Einführung in das Adventswort und die Bedeutung von „Tochter Zion“
Sacharja 9, Vers 9 enthält dieses berühmte, bekannte Wort: „Du Tochter Zion, freue dich sehr, und du Tochter Jerusalem, jauchze! Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.“
Es ist für viele etwas ungewohnt, dass man zu einer Stadtochter spricht. Doch wenn man das schöne Gedicht von Karl Gero kennt, das an Stuttgart gerichtet ist, wird deutlich, wie eine Liebesbeziehung zu einer Stadt entstehen kann. Dort heißt es etwa: „Da liegst du nun im Sonnenglanz“ und so weiter. So ist es auch mit dem liebevollen Ausdruck „Tochter Zion“ und „Tochter Jerusalem“. Es sind schöne, liebevolle Beschreibungen von Jerusalem. „Freue dich und jauchze!“
Bevor wir dieses Adventswort genauer betrachten, sollten wir den ganzen Sacharja-Abschnitt noch etwas besser verstehen. In den vergangenen Dienstagen haben wir bereits ein Stück vorne gelesen, zuletzt Kapitel 4. Dabei habe ich oft den Eindruck, dass wir bei der Bibellektüre manche Worte, die uns unangenehm sind, einfach überspringen.
Warum sollten wir nicht einmal die Verse davor lesen? Zum Beispiel ab Vers 1, wo es um die Läuterung der heidnischen Nachbarn Judas geht. Mir selbst geht es beim Bibellesen oft so, dass ich gern die stärkenden Worte aufnehme, wie die schönen Worte vom guten Hirten oder aus dem 23. Psalm. Aber wenn dann Worte vom Gericht Gottes kommen, sind wir oft vorsichtig.
Sie kennen sicher die schöne Geschichte, die ich neulich in einem Pfarramt gesehen habe: Dort hat ein Landessynodaler mit einem Kugelschreiber in allen Büchern die Stellen durchgestrichen, in denen vom Gericht Gottes die Rede ist. Einfach so, ohne weiteres. Das ist natürlich tragisch. Und so machen wir es manchmal selbst: Uns fallen die Worte, die uns nicht so vertraut sind, nicht auf, weil wir sie oft gedanklich wegstreichen.
Erst im ganzen Zusammenhang wird ein Wort für uns richtig groß und bedeutungsvoll.
Gericht und Endzeitprophetien in Sacharja 9
Jetzt wäre es eins: Die Last, die der Herr ankündigt, kommt über das Land Hatrach, und auf Damaskus lässt er sich nieder. Denn der Herr schaut auf die Menschen und auf die Stämme Israels.
Dazu auf Hamas – einfach unklug, wenn man seine Brille nicht dabei hat. Lies mal, Beate, dass daran Tyrus und Sidon grenzen, die doch sehr weise sind. Tyrus baute sich ein Bollwerk und sammelte Silber wie Sand und Gold wie Dreck auf der Gasse.
Aber siehe, der Herr wird es erobern und seine Macht ins Meer stürzen. Die Stadt wird mit Feuer verbrannt werden. Wenn Aschkelon das sieht, wird es erschrecken, und Gaza wird große Angst haben. Auch Ekron, denn seine Zuversicht wird zu Schanden. Es wird aus sein mit dem König von Gaza, in Aschkelon wird man nicht mehr wohnen, und in Aschdod werden Mischlinge wohnen.
Ich will die Pracht der Philister ausrotten und das Blut von ihrem Munde wegnehmen. Auch das, was mir ein Gräuel ist, von ihren Zähnen. So sollen auch sie unserem Gott übrig bleiben und wie ein Stamm in Juda werden, und die Bewohner Ekrons wie die Jebusiter.
Ich will mich selbst als Wache um mein Haus lagern, sodass keiner dorthin und herziehen kann und nicht mehr der Treiber über sie kommt. Denn ich sehe nun darauf mit meinen Augen.
Sie wissen sicher aus meinen ersten Einführungen, dass Sacharja Endzeitprophetien hat, die bestürzend aktuell sind. Wenn wir einmal Kapitel 12 ansehen, kommt der letzte Kampf um Jerusalem, wo Jerusalem der Taumelbecher ist.
In Sacharja 12,2 heißt es: Jerusalem wird zum Taumelbecher werden, zugerichtet für alle Völker ringsumher. Das wird gelten, wenn Jerusalem belagert wird. In Vers 3 steht: Jerusalem wird ein Laststein sein, den die Vereinten Nationen nicht wegheben können. Es ist ein Problem der Weltpolitik, das nicht mehr gelöst werden kann – Jerusalem.
Ungeheuer aktuell ist dann im Kapitel 12 die Klage über den Durchbohrten: Sie werden weinen über den Durchbohrten. Gott wird den Geist der Gnade und des Gebets über Jerusalem ausgießen.
Dann folgt die Wiederkunft Jesu: die Füße des Messias, die auf dem Ölberg stehen, der Ölberg, der sich spaltet. All das steht im Sacharja. Diese Prophetien sind für uns ganz wichtig und gehören zu den zentralen Aussagen.
Die Feinde Israels und Gottes Plan in Kapitel 9, Verse 1–8
Nun, was ist mit dem Abschnitt Kapitel 9, Verse 1 bis 8? Dort wird gesagt, dass nur noch zwei Feinde übrig bleiben. Es überrascht uns, dass es nicht etwa von Mächten wie Irak die Rede ist. Es gibt ja andere Bibelstellen, die auf Irak sehr zielen. Das wurde auch etwa im Golfkrieg oft zitiert. Hier aber geht es um zwei Feinde: Syrien und die Philister.
Bei Prophetien ist es immer schwierig, wenn jemand so tut, als wüsste er mehr als Jesus. Man sollte immer vorsichtig sein. Jesus hat gesagt, man solle erst darauf achten, wenn man es liest. Mir ist interessant, dass von Syrien die Rede ist. Ich wiederhole nochmals, was ich am Sonntag gesagt habe: Wir werden einmal aus der Ewigkeit zurückblicken und sagen, dass alles haarscharf so eingetroffen ist, wie es dort steht. Erst dann wird man es sehen. Wer es vorher sehen will, wird sich immer wieder täuschen.
Syrien ist ein erbitterter Feind, bei dem sich auch noch keine Versöhnung abzeichnet. Und die Philister – das sind die Palästinenser. Palästina ist aus Philisterland abgeleitet. Es ist hier viel von Gaza die Rede. Nun ist Gaza in Israel eingegliedert. In Gaza wohnen heute sehr viele Neubürger Israels. Das mit den Mischlingen könnte man auch so verstehen, aber ich will gar nicht mehr sagen.
Ich glaube nur, dass das Bibelwort wirklich so ist, wie wir am Sonntag gesagt haben: Es sind Worte Gottes, die sich buchstäblich bis zum letzten Tüpfel erfüllen. Deshalb war es mir wichtig, das einmal so zu sagen. Nicht, damit man jetzt sagen kann: „Da, schau mal, gestern in der Zeitung war genau diese Stelle.“ Sondern ich glaube, dass wir rückblickend sagen werden: Gottes Wort hat sich erfüllt.
Das ist jetzt ganz wichtig für uns: Im Plan Gottes ist nicht geregelt und festgelegt, was Sie morgen früh tun. Abergläubische Vorstellungen, als ob alles vorherbestimmt sei, sind falsch. Es ist nicht vorherbestimmt, was Sie morgen zum Mittag essen. Das ist Ihre freie Entscheidung. Es ist auch nicht vorherbestimmt, ob Sie diese Wohnung nehmen oder eine andere. Das ist für manche ein Glaubensgrubel, aber das brauchen Sie nicht. Sie dürfen sich in vielen Dingen entscheiden.
Doch in der Heilsgeschichte Gottes ist viel festgelegt. Das ist für uns sehr beruhigend, denn Gott führt seine Ziele zu Ende. Wenn die Stunde kommt, wird Gott seine Gemeinde bauen und sein Volk Israel befreien. Das, was Maria im Lobgesang gesungen hat, stimmt: Er stößt die Gewaltigen vom Thron und beugt sich zu den Niedrigen. Das ist eine große Freude.
Manchmal sieht es in der Welt so aus, als triumphiere das Böse und der Teufel habe alle Macht. Aber das stimmt nicht. Gott gibt dem Bösen Raum, so sieht es aus, aber an der entscheidenden Stelle stoppt er. Er erlaubt den Zerstörungsmächten Raum, doch dann wehrt er sich. Der Herr ist der Allergrößte, und niemand kann ihm etwas entgegensetzen.
Herrlich, wie das Maria in ihrem Lobgesang oder Hanna in ihrem Lied besingt. Gerade für uns in der Adventszeit ist es wichtig, dass Gott seine Pläne erfüllen wird und das Evangelium zu allen Nationen getragen wird. Darum ist auch dieser Dienst für eine Gemeinde unverzichtbar.
Missionsdienst ist ein Dienst, der so eng im Heilsplan Gottes verankert ist, dass jeder, der sich beteiligt, unterstützt oder mitwirkt, besonders auch Teil am Segen Gottes hat. Ich habe immer wieder gemerkt, wie besonders das für eine Gemeinde ist, weil es so festgelegt ist im Wort Gottes – und zwar von Anfang an.
So wird es auch mit der Geschichte Israels sein: Die Feinde können tun, was sie wollen, aber die Geschichte Israels ist in Gottes Hand. Gott wird sie lenken und führen. Manchmal sieht man Dinge, die einem bestürzend aktuell erscheinen. Man fragt sich: Warum ging das so? Warum ist der Krieg plötzlich so ausgegangen? Gott wird es wissen.
Er hat das in seinem Plan. Er hat sein Volk Israel unheimlichen Schreckensgerichten ausgesetzt. Für uns ist das nur ein Schrecken. Wie viel mehr müsste uns dieses Gericht treffen, wir, die wir sein Evangelium mit Füßen treten! Das soll uns zur Buße, zur Hingabe und zur Treue führen.
Es ist wichtig zu sehen, wie Gott alle Widersacher zur Seite drängt. Das ist auch für uns wichtig. Wenn wir heute meinen, wir könnten irgendwo als Gemeinde Jesu Kompromisse schließen, dürfen wir das auf keinen Fall. Gott ist ein heiliger Gott, und man muss ihm dienen. Wehe dem, der Gott untreu und ungehorsam ist!
Das können wir nicht tun, auch wenn wir meinen, wir täten der Welt damit einen Dienst. Das tun wir nicht. Wir müssen dem Herrn treu bleiben und ihm dienen. Das sieht man in diesen ersten acht Versen, die ich mit Ihnen noch einmal lesen wollte.
Dort wird auch gesagt, dass diese Philister oder Palästinenser – das ist übrigens ein Wort, das Israeliten nicht hören wollen – nicht Palästina sind, sondern Philisterland. Wie dieses Philisterland auch seine Unreinheit verlieren muss, so werden sie das Wort Palästinenser aus ihrem Mund wegnehmen. Es ist ein Gräuel von ihren Zähnen.
Gott wird die Übriggebliebenen nehmen und in sein Gottesvolk hineinnehmen. Es ist ein Geheimnis, das Gott bestimmt hat, so wie die Bewohner der Jebusiter. Dann wird Gott selbst die Wache um sein Haus sein, sich lagern um sein Volk und es beschützen.
Das ist eine herrliche Verheißung, die genauso dazu gehört, damit man Gott fürchtet und ihm dient.
Die Ankunft des Königs als Höhepunkt der Verheißung
Und nun kommt es zum Höhepunkt: Vers neun, die wunderbare Zusage, dass der König kommt.
Sie müssen noch einmal sehen, dass diese großen Endzeitverheißungen alle in der Bibel gipfeln. Nicht nur in der Wiederherstellung Israels, die nur ein Teil davon ist, sondern auch in der Vollendung des Heilswegs Israels und im Abschluss der Gerichte Gottes. Der absolute Höhepunkt ist das Kommen des Messias.
Dann stellt sich die Frage: Bezieht sich das auf das Kommen Jesu damals, als Jesus in Jerusalem durch das Goldene Tor einzog, oder auf die Wiederkunft Jesu? Hier muss man sagen, dass die Propheten oft die Zeiten nicht genau unterscheiden konnten. Sie sahen etwas in der Zukunft kommen und beschrieben es. Dabei hat Gottes Handeln oft eine doppelte Erfüllung: Ein Stück weit ist es schon eingetreten, doch das ganze Wort wird erst am Ende der Zeit vollständig erfüllt.
Es gibt also immer wieder Situationen, in denen etwas teilweise erfüllt ist, aber noch einmal in einer ganz neuen Form kommt. Die Evangelisten haben deshalb ganz richtig das Geschehen am Palmsonntag auf diese Verheißung bezogen. Das ist offenkundig und echt. Alle Gottesverheißungen sind in Jesus bestätigt.
Wie wir am Sonntag sagten: Sie sind bestätigt, aber sie werden sich noch in viel größerer Weise am Ende der Zeit erfüllen. Das gilt für alle Verheißungen. Zum Beispiel für die Vergebung, die Jesus gewirkt hat – sie wird am Ende der Zeit vollkommen sein. Auch für das neue Reich, das er aufrichtet: Es ist jetzt noch verborgen, aber am Ende der Zeit wird es vollkommen sein.
Das Entscheidende in aller Endzeiterwartung ist der Messias-König Jesus, auf den wir zugehen. „Dein König kommt zu dir.“ Ich bin so froh, dass das Wort „König“ hier steht. Präsidenten kommen und gehen – in Sachsen-Anhalt gab es in vier Jahren schon den dritten Präsidenten. Deshalb ist das Wort „Präsident“ nicht so gut. „König“ zeigt vielmehr, dass es um eine Autorität geht, die kommt.
Ich hoffe, Sie kennen das: Bei Jesus ist das das Schönste, dass er als Herrscher kommt, der in unserem Leben das Steuer in der Hand haben will. Das ist das Schöne. Heute gibt es eine merkwürdige Art, dass in der christlichen Kirche vieles umgedeutet wird. Der Mensch möchte über Gott richten, die Bibel beurteilen und sagen, was gilt. Dabei verstehen viele nicht mehr, dass der Friede des Glaubens daraus entsteht, dass man unter die Fittiche Gottes kommt.
Mich hat es einmal sehr schockiert, als Johannes Kuhnbier sagte, bei einem Rundfunkgottesdienst dürfe man das Wort „Vater Gott“ nicht mehr sagen. Dabei steht es ja sogar im Vaterunser. Der moderne Mensch könnte das gar nicht mehr ertragen, das würde ihn schon ärgern. Aber gerade darin liegt der Friede: Dass ich nicht Chef sein muss, sondern Kind beim Vater sein darf.
Die Emanzipation des modernen Menschen geht so weit, und das ist übrigens auch ein Grund für viele seelische Verunsicherungen. Jeder meint, er müsse alles können – aber das können wir gar nicht. Der Friede im Leben kommt erst, wenn ich sage: Jesus ist der König meines Lebens. Er ist das Schiff meines Lebens. Er ist der, der über mich bestimmt.
Ich brauche nicht über jede Frage selbst zu entscheiden. Ich darf mich an seinem Wort orientieren, ihm nachfolgen. Er geht voraus und bestimmt mich. Das ist die große Zusage hier an dieser Adventsweis: „Dein König kommt zu dir.“
Jauchze, freue dich! Jauchze, freue dich! Darin liegt die große Freude. Wir haben das ja oft schon bei der Auslegung von Matthäus 21, etwa des Einzugs in Jerusalem, miteinander besprochen oder im Predigen immer wieder herausgestellt.
Für mich war in meiner Jugendzeit, als ich zum Glauben kam, bewusst zu Jesus zu sagen: „Ja!“ Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Auch mein Herz für Jesus, König, ziehe ein! war ein Lied, das wir damals viel gesungen haben. „König, ziehe ein!“
In meinem Leben möchte ich mich dieser Autorität Jesu unterordnen. Das ist ja damals beim Einzug in Jerusalem so deutlich zum Ausdruck gekommen: Die Leute zogen ihre Kittel aus und legten sie auf den Weg, ebenso Zweige. Das war ein Zeichen der Unterwürfigkeit. Es ist etwas Wunderschönes und die große Adventsfreude: Der König kommt.
Wir hatten ja am Sonntag auch als Eingangswort: „Warum schreist du denn so laut? Ist der König nicht bei dir?“ Wenn jemand Jesus anders versteht als Gottes Sohn, dann ist kein Trost mehr darin. Wir wollen Jesus als einen Herrn haben, den absoluten Herrscher und Regenten über unser Leben.
Dem wir vertrauen können, dem wir im Sterben unser Leben anvertrauen können, der uns durchträgt, wenn unsere Kraft zerbricht, der wacht, wenn wir schlafen. Das ist das Große: Der Herr des Himmels und der Erde, der König kommt zu dir.
Das ist das Große. Es geht um eine persönliche Begegnung in dieser Adventszeit.
Die Gerechtigkeit und Demut des kommenden Königs
Der König kommt, der Höhepunkt. Und jetzt kommt ein Gerechter. Mit „gerecht“ meinen wir jemanden, der nicht schummelt. Beim Richter erwarten wir, dass er gerecht ist – ein Richter, der wirklich nach den Maßstäben des Gesetzes entscheidet.
Aber Sie wissen ja, dass das in der Bibel oft ganz anders gemeint ist. Wenn Gott gerecht ist, bedeutet das immer auch, dass er unser Leben richtig macht und in Ordnung bringt. Jesus ist nie wie ein Polizist gekommen, der Strafzettel verteilt. Seine Gerechtigkeit funktioniert nicht so: Er sagt, Sie haben falsch geparkt, und man kann mit ihm darüber diskutieren, aber er bringt die Sache nicht in Ordnung.
Bei Jesus ist es immer so, dass er, wenn er mit Menschen über Fehler sprach, als Helfer kam, der zurechtbringt. Einer, der das Falsche wieder auf die richtige Bahn lenkt. Es war Jesus immer wichtig, Menschen zurückzuholen und wieder ins Leben zu führen. Es ging ihm nicht um Bestrafung. Deshalb ist das Wort „Gerechtigkeit“ hier so gefährlich.
Martin Luther hat am Anfang, bevor er das Evangelium wirklich verstand, sehr darunter gelitten, dass Gott als der immer gerechte Gott dargestellt wurde. Er fürchtete den strengen Gott, bis er begriff: Das ist doch der, der mich gerecht macht. Und ich darf das im Glauben annehmen. Er kommt zu mir als der große Helfer.
Manche Ausleger weisen darauf hin, zum Beispiel Helmut Frey. Er sagt, dass im hebräischen Wort für „Helfer“ sogar die Bedeutung „der den Sieg erringt“ enthalten ist. Das hat eine ganz andere Bedeutung, aber egal, wie man es nimmt, beides ist schön. Auch der Helfer ist wunderbar.
Nun kommt der Arme und reitet auf einem Füllen, der Eselin. In unserer Kultur gilt der Esel ja oft als dummes Tier, und wir haben Schwierigkeiten mit ihm. Man betont oft, dass der Esel ein Zeichen der Demut und Niedrigkeit sei. Das ist nur teilweise richtig. Wer Israel ein wenig kennt, weiß, dass man dort viel mehr mit dem Esel reitet als bei uns. Bei uns reitet kaum jemand auf einem Esel.
In Israel war der Esel also nicht nur ein Tier der Niedrigkeit. Bei der Krönung Salomos wurde auch ein Maultier verwendet, wenn er vom Gihon hinaufgeführt wurde. Das Maultier taucht immer wieder bei Königskrönungen auf. Das Problem liegt darin, dass in Israel das Pferd gefährlicher war. Das Pferd wurde gefürchtet, denn es war eine moderne Kriegswaffe.
Deshalb war das Pferd gefürchtet. Der erste, der Pferde in großem Maß einkaufte, war Salomo. Es steht sogar noch geschrieben, wie viel Geld er dafür ausgegeben hat. Im Buch Hiob, Kapitel 40, gibt es eine schöne Beschreibung des Pferdes für Pferdeliebhaber. Dann tauchen Pferde bei den Kriegswagen auf. Bei Salomo sind die Zahlen festgehalten, wie viele Tausend Pferde er hatte. Man kann sogar noch die Stallungen in Megiddo sehen, die auf Vorschriften von Ahab zurückgehen. Wir hatten ja schon mehrfach Pferde erwähnt.
Trotzdem ist es ein Zeichen der Niedrigkeit, dass der König nicht auf einem Pferd einreitet. Nun möchte ich Sie einfach mal fragen: Haben Sie je einen Weltherrscher gesehen, der in einem VW vorgefahren ist? Als Haile Selassie in Addis Abeba abgesetzt wurde, setzte ihn die kommunistische Militärregierung oft auf die Hinterbank eines VW-Käfers, der schon weggebracht wurde, bevor sie ihn hinrichteten.
Das ist typisch: In dieser Welt braucht man Glanz. Wenn Linda de Mol am vergangenen Sonntag ihre Traumhochzeit feiert, braucht sie auch einen Rolls-Royce oder ein ähnliches Auto, um zum Standesamt zu fahren. So ist die Welt. Selbst für ein ganz schäbiges Paar muss man mit dem Wagen noch einmal protzen können.
Oder was auch immer sie haben, das sind Dinge, die die Welt braucht – Glanz. Die ärmsten Herrscher der Dritten Welt, die nichts zum Nagen und Beißen haben, fahren die tollsten Mercedes. Davon lebt Stuttgart.
In der Bibel gab es keinen oder nur falsche Herrscher. Es war immer so, dass etwa Herodes, der in Apostelgeschichte 12 große Sprüche machte und dann seinen Geist aufgab und von Würmern gefressen wurde, ein großer Wirker war. Bei Jesus sehen wir etwas ganz anderes. Dort ist es erfüllt, dass er nie mit großen Bewegungen auftritt.
Das ist immer wieder unsere Sorge, auch wenn manche meinen, man müsse das Evangelium auf eine standesgemäße Weise verkünden. Man müsse es endlich in unserer Welt unterbringen – im Fernsehen, in der Presse. Es ist nie gelungen. Der Ansatz ist ja auch bei Edea gescheitert. Das war Horst Marquarts großes Projekt: Die großen Nachrichten des Evangeliums in die Weltpresse bringen. Es hat nicht funktioniert.
Höchstens eine Schmutznachricht, wenn so eine Idee entsteht, schafft es in die Weltpresse. Es ist immer wieder das Geheimnis, dass Jesus nur über den Esel kommt – also mit einfachen Leuten wie uns arbeitet. Er sucht schlichte Menschen und benutzt sie als Reittiere.
Oft sind es alte Leute oder unansehnliche, nicht besonders Begabte – keine Großen dieser Welt. Ein König kommt zu dir, arm, ohne äußeren Prunk, und reitet auf einem Esel, auf einem Füllen der Eselin.
Sie kennen die ganze Geschichte vom Einzug in Jerusalem, die müssen wir hier gar nicht mehr erwähnen. Aber es ist eine Verheißung, die sich noch einmal erfüllen wird bei der Wiederkunft Jesu. So kommt Jesus zu uns.
Die Friedensherrschaft des Messias
Und jetzt müssen wir noch weiter lesen, denn es geht noch einmal um die Pferde. Ich will die Wagen aus Ephraim wegtun, die Rosse aus Jerusalem, und der Kriegsbogen soll zerbrochen werden. Denn er wird Frieden gebieten den Völkern, und seine Herrschaft wird sich vom Meer bis zum anderen Meer und vom Strom bis an die Enden der Erde erstrecken.
Also ist eine Verheißung gegeben, dass das Königreich des Messias, des Königs, die ganze Welt umfasst – alle Völker. Er wird den Kriegen ein Ende machen und den Kriegsbogen zerbrechen. Er gebietet Frieden. Es wird Krieg geben, bis der Messiaskönig die Kriege beendet.
Das klingt immer natürlich so, wenn wir sagen, es herrsche Unfrieden in der Welt, dass andere dann denken, man sei für den Krieg. Nein, wir sind niemals dafür, hoffentlich nie. Aber es ist nicht möglich, dass wir die Kriege beenden. Die ganze Welt wirft den armen Ministern in der europäischen Gemeinschaft vor, dass sie nicht fähig sind, den Krieg in Jugoslawien zu beenden. Wer ist denn fähig, den Krieg im Libanon zu beenden, wo wieder eine Bombe hochkommt? Wer ist überhaupt in der Lage, den Krieg in Nordirland zu beenden?
Und das hat eine junge Generation auch nicht verstanden. Es war auch der älteren Generation nicht möglich, das unzählige Geschehen in Deutschland zu beenden. Es hat nicht an denen gefehlt, die geschrien haben. Das Furchtbare ist, dass man oft eine so leidvolle Entwicklung gar nicht stoppen kann. Wer einmal in diese schrecklichen Kriegsentwicklungen hineingerät, der weiß das.
Am dritten Advent war bei mir die Vizepräsidentin der Unitar-Bewegung, die ja den schlimmsten Krieg unter Angezettelter gesagt hat: „Sie müssen alle beten, dass der Krieg aufhört.“ Aber gerade bei dieser Frau wäre es am ehesten möglich gewesen, dass es stoppt.
Es ist etwas Furchtbares. Sie wissen auch, wie sich das oft in Familien vollzieht, wenn einmal eine Auseinandersetzung da ist – in Ehen oder in der Verwandtschaft. Man kann es gar nicht stoppen. Dann geht ein böses Wort weiter.
Wie herrlich ist es da, wenn der Friedefürst, der Messias-König, Frieden gebietet und ein Ende setzt dem Kampf und dem Streit! Seine Herrschaft wird von einem Meer bis zum anderen, vom Strom bis an die Enden der Erde reichen – eine weltumfassende Herrschaft.
Ich möchte dieses Wort vom Frieden noch einmal auslegen, weil es ja die Jahreslosung ist. Schauen Sie noch einmal nach bei Micha. Micha 5, die andere Adventsverheißung: „Du, Bethlehem Ephrathah, die du klein bist unter den Städten in Juda, aus dir soll mir der kommen, der in Israel Herr sei, dessen Ausgang von Anfang und von Ewigkeit gewesen ist.“
Da weiß jeder und sagt: Das hat sich buchstäblich erfüllt. Aber auch das andere: „Indes lässt er sie plagen, bis auf die Zeit, dass die, welche gebären soll, geboren hat. Da wird dann der Rest seiner Brüder wiederkommen zu den Söhnen Israels.“ Es geht um den Rest Israels. Oft spricht Jesaja auch vom heiligen Rest, dem zurückbleibenden Rest. Was wird von Israel übrig bleiben? Israel ist so verstreut unter die Völker der Welt. Der Rest wird wiederkommen zu dem Letzten, den Gott sammelt.
Er wird aber auftreten. Das ist interessant, denn der Prophet sieht das nur ein wenig. Und jetzt redet er einfach, er kann es gar nicht beschreiben. Da spricht er wieder vom Messias: Er wird auftreten und weiden in der Kraft des Herrn und in der Macht des Namens des Herrn, seines Gottes.
Sie werden sicher wohnen, denn er wird zur selben Zeit herrlich werden, soweit die Welt ist. Und er wird der Friede sein – nicht nur Friede bringen, sondern er wird der Friede sein.
Als Jahreslosung dann wieder Epheser 2: „Er ist unser Friede.“ Wunderbar! Eine große Sache.
Wir leben in einer stürmischen Welt. Es ist Ihnen nie prophezeit worden, dass Ihr Leben problemlos verlaufen wird. Vielmehr ist Ihnen verheißen, dass Sie mitten in den großen Schwierigkeiten stehen. Ich denke, viele von uns sind heute Abend bedrängt von Krankheitsnöten, beruflichen Sorgen, von schwierigen Menschen und viel Leid. Und mittendrin ist er: Jesus, unser Friede.
Und das wird er erfüllen, soweit die Welt ist, dass in der größten Unruhe Menschen diesen Frieden haben. Es ist mir ganz wichtig, dass wir immer wieder das Entdecken aus der Bibel lesen – auch jetzt in dieser Adventsbotschaft –, damit wir richtig fröhlich darin werden: Er ist unser Friede.
Ich versuche Ihnen das ja immer wieder ein wenig zu erklären, gerade aus diesen schwierigen Spannungsgebieten der Welt, über die wir oft sprechen. Zum Beispiel gerade jetzt in Hormbo, in dieser Stadt, wo so viele Christengemeinden leben. Die Leute dort leben viel mehr im Frieden als wir, das kann ich sagen.
Das ist ein Wohltun, diese fröhliche Geborgenheit in Jesus. Keine Angst! Das Rechnen mit seinen Verheißungen: Er ist unser Friede. Da ist bei uns schon etwas verloren gegangen.
Und Sie wissen, wie man das sicher auch in den großen Bewährungsproben unseres Lebens oft erst richtig begriffen hat, wenn man es im Glauben klar macht.
Es wird bei Ihnen vielleicht auch so kommen, wenn Gott irgendwann einmal eine schwere Not wieder in Ihr Leben hineinlegt, dass Sie sagen müssen: „Ich muss jetzt wissen, ob ich in der Hand Gottes geborgen bin oder nicht.“ Oder wenn es zum Sterben geht: Er ist unser Friede.
Die biblische Symbolik des Esels und die Verbindung zu den alttestamentlichen Verheißungen
Ich habe noch vergessen, bei dem Arm und dem Esel darauf hinzuweisen, dass es auch in der Bibel natürlich lange Linien sind. Woher kommt das denn mit dem Esel? Gucken wir mal, ist es 1. Mose 49, Vers 10? Ich bin selber gerade noch mal unsicher. Ja, 1. Mose 49, Vers 10 und 11. Das ist der Segen Jakobs über seine Söhne.
Und dann kommt beim Segenswort über Juda, das ist das, was Schagall in der Krankenhauskapelle Hasada an den Fenstern dargestellt hat: Es wird das Zepter von Juda nicht weichen, noch der Stab des Herrschers von seinen Füßen, bis dass der Held komme. Und ihm werden die Völker anhangen. Überall ist das ganz im ersten Mose-Buch schon die Weltmission im Blick. Israel hat den Auftrag, die Gottesherrschaft bis an die Enden der Welt auszumachen.
Weil Israel versagt hat, sind die Jünger ausgesandt. Und jetzt ist es wichtig, dass wir nicht versagen in der Aufgabe. Und da kommt: „Er wird seinen Esel an den Weinstock binden und seinen Esel in Füllen an die edle Rebe. Er wird sein Kleid in Wein waschen und seinen Mantel in Traubenblut.“ Das hat er sich doch schon gar nicht gern benutzt, um die Farben richtig verspritzen zu lassen.
Aber das mit dem Esel hatte eine ganz lange Beziehung für den Messias. Das ist nur ganz geheimnisvoll angedeutet. Man sieht, wie die Propheten immer nur das in kleinen Umrissen sehen und dann in Jesus buchstäblich erfüllt. Er kommt arm und auf einem Esel daherreitend.
Und nun lesen wir weiter: „Auch lasse ich um des Blutes deines Bundes willen deine Gefangenen frei aus der Grube, in der kein Wasser ist. So kehrt heim zur festen Stadt, die auf Hoffnung gefangen liegt, denn heute verkündige ich, dass ich dir zweifach erstatten will.“ Da geht es um die Rückkehr der Juden zum Volk Israel, dass Gott sie wieder freilässt.
Was ist das Blut des Bundes? Das ist das Passa-Opfer, ist klar. Da hat das alles eine große Bedeutung, und auch das Passa-Opfer – jetzt habe ich es am Sonntag gesagt – jedes Bild hat wieder einen Hinweis auf Jesus, und dieses Passa-Opfer deutet auf das große Opfer des gekreuzigten Jesus, der stirbt als das Opfer für die Sünden der Welt.
Und jetzt ist wunderbar, wie man das sehen kann: Israel lebt von der Gabe der Vergebung, und sie kommen wieder. Sie ahnen noch gar nicht, warum sie freikommen. Aber wenn einer das Wunder der Vergebung nicht mehr begreift, dass wir überhaupt davon nur leben, dass uns Gott heute diesen Tag geschenkt hat, ist es ein Wunder, dass wir noch einmal aufatmen können, weil er uns Vergebung schenkt.
So kehrt heim zur festen Stadt, die auf Hoffnung gefangen liegt, denn heute verkünde ich euch, dass ich dir zweifach erstatten will. Das mit dem Zweifach klingt ja bei Ihnen auch gleich mit. Das ist Jesaja 40, Vers 2. Man muss ja beim prophetischen Wort immer wieder hören, wie das eine Einheit schon hin und her geht.
Sie brauchen nicht alle Geheimnisse ergründen, aber sie müssen wissen, dass das zusammenhängt. „Redet mit Jerusalem freundlich und predigt ihr, dass ihre Knechtschaft ein Ende hat, dass ihre Schuld vergeben ist, denn sie hat doppelte Strafe empfangen von der Hand des Herrn für ihre Sünden.“ Und jetzt kommt, dass Israel wieder aufgerichtet wird nach dem Gerichtsurteil.
Man sollte das gar nicht als Zuschauer so betrachten, was Israel erlitten hat. Sondern man muss sagen: Was muss erst über uns, die Gemeinde des neuen Bundes, ein Gottesgericht hinweggehen, wo wir das Wort Gottes so furchtbar kritisch lesen, wo wir so wenig glauben und so wenig Gehorsam haben?
Gottes Schutz und Hilfe für sein Volk
Jetzt lesen wir weiter:
Denn ich habe mir Juda zum Bogen gespannt und Ephraim daraufgelegt. Ich will deine Söhne Zion aufbieten gegen deine Söhne Griechenland. Ich will dich zum Schwert eines Riesen machen. Der Herr wird über ihnen erscheinen, und seine Pfeile werden ausfahren, ausfahren, wieder wie Blitze!
Gott, der Herr, wird die Posaune blasen und ein Heer in den Stürmen vom Südland fahren lassen. Der Herr Zebaoth wird sie schützen. Die Schleudersteine werden fressen und niederwerfen, und Blut wird trinken wie Wein. Sie werden voll davon sein wie die Becken und wie die Ecken des Altars.
Der Herr, ihr Gott, wird ihnen zu der Zeit helfen, der Herde seines Volkes. Denn wie edle Steine werden sie in seinem Land glänzen. Wie groß ist seine Güte und wie groß ist seine Huld!
„Korn und Wein lässt er sprossen, Jünglinge und Jungfrauen.“ Das sind nur aneinandergereihte kurze prophetische Blicke. Für uns genügt es wirklich, dass der Herr das in seinem Plan hat.
Das Bild ist auch wieder so, wie es die Propheten eben machen: Da ist ein Bogen, ein Pfeil und Bogen, und Juda ist ein Pfeil auf diesem Bogen. Gott schießt ihn los, wie er es in seinem Heilsplan braucht.
Es genügt uns, dass Gott auch Juda, das Volk der Juden, in seiner Hand hat und seine Geschichte mit dem Volk der Juden macht – auch in der Endzeit. Uns fällt es immer wieder schwer, dass es auch durch so schweres Blutvergießen hindurchgeht. Wir können nur davorstehen und sagen: Gott hat es in seiner Hand.
Ich möchte Sie noch an Jesaja 61,7 erinnern. In diesem Abschnitt sind ungeheuer viele Bezüge enthalten. Jesaja 61,7 spricht noch einmal vom Doppelten: „Mit dem Zweifachen dafür, dass mein Volk doppelte Schmach trug und Schande ihr Teil war, sollen sie doppelten Anteil besitzen in ihrem Lande und ewige Freude haben.“
Die Verheißungen für Israel sind so groß. Für uns ist das bloß ermutigend, wie stark die Vergebung wirkt, wie das Blut des Bundes redet. Und das ist wirklich so: Wir leben nicht dadurch, weil wir besser sind oder gehorsam, sondern weil das Blut, das Jesus für uns vergossen hat, uns frei macht von aller Schuld.
Das gibt unserem Leben den Rückhalt. Darum können wir hoffen und stehen unter der segnenden Hand unseres Gottes.
Es ist groß, wenn man miterleben darf, wie das Volk der Juden sich sammelt. Ich finde es immer wieder bewegend, wenn man sieht, wie die russischen Juden zurückkehren, wie sie zum Volk kommen und wie wir Augenzeugen dieses Geschehens werden – die ganze Geschichte dieses südischen Volkes.
Es ist schön, dass wir jetzt Bücher über die Zerstreuung Israels haben, wie sie zurückkehren ins Land der Verheißung. Das ist etwas, das man immer wieder lesen muss, und ich kann nur Mut dazu machen. Denn hier wird das Prophetenwort erfüllt, und Gott lenkt diese Geschichte aus all der Not heraus.
Sie finden nun in diesem Land plötzlich Raum, und Gott segnet sie wieder und gebraucht sie erneut.
Wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir sein wie die Träumenden. Wie diese Menschen, die aus dem KZ geflohen sind und in das Land der Freiheit kamen. Das ist immer etwas, das uns auch emotional bewegt.
Wenn man sich aber die Bibel ansieht, wie das zusammenhängt, dann erkennt man: Das ist alles ein Zusammenhang mit dem Kommen des Messias.
Für uns ist nun wichtig, dass Israel auch diesen Messias erkennt. Darum fehlt uns noch ein ganz wichtiges Glied in den Verheißungen.
Ich bin nicht der Meinung, dass das genügt. Unsere Bitte sollte sein, unser Gebet: Herr, offenbare du dich deinem Volk, dass sie dein buntes Blut erkennen und erst wissen, dass das das Allergrößte ist.
Es ist ein Geheimnis, warum die Augen Israels verschlossen sind. Aber siehe, dein König kommt zu dir. Auch da soll Israel gelten.
Das soll uns anspornen, dass wir, die Völker bis zu den Enden der Erde, die wir an diesen Verheißungen teilhaben, uns umso mehr anspornen lassen und sagen: Jetzt soll er bei uns sein Königreich aufrichten.
Und wir, die wir den vollen Segen haben, sollten uns umso mehr reizen lassen, dem Herrn zu dienen.
Abschluss und Ausblick auf weitere Kapitel
Ich will hier nicht mehr weiterlesen. Ein Wort noch: Sacharja 2,10, das wäre vielleicht auch noch wichtig. Vers 10: "Ich will bei dir wohnen." Wo ist denn das? Habe ich das falsch aufgeschrieben? Es ist tatsächlich Vers 10!
Ja, lesen wir es, Herr Bogisch. Vers 14, ja, lesen wir den auch, Bruder Bogisch. Lesen Sie mal vor. Das ist auch gut. Das ist Vers 14. Ja, das ist interessant. Deshalb ist bei mir der Fehler passiert.
"Ich will bei dir wohnen" – und immer wieder ist das der Punkt der Freude, dass er, der König, bei uns einkehrt. Deshalb darf es uns am Ende noch gar nicht so sehr belasten, wie die Geschichte mit Israel im Einzelnen ausgeht. Wir wissen, dass der Herr sie in seiner Hand hat. Aber der entscheidende Punkt ist das Erscheinen des Messiaskönigs, der bei uns Einzug halten will, als Herr und als König zu uns kommt.
So, das wäre Sacharja. Die übrigen Kapitel sollten Sie noch lesen, ab Kapitel 9. Die sind ungeheuer packend. Kapitel 10 haben wir ja schon gehabt, das kommt vom Lohn Judas. Kapitel 11 ist ebenfalls davon, vom Lohn Judas. Ja, Sie können schon hochgehen, Frau Rieke, das sagt meine Frau. Das kommt alles noch. Der Lohn Judas ist wichtig.
Wir sehen in Kapitel 11 und Kapitel 12 den Schutz vor Jerusalem. Aber es ist ein Prophet, der uns auch immer wichtiger werden soll, auch wenn wir manches nicht so verstehen. Es sind Bilder, aber wir werden sie einmal verstehen. Und das genügt. Es ist noch nicht alles uns offenbart.