Einführung: Enttäuschung und Frustration im geistlichen Leben
Im Zusammenhang mit dem Zweiten Korintherbrief geht es mir insbesondere darum, dass wir uns Gedanken über Enttäuschung, Entmutigung und Frustration im geistlichen Leben machen. Solche Erfahrungen können immer wieder vorkommen.
Ich denke, das ist für uns alle ein guter Anlass, ein Resümee zu ziehen: Wie sind wir in der Vergangenheit mit solchen Situationen umgegangen? Wenn wir in eine solche Schwierigkeit geraten sind, wie haben wir darauf reagiert?
Das kann auch eine Hilfe sein für den einen oder anderen, der vielleicht gerade in einer schwierigen geistlichen Lage steckt oder sich in einer Umgebung befindet, in der er gar nicht merkt, dass eine geistliche Komponente dahintersteht. Das muss nicht immer so sein. Es muss nicht unbedingt Zweifel sein, der mich überfällt und mich hilflos macht. Manchmal können es auch alltägliche Dinge sein, die mich niederdrücken und Schwierigkeiten bereiten.
Da wir unser ganzes Leben mit Gott führen, hat alles immer eine geistliche Komponente. Deshalb ist es gut, sich dessen bewusst zu sein. Manchmal hilft uns diese Erkenntnis auch, uns auf zukünftige Schwierigkeiten vorzubereiten.
Darüber hinaus kann es für den einen oder anderen eine Hilfe sein, andere besser zu verstehen, die gerade eine Phase der Entmutigung im geistlichen Leben durchmachen.
Paulus' persönliche Erfahrung von Entmutigung
Ich habe euch gestern bereits gesagt, dass Paulus sich in einer Phase der Entmutigung und Frustration befand, als er den zweiten Korintherbrief schrieb. Ich habe euch die Situation kurz skizziert, und wir können sie auch noch einmal lesen. Paulus beschreibt sie nämlich selbst.
Im zweiten Korintherbrief, Kapitel 2, Vers 3 – oder ich lese gleich Vers 1 –, heißt es: „Ich habe mir aber vorgenommen, nicht wieder in Betrübnis zu euch zu kommen. Denn wenn ich euch betrübe, wer ist es dann, der mich erfreut, wenn nicht der, welcher von mir betrübt wird? Darum habe ich euch dies auch geschrieben, damit ich nicht, wenn ich komme, von der Betrübnis habe, über die ich mich freuen sollte, da ich doch zu euch allen das Vertrauen habe, dass meine Freude eure alle Freude ist. Ich habe euch nämlich aus viel Bedrängnis und Herzensnot geschrieben, unter vielen Tränen, nicht damit ihr betrübt werdet, sondern damit ihr die Liebe erkennt, die ich in besonderer Weise zu euch habe.“
Hier öffnet Paulus sein Herz. In diesen wenigen Versen kommt der Begriff „Betrübnis“ immer wieder vor. Er ist betrübt und hat den Brief unter Tränen geschrieben. Das habe ich euch gestern gesagt. Dieser Brief liegt zwischen dem ersten und zweiten Korintherbrief und ist uns nicht mehr erhalten. In ihm ermahnte Paulus die Gemeinde, weil Irrlehrer und falsche Propheten in Korinth aufgetreten waren. Diese wurden von den Christen mit offenen Armen empfangen.
Das ist ein Grund für Paulus’ Entmutigung in dieser Situation. Es herrscht eine schwierige Lage in Korinth.
Weitere Ursachen für Paulus' Bedrängnis
Einen weiteren Grund nennt er uns in Kapitel 1, und zwar ab Vers 8:
„Denn wir wollen euch, Brüder, nicht in Unkenntnis lassen über unsere Bedrängnis, die uns in der Provinz Asia widerfahren ist, dass wir übermäßig schwer zu tragen hatten, über unser Vermögen hinaus, so dass wir selbst am Leben verzweifelten. Ja, wir hatten in uns selbst schon das Todesurteil, damit wir nicht auf uns selbst vertrauen, sondern auf Gott, der die Toten aufweckt.“
Der Text geht dann noch ein wenig weiter.
Einerseits geht es um die Beziehung zur Gemeinde in Korinth, die er in Kapitel 2 erwähnt. Andererseits spricht er in Kapitel 1 davon, dass – als ob das nicht schon genug wäre – noch diese Todesgefahr bestand, in der er sich befand.
Was genau das beinhaltet, können wir nicht mit Sicherheit sagen. Unter den Auslegern gibt es verschiedene Deutungen. Einige meinen, er sei in Gefangenschaft gewesen. Am Ende des 2. Korintherbriefs erwähnt er ja auch, dass er häufiger in Gefangenschaft war. Andere vermuten, dass er mit einer schweren Krankheit zu kämpfen hatte. Wieder andere sagen, er sei von Geschwistern verraten worden, die sich als Christen bezeichneten – also eine Enttäuschung durch andere, die sich Christen nennen.
Was es genau war, erwähnt er nicht. Nur, dass es so schwer war, dass er meinte, sterben zu müssen und keinen Ausweg mehr sah. Dadurch hat er aber auch gerade wieder gelernt – was wir gestern schon gelernt haben –, dass er selbst nicht mehr weiter wusste, er aber sein Vertrauen auf Gott setzte. So wurde Gott umso größer für ihn.
Hier sehen wir also zwei Gründe, die bei ihm zur Entmutigung beigetragen haben.
Umgang mit Entmutigung: Perspektiven aus dem Brief
Was sagt er uns nun, wie wir damit umgehen können? Ich habe da einen weiteren Vers, und zwar aus Kapitel vier, Vers fünf. Paulus stellt sich hier den falschen Lehrern gegenüber, von denen er ausgeht, dass sie früher oder später zu Fall kommen werden. Wenn man so handelt, muss man auch entmutigt werden.
Dem setzt Paulus entgegen, was er selbst tut, um nicht in eine solche Verzweiflungssituation zu geraten. Er schreibt in Kapitel 4, Vers 5: "Denn wir verkündigen nicht uns selbst, sondern Christus Jesus, dass er der Herr ist, und wir selbst sind eure Knechte um Christi willen."
Das heißt, hier liegt die Perspektive darauf, was die falschen Lehrer tun und wie es zur Entmutigung kommt, wenn wir in erster Linie uns selbst verkünden. Wenn wir an unserer eigenen Ehre, an unserer eigenen Karriere oder an unseren eigenen Fähigkeiten bauen, stoßen wir früher oder später an unsere Grenzen. Dann merken wir, dass wir es allein nicht schaffen, und Entmutigung und Enttäuschung stellen sich ein.
Paulus stellt dem Folgendes entgegen: Gesteht euch erst einmal ein, dass ihr Grenzen habt. Ihr könnt nicht alles machen und seid nicht immer die totalen Helden. Deshalb solltet ihr von Anfang an auf die Kraft und Stärke Jesu bauen.
Das gilt natürlich umso mehr für Paulus, der hier im Dienst für Gott steht. Aber genauso gibt es auch Gemeindemitarbeiter, die versuchen, alles aus eigener Kraft zu schaffen.
Gefahren des Selbstvertrauens im Dienst
Manchmal, sei es in deiner Bibelstunde, deinem Hauskreis, deinem Predigtdienst, in der Jugendarbeit, Frauenarbeit oder einer anderen Gemeindearbeit, besteht die Gefahr, dass man denkt: „Ich mache das, irgendwie reisse ich das schon.“ Diese Haltung ist besonders riskant für diejenigen, die sehr begabt sind und vieles aus eigener Kraft schaffen können.
Manche Gemeindearbeiten funktionieren eine Zeit lang sogar recht gut auf diese Weise. Doch irgendwann kommt die Entmutigung. Die gewünschten Ergebnisse bleiben aus, weil wir aus eigener Kraft nur so viel bewegen können, wie unsere eigene Kraft reicht – und das ist meistens ziemlich wenig.
Deshalb setzt Paulus dem entgegen: Er verkündigt nicht sich selbst und baut nicht auf sich selbst, sondern auf die Kraft, die Jesus ihm gibt. Das hat auch den Vorteil, dass er Angriffe leichter zurückweisen kann. Er muss sich nicht persönlich angegriffen fühlen.
Häufig gibt es in Gemeinden Streit und Auseinandersetzungen, weil jemand sich persönlich angegriffen fühlt. Man denkt dann: „Da ist jemand, der ist böse auf mich.“ Das führt zu Druck, Ärger und manchmal erwidert man die Angriffe mit ähnlichen menschlichen Vorwürfen. Oft werden sogar geistliche Begründungen angeführt, doch im Grunde geht es um die menschliche Komponente. Man steht zu sehr im Mittelpunkt und fühlt sich deshalb angegriffen.
Die Quelle der Tüchtigkeit: Nicht aus uns selbst
Das führt er auch noch einmal aus in Kapitel drei, Vers vier. Dort schreibt er: „Und eine solche Zuversicht haben wir durch Christus zu Gott, nicht, dass wir von uns selbst aus tüchtig wären, so dass wir uns etwas anrechnen dürften, als käme es aus uns selbst, sondern unsere Tüchtigkeit kommt von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes.“
Und dann steht es weiter: „Nicht des Buchstabens, sondern des Geistes, denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“ Hier zeigt sich noch einmal die grundsätzlich gleiche Ausrichtung.
Entmutigung und Enttäuschung können viel schneller über uns kommen, wenn wir versuchen, wie Paulus es hier sagt, von uns selbst aus tüchtig zu sein. Das ist eigentlich eine grundsätzliche Lektion, die wir wahrscheinlich alle kennen und die für uns nicht grundsätzlich neu ist. Dennoch will Paulus uns hier besonders darauf aufmerksam machen.
Es ist nichts, was wir uns anrechnen können. Trotz aller Fähigkeiten und Begabungen, die wir haben: Wenn wir das tun, wird es früher oder später zu Entmutigung kommen. Deshalb stellt er ja auch den Buchstaben und den Geist gegenüber.
Gerade Christen, die sehr stark den Buchstaben betonen – oder an anderen Stellen, zum Beispiel im Galaterbrief, spricht Paulus ja auch vom Buchstaben des Gesetzes, also der Gesetzlichkeit – und Gemeinden oder Christen, die sehr stark die Gesetzlichkeit betonen, meinen damit viele Ordnungen, die eingehalten werden müssen. Manchmal sind das sogar Ordnungen, die über das hinausgehen, was wir überhaupt in der Bibel finden. Zum Beispiel Vorschriften, wie man sich zu kleiden hat, was man essen darf oder wie man seine Freizeit gestaltet. Alles wird ganz genau vorgeschrieben.
Damit meine ich nicht, dass Gott uns nicht helfen könnte, all diese Dinge zu regeln. Natürlich hat Gott etwas zu sagen über Kleidung, auch über Ernährung und Freizeitgestaltung. Aber wenn das dann in Gesetze gegossen wird, führt das meistens dazu, dass wir uns hinterher auch etwas einbilden auf das gute Leben, das wir führen – sofern wir eben nach diesen Maßstäben leben. Und...
Geistliches Leben: Vom Buchstaben zum Geist
Deshalb stellt Paulus hier dem Buchstaben – also dem selbsttüchtigen Bemühen, etwas zu erreichen, indem wir äußere Gebote einhalten und Gott so zeigen können: „Siehst du, ich habe es geschafft“ – die Führung durch den Geist gegenüber.
Das bedeutet nicht, dass wir dadurch unmoralisch werden, sondern dass wir nicht aus eigener Kraft handeln. Von Anfang an spüren wir, dass der Heilige Geist uns die Motivation gibt. Er schenkt uns Erkenntnis und hilft uns, in verschiedenen Situationen angemessen zu reagieren. Dabei folgen wir nicht nur einem starren Schema, sondern erkennen, was in der jeweiligen Situation richtig ist.
Wenn wir jedoch nur aus eigener Kraft handeln, stoßen wir schnell an unsere Grenzen. Wahrscheinlich haben alle, die Eltern sind, diese Erfahrung gemacht. Es gibt natürlich auch engelhafte, liebe Kinder, aber die meisten haben eher „normale“ Kinder. Dann merkt man, dass die eigene Kraft irgendwann nicht mehr ausreicht. Die Kinder, deren Nerven noch jung sind, haben oft die besseren Karten. Wenn sie etwas durchsetzen wollen, können sie so lange nerven, bis man selbst nicht mehr kann.
Oder wenn sie sich untereinander streiten – ich weiß nicht, wie das bei euren Kindern ist – dann finden sie manchmal Gründe, um sich zu ärgern. Zum Beispiel: „Warum hast du mich so komisch angeschaut?“ Oder sie sind neidisch, weil der eine eine bessere Note hat als der andere, oder weil sie glauben, dass das Geschenk des einen größer ist als das des anderen. Es gibt viele Gründe für solche Konflikte.
Wenn wir versuchen, nur aus eigener Kraft darauf zu reagieren, merken wir schnell, dass wir uns nur eine Zeit lang zur Geduld zwingen können. Wir können ruhig, nett und lieb sein, aber irgendwann stoßen wir an unsere Grenzen. Dann denken wir uns: „Was würde ich jetzt am liebsten machen, damit sie aufhören?“
Hier zeigt Paulus uns ganz konkret, dass das zu Entmutigung und Enttäuschung führen kann. Wir fragen uns dann: „Warum habe ich nicht mehr Geduld? Warum habe ich nicht mehr Kraft? Warum verhalten sich die Kinder, mein Nachbar, mein Arbeitskollege oder sonst jemand so?“
Paulus sagt uns, dass wir von vornherein damit rechnen müssen, dass Gott uns diese Kraft gibt. Deshalb sollten wir auch regelmäßig darum beten, dass er uns in solchen Momenten die Kraft schenkt. Wenn wir innerlich angespannt sind, können wir beten: „Gott, gib mir die Kraft, gib mir die Ruhe.“
Dann können wir viel weniger schnell in Entmutigung geraten, als wenn wir nur auf uns selbst bauen und – wie es hier steht – nur aus eigener Kraft tüchtig sein wollen.
Gesetzlichkeit und eigene Kraft als Ursachen der Entmutigung
Also einmal diese Gesetzlichkeit: Wir stellen ein Regelwerk auf und meinen dann, etwas geleistet zu haben. Doch irgendwann merken wir, dass wir dadurch Gott gar nicht nähergekommen sind. Unser geistliches Leben blüht nicht so, wie wir es uns vorgestellt haben. Das führt unweigerlich zu Entmutigung.
Zum anderen gibt es die Situation, wenn wir schwierige Herausforderungen nur aus eigener Kraft bestehen wollen. Auch das führt früher oder später zur Entmutigung, weil wir dann die Grenzen unserer Belastbarkeit erreicht haben.
Ermutigung trotz Entmutigung: Paulus' Selbstaufruf
Es gibt auch eine andere Stelle, und zwar gerade zu Beginn des vierten Kapitels. Dort erwähnt er noch einmal die Entmutigung, in der er sich befunden hat und gegen die er kämpft. Er gibt uns auch einige Tipps, wie wir damit umgehen können. Das beginnt nämlich schon in Vers 1, also 4,1.
Er sagt: Darum lassen wir uns nicht entmutigen. Das haben wir später auch noch einmal gelesen, als er das direkt erwähnt. Er muss sich selbst auffordern, sich selbst zur Ordnung rufen und sagen: Es gibt zwar allen Grund, entmutigt zu sein, aber ich will das nicht. Denn das ist eigentlich kein richtiges Leben als Christ. Gott will uns nicht in Frustration hineinbringen, sondern uns daraus herausziehen.
Er sagt also: Wir lassen uns nicht entmutigen, weil wir diesen Dienst haben gemäß der Barmherzigkeit, die wir empfangen haben. Hier grenzt er sich erst einmal ab von denjenigen, den falschen Lehrern, die es in der Gemeinde gab, den Irrlehrern.
Von diesen schreibt er zum Beispiel auch in Kapitel 3, Vers 1: „Fangen wir wieder an, uns selbst zu empfehlen? Brauchen wir etwa wie gewisse Leute Empfehlungsbriefe an euch oder Empfehlungsbriefe von euch?“ Damit beschreibt er diese Irrlehrer, die in der Gemeinde auftreten und ihn als nichtswürdigen Apostel darstellen.
Er fragt an dieser Stelle: Brauchen wir irgendwelche Empfehlungsbriefe? Brauchen wir jemanden, der immer wieder sagt: „Du bist ja so toll und hast diese und jene Begabung“ und der uns als Fürsprecher dient? Er antwortet: Nein, brauchen wir nicht.
Denn in Kapitel 4, Vers 1 lesen wir, dass er diesen Dienst gemäß der Barmherzigkeit hat. „Er hat ihn von Gott“, schreibt er auch in Kapitel 3. Wenn er sich dessen sicher ist, braucht er nicht immer die Zustimmung von außen. Er braucht nicht ständig jemanden, der ihn aufbaut und ihm sagt, wie toll er ist.
Natürlich ist es gut, wenn wir jemanden haben, der uns auch mal lobt. Aber ich bin nicht darauf angewiesen. Ich glaube, das kann ein Punkt sein, der uns schnell zu Entmutigung führt: Wenn wir in unserem Selbstbewusstsein, in unserem Dienst zu stark auf Empfehlungsbriefe oder Lob von außen angewiesen sind.
Denn unser Auftrag, ob in der Gemeinde, in der Familie oder im Alltag, kommt letztendlich nicht durch den Gemeindeleiter oder durch Freunde oder Bekannte. Er kommt von Gott. Sonst ist er irrelevant.
Gott kann zwar Menschen benutzen, aber letztendlich bin ich für alles, was ich tue – in der Gemeinde und in der Familie – Gott gegenüber verantwortlich. Wenn nun jemand meinen Auftrag angreift, zum Beispiel als Hauskreisleiter oder für Bibelarbeiten oder Gottesdienste, und ich weiß, dass dieser Auftrag von Gott kommt, dann kann mich das nicht so tief treffen.
Anders ist es, wenn ich denke: „Ich mache das ja nur der Gemeinde zuliebe“ oder „Ich mache das, weil sich sonst niemand als Ältester gemeldet hat.“ Dann fülle ich diesen Job nur aus. Wenn dann plötzlich aller Widerstand in der Gemeinde kommt und ich merke, dass die Leute gar nicht zufrieden sind mit dem, was ich tue, und jeder eine andere Meinung hat, muss ich diese irgendwie zusammenbringen.
Das kann schnell zur Entmutigung führen, weil ich denke: „Wenn die alle nicht zufrieden sind, dann höre ich einfach auf.“ Das wäre eine typische Reaktion, wenn ich die Aufgabe aus menschlicher Autorität übernommen habe.
Wenn ich aber sehe, dass der Auftrag von Gott kommt, bin ich viel eher bereit, trotz des Widerstandes daran festzuhalten, der Gemeinde zu dienen und langfristig zu denken. Denn ich bin in erster Linie Gott verantwortlich.
Auch hier gilt: Verantwortung in der Gemeinde oder in der Familie sollte nicht in erster Linie auf Bestätigung von anderen Christen oder Familienmitgliedern ausgerichtet sein.
Drei Prinzipien gegen Entmutigung
Dann erwähnt er in den kommenden Versen noch drei wichtige Stichpunkte dazu, wie es mit Entmutigung ist, woher sie kommen kann und was wir dagegen tun können, damit sie gar nicht erst auftritt.
Er sagt nämlich, dass diejenigen, die etwas falsch machen – von denen wir im Kapitel zwei gelesen haben –, jetzt in Betrübnis sind, weil die Gemeinde umgekehrt ist. Diese Menschen machen es falsch. Paulus sagt dann in 2. Korinther 4,2, dass er es anders macht. Er handelt so, wie es richtig ist, damit er nicht entmutigt wird.
Darum lassen wir uns nicht entmutigen, weil wir diesen Dienst gemäß der Barmherzigkeit, die wir von Gott empfangen haben, ausführen. Dann sagt er weiter: Wir lehnen schändliche Heimlichkeiten ab, wir gehen nicht mit Hinterlist um und fälschen auch nicht das Wort Gottes. Stattdessen offenbaren wir die Wahrheit und empfehlen uns jedem menschlichen Gewissen vor dem Angesicht Gottes.
Drei Punkte nennt er hier: Erstens, wir lehnen schändliche Heimlichkeiten ab. Zweitens, wir gehen nicht mit Hinterlist um. Drittens, wir fälschen nicht das Wort Gottes.
Er beginnt diesen Abschnitt direkt mit dem Zusammenhang „Wir lassen uns nicht entmutigen, denn wir machen diese drei Dinge nicht.“ Daraus können wir schließen, dass derjenige, der diese Dinge tut, leichter in Entmutigung und Frustration gerät.
Gefahr eines Doppellebens
Das Erste, da steht „schändliche Heimlichkeiten“. Was ist damit wohl gemeint? Wenn wir uns das griechische Wort anschauen, das dahintersteckt, bedeutet dieser Begriff so viel wie Heuchelei oder ein Doppelleben führen. Und das ist eine Gefahr, in der wir als Christen beständig stehen – besonders, wenn wir schon lange Christen sind.
Denn dann wissen wir in unserer Umgebung, in der Gemeinde, ziemlich genau, wie der ideale Christ aussehen sollte. Da es meistens viel schwerer ist, das wirklich geistlich zu erreichen und wirklich so zu sein, ist der viel einfachere Weg, es einfach vorzuspielen – in der Gemeinde, nicht? Du weißt, wie du zu lächeln hast, was du zu sagen hast und was du nicht zu sagen hast. Du weißt, welche frommen Worte du im Gebet oder im Austausch gebrauchen sollst, und das kommt erst mal gut an.
Kaum jemand in der Gemeinde würde das hinterfragen. Höchstens manche Jugendliche, die ihre Eltern auch zuhause erleben und merken, dass die Ausdrücke dort nicht ganz so fromm sind wie in der Gemeinde. Dann werden sie unzufrieden und erkennen, dass es sich um ein Doppelleben handelt. Manche Jugendliche sind deshalb sehr enttäuscht – schwer enttäuscht von ihren Eltern und manchmal auch von der Gemeinde.
Wie gesagt, bei manchen Dingen fällt mir das auch wieder auf. Eine Sache: Ich war mal zu Gast in einer charismatischen Gemeinde in Dresden. Ich hatte dort ein paar Leute besucht, die diese Gemeinde besuchten, und wurde am Morgen mitgenommen. Der Prediger rief während der Predigt bestimmt einmal pro Minute „Halleluja“. Immer wieder „Halleluja“ zwischendrin – das gehört bei denen so zum Stil dazu.
Mir war das erst mal ungewohnt. Ich dachte: „Das ist ein bisschen komisch, ich rufe ja nicht dauernd Halleluja, wahrscheinlich bin ich weniger geistlich.“ Danach sprach ich mit dem Pastor. Wir unterhielten uns etwa eine Viertelstunde, und ich war erstaunt: In dieser Viertelstunde sagte er kein einziges Mal „Halleluja“. Da merkt man, dass es nicht nur eine Frage der Persönlichkeit ist. Dieser Pastor weiß ganz genau, dass zum Stil einer Predigt in dieser charismatischen Gemeinde immer wieder „Halleluja“, „Gloria“ und „Hosanna“ gehören. Im täglichen Leben ist er aber ganz anders.
So sehen wir, wie leicht wir in ein Doppelleben hineingezogen werden können. Vielleicht kennt ihr das auch von besonders frommen Ausdrücken, die wir aus der Bibel oder christlichen Liedern kennen und in der Gemeinde benutzen, mit denen wir uns im normalen Alltag aber nie unterhalten würden – mit den normalen Menschen, mit denen wir zu tun haben. Das ist schon die Gefahr eines Doppellebens.
Die Gefahr eines Doppellebens kann sich einschleichen, selbst wenn wir gar nicht so eine fromme Sprache sprechen, sondern nur die Begriffe verwenden, die wir schon tausendfach gebetet haben. Ich merke das manchmal, wenn ich anfange, für mich selbst zu beten. Dann kommen plötzlich die Worte einfach so, wie ich häufig bete. Das ist das Einfachste und Schnellste, man muss sich nicht viel Gedanken machen. Oder es ist ja auch wirklich so gemeint.
Aber irgendwie stehe ich dann doch nicht mehr ganz dahinter. Deshalb habe ich mir zur Regel gemacht, immer wieder neu zu formulieren und auszudrücken, was ich Gott eigentlich sagen will. Das zwingt mich, bewusst darüber nachzudenken und es auch bewusst auszudrücken.
Darüber hinaus können wir durch Heuchelei vielleicht gar nicht so bewusst in diese Falle geraten und sagen: „Ich bin jetzt der heuchelnde Pharisäer.“ Aber wir könnten viel mehr punkten, wenn wir in der Gemeinde tatsächlich jedem ehrlich sagen würden, wie unser geistliches Leben aussieht, wenn er uns fragt: „Wie geht es dir? Was ist los?“ Dann könnte ich antworten: „Ach, in der letzten Woche habe ich keine stille Zeit gemacht, und Gebete habe ich auch schon lange nicht mehr. Ich zweifle ein bisschen, ob die Bibel überhaupt ganz wahr ist.“
Was würde dann in der Gemeinde passieren, wenn wir das tun würden? Wahrscheinlich würden wir ein lächelndes oder einen traurigen Blick ernten: „Der arme Sünder, der muss jetzt eine Sonderbehandlung bekommen.“ Nach dem Gottesdienst würden wir irgendwo in eine Ecke gehen und Seelsorge üben. Das wäre nicht unbedingt schlecht, wenn wir es wirklich brauchen.
Aber keiner von uns ist so richtig bereit, sich dabei zu outen, weil dann unsere Stellung in der Gemeinde oder in der Familie in Frage gestellt wird. Ich glaube, das kann uns manchmal dazu treiben, dass wir, ohne es zu wollen, Stück für Stück in ein Doppelleben hineinkommen.
Und da sagt er: Das muss zur Entmutigung führen. Warum? Wenn wir nämlich nur ein geistliches Leben vorspielen, das gar keine Realität ist, dann werden wir natürlich auch nicht die Versprechen und Segnungen Gottes erfahren, die im Zusammenhang mit diesem Leben stehen.
Wenn da steht: „Alles, was ihr bitten werdet, das wird euch gegeben werden“, was ja nicht meint, dass Gott ein Automat ist, aber immerhin, dass er uns beisteht. Oder wenn er sagt: „Alle Dinge müssen zum Besten dienen denen, die Gott lieben“ – und ich spüre das gar nicht in meinem Leben –, dann kann das daran liegen, dass ich mein geistliches Leben als Doppelleben führe.
Ich spiele nach außen hin etwas aus eigener Kraft vor, das innerlich in meiner Beziehung zu Jesus gar nicht da ist. Dann muss es früher oder später zur Entmutigung kommen, weil das hohl ist. Es ist wie ein Luftballon, der von außen schön aussieht. Sobald Schwierigkeiten kommen und ihn anstechen, platzt er – dann ist alles vorbei.
Nur das, was echt ist im geistlichen Leben, hält auch Druck und Entmutigung stand. Alles andere verschwindet. Manchmal sollten wir Gott dankbar sein, wenn wir in Phasen von Entmutigung oder Angriffen kommen. Denn dann sehen wir, was bei uns echt ist und was nicht.
Was nur äußerlich ist, nur Heuchelei, wird, wie Paulus im 1. Korinther 3,12-15 sagt, wie Heuchstroh und Stoppeln verbrennen, wenn wir in den Himmel kommen. Davon wird nichts übrigbleiben. Das imponiert Gott nicht. Er sieht tiefer, sieht, was wirklich da ist – in meinem Herzen, meinem Empfinden, meinem Denken und meinem Alltag.
Deshalb sagt er hier: Kein Doppelleben! Ein Doppelleben führt dazu, dass ich Entfernung zu Gott bekomme, Entfernung zu anderen Geschwistern. Es führt dazu, dass ich früher oder später entmutigt sein muss, weil ich nicht das erlebe, was in der Bibel mit Jesus verheißen ist. Weil es eben nicht echt ist.
Das ist, glaube ich, ein Problem, mit dem wir alle zu kämpfen haben können.
Die Schwierigkeit des ehrlichen Umgangs mit Sünde
Und es ist ja auch so: Stellt euch mal vor, zum Beispiel diese Aussage in der Bibel: Wir sind alle Sünder. Dem würden wir wahrscheinlich zustimmen. Ich würde ihr auch zustimmen: Wir sind alle Sünder.
Aber kennt ihr irgendjemanden in eurer Gemeinde, der innerhalb des letzten halben Jahres mal eine konkrete Sünde bekannt hätte oder um Entschuldigung gebeten hätte? Einen Bruder in der Gemeinde, der nicht über eine Sünde redet, die zwanzig Jahre zurückliegt oder noch vor der Bekehrung war, sondern eine konkrete, die aktuell angefallen ist?
Ich weiß nicht, ob das nur in den Gemeinden, die ich kenne – und ich kenne ja eine ganze Menge Gemeinden – ein Problem ist. Aber ich merke, viele Christen würden zwar bekennen: „Ich bin Sünder“, aber das bleibt eine reine Theorie. In der Praxis ist das natürlich nicht so. Das merkt man manchmal, wenn es Streit oder Auseinandersetzungen in der Gemeinde gibt. Wie schwer fällt es jedem einfach mal, um Entschuldigung zu bitten.
Und wenn man jemanden schließlich überzeugt hat, dass er wirklich falsch gehandelt hat, dann fällt die Entscheidung zur Entschuldigung meistens nur zähneknirschend aus. Und das ist dann so: „Na ja, also wenn du dich verletzt fühlst, dann entschuldige ich mich halt.“ Oder es geht so: „Na ja, für die Form entschuldige ich mich, aber für den Inhalt nicht.“ Oder so etwas. Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, solche Sachen.
Und dann geht es nachher genauso weiter. Dahinter steckt im Grunde genommen nur dieser lächerliche menschliche Stolz: „Ich muss mich erniedrigen, das kann doch nicht sein, denn ich bin doch wer.“ Und das ist im Grunde genommen genau dieses Doppelleben.
Wenn wir bekennen, wir sind Sünder, warum sind wir dann nicht auch in der Praxis Sünder, wo wir es ja doch sind? Und wenn wir einen Fehler machen, warum gestehen wir ihn dann nicht ein?
Ich merke das auch bei mir. Natürlich fällt mir das schwer. Mein bestes Übungsfeld ist dann natürlich die Beziehung zu meiner Frau, weil sie mich am besten kennt und am meisten weiß, wenn ich etwas falsch mache. Wir treffen ja die meisten Entscheidungen zusammen.
Dann merke ich manchmal, wie es mir schwerfällt, hinterher auf sie zuzugehen und sie um Entschuldigung zu bitten. Nicht irgendwie herumzudrücken oder eine Erklärung zu finden, warum ich das nun so gemacht habe, oder eine Motivation zu suchen, etwa: „Ja, ich habe mich da und da so gefühlt.“ Das sind ja alles letztendlich nur Entschuldigungen.
Sondern einfach zu sagen: „Das war falsch, verzeih mir.“ Und schon allein die Formulierung kann problematisch sein. Dann sage ich: „Ich entschuldige mich.“ Das ist ja auch schon wieder nicht ganz richtig, weil „Entschuldigung“ heißt ja: „Ich tue das.“ Ich entschuldige mich, jetzt musst du das Gefährliche akzeptieren. Nein.
Das, was wir eigentlich tun können, wenn wir Schuld auf uns geladen haben, ist: „Ich bitte dich um Verzeihung.“ Der andere muss mir ja verzeihen, genauso wie bei Gott. Du kannst auch nicht sagen: „Gott, ich entschuldige mich.“ Das bringt dir gar nichts. Wie willst du mich denn entschuldigen? Du hast gar keinen guten Grund. Falsch ist falsch, und Sünde ist Sünde. Der einzige, der entschuldigen kann, ist Gott.
Das wäre so ähnlich, als wenn du nach einem Bankkredit zur Bank gehst und sagst: „Ich entschuldige mich, also ab jetzt gelten die Schulden nicht mehr.“ Geht auch nicht. Wenn dir jemand die Schulden vergeben kann, dann ist das eben nur die Bank, oder Gott, oder der Nächste, bei dem du schuldig geworden bist.
Also glaube ich, auch das ist so eine Ebene, wo wir leicht in ein Doppelleben hineinkommen können. Und das führt dann zu Frustration und Entmutigung, weil wir nicht so leben, wie wir eigentlich leben sollten.
Und das ist, glaube ich, eine beständige Herausforderung, in der wir drin sind. Denn es ist eben so verführerisch und so leicht, weil das Leben in einer christlichen Heuchelei viel angenehmer und viel leichter ist. Vor allem lasse ich den anderen ein bisschen heucheln, nehme ihn nicht so ernst – und mich auch nicht. Keiner pickt sich mehr, keiner tut sich mehr weh.
Denn das echte Zusammenleben als Christ, wenn man sich auch mal unangenehme Sachen sagen kann, ohne dass gleich der andere beleidigt ist und sagt: „Ja, wenn du mir das gesagt hast, dann sag du das nur.“ Denn wer den Balken im eigenen Auge hat, der soll doch nicht … Oder: Wer im Glashaus sitzt … solche Sachen. Das kann ja auch schnell kommen, ob man das bewusst sagt oder nicht. Und das hilft doch gar nicht weiter.
Wenn ein Bruder mir wirklich einen Hinweis gibt, wo ich falsch liege – sei es in meinem Alltagsleben oder in meiner Dogmatik – sollte ich das doch eigentlich annehmen als eine positive Rückmeldung, die mir weiterhilft.
Denn was hilft es mir, wenn ich in einem Scheinleben, in einer äußeren Maske lebe, die zwar allen den Eindruck erweckt, bei mir ist alles in Ordnung, aber es ist gar nicht so? Und umgekehrt sollten wir natürlich genauso nicht die Augen verschließen, wenn wir, wie Jesus hier auch sagt: Wenn du deinen Bruder sündigen siehst, dann geh hin und ermahne ihn. Lass dich nicht blenden dadurch, dass äußerlich alles in Ordnung ist.
Das ist ja die Herausforderung, nicht aus Selbstsucht, das ist ja klar. Aber dieses Doppelleben schadet. Es führt beim anderen früher oder später zu Entmutigung und bei mir selbst auch, weil dieses Leben nicht die Verheißungen erfüllen wird, die Gott uns in der Bibel gegeben hat.
Offenheit statt Heimlichkeit
Als Erstes: Keine schändlichen Heimlichkeiten bedeutet so viel wie kein Doppelleben zu führen. Heimlichkeit heißt hier, dass ich anders lebe, als ich nach außen hin erscheine.
Das Zweite, was genannt wird, ist: Nicht mit Hinterlist umgehen. Was bedeutet das? Mit Hinterlist umgehen könnte man auch als „Intrigen spinnen“ übersetzen. Das heißt, meine Ziele verfolge ich offen und klar, sodass jeder sie hinterfragen kann, wenn es nötig ist, und jeder genau weiß, warum ich wie und was tue. Wer Intrigen spinnt, macht das nicht. Nach außen hin sieht alles prächtig und in Ordnung aus, aber hinter dem Rücken werden Intrigen gesponnen.
Das gibt es ja auch im Gemeindeleben, nicht? Da gibt es den einen, der im Gottesdienst fromm redet, aber am Nachmittag trifft er sich mit einem kleinen Zirkel und zieht über alles her, was in der Gemeinde schiefläuft. Dabei meint er, er sei der viel bessere Älteste, Chorleiter oder sonst etwas.
Das heißt, ich verfolge meine menschlichen Ziele mit irdischen Mitteln. Das ist das, was mit Intrigenspinnen gemeint ist. Wenn Gott will, dass ich irgendeinen Dienst in der Gemeinde habe, wird er mich dafür einsetzen. Dann kann ich offen als Christ leben, mit anderen darüber sprechen und abwarten, bis die Zeit kommt, in der Gott mich einsetzt.
Das heißt nicht, dass ich nur im Sessel sitze und nichts tue, aber ich darf auch nicht mit unlauteren Methoden versuchen, Ältester oder sonst etwas zu werden. Meinetwegen muss ich keinen Wahlkampf führen, wie das in der Welt geschieht. Das brauchen wir nicht. Aber genau so etwas geschieht häufig auch in Gemeinden – Parteisucht könnten wir das nennen.
Wenn du neu in eine Gemeinde kommst, merkst du früher oder später, dass da ein Streit schwelt. Dann versucht die eine Gruppe, dich für sich zu gewinnen: „Du bist doch auch unserer Meinung!“ Und die andere Gruppe versucht dasselbe. Das ist nicht gut. Erstens werden dadurch keine Probleme wirklich gelöst, und zweitens versuche ich, ein geistliches Ziel, ein Amt oder Einfluss mit irdischen Mitteln zu erreichen.
Manchmal geht das auch, aber dann werde ich hinterher keine Freude an dieser Entscheidung haben. Wenn ich zum Beispiel in unserer Gemeinde pro Willow Creek bin – ein Kreisleiter hat das in manchen Gemeinden gefördert – oder wenn ich für Schlagzeug im Gottesdienst bin, dann gibt es oft Streit.
Jetzt versuche ich das mit menschlichen Mitteln zu erreichen: Ich lade jeden nacheinander zu mir nach Hause ein und bearbeite ihn, damit er bei der Gemeindesitzung zustimmt. Dann habe ich die Mehrheit, und bei der Abstimmung heißt es: „Ja, jetzt sind alle für Willow Creek und Schlagzeug im Gottesdienst.“
Vielleicht freue ich mich ein paarmal darüber, aber es wird kein Segen Gottes darauf ruhen, weil es nur mit menschlichen Mitteln erreicht ist. Ich kann kurzfristig mein Ziel erreichen, aber es tut weder der Gemeinde noch mir gut.
Erstmal weckt das bei mir die Illusion, dass in der Gemeinde alles menschlich läuft. Diese Illusion haben tatsächlich manche Leute mit ihren Gemeindebaukonzepten. Sie meinen, wenn du nun Telefonmarketing machst und einen schönen Aushang hast, dann kommen die Leute und bekehren sich. Das ist doch eine absurde Vorstellung, oder?
Denn wenn wir in der Bibel lesen, dass der Geist Gottes Überzeugten zur Umkehr bringt, dann wird nie eine richtige Bekehrung aufgrund von Marketing oder Gottesdienstgestaltung geschehen. Diese Dinge sind nicht schlecht – nicht dass ihr denkt, ich sei jetzt Anti-Hullukrieg oder Anti-Trommeln im Gottesdienst oder so. Meinetwegen kann man das alles machen. Ihr könnt auch morgen im Gottesdienst Akkordeonbegleitung haben, das wäre mir egal.
Wichtig ist nur: Ist das die geistliche Motivation, oder sehe ich dahinter eine Methode, mit der ich mit menschlichen Mitteln – das heißt hier mit Intrigen – geistliche Ziele zu erreichen versuche? Das klappt nicht, zumindest nicht auf Dauer.
Ich kann kurzfristig, so wie ich Waschmittel verkaufen kann, auch mit solchen Mitteln Leute in die Gemeinde schleppen. Aber es wird kein dauerhaftes geistliches Wachstum entstehen. Das versucht Paulus uns hier vor Augen zu malen.
Warum? Weil gerade diejenigen, die falsche Propheten in Korinth waren, mit solcher Hinterlist, also mit menschlichen Mitteln, versucht haben, die Leute zu ködern. Eine Zeit lang hat es geklappt. Deshalb war Paulus auch betrübt, weil sie die Gemeinde irregeführt haben.
Auf Dauer hat die Gemeinde gemerkt: Das ist nicht dieselbe Kraft, mit der Paulus gesprochen hat. Das ist nicht das, was unser Leben verändert hat. Dann haben sie diese falschen Apostel in die Wüste geschickt.
Das heißt: Kurzfristig können wir damit Erfolg haben, langfristig nicht. Wenn wir aber wirklich geistlich leben, dann kann auch mal eine Werbeaktion oder eine Gottesdienstumgestaltung wertvoll sein. Aber es ist eine Frage der Prioritäten.
Bin ich erst einmal auf dem geistlichen Weg, wie Gott sagt, wie wir Gemeinde bauen sollen? Das heißt, eher mit Gebet, treuer Hingabe, Ausräumen von Sünden und all diesen Dingen arbeite ich daran. Ich gehe geistlich vor, um die Atmosphäre in der Gemeinde zu verbessern.
Oder suche ich nur äußere Managementmethoden, die menschlich gesehen funktionieren? Menschlich läuft das immer so. Natürlich wird ein Politiker, der das nicht macht, wahrscheinlich nicht gewählt. Aber in der Gemeinde gibt es keine Politik. Die Gemeinde ist nicht der Bundestag, sondern es gelten andere Prinzipien.
Es führt zur Enttäuschung, wenn wir mit Hinterlist oder Intrigen arbeiten. Wenn wir also nicht offen sagen, was wir vorhaben, sondern hinterlistig irgendwelche Ideen ausspinnen, wie wir an unsere Ziele kommen können.
Dann sagt Paulus noch: Wir fälschen auch nicht das Wort Gottes. Wenn ihr euch erinnert, das kam schon einmal vor, als ich euch vorgelesen habe aus Kapitel 2. Da war es mit dem Triumphzug, und Paulus schreibt in Vers 17: „Denn wir sind nicht wie so viele, die das Wort Gottes verfälschen.“
Das war ihm offenbar ziemlich wichtig. Wir müssen vor Augen haben: Er schreibt hier an Christen. Sonst könnten wir es schnell einordnen und sagen, das sind Ungläubige, die das Wort Gottes für ihre eigenen Zwecke gebrauchen. Aber nein, ganz so leicht können wir das nicht von uns weisen.
Scheinbar gibt es Christen, die das Wort Gottes verfälschen. Und das muss zur Entmutigung führen. Er sagt: Ihr seid nicht entmutigt, denn wir fälschen das Wort Gottes nicht.
Der Umkehrschluss: Der Christ, der das Wort Gottes fälscht, muss zur Entmutigung kommen. Genauso wie der, der heuchelt, oder der, der Intrigen spinnt.
Was meint Paulus mit dem Wort Gottes verfälschen? Es gibt erst einmal die ganz krassen Wortgottesfälscher, häufig bibelkritische Theologen, zum Beispiel an Universitäten. Die sagen, in der Bibel steht vieles nicht, das sei gelogen. Jesaja habe nie geschrieben, was ihm zugeschrieben wird, und Jesus habe gar nicht gelebt.
Die weniger extremen sagen: Wir müssen aussuchen, was Jesus gesagt hat und was nicht. Am Ende bleibt nur das übrig, was in ihr Konzept passt. Dann hast du den ökologischen Jesus, den feministischen Jesus, den materialistischen Jesus oder sonst etwas. Das ist ganz deutlich Bibelverfälschung.
Das taucht auch immer wieder in der Populärliteratur auf, zum Beispiel im Bestsellerroman „Sakrileg“ oder im Film, wo bewusst das Wort Gottes verfälscht wird. Oder im „Judas-Evangelium“, wo National Geographic in der Mai-Ausgabe schreibt, jetzt sei die Wahrheit über Jesus und Judas klar.
Da wird die Bibel verfälscht, indem gesagt wird, das stimmt nicht ganz, es war ganz anders. Das ist das ganz Deutliche und Krasse.
Manchmal gibt es das auch in der Gemeinde. Wenn es deutliche Aussagen in der Bibel gibt, wie wir uns in der Ehe oder Gemeinde verhalten sollen, liest man das zwar, sagt aber: „Das gilt für mich nicht“, aus welchen Gründen auch immer. Das ist auch Bibelverfälschung.
Was aber, glaube ich, öfter vorkommt, ist Bibelverfälschung, indem wir gar nicht darin lesen. Das ist auch Bibelverfälschung, oder? Wenn ich eine Umfrage machen würde und frage: „Was ist das wichtigste Buch in eurem Leben?“, würdet ihr hoffentlich alle sagen: Die Bibel.
Nicht etwa Konsalik oder so. Und wenn ich frage: „Ist die Bibel Gottes Wort?“, sagen die meisten ja. Wenn ich frage: „Ist die Bibel irrtumslos?“, sagen die meisten wahrscheinlich auch ja.
Dann glauben wir all das entweder nur intellektuell oder wirklich. Aber dann ist die Frage: Wenn wir das wirklich glauben, welche Auswirkungen müsste das auf unseren Umgang mit der Bibel haben?
Wenn ich sage, die Bibel ist das Wichtigste in meinem Leben, aber ich verbringe keine Zeit damit, klingt das ehrlich? Wenn du zu deiner Frau sagst: „Du bist die wichtigste Person in meinem Leben“, sie aber nur zweimal im Jahr für eine Viertelstunde triffst, klingt das glaubwürdig?
Oder wenn du sagst, du bist fußballbegeistert, aber das letzte Spiel gesehen hast du vor fünf Jahren, klingt das glaubwürdig? Genauso ist es mit der Bibel.
Wenn du sagst, die Bibel ist das wichtigste Buch, sie ist irrtumslos und Grundlage für deine Ethik, aber du liest nicht darin, dann verfälschst du die Bibel. Du sagst etwas anderes, als in deinem Leben Realität ist. Dann glaubst du letztlich nicht, dass die Bibel das wichtigste Buch in deinem Leben ist. Sonst hätte das Auswirkungen.
Das ist eine Art, wie man die Bibel verfälschen kann.
Man kann die Bibel auch verfälschen, wenn man bestimmte Teile einfach ausklammert und gar nicht liest. Bobby hat vor zwei Tagen gesagt, dass die kleinen Propheten oft die schönsten in der Bibel sind, womit er meint, dass sie am wenigsten gelesen werden.
Sie sehen noch aus wie neu, nicht so verlesen. Wenn man manche Seiten aus eurer oder meiner Bibel herausreißen würde, würden wir das vielleicht über Monate oder Jahre gar nicht merken, weil wir darin sowieso nicht lesen.
Manche haben auch gar keinen Zugang zum Alten Testament, vielleicht kennen sie noch die großen Geschichten über David, Saul, die Könige und den Auszug aus Ägypten. Aber sonst ist es ihnen fremd. Dabei sagen wir doch, alles ist das Wort Gottes.
Jesus sagt in der Bergpredigt: Wer einen Jota davon wegnimmt, wird der Letzte sein im Reich Gottes. Da steckt etwas drin, was Gott uns sagen will.
Verfälschen heißt auch, wenn wir immer nur dieselben Sachen lesen, vielleicht die, die uns guttun. Wir wollen Aufmunterungen hören: „Du bist toll, du bist super, dir wird das Himmelreich geschenkt, alles, was du betest, wird erfüllt.“
Es gibt Leute, die lesen nur solche Stellen und haben dann einen Katalog von Bibelstellen für Erbauung, Zusagen, wie toll man ist. Aber dann ist das auch Bibelverfälschung, weil es auch andere Stellen gibt, die sagen, was für ein schlimmer Mensch du bist und was du verändern solltest.
Wenn ich das von vornherein nicht lese, verhindere ich, dass Gott zu mir spricht. Das führt zur Entmutigung, weil es ein verzerrtes Bild vom geistlichen Leben und von Jesus erzeugt.
Bibelverfälschung kann auch geschehen, wenn in Gemeinden fromme Mythen verbreitet werden, die eigentlich nicht in der Bibel stehen.
Ich habe gestern ein paar Beispiele genannt. Manche Christen sagen: Wenn du Christ bist, bist du immer gesund. Das klingt erst mal toll, oder? Wer würde das nicht als Zeichen echten Glaubens sehen?
Dann fühlen sich aber die, die das nicht glauben, minderwertig und zweifeln. Aber wenn wir genau in die Bibel schauen, sehen wir: Jesus hat nirgends versprochen, dass wir unser Leben lang ohne Krankheit und Leiden sein werden.
Paulus sagt bewusst, dass Christen immer wieder leiden werden. Wir leben in sterblichen Körpern, wir werden alle sterben und Krankheiten bekommen. Es gibt keine Statistik, die zeigt, dass Leute, die das glauben, gesünder sind.
Oft ist es nur eine Art Gehirnwäsche: Man will es so stark glauben und sucht für jede Krankheit eine Erklärung, warum es trotzdem passiert – der Teufel hat mich angegriffen, ich habe zu wenig geglaubt, der Unglaube meiner Familie hat mich beeinflusst.
Das ist nicht biblisch. Es wird gerne Jesaja zitiert, wo steht, dass Jesus für unsere Sünde und Krankheit gestorben ist. Das stimmt auch. Aber wann erfüllt sich das? Wann leben wir losgelöst von Sünde und Krankheit?
Die Antwort ist: Nicht hier und jetzt. Im Leben sehen wir, dass wir nicht ohne Krankheit und Sünde sind. Das ist eine Verheißung für die Ewigkeit, wenn wir bei Gott sind.
In der Offenbarung lesen wir, dass es dann keine Krankheit und kein Leid mehr geben wird, dass alle Tränen abgewischt werden. Das ist die Erfüllung.
Hier entsteht also ein falsches Bild vom christlichen Leben. Menschen machen sich eigene Vorstellungen, die nicht biblisch sind, und das führt zu Entmutigung.
Manche sagen: „Was ihr bittet, wird euch gegeben.“ Dann meinen sie, wenn du geistlich erfüllt bist, wird alles so erfüllt, wie du es im Gebet bittest.
Dabei steht da auch: „In meinem Namen.“ Das heißt, wenn wir im Einklang mit Gottes Willen beten, wird es sich erfüllen. Aber diese Feinheiten werden oft übersehen.
Dann sieht es so aus, als würde alles, was du dir wünschst, erfüllt. Jesus hat das nie versprochen. Er ist kein Erfüllungsgehilfe unserer Wünsche, sondern will, dass wir in seinem Geist beten. Dann wird es sich erfüllen, weil es Gottes Willen entspricht.
Es gibt auch Gemeinden hier in der Umgebung – ich weiß nicht, ob ihr betroffen seid –, die sagen, eine Frau, die eine Hose trägt und keinen Rock, geht verloren. Das vertreten tatsächlich einige.
Das klingt sehr fromm, und manche Frauen fühlen sich dadurch ungeistlich, wenn sie keinen Rock tragen. Diese Auffassung ist ebenfalls Bibelverfälschung.
Häufig sind es die Strengen, die auch Alkohol generell verbieten und sagen: Ein Christ trinkt keinen Alkohol. Ich will euch nicht zu Säufern machen, und wenn ihr freiwillig darauf verzichtet, ist das okay.
Aber es gibt keinen einzigen Bibelvers, der verbietet, dass Christen Alkohol trinken. Die Bibel sagt, Fresser und Säufer werden das Himmelreich nicht sehen. Aber wer Alkohol trinkt, ist nicht automatisch ein Säufer.
Das gleiche gilt für jemanden, der mittags an der Bibelschule isst. Er ist nicht gleich ein Fresser, sondern kann ein normaler Genießer sein. Die Bibel macht da einen Unterschied.
So kann man das Wort Gottes verfälschen, wenn man Gesetzlichkeit predigt, die es so nicht gibt. Das führt zur Entmutigung, weil man sich trotz Einhaltung solcher Regeln nicht näher zu Gott fühlt.
Manche sagen, wenn du den Heiligen Geist hast, musst du in Zungen reden. Wo steht das in der Bibel? Paulus sagt doch gerade, reden alle in Zungen? Nein! Die einen haben diese Gabe, die anderen jene. Es gibt viele Gaben.
Wenn du diese Erwartung hast, wirst du entmutigt sein, wenn du das Zungenreden nicht erlernst. Manche beten monatelang dafür und fühlen sich geistlich schlecht, weil sie denken, Gott sei fern und sie hätten den Heiligen Geist nicht.
Auch das ist Bibelverfälschung. Es gibt fromme Verfälschungen, bei denen man Dinge als geistlich ausgibt, die gar nicht in der Bibel stehen. Daraus entsteht Entmutigung.
Wir haben uns jetzt wieder damit beschäftigt, wie es Paulus ging. Er war entmutigt, weil er verfolgt wurde und weil die Gemeinde in Korinth einen totalen Irrweg eingeschlagen hatte.
Was haben wir gesehen, was wir tun sollen? Zum einen sollen wir uns nicht auf uns selbst verlassen. Wir verkündigen nicht uns selbst, sondern Christus. Nicht ich stehe im Mittelpunkt, nicht meine Kraft, Macht oder Fähigkeit, sondern Gottes.
Wir sind nicht aus uns selbst tüchtig, sondern die Tüchtigkeit kommt von Gott. Das ist ähnlich.
Das mit den Buchstaben und dem Geist habe ich euch auch gesagt. Das kann zur Entmutigung führen, wenn wir unser geistliches Leben nicht auf das Wirken des Heiligen Geistes ausrichten, sondern auf unsere Fähigkeiten und das Einhalten gewisser Gebote – egal ob biblisch oder nicht.
Dann müssen wir in Ermutigung kommen.
Zum Schluss hatten wir drei Punkte: Doppelleben führen, heucheln – in der Gemeinde oder privat – und mit Hinterlist, also Intrigen, göttliche Ziele mit menschlichen Mitteln verfolgen.
Als Letztes: Das Wort Gottes verfälschen – sei es fromm oder durch direkten Angriff, indem man sagt: „Das gilt sowieso nicht, was in der Bibel steht.“
Das alles sind Punkte, die früher oder später zu einem laschen, entmutigenden Christsein führen. Das kann sich an anderen Punkten festmachen, aber der Auslöser sind diese Ungleichgewichte.
Ich möchte an dieser Stelle mit euch beten:
Herr Jesus, vielen Dank für Paulus und das, was er uns im 2. Korintherbrief mitgibt. Danke, dass du ihm beigestanden hast und dass er uns mit seiner Herausforderung und Ermutigung zeigt, wie er mit den Schwierigkeiten in seinem geistlichen und alltäglichen Leben umgegangen ist.
Wir bitten dich, dass du uns immer wieder vor Augen malst, dass du derjenige bist, der in uns wirkt und dass wir aus uns heraus nichts vermögen.
Hilf uns gerade dort, wo wir an unsere Grenzen kommen, mit deiner Kraft.
Zeige uns, welche Aufgaben du im Alltag und in unserer Gemeinde für uns hast, damit wir diese nicht mit eigenen menschlichen Mitteln suchen oder erzwingen.
Bewahre uns vor einem Doppelleben, vor einem frommen Doppelleben, bei dem wir anders leben in der Beziehung zu dir, als wir nach außen hin erscheinen.
Bewahre uns vor der Gefahr, mit menschlichen Mitteln göttliche Ziele zu erreichen, vor Intrigen, übler Nachrede und falschen Methoden in der Gemeinde.
Bewahre uns auch davor, die Bibel zu missbrauchen oder zu verfälschen, auch wenn wir es nicht wollen.
Benutze dein Wort, um unser Denken und unseren Alltag zu verändern.
Amen.
Wahrhaftigkeit im Umgang mit Gottes Wort
Und dann sagt er noch: Wir fälschen auch nicht das Wort Gottes. Wenn ihr euch daran erinnert – das kam ja schon einmal vor, als ich euch nämlich vorgelesen habe aus Kapitel zwei, da war das ja mit dem Triumphzug. Und da schreibt er nämlich auch in Vers siebzehn: „Denn wir sind nicht wie so viele, die das Wort Gottes verfälschen.“
Also das heißt, das war ihm scheinbar ziemlich wichtig. Wir müssen vor Augen haben, dass er hier ja an Christen schreibt, nicht? Sonst könnten wir es ja sehr schnell einordnen und sagen, das sind die Ungläubigen, die das Wort Gottes für ihre eigenen Zwecke gebrauchen. Aber nein, ganz so leicht können wir das nicht von uns weisen. Scheinbar gibt es Christen, die das Wort Gottes verfälschen, und das muss zur Entmutigung führen.
Er sagt ja: Ihr seid nicht entmutigt, denn wir fälschen das Wort Gottes nicht. Der Umkehrschluss lautet: Der Christ, der das Wort Gottes fälscht, muss zur Entmutigung kommen, genau wie vorher. Also: Wir heucheln nicht. Ein Christ, der heuchelt, muss zur Entmutigung kommen. Wir spinnen keine Intrigen. Ein Christ, der Intrigen spinnt, muss früher oder später zur Entmutigung kommen.
Was meint er nun mit dem Wortgottes-Fälschen? Ich glaube, da gibt es erst mal die ganz krassen Wortgottes-Fälscher. Das sind häufig die bibelkritischen Theologen, zum Beispiel an der Universität oder sonst wo, die sagen einfach: Da steht in der Bibel etwas, das stimmt alles gar nicht, das ist alles nur gelogen. Und das, was da von Jesaja steht, hat Jesaja nie geschrieben, und Jesus hat gar nicht gelebt, sagen die ganz Krassen dabei.
Die weniger Extremisten sagen: Naja, wir müssen jetzt aussuchen, was Jesus in den Evangelien gesagt hat und was nicht. Und schließlich bleibt nur noch das übrig, was in ihr Konzept hineinpasst. Dann hast du hinterher den ökologischen Jesus, den feministischen Jesus oder den materialistischen Jesus – oder sonst etwas. Es gibt Jesus dabei, aber natürlich nicht mehr den der Bibel. Das ist ganz deutlich die Bibel zu fälschen.
Das taucht ja auch immer wieder auf in der Populärliteratur, zum Beispiel bei dem Sakrileg, diesem Bestseller-Roman, und auch in den Filmen, die daraus entstanden sind. Da wird bewusst das Wort Gottes verfälscht. Oder mit dem Judas-Evangelium, wo National Geographic in der Mai-Ausgabe geschrieben hat, jetzt sei die Wahrheit über Jesus und Judas klar. Da wird dann die Bibel verfälscht, es wird gesagt, in der Wiener Bibel steht das ja nicht ganz richtig, das war in Wirklichkeit ganz anders.
Das ist dieses ganz Deutliche und Krasse. Manchmal gibt es das ja auch in der Gemeinde. Wenn es deutliche Aussagen in der Bibel gibt, die sagen, wir sollen uns so verhalten in der Ehe oder in der Gemeinde, dann liest man das zwar, aber sagt: „Nee, das gilt für mich nicht“, aus welchen Gründen auch immer. Und das heißt dann auch Bibel verfälschen.
Was aber, glaube ich, mehr vorkommt bei uns als Christen, ist beispielsweise Bibel verfälschen, indem wir gar nicht darin lesen. Das ist ja auch Bibel verfälschen, nicht? Denn wenn ich jetzt mal eine Umfrage machen würde und euch fragen würde: „Was ist das wichtigste Buch in eurem Leben?“, dann würdet ihr wahrscheinlich alle entweder mit Überzeugung oder weil ihr ja fromm erzogen seid sagen: „Hoffentlich die Bibel.“ Dann würdet ihr nicht sagen: „Was weiß ich, Konsalik oder so ist das wichtigste Buch.“ Hoffentlich nicht. Sondern dann würdet ihr sagen: Die Bibel.
Wenn ich euch fragen würde: „Ja, die Bibel ist das Gotteswort“, würden wahrscheinlich die meisten sagen: Ja. Oder wenn ihr charismatisch seid, würdet ihr „Halleluja“ oder „Amen“ oder so etwas sagen. Oder wenn ich euch fragen würde: „Ist die Bibel irrtumslos?“, würde ich auch schon sagen: Ja, das ist sie, die meisten von euch wahrscheinlich.
Und dann glauben wir all diese Sachen entweder nur intellektuell oder wirklich. Also hier ist irgendeine Fliege, die will etwas von mir, nicht? Also ja, dann wissen wir, das ist das Wort Gottes. Aber dann ist die Frage: Wenn wir das wirklich glauben, welche Auswirkungen müsste das denn dann haben für unseren Umgang mit der Bibel?
Also wenn ich sage: Das ist das Wichtigste in meinem Leben – und ich verbringe keine Zeit damit –, klingt das ehrlich? Wohl kaum, oder? Wenn du sagst zu deiner Frau: „Du bist die wichtigste Person in meinem Leben“, aber du triffst sie nur zweimal im Jahr für eine Viertelstunde, gilt das als glaubwürdig? Oder wenn du sagst: „Ich bin fußballbegeistert“, dann fragt man ja: Wann hast du das letzte Fußballspiel gesehen oder mitgespielt? „Ah, das war vor fünf Jahren, da hatte ich mal ein bisschen Zeit.“ Dann klingt das nicht glaubwürdig, dass du wirklich fußballbegeistert bist.
Und genauso: Wenn du sagst, die Bibel ist das wichtigste Buch in deinem Leben, sie ist irrtumslos, sie ist der Maßstab Gottes und die Grundlage für deine Ethik, aber du liest nicht darin, dann ist es auch das Wort Gottes verfälschen. Das heißt, du sagst etwas anderes, als wirklich in deinem Leben Realität ist. Dann glaubst du letztendlich nicht, dass das Buch Gottes, die Bibel, das wichtigste Buch in deinem Leben ist. Sonst würde es ja Auswirkungen haben.
Also da merken wir, das ist eine Art und Weise, wie man die Bibel verfälschen kann. Man kann die Bibel auch verfälschen, wenn man es nicht ganz so extrem betreibt, indem man bestimmte Dinge in der Bibel einfach von vornherein ausklammert und gar nicht mehr liest.
Bobby hat ja vor zwei Tagen gesagt, dass die kleinen Propheten häufig die schönsten in der Bibel sind, womit er meint, dass da am wenigsten drin gelesen wird, nicht? Weil sie sehen am schönsten noch aus, sie sind nicht so verlesen, das ist alles noch so wie am Anfang, als man die Bibel gekauft hat.
Und tatsächlich glaube ich, wenn man manche Seiten eurer Bibel oder auch meiner Bibel zusammenkleben oder herausreißen würde, ohne dass es auffällt, würden wir das vielleicht über Monate oder Jahre hinweg gar nicht merken, weil wir darin sowieso nicht lesen.
Ich meine, manche haben ja auch gar keinen Zugang zum Alten Testament, vielleicht so ein bisschen noch die großen Geschichten über David, Saul, die Könige und den Auszug aus Ägypten, aber sonst ist das irgendwie so fremd. Wobei wir sagen: Doch, es ist alles das Wort Gottes.
Und sagt nicht Jesus in der Bergpredigt: Wer einen Jota davon wegtut, der wird der Letzte sein im Reich Gottes? Also heißt es doch, da steckt etwas drin, was Gott uns sagen will.
Hier gilt Verfälschen auch so: Selbst wenn wir in der Bibel lesen, aber immer nur dieselben Sachen lesen, vielleicht die Sachen, die uns guttun. Jetzt möchte ich mal endlich wieder so ein paar Aufmunterer, dass Gott mir sagt: „Du bist toll und du bist super, dir wird das ganze Himmelreich Gottes geschenkt und alles, was du betest, wird erfüllt.“
Es gibt ja so Leute, die lesen nur diese Sachen. Sie haben dann einen ganzen Katalog von zu Hause: Diese Bibelstellen sind für Erbauung, diese sind für Zusagen, wie toll du bist, diese sind welche – und dann liest du immer nur die.
Kann man ja machen. Aber dann ist das auch Bibelverfälschen, weil nämlich noch andere Sachen drinstehen. Da steht, was für ein schlimmer Kerl du bist und was du alles verändern solltest. Und wenn ich das von vornherein nicht lese, kann ich Gott auch verhindern, dass er zu mir spricht.
Das muss zur Entmutigung führen, weil es eben zu einem verzerrten Bild vom geistlichen Leben führt, zu einem verzerrten Bild von Jesus.
Das ist auch Bibelverfälschen.
Bibelverfälschen kann auch dadurch geschehen, dass manchmal in Gemeinden so fromme Mythen ihre Runde machen und den Menschen Dinge glauben machen, die eigentlich gar nicht in der Bibel stehen.
Ich hatte gestern ja so ein paar Sachen genannt. Da gibt es einige Christen, die sagen: „Wenn du nur Christ bist, dann bist du immer gesund.“ Und das hört sich erst mal toll an, oder? Wer von uns als Christen würde nicht sagen: „Ja, das ist doch ein Zeichen von echtem Glauben“?
Und dann fühlen sich diejenigen, die das nicht glauben, vielleicht gleich ein bisschen minderwertig und sagen: „Irgendwie habe ich da ein bisschen Zweifel daran“ und so. Kann das denn so sein?
Aber wenn wir mal genau in die Bibel hineinschauen, sehen wir: Das ist ja gar nicht von Jesus versprochen worden. Er hat nirgends versprochen, dass wir unser Leben lang ohne Krankheit und ohne Leiden auskommen werden.
Ich habe gestern ein paar Punkte genannt, wo Paulus sogar bewusst sagt, wir werden als Christen immer wieder in Leiden kommen. Und wir sind hier mit unserem Körper auch in einem sterblichen Fleisch drin. Wir alle werden – auch wenn wir Charismatiker sind – sterben hier auf der Erde, und wir werden alle Krankheiten bekommen.
Es gibt keine einzige Statistik, die sagt, dass Leute, die das glauben, auch wirklich mehr gesund sind. Es ist meistens nur so eine Art Gehirnwäsche: Man will es so stark, und dann hat man für jede Krankheit, für jedes Problem, das man hat, noch eine andere Erklärung. Dass jetzt der Teufel mich angegriffen hat oder ich habe zu wenig geglaubt oder der Unglaube meiner Familienmitglieder hat mich dazu getrieben oder irgendwelche anderen Ausreden. Statt zu sehen, dass es in der Bibel gar nicht versprochen wird.
Da wird natürlich gerne zitiert aus Jesaja, wo gesagt wird, er ist gestorben für unsere Sünde und für unsere Krankheit, „die trug er, unsere Krankheit“ und so. Das stimmt ja auch.
Aber was man dann natürlich sehen muss, ist: Wann erfüllt sich das denn? Wann werden wir losgelöst von Sünde und von Krankheit leben? Die Antwort ist eben nicht hier und jetzt. Könnt ihr ganz einfach im Leben sehen: Seid ihr wirklich ohne Krankheit? Seid ihr wirklich immer ohne Sünde? Nein.
Sondern das ist das, was uns versprochen wird für die Ewigkeit, wenn wir bei Gott sein werden. Dann lesen wir in der Offenbarung: Dann wird keine Krankheit mehr sein, dann wird kein Leid mehr sein, dann werden alle Tränen abgewischt. Dann wird sich das erfüllen.
Das heißt, hier gibt es auch so ein falsches Bild, wo Leute sich ein eigenes Bild vom christlichen Leben machen, das nicht mit der Bibel übereinstimmt. Dadurch müssen sie in Entmutigung hineinkommen.
Oder bei manchen Leuten wird auch gesagt, mit einem falschen Verständnis: „Das, worum ihr bitten werdet, wird euch gegeben werden.“ Da sagen sie jetzt tatsächlich: „Wenn du jetzt wirklich geistlich erfüllt bist, dann wird alles genauso geschehen, wie du es im Gebet bitten wirst.“
Da steht natürlich auch noch „in meinem Namen“, das heißt eigentlich ist nur gemeint: Wenn wir im Einklang mit dem Willen Gottes beten, wird es sich erfüllen.
Das wird dann aber schnell unter den Tisch fallen gelassen. Dann sieht es hinterher so aus, als würde alles, was du für dich willst und betest, sich erfüllen.
Aber das hat Jesus ja nie versprochen. Wie gesagt, Jesus ist ja nicht so ein Erfüllungsgehilfe unserer persönlichen Wünsche. Er will, dass wir in seinem Sinn, in seinem Geist beten. Und wenn wir das tun, wird es sich erfüllen – natürlich, weil es im Einklang mit dem Willen Gottes ist. Aber auf solche Feinheiten wird nicht geachtet.
Und dann gibt es andere Sachen. Ich meine, in Gemeinden hier in der Umgebung – ich weiß nicht, ob ihr davon auch betroffen seid – da kenne ich eine Gemeinde, die geht davon aus: Eine Frau, die eine Hose trägt und nicht einen Rock, die geht verloren.
Wirklich, es gibt so Gemeinden, die das tatsächlich vertreten. Und die klingen für die Mitglieder jetzt sehr fromm. Da haben schon manche Frauen, die in der Gemeinde groß geworden sind, den Eindruck: Wenn ich jetzt wirklich mal einen Rock trage, bin ich ungeistlich.
Diese Auffassung ist natürlich auch Bibelfälschung. Das klingt ganz fromm, und häufig haben wir den Eindruck, das sind doch die ganz Strengen oder diejenigen, die Alkohol generell verbieten und sagen: Ein Christ trinkt keinen Alkohol.
Ich meine, ich will euch nicht zu Säufern machen, und wenn ihr freiwillig darauf verzichtet, ist es ja okay. Aber wir haben gar keinen einzigen Bibelvers, der verbietet, dass Christen keinen Alkohol trinken sollen.
Wir sehen da: Die Fresser und Säufer werden das Himmelreich Gottes nicht sehen, aber wer Alkohol trinkt, muss nicht gleich ein Säufer sein. Genau wie derjenige, der heute Mittag zum Essen an der Bibelschule geht, muss nicht gleich ein Fresser sein, sondern kann auch ein ganz normaler Genießer sein.
Also hier macht die Bibel durchaus einen Unterschied, und so kann man auch das Wort Gottes verfälschen.
Wir wollen frömmer sein oder es sieht so aus, als sei die Bibel es eigentlich mit solcher Gesetzlichkeit.
Und auch das wird zu Entmutigung führen, weil du merkst: Du trägst dein Leben lang schon einen Rock und fühlst dich trotzdem nicht näher zu Gott oder nicht näher erfüllt.
Es gibt diejenigen, die sagen: Wenn du den Heiligen Geist hast, musst du in Zungen reden. Wo steht das in der Bibel? Da sagt Paulus doch gerade: Reden alle in Zungen? Nein. Da sagt einer: diese Begabung, der andere die, der andere soll nicht sagen: „Ich bin Mund, ich bin nicht Kopf“ oder so. Aber er sagt, es gibt eine Vielzahl von Gaben.
Auch da, wenn ich diese Erwartung habe, dann muss ich in meinem Leben entmutigt werden.
Es gibt Leute, die haben gesagt: „Jetzt bete ich schon monatelang um das Zungenreden, ich habe es immer noch nicht“, und haben sich dann geistig schlecht gefühlt, sind entmutigt, weil sie gedacht haben, Gott ist fern, sie haben den Heiligen Geist nicht.
Warum? Weil sie auch da die Bibel verfälschen.
Also es gibt auch diese fromme Verfälschung der Bibel, dass wir Sachen als geistlich ausgeben, darauf bauen und dann entmutigt sind – und die stehen gar nicht in der Bibel drin. Daher kommt die Entmutigung.
Zusammenfassung der Lektionen aus Paulus' Brief
Wir haben uns nun erneut mit der Frage beschäftigt: Wie ging es Paulus? Er war entmutigt, zum einen, weil er verfolgt wurde und unter Todesgefahr stand. Zum anderen, weil die Gemeinde in Korinth einen völlig falschen Weg eingeschlagen hatte.
Was haben wir daraus gelernt, was wir tun sollen? Zunächst einmal sollen wir uns nicht auf uns selbst verlassen. Wir haben gelesen, dass wir nicht uns selbst verkündigen, sondern Christus. Das bedeutet, nicht ich stehe im Mittelpunkt, nicht meine Kraft, nicht meine Macht und auch nicht meine Fähigkeit, sondern Gottes.
Außerdem haben wir gesehen, dass wir nicht aus uns selbst tüchtig sind und uns daher nichts anrechnen können. Auch die Tüchtigkeit kommt von Gott. Das geht in eine ähnliche Richtung.
Das Thema mit den Buchstaben und dem Geist habe ich euch ebenfalls erklärt. Auch das kann zur Entmutigung führen, wenn wir unser geistliches Leben nicht auf das Wirken des Heiligen Geistes ausrichten, sondern auf unsere eigenen Fähigkeiten oder darauf, bestimmte Gebote einzuhalten – sei es aus der Bibel oder nicht.
In solchen Fällen müssen wir Ermutigung finden.
Zum Schluss haben wir drei Punkte besprochen: Erstens, ein Doppelleben zu führen, also Heuchelei in der Gemeinde oder privat zu zeigen. Zweitens, mit Hinterlist vorzugehen, das heißt, mit Intrigen göttliche Ziele mit menschlichen Mitteln zu verfolgen. Und drittens, das Wort Gottes zu verfälschen – entweder fromm oder durch direkten Angriff, indem man sagt, das, was in der Bibel steht, gelte sowieso nicht.
All diese Punkte führen früher oder später zu einem laschen und entmutigenden Christsein. Natürlich können sich daraus andere Probleme ergeben, aber der Auslöser sind immer diese Ungleichgewichte.
Schlussgebet
Ich möchte an dieser Stelle gerne mit euch beten.
Herr Jesus, vielen Dank für Paulus und für das, was er uns in seinem zweiten Korintherbrief mitgibt. Vielen Dank, dass du ihm beigestanden hast und dass er uns hier eine echte Herausforderung und Ermutigung ist. Er zeigt uns, wie er mit den Schwierigkeiten in seinem geistlichen und alltäglichen Leben umgegangen ist.
Wir bitten dich, dass du uns immer wieder vor Augen malst, dass du derjenige bist, der in uns wirkt und dass wir aus uns selbst heraus nichts vermögen. Gerade dort, wo wir an unsere Grenzen stoßen, bitten wir dich um deine Kraft und Beistand.
Zeige uns, welche Aufgaben du in unserem Alltagsleben und in unserer Gemeinde für uns hast. Lass uns nicht versuchen, diese Aufgaben aus eigenen menschlichen Mitteln zu finden oder festzuklopfen.
Wir bitten dich darum, uns vor einem Doppelleben zu bewahren – vor einem frommen Doppelleben, in dem wir in Wirklichkeit anders leben als in der Beziehung zu dir, als wir den Eindruck bei anderen Christen und Menschen erwecken.
Bewahre uns auch vor den Gefahren, mit menschlichen Mitteln göttliche Ziele erreichen zu wollen. Hilf uns, keine falschen Intrigen, üble Nachrede oder Ähnliches in der Gemeinde zu spinnen.
Wir bitten dich außerdem, uns davor zu bewahren, die Bibel zu missbrauchen oder zu verfälschen, auch wenn wir es gar nicht wollen. Nutze dein Wort, um uns zu verändern – unser Denken und unseren Alltag.
Amen.