Einführung in das Thema der Auferstehung
Die Auferstehung der Toten – Fünf Dinge, die du wissen solltest
Theologie, die dich im Glauben wachsen lässt – Nachfolge praktisch: dein geistlicher Impuls für den Tag. Mein Name ist Jürgen Fischer, und heute geht es um die Kontinuität im Denken über die Auferstehung.
Wenn man in der Bibel verschiedenen theologischen Ideen nachspürt, stellt man oft fest, dass die Theologen zur Zeit Jesu, also die Pharisäer und die Schriftgelehrten, zum Teil wichtige theologische Konzepte, wie beispielsweise den Wert von Glauben oder Barmherzigkeit, gar nicht verstanden hatten.
Es ist deshalb interessant, dass dies für das Thema der Totenauferstehung so nicht gilt. Bei diesem Thema bestätigen der Herr Jesus und auch seine Apostel vielmehr das Denken der Frommen. Jesus verteidigte sie sogar gegen liberale Strömungen, wie sie sich durch die Gruppe der Sadduzäer im Bereich der Priesterschaft breitgemacht hatten.
Um diesen Punkt – die Kontinuität im Denken über die Auferstehung – soll es heute gehen.
Jüdische Vorstellungen von Auferstehung im Alten Testament
Wie dachten die Juden über die Auferstehung? Lassen Sie mich einige Stellen zeigen.
Beginnen wir mit Hiob. In Hiob 14,11-12 heißt es: „Das Wasser verrinnt aus dem Meer, und der Fluss trocknet aus und versiegt. So legt der Mensch sich hin und steht nicht wieder auf. Bis der Himmel nicht mehr ist, erwacht er nicht und wird nicht aufgeweckt aus seinem Schlaf.“
Hier wird der Tod mit Schlaf verglichen, weil Schlaf etwas ist, aus dem man wieder erwachen kann. Dennoch steckt eine Hoffnung im Text, denn der Mensch steht nicht wieder auf, bis der Himmel nicht mehr ist. Hiob geht also davon aus, dass mit dem Tod noch nicht alles vorbei ist. Er bringt es in Hiob 19 zum Ausdruck, wenn er sagt, dass er einmal aus seinem Fleisch, das heißt als Mensch mit einem Körper, Gott schauen wird – und zwar unabhängig davon, wie schwierig sein Leben verlaufen ist.
Eine ganz ähnliche Hoffnung haben auch die Söhne Korach. In Psalm 49,16 heißt es: „Gott aber wird mein Leben erlösen von der Gewalt des Scheols, denn er wird mich aufnehmen.“
Der Scheol ist hier das Totenreich. Die Söhne Korach, die den Psalm 49 verfasst haben, leben also mit der Hoffnung, dass Gott sie aus der Gewalt des Totenreichs erlösen und aufnehmen wird.
Die Hoffnung auf Auferstehung im Neuen Testament
Und das ist auch der Grund, warum Paulus am Ende des Kapitels, das wir in der letzten Episode so genau betrachtet haben – 1. Korinther 15 – Hosea 13,14 zitieren kann. Er schreibt dort in 1. Korinther 15,54-55:
„Wenn aber dieses Vergängliche Unvergänglichkeit anziehen und dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht: ‚Verschlungen ist der Tod in Sieg. Wo ist, Tod, dein Sieg? Wo ist, Tod, dein Stachel?‘“
Das ist die Hoffnung des Alten Testaments auf Auferstehung, eine Hoffnung, die sich auch in der Erwartung der Gläubigen zur Zeit Jesu wiederfindet.
Hören wir nur kurz zu, wie Jesus über die Auferstehung des eben verstorbenen Lazarus zu dessen Schwester Martha spricht. In Johannes 11,23-24 sagt Jesus zu ihr: „Dein Bruder wird auferstehen.“ Martha antwortet ihm: „Ich weiß, dass er auferstehen wird, in der Auferstehung am letzten Tag.“
Merkt euch: Martha steht hier für die ganz normalen jüdischen Gläubigen, die eine Hoffnung auf die Auferstehung der Toten am letzten Tag haben.
Die Ablehnung der Auferstehung durch die Sadduzäer und Jesu Antwort
Und so wie es die Hoffnung auf die Auferstehung der Toten gab, gab es witzigerweise auch solche, die genau diese Vorstellung ablehnten. Das waren die Sadduzäer. Ihre Existenz und die Beschreibung ihres Glaubens sind ein starkes Zeugnis für den Glauben an die Totenauferstehung unter den ganz gewöhnlichen Juden.
Hören wir, wie sie beschrieben werden:
Lukas 20,27: Es kamen aber einige der Sadduzäer herbei, die einwendeten, es gebe keine Auferstehung, und fragten ihn.
Die Sadduzäer glauben also nicht an die Auferstehung. Was dann folgt, ist eine merkwürdige Geschichte über eine Frau, die mehrmals verheiratet war und am Ende kinderlos stirbt. Eigentlich handelt es sich um eine zu lang geratene Fangfrage, die den Herrn Jesus aber nicht wirklich überrascht.
Denn er antwortet:
Lukas 20,35-36: Die aber, die für würdig gehalten werden, jener Welt teilhaftig zu sein und der Auferstehung aus den Toten, heiraten nicht, noch werden sie verheiratet. Denn sie können auch nicht mehr sterben, denn sie sind Engeln gleich und sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind.
Die Frage der Sadduzäer, die nicht an die Auferstehung glauben, geht also ins Leere. Jesus macht vielmehr klar, dass es diese Welt gibt, in der wir jetzt leben, und eine zukünftige Welt. Wenn man so will, ist das Tor zu dieser zukünftigen Welt die Auferstehung.
In dieser zukünftigen Welt kann man nicht mehr sterben. Im Blick auf die Ehe sind die Menschen dort den Engeln gleich. Das Tor in diese zukünftige Welt ist die Auferstehung.
Gemeinsamer Glaube von Christen und Pharisäern an die Auferstehung
Es ist wirklich ein wenig außergewöhnlich, aber wenn es um das Thema Totenauferstehung geht, glauben Christen und Pharisäer dasselbe. Dies wird sehr deutlich in der Apostelgeschichte, wo Paulus genau diesen Umstand in der Auseinandersetzung mit dem Hohen Rat nutzt.
In Apostelgeschichte 23,6-8 heißt es: Da Paulus wusste, dass ein Teil der Anwesenden Sadduzäer und der andere Teil Pharisäer waren, rief er im Hohen Rat: „Ihr Brüder, ich bin ein Pharisäer, ein Sohn von Pharisäern. Wegen der Hoffnung auf die Auferstehung der Toten werde ich gerichtet.“ Als er dies sagte, entstand ein Zwiespalt zwischen den Pharisäern und den Sadduzäern, und die Menge teilte sich. Denn die Sadduzäer lehren, dass es keine Auferstehung, keine Engel und keinen Geist gibt, während die Pharisäer an all dies glauben.
So ungewöhnlich dies für unsere Ohren klingen mag, bezeichnet sich Paulus hier – Achtung – im Hinblick auf das Thema Totenauferstehung beziehungsweise allgemein im Blick auf die Hoffnung, mit der Gläubige leben, als Pharisäer. Er nutzt bewusst die Gemeinsamkeit im Denken zwischen Christen und Pharisäern, um einen Keil zwischen die verschiedenen Fraktionen im Hohen Rat zu treiben.
Paulus wiederholt diesen Bezug auf die Pharisäer auch in seiner Verteidigungsrede vor Felix. In Apostelgeschichte 24,14-15 sagt er: „Aber dies bekenne ich dir, dass ich nach dem Weg, den sie eine Sekte nennen – gemeint ist die Gruppe der Pharisäer –, so dem Gott meiner Väter diene. Ich glaube an alles, was im Gesetz und in den Propheten geschrieben steht, und habe die Hoffnung zu Gott, die auch sie selbst hegen, dass es eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten geben wird.“
Zusammenfassung und Ausblick
Worum ging es mir heute? Ich wollte darüber sprechen, dass das Thema Totenauferstehung als theologisches Thema besonders ist, weil sich im christlichen Denken viel jüdisches Denken wiederfindet.
Wenn es um die Totenauferstehung geht – also darum, dass die Gerechten und die Ungerechten noch einmal lebendig werden – dann glauben bibeltreue Christen und torahgläubige Pharisäer tatsächlich dasselbe.
Was könntest du jetzt tun? Du könntest dir überlegen, was du zum Thema Auferstehung schon weißt. Schreib doch mal alles auf, was dir dazu einfällt.
Das war's für heute. Wenn du etwas Werbung machen möchtest, leite deine Lieblingsepisode doch weiter. Ich freue mich über jeden neuen Abonnenten.
Der Herr segne dich, erfahre seine Gnade und lebe in seinem Frieden. Amen.
