Ja, hallo zusammen! Ich freue mich, dass ich heute Abend mit euch Abraham anschauen darf. Abraham ist sehr bekannt, und seine Lebensgeschichte ist lang. Da wir nicht viel Zeit haben, habe ich mir die Frage gestellt: Was zeichnete Abraham besonders aus? Es war sein Glaube. Sein Glaube hat ihn ausgezeichnet und zu einem besonderen Mann gemacht. Das wird auch im Neuen Testament immer wieder betont.
Deshalb wollen wir uns Abraham aus der Sicht des Neuen Testaments anschauen, und zwar im Hebräerbrief, Kapitel 11, Verse 8 bis 19. Dort lesen wir:
„Durch Glauben war Abraham, als er gerufen wurde, gehorsam auszuziehen an den Ort, den er zum Erbteil empfangen sollte, und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er komme. Durch Glauben hielt er sich in dem Land der Verheißung auf wie in einem Fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung, denn er erwartete die Stadt, die Grundlagen hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.
Durch Glauben empfing auch selbst Sarah Kraft, einen Samen zu gründen, und zwar über die geeignete Zeit des Alters hinaus, weil sie den für treu hielt, der die Verheißung gegeben hatte. Deshalb sind auch von dem einen und zwar Erstgeborenen geboren worden wie die Sterne des Himmels an Menge und wie der Sand am Ufer des Meeres, der unzählig ist.
Diese alle sind im Glauben gestorben und haben die Verheißung nicht empfangen, sondern sahen sie von fern und begrüßten sie und bekannten, dass sie Fremde und ohne Bürgerrecht auf der Erde seien. Denn die, die solches sagen, zeigen deutlich, dass sie ein Vaterland suchen. Und wenn sie an jenes gedacht hätten, von dem sie ausgegangen waren, so hätten sie Zeit gehabt, zurückzukehren. Jetzt aber trachten sie nach einem Besseren, dem Himmlischen.
Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitet. Durch Glauben hat Abraham, als er geprüft wurde, Isaak geopfert. Und der, der die Verheißung empfangen hatte, brachte den Eingeborenen dar, über den gesagt worden war: ‚In Isaak wird die Nachkommenschaft genannt werden‘. Dabei urteilte er, dass Gott auch aus den Toten auferwecken vermag, von woher er ihn auch im Gleichnis empfing.“
Das ist der Text für heute Abend aus Hebräer 11,8-19.
Einführung in Abrahams Glaubensleben als Vorbild
Der Titel heute Abend lautet „Abrahams Glaube als Muster des Glaubens“. Abraham wird hier im Hebräerbrief Kapitel elf erwähnt, in der Ruhmeshalle der Glaubenshelden. Dort werden all die Glaubenshelden des Alten Testaments genannt, und Abraham findet natürlich auch seinen Platz. Keine Person nimmt dabei so viele Verse ein wie Abraham.
Warum ist das so? Weil er das Vorbild ist, das ultimative Vorbild. Er ist das Musterbeispiel, ich sage mal der Prototyp des Glaubens, den wir uns anschauen sollen. Alles, was sein Leben als Glaubensleben betrifft, ist ein Muster für unser Leben als Christen, für unser Glaubensleben.
Er war der erste Mensch nach der Sintflut, der glaubte. Er wurde berufen, zu glauben. Und das ist auch den Juden bekannt: Abraham war ein besonderer Mann. Sie nennen ihn nicht umsonst „Vater Abraham“. Er gilt als der Gründer Israels.
Bei den Juden war der Gedanke immer, dass der Mensch sich den Weg zu Gott erarbeiten muss – so wie Abraham. Sie dachten, dass Abraham es so gemacht hat. Er wurde von Gott ausgewählt und gesegnet, weil er besser war als alle Menschen um ihn herum. Er war moralisch der Beste aller Heiden.
Das ist jedoch nicht das, was die Bibel lehrt. Die Bibel sagt das nicht.
Handeln nach Gottes Wort: Der Gehorsam Abrahams
Und so kommen wir zu unserem ersten Punkt im Glaubensleben von Abraham: Handeln nach Gottes Wort.
Abraham glaubt nicht nur, sondern er handelt auch nach dem Wort Gottes. In Hebräer 11, Vers 8 heißt es: „Durch Glauben gehorchte Abraham, als er berufen wurde, nach dem Ort auszuziehen, den er als Erbteil empfangen sollte, und er zog aus, ohne zu wissen, wohin er kommen werde.“
Gott hat Abraham in ein Land gerufen, das er ihm zeigen will. Wie reagiert Abraham? Er war gehorsam, er handelte, obwohl er nicht einmal wusste, wohin es gehen sollte. Gott sagte ihm: „Geh los, zieh aus von Ur.“ So begann Abrahams Pilgerreise.
In 1. Mose 12 finden wir die Berufung Abrahams und seinen Auszug. Im Kapitel davor, 1. Mose 11, lesen wir vom Turmbau zu Babel und der Zerstreuung der Menschen. Abraham war das Produkt dieser Zerstreuung. Alle Menschen wurden zerstreut und sprachen unterschiedliche Sprachen. Er lebte in Ur, das sich in Chaldäa befand, wie wir heute Morgen gesehen haben. Die große Stadt Babylon kommt ebenfalls von dort.
Abraham war ein Heide, ein Produkt dieser Zerstreuung. Er glaubte nicht heimlich an Gott oder an den wahren Gott, denn die Bibel gibt uns dafür keinen Hinweis. Er war ein Heide wie alle anderen Menschen, ein Ungläubiger, der an einem sehr heidnischen Ort lebte.
In Josua 24, Vers 2 heißt es: „So spricht der Herr, der Gott Israels: Eure Väter wohnten vor Zeiten jenseits des Euphratstromes, und sie dienten anderen Göttern, auch Terach, der Vater Abrahams und Nahors.“ Sein Vater war ein Götzendiener, und so wuchs Abraham im Götzendienst auf. Er kannte den wahren Gott nicht.
Er lebte in einem sehr schlechten Umfeld. Es gibt nichts, was man sagen könnte wie: Ja, er war ein besonders guter gläubiger Mann, deshalb hat Gott ihn ausgesucht. Nein! Schauen wir, was Gott noch über ihn sagt: In Jesaja 51, Vers 1 heißt es: „Hört auf mich, ihr, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, ihr, die ihr den Herrn sucht, seht auf den Felsen, aus dem ihr gehauen seid, und auf den Brunnenschacht, aus dem ihr gegraben seid. Seht auf Abraham, euren Vater, und auf Sarah, die euch geboren hat, denn als Einzelnen habe ich ihn berufen und gesegnet und gemäht.“
Abraham wurde aus dem Felsentum der Nationen herausgeschlagen, aus der Grube, dem Brunnenschacht des Götzendienstes, hat Gott ihn hervorgehoben. Abraham lebte in einer abscheulichen und dunklen Welt. Von den vielen Tausenden Heiden hat Gott genau Abraham ausgesucht und ihm gesagt: „Verlass deine Verwandten, verlass dein Haus, geh in das Land, das ich dir zeigen werde. Ich werde dich zu einer großen Nation machen, zu einem großen Volk.“
Abraham war gehorsam, obwohl er nicht wusste, wohin er ging. Stellen wir uns seine Situation vor: Sein Vater war noch am Leben, wie wir heute Mittag gehört haben. Abraham packte seine Sachen, wo er gerade war. Seine Familie und Verwandten sahen das und fragten ihn: „Abraham, wohin gehst du?“ Er antwortete: „Ich weiß es nicht.“
Seine Verwandten dachten sicher: „Abraham, bist du verrückt? Du weißt nicht, wohin du gehst? Du packst deine Koffer und weißt nicht, wohin? Wer hat dir gesagt, dass du gehen sollst?“ „Gott hat es mir gesagt“, antwortete Abraham.
Sie dachten bestimmt: „Welcher Gott, Abraham? Wie heißt er?“ „Ich kenne seinen Namen nicht, aber es ist der einzig wahre Gott.“ „Abraham, das kann nicht dein Ernst sein! Du kennst seinen Namen nicht, du weißt nicht, wohin du gehst, und du sollst alles verlassen und losziehen?“
Doch Abraham sagte: „Ja, er hat es gesagt, und ich werde es tun.“ Er verließ das Land seiner Geburt, sein Zuhause, alles, was er hatte. Er ließ seine familiären Bindungen, seine Freunde und geliebten Menschen zurück. Er verließ das Bequeme und Vertraute, akzeptierte die völlige Ungewissheit und begab sich auf diese Pilgerreise.
So ist Abraham eine Analogie des Glaubens, ein Vorbild für uns Christen. So beginnt es auch bei uns im Glaubensleben: Gott ruft, und wir sind gehorsam und folgen ihm.
Das sehen wir später bei Levi, dem Zöllner, als Jesus ihn ruft und er alles stehen und liegen lässt, um ihm nachzufolgen. Wir sehen es bei jedem Christen, den Jesus gerufen hat: Er lässt alles hinter sich, trennt sich von dieser Welt und folgt Jesus nach.
Wenn Jesus ruft, muss in deinem Leben ein Etikettenwechsel stattfinden. Das, was früher wertvoll war, wird wertlos, und das, was du früher für wertlos gehalten hast, wird wichtig und wertvoll.
Ein Mensch, der im Glauben lebt und dem Ruf Jesu folgt, trennt sich von der Welt. Er lässt alles hinter sich und folgt ihm nach.
Vielleicht kennt ihr das bekannte Lied: „Die Welt liegt hinter mir, das Kreuz steht vor mir. Ob niemand mit mir geht, niemals zurück.“ Das ist das erste Muster des Glaubens: Wenn Gott dich ruft, dann folge ihm nach und blicke nicht zurück. Es gibt kein Zurück, es gibt nur Christus vor uns.
Das ist die angemessene Reaktion auf sein Reden: zu handeln, das heißt, dem zu folgen, was er sagt, und den schlechten Einfluss der Welt hinter sich zu lassen.
Vielleicht kennt ihr Aussagen von Freunden wie: „Ja, ich bin gläubig, ich bin Christ, aber ich treffe mich abends gern mit meinen Freunden. Am Wochenende gehe ich gern mit ihnen weg, wir treffen uns, trinken ein bisschen was. Ich muss ja bezeugen, dass ich Christ bin, ich muss sie ja irgendwie erreichen. So kann ich das beste Zeugnis sein.“
Habt ihr das schon mal gehört? Wenn ja, dann sage ich euch: Hör auf mit diesen Ausreden! Es ist nicht die Zeit und nicht der Ort, wo ein bisschen Alkohol im Spiel ist, wo Jungs und Mädels sind, um jetzt Christus zu bezeugen.
Du kannst für deine Freunde da sein, das ist kein Problem. Du sollst ein Zeugnis sein. Aber das kannst du auch mittags machen oder sie am Wochenende zum Frühstück einladen. Lade sie ein, mit dir über den Glauben zu reden. Ruf sie zum Spielen oder Zocken an und sprich mit ihnen.
Hör auf mit dem Gedanken: „Ich muss abends mit ihnen unterwegs sein, um ein Zeugnis zu sein.“ Hör auf, dich selbst zu belügen! Sonst endest du wie Lot, vielleicht noch schlimmer.
Mit der Welt zu brechen heißt genau das: aufzuhören, so zu sein wie sie. Hör auf damit!
In 1. Johannes 2, Verse 15 und 16, die wir heute schon gehört haben, heißt es: „Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist! Wenn jemand die Welt liebt, in dem ist nicht die Liebe des Vaters. Denn alles, was in der Welt ist, ist der Fleischeslust und der Augenlust und dem hoffärtigen Leben. Es ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.“
Geduld im Glauben: Abrahams Leben als Fremder im Land der Verheißung
Schauen wir uns den zweiten Punkt in Abrahams Glaubensleben an. Das zweite Muster, in dem wir uns auch erkennen können, lesen wir in den Versen neun und zehn: „Durch Glauben hielt er sich im Land der Verheißung auf wie in einem Fremden und wohnte in Zelten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; denn er wartete auf die Stadt, welche die Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“
Der zweite Punkt ist Geduld im Glauben. Durch Glauben hielt er sich wie ein Fremder im Land der Verheißung auf. Er lebte bereits die ganze Zeit in diesem Land, aber er lebte in einem Zelt – es gab keine Stadt. Ebenso lebten Isaak und Jakob in Zelten; sie hatten sich nirgendwo niedergelassen. Abraham baute keine Stadt im Land Kanaan, obwohl er die ganze Zeit dort war. Warum? Er wartete auf die Stadt Gottes.
Das heißt, er war geduldig in allem, was er durchgemacht hatte. In seinem Leben zeigte er Geduld. Er wartete darauf, dass das eintritt, was Gott versprochen hatte. Und genau das fordert Gott auch von uns Christen. Wenn er uns in seine Nachfolge ruft, fordert er uns auf, geduldig auszuharren, geduldig auszuhalten und auf ihn zu warten – bis er kommt, bis das geschieht, bis dieser Tag eintrifft.
Er möchte, dass wir geduldig für ihn leben und für sein Reich arbeiten, bis er kommt. William Carey war ein Missionar in Indien. Er ging für 35 Jahre nach Indien und blieb dort. In diesen 35 Jahren kamen nur wenige Menschen zum Glauben – man konnte sie an einer Hand abzählen.
Wisst ihr, nach ein oder zwei Jahren hätten du und ich vielleicht aufgegeben und gesagt: „Gott, was willst du von uns hier? Was sollen wir hier machen? Es gibt keine Erweckung, hier kommt keiner zum Glauben. Wozu hast du mich hierher gerufen?“ Doch Carey beendete sein Leben als Missionar in Indien, und es kamen einige Menschen zum Glauben.
Und wisst ihr, was passiert ist? Jeder Missionar, der jemals nach Indien gegangen ist, verdankt seine Missionsarbeit William Carey. Warum? Weil er in dieser ganzen Zeit Gottes Wort in viele Dialekte Indiens übersetzt hat. Viele Missionsbemühungen, die dort stattfanden, basieren auf seiner Arbeit, weil er übersetzt hat.
Wir können nur sagen: Gott sei Dank war dieser Mensch so geduldig an dem Ort, wo Gott ihn hingestellt hatte. Auch wenn er keine Hoffnung sah – vielleicht dachte er, es kommt keiner zum Glauben – hat er es ausgehalten. Er wusste, hier hat Gott ihn hingestellt, hier möchte Gott, dass er für ihn arbeitet. Er arbeitete geduldig und sah die Frucht seiner Arbeit nicht.
Wir als Christen folgen Jesus in dieser Welt nach. Wir sind Fremde in dieser Welt. Oft ist das mit Leid verbunden, und es ist schwer. Wenn man sagt, „Ich bin Christ“, wird man oft abgestoßen und wie ein Fremder angesehen.
Im Zweiten Thessalonicherbrief schreibt der Apostel Paulus an die Gemeinde in Thessalonich: „So dass wir selbst uns eurer rühmen in den Gemeinden Gottes wegen eures Ausharrens und Glaubens in allen euren Verfolgungen und Bedrängnissen, die ihr erduldet.“ Als Fremder zu sein heißt, auszuhalten – als Christ.
Die Thessalonicher wurden von der Gesellschaft ausgestoßen, dort in dieser Metropole. Sie verloren ihre Arbeitsplätze, weil sie an Jesus glaubten. Die Kinder durften nicht mit anderen Kindern spielen oder sich zusammen aufhalten. Sie wurden als Außenseiter behandelt, als Fremde, die nicht dazugehören.
Die Juden hatten dort ein besseres Ansehen. Die Christen hatten keinen Anspruch auf irgendetwas. Sie wurden gedemütigt – alles, weil sie an Jesus glaubten. Paulus rühmt sich dessen, als er hört, dass sie geduldig alles ausharren und aushalten wegen ihres Glaubens.
Vielleicht kennt jeder das eine oder andere, wie es ist, ausgegrenzt zu werden, weil man Christ ist. Abraham war geduldig. Wie ein Fremder zog er umher in der Erwartung, dass noch etwas kommt. Es kommt noch dieses Land, diese Stadt wird noch kommen.
Vers 9 sagt uns, dass er alles verlassen hat und seine Erfüllung nicht hier auf dieser Erde suchte. Er lebte wie jemand, der nicht dazugehört. Er arbeitete, tat, was getan werden musste, aber er richtete sich hier auf der Erde nicht ein.
So ist Abraham ein perfektes Bild für uns Christen in dieser Welt. Er sah sich als Fremder, der seine Erfüllung hier nicht suchte. Er war Bürger eines himmlischen Reiches, und das machte ihn automatisch zum Fremden.
Das ist ein ständiger Glaubenskampf, auch bei uns. Wir haben immer den Drang, in unserem Herzen dortzuzugehören, wo wir gerade sind. Wir wollen so sein wie die anderen. Die Israeliten waren genauso. Israel rief nach einem König, weil die anderen Nationen auch einen König hatten. „Wir wollen auch so sein wie die anderen.“
Bei uns Christen ist es nicht anders. Wir wollen auch so sein wie die Menschen um uns herum – wie unsere Freunde und Freundinnen. Wir wollen das haben, was sie haben. Wir wollen so sein.
Abraham erkannte, dass er nicht so sein konnte wie die Menschen um ihn herum. Er konnte nicht so sein wie sie, weil seine Staatsbürgerschaft nicht auf dieser Erde war.
Wie oft suchen du und ich Erfüllung in irdischen Dingen? Wie oft suchst du Anerkennung bei Freunden, bei Klassenkameraden oder auf der Arbeit? Wie oft wollen du und ich dazugehören? „Ich will kein Außenseiter sein, ich will auch so sein.“
Was war Abrahams Motivation, so ein Leben als Fremder zu führen, nichts zu besitzen und wie ein Nomade umherzuziehen? Es heißt in Vers 10: „Denn er wartete auf die Stadt, welche Grundfesten hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist.“
Er schaute auf den Himmel. Er blickte immer nach oben. Das war seine Motivation. Er wusste, dass er ein Land haben würde und ein großes Volk sein würde. Aber Abraham suchte immer den Himmel. Er suchte immer das, was Gott wollte.
Er arbeitete und musste sich von Dingen absagen. Er wandelte geduldig im Blick auf das Himmlische.
Und schaut mal, was der Apostel Paulus uns Christen hundert oder viertausend Jahre später schreibt. Das gilt für dich und mich. Kolosser 3,2: „Wenn ihr nun mit Christus auferweckt worden seid, so sucht das, was droben ist, wo der Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf der Erde ist.“
Konzentrieren wir uns – du und ich – auf den Himmel. Oder wollen wir hier dazugehören? Wollen wir hier ein erfülltes Leben haben? Wollen wir unsere Erfüllung in Mode finden, stylisch aussehen, immer voll im Trend sein, vorne dabei? Oder drehen wir uns ums Geld, um Autos? Wollen wir nur diese Erfüllung hier haben, diese materiellen Dinge?
Es heißt nicht, dass wir all das nicht haben dürfen. Wir dürfen uns auch Luxus gönnen. Aber manchmal leben wir hier nicht als Fremde, sondern als solche, die sich hier einrichten wollen, als ob hier unser Platz wäre, als ob nur das hier zählt.
Die Kraft des Glaubens: Vertrauen auf Gottes Verheißung
Kommen wir zu unserem dritten Merkmal eines Gläubigen. Der Text ist hier genial übersetzt, und das wird besonders in den Versen 11 und 12 deutlich.
Aufgrund des Glaubens erhielt Abraham zusammen mit Sarah die Kraft, ein Kind zu zeugen, obwohl sie unfruchtbar war und beide schon zu alt dafür waren. Er war überzeugt, dass Gott sein Versprechen halten würde. Deshalb stammt von einem einzigen Mann, der schon so gut wie tot war, ein ganzes Volk ab – ein Volk so zahlreich wie die Sterne am Himmel und die Sandkörner am Ufer des Meeres.
Das ist der dritte Punkt: die Kraft des Glaubens.
In 1. Mose 12 finden wir den Aufruf an Abraham: „Zieh aus!“ Das ist der Startpunkt. Abraham lässt alles zurück, alles liegen und stehen, und geht, weil er weiß, dass er zu einer großen Nation werden wird. Er ist überzeugt, dass aus seinen Nachkommen ein großes Volk entstehen wird. Das ist das Versprechen Gottes.
So zog Abraham umher, von Ort zu Ort, und zu diesem Zeitpunkt gab es noch kein Volk. Abraham hatte wirklich genügend Gründe, schwach zu werden, alles hinzuwerfen und zu sagen: „Das wird nicht passieren.“ Er hatte mehr als genug Gründe, daran zu zweifeln.
Es ist interessant, wie der Schreiber das beschreibt: Abraham war schon so alt, dass er als „so gut wie tot“ bezeichnet wurde. Seine Frau war ebenfalls alt und zudem unfruchtbar. Physisch gab es keinerlei Anzeichen dafür, dass Gott sein Versprechen erfüllen würde. Deshalb lachte Sarah damals auch, als sie hörte, dass sie schwanger werden sollte. Es gab keine Anzeichen für ein großes Volk – es schien unmöglich.
Doch es heißt hier: Aufgrund des Glaubens erhielten Sarah und Abraham die Kraft, ein Kind zu zeugen. Das Unmögliche wurde möglich. Warum? Weil Abraham Gottes Wort und seine Verheißung immer geglaubt hat. Er hielt stets an seinem Wort fest.
Es handelt sich nicht um einen Wunschglauben. Der Glaube stützt sich felsenfest auf Gott und sein Wort. Das ist es, was den Glauben ausmacht – nicht bloßes Wunschdenken, wie „Ich muss nur fest glauben, dann wird das passieren“. Nein, die Wunder wirst du erleben, wenn du an dem festhältst, was Gott gesagt hat. In schwierigen Situationen, wenn du an seinen Verheißungen festhältst, wirst du Wunder sehen. Dann zeigt sich der Glaube.
Wir haben bei Abraham die Kraft des Glaubens gesehen. In Philipper 4,13 heißt es: „Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.“ Auch in Epheser 3,20 steht: „Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken, gemäß der Kraft, die in uns wirkt.“
Das ist das Muster des Gläubigen: Gott gibt Kraft im Glauben.
Wenn Gott uns an einen Platz gestellt hat, wenn er dir eine Aufgabe gegeben hat und du seinen Ruf gehört hast, dann weißt du, dass Gott etwas von dir möchte. Manchmal fragst du dich vielleicht: „Wie soll ich das schaffen?“ Dann sollten wir an seine Verheißungen denken. Gott gibt uns die Kraft, diese Dinge zu bewältigen – sei es eine Aufgabe oder ein Problem, das vor uns liegt. Er gibt uns die Kraft und die Möglichkeiten. Er wird sie uns schenken.
David Brainerd war ein Indianermissionar und für mich in dieser Hinsicht ein großes Vorbild. Er war sehr jung und starb früh an Tuberkulose. Er lebte in Amerika und missionierte unter den Indianern. Er war der erste Indianermissionar.
In seinem Tagebuch steht fast auf jeder Seite, dass er Blut gespuckt hat. Jeden Tag. Dennoch schrieb er: „Ich habe Blut gespuckt, bin aber so und so viele Kilometer geritten, um den Indianern das Evangelium zu predigen und mit ihnen die Bibel zu lesen.“ Gott hat ihm die Kraft gegeben.
Sein praktizierter Glaube hatte Auswirkungen. Viele Indianer kamen zum Glauben und fanden Christus, weil dieser Mann nicht aufgegeben hat. Er hat dafür gebetet, dass Gott ihm die Kraft gibt, weil er wusste, dass das sein Platz ist. Und Gott hat ihm in den wenigen Jahren, die er hatte, die Kraft gegeben. Viele Indianer kamen zum Glauben.
Abrahams Glaube hat buchstäblich die Welt verändert. Genauso wird dein heute praktizierter Glaube sich auf morgen auswirken. Sei treu und denk daran: Gott kann über alles hinaus tun – mehr, als wir uns vorstellen können, weil er die Kraft dazu hat und in uns wirkt.
Wir haben den Gehorsam des Glaubens gesehen, die Geduld des Glaubens und die Kraft des Glaubens.
Die Identität des Glaubens: Fremdsein und Hoffnung auf das Himmlische
Kommen wir nun zu unserem nächsten Punkt: der Identität des Glaubens. Lesen wir dazu noch einmal die Verse 13 bis 16:
„Diese alle sind im Glauben gestorben und haben die Verheißungen nicht erlangt, sondern sahen sie von fern und begrüßten sie und bekannten, dass sie Fremde und ohne Bürgerrecht auf der Erde seien. Denn die, die solches sagen, zeigen deutlich, dass sie ein Vaterland suchen. Und wenn sie an jenes gedacht hätten, von dem sie ausgezogen waren, so hätten sie Zeit gehabt, zurückzukehren. Jetzt aber trachten sie nach einem Besseren, das ist nach einem Himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitet.“
Als Christ bekennst du hier ganz deutlich, dass du nicht zu dieser Welt gehörst. Es heißt hier, sie alle sind im Glauben gestorben, haben die Verheißung nicht erlangt – weder Abraham, noch Isaak oder Jakob. Sie sahen sie von fern, heißt es, und begrüßten sie. Sie bekannten, dass sie Fremde ohne Bürgerrecht hier auf Erden sind. Sie haben sich nicht mit dieser Welt identifiziert, sondern deutlich gezeigt, dass sie hier nicht dazugehören. Sie bekannten, dass sie dem einen wahren Gott gehören.
Das haben wir bereits bei den Thessalonichern gehört: In der Antike bedeutete es, ein Fremder zu sein, ein hartes Los zu tragen. Alle hassten dich, alle sahen dich mit Verachtung an und misstrauten dir. Wie sieht es bei dir und mir aus? Wie steht es um dein Bekenntnis? Bekennst du den Menschen um dich herum, dass du zu Jesus gehörst? Dass du an diesen weltlichen Dingen nicht teilnimmst? Bekennst du, dass du das nicht tust, weil du an Jesus Christus glaubst? Lebst du deutlich getrennt von dieser Welt und hältst an der Verheißung fest, dass Jesus bald wiederkommen wird?
Abraham, Isaak und Jakob lebten im Glauben an diese Verheißung. Das war ihre Hoffnung, und es war deutlich erkennbar, heißt es hier. Sie bekannten, dass sie Fremde waren, und bekannten sich zu Gott vor allen Menschen.
Wisst ihr, was mich bis hierher fasziniert hat? Abraham war ein Mensch wie du und ich. Er war kein Supergläubiger, sondern hatte auch Niederlagen und Versagen in seinem Leben. Er war nicht perfekt – das müssen wir festhalten. Trotzdem hebt der Schreiber seinen Glauben hervor. Er wurde gerettet, weil er geglaubt hat.
Abraham verließ das Land, in dem er lebte, und hat zweimal seine Frau verleugnet. Aus Angst um sein Leben bat er sie zu lügen, damit er nicht getötet wird. Sie sollte sagen, dass sie seine Schwester sei – und das gleich zweimal. Abraham hatte von Gott die Verheißung erhalten, dass er einen Sohn haben würde, und trotzdem ließ er sich von seiner Frau Sara überreden, mit der Magd Hagar einen Sohn zu zeugen: Ismael.
Dieser Ungehorsam hatte später Folgen für ihn, denn Ismael wurde der Stammvater der Araber, die bis heute oft Feinde der Juden sind. Betrachtet man sein Leben, sieht man, dass auch er Fehler gemacht hat.
Isaak und Jakob waren nicht besser. Sie hatten ebenfalls mehr als genug Versagen. Trotzdem hielten sie an Gottes Wort und Verheißung fest. Sie richteten ihr Leben danach aus und bekannten sich immer wieder zu diesem Gott.
Jetzt kommt der schöne Vers 16: Aufgrund ihres gehorsamen, geduldigen, kraftvollen und hoffnungsvollen Glaubens bekennt Gott Folgendes und sagt in Vers 16:
„Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitet.“
Trotz so viel Sünde und Versagen in ihrem Leben schämt sich Gott nicht, ihr Gott genannt zu werden. Was für eine Aussage!
Stellt euch das einmal vor: Satan kommt vor den Thron Gottes, wie bei Hiob. In Offenbarung 12,10 heißt es, er verklagt die Brüder und nennt dabei deinen und meinen Namen. Er sagt zu Gott: „Wie kannst du dich mit so einem Menschen in Verbindung bringen? Wie kannst du dich mit ihm abgeben? Kennst du nicht seine Sünde? Willst du dich nicht von ihm distanzieren? Der ist schlecht für deinen Ruf!“
Und Gott antwortet: „Ich schäme mich nicht, ihr Gott genannt zu werden. Ich schäme mich nicht, der Gott von Markus, Michi, Tabea zu sein. Ich habe für sie sogar eine Stadt vorbereitet. In dieser Stadt habe ich ein Zimmer für sie, ein Haus. Ich werde sie hierher bringen, sie verherrlichen, und sie werden meinem Sohn gleich sein. Ich werde sie für immer segnen.“
Abraham, Isaak und Jakob lebten im Glauben auf die unerfüllte Verheißung. Gott gab ihnen diese höchste Ehre. Er fühlte sich geehrt, sich mit ihnen zu identifizieren und sagte: „Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs.“ Trotz ihrer Versagen und Sünden bekannten sie sich immer wieder zu diesem Gott und hielten fest an ihm.
Gott schämt sich ihrer nicht – und Gott schämt sich auch deiner nicht, wenn du ihm fest nachfolgst. In unserem Leben gibt es Rückschläge. Wir stehen auf, bekennen unsere Sünde und versuchen weiter, ein Zeugnis für ihn zu sein. Das gehört zu unserem Glaubensleben dazu.
Das Opfer des Glaubens: Die Bereitschaft, das Liebste hinzugeben
Kommen wir zu unserem letzten Punkt heute Abend. Lasst uns die Verse 17 und 18 lesen:
„Durch Glauben hat Abraham, als er geprüft wurde, den Isaak dargebracht. Und er, der die Verheißung empfangen hatte, brachte den einzigen Sohn dar, über den gesagt worden war: ‘In Isaak soll deine Nachkommenschaft genannt werden.’ Dabei dachte er, dass Gott auch von den Toten erwecken könne, von woher er ihn auch im Gleichnis empfing.“
Das letzte Glaubensmuster ist das Opfer des Glaubens.
Der letzte Punkt ist das Opfer des Glaubens. Der rettende Glaube hält das Liebste vor Gott nicht zurück, sondern vertraut darauf, dass jedes Wort Gottes zum Guten dient. Hier sehen wir wohl den größten Glaubensbeweis aus Abrahams Leben.
Abraham wurde geprüft, ob es irgendetwas in seinem Herzen gibt, was er Gott vorzieht. Wir kennen diese Geschichte aus 1. Mose 22. Gott kommt zu Abraham und sagt ihm, dass er seinen Sohn auf dem Altar opfern soll. Gott sagt nicht einfach: „Opfere mir einen Sohn, Abraham“, sonst hätte er Ismael genommen. Er klingt zwar hart, aber Gott hat ihm klar gesagt, was er wollte: „Nimm deinen einzigen Sohn, den Isaak.“
Für Abraham war Isaak alles. Er war der Sohn der Verheißung, auf den er so lange gewartet hatte. Zuerst war er umhergezogen wie ein Nomade und wusste nicht, wo er leben sollte. Immer wieder wurde ihm gesagt, dass es eine Nachkommenschaft geben werde. Dann kam dieser Junge in hohem Alter, und jetzt sollte er seine Verheißung opfern.
Gott verlangte von Abraham, seine Verheißung zu opfern. Und es heißt, Abraham war gehorsam. Er war bereit, seinen Sohn zu opfern, weil er glaubte, dass Gott ihn sogar von den Toten erwecken könnte.
Die Bereitschaft, etwas Kostbares zu geben, ist ein wirklich großer Beweis des Glaubens.
John Bunyan ist vielleicht ein Name, den ihr kennt – er hat „Die Pilgerreise“ geschrieben. John Bunyan hatte eine blinde Tochter, die er besonders lieb hatte. Wenn er wegen seiner Evangeliumspredigten im Gefängnis saß, sorgte er sich um seine Familie, besonders um dieses blinde Kind.
Dazu schreibt er einmal: „Ich sah mich als einen Menschen, der sein Haus über dem Haupt seiner Frau und seiner Kinder niederreißt. Aber wenn es auch so ist, muss ich es tun: den liebsten Götzen, den ich kenne – wer immer es sein mag – hilf, ihn von deinem Thron zu reißen, damit ich allein dich anbeten kann.“
Das sind harte Worte. Trotz seines großen Kummers war Bunyan bereit, auch das Liebste zu opfern, wenn Gott es verlangte.
Jesus Christus stand immer an erster Stelle – und so war es auch bei Abraham. Er wollte Gott nichts vorziehen. Gott sollte immer den ersten Platz haben.
Jesus sagt zu uns in Matthäus 16,24: „Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach.“
Das Glaubensleben fordert manchmal auch Opfer von uns. Das gehört dazu. Es gehört zu diesem Muster des Glaubens.
Der menschliche Kampf im Glauben: Abrahams Ringen mit dem Opfer
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle Schluss machen, aber ich möchte noch etwas über Abraham sagen. Immer wenn wir von Abrahams Glauben hören – sei es in der Kinderstunde, in der Jugend, in Predigten oder auch heute – denken wir uns: Was für ein Mann, so einen starken Glauben zu haben! Gott sagt zu ihm: „Opfere deinen Sohn.“ Und er steht früh morgens auf, spaltet Holz und macht sich auf den Weg, um seinen Sohn zu opfern. Was für ein Glaube, so gehorsam war dieser Mann.
Aber wisst ihr, so war es nicht immer. Das ist ein falsches Bild von Abraham. Wenn ihr 1. Mose 22 lest, achtet auf ein Detail: Dort heißt es, Abraham packte seine Sachen, sattelte die Esel früh am Morgen und begann, Holz zu spalten. Warum gibt Gott uns dieses Detail über Abraham? Warum steht das da? Abraham war ein reicher Mann, er hatte genug Knechte. Er hätte sagen können: „Geh, hack Holz!“ – und jemand anderes hätte es für ihn getan.
Warum wird uns das Detail geschrieben? Weil Abraham ein Mensch wie du und ich war. Gott kommt zu ihm und sagt: „Opfere deinen Sohn.“ Wisst ihr, was in ihm vorgegangen sein muss? Seine Welt brach zusammen. Er hatte schlaflose Nächte. Er wusste nicht, wie er damit fertig werden sollte – ein Kind zu töten. Er konnte nicht schlafen. Deshalb stand er früh auf, packte seine Sachen. Seine Knechte sollten es nicht machen, weil er sich selbst beschäftigen musste. Er musste diese Nachricht verarbeiten.
Er fing an, Holz zu spalten, Stück für Stück, und dachte dabei nach: „Ja, Gott, was willst du von mir? Wie soll ich das machen? Das Kind der Verheißung, auf das ich gewartet habe – jetzt soll ich es schlachten?“ Er versuchte, eine Gleichung aufzustellen, um irgendwie an der Verheißung Gottes, an seinem Wort festzuhalten. Er beschäftigte sich damit und wusste nicht, wohin mit seiner Kraft, mit seiner Trauer.
Am Ende, bei jedem Hammerschlag, dachte er sich: „Okay, dann gibt es nur eine Möglichkeit. Es ist noch nie jemand von den Toten auferweckt worden, aber du wirst ihn aus den Toten auferwecken.“ Er hatte Kummer im Herzen. Er war nicht so ein Christ, der sagt: „Gott sagt, töte deinen Sohn – alles klar, ich mach das.“ Nein, er hat damit gerungen, gekämpft und geweint.
Und wisst ihr was? In Hebräer 11,19 steht etwas ganz Wunderbares: Dort heißt es, dass Abraham im Glauben urteilte, dass Gott auch aus den Toten auferwecken kann, „woher er ihn auch im Gleichnis empfing“. An diesem Morgen, als er das Holz spaltete und darüber nachdachte, wie er seinen Sohn töten sollte, hatte er es bereits in seinem Herzen getan. Er hatte den Entschluss gefasst: „Ich werde es machen, wenn Gott es sagt.“
Deshalb heißt es hier, dass er ihn im Gleichnis zurückbekommen hat, dass er ihn aus den Toten zurückbekommen hat. Als Gott am Berg rief: „Abraham, tu dem Jungen nichts!“, hatte Abraham ihn in seinem Herzen schon geopfert. Und so ist Isaak wie aus den Toten zurückgekommen – Abraham hat ihn zurückbekommen. So war Abrahams Glaube.
Das Glaubensleben ist nicht immer einfach. Manchmal müssen wir Opfer bringen – manchmal ist es unsere Zeit, unser Geld oder etwas anderes, das wir lieben. Und es ist nicht immer leicht. Wir kämpfen damit, wir hadern damit. Das heißt aber nicht, dass du ein schlechter Christ bist. Nein, Abraham musste auch mit seinem Opfer ringen.
Das wollte ich euch zum Schluss noch einmal sagen. Wir haben den Gehorsam des Glaubens bei Abraham gesehen, die Geduld des Glaubens, die Kraft des Glaubens, dass der Glaube sich zu Gott bekennt und dass Gott sich zu uns bekennt. Wir haben das Opfer des Glaubens gesehen – dass es oft heißt, sich selbst zu verleugnen und Gott immer wieder den ersten Platz im Herzen einzuräumen.
Gott segne euch. Amen. Wir singen jetzt noch ein paar Lieder.