgesamt. Jedenfalls eine ganze Menge davon. Kann mal jemand in ein, zwei Worten kurz zusammenfassen, worum es da geht? Ihr könnt ja sagen, das hat mir mein Arbeitskollege erzählt. Aber ohne zu lügen, ich will euch nicht zur Lüge verführen. Kann mir jemand erzählen, was darin so vorkommt? Irgendeine Ahnung?
Piraten, ja genau, das habe ich auch gehört. Aber ich habe da noch mehr gehört. Nicht nur Piraten, sondern da sind dann seltsame Sachen: Die Piraten sterben, dann sterben sie doch nicht ganz und tauchen irgendwie als Geister wieder auf und so weiter. Das ist dann so ein Durcheinander, und je nachdem findet man das unheimlich oder lustig.
Also jedenfalls das, was in diesem Film aufgenommen wird – und das ist bei ganz vielen modernen Filmen so, aber nicht nur bei Filmen, sondern auch bei Romanen, Zeitschriftenartikeln und Seminaren – die Menschen beschäftigen sich sehr stark mit dem Übernatürlichen.
Aber nicht unbedingt mit dem Gott, den wir in der Bibel finden. Das hat man gerade wieder mit der Aufregung gesehen, als der Papst im deutschen Bundestag sprechen sollte. Wie sehr wurde darüber berichtet! Einige gingen nach draußen und demonstrierten. Jetzt hätte ich sagen können: Da müssten sie ja jeden Tag demonstrieren, so häufig wird so ein Zeug im Fernsehen und Radio gesendet, und noch viel größerer Quatsch als das. Was haben sie dagegen? Was ist das Problem?
Aber da merkt man diese Auseinandersetzung mit dem Gott der Bibel. Das weckt irgendwie Allergien bei den Leuten, da sind sie aufgeregt dabei. Wenn es allerdings um das Übernatürliche geht, sind die Leute nach wie vor vollkommen offen und auf der Suche danach.
Das merkt man an der großen Nachhaltigkeit, mit der Leute nach alternativen Heilmethoden suchen, manchmal nach solchen, die richtig religiös sind. Zum Beispiel Reiki – oder Reiki, je nachdem, wie du es aussprichst. Da sagt der Therapeut gar nicht: „Ich muss dich untersuchen.“ Du sagst nur, dass du Magenschmerzen hast, legst dich auf die Matte, und dann konzentriere ich mich. Dann fließt die kosmische Energie durch mich hindurch auf deinen Magen. Du merkst plötzlich Wärme und Brennen, und zack, die Magenschmerzen sind weg. Schnupfen geht auch weg. Soll ich das gerade mal probieren?
Also: Durch übernatürliche Kräfte Krankheiten besiegen. Oder was ich so am Rande mitbekommen habe: In den letzten Jahren gab es einen ganzen Boom von Hörbüchern, Büchern und Filmen, die alle, glaube ich, mit „Bis …“ anfingen, und dann kam irgendetwas anderes danach. Habt ihr das mitbekommen? Und dieses „Bis“ heißt nicht „bis der Morgen kommt“ oder so, sondern es hieß dann so „Bis …“ Also „Beissen“. Das war eine ganze Reihe von Büchern und was weiß ich alles über Vampire.
Im Grunde steckt da auch die Sehnsucht des Menschen nach dem Übernatürlichen. Da gibt es irgendwie mehr als das, was man so zwischen Himmel und Erde sieht. Da gibt es etwas Geheimnisvolles, und Menschen sehnen sich danach.
Das zeigt sich auch in der großen Sehnsucht nach Verschwörungstheorien, bei denen die Menschen ganz wild darauf sind. Irgendwie läuft die Welt nicht nur so, wie wir sie uns vorstellen, sondern da sind geheime Strippenzieher am Werk. Viele Leute glauben heute Verschwörungstheorien viel eher als der Realität.
Es ist doch langweilig zu glauben, dass beim 11. September wirklich islamische Attentäter in die Türme geflogen sind. Viel wahrscheinlicher ist, dass das der Bundesnachrichtendienst war. Das wäre jetzt eine neue Theorie, ihr merkt schon, die ist bisher noch nicht aufgekommen. Aber kommt zu mir, ich werde euch nachher erklären, warum das so gelaufen ist.
Die gängigere Theorie ist eher, dass es der CIA oder FBI oder sonst irgendein amerikanischer Geheimdienst war. Oder als im Frühjahr Bin Laden in Pakistan ermordet wurde, gab es mehrere Pressemeldungen. Die meisten Pakistaner glauben das bis heute nicht, weil sich im Internet Verschwörungstheorien breitgemacht haben.
Sie glauben, Bin Laden sei insgeheim immer noch da, und das sei nur ein Publicity-Gag der Amerikaner gewesen. Also glauben sie das nicht. Auch das hat mit der Sehnsucht des Menschen nach dem Übernatürlichen zu tun – nach etwas, das andere nicht sehen, aber ich sehe es, mit dem ich mich auseinandersetzen kann. Etwas, das meinem Leben Sinn und Ziel gibt. Etwas, das eben nicht so genau fassbar ist.
Die Menschen sind auch nicht alle glücklich mit dem, was alles berechenbar zu sein scheint. Überall gibt es Statistiken und Wissenschaftler, die Aussagen machen. Da muss es doch mehr geben, ist die Ahnung der Menschen. Und da fasziniert häufig eher das Nichtchristliche.
Ich erinnere mich: War das nicht vor ganz kurzer Zeit, letztes Jahr, als der Dalai Lama ins Bundeskanzleramt eingeladen wurde? Könnt ihr euch erinnern, dass es große Demonstrationen der Linken vor dem Bundeskanzleramt gab? „Wir wollen den Dalai Lama nicht, wir wollen den Dalai …“ Ich glaube, da hat keiner demonstriert, oder? Ja, vielleicht, weil der Dalai Lama besser ins Bild passt.
Christsein ist out, Dalai Lama ist in. Werwölfe sind in, Vampire sind in, tote Piraten, die als Geister auftreten, sind auch in. Und jetzt könnten wir noch weitergehen. Wir könnten das bei den Filmen der letzten Zeit sehen, auch bei Kinderfilmen.
Erinnert ihr euch vielleicht noch daran? Es gibt ja Walt Disney, also Mickey Maus und so etwas, relativ harmlos. Aber dann in Kinderfilmen wie „Pocahontas“ ist plötzlich die Mutter Weide, die spricht und irgendwelche Weisheiten der Indianer loslässt. Als ich das gesehen habe, dachte ich: Warum müssen sie gerade das zeigen?
Die wirkliche Geschichte von Pocahontas ist für mich viel spannender. Kennt einer von euch die wirkliche Geschichte von Pocahontas? Du? Du nicht? Also die ist sehr empfehlenswert und auch in einem christlichen Verlag erschienen.
Pocahontas war tatsächlich die Tochter eines Indianerhäuptlings. Sie kam in Kontakt mit Engländern, heiratete später einen Pfarrer und kam zum Glauben. Das ist doch eine richtig tolle christliche Geschichte, so eine kann man sich nur wünschen – und sie stimmt sogar. Die Geschichte ist nämlich aufgeschrieben von der Tochter von Pocahontas, die damals gelebt hat.
Wenn manche diesen Film von Walt Disney kennen, stellt sich allerdings die Frage: Wo kommt das denn im Film vor? Ich kann euch sagen, das kommt im Film gar nicht vor.
Jetzt könnte man sagen: Ist das Zufall? Nein, es ist kein Zufall. Ganz bewusst kommen in diesen Unterhaltungsmedien keine christlichen Inhalte vor. Warum? Weil christliche Inhalte von Gott und der Bibel in den Medien und der Öffentlichkeit out sind.
Die Leute sind offen für Religion, für Gott – das boomt. Aber sie sind nicht offen für den Gott, den wir in der Bibel finden.
Unterschiedliche Gottesvorstellungen und ihre Quellen
Wenn wir eine Umfrage machen, zumindest was Westdeutschland angeht, glauben die meisten Westdeutschen daran, dass es Gott gibt. Die Vorstellungen von Gott sind allerdings sehr unterschiedlich.
Man könnte eine solche Umfrage durchführen, und es gibt ja auch zahlreiche Umfragen, die zum Beispiel der Spiegel, Fokus und andere Institute machen. Dabei kommen sehr unterschiedliche Ergebnisse heraus.
Für einige ist Gott einfach ein fernes Wesen, über das man nichts Genaues weiß. Das ist eine Möglichkeit. Andere sehen Gott als eine Art himmlischen Ja-Sager: Wenn man etwas will, ist Gott immer einverstanden.
Wieder andere, die eher esoterisch geprägt sind, verstehen Gott als eine Art übernatürliches Energiereservoir. Sobald man Probleme hat, kann man diese Energie anzapfen und für die eigenen Interessen nutzen. Diese Vorstellung ist in Deutschland weit verbreitet.
Es gibt natürlich auch Menschen, die etwas traditioneller mit dem Thema umgehen. Für sie ist Gott eine Art himmlischer Polizist. In jedem Moment und bei allem, was man tut, ist Gott dabei und führt eine Art Strafliste: Hier zwei Punkte, dort drei Punkte, an einer anderen Stelle fünf Punkte – was im schlimmsten Fall zum Führerscheinentzug oder sogar zum Lebensende führen kann. Diese Vorstellung gibt es ebenfalls.
Wir müssen uns jedoch immer wieder die Frage stellen: Woher kommen diese Bilder eigentlich? Wie kommen die Leute darauf, sich Gott so vorzustellen?
Diese Frage möchte ich auch gerne stellen: Was habt ihr für den Eindruck, woher nehmen die Menschen ihre Vorstellungen von Gott? Ihr habt im Alltag mit Menschen zu tun – was kommt dabei heraus? Woher glauben die Leute, dass sie ihre Ideen über Gott haben? Wer oder wie könnte Gott sein?
Ich denke, eine ganz wichtige Rolle spielt dabei, was in den Medien vermittelt wird. Ich wiederhole das, damit es auch alle hören: Wenn die Leute in den Medien zum Beispiel Pfarrer Fliege sehen, der seine Kräutertränke verkauft, die dann magisch aufgeladen sind, denken sie: Na ja, das ist halt Glaube, das ist Kirche.
Zum Teil spielt auch die Erziehung eine Rolle, zum Teil das, was man von außen mitbekommt, zum Beispiel in der Schule. Als ich Theologie studierte, sagte einer der ersten Professoren, Professor Gerber, in der ersten Vorlesung, dass er Atheist sei – und dass man am besten Christ sein könne, wenn man davon ausgeht, dass es gar keinen Gott gibt.
Er meinte, so könne man sich ganz um die Menschen kümmern, denn Gott lenke nur davon ab. So sei man ein richtiger Christ. Dieser Mann hat Generationen von Pfarrern in Basel geprägt, die heute irgendwo verarmt sind. Auch das kann das Bild von Gott prägen.
In derselben Zeit, in den 80er und frühen 90er Jahren, gab es Bücher mit Titeln wie „Atheistisch an Gott glauben“ oder „Glauben an Gott nach dem Tode Gottes“. Man fragt sich, woher diese Autoren – oft evangelische Pfarrer – ihre Informationen haben und wie sie auf solche Ideen kommen.
Ich glaube, es gibt Menschen, die an einen Gott glauben, den sie eigentlich für tot halten. Das klingt für mich etwas absurd, aber für manche ist das die prägende Quelle, wie sie über Gott denken.
Es gibt auch andere Leute, die ich euch noch fragen wollte – bevor ich weiterspreche: Was meint ihr, woher beziehen die Menschen ihre Informationen über Gott?
Die Kirche wurde schon genannt. Ich glaube, auch das spielt eine Rolle. Je nachdem, was in der Gemeinde oder Kirche vermittelt wird, kann das positive, aber auch falsche Gottesbilder zur Folge haben.
Viele Menschen gehen heute nach ihrem Bauchgefühl. Wenn man mit ihnen diskutiert, sagen sie oft: „Ich fühle das einfach so, das ist einfach so.“ Ich habe schon manche Gespräche auf der Straße geführt mit Leuten, die sonst kaum mit Gott zu tun haben.
Dann sage ich ihnen zum Beispiel: „Ja, das und das will Gott von dir.“ Und sie antworten: „Nein, wenn Gott so ist, dann glaube ich nicht an ihn.“ Sie haben kein gutes Argument, aber wenn Gott nicht so ist, wie sie es sich wünschen, verzichten sie auf ihn.
Solche Argumente finde ich immer besonders interessant, weil sie mir unlogisch erscheinen. Das ist ungefähr so, als würde ich sagen: „Wenn Angela Merkel die Steuern erhöht, dann ist sie nicht Bundeskanzlerin.“ Ich wünsche mir einen Bundeskanzler, der die Steuern senkt. Wenn sie das nicht tut, glaube ich nicht mehr an sie.
Man kann sagen, das ist nett gemeint, aber man muss sich mit der real existierenden Bundeskanzlerin auseinandersetzen und nicht mit einer, die man sich wünscht.
Im Grunde genommen ist es mit Gott genauso. Menschen können aus dem Bauchgefühl sagen: „Der Gott passt mir nicht.“ Aber wenn dieser Gott nun da ist und der einzige ist, der existiert, dann hat man eben Pech.
Man kann sich Gott anders wünschen, aber man wird sich mit dem Gott auseinandersetzen müssen, der real existiert – und nicht mit dem, den man sich selbst zusammenbaut oder überlegt.
Die Projektion menschlicher Wünsche auf Gott
Da gab es ja den Ludwig Feuerbach. Ihr müsst ihn nicht persönlich kennen, aber zumindest diejenigen, die sich etwas mit Philosophie auseinandergesetzt haben, werden jetzt sofort daran denken: Ah, natürlich, Ludwig Feuerbach, Schüler von Hegel.
Er war der bekannteste Philosoph im neunzehnten Jahrhundert in Deutschland. Feuerbach hat die These aufgestellt und gesagt: Gott ist die Projektion der menschlichen Wünsche. Vielleicht habt ihr das mal gehört. Damit meint er so viel wie: Die Menschen malen sich selbst ein Bild von Gott – damals wie heute. Sie stellen sich Gott irgendwie vor, meistens als ein Ideal eines Übermenschen.
Das, was ich selbst nicht sein kann, das projiziere ich in Gott hinein. Ich fühle mich schwach, also ist Gott stark. Ich fühle mich dumm, also ist Gott klug. Ich fühle mich sterblich, also ist Gott ewig, so ungefähr. Damals musste man sich das vorstellen wie mit einem Diaprojektor, heute würden wir sagen, mit PowerPoint. Man malt sich Gott zusammen, hat einen Beamer und projiziert ihn an die Decke. Dann sagt man: Da oben ist Gott. So ähnlich beschreibt Feuerbach das.
Tatsächlich gibt es viele Leute, die das genau so machen. Sie überlegen sich einen Gott, wie sie ihn gerne hätten, und dann glauben sie an ihn. Solche Menschen gibt es massenhaft. Besonders häufig trifft man das bei Leuten, die sich religiös für Esoterik interessieren.
Ein Beispiel ist einer der bekanntesten amerikanischen Esoterik-Autoren: Neale Donald Walsch. Er hat drei Bände geschrieben mit dem Titel „Gespräche mit Gott“. Er gibt vor, direkt mit Gott zu sprechen, und Gott ihm alle möglichen Dinge mitzuteilen: wie er ist, was er denkt, was er will und wie die Menschen leben sollen. Ich habe die Bücher gelesen und auch etwas darüber geschrieben, weil ich es spannend fand, was er darin schrieb.
Ich habe mich die ganze Zeit gefragt: Wie kann er von seinen Lesern verlangen, dass sie ihm das auch alles abnehmen? Es gibt ja keine Garantie dafür. Der Mann sagt einfach: Ich habe mit Gott gesprochen. Und dann gibt es wörtliche Zitate wie „Gott sagt“, „Neale Donald Walsch sagt“, „Gott sagt“ – und das über Hunderte von Seiten in drei Bänden.
Das ist durchaus typisch für viele Menschen. Neale Donald Walsch ist nicht irgendjemand. Seine Bücher sind in viele Sprachen übersetzt, allein in Deutschland hunderttausende Male verkauft und weltweit viele Millionen Male. Er hält regelmäßig Seminare in Deutschland, an denen Tausende von Leuten teilnehmen. Es gibt mindestens zwei deutschsprachige Internetseiten, auf denen sich Leute austauschen: „Ich habe das Buch gelesen, es ist so toll, es hat mich angesprochen, endlich weiß ich, wer Gott ist.“
Vielleicht möchtet ihr auch wissen, wie Gott bei Neale Donald Walsch beschrieben wird. Zum Beispiel ist es ein Gott, der jeden von euch auch zu Gott macht. Das sagt er nämlich: Gott will nicht nur irgendwelche Nachfolger, sondern er macht uns alle auch zu Gott. Das klingt gut, nicht? Das wäre ja schon mal ein Pluspunkt, nach dem wir uns orientieren könnten.
Ein weiterer Pluspunkt ist, dass es bei diesem Gott keine Schuld und keine Sünde gibt. Er sagt: Schuld ist nur das, was du zur Schuld erklärst. Wenn du etwas zur Nichtschuld erklärst, dann gibt es keine Schuld. Deshalb braucht dieser Gott dir auch keine Sünden zu vergeben, denn du kannst dir selbst vergeben, schreibt er.
Du musst einfach sagen: Nein, Lüge ist keine Sünde, und dann kannst du lügen, und es wird nichts passieren. Nach dem Tod sagt er, gibt es die Hölle nur für den, der daran glaubt. Wer von vornherein nicht an die Hölle glaubt, kommt auch nicht hinein. Es kommt genau das, was du dir wünschst und vorstellst, weil du hier hinterher Gott bist.
Er schreibt das sogar an einem praktischen Beispiel, bei dem ich mir gewünscht hätte, die andere Seite der Geschichte zu hören. Er erzählt, dass er mehrfach geschieden ist und seine Ehe nicht glücklich verlaufen ist. Dann hätte ich gerne gefragt: Bist du auch zu deiner Frau gegangen und hast gesagt, es gibt keine Schuld?
Stellt euch mal vor, ihr seid verheiratet. Ich nehme euch gleich als Beispiel, und ich bin nicht böse dabei. Stell dir vor, dein Mann käme heute nach Hause und sagt: Ich bin fremdgegangen, ich habe dich betrogen, aber kein Problem, ich habe mir schon lange vergeben. Wie würdest du darauf reagieren? Sehr gut? Ich auch nicht.
Aber genau das beschreibt Walsch bei seiner Ehekrise: Er hat sich selbst vergeben. Finde ich ja nett, vor allem wenn man selbst der Schuldige ist. Und das ist doch einfach. Sich solch einen Gott vorzustellen – ist das nicht angenehm?
Wundert ihr euch noch, warum viel mehr Leute diesen esoterischen Gott haben wollen und an ihn glauben – und nicht an den Gott der Bibel? Das große Defizit dieses Gottes ist nur, dass es ihn, genauso wie Feuerbach zu Recht sagt, nirgends anders gibt als im Kopf und in den Büchern von Neale Donald Walsch und seinen Fans.
Denn Gott richtet sich ja nicht danach, wie ich ihn gerne hätte. Gott macht ja nicht so eine Art Casting: Welchen Gott hättest du gerne? Dann könnten wir alle Vorschläge machen und abstimmen. Aber Gott richtet sich danach, was er ist.
Was für eine Vorstellung von Gott! Hier gilt tatsächlich die Frage, die oben schon stand: Was glaubst du denn, wer Gott ist? Hier könnte ich sagen: Was bildest du dir eigentlich ein, wer Gott ist?
Gott ist doch nicht irgendein Showstar oder Dienstleister, kein Butler, der fragt: Was hättest du gerne? Wie soll ich heute sein? Darf ich dir vielleicht noch das Frühstück ans Bett bringen? Was ist das für eine Vorstellung von Gott? Nein, Gott ist ganz anders.
Gottesbild bei mittelalterlichen Theologen und praktische Annäherung
Da sind mir viel lieber noch die mittelalterlichen Theologen. Jetzt sagen einige schon, Mittelalter klingt ja ganz schlimm, und da noch Theologen sowieso gefährlich. Na ja, da gab es zum Beispiel einen Anselm von Canterbury mit Namen.
Der hatte eine interessante Definition von Gott, die ich eigentlich gar nicht schlecht finde. Er versuchte auch, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen, die mehr philosophisch daran gingen, wobei er selbst gläubiger Theologe war. Er sagte nämlich: Gott ist das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann. Also noch mal: Gott ist das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann.
Das fand ich gar nicht so schlecht, wenn man das in einem Satz zusammenfassen wollte, ohne jetzt endlose Eigenschaften aufzuzählen. Damit sagt er ja, alles, was du dir im positiven Sinne vorstellst, gesteigert so weit, dass es nicht mehr höher vorstellbar ist, das ist Gott. Und da merken wir schon, das klingt etwas komisch, aber vielleicht führt es uns ein bisschen vor Augen, dass Gott eben nicht nur irgendwie so ein Mensch ist oder ein König, einfach ein bisschen größer als wir, nicht nur so wie die griechischen Statuen von Zeus, eben überlebensgroß und irgendwo im Himmel auf dem Thron.
Sondern Gott ist viel, viel, viel mehr. Wir können das ja mal so an einem praktischen Versuch hier durchmachen. Also ich werde jetzt wieder ein paar Leute fragen, aber ganz unfallig, kein Problem, ihr könnt gar nicht falsch antworten.
Ich frage dich mal: Kannst du mir etwas nennen, das groß ist? Irgendwas Großes? Einen Baum. Kennst du noch etwas, das noch größer ist als ein Baum? Ein Hochhaus. Noch etwas größer als ein Hochhaus? Gut, der Eiffelturm. Noch etwas größer als der Eiffelturm? Gut, noch etwas größer als ein Berg? Das Universum. Jetzt sind wir schon gleich am Ende. Also das war jetzt ein großer Schritt.
Dazwischen könnten wir vielleicht noch sagen: ein Kontinent, dann die ganze Erde, dann das Sonnensystem, dann die Milchstraße, damit wir uns noch ein bisschen Zeit haben, uns daran zu gewöhnen. Denn wenn wir zu schnell beim Universum sind, dann haben wir nämlich das Problem, dass sich das Universum schlichtweg kein Mensch vorstellen kann.
Manche Leute stellen sich das Universum vor und haben dann irgendein Bild aus dem Atlas vor Augen, so ein paar Kreise und Punkte, aber das ist ja nicht das Universum. Allein sich schon die Entfernung eines Lichtjahres vorzustellen, finde ich nach menschlicher Vorstellung unmöglich.
Wenn ihr zuhause das Licht anstellt, denkt ihr, sobald ihr das Licht anstellt, ist das Licht da. Nein, nein, das ist ja nicht ganz so. Wie viel? Dreihunderttausend Kilometer in der Sekunde, ungefähr. Überlegt mal, wie lange es dann in einer Minute braucht: Kopfrechnend dreihunderttausend mal sechzig haben wir eine Minute, mal sechzig eine Stunde, mal vierundzwanzig einen Tag, mal dreißig einen Monat, mal zwölf dann haben wir ein Lichtjahr. Könnt ihr euch das vorstellen?
Könnt ihr euch überhaupt die Entfernung von dreihunderttausend Kilometern vorstellen? Entfernung? Also überlegt mal, wie viel das auf der Erde ist. Es gibt keine Strecke auf der Erde, auf der du dreihunderttausend Kilometer zurücklegen kannst, dann bist du schon mehrfach herum. Und das schafft das Licht in einer Sekunde. Eins, zwei, drei, sechshunderttausend, neunhunderttausend Kilometer in drei Sekunden.
Nur mal, um sich das so ein bisschen vorzustellen. Und dann wissen wir, dass es Sterne gibt, die sind mehrere tausend Lichtjahre entfernt. Könnt ihr euch die Entfernung vorstellen? Also ich kenne keinen Menschen, der das wirklich kann, es sei denn, man versucht es nicht ernsthaft.
Und jetzt muss ich euch vorstellen: Diese weite Entfernung, und Gott ist noch viel größer. Und plötzlich, wenn wir das vor Augen haben, dann verstehen wir, wie manche Autoren der Psalmen plötzlich sagen können: Der Mensch ist vor dir ein Nichts, wie ein Staubkorn ohne Bedeutung. Und das ist nicht nur eine Metapher, nicht nur ein Bild, das ist ja Realität.
Wenn wir sehen, die Weite des Universums, die ja Gott gemacht hat, die einfach durch ein paar Worte in die Erscheinung gerufen hat — Gott hat zack, es werde, und dann war es da — Gott ist noch weit größer und mehr als das.
Wir lesen, er könnte jetzt wie mit einem Mal, wie wir so eine Buchrolle zusammenrollen, irgendwie könnte er die ganze Erde zusammenrollen, dieses Universum zack, zack, zack, zack und zack in die Ecke, neues Universum. Am Ende lesen wir das auch in Offenbarung 21, dass er am Ende der Zeiten das ganze Universum, alle Elemente, vergehen lassen wird, in einem Nu, und dann einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen wird.
Und plötzlich können wir so ein bisschen ahnen: groß, größer, noch größer, riesengroß. Gott am Ende. Und vielleicht bringt uns das etwas in diese Ehrfurcht vor der Größe Gottes.
Wenn wir uns Gott nur vorstellen wie irgendeine Figur, wie irgendein Mensch, nur etwas größer, dann kann es schnell dazu kommen, dass wir den Eindruck haben: Na ja, so toll ist Gott ja auch nicht. Aber wenn manche Leute schon Angst haben, wenn sie beim Vulkanausbruch dabei sind, wenn sie mal einen riesigen Wasserfall sehen, der richtig tost und donnert, wenn sie beim Wirbelsturm dabei sind und ihnen das Dach über dem Kopf weggerissen wird — wo wir sagen können, das ist nur ein kleiner Schnupfen Gottes — dann kann man Ehrfurcht davor bekommen, dann kann man so eine Ahnung bekommen von der Größe Gottes.
Ja, jetzt können wir das Ganze natürlich auch noch in einer anderen Weise machen. Dann nenn mir mal etwas, das alt ist. Woher? Sie sagen, alt ist ja keine positive Sache, aber na ja, manchmal schon, wenn Leute werben: Uns gibt es schon 50 Jahre und so weiter, also auf Dauerhaftigkeit. Was ist alt? Irgendwas. Die Erde? Da sind wir gleich bei riesengroßen Abständen, oder müssen wir jetzt noch dauernd diskutieren, wie alt die Erde ist? Nehmen wir mal etwas irdisches hier.
Also wir könnten hier sagen: Du. Na ja. Aber nein, wir fangen ja niedrig an, von daher ist das ja alles in Ordnung. Ja, kennst du noch etwas, das noch älter ist als du? Ich? Oh, also gut. Gibt es noch etwas, das noch älter ist als ich? Nein? Doch, doch, doch, doch, doch, es gibt noch etwas Älteres. Also, bitte, gibt es noch etwas Älteres? Keine Ahnung. Hey, du frustrierst mich aber, so alt bin ich auch nicht, also bitte. Deine Uroma, okay, jetzt noch etwas Älteres.
Jetzt gehen wir aber von den Menschen langsam weg, kommen wir zur Riesenschildkröte, 300 Jahre alt, älter als alle eure Großmütter und älter als ich. Und jetzt dürft ihr weitermachen, was ist noch älter? Jetzt sind wir wieder bei der Welt, kommen wir doch erst mal zu den Mammutbäumen, die sind ein paar tausend Jahre alt und so weiter und so weiter.
Irgendwann kommen wir bei der Welt und dem Universum an, und jetzt wäre wiederum die Steigerung nicht alt, älter, noch älter, maximal alt, und dann kommt ewig. Und da sind wir dann bei Gott.
Und wiederum auch bei ewig müssen wir sagen, das ist letztendlich für uns eigentlich real gar nicht vorstellbar. Versucht mal nur einen Moment, euch Ewigkeit vorzustellen, dass es weitergeht, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter, weiter.
Also für mich kommt immer die Frage: Man sagt ja auch, das Universum ist ewig, nicht? Aber da frage ich mich ja, irgendwo muss doch eine Grenze sein. Und was kommt denn nach dem Universum? Wenn ihr euch schon mal auseinandergesetzt habt, die sagen ja, die Astronomen sagen, das Universum dehnt sich aus, nicht? Aber worin dehnt es sich denn aus? Was ist denn da?
Also wenn etwas auseinandergeht, dann muss da doch irgendwas sein. Aber die sagen, außerhalb des Universums gibt es nichts. Aber wohin dehnt es sich denn aus, wenn da nichts ist? Kann mir jemand eine vernünftige Antwort geben? Also wenn ihr eine vernünftige Antwort geben könnt, dann habt ihr alle Anrecht auf den Nobelpreis, denn bisher können alle Astronomen darauf keine Antwort geben.
Aber ewig, auch von der Größe und der Dauerhaftigkeit, geht noch weit darüber hinaus, was wir in Zeiten messen können: mein Alter, euer Alter, Großmütter, Großväter, Mammutbäume, viel, viel mehr. Und Gott ist ewig.
Ihr kennt ja, da gibt es manchmal diese Geschichten, so alle tausend Jahre kommt ein Vogel und wetzt seinen Schnabel an irgendeinem Felsen, und wenn der Felsen ganz abgewetzt ist, dann ist eine Minute der Ewigkeit vorbei. Auch solche Geschichten sollen uns ja wohl so ein bisschen vor Augen führen, wer Gott ist.
Oder jetzt könnte ich wieder noch eine andere Frage stellen, das ist der letzte Durchlauf dafür, auch wenn wir das bei anderen Sachen machen können: Kennst du jemanden, der intelligent ist? Also wir fangen ja erst mal auf niedrigem Niveau an, also von daher: Dein Vater. Okay, kennst du jemanden, der intelligenter ist als dein Vater?
Jetzt muss man natürlich wissen, ob der den kennt und so. Also kennt ihr jemanden, der intelligenter ist als sein Vater? Albert Einstein, also hier Corey Fee im Bereich der Physik, ich kenne ja einige von euch, meistens bekannt durch sein Bild, wo er die Zunge rausstreckt und seine Haare hochstehen und so. Aber neben dem hat er auch noch vernünftigere Sachen gemacht.
Kennt ihr jemanden, der noch intelligenter ist als Albert Einstein? Ah ja, aber es gibt noch intelligentere. Erst müssen wir noch beim Menschen sein, ja. Wolltest du das Internet nennen, oder? Nein.
Natürlich, Gott kommt ja am Ende raus. Von daher ist ja genau dasselbe, was ich jetzt aufwende: intelligent, noch intelligenter, superintelligent, absolut intelligent Gott.
Und plötzlich merken wir wieder, so ein kleines bisschen können wir von Gott erahnen und spüren davon, weil das, wo manche Leute hier auf der Erde meinen, sie haben die Weisheit mit Löffeln gefressen, wo sie meinen, sie haben so ein kleines bisschen den Überblick, das ist von Gott meilenweit entfernt.
Und ich glaube, wir müssen uns das so ein kleines bisschen vor Augen führen. Deshalb betone ich das jetzt auch, deshalb baue ich das so auf, weil wir dann erst ein bisschen vor Augen bekommen, wer Gott eigentlich ist. Und das ist ja die Frage: Weißt du, was denkst du, wer Gott eigentlich ist?
Und dabei genügt es nicht, dass wir so ein paar Eigenschaften einfach nur mal nennen, da kommt man schnell bei Augen ewig groß, was weiß ich, sondern so ein bisschen mal vor Augen führen und dann auch zu sehen, wie viel Ehrfurcht, wie viel Gedanken, wie viel Eindruck machen uns große Dinge auf der Erde.
Intelligente Menschen machen uns Eindruck, manche Leute alte Sachen, die viel Qualität haben, hoffentlich, und lange gehalten haben, machen Eindruck. Wir staunen vor irgendwelchen Bildern von Pyramiden, da, wo Pharaonen sind, die zwei, drei, viertausend Jahre alt sind. Das beeindruckt so lange.
Und im Vergleich zu Gott ist das alles noch ganz, ganz wenig. Das ist so ein bisschen von dem, wo wir ahnen können, wer Gott ist.
Andere Theologen im Mittelalter haben gesagt, eigentlich kann man Gott nur auf der Via negativa beschreiben. Jetzt sind die gefragt, die gut Latein können, aber ich kann es für euch auch übersetzen. Also Via negativa heißt einfach der negative Weg.
Und das ist jetzt nicht böse gemeint, sondern sie sagen, eigentlich ist es unmöglich, von Gott zu reden. Gott ist immer ganz anders als das, was wir beschreiben. Und ich glaube, auch da ist ein Stück Wahrheit mit drin.
Aber wir können immer sagen, was Gott nicht ist. Also dann sagen sie, wir können sagen, Gott ist nicht begrenzt, er ist nicht sterblich, er ist nicht irgendwas anderes dabei, und dann eben er ist das, was wir natürlich positiv davon leben, ist ewig.
Aber da keiner von uns richtig weiß, was ewig ist, sagen wir, er ist eben nicht sterblich. Es geht immer, immer, immer weiter. Er ist in seiner Macht nicht begrenzt. Wir alle sind begrenzt. Der eine kann mehr, der andere kann weniger von körperlicher Stärke, intellektueller Stärke. Und Gott ist unbegrenzt, das ist damit gemeint.
Wir können immer nur vom Negativen sprechen, was er nicht ist, weil Gott so groß ist, dass wir uns schlichtweg nicht vorstellen können. Und ich glaube, auch darin ist ein Stück Wahrheit, was wir manchmal in der Bibel finden, dass uns Gott beschrieben wird, aber wir immer nur merken, wir können ihn nur ein ganz kleines bisschen begreifen.
Das ist doch so wie Elia, nachdem er nach seinem Nervenzusammenbruch in der Wüste ist, unter dem Baum liegt und dann eben zum Berg Gottes gehen soll, und dann begegnet ihm Gott. Und wir, die die Geschichte im Kopf haben, da geht es ja erst mal, da gibt es ein Erdbeben, das donnert, dann gibt es einen Sturm, und jetzt alle denken schon, oh, das muss Gott sein, so mächtig und groß.
Und nachher kommt dann etwas, was ihn vollkommen überrascht: Da steht wie ein sanftes, leises Säuseln, und ich glaube, auch hier will Gott vor Augen führen, ich bin noch viel, viel mehr, noch viel, viel größer, ja, ich könnte viel mehr donnern als das größte Erdbeben. Aber auch das bin ich nicht, irre dich nicht, Gott ist immer noch ganz anders, als du ihn dir vorstellst.
Weshalb wir uns ganz dafür hüten sollten, Gott in irgendeinen Kasten reinzusperren, in irgendeine theologische Formulierung, in irgendwelche Sätze, die manchmal helfen können. Aber eigentlich müssen wir uns erst mal vor Augen führen: Gott ist viel, viel größer und heiliger und mächtiger und ewiger, als wir uns hier vorstellen können.
Und wenn wir dieses Bild nicht haben, dann werden wir nämlich auch mit dem Gedanken an Gott falsch umgehen. Ihr werdet mich merken, das werde ich nachher noch mal wiederholen: Je nachdem wie dein Gottesbild ist, so wirst du auch mit den Aussagen Gottes und mit dem Wesen Gottes umgehen.
Wenn Gott bei dir nur eine theologische Erklärung ist, dann wirst du ihn auch herumschubsen in deinem Leben, wo er gerade passt oder nicht, und wenn er dir nicht passt, dann wirst du halt dich auch nicht danach richten, was er sagt. Machst du halt deine eigene Sache, dann ist Gott dir untertan, Gott ist für dich da.
Aber wenn du jetzt wirklich den Eindruck von der Größe Gottes hast, dann kannst du das plötzlich gar nicht mehr. Dann kannst du auch nicht so willkürlich über Gott diskutieren, streiten oder sonst irgendetwas, denn Gott ist dann das Absolute. Er ist das, wofür uns alle Worte fehlen, er ist ohne Anfang und ohne Ende, wir sind im Vergleich zu ihm wirklich wie ein Nichts.
Also es ist jetzt schon ein paar Jahre her, und deshalb weiß ich nicht, ob ich das letzte Mal hier, wo ich euch das Beispiel gesagt habe, schadet nicht, dass es nicht noch genau so war. Ich war da vor ein paar Jahren, also ich bringe morgens meine Kinder meistens zur Schule. So auf dem Weg zur Arbeit bringe ich sie zur Schule, wir unterhalten uns ein bisschen, und dann war ich mit einer unserer Töchter im Auto, und dann waren wir im Gespräch, und dann habe ich ihr gesagt: Weißt du eigentlich, dass du nichts bist?
Also, das war jetzt, das war mehr um die Neugierde zu wecken, also nicht um sie fertig zu machen, aber sie war dann auch erst mal verärgert und hat gesagt: Was soll denn das, nein, das stimmt doch gar nicht. Und dann haben wir uns die ganze Zeit im Auto unterhalten, und sie war hinterher so begeistert, wer ihr hoffentlich hinterher auch sein wird, dass sie dann gleich zu den Mitschülerinnen gegangen ist, hat ihnen das auch erzählt, hat ihnen genau gesagt: Weißt du eigentlich, dass du nichts bist? Und hat gesagt, das ist ja unser, das stimmt ja gar nicht und so, aber das war dann fanden sie richtig toll.
Ich wollte sie nämlich dadurch etwas motivieren für Physik, also so ja. Ja, und zwar ist das nämlich so: Ihr wisst ja alle aus dem Physikunterricht, die Welt ist aus Atomen zusammengesetzt, ich habe das mal gehört, ja, und Atome sind wiederum aus noch kleineren Bausteinen, da gibt es nämlich die Elektronenhülle, die ringsherum geht, und innen ist ein Atomkern, und der ist aus Protonen und Neutronen.
Jetzt die Frage: Was ist denn dazwischen? Weiß das jemand? Dazwischen ist nichts, Vakuum. Und jetzt gibt es manchmal Modelle, ihr könnt euch das im Physikbuch anschauen, in einem Atom ist nämlich etwa, ich meine, das seien so 98,99 Prozent Vakuum, nichts, denn die Hülle ist ganz weit weg vom Kern.
Und wenn wir jetzt noch mal ausschauen, der Kern ist ja noch mal aus subatomaren Teilchen zusammengesetzt, zwischen denen ist wieder nichts. Das heißt, wenn wir jetzt dann ausgehen, dann bist du zu 99,9 Prozent reines Nichts, nicht mal Luft, Luft wäre ja noch was, nichts.
Ja, ich erinnere mich noch, da habe ich in einem Physikbuch gelesen, wenn man einen Flugzeugträger nimmt — also Flugzeugträger sind jetzt ungefähr die größten Schiffe, die es gibt, und wahnsinnig schwer und groß, da sind manche ganze Städte drauf — wenn du den Flugzeugträger nimmst und würdest alles Nichts herauspressen auf die reine Materie, dann wäre der Flugzeugträger so groß wie der Kopf an der Nadel. Unvorstellbar, oder?
Natürlich wäre er noch genauso die Masse, das heißt, er würde sofort in den Erdmittelpunkt fallen, durch alles durch, könnte man nicht mehr aufhalten, denn die Masse wäre ja dieselbe.
Musst du aufpassen, dass du deinen Fuß nicht dazwischen hast, der würde dir glatt durch den Fuß durchfallen. Und wie gesagt, das klingt ja jetzt ganz absurd, aber das ist Realität, das ist Realität. Wir sind zum größten Teil nichts. Ist das nicht faszinierend?
Und ja, ich meine, ich finde das so faszinierend, weil genau das ist doch, was die Bibel uns beschreibt. Was habe ich gesagt? Das Leben des Menschen ist wie ein Hauch, wie ein Grashalm, der morgens wächst und abends in den Ofen geworfen wird, der Mensch ist wie ein Staubkorn, und plötzlich wird uns das auch von der Ebene deutlich.
Und ich will jetzt nicht sagen, dass ihr alle mit Depression nach Hause lauft, sondern ich sage euch das, damit uns auf der anderen Seite die Größe Gottes umso deutlicher wird, und zwar, wenn wir mal merken, wer wir eigentlich sind.
Moderne Physiker, und das wisst ihr auch, gehen dann noch einen Schritt zurück, die kommen auf Superstrings, die sind dann noch, noch, noch, noch, noch kleiner, und dann ist noch viel mehr Nichts, was dazwischen ist. Aber so weit will ich das gar nicht machen, sonst wird die Depression doch umso größer.
Aber wenn ihr einfach mal seht, das ist die Realität, wie wir sind, die Sprüche sagen das ganz deutlich, die Psalmen sagen das, wie wir sind vor Gott, nämlich eigentlich wie eine Rauchfahne, die sich in der Luft auflöst und nichts da ist.
Und wie gesagt, das soll in erster Linie dafür dienen, um die Größe Gottes im Vergleich dazu zu sehen, weil wir halten manchmal viel von uns, aber zu sehen, wir im Vergleich zu Gott, das ist wie nichts. Und wie gesagt, jetzt schaut daran: Gott ist alles.
Die Theologen der Reformation haben deshalb gesagt: Auch in der ganzen Theologie dreht sich alles um Gott. Da haben sie die Frage gestellt: Wonach muss sich denn der Mensch richten? Was ist die wichtigste Herausforderung für die Menschen? Was musst du tun?
Das können wir natürlich sagen: Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst. Stimmt ja auch, sagt Jesus. Und da sagen sie dann noch etwas weiter: Sowohl Luther als auch Calvin als auch Zwingli haben gesagt, eigentlich alles, was der Christ tun muss und alles, was in der Weltgeschichte gestanden, getan worden ist, ist das Ziel die Verherrlichung Gottes.
Und ich glaube, auch dieser Blickwinkel ist wichtig für uns, wenn wir Gott begreifen wollen. Alles, was wir in der Bibel finden, ist nicht dafür da, damit du nicht in die Hölle kommst — das ist nur Nebeneffekt — sondern alles, was in der Bibel steht, ist letztendlich, um Gott zu verherrlichen.
Das heißt auch, dass Jesus für uns gestorben ist. Nicht das Erste ist daran, dass wir so wahnsinnig wichtig wären. In Gottes Augen nimmt Gott uns wichtig, weil er uns wichtig nehmen will. Aber im Grunde genommen, was sind wir schon? Diese kurze Zeit, die wir auf der Erde leben, die meisten anderen Menschen kommen ja schon ohne uns zurecht. Wieso? Er ist Gott. Der braucht uns umso weniger. Aber er ist trotzdem an uns interessiert. Das ist ja das große Wunder, was in der Bibel drin ist.
Aber letztendlich ist auch die Erlösung dafür da, dass Gott verherrlicht wird, nicht, dass er so egoistisch ist, sondern dass die größte Liebe, die es je auf der Welt gegeben hat oder universell oder sonst was, zum Ausdruck kommt. Wer hat größere Liebe, als der, der sein Leben gibt für seine Freunde? Ja, nicht mehr nur für Freunde. Jesus sagt: Ich habe euch geliebt, als ihr noch meine Feinde wart.
Die Größe der Liebe Gottes soll da vor dem ganzen Universum, vor der sichtbaren und unsichtbaren Welt, vor Menschen und Tieren und was weiß ich präsentiert werden. Gott hat sich verherrlicht durch die Schöpfung. Das ist ja auch nicht in erster Linie nur für uns. Wir sehen die fernen Sterne aus der Entfernung, viele Sterne haben die Menschen vor uns nie gesehen, erst durch moderne Teleskope können wir die überhaupt wahrnehmen.
Warum hat Gott die gemacht? Zum Teil auch einfach als Ausdruck seiner Größe, seiner Macht, seiner Herrlichkeit vor dem gesamten Universum, der sichtbaren und unsichtbaren Welt, den Dämonen und Engeln und den Wesen und alles Mögliche. Das ist Gott.
Letztendlich alles, was wir in der Bibel finden, was Gott im Laufe der Zeit getan hat, die ganze Weltgeschichte und auch unser Leben natürlich — das ist jetzt die kleinste Ebene, auf die wir kommen — soll zur Verherrlichung Gottes da sein. Das ist unser Auftrag.
Und plötzlich merken wir wieder: Je nachdem, welches Gottesbild ich habe, hat das Auswirkungen auf mein Denken, auf mein Empfinden, auf das, wie ich damit umgehe.
Vorhin habe ich die Frage gestellt und komme da jetzt gerne noch mal zurück: Woher wissen wir eigentlich überhaupt etwas von Gott? Ich habe gesagt: Manche Leute haben das vom Hörensagen, andere haben es von ihren Eltern, andere haben es aus den Medien, viele haben es aus dem Bauchgefühl: Ich habe irgendwie das Gefühl, Gott ist so, und das ist heute ganz wichtig für Menschen.
Und dann geht man auch davon aus, jeder hat halt sein eigenes Gottesbild, als ob jeder seinen eigenen Gott erfinden könnte, oder Gott dann umswitscht, je nachdem, mit wem er zu tun hat, ist er dann anders. Was ja wieder diesen Größenwahn des einzelnen Menschen vor Augen führt. Da geht es dann nicht mehr, Gott ist im Mittelpunkt, sondern ich bin im Mittelpunkt, und Gott muss sich danach ausrichten.
Und das ist hier biblisch gesehen gar nicht so. Da ist aber die Frage, woher können wir denn dann von Gott wissen? Es gibt selbst manche Christen, die davon ausgehen, ja, da habe ich doch ein Buch gelesen, da hat jemand eine Vision gehabt, war irgendwo im Himmel oder hat ein Todeserlebnis, das ist doch ein Zeichen, wie Gott ist.
Da würde ich sagen, auch schwache Grundlage, schwaches Argument. Du kannst dir auch nie sicher sein, ob dich da nicht jemand betrogen hat, ob das alles nur erfunden ist, ob der Halluzination gehabt hat oder sonst irgendetwas.
Letztendlich, wenn wir nämlich etwas über Gott wissen wollen, dann sind wir darauf angewiesen, dass dieser Gott sich uns mitgeteilt hat. Würde er das nicht tun, dann würden wir nie etwas von diesem Gott wissen können. Und das ist uns ja allen klar, nicht?
Denn nehmen wir mal an, Gott würde irgendwie hinter dem Universum leben, dahin wollen sie sich nicht ausdehnen, oder am Ende des Universums genügt auch schon. Was wüsstest du je über diesen Gott? Da kann kein Teleskop hinschauen, mit dem Flugzeug schon gar nicht hinfliegen, da würde es ja Milliarden Jahre brauchen, hinzukommen, und dann würdest du nicht mal mehr zurückkommen, uns Bescheid zu sagen, sind wir schon lange tot. Also das bringt nichts, da wird man nie hinkommen, da kannst du nicht anrufen, da geht kein Handy hin, gar nichts. Handy würde ja auch Millionen von Jahren dauern, ehe man da wieder abnimmt, wenn überhaupt jemand abnimmt, sozusagen.
Also das heißt, das könnten wir nie. Wir sind darauf angewiesen, dass Gott ein Interesse hat, sich uns mitzuteilen. Und genau das ist es, was in der Bibel berichtet wird: Gott hat ein Interesse an uns, warum auch immer.
Also manches Mal habe ich mich schon gefragt: Wieso ist Gott an uns Würmchen denn interessiert? Ich meine, wir nehmen uns ja unheimlich wichtig, aber wir merken ja schon manchmal, dass große Leute hier in der Welt uns nicht in gleicher Weise wichtig nehmen, oder? Komme ich mal wieder zu Angela Merkel, ich habe ja nichts gegen sie, aber ich weiß nicht, hat sie schon bei dir gemeldet? Zum Kaffee angemeldet, wurde ich, ich komme mal vorbei und erkläre dir gerade die Finanzpolitik, damit du mich nächstes Mal wählst?
Ist sie bei dir schon gewesen? Da bin ich immerhin froh, bei mir weiß sie mich auch noch nicht. Aber wenn diese Leute schon nicht interessiert sind, ob wir leben oder sterben oder was wir denken, dann müssten wir fragen: Wie sehr müsste Gott daran interessiert sein?
Noch viel weniger, denn Angela Merkel ist nur für ein paar Jahre Bundeskanzlerin, und dann kommt hier jemand anders, hat man sie vergessen, und Deutschland ist nur ein Land auf der Welt. Wenn wir vielleicht den Eindruck haben, auch das Wichtigste, die Chinesen denken was anderes, und die Amerikaner auch, und die Briten auch, und die Franzosen auch, und so weiter. Aber da merken wir: Gott ist ja noch viel größer.
Wenn diese Leute sich schon nicht interessieren, wieso müsste Gott sich für uns interessieren? Das ist das absolute Wunder, absolut eigentlich unerklärbar, undenkbar, und Gott hat es in seiner Liebe von uns einfach gemacht. Er hat sich für uns interessiert, und er hat sich uns sogar mitgeteilt, und das sogar in Worten, die wir verstehen können.
Auch das finde ich ja genial. Denn wenn Gott über sich reden würde, oder meinetwegen Gott würde auf einmal vor uns erscheinen, wie er wirklich ist — die Bibel berichtet ja auch, dass niemand im Angesicht Gottes bestehen könnte.
Wir würden in einer Minute, Sekunde, Millisekunde verglühen, vergehen und sonst etwas wegen unserer Schuldigkeit und was weiß ich alles. Wir könnten die Größe Gottes gar nicht ertragen, sagt die Bibel. Darüber hinaus, wir können sie auch gar nicht begreifen.
Ich fand das so lustig, als Jugendlicher habe ich ab und zu mal so Science-Fiction-Romane gelesen. Und da kommen da immer Außerirdische vor, also nicht immer, aber man schwebt da irgendwo durchs Weltall und findet Außerirdische.
Das Lustige, was ich fand, war: Diese Außerirdischen sind doch irgendwie immer wie Menschen. Wenn man ja so was mal liest, die sind irgendwie ähnlich. Na ja, die haben dann vielleicht mal so Insektenkopf oder die haben dann fünf Beine statt zwei oder zehn Augen, aber letztendlich alles nur Variation des Menschlichen.
Jetzt habe ich mir gedacht, wenn es wirklich Außerirdische gibt, ja, die könnten doch auch mikroskopisch klein sein, wir merken sie gar nicht, vielleicht haben die die Erde schon erobert. Und wir merken es nicht. Vielleicht sind das kleine mikroskopische Teilchen, die sich im Gehirn festsetzen und uns steuern.
Also das ist schon das Material für eine neue Verschwörungstheorie: Die Außerirdischen haben unbemerkt die Regierung der Welt schon übernommen.
Wenn wir es noch ein bisschen spannender machen, dann sagen wir, das haben sie bisher nur bei den Regierenden getan, bei Obama, Merkel usw. Die sind gesteuert durch Außerirdische und so.
Aber da merkt ihr schon, so könnten die Außerirdischen doch auch sein. Wer weiß denn, dass die uns ähnlich sind?
Da gab es diese Pioniersonde in den Achtzigerjahren, da haben die Amerikaner ins Weltall geschickt, und da haben sie eine goldene Tafel draufgemacht, um den Außerirdischen zu erklären, wie sie uns finden, wer wir sind.
Da sind dann so stilisiert, da steht erst mal auf Englisch alles schön drauf. Da habe ich schon gedacht, ah, gut, dass die Außerirdischen Englisch verstehen. Und dann sind da Mann und Frau so gezeichnet, natürlich entkleidet so.
Dann denke ich mir, woher sollen die wissen, dass das Menschen sind? Die könnten auch denken, vielleicht ist das nur ein Schriftzeichen. Woher sollen die das wissen, die Außerirdischen? Aber da geht man so primitiv davon aus, weil wir es uns nicht anders vorstellen können.
Was will ich damit sagen? Wenn wir uns schon nicht vorstellen können, wie mögliche Außerirdische aussehen, wie sollten wir uns denn vorstellen, wie Gott ist, wenn er ganz andersartig ist als wir?
Und da merken wir, unsere Grenzen, es steht ganz stark an Grenzen. Was hat Gott gemacht in seiner großen Gnade? Er hat sich uns mitgeteilt, dass wir ihn begreifen können, wie er wirklich ist, und das wirklich begreifen.
Denn die größte Offenbarung Gottes ist ja darin, was wir am Anfang des Johannesevangeliums lesen: Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort, und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns.
Dann haben die gesagt: Und Jesus, der ist Gott. Das heißt, wie Gott ist, wie er reagiert, das ist uns am nächsten gekommen, nicht nur in Worten, die irgendwo vom Himmel gekommen sind, das war zum Teil ja bei den Propheten des Alten Testaments.
Aber im Hebräerbrief lest ihr auch ganz zu Anfang, wie Gott zu uns geredet hat: durch die Propheten, hat er am Ende der Zeiten geredet durch den Sohn, steht da im ersten Kapitel, Vers 1 und 2. Also da ganz deutlich vor Augen gemalt: Gott hat sich uns mitgeteilt.
Und wenn du etwas über Gott wissen willst, also wenn du auf die Frage antworten willst, was glaubst du eigentlich, wer Gott ist, dann kannst du das nur, wenn du darauf schaust, was Gott eben von sich selbst sagt, wie er ist, was er macht.
Alle unsere Vorstellungen reichen eben nicht weiter als diese Science-Fiction-Romane, die reichen nicht weiter als unsere Fantasie, unsere Vorstellungen.
Und wenn ich jetzt noch mal versucht habe, so ein bisschen das auszudehnen, denkt an den Ansatz von Canterbury: Gott ist größer als das, worüber hinaus nichts Größeres gedacht werden kann, dann haben wir so ein bisschen einen Ansatz dafür.
Und das, was wir in der Bibel finden, sind ja verschiedene Aussagen über Gott und seinen Charakter. Ich habe es heute Morgen schon gesagt: Er wird uns vorgestellt als der Schöpfer des Universums. Das ist eine der grundlegenden Aussagen ganz am Anfang der Bibel.
Er ist derjenige, der die Menschen begleitet und bewahrt. Das wird dann ganz deutlich an der Geschichte Gottes mit Abraham, mit Noah. Das ist derjenige, der sich der Menschen annimmt, der bewahrt, auch im Alltag.
Dann haben wir Gott, denjenigen, der befreit, also Freiheit aus Ägypten, der sein Volk befreit. Dann haben wir natürlich auch den Gott, der sich mitteilt am Sinai, um Gesetze zu geben, der Gesetzgeber, der uns sagt, was richtig und was falsch ist.
Dann ist es Jesus, wo uns besonders die Liebe Gottes nahekommt, der zu den Menschen nicht einfach sagt: Du hast es falsch gemacht, sondern: Deine Sünden sind dir vergeben, Sünden gehen fort, nicht mehr, geh hin, Sünden gehen fort, nicht mehr.
Das ist die Liebe Jesu, der keinen Unterschied zwischen den Menschen gemacht hat und ihnen geholfen hat. Hat auch interessanterweise nicht erst gefordert: Du musst erst gläubig werden, dann heil ich dich.
Oder kennt ihr irgendeine Geschichte, wo Jesus die Menschen weggeschickt hat, die mit Not zu ihm gekommen sind? Wirklich? Also manchmal hat man erst mal mit ihm geredet, um ihnen dann klarzumachen, was da eigentlich passiert, aber mir ist das nicht bekannt.
Er hat zu keinem gesagt: Du glaubst zu wenig, also zack, geh wieder nach Hause. Sondern wenn die Leute gekommen sind, da gibt es doch sogar den Mann, der zu ihm kommt: Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben.
Da hätte man doch jetzt sie alle mal sagen können: Also bitte sehr, glaubst du oder glaubst du nicht, was ist nun los? Nicht mal das Minimum ist erfüllt. Und trotzdem hilft er ihm. Das ist die Liebe Gottes, die uns nahekommt.
Dann ist Gott und begegnet uns im Heiligen Geist, dass es die, die Christen sind, die das erleben, die das erfahren in ihrem Leben, wo Gott dann in ihnen Wohnung nimmt, ihr Denken verändert, ihr Empfinden verändert, wo sie dann plötzlich durch ihr Gewissen das Reden Gottes spüren können.
Und dann wird Gott ganz am Ende der Zeiten auftreten als der Richter, der vor dem alle Menschen stehen werden, die jetzt leben, und die vor hundert Jahren und vor tausend Jahren gelebt haben, und die, die nach uns kommen werden, werden vor Gott stehen und von ihm gerichtet werden.
Das ist das, was die Bibel uns über Gott berichtet. Und dann gibt es noch andere Aussagen über Gott, die ich jetzt schon erwähnt habe: Gott ist allmächtig, Gott ist allwissend, Gott ist allgegenwärtig, aber auch solche Sachen wie Gott ist Liebe, Gott ist Friede, Gott ist Freude, auch solche Aussagen haben wir in der Bibel.
Und hier ist gemeint, das ist das eigentliche Wesen, oder Gott ist das Wort. Das sind solche Sachen, dabei ist ja nicht gemeint irgendein Wort, sondern Wort ist ja, wenn wir das analysieren, Information und Energie.
Und hier wird gesagt, der Inbegriff von aller Information, von allem Denken und Wissen und von aller Energie kommt aus Gott heraus. Das ist das Wort, durch das die Welt mit einem Mal plopp in Existenz gekommen ist. Gott hat es ausgesprochen, es ist von ihm ausgegangen und ist sofort was daraus geworden.
Dieses Wort ist damit gemeint, wenn das im Johannes Kapitel 1 geschrieben wird, Johannes-Evangelium. Das sind solche Aussagen, die wir in der Bibel von Gott haben.
Jetzt müssen wir allerdings bei dieser Frage, was denkst du eigentlich, wer Gott ist, nicht nur dabei stehen bleiben, uns intellektuell damit auseinanderzusetzen. Na ja, jetzt haben wir doch wieder eine Theologie, und irgendwie passt es doch noch, obwohl ich euch erst mal lange Zeit gesagt habe, nein, versucht das gar nicht, mal so festzufassen, sondern erst mal diese Größe und Weite und Unfassbarkeit Gottes vor Augen zu bekommen.
Das ist aber nur die erste Ebene. Das Allerentscheidendste kommt nämlich dann danach: Wie gehst du dann damit um?
Und hier gilt, glaube ich, genau das auch, was ihr heute Nachmittag gehört habt. Da wurde gesagt: Unser Sein, was wir sind, was uns bestimmt, auch immer, wie wir handeln. Und hier geht es genauso.
Wenn du eine falsche Vorstellung von Gott hast, dann wird das auch deinen Alltag bestimmen. Wenn Gott für dich nur der Berater ist, dann wirst du dein Leben nach eigener Regie führen. Gott gibt dir nur eine Empfehlung, sagt: Okay, ich hätte lieber das, dann sagst du: Ja Gott, okay, ich habe das aber lieber so.
Gott ist der, mit dem man verhandeln kann. Gott ist derjenige, dem ich mal den Arm um die Schulter lege und sage: Du bist ein guter Freund, wir verstehen uns gut, aber heute mach doch mal die Augen zu, heute lebe ich mal ohne dich.
Hingegen hast du einen Gott vor Augen, wie ich jetzt versucht habe, wie er sich in der Bibel selbst vorstellt, dann ist das ja schon gar nicht möglich.
Nehmen wir mal den Gott, der allein durch seine Gedanken, durch seine Worte eine ganze Welt in Erscheinung ruft: Meinst du wirklich, dass du mit dem diskutieren kannst, ob seine Ordnungen stimmen oder nicht?
Wir können das ja mal wieder, um das näher zu veranschaulichen, auf so einer kleineren Ebene regulieren. Ich weiß jetzt nicht, gibt es hier Leute, die schon berufstätig sind, so im Job hier? Du bist bestimmt im Job hier, oder?
Dann musst du ja Lohnsteuer bezahlen, im Normalfall. Also bist du selbständig oder so? Lohnsteuer. Musst du so einen Lohnsteuerjahresausgleich machen oder so etwas? Ich frage dich jetzt nicht genau, was du eingetragen hast, aber hast du schon mal den Versuch gemacht, zum Finanzamt zu gehen und zu sagen: Also eure Steuersätze sind zu hoch, ich bezahle nur fünf Prozent.
Siehst du, das wäre jetzt eine Idee, geh mal hin am Montag. Wobei die Leute werden dich wahrscheinlich komisch anschauen, und ich wollte das jetzt nur mal sagen: Wir sind meistens bereit, die Autorität des Staates zu akzeptieren, weil wir merken, es bringt sowieso nichts zu diskutieren, die bleiben dabei, zumal der Steuerbeamte das sowieso nicht entscheiden kann, sondern der kann nur sagen, das steht da so und sie müssen zahlen, und wenn nicht, wird halt ihr Gehalt gepfändet.
So ähnlich läuft das dann heraus, wenn du zu hartnäckig bist, ja. Und jetzt meinen die Leute aber, mit Gott diskutieren zu können.
Also, mit dem Steuerbeamten, das geht nicht, der ist halt feststehend, aber Gott, na ja, also wenn ich dem sage: Nee, das passt mir aber nicht, dann gibt der Kleinpfeifer: Okay, weil du es bist, ich ändere meine Gebote ab, wie hättest du es denn gern? Okay, Ehebruch klappt für dich nicht so ganz, na ja, dann sagen wir, du darfst zehnmal die Ehe brechen, aber nicht elfmal.
Da stelle ich mir vor, was habt ihr für eine Vorstellung von Gott? Ich meine, wird euch deutlich, unsere Vorstellung von Gott beeinflusst auch, wie wir mit Gott in unserem Alltag umgehen.
Wenn wir Gott zuerst zu einem Hampelmann gemacht haben, mit dem wir umgehen können, wie wir wollen, dann hat er eben auch keine Auswirkung auf dein Leben. Das liegt aber daran, weil du einen Gott erfunden hast, den es gar nicht gibt.
Wenn du dich mit dem Gott auseinandersetzt, den es wirklich gibt, der sich mitgeteilt hat, dann können wir so mit Gott gar nicht sprechen, sondern wenn Gott etwas sagt, dann gilt das, dann gilt das noch viel mehr, als wenn ein Polizist sagt: Stopp! Oder wenn der Finanzbeamte sagt: Geld her! Dann gilt das noch viel, viel mehr, denn hier handelt es sich nur um Menschen mit menschlichen Regeln, die für ein paar Jahrzehnte gelten und dann wieder umgebaut werden und nicht mehr gelten.
Gottes Gebote und Gottes Wesen gelten für ewig, und das hat Auswirkungen auf unser Leben.
Und deshalb möchte ich euch jetzt einen Text vorlesen, wo das auch deutlich wird. Und zwar ist das eine Geschichte, die wir im Matthäusevangelium haben, erste Geschichte im Matthäusevangelium, könnt ihr gerne mit aufschlagen, Kapitel 8.
Ich nehme wieder eine Geschichte, die die meisten von euch kennen. Und das hat den Vorteil, selbst wenn dir deine Bibel nicht dabei herrscht, dann kommt sofort die Erinnerung: Ach, das kenne ich doch. Ich lese mal die Geschichte vor.
Es geht um Jesus mit seinen Jüngern, sie sind unterwegs, und da steht: Und Jesus trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm nach. Und siehe, es erhob sich ein großer Sturm auf dem See, so dass das Schiff von den Wellen bedeckt wurde, er aber schlief.
Und seine Jünger traten zu ihm, weckten ihn auf und sprachen: Herr, rette uns, wir kommen um! Da sprach er zu ihnen: Was seid ihr so furchtsam, ihr Kleingläubigen?
Dann stand er auf und befahl den Winden und dem See, und es entstand eine große Stille. Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Wer ist dieser, dass ihm selbst die Winde und der See gehorsam sind?
Wird euch deutlich? Diese Geschichte führt uns eigentlich vor Augen: Je nachdem, welches Gottesbild du hast, hat es Auswirkungen auf dein alltägliches Handeln.
Also ich könnte sagen, am Ende haben die ja doch noch große Hoffnung auf Jesus, denn sie wecken ihn ja immerhin. Aber müsste ich nicht eigentlich sagen, so ganz groß scheint ihr Vertrauen doch in Gott nicht zu sein.
Also erst einmal sind sie sich wirklich bewusst, dass Jesus Gott ist, dass Gott bei ihnen ist? Solche Frage. Würdest du Gott einfach so an der Schulter rütteln? Komische Vorstellung überhaupt, kann man ja auch gar nicht, wenn er nicht gerade Mensch ist hier auf der Erde.
Aber kann Gott sterben? Kann Gott sterben? Dann wäre jetzt ja die Frage, was müssen sie überhaupt Angst haben, wenn sie Jesus dabei haben? Wenn, dann könnte er das Leben höchstens aufgeben, wie am Kreuz, wenn er selbst will. Aber wenn er nicht will, könnte es ihm auch keiner nehmen, könnte man jetzt sagen.
Und manchmal ist das bei uns im Alltag auch so. Ich weiß nicht, kennst du das nicht? Ich frage hier wieder so ein paar Leute, das ist ja jetzt bewusst so pädagogisch, damit ihr gut aufmerksam seid und jetzt auch sagen könnt: Ja, nicht nur ich sage das, sondern die sagen es auch.
Machst du dir manchmal Sorgen? Immer. Machst du dir manchmal Sorgen? Und du? Also, jetzt haben drei Leute gesagt, ich mache mir manchmal Sorgen, und ich wäre jetzt der Vierte und sage, ich auch.
Aber jetzt würde ich sagen, ein ganz großer Punkt mit unserem Umgang mit Sorgen, und manchmal haben wir ja Grund, uns Sorgen zu machen, ist: Welches Bild von Gott hast du?
Wenn du ein Bild von Gott hast, Gott ist irgendwo entfernt. Oder vielleicht ein bisschen schwächlich, also wir wissen ja nicht so genau, kann Gott das? Naja, er hat das Schilfmeer geteilt und er hat Feuer vom Himmel fallen lassen, aber ob er mir einen neuen Job verschaffen kann, vielleicht ist die Aufgabe zu schwer für Gott.
Oder na gut, er hat jetzt auf einen Schlag da wieviel Tausend Feinde umbringen lassen von Israel, und er hat mit einem Wort die Welt geschaffen, aber ob er mal einen Schnupfen wegmachen kann, weiß ich nicht so genau.
Ihr merkt schon, worauf ich hinaus will. Eigentlich müssten wir sagen: Hey, was hast du für ein Gottesbild? Wenn du wirklich diesen großen Gott vor Augen hast, den ich euch gerade beschrieben habe und von dem die Bibel berichtet, dann müssten wir genau sagen, was Jesus ja auch als Folge davon sagt: Was sorgt ihr denn?
Gott ist derjenige, der die ganze Natur in seinem Erscheinung hält, der die Tiere und die Vögel versorgt und jeden Tag die Sonne aufgehen lässt. Was glaubst du denn, wenn der sich um diese Sachen kümmert, dann doch für dich, wenn du sein Kind bist, erst recht?
Und ich glaube auch hier, wie wir mit unseren Sorgen umgehen, das bestimmt, mit welchem Bild von Gott wir haben.
Hast du das Bild eines Gottes, der ganz weit entfernt und distanziert ist oder ein bisschen schwächlich oder schwerhörig oder sonst irgendetwas? Weil viele Leute haben ja so den Eindruck.
Ich kenne auch manche, die meinen, wenn sie im Gebet besonders laut schreien, dann hört Gott besser zu. Das sind solche Leute, von denen Jesus ja am Anfang der Bergpredigt sagt: Sie rufen, und sie meinen, um ihren vielen Redenswillen würde Gott auf sie hören.
Und dann sagt er dann so: Also, damit du das mal lernst: Jetzt geh mal in dein stilles Kämmerlein, da kannst du ganz ruhig beten, und Gott ist auch da und hört dir zu. Und wenn du das gelernt hast, dann darfst du auch wieder lauter beten. Aber Gott ist nicht darauf angewiesen, dass wir möglichst laut schreien.
Das ist ja auch so bei den Baalspriestern, kennt ihr auch die Geschichte, Elija da bei den Baalspriestern, und dann tanzen sie da herum und kritzeln sich und schreien und oh, Baal, Baal, Baal, ja, und Baal kann nicht hören, weil es eben Baal gar nicht gibt.
Und dann Elija spricht ein kleines Gebet, und zack, Feuer fällt vom Himmel, und der Altar verbrennt und alles, was da ringsherum ist, und das Wasser wird verdunstet in einem Moment. Das ist Gott.
Und von diesem Gott, von dem wir wissen, wenn wir den vor Augen haben, dann sollten wir anders mit unseren Sorgen umgehen. Das hat Konsequenzen dafür.
Welches Gottesbild du hast, hat Konsequenzen, wie du mit Gott umgehst, wie du mit Sorgen in deinem Alltag umgehst.
Natürlich hat das auch Konsequenzen auf der anderen Seite, nämlich beispielsweise wie du mit den Ratschlägen Gottes umgehst.
Also wenn Gott beispielsweise sagt: Üble Nachrede ist schlecht. Dein Lieblingshobby in deiner Freizeit allerdings ist, mit SMS und Facebook andere zu stalken. Ja, dann musst du dir ein neues Hobby suchen.
Dann kannst du vielleicht sagen: Ich werde vom Stalker zum Ermutiger. Jetzt suche ich mir bei Facebook nur Leute, denen ich sagen kann: Ich bete für dich, und ja, es wird schon gut gehen, und ich mache dir Mut, und wäre übrigens generell auch empfehlenswerter.
Aber wenn du Gott ernst nimmst, dann sollte das auch Konsequenzen in deinem Leben in dieser Hinsicht haben. Dann sind die Gebote Gottes nicht nur einfach eine Empfehlung für denjenigen, der gerne will, und die anderen machen halt, was sie gerne wollen.
Wenn Gott wirklich so ist, wie er in der Bibel beschrieben steht, dann sind seine Gebote absolut, dann gelten sie über alle Zeiten hinweg, dann sind sie viel wichtiger und mehr als dein Bauchempfinden oder das, was alle anderen eben so machen heute in unserer Gesellschaft, in Deutschland.
Dann sind das Maßstäbe, die für dein Leben wirklich sinnvoll und zielgerichtet sind. Wenn Gott wirklich so ist, und deshalb sage ich ja: Das, wie wir uns Gott vorstellen, hat auch Auswirkungen darauf, wie wir uns ethisch verhalten, wie wir im Alltag reagieren, wie wir unser Leben planen.
Ist dir da Gott vor Augen, oder eben nur der nächste Urlaub, das nächste Abhängen mit den Freunden, der nächste Abend vor dem Fernseher zum Chillen? Das kann ja alles. Muss ja nicht unbedingt immer schlecht sein.
Aber ist dir der Gott vielleicht aus dem Sinn gekommen? Lebst du letztendlich so wie all die Leute, die ohne Gott leben, so als ob es keinen Gott gäbe, in den Tag hinein?
Wenn dir dieser große Gott, wie die Bibel ihn beschreibt, vor Augen ist, dann kannst du gar nicht mehr so reden. Das kannst du nur, wenn du ihn vergisst. Das hat Auswirkungen davon.
Wenn du um diesen Gott weißt, dann hat das allerdings auch Konsequenzen für deine generelle Hinwendung Gott gegenüber. Dann kannst du nicht sagen: Och, ich glaube an ihn, oder ich glaube nicht an ihn, es wird schon alles gut gehen, und irgendwann am Ende geht doch alles glatt.
Nein, dann müsstest du nämlich auch sagen, wenn es diesen Gott wirklich gibt, und ich habe ja gesagt, dass er auch derjenige ist, der Richter ist, ich habe das heute Morgen schon betont, dann musst du dir dessen bewusst sein: Dieser Gott schaut nicht nur einfach zu, der sagt: Na ja gut, du hast halt nicht gewollt.
Sondern du stehst einmal vor diesem Gott, musst Rechenschaft ablegen, und dann gilt das, was er sagt. Dieser Gott, wenn er allgegenwärtig ist, sieht auch da, wo du Mist machst.
Das wäre doch manchmal auch ein interessanter Gedanke, jetzt nicht der Polizist, der da mit der langen Liste steht, aber zu wissen: Also es gibt ja dieses Armband, kennt ihr ja von früheren Zeiten so, what would Jesus do, also was würde Jesus tun an der Stelle? Man könnte jetzt auch so ein Armband machen für eine neue Idee: Ich muss nur noch schön nicht englisch formulieren, was würdest du tun, wenn du wüsstest, dass Gott da ist? Klingt ein bisschen lang, müssen wir doch irgendwie abkürzen, aber den Gedanken versteht ja hoffentlich: Wie würdest du handeln, wenn du wüsstest, dass du das im Angesicht Gottes tust?
Um das vielleicht noch etwas einfacher zu machen, damit wir es besser sagen könnten: Was würdest du denn tun, wenn du wüsstest, jederzeit ist einer mit geheimer Kamera dabei und alle im Fernsehen könnten das sehen oder im Internet? Dann würden wir manchmal auch schon anders handeln, oder?
Und jetzt sind es nicht nur andere Menschen, die zuschauen, sondern es ist Gott, der zuschaut. Und es geht nicht darum, dass er dich gleich tot umfallen lässt. Wenn das in seinem Interesse wäre, dann müssten wir ja alle schon tot umgefallen sein, weil wir alle schon Sachen gemacht haben, die Gott nicht gut findet und die auch nicht gut sind.
Aber vielleicht würde es unser Leben auch verändern, wenn wir bei Entscheidungen, die wir treffen, wenn wir mit anderen Leuten reden, uns mal vorstellen: Gott ist da gegenwärtig. Und es ist mir vorstellen, es ist ja so, Gott ist ja gegenwärtig, er hört ja zu.
Wir lesen, dass wir für jedes Wort Verantwortung ablegen müssen. Aber das klingt so formal. Stell dir doch mal umgekehrt vor: Gott weiß das, und er ist gegenwärtig da für das, was du tust.
Und das ist ja das Gottesbild, das die Bibel uns gibt: allgegenwärtig. Er ist da, er sieht das, er bekommt das mit, er weint darüber, wenn du dich wieder mal nicht darum kümmerst, was er sagt, weil er es doch gut mit dir meint. Und dann hat er viel Geduld.
Irgendwann ist er auch erschöpft, aber er hat Geduld, und deshalb lässt er uns nicht gleich wie Ananias und Saphira tot umfallen, weil wir etwas falsch machen.
Könnte er auch machen, so als Pädagogik wäre das doch heute auch beeindruckend. Irgendwie bekomme ich jetzt eine Offenbarung, ich bekomme mit: Du hast gelogen, und dann in dem Moment zack, noch ein Röcheln, und dann wird er rausgetragen, und plötzlich alle anderen würden jetzt sagen: Oh Gott, nimm das aber ernst.
Das fand ich bei Ananias und Saphira so, dann hieß es nicht direkt danach, und es kam eine große Furcht über die Leute. Und Furcht hieß hier nicht so sehr viel Angst, sondern meinte, plötzlich sind sie sich bewusst geworden, dass Gott eben nicht nur irgendwie so eine Randfigur ist, dass er nicht nur dafür ist, Spaß zu haben und unsere Wünsche zu erfüllen, sondern dass Gott es auch ernst meint mit seinen Geboten und Anordnungen.
Das müssen wir auch vor Augen haben, wenn wir an Gott denken. Gott ist nicht nur ein Berater, er ist nicht nur der Empfänger unserer Gebete, er ist nicht nur jemand, der irgendwo am Ende mal auf uns wartet, sondern er ist der, der uns ständig umgibt, der allmächtig ist und dem wir alle unsere Sorgen sagen können, für den nichts zu groß ist.
Aber er ist auch derjenige, der dabei ist, von allem, was wir sagen, tun und denken, und dem wir Rechenschaft schuldig sind. Und manchmal hilft vielleicht das auch noch.
Ich möchte euch noch eine andere Stelle lesen aus dem Johannesevangelium, eine, die ich gerne lese und die ich auch ganz faszinierend und beeindruckend finde, in Johannes 6, Vers 67. Da lesen wir:
Es geht um Jesus, der wieder mit seinen Jüngern spricht. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr nicht auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens, und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes.
Jesus antwortete ihm, habe ich nicht auch die zwölf erwähnt, und doch ist einer von euch usw. Dann geht es hier noch weiter. Aber das ist dieses Bekenntnis von dem Petrus, und das finde ich doch sehr beeindruckend.
Letztendlich geht es ja gar nicht darum, dass wir uns durch die Größe Gottes eingeengt fühlen müssen, in Angst hineinkommen müssen. Bei Petrus zumindest hat das etwas ganz anderes ausgelöst. Er war sich dieser Größe Gottes, die ihm Jesus begegnet, bewusst, und bei ihm führte das dazu, dass er sagt: Ja, wohin soll ich denn sonst überhaupt gehen?
Weil wenn du einmal die Größe Gottes begriffen hast, dann scheint dir alles andere dagegen schal und leer und oberflächlich und nicht mehr erstrebenswert.
Vielleicht kennt ihr das Beispiel auch, was Jesus um ein Gleichnis gebraucht. Da sagt er, wenn da ein Kaufmann ist, der um eine Perle weiß, die ist die Superperle, es gibt keine so wie die, dann geht er hin, verkauft alles und will die kaufen, weil plötzlich alle anderen Perlen ihren Glanz für ihn verloren haben.
Und genauso ist das, wenn du mal wirklich begriffen hast, wer Gott ist, dann willst du dich nicht mehr mit Zweit- oder Drittbesten zufrieden geben, dann willst du dich nicht mehr zufrieden geben mit einem Fernsehabend oder mit einem Chillabend, willst dich nicht mehr zufrieden geben mit einmal Abhängen oder Betrinken oder sonst irgendetwas.
Weil du plötzlich merkst, das bringt es ja gar nicht, so blöd, so oberflächlich, so lächerlich dagegen, das kommt dir plötzlich so vor wie mit Lego spielen, was ihr wahrscheinlich alle nicht mehr tut. Ich meine, vielleicht tun es ja noch welche, aber die sagen es dann nicht, die machen das nur insgeheim und natürlich nur, wenn kleine Kinder dabei sind.
So wie der Vater, der im Keller die Märklin-Eisenbahn aufbaut, aber für den Sohn, aber der Sohn darf nicht dran, so ähnlich.
Aber so sollte es ja eigentlich bei uns nicht sein, sondern wir sollten im Glauben wachsen und plötzlich merken: Das bringt es ja alles nicht.
Und wenn du wirklich vor Augen geführt bekommst, wie Gott eigentlich ist, dann wird alles andere zweit- und drittrangig, und es braucht gar nicht den Druck oder sonst etwas.
Du sagst: Womit habe ich denn bisher meine Zeit verschwendet? Wieso habe ich bisher nicht stärker darauf gehört?
Das wäre dann die Herausforderung, vor der du stehst, wenn du wirklich mal vor Augen bemerkt bekommst, wer Gott ist und wie Gott ist.
Das ist genau das, was dem Petrus hier auffällt: Ja, wohin sollten wir denn gehen? Es gibt doch gar nichts anderes, okay?
Es ist manchmal schwer, als Christ zu leben und kostet auch ein bisschen Opfer und ist nicht immer so angenehm, aber alles andere ist ja noch viel, viel, viel weniger erstrebenswert. Das ist noch viel leerer, viel öder, viel oberflächlicher als das, was du anbietest, sondern bei dir habe ich das Größtmögliche.
Du hast Worte des ewigen Lebens. Wohin sollten wir gehen? Wir haben erkannt: Du bist der von Gott Gesandte, du bist der vom lebendigen Gott Gesandte, wenn ich das mal mit eigenen Worten wiedergebe.
Und ich hoffe, dass das das Bekenntnis sein kann von jedem, der hier heute Abend ist. Wenn nicht, dann steht dir noch etwas bevor. Dann solltest du dich mit diesem lebendigen Gott auseinandersetzen, ihn zur Kenntnis nehmen und nicht daran denken: Gott ist halt nicht so, wie ich mir das vorstelle.
Ja, dann musst du deine Vorstellung ändern und nicht versuchen, Gott zu ändern. Dann nimm Gott so, wie er in der Bibel beschrieben wird, als der Schöpfer des Himmels und der Erde, als den allmächtigen Gott, als den Geber der Gesetze, als den, der Liebe ist und Freude und Friede ist, als den, der ewig ist, der Begleiter ist und Befreier ist, aber der auch Richter ist und vor dem du verantwortlich sein wirst. Nehm ihn als solchen.
Und denk noch an die Sache, die wir vorgehabt haben: Groß, größer, größer, größer, größer Gott, nicht klug, klüger, klüger, klüger, klüger Gott sieht im Vergleich dazu dich selbst realistisch gesehen, physikalisch als nahezu nichts.
Und plötzlich wird dir Gott noch ein bisschen größer, hoffentlich, und dieser große Gott hat Interesse daran gehabt, sich uns mitzuteilen, dir mitzuteilen, und jetzt macht er nicht lange: Bitte, bitte, es ist ja deine Sache, darauf richtig zu reagieren.
Du wirst früher oder später sowieso mit der Realität konfrontiert. Aber er bietet dir das an, und da ist es nicht so eine Sache: Gibt es heute noch ein Sonderangebot, also wenn ich heute noch eine Frau dazu bekomme, dann bekehre ich mich. Oder ein Mann, je nachdem, wer ihr gerade seid.
Nee, darum geht es nicht, sondern überhaupt: Das einzig sinnvolle, erfüllte Leben, nicht nur kurzfristig für mal einen Abend oder eine Woche oder ein halbes Jahr, ist mit Gott möglich, so wie Petrus das beschreibt. Wohin sollten wir sonst gehen?
Das Erfüllendste, das Beste ist das, was wir bei diesem Gott haben können, dem wir alles verdanken, was wir sind und haben und alles, was in der Zukunft sein wird.
Diesem Gott, mit diesem Gott sich zu konfrontieren, hat Auswirkungen. Für den, der bisher ohne Gott gelebt hat, zwar gedacht hat, ich glaube schon, dass es einen Gott gibt, aber damit nicht praktisch gelebt hat, dass keine Auswirkungen in deinem Leben gehabt hat, dann lass dir heute Abend mal diesen Gott zum Bewusstsein kommen.
Geh mal irgendwo draußen in die Stille und schau dir den Sternenhimmel an, nimm da ein Fernglas mit und lass dich ein bisschen beeindrucken und davon erschlagen.
Und dann sprich mit diesem Gott und mache mit ihm klar: Das ist kein Spiel, sondern du bist mit der größten Macht des Universums zusammen, viel, viel größer als alle Könige und Herrscher dieser Welt zusammengenommen, und vor dem bist du verantwortlich, und der fordert Rechenschaft vor dir.
Und dann wähl diesen Weg, den er beschreibt, indem er sagt: Ich habe den Weg gemacht, dass du in Kontakt zu mir kommen kannst, ewig mit dir leben kannst, bekenne deine Schuld, sitz da nicht lange rum, versuch nicht, mit Gott zu diskutieren, sondern bekenne ihm, was du falsch gemacht hast, er ist bereit, auch wenn wir nicht verstehen warum, uns dann zu vergeben, und dann fang an, mit ihm zu leben.
Und wenn du das schon tust, dann denk daran, das sollte Konsequenzen für dein Leben haben. Ich habe das an einzelnen Beispielen gesagt.
Im Umgang mit Sorgen und der Zukunft sollte es Auswirkungen haben, in dem, wie ich meinen Alltag gestalte, womit ich meine Zeit einfülle, in dem, wie ernst ich die Gebote und Anleitungen Gottes nehme, sollte es Auswirkungen haben, wenn mir Gott wirklich vor Augen steht als der, der er ist, und wenn ich mich nicht zufrieden gebe mit einem kleinen selbstgebastelten Gott, der irgendwo in ein kleines Dossier hineinpasse, mit ein paar Worten beschrieben wird und den ich dann herausholen kann, wenn ich ihn brauche, und das Schränkchen zumache, wenn ich mein Leben alleine führen will.
Dieser Gott wird dir nichts bringen, höchstens ein paar religiöse Gefühle. Aber wenn du dir dem richtigen Gott, dem großen Gott, der das ganze Universum ausfüllt, begegnest, dann hat es auch Konsequenzen. Wenn du als Christ lebst, dann ist Gott gegenwärtig, allmächtig, und äußert sich auch daran, wie bei den Jüngern, wir hatten das Beispiel gelesen.
Wie gehst du mit schwierigen Situationen um? Die sind da. Aber wenn du den großen Gott dafür hast, dann werden die plötzlich relativiert, dann verlieren sie an Bedeutung, und das nicht nur als Einbildung, sondern als Realität.
Und das werdet ihr, ob ihr wollt oder nicht, in eurem Leben sowieso noch erfahren. Wenn dann große Probleme kommen, wo ihr wisst, ihr könnt gar nichts ändern, dann hoffentlich kommt ihr nicht nur darauf: Ja, dann hilft nur noch beten, das klingt ja so, na ja, gut, wenn nichts anderes mehr hilft, probieren wir das auch noch mal.
Nein, sondern es ist viel eher so, dass da ja eine ganz tiefe Wahrheit drinsteckt, nämlich bei fast allen Sachen will dir gar nicht unser Leben in der Hand haben.
Oder wer von euch hat eine Garantie, dass er auch heute Abend oder morgen früh noch aufwacht? Hat einer dafür eine Garantie? Zeigt sie mir vor mit Unterschrift. Könnt ihr eine Versicherung abschließen bei der Allianz oder sonst wo?
Es gibt ja Lebensversicherungen. Ich finde es mir so eine Ironie in der Geschichte des Namens anscheinend schon so, als ob du dadurch dein Leben absichern könntest.
Dabei ist die Ironie ja sogar: Du bekommst sie erst ausgezahlt, wenn du tot bist. Noch komischer irgendwie, die müsste ja eigentlich Todesversicherung heißen, nur wer würde eine Todesversicherung kaufen? Würde ja auch keiner tun, klingt nicht so gut, also wie Lebensversicherung, aber du bekommst sie erst, wenn du tot bist, oder die mit Dienern auch leben, die bekommst du ja auch nicht.
Also da ist das, wenn du Gott begegnest, viel, viel sicherer und besser, und wir können ja nicht mal das haben in der Hand, sondern sind da auch Aufgabe angewiesen.
Das habe ich gerade letzte Woche, ich habe eine E-Mail bekommen: Ja, in der Gemeinde in Hamburg, die ich kenne, ist jemand gestorben. Junger Mann, Ende zwanzig, plötzlich gestorben, wird jetzt irgendwann in der Woche beerdigt. Das kann ja passieren, weil wir haben selbst diese Sache nicht in der Hand, ganz zu schweigen die gesamte Länge unseres Lebens oder sonst irgendetwas.
Und hier würde ich sagen: Lasst euch herausfordern vor der Größe Gottes. Wenn du Gott bisher nicht gefolgt bist, dann bekenne ihm deine Sünden und fang an, mit ihm zu leben. Wenn du Gott gefolgt bist, dann versuch dein Bild mehr zu orientieren an diesem großen Gott und nicht an dem Kleinen, den du möglicherweise dir selbst zusammengebaut hast und der da nicht hilft in deinen Schwierigkeiten, wo du dann doch noch alleine dastehst.
Und ich möchte jetzt gerne mit euch beten und möchte das aber so machen, dass wir erst mal so ein, zwei, drei Minuten Pause haben, wo jeder stehen kann, und wir schließen die Augen, damit wir nicht sehen, was rechts und links läuft, und jeder da die Sache mit Gott besprechen kann, von dem, was ich euch jetzt gesagt habe, entweder, dass ihr Gott mehr darum betet, seine Größe zu erkennen, mehr darum betet, dass die Konsequenz der Erkenntnis Gottes euer Leben bestimmt, oder dass ihr einfach mal zu Gott kommt und einen Anfang mit ihm macht.
Und ich werde dann danach noch beten für uns alle, und dann machen wir Schluss. Aber steht doch auf, und jeder hat dann Zeit, für ein paar Minuten mit Gott zu sprechen, was euch so auf dem Herzen liegt. Drückt ihm das aus, wenn ihr wollt, könnt ihr das auch laut machen, aber es muss nicht sein, man kann auch leise beten, drückt das einfach Gott gegenüber aus, und ich werde dann zum Abschluss beten.
Wir müssen uns aufstehen und so vor Gott stehen und ihm sagen, was euch da so auffällt.
Vater im Himmel, ich bin fasziniert von deiner Größe, deiner Macht, deiner Ewigkeit, deiner Liebe, deinem Frieden. Auch wenn ich immer wieder, wenn ich darüber nachdenke, merke ich, dass ich nur einen kleinen Teil wirklich erfassen kann. Ich staune darüber, dass du Interesse an mir hast und deshalb mir begegnet bist, dass du an mir interessiert bist, dich mir mitteilst, dass du Mensch geworden bist, um unter Menschen zu leben, obwohl du es gar nicht müsstest.
Irgendwie merke ich immer wieder, dass meine Vorstellungskraft dafür zu klein ist, dass selbst Worte fehlen, das auszudrücken, wer du eigentlich bist und wie du bist, weil ich dich nur vergleichen kann mit etwas, was hier irdisch, innerweltlich ist, obwohl es ja gar nichts gibt in dieser Welt, was mit dir vergleichbar wäre.
Ich kann nur staunen darüber und möchte dir auch das sagen und freue mich darüber, dass du Interesse an mir und auch an uns hast.
Ich möchte dich bitten, für all diejenigen, die heute Abend mit hier sind, dass sie ein Stück von deiner Größe erfahren, erfüllen, innerlich, äußerlich, durch das Lesen in deinem Wort, durch Gespräche mit anderen Christen.
Ich möchte dich bitten, dass das das Leben verändert und bestimmt, dass bei immer mehr Menschen, die heute Abend hier sind, dass es in ihrem Leben wirklich darum geht, dass sie sagen: Ich lebe dafür, dass du verherrlicht wirst, dass du groß gemacht wirst, dass Menschen deine Herrlichkeit und Größe erkennen können, und dass unser Leben, dass mein Leben mit dafür beiträgt.
Ich möchte dich bitten, für diejenigen, die bisher mehr mit so einer Art Privatgott gelebt haben, die sich Gott selbst zusammengeschustert haben, dass du dieses Götzenbild zerschlägst und dass an dieser Stelle so eine Ahnung, so ein Hauch deiner Größe und Macht, deiner Allmacht, deiner Liebe, die alles umfasst, tritt.
Ich möchte dich bitten, für diejenigen, die selbst so nach eigenem Gesetz leben, weil sie letztendlich an deinen Ordnungen wenig interessiert sind, dass du ihnen etwas von der Relevanz, von der Autorität deiner Gebote vor Augen malst und dass sie merken, dass es nicht nur Empfehlungen sind, sondern dass du da mit deiner Macht und Größe und Weisheit und Intelligenz und Liebe dahinterstehst.
Ich möchte dich für die bitten, die heute Abend da sind, die sich mit Sorgen und schwierigen Gedanken tragen, dass du dich ihnen vor Augen malst mit deiner Größe und mit all deinen Möglichkeiten und dass sie wegschauen können von ihren Schwierigkeiten, von Menschen, die ihnen Probleme bereiten, und hinschauen können zu dir und dann auch nicht nur intellektuell wissen, sondern auch emotional und real annehmen deine Größe, deine Liebe, deine Allmacht, dein Interesse, und dass sie danach leben können, dass sie Spuren in ihrem Leben zurücklassen.
Ich möchte dich bitten, dass wir verändert da herausgehen können in unserem Alltag, nicht mehr nur so denken, wie andere Menschen denken und dann irgendwo so ein kleines bisschen Religion dazu haben, sondern dass wir merken und spüren und wissen, dass eigentlich das doch der Dreh- und Angelpunkt ist, dass du alles bist, dass alles darauf hinausläuft, wohingegen viele, viele Dinge, die uns als wichtig vor Augen gemalt werden, weit zurücktreten müssen.
Ich möchte dich bitten, dass wir das auch erfahren und erleben und dass du uns den Platz zeigst, an dem du uns gebrauchen willst in unserem Alltag, in unserem Leben, gerade für diejenigen von uns, die noch viele Lebensentscheidungen vor sich haben und die treffen wollen, dass sie sie vor dir, mit dir treffen angesichts und vor dem Wissen deiner Größe.
Danke, dass du uns da nicht alleine lässt, sondern dass du, obwohl du so mächtig und riesengroß und allwissend und gütig und sonst noch was bist, uns da nahekommst, bei uns wohnst, als Christ sogar in uns wohnst, uns im Heiligen Geist innerlich verändern willst, dass unser Denken und Fühlen und Handeln dir entspricht, immer mehr so wird, wie du bist, und dass das auch etwas ist, was ewig da sein wird, lange wenn wir hier auf der Erde gestorben sind, unser Charakter unwichtig geworden ist und vieles von dem, was wir gemacht haben, vergangen ist, dass da, wo wir dir ähnlich geworden sind, das auch in Ewigkeit noch Bestand hat.
Dass wir da, wenn wir bei dir sind, dass das immer noch da ist, so wie du uns schreibst: Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei, die bleiben, weil sie deinem Wesen entsprechen.
Ich möchte dich bitten, dass du uns da veränderst und in unser Herz hinein sprichst. Hilf uns da, uns zu ermutigen und das nicht zu vergessen. Amen.
