Einführung: Hoffnung im Leiden als zentrales Thema
Ja, Hoffnung im Zentrum von Leiden. Das ist das Thema aus der fortlaufenden Schriftauslegung, genauer gesagt aus dem ersten Petrusbrief: Hoffnung im Zentrum von Leiden. Man könnte es auch so formulieren: Leiden um der Gerechtigkeit willen. So steht es in unserem Bibeltext. Das bedeutet im Grunde nichts anderes als Leiden wegen des eigenen Glaubens und Leiden aufgrund der persönlichen Nachfolge von Jesus.
Ich weiß nicht, wie es euch dabei geht, aber wenn wir an dieses Leiden denken, das wirklich im unmittelbaren Zusammenhang mit unserem Glauben steht – als Folge unseres Glaubens –, dann ist es im Grunde etwas, das wir nur vom Hörensagen kennen. Da sollten wir ehrlich sein. Klar, man kennt es schon, dass man im Kleinen leidet. Aber wenn wir an das Leiden denken, über das Petrus schreibt, dann ist es etwas, das wir vor allem aus zweiter Hand kennen.
Wir kennen es aus der Bibel, zum Beispiel aus der Apostelgeschichte. Wir kennen es aus Geschichten der Vergangenheit, etwa aus dem Mittelalter. Wir kennen Leiden um Jesu Willen durch Organisationen wie Open Doors, die uns einen Einblick geben, wie es woanders auf der Welt aussieht.
Manchmal habe ich mich gefragt, ob es nicht irgendwann langweilig wird, weil im ersten Petrusbrief ständig vom Leiden die Rede ist. Dadurch drehen sich meine Predigten automatisch immer wieder um dieses Thema – Leiden aus verschiedenen Perspektiven: Leiden unter dem Staat, Leiden unter einem ungläubigen Ehemann, Leiden unter verschiedenen Umständen.
Dieses Thema zieht sich durch den gesamten Brief. Jedes Kapitel spricht vom Leiden der Christen, die entweder schon leiden oder vermutlich bald leiden werden. Darum geht es hier im Kern.
Was Petrus macht, ist Folgendes: Er geht in jedem Kapitel auf das Leiden ein, um Christen zu erreichen, die merken, dass es für sie immer schwieriger wird. Auf der einen Seite will er ihnen große Hoffnung geben – das sehen wir heute. Gleichzeitig gibt er ihnen Anweisungen, wie sie unter dem Leiden leben sollen.
Außerdem erklärt er den Sinn hinter dem Leiden. Er zeigt Gottes Hand hinter dem Leiden. Das werden wir heute schon ein wenig anschneiden. In den nächsten Treffen werden wir dann noch tiefer darauf eingehen.
Die Aktualität des Leidens um der Gerechtigkeit willen
Wenn wir an das Leiden um der Gerechtigkeit willen denken, erscheint das Ganze für uns oft sehr weit entfernt und unrealistisch, oder? Doch ich glaube, dass dieses Leiden um der Gerechtigkeit willen mittlerweile gar nicht mehr so fern von uns ist.
Ihr habt ja sicher mitbekommen, was mit Charlie Kirk in den USA passiert ist. Ich denke, dieses Leiden um Jesu willen ist nicht mehr so weit weg, wenn wir anfangen, mutig die Wahrheit zu sagen – auch zu Themen, die in unserer Gesellschaft vielleicht nicht modern klingen. Das meine ich nicht schwarzmalerisch und ich glaube auch nicht, dass bald Kirchen brennen werden. Aber das Leiden ist näher, als viele von uns denken.
Für mich ist bei diesem Thema Charlie Kirk selbst ein großes Vorbild. Er hatte wirklich den Mut, über Themen zu sprechen, die ihn bei anderen als intolerant oder menschenfeindlich erscheinen ließen. Seine biblische Positionierung zu verschiedenen Themen, wie es auch unser Bibeltext heute beschreibt, führte dazu, dass man ihn als Übeltäter bezeichnete. Trotzdem hat er mutig weitergesprochen.
Genau das lesen wir heute in unserem Bibeltext: „Sie werden euch als Übeltäter bezeichnen.“ Ein weiteres großes Vorbild in diesem Zusammenhang ist nicht Donald Trump, sondern die Frau von Charlie Kirk. Ich weiß nicht, wie viele von euch das mitbekommen haben: Ihr Mann wurde erschossen, weil er viele biblische Meinungen öffentlich vertreten hat. Diese Frau, eine junge Witwe mit zwei kleinen Kindern – ich glaube, sie ist etwa 36 oder 37 Jahre alt – blieb allein zurück.
Auf der Trauerfeier ihres Mannes vergab sie öffentlich dem Mörder. Ich zitiere: Sie stand auf der Bühne, gerade erst war ihr Ehemann erschossen worden, und sie sagte: „Dieser junge Mann – am Kreuz sagte unser Erlöser: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun. Und diesem jungen Mann vergebe ich.“ Dann brach sie in Tränen und Schluchzen aus. Sie war nicht einfach nur ruhig und sagte Worte, sondern zeigte echte Gefühle.
Sie fuhr fort: „Ich vergebe ihm, denn das ist, was Christus getan hat. Und das ist auch das, was Charlie getan hätte. Die Antwort auf Hass kann niemals Hass sein. Die Antwort, die wir aus dem Evangelium kennen, ist Liebe – immer wieder Liebe. Liebe für unsere Feinde und für diejenigen, die uns verfolgen.“
Ich poste selten etwas auf WhatsApp, auch weil es mir manchmal unangenehm ist, christliche Dinge öffentlich zu teilen. Aber dieses Video habe ich tatsächlich geteilt, weil es mich so beeindruckt hat. Es zeigt genau das, was Petrus uns im Petrusbrief lehrt: Nicht Schmähungen mit Schmähungen zu beantworten, sondern den Fußstapfen Jesu zu folgen.
Sie steht da, vergibt und sagt, dass sie es tut, weil Christus es so getan hätte. Für mich ist das ein großes Vorbild. Könntest du das? Könnte ich das? Wie schafft man es, so zu reagieren?
Ganz klar ist, dass das Fundament von allem Gottes Gnade und seine Kraft sind, die das bewirken.
Anleitung zum Leben im Leiden: Hoffnung und Verhalten
Im gesamten Petrusbrief gibt Petrus Anweisungen und Ermutigungen, wie wir es schaffen können, Christus zu folgen, wenn Druck auf uns ausgeübt wird. Er zeigt uns, wie wir seinen Fußstapfen folgen können – das heißt, seinem Vorbild zu folgen und im Leiden so zu handeln, wie er gehandelt hat.
Ihr merkt, die heutige Predigt und auch der Bibeltext knüpfen direkt an die letzte Predigt an, in der wir uns damit beschäftigt haben, dieses Vorbild und seine Fußstapfen nachzuahmen. Dabei geht es nicht um Schmähungen, sondern um die Haltung: „Wir wollen gute Tage sehen, indem wir nicht Böses mit Bösem vergelten.“
Wir steigen heute in den Bibeltext ein, der letztendlich mit dem vorherigen zusammengehört. Es gab einen Schnitt, damit der Text nicht zu lang wird. Der Text behandelt weiterhin, wie wir im Konflikt um unseres Glaubens willen handeln sollen, so dass Christus in unserem Leiden verherrlicht wird. Darum geht es: Dass Christus in unserem Leiden verherrlicht wird. Ein Kapitel später lesen wir dazu den Vers noch einmal.
1. Petrus 3,13-17: Petrus knüpft direkt an und beginnt mit einer rhetorischen Frage: „Und wer will euch Schaden zufügen, wenn ihr Nachahmer des Guten seid?“ So nach dem Motto: Wer will euch schaden, wenn ihr mit Gutem antwortet?
Doch wenn ihr auch, anders als erwartet, leiden solltet um der Gerechtigkeit willen, seid glücklich. Fürchtet euch aber nicht vor ihren Drohungen und lasst euch nicht beunruhigen. Sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in eurem Herzen. Seid aber allezeit bereit, zur Verantwortung gegenüber jedermann Rechenschaft zu geben, der nach der Hoffnung fragt, die in euch ist – und zwar mit Sanftmut und Ehrerbietung.
Bewahrt ein gutes Gewissen, damit diejenigen, die euren guten Wandel in Christus verlästern, zu Schanden werden in dem, worin sie euch als Übeltäter verleugnen mögen. Denn es ist besser, für gutes Tun zu leiden, wenn das der Wille Gottes ist, als für böses Tun.
Die rhetorische Frage und die Realität des Leidens
Wenn ihr in Vers 13 schaut, seht ihr, wie ich es eben schon angeschnitten habe, dass Petrus mit einer Frage einsteigt. Wenn ihr euch die Form anschaut, wie er diese Frage stellt, erkennt ihr, dass es sich um eine rhetorische Frage handelt. Er beginnt mit einer Frage, auf die es eigentlich nur eine vernünftige, logische Antwort geben sollte: Niemand sollte es sein.
Die Frage von Petrus lautet: Wer möchte euch Schlechtes tun, wenn ihr anderen Gutes tut? Wer möchte euch Schlechtes tun, wenn ihr dem Fußstapf von Jesus folgt? Die eigentliche Antwort sollte sein: Eigentlich niemand. Denn jeder sollte glücklich sein über Menschen, die Jesus folgen; über Menschen, die für andere beten; über Menschen, die sich um die Witwen in der Gesellschaft kümmern; über Menschen, die in Nächstenliebe handeln, freundlich sind, für den Staat beten und ihr Leben für andere öffnen.
Diese Menschen opfern Komfort, um Jesus am anderen Ende der Welt zu verkünden. Die eigentliche Frage lautet also: Wer sollte euch Schaden zufügen, wenn ihr so vorbildliche Menschen und Christen seid? Die Antwort sollte sein: Eigentlich niemand. Aber eben nur eigentlich.
Denn dann schreibt Petrus: Doch wenn ihr entgegen der Erwartung leiden solltet – also wenn es doch passiert, dass euch Schaden zugefügt wird – was dann? Wer sollte euch schaden zufügen? Heutzutage denken wir: Eigentlich niemand. Wir sind anerkannt in der Firma, wir sind anerkannt in Hersbruck, wir sind nicht verkehrt. Aber was, wenn ihr wider Erwarten doch leiden solltet?
Was sagt Petrus? Glückselig seid ihr! Mit diesen einleitenden Versen, mit denen Petrus hier in diesem Text startet, kommen wir zu Weisungen, die er uns gibt, und auch zu Ermutigungen.
Ich habe aus diesem Text vier prägnante Punkte herausgenommen, die uns eine Anleitung geben auf die folgende Frage: Was, wenn du doch – hier in Deutschland – leiden solltest? Was, wenn du doch leiden solltest, entgegen der Erwartung? Was ist, wenn sich in deinem Umfeld die Frage von "Wer sollte?" zu "Doch wenn du leiden solltest" wandelt? Vier Punkte.
Vier Leitlinien für das Leben im Leiden
1. Eine Hoffnung im Zentrum
Erster Punkt: Was ist, wenn sich in deinem Leben doch etwas ändert und du beginnst, für Jesus zu leiden, weil du irgendwo etwas gesagt hast, was nicht anerkannt wird?
Es gibt vier wichtige Punkte dazu.
Erstens: Du hast eine Hoffnung im Zentrum. Das ist ein sehr starker Punkt, eine biblische Wahrheit. Du hast eine Hoffnung mitten im Leiden.
Schauen wir zuerst auf 1. Petrus 3,14. Petrus spricht dort von der Glückseligkeit im Leiden. In Vers 15 spricht er von einer Hoffnung, die in dir ist, während du leidest – also eine Hoffnung, die dich im Leiden trägt.
Obwohl Vers 15 zunächst aussagt, dass der Christ anderen von dieser Hoffnung im Leiden erzählen soll, also Rechenschaft ablegen soll, was ihn trägt, ist diese Hoffnung im Textzusammenhang noch viel tiefer. Petrus hat im gesamten Brief bis zu dieser Stelle viermal über die Hoffnung gesprochen. Immer im Kontext von Leid, um den Christen Mut zu machen, wenn alles um sie herum dunkler wird.
Bis hierhin arbeitet Petrus daran, eine Hoffnung aufzubauen und sagt: Diese Hoffnung wird euch so tragen, dass Leute von euch eine Rechenschaft verlangen wollen. Deshalb gehen wir nun durch, was der Inhalt dieser Hoffnung im 1. Petrusbrief ist.
Petrus beginnt direkt in Kapitel 1, Vers 3, mit dieser Hoffnung. Das Erste, was er den Christen schreibt, die vermutlich leiden oder leiden werden, ist: Er gibt ihnen eine Hoffnung. Diese Menschen brauchen Trost, sind vielleicht entmutigt und haben mit Schwierigkeiten und Konflikten zu tun.
In Kapitel 1, Vers 3 heißt es: „Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns nach seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten.“ Hier spricht Petrus zum ersten Mal von dieser Hoffnung.
Doch was ist diese Hoffnung? In Vers 4 erklärt er: Die Hoffnung, dass, wenn hier alles den Bach runtergeht, wir im Himmel ein Erbe haben. Eine Hoffnung, dass Gott uns eine Belohnung und ein Erbe bereithält. Selbst wenn Christen alles verlieren – Haus, Gut und Familie – wissen sie, dass es nicht nur dieses Leben ist, sondern dass dort etwas auf sie wartet.
Die erste Hoffnung, die Petrus hier nennt, ist diese Hoffnung im Leiden: Wenn wir alles verlieren, geht unser Erbe im Himmel nicht verloren. Warum? Weil es von Gott aufbewahrt wird – im besten Safe, den es gibt. Dort kann keine Motte und kein Rost hinkommen, auch kein Kaiser Nero kann es euch wegnehmen.
Ja, das Leiden um Jesu Willen kann uns alles rauben, und es raubt vielen Christen tatsächlich alles. Aber hier wird etwas aufbewahrt. Das ist die Hoffnung, der Blick, den Petrus den Menschen gibt. Nicht der Blick, dass es hier besser wird, sondern: Schaut auf Christus, denn einmal wird alles besser. Das ist eure Hoffnung.
In Kapitel 1, Vers 13, arbeitet Petrus weiter an dieser Hoffnung im Kontext von Leiden. Hier ruft er dazu auf, unsere Hoffnung aktiv zu setzen. Er fordert uns auf, unsere Hoffnung ganz auf die Gnade zu setzen, die wir erleben, wenn Christus wiederkommt und uns zu sich holt.
Wenn er kommt, um uns aus dem Leid zu retten und zu belohnen. Petrus schreibt mit Nachdruck, dass wir in unserem Leiden eine Entscheidung treffen müssen: Setze deine Hoffnung ganz und völlig auf diese Gnade. Auch wenn alles wie Sand durch deine Finger rinnt – setze deine Hoffnung ganz auf diese Hoffnung im Himmel.
Wenn die Verfolgung beginnt, gibt es nur eine Hoffnung, die trägt: Gott, der uns bei seiner Wiederkunft ins ewige Leben retten wird. Das ist unsere Hoffnung.
In Kapitel 3, Vers 5, werden Frauen beschrieben, die ihre Hoffnung ganz auf Gott setzen. Das ist ein alttestamentliches Zitat und steht im Kontext einer Frau, die unter einem ungläubigen Mann lebt. Bis hierhin ist der Bezug, unsere Hoffnung auf die Ewigkeit zu setzen, immer wieder vorhanden.
Petrus kommt in unserem Bibeltext, Kapitel 3, Vers 14, erneut auf die Hoffnung zu sprechen. Er schreibt in einem Kontext, in dem Menschen leiden oder damit rechnen müssen. Er bringt eine weitere Hoffnung, um das Ganze noch einmal aufzuflammen zu lassen.
Er sagt: „Glückselig seid ihr.“ Dieses „Glückselig seid ihr“ zitiert Petrus aus den Seligpreisungen Jesu Christi. Er führt das nicht weiter aus, aber dieses Wort regt zum Weiterdenken an. Was bedeutet „glückselig seid ihr“?
Wir erinnern uns an Jesu Worte in Matthäus 5: Glückselig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden. Es ist dasselbe, was Petrus in 3,14 schreibt: Wenn ihr um der Gerechtigkeit willen leidet, seid ihr glücklich.
Jesus sagt weiter: Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen. Petrus erwähnt dieselben Schmähungen in 3,9. Jesus sagt: Glückselig seid ihr, wenn man euch verfolgt und alles Lügnerische gegen euch redet. Petrus schreibt darüber in 3,16.
Jesus fordert in diesen Seligpreisungen auf: „Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel.“ Dieselbe Hoffnung gibt Petrus ab Kapitel 1 den Christen: Die Hoffnung auf das Erbe und die Belohnung.
Diese Hoffnung auf das Zukünftige hat die Kraft, uns im Leiden zu tragen. Jesus hat diesen Blick und Mut gegeben, indem er uns in die Zukunft, ins ewige Leben, blicken lässt: „Glückselig, freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß im Himmel.“
Petrus setzt diese Hoffnung in das Zentrum unseres Leidens. Bei der Vorbereitung habe ich nicht nur eine starke Vermutung, sondern ich glaube, dass Petrus im gesamten Brief sehr stark von den Seligpreisungen Jesu inspiriert war.
Denn es sind genau dieselben Themen, die Petrus hier aufgreift, um den Menschen Mut zu machen – natürlich angewandt auf ihre Lebenssituation. Er zitiert kurz die Worte Jesu: „Glückselig seid ihr.“ So öffnet Petrus unseren Blick und lenkt ihn ganz auf das, was Gott uns bereithält.
2. Christus im Leiden im Zentrum
Es gibt nur ein Problem, und dieses Problem führt uns zum zweiten Punkt: Christus im Leiden im Zentrum, also Christus im Zentrum zu haben, wenn wir leiden.
Das Problem ist, dass diese Hoffnung, die wir hier ein wenig von Jesus zitiert haben und die Petrus anwendet, dir nicht wirklich viel Hoffnung gibt. Wir wollen ehrlich sein: Du freust dich, dass du dieses Erbe bekommst, ganz klar. Aber diese Hoffnung ist dir nicht groß genug, um dich zu tragen. Warum? Nicht jeder pauschal, aber es kann durchaus sein, dass unsere Hoffnung nicht Christus im Zentrum hat und auch nicht das Erbe, sondern dass die eigentliche Hoffnung auf das Hier und Jetzt gerichtet ist.
Unsere eigentliche Hoffnung kann auf ein erfülltes Hier und Jetzt gerichtet sein. Das kann deine Hoffnung sein: ein erfülltes Hier und Jetzt. Und wir haben Angst vor dem Verlust dieser Dinge. Wenn Petrus an diese Empfänger schreibt, die gerade alles verlieren, aber deren größte Hoffnung es ist, alles behalten zu dürfen, dann wird diese Hoffnung mit der Ewigkeit nur ein Trostpflaster sein. Sie wird sie nicht tragen, sie wird sie nicht tragen. Und genauso wenig wird sie uns tragen. Ebenso wird sie uns feige machen, die Wahrheit zu sagen, wenn unsere Hoffnung auf einem entspannten und erfüllten Hier und Jetzt liegt und nicht auf dem Lohn in der Ewigkeit.
Wir haben Angst vor dem Verlust dieser Dinge. Ich habe Angst vor dem Verlust dieser Dinge, die in unserem Herzen den ersten Platz eingenommen haben. Petrus schreibt in Kapitel 3, Vers 14b: „Ihr sollt euch nicht fürchten und euch nicht beunruhigen, sondern heiligt vielmehr Gott, den Herrn, in eurem Herzen.“
Was ist hier mit „fürchten“ und „beunruhigen“ gemeint? Natürlich die Bedrohung durch Verfolger. Das kann unterschiedlich sein, aber es kann sein, dass der Verlust und der Druck für das Christentum größer werden und wir uns fürchten. Es kann sein, dass die Drohungen im Kontext, dass wir leiden und sterben werden, uns dahin bringen, dass wir uns fürchten, beunruhigen und Angst bekommen. Dass die Kinder weggenommen werden oder andere Dinge, vor denen wir Angst haben.
Es kann so sehr sein, dass diese Angst ins Zentrum unseres Herzens gelangt und dort einen großen Platz einnimmt. Nicht, dass es nicht gerechtfertigt ist, sich um die Seinen zu sorgen und Angst vor Verlust zu haben – das meine ich gar nicht. Aber es nimmt so stark Raum in unserem Herzen ein, dass Gott und unsere Hoffnung auf ihn und seine Belohnung, diese wahre Hoffnung, auf die uns hier die ganze Zeit der Blick gerichtet wird, in die zweite oder dritte Reihe gedrängt wird.
Warum in die zweite und dritte Reihe? Weil es trotzdem Hoffnung ist für uns, aber nicht die größte und tragende.
Petrus schreibt hier, dass eine Sache wichtig ist: dass wir Gott ins Zentrum stellen, also dass Gott in unserem Herzen geheiligt wird. Das ist der Aufruf, Gott wieder an die erste Stelle in deinem Herzen zu geben, ihn zu heiligen und zum Zentrum zu machen. Warum? Weil wir, gerade wenn gedroht wird und wir uns fürchten, andere Dinge ins Zentrum rücken – gerade dann, wenn die Luft dünner wird.
Petrus schreibt ebenso in mehreren Kapiteln, und das ist eine ewige Wahrheit: Das Leiden, das diese Empfänger trifft, ist Gottes Hand, um diese Christen zu reinigen und ihren Glauben zu läutern, so wie im Feuerofen. Wir sehen das im direkten Textzusammenhang, dass das Leiden hier im Kontext unter dem Willen Gottes geschieht.
Wir lesen gleich noch andere Verse im ersten Petrusbrief, die uns ein Bild geben, nämlich Kapitel 3, Vers 17: „Liebe Christen, es ist besser für euch, wenn ihr für Gutes tun leidet, wenn das der große, souveräne Wille Gottes sein sollte.“
Auch in Kapitel 1 und Kapitel 4 wird das Thema aufgegriffen. Das Ganze hat das Ziel, den Glauben zu läutern und diese Christen enger an Christus zu binden. Das Ganze kann den Zweck haben, dass Gott wieder Zentrum im Herzen wird, dass die Hoffnung auf die Ewigkeit wieder groß wird und alles darauf ausgerichtet wird.
Jeder von euch, der irgendwie durch Leid gegangen ist, kann bestätigen, dass Leiden einen neu zu Christus zieht. Ich habe das selbst erlebt, als mein ältester Bruder bei einem Autounfall gestorben ist. Es macht einen Unterschied, ob jemand mit 45 stirbt oder wenn kleine Kinder im Haus sind – fünf Stück – und der älteste Bruder mit zwanzig wegstirbt. Das war so schlimm, aber es zieht zu Christus und bindet an Christus.
Manchmal kann es Gottes Wille sein, dass wir leiden. Kapitel 3, Vers 17 beschreibt, dass unser Glaube, der eine Zeit lang im Feuer erprobt wird, als echt und kostbar gefunden wird. Kapitel 1 zeigt, dass der Glaube als echt erwiesen und gestärkt wird.
Dann kommt Petrus irgendwann in Kapitel 4, Vers 17, und er beschreibt in demselben Kontext, wo die dunklen Wolken über die Christenheit aufziehen. Er schreibt zu diesen Christen, und alles steht im Kontext der Hoffnung, Gott wieder im Herzen zu heiligen, auf ihn hin ausgerichtet zu sein und auch diese wahre Hoffnung zu haben, die uns trägt.
Petrus schreibt in Kapitel 4, Vers 17: „Es ist die Zeit gekommen.“ Die dunklen Wolken steigen auf, und er sagt: Jetzt ist die Zeit gekommen, wo das Gericht Gottes anfängt an seinem Haus. Die Zeit ist gekommen, die Christenverfolgung beginnt. Er sagt, es ist die Zeit gekommen, wo Gottes Gericht an seinem Haus anfängt. Im weiteren Zusammenhang heißt es: Wenn das schon so schlimm ist, wie wird es denen ergehen, die Christus nicht geglaubt haben?
Der Kontext hier ist das Feuer, das zur Prüfung geschieht, das Feuer. Kapitel 4, Vers 14 spricht von diesen Schmähungen. Er sagt sogar in Kapitel 4, Vers 14: „Glücklich seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet.“
Die Zeit, Kapitel 4, Vers 17, ist gekommen, dass das Gericht zur Prüfung und Läuterung am Hause Gottes beginnt, um unseren Glauben und unsere Hoffnung neu auszurichten auf die Herrlichkeit im Himmel. Neu unseren Blick hin zu ihm zu richten, um ihn zu erwarten, dass er wiederkommt! Setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die dann passiert, wenn er wiederkommt.
Unseren Glauben und unsere Hoffnung auszurichten auf die Herrlichkeit im Himmel, genauso wie es in Kapitel 1 steht. Dann werdet ihr, Kapitel 1, Vers 6, euch jubelnd freuen. Wann? Ja, dann, nicht jetzt, wenn ihr eine kurze Zeit traurig sein müsst in mancher Leidanfechtung. Mit welchem Zweck? Damit euer Glaube bewährt und gereinigt wird.
Auch wenn diese Verfolgung natürlich einen teuflischen Ursprung hat, der die Christen töten und unterdrücken will und hier so viel Leid und Sünde passiert, sehen wir gleichzeitig, wie ein souveräner Gott sagt, dass hier etwas passiert, um die Christenheit auf die Hoffnung hin auszurichten.
Das heißt, wenn du wegen deines Glaubens Nachteile erfährst, dann können wir darin übergeordnet Gottes souveräne Hand sehen, die in diesem Moment meinen Glauben reinigt und stärkt.
Bei all dem, wenn wir unter Gottes Hand leiden, spricht Petrus uns Hoffnung zu, die von Gott kommt.
Hoffnung als Motivation zur Zeugenschaft
Bei all dem spricht er uns eine Hoffnung zu, die von Gott kommt. Damit kommen wir zum dritten Punkt.
Petrus spricht uns eine Hoffnung zu, die von Gott kommt, wie wir in Kapitel 3, Vers 15 lesen. Wenn wir leiden und kommunizieren müssen, heißt es dort: „Seid aber allezeit bereit zur Verantwortung gegenüber jedermann, der Rechenschaft fordert über die Hoffnung, die in euch ist.“ Und zwar sollen wir das sanftmütig und in Ehrerbietung tun – also nicht mit der Haltung „Ich habe diese Hoffnung und du fährst in die Hölle“, sondern in Sanftmut und gewinnend.
Dieser Vers drückt aus, dass es Menschen geben wird, die Rechenschaft von euch fordern über eure Hoffnung. Das bedeutet, sie haben erkannt, dass in deinem Leben bei allen Leiden und Verlusten eine Hoffnung liegt – die Hoffnung eines Christen. Leute erkennen also, dass du eine Hoffnung hast.
Ich möchte euch einen prägnanten Satz mitgeben: Hoffnung im Leiden kann man nur erkennen, wenn man hoffnungsvoll leidet. Andere werden die Hoffnung in deinem Leiden nur dann wahrnehmen, wenn du hoffnungsvoll leidest. Nur wenn die Hoffnung auf Gott und die Ewigkeit mir einen solchen Trost und eine solche Zuversicht gibt, dass es einmal besser wird, kann mein hoffnungsvolles Leiden nach außen scheinen.
Eine echte, tragende Hoffnung vor meinem geliebten Vater, der mich nach Hause führt und mich für alles belohnen wird. Denn wir sind glückselig, wenn wir um Christi willen leiden, weil wir gesegnet sind – unser Lohn ist groß im Himmel.
Wenn also die Hoffnung auf Gott, auf die Ewigkeit und auf das Zusammensein mit ihm in meinem Leiden so nach außen strahlt, dass andere kommen und fragen, was meine Hoffnung ist, dann haben wir eine Aufgabe: Vers 15 fordert uns auf, bereit zu sein, diese Hoffnung zu kommunizieren.
Mit welchem Zweck sollen wir dann diese Hoffnung, die uns trägt, kommunizieren? Damit wir den Geber der Hoffnung verherrlichen. In Kapitel 4, Vers 16 heißt es: „Wer als Christ leidet, verherrliche Gott in diesem Namen.“ Wir wollen im Leiden, im persönlichen Leiden, unsere Hoffnung ganz auf Gott ausrichten.
Wir erkennen, dass Christus an erster Stelle steht. Wenn uns dann jemand nach dieser Hoffnung fragt, bekennen wir, dass Christus uns alles ist und unsere Hoffnung nicht auf der Erde liegt, sondern im Himmel. Dadurch verherrlichen wir Gott im Leiden (Kapitel 4, Vers 16).
Denn plötzlich richten wir den Fokus nicht darauf, wie stark wir durch die Krise gehen, sondern darauf, Gott hinzuweisen, der uns durch die Krise trägt.
Ein reines Gewissen bewahren trotz Verleumdung
Und damit kommen wir zum vierten und letzten kurzen Punkt, Kapitel drei, Vers sechzehn:
„Und bewahrt ein gutes Gewissen, damit die, welche euren guten Wandel in Christus verlästern, euch als Übeltäter hinstellen, zu Schanden werden.“
Der Zweck, warum wir gerade dann, wenn wir wegen unseres Glaubens unter Druck geraten und man uns Menschenfeindlichkeit oder Ähnliches unterstellt, ein gutes Gewissen in der Welt bewahren sollen, ist folgender: Damit diejenigen, die den Wandel von Christen und die Werte von Christen verlästern, am Ende zu Schanden werden.
Ich möchte noch einmal auf Charlie Kirk eingehen, dem Menschenfeindlichkeit vorgeworfen wurde, obwohl er sich für Babys im Bauch eingesetzt hat. Er wurde als Übeltäter verleumdet, schließlich hinterließ er eine Witwe mit zwei Kindern. Spätestens als die Vergebung seiner Frau öffentlich im Fernsehen, in den Nachrichten und auf YouTube millionenfach gesehen wurde, sollte und muss bekannt werden, dass dort, wo Christen als Übeltäter verleumdet werden, sie nicht mit Schmähung und Hass auf diejenigen reagieren, die ihnen den Ehemann genommen haben.
Nicht mit Hass auf Hass, sondern mit einem reinen Gewissen den Fußstapfen Jesu zu folgen. Diejenigen, die verleumden, werden zu Schanden, wenn irgendwann offensichtlich wird, dass die Anschuldigungen falsch waren. Sie werden erkennen, dass diese Anschuldigungen falsch waren. Denn spätestens als die Vergebung ausgesprochen wurde, hat man gemerkt, dass diese Frau alles andere als ein Menschenfeind ist.
Deshalb ruft Petrus in diesem Druck, der auf uns zukommt, auf und sagt: „Bewahrt ein gutes Gewissen, gebt den Anklägern des Christentums keine Angriffsfläche.“
Und die Hoffnung – und das Vorbild von Jesus – motivieren dazu. Die Hoffnung und das Vorbild von Jesus motivieren dazu.
Hoffnung als Grundlage für ein reines Gewissen: Paulus als Beispiel
Die letzte Bibelstelle, die mich beschäftigt, ist Apostelgeschichte 24. Diese Hoffnung motiviert – das ist der biblische Befund. Sie motiviert dazu, ein reines Gewissen vor der Welt zu bewahren. In Apostelgeschichte 24,15-16 hält Paulus seine Verteidigungsrede.
Nicht nur Petrus erklärt uns, dass diese Hoffnung uns letztlich dahin führt, ein reines Gewissen zu haben. Auch Paulus ist durch die Hoffnung auf das ewige Leben motiviert, ein reines Gewissen zu bewahren. In Apostelgeschichte 24,15-16 unterstreicht Paulus in seiner Verteidigungsrede diese Haltung.
In Vers 15 sagt Paulus: „Ich habe die Hoffnung!“ Hier trägt ihn die Hoffnung gerade durch Leid und Anklage. Er hat die Hoffnung zu Gott, auf die auch sie selbst warten. Und was ist diese Hoffnung? Dass es eine künftige Auferstehung der Toten geben wird, sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten.
Nun zu Vers 16: Was tut Paulus, weil er diese Hoffnung hat, die ihn schon länger trägt? Er sagt: „Deswegen übe ich mich darin, allezeit ein unverletztes Gewissen zu haben gegenüber Gott und den Menschen.“
Er übt sich darin. Das bedeutet nicht, dass er perfekt ist, aber er erkennt, dass dies etwas Wichtiges ist, um die Ankläger des Christentums, der Lüge, zu widerlegen. Derselbe Paulus hatte also auch hier eine Hoffnung in seiner Verteidigungsrede – die Hoffnung auf die künftige Auferstehung.
Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass unsere Hoffnung auf das Zukünftige neu erweckt wird. Diese Hoffnung motiviert uns, für Gott einzustehen.
Schluss: Die Kraft der Hoffnung im Leiden
Ich bin am Schluss und glaube, sagen zu dürfen – nicht aus mir selbst heraus, sondern auf der Grundlage dieses Textes –, dass die Hoffnung, die Gott uns gibt, eine Hoffnung auf die Zukunft ist. Diese Hoffnung ist ein Mittel und eine Kraft, die uns wirklich durchträgt.
Vielleicht müssen wir vor Gott ausrufen – und das habe ich heute Morgen bei den letzten Vorbereitungen noch einmal getan: „Gott, öffne mir die Augen für diese Hoffnung, für dieses Erbe, für das Schöne, das kommen wird.“ Es ist wirklich eine Hoffnung, die uns im Leiden Jesus wieder ins Zentrum rückt und Jesus zur Hauptsache macht.
Diese Hoffnung ist eine, die wir weitergeben können, weil andere sie sehen und von uns wissen wollen, wie wir dadurch Jesus im Leiden verherrlichen. Es ist die Hoffnung, die Paulus motiviert, ein reines Gewissen vor Gott und den Menschen zu bewahren.
Wir sehen das Leid, in dem wir im Großen und Ganzen Gottes souveräne Hand erkennen, die seine Gemeinde reinigt. Gleichzeitig warten wir auf so viel mehr, und genau das gibt uns Hoffnung. Amen.
