Einführung in die persönliche Anbetung und Herausforderungen
Wie finde ich Themen für meine persönliche Anbetung? Fünf Tipps, die dir helfen, wenn du Gottes Namen heiligen möchtest. Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt, Nachfolge praktisch, dein geistlicher Impuls für den Tag.
Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute wollen wir uns mit den Namen Gottes beschäftigen. Anbetung ist die in Worte gefasste Bewunderung für meinen Schöpfergott. Für mich gehört es zu den Herausforderungen einer leidenschaftlichen Beziehung mit Gott, dass ich in der Anbetung nicht ins Plappern abdrifte, nicht gedanklich schon woanders bin oder Dinge sage, die sich zwar gut anhören und vielleicht auch irgendwie richtig sind, aber keinen persönlichen Bezug zu meinem Leben haben.
Anbetung ist die Chance, tiefer über Gott nachzudenken, seiner Liebe in meinem Leben auf die Spur zu kommen, seinen Charakter zu erforschen und ihn zu erkennen. Grundsätzlich bedeutet es, jemand zu werden, der ein Gespür für Ehrfurcht und Begeisterung entwickelt.
Diese intelligenten, abwechslungsreichen und wahren Gedanken über Gott, die für mich das Zentrum von Anbetung ausmachen, kommen häufig nicht von allein. Mein Fleisch, also der unerlöste Teil meines Menschseins, ist nicht sonderlich daran interessiert, dass ich mir einfach so viele Gedanken über meinen Schöpfergott mache.
Das ist jedoch nicht schlimm, weil ich weiß, wie ich mein Fleisch überlisten kann. Ich brauche für meine Gedanken einfach einen Startpunkt. Dieser Startpunkt kann zum Beispiel das Danksein sein, wie wir gestern gesehen haben.
Gottesnamen als Sprungbrett für Anbetung
Heute möchte ich an drei Beispielen zeigen, wie man Namen Gottes als Sprungbrett für Anbetung nutzen kann.
Bei den drei Namen, die ich mit euch betrachten möchte, handelt es sich um Yahwe Zebaot, Eldeot und Yahwe Sur. Den ersten Gottesnamen hast du bestimmt schon gehört, die anderen beiden wahrscheinlich noch nicht.
Yahweh Zebaoth – Gottes Souveränität im Kampf
Fangen wir mit Yahweh Zebaoth an. Ich vermute, dass in deiner Bibel nicht die hebräischen Eigennamen Gottes stehen, sondern eine Übersetzung davon.
In 1. Samuel 1,3a heißt es: „Und dieser Mann ging Jahr für Jahr aus seiner Stadt hinauf, um den Herrn der Heerscharen anzubeten und ihm in Silo zu opfern.“ Yahweh Zebaoth wird in deutschen Bibeln mit „Herr der Heerscharen“ wiedergegeben.
Der Begriff Yahweh Zebaoth, also Herr der Heerscharen, will etwas Bestimmtes ausdrücken. Wenn Gott so genannt wird, dann deshalb, weil dieser Name etwas über ihn aussagt.
Ein Begriff wie Yahweh Zebaoth beschreibt Gott als einen, der mit seinen Truppen in den Krieg zieht. So ein Name betont Gottes unbedingten Willen zum Sieg, seine Souveränität und seine Unschlagbarkeit. Gott ist kein passiver Gott, der einfach nur zuschaut. Er ist der Macher hinter der Geschichte.
Im Bild gesprochen bin ich Teil seiner Armee. Natürlich kämpfen wir nicht mit menschlichen Waffen, aber wir kämpfen mit Worten. Wir predigen, überzeugen und erklären.
Ich hoffe, du verstehst, was ich jetzt gerade tue. Ich nehme mir einen Eigennamen Gottes und denke darüber nach. Ich will verstehen, warum Gott sich so nennt und so genannt wird.
Dann denke ich noch etwas weiter und beziehe Gottesart auf mein Leben. Wenn ich das tue, passiert Folgendes: Ich denke plötzlich ganz neue Gedanken über Gott und stelle Bezüge zwischen ihm und meinem Leben her.
Ich nehme gedanklich quasi einen neuen Standpunkt ein, sehe Gott in einem neuen Licht und finde neue Worte und Gründe dafür, von Gott begeistert zu sein.
Eldeot – Gottes Weisheit und Wissen
Nächstes Beispiel: Eldeod aus dem Gebet der Hanna, 1. Samuel 2,3.
„Häuft nicht Worte des Stolzes, noch gehe Freches aus eurem Mund hervor! Denn der Herr ist ein Gott des Wissens, und von ihm werden die Taten gewogen.“
Eldeod wird übersetzt mit „Gott des Wissens“ oder man könnte auch sagen „Gott der Weisheit“.
Was sagt uns dieser Eigenname Gottes? Ich glaube, wir brauchen gar nicht lange darüber nachzudenken und kommen wahrscheinlich auf drei Dinge: Gott ist der Ursprung allen Wissens, der Geber aller Weisheit, und er selbst weiß alles.
Wenn mir Weisheit fehlt, dann darf ich ihn bitten. Ich darf ihn bitten, klug zu werden. Wenn ich etwas lernen möchte, dann darf ich bei ihm studieren. Und wenn er mir etwas nicht offenbart, dann darf ich wissen, dass es nicht daran liegt, dass er es nicht weiß, sondern dass ich es nicht wissen muss.
Ich könnte jetzt weitermachen, doch worum es mir geht, ist gar nicht, diesen Begriff als solchen auszulegen, sondern zu zeigen, wie Anbetung funktioniert.
Ich starte mit Eldeod. Denke darüber nach, was es bedeutet, dass Gott ein Gott des Wissens oder der Weisheit ist und was das mit mir zu tun hat – genau genommen mit meiner Beziehung zu ihm.
Neuer Standpunkt, neue Gedanken, neue Bewunderung.
Wie gesagt: Anbetung ist keine Hexerei. Wir brauchen nur ein paar Ideen, und schon geht es los.
Yahwe Sur – Gott als unerschütterlicher Fels
Letztes Beispiel: Jahwe Sur. Wir bleiben noch einmal kurz beim Gebet der Hanna.
In 1. Samuel 2,2 heißt es: Keiner ist so heilig wie der Herr, denn außer dir ist keiner, und kein Fels ist wie unser Gott. Hier wird Gott als Fels bezeichnet.
Nun zum eigentlichen Gottesnamen: In Psalm 144,1 sagt David: Gepriesen sei der Herr, mein Fels, der meine Hände unterweist, meine Finger zum Kampf, zum Krieg. Der Herr ist mein Fels.
Worum geht es mir heute? Ich möchte zeigen, wie du die Namen Gottes als Sprungbrett für neue eigene Gedanken über Gott benutzen kannst – der Herr, mein Fels.
Unterbrich bitte diese Episode und denke über „der Herr, mein Fels“ nach. Drei Fragen: Was will Gott für mich sein? Wie erlebe ich das? Und warum kann ich Gott dafür feiern?
Mein Tipp: Mach jetzt eine kurze Pause und denke über „Gott, mein Fels“ nach!
Jahwe Sur, der Herr, mein Fels, beschreibt Gott als das unerschütterliche Fundament, auf dem ich stehen kann. Er ist derjenige, der meinem Leben Stabilität und Sicherheit gibt. Egal, was heute kommt, ich muss mir keine Sorgen machen.
Das heißt, kein Unglück oder Schicksalsschlag kann mich aus der Hand Gottes reißen.
Zusammenfassung und praktische Anregungen
Das wären Gedanken, die mir durch den Kopf gehen, wenn ich den Namen Yahwe höre: der Herr, mein Fels. Ich weiß nicht, was du dabei gedacht hast. Aber drei Namen – drei Ansätze, wie du über Gott nachdenken und ihn ganz authentisch und persönlich anbeten kannst.
Im Skript zu dieser Episode findest du eine Liste mit weiteren Namen aus meiner Gebetsliste.
Noch einmal der Hinweis: Es geht nicht darum, viel Theologie zu kennen oder viele hebräische Begriffe zu lernen. Das ist nett und schadet auch nicht. Aber Anbetung darf nicht bei einer Liste stehen bleiben. Es geht nicht darum, eine Liste herunterzubeten. Vielmehr geht es darum, die Beziehung zu unserem Vater im Himmel auf eine frische und echte Weise zu leben.
Das Nachdenken über die Namen Gottes ist dabei ein guter Einstieg.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest anfangen, dich ein wenig für die Namen Gottes zu interessieren. Ein möglicher Startpunkt wäre eine Google-Suche. Ich empfehle dir als Einstieg auch die Seite www.namengottes.ch aus der Schweiz.
Das war's für heute. Wenn du sie noch nicht hast, besorg dir meine App. Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.