Rückblick auf die Gebetsaufforderung an Männer
Ich lade euch ein, wieder den ersten Timotheusbrief mit mir aufzuschlagen. Wir waren gestern im Gottesdienst an der Stelle stehen geblieben, an der insbesondere die Männer ermahnt werden, das Gebet nicht zu vernachlässigen.
Noch etwas intensiver wird dort die Herausforderung formuliert: Die Männer sollen an allen Orten beten, also egal, wo sie sich befinden. Wir müssen davon ausgehen, dass hier ein besonderer Auftrag für Männer vorliegt. Möglicherweise liegt das daran, dass Männer eher dazu neigen, das Gebet zu vernachlässigen. Sie sind oft Machertypen, die Dinge selbst in die Hand nehmen wollen, keine eigene Schwäche eingestehen und erst am Ende an Gott denken.
Ganz gleich, ob wir uns so fühlen oder nicht – für alle Männer gilt diese Herausforderung ganz besonders. Frauen dürfen natürlich ebenfalls beten, das ist klar. Aber hier richtet sich die besondere Aufforderung an die Männer: Überall, wo ihr seid – sei es bei der Arbeit, in der Gemeinde, in der Freizeit oder in der Familie – denkt ans Gebet, betet und lasst das nicht einfach an euch vorbeigehen.
Die Aufforderung an die Frauen: Äußeres und Inneres
Und dann gibt es hier von Paulus eine besondere Aufforderung an die Frauen. Damit machen wir heute erst einmal weiter. Diese Aufforderung an die Frauen lesen wir ab 1. Timotheus 2,9.
Ich lese mal diesen Abschnitt, der sich darauf bezieht, und zwar bis zum Ende des Kapitels. Danach sage ich ein paar Worte dazu:
"Ebenso will ich auch, dass sich die Frauen in ehrbarem Anstand mit Schamhaftigkeit und Zucht schmücken, nicht mit Haarflechten oder Gold oder Perlen oder aufwendiger Kleidung, sondern durch gute Werke, wie es sich für Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen. Eine Frau soll in der Stille lernen, in aller Unterordnung. Ich erlaube aber einer Frau nicht zu lehren, auch nicht, dass sie über den Mann herrsche, sondern sie soll sich still verhalten. Denn Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva, und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber wurde verführt und geriet in Übertretung. Sie soll aber davor bewahrt werden und durch das Kindergebären, wenn sie bleiben im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung samt der Zucht."
Was die Frauen betrifft, da sind ja drei unterschiedliche Aspekte zu beachten.
Der erste betrifft die Kleidung und das Auftreten, also das Äußere der Frau.
Der zweite betrifft die Frage des Lehrens in der Gemeinde.
Und der dritte ist dann diese mysteriöse Aussage über das Kindergebären.
Bedeutung von Ehrbarkeit und Schamhaftigkeit
Die Sache ist, glaube ich, relativ klar. Also erst mal: Ich möchte, dass die Frau sich mit ehrbarem Anstand kleidet. Was bedeutet „ehrbarer Anstand“? Dieser Begriff wurde damals für Kleidung verwendet, was uns nicht sehr wundert. Denn später erwähnt Paulus das ja sogar noch wörtlich, wenn er sagt, dass sie keine aufwendige Kleidung tragen sollen.
Wenn hier „ehrbar“ dazu steht, meint das so viel wie „Kleidung, die dem Glauben entspricht“ oder „Kleidung, die der Ehrbarkeit der Frau entspricht“. Das heißt, hier könnten wir hineininterpretieren – ohne zu weit wegzugehen –, dass damit sittsame Kleidung gemeint ist. Also keine Kleidung, die irgendwie aufreizend ist oder so. Das ist hier mit ehrbarem Anstand gemeint.
Anstand bezieht sich auf das äußere Auftreten und nicht so sehr auf das Verhalten. Das ist nämlich mehr die Schamhaftigkeit, die danach kommt. Schamhaftigkeit wird von manchen Bibelübersetzungen auch als Zucht übersetzt. Das meint so viel wie Zurückhaltung, Demut, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung – das sind alles Synonyme für diesen Begriff Schamhaftigkeit.
Schamhaftigkeit hat jetzt nicht direkt mit Sexualität zu tun, wie wir das im Deutschen manchmal verstehen, sondern mit Zurückhaltung und Vorsicht. Ehrbarkeit meint hier stärker die Kleidung, also das äußere Erscheinungsbild, das, was man von außen sieht. Und da will Paulus, dass die Frauen sich damit schmücken, statt mit Haarflechten, Gold, Perlen und aufwendiger Kleidung.
Was Paulus hier aufzählt – Gold, Perlen, aufwendige Kleidung – ist natürlich keine vollständige Liste, sondern eher eine Reihe von Beispielen. Sonst könnten wir ja sagen: „Okay, ich habe kein Gold, aber dafür Silber und Platin, dann ist alles in Ordnung.“ So steht es ja nicht. Oder: „Ich habe keine Haarflechten, aber trage meine Haare locker mit Goldfäden drin und habe sie gefärbt.“ Das geht auch nicht.
Worum es generell geht, ist, dass hier zwei Dinge einander gegenübergestellt werden. In dieser Gegenüberstellung wird gesagt: Achte viel mehr auf das eine als auf das andere. Das eine betrifft insbesondere die Äußerlichkeiten. Denn das, was hier steht – Gold, Perlen, aufwendige Kleidung – ist in erster Linie Äußerlichkeit. Das sagt über die Person, also die Frau an sich, gar nichts aus.
Es gibt ja auch den Spruch „Außen hui, innen pfui“. Ich weiß nicht, ob ihr den kennt. Da könnte man sagen: Was innen ist, spielt hier gar keine Rolle, da kümmert sich keiner drum. Sondern es geht vor allem darum, dass die Frauen, die Paulus vor Augen hat, auf das Äußere schauen. Sie verbringen vielleicht fünf Stunden morgens vor dem Spiegel, um sicherzustellen, dass alles richtig sitzt. Für die Kleidung wird viel Geld ausgegeben.
Und wenn wir merken: Paulus sagt das vor zweitausend Jahren den Griechen und Römern – da sind wir heute doch gar nicht so weit entfernt, oder? Na ja, wir hier vielleicht nicht. Wir sind in einer frommen Umgebung, in der man sich eher zurückhaltend kleidet. Aber schaut euch doch mal irgendeine Frauenzeitschrift an. Die Hälfte der Artikel handelt vom Abnehmen, die andere Hälfte von Cremes, und das letzte Drittel von Kleidung.
Wo habt ihr mal in einer Frauenzeitschrift einen Artikel gelesen mit dem Thema „Sei sparsam“, „Sei bescheiden“, „Sei ehrlich“? So etwas kommt so gut wie gar nicht vor. Höchstens mal am Rande, wenn zum Beispiel Doktor Barbara gefragt wird, wie man sich in der Ehe besser verhalten kann. Aber die meisten Artikel drehen sich um das Äußere.
Hier will Paulus deutlich auffordern – und da trifft er wahrscheinlich einen Punkt, bei dem Frauen, die nicht stark vom Glauben geprägt sind, eher anfällig sind als Männer. Ich weiß nicht, vielleicht holen Männer auch nach. Ich habe kürzlich einen Artikel gelesen, dass Kosmetikhersteller immer mehr Männer ins Visier nehmen, weil der Frauenmarkt schon erschöpft ist. Frauen kaufen schon alles, Männer aber noch nicht, deshalb gibt es jetzt immer mehr Kosmetikprodukte für Männer.
Ich weiß nicht, wie es bei euch Männern ist, wie viel ihr davon braucht. Ich will jetzt nicht sagen, wie viel ich brauche. Nein, ich meine nur, dass ihr nicht denkt, ihr müsst mir nacheifern. Ich brauche eigentlich gar nichts davon, nur ein bisschen Wasser – das ist alles. Aber ihr könnt es auch anders machen, wenn ihr wollt.
Es gibt hier offenbar eine Tendenz bei Frauen, viel mehr Wert auf das Äußere zu legen: Wie sehe ich aus? Wie komme ich an? Das ist ja auch nicht generell falsch. Paulus sagt nur, dass das eigentlich eine untergeordnete Rolle spielt.
Wenn ihr ehrlich in eurem eigenen Leben seid, wisst ihr das ja auch schon lange. Denn bei euch in der Ehe sind ja jetzt mal die Männer angesprochen: Was ist bei eurer Frau entscheidend wichtig? Natürlich ist es gut, dass sie schön aussieht. Aber stell dir vor, du hast eine blendend schön aussehende Frau, die aber eine Zicke ist und ständig nörgelt. Was hast du dann davon? Gar nichts. Am besten schickst du sie in die Wüste – jedenfalls, wenn du kein Christ bist.
Als Christ musst du dann leiden und beten. Oder du kannst dir eine bessere Möglichkeit überlegen: Stecke dir ein paar Tropfen Wachs in die Ohren, mach sie zu und kannst dir deine schöne Frau anschauen, ohne etwas von ihrem Gejammer zu hören. Das wäre auch eine Möglichkeit.
Aber wir wissen doch alle: Im täglichen Zusammenleben kommt es auf ganz andere Dinge viel mehr an. Da kommt es darauf an, ob eine Frau verständnisvoll ist, vergebungsbereit und so weiter. Natürlich gilt das auch für Männer, aber hier werden erst einmal die Frauen angesprochen.
Paulus will uns nicht sagen, dass wir jetzt durchzählen und sagen, die Frau ist in Ordnung, weil sie keine geflochtenen Haare hat. Nein, das ist nur ein Beispiel, um zu zeigen, dass man viel Wert auf Äußerlichkeiten legen kann. Das eigentlich Wesentliche und Wichtige ist das, was innerlich abläuft.
Und wenn nebenbei die Frau auch noch hübsch ist, sehr gut. Lest euch mal Sprüche 31 durch, das Lied der tüchtigen Hausfrau. Es gilt als das Ideal der alttestamentlichen Frau. Dort kommt auch die Schönheit vor, aber erst ganz am Ende in einem Vers. Zuerst steht alles Mögliche über ihren Charakter und ihr Verhalten. Das spielt eine entscheidend wichtige Rolle – und das ist auch so.
Wahrscheinlich werden mir diejenigen zustimmen, die schon einige Jahre verheiratet sind. Ich bin ja ein Prediger in der Wüste, besonders wenn ich mal mit Jugendlichen eine Stunde habe. Bei der Jugend kannst du so viel predigen, wie du willst. Danach gehen die Mädchen auf die Toilette, richten ihr Make-up und pudern sich, damit sie schön aussehen und die Jungs sie anschauen.
Zwischenzeitlich habe ich den Eindruck, dass das in der Jugend wohl so sein muss. Aber ich hoffe, dass ihr aus dieser Jugendphase herausgewachsen seid und inzwischen gelernt habt: Das ist zwar nett, aber nicht der entscheidende Faktor.
Paulus trifft uns heute genauso wie vor zweitausend Jahren. Nur natürlich trifft das einen etwas mehr und den anderen etwas weniger. Nicht alle Probleme, die in der Bibel stehen, betreffen uns alle gleich. Aber ich glaube, das ist grundsätzlich eine Aussage.
Wenn das bei euch nicht der Fall sein sollte, werdet ihr vielleicht merken, dass es bei euren Kindern so vorkommt. Oder ihr seht es in eurer ungläubigen Umgebung, wo das massenhaft der Fall ist. Dort investieren viele Menschen viel Zeit in ihr Äußeres, aber nichts für ihre Seele.
Ja, und das ist, glaube ich, das, was Paulus hier sagen will. Deshalb zählt er jetzt nicht alles durch, wenn er von Gold und so spricht. Das spielt hier eine untergeordnete Rolle.
Aber als Frauen lasst euch immer wieder sagen: Es ist eine Versuchung, das Äußere stärker zu bewerten als das Innere. Die geistliche Entwicklung, die mit Zucht, Schamhaftigkeit und Anstand beschrieben wird, verdient unsere stärkere Aufmerksamkeit – für uns selbst und für andere, mit denen wir in der Gemeinde zusammen sind.
Geistliches Lernen und Unterordnung der Frauen
Als Nächstes wird eine Frau angesprochen. Sie soll durch gute Werke leuchten, wie es sich für Frauen geziemt, und durch Gottesfurcht. Dadurch wird sie sichtbar machen, wie großartig sie ist und was Gott in ihr wirkt. Prinzipiell gilt das natürlich auch für Männer, aber hier sind speziell die Frauen gemeint.
Es geht also nicht nur darum, wie schön du aussiehst, sondern darum, was du tust und wie du lebst. Lebst du so, wie Gott es will? Die Leute sollen an deinem Tun erkennen, dass du Christ bist und dass du dadurch attraktiv bist. Das ist entscheidend.
Nun folgt ein ganz anderes Thema, weg vom Äußeren hin zum Inneren. Das ist das Thema, das Paulus in diesen Versen behandelt.
Eine Frau soll in aller Stille lernen, in aller Unterordnung. Oft wird an dieser Stelle nur der Aspekt der Verbote für Frauen gesehen, aber Paulus fordert hier im Imperativ, also in der Befehlsform, dass Frauen lernen sollen. Das bedeutet nicht, dass Männer klüger sind und kein Lernen brauchen. Paulus und Gott wollen gerade im Gegensatz zur damaligen Umwelt in Griechenland und unter den Juden, dass Frauen sich mit geistlichen Dingen auseinandersetzen.
Im Judentum war das eigentlich nicht üblich. Frauen sollten sich nicht mit religiösen Dingen beschäftigen. Männer wurden schon ab sechs oder sieben Jahren in die Synagoge mitgenommen, mussten lesen, lernen und aus dem Alten Testament vorlesen. Mädchen hingegen nicht. Für sie war das keine Sache. Sie sollten sich vor allem um den Haushalt kümmern.
Hier liegt also eine Herausforderung: Frauen sollen sich mit geistlichen Dingen beschäftigen. Das ist die erste Aussage, die Paulus hier macht. Die Aufforderung an Frauen lautet: Setzt euch mit geistlichen Dingen auseinander.
Das wird sehr schön in einem alten Film dargestellt, den meine Kinder als „uralt“ bezeichnen. Vielleicht kennt ihr „Yentl“, in dem Barbra Streisand eine junge Frau spielt, deren Vater Rabbiner ist. Sie möchte selbst Rabbiner werden, darf es aber nicht. Deshalb verkleidet sie sich als Mann, um in der Rabbinerschule ihre Ausbildung zu machen. Das spiegelt wider, wie es im Judentum war: Frauen hatten mit religiösen Dingen nichts zu tun.
Genau in diesen Hintergrund spricht Paulus hier hinein. Das Erste, was er sagt, ist: Frauen, studiert die Bibel und setzt euch mit geistlichen Dingen auseinander. Das ist der erste und wichtige Punkt, bevor die Einschränkungen folgen.
Die Einschränkung lautet, dass das Lernen in aller Stille geschehen soll. Was das genau bedeutet, wird später noch ausgeführt, nämlich in der Unterordnung.
Es gibt viele Spekulationen darüber, was genau das Problem in der Gemeinde von Ephesus gewesen sein könnte. Manche Kommentare enthalten wilde Theorien, als wären die Autoren mit einer Zeitmaschine in die Vergangenheit gereist. Sie wissen Dinge, die weder in der Bibel noch anderswo stehen, und verbinden das mit dem Tempel der Diana von Ephesus. Im Text steht davon nichts, und auch die Kirchengeschichtsschreiber erwähnen das nicht.
Solche Spekulationen sollte man vergessen. Es sind Phantasien, die sich manche Theologen ausgedacht haben, aber wenig Substanz haben. Paulus erwähnt die Diana von Ephesus an keiner Stelle. Er sagt einfach nur, dass Frauen sich unterordnen sollen. Das sagt er nicht nur hier, sondern an vielen anderen Stellen ebenfalls.
Wenn wir das genauer betrachten, zeigt sich, dass diese Ordnung schon in der Schöpfungsgeschichte angelegt ist. Dort wird die Frau dem Mann zugeordnet. Nach dem Sündenfall wird das noch einmal bestätigt, ebenso im Alten Testament, im Epheserbrief, im ersten Korintherbrief und durch die ganze Bibel hindurch. Ob es uns gefällt oder nicht, im Plan Gottes für die Familie gibt es eine Ordnung.
Im Epheserbrief heißt es besonders deutlich: Christus ist Gott untergeordnet, der Mann ist Christus untergeordnet, die Frau ist dem Mann untergeordnet, und die Kinder sind den Eltern untergeordnet. Sie sollen gehorsam sein. Diese Ordnung ist von Gott vorgegeben, so soll es sein.
Natürlich gibt es in der Geschichte viele Beispiele für Missbrauch dieses Systems, wie bei allen schönen Dingen, die missbraucht werden können. Aber grundsätzlich gilt diese Ordnung, und Gott sagt, so soll es sein. Das wird hier auch noch näher erklärt.
Die Unterordnung bedeutet, dass die Frau lernen soll. Das ist ihr Auftrag und das Neue im Vergleich zum Judentum und Griechenland. Dabei soll sie aber nicht vergessen, dass sie ihrem Mann untergeordnet bleibt. Ebenso gilt die Unterordnung unter die Ältesten, was im folgenden Kapitel noch näher beschrieben wird. Älteste haben Leitungsfunktionen in der Gemeinde.
Am Ende des ersten Timotheusbriefes wird gesagt, dass keine Klage gegen Älteste angenommen werden soll, außer wenn zwei oder drei dasselbe sagen. Älteste sollen doppelte Ehre erhalten. Hier gibt es also zwei Ebenen der Unterordnung: Die Frau ordnet sich ihrem Mann unter und ordnet sich auch den Ältesten unter.
Die Frau soll sich nicht jedem Mann unterordnen, sondern speziell ihrem Ehemann. Das zieht sich vom Alten Testament bis ins Neue Testament durch.
Was ist aber mit unverheirateten Frauen? Sie müssen sich niemandem unterordnen – nicht einem Ehemann, den sie ja nicht haben –, aber sie sollen sich trotzdem den Ältesten unterordnen. Übrigens gilt das auch für Männer, die keine Ältesten sind.
Es ist klar, dass Männer nicht tun können, was sie wollen, während Frauen den Ältesten gehorchen müssen. So ist es hier nicht gemeint. Unterordnung heißt auch nicht einfach Gehorsam, sondern genaues Hinhören, es ernst nehmen, sich ermahnen lassen und ähnliches.
Die Frau soll lernen und sich unterordnen. Das hängt auch damit zusammen, dass Älteste von Gott als Männer vorgesehen sind, zumindest besonders qualifizierte Männer. In der gesamten Bibel findet sich keine einzige Älteste Frau.
Darüber wird heute viel diskutiert. Manche übersetzen in der „Bibel in gerechter Sprache“ „Älteste und Ältestinnen“, obwohl das im Text nicht steht. Andere suchen in Paulus’ Grußlisten nach Ältestinnen, finden sie aber nicht.
Das ist keine neutestamentliche Neuerung, sondern entspricht dem Alten Testament. Dort gab es zwar Prophetinnen, aber sind diese mit Ältesten vergleichbar? Nein. Am ehesten entsprechen im Alten Testament die Priester den Ältesten im Neuen Testament, denn sie sind für die Gemeinde und den Gottesdienst zuständig.
Propheten im Alten Testament waren keine Gemeindeleiter, sondern freischaffende Künstler, die herumzogen und prophezeiten. Sie leiteten keine Gemeinden. Gemeindeleitung war im Alten Testament vor allem Priesterangelegenheit.
Und jetzt nennt mir eine einzige Priesterin im Alten Testament! Es gibt keine. Es ist ganz klar, dass nur Männer aus dem Stamm Aaron, den Leviten, Priester sein sollten.
Man kann natürlich mit Gott darüber streiten, ob das gerecht ist. Aber erst einmal gilt das so, wie Gott es sagt, und das schon im Alten Testament. Im Neuen Testament wird das fortgesetzt.
Auch im Neuen Testament gibt es die Gabe der Prophetie, die besonders im 1. Korinther 14 erwähnt wird. Sie hat aber nichts mit Ältestenschaft oder Gemeindeleitung zu tun, sondern ist losgelöst davon. Es gab auch Frauen, die prophetisch redeten, aber das ist eine andere Sache.
Im Alten Testament gab es auch Königinnen, die meisten aber eher negative Beispiele, wie Isabell. Königin ist jedoch kein Gemeindeleiteramt, sondern eher vergleichbar mit einer Bundeskanzlerin.
Gott sagt nichts gegen eine Bundeskanzlerin, aber in der Gemeindeordnung sollen besonders qualifizierte Männer die Leitung übernehmen. Deshalb wird hier die Frage der Unterordnung unter die Ältesten besonders betont.
Dann steht: „Ich erlaube aber einer Frau nicht zu lehren.“ Hier muss man genau hinschauen, denn der Begriff „Lehren“ steht im Griechischen in einer speziellen Zeitform. Diese Zeitform meint ein kontinuierliches, dauerhaftes Lehren.
Es ist also nicht die einmalige Lehre gemeint, sondern das dauerhafte Lehren. Man könnte es auch so übersetzen: „Ich erlaube der Frau nicht, Lehrer zu sein.“ Das Amt des Lehrers ist eine dauerhafte Aufgabe.
Das macht vieles klarer. In manchen Gemeinden wird diskutiert, ob eine Frau ein Zeugnis erzählen darf. Wenn sie sagt: „Mir ist ein Bibelvers besonders wichtig geworden“, ist das Lehre oder nicht? Ein Appell ist ja oft enthalten.
An anderen Stellen der Bibel wird gesagt, dass ältere Frauen die jüngeren Frauen lehren oder Frauen die Kinder lehren. Das ist also nicht verboten.
Was hier verboten ist, ist, dass eine Frau in der Gemeinde das Amt des Lehrers innehat und dauerhaft lehrt. Das ist entscheidend.
Die Grenze zwischen Lehre, Zeugnis oder Andacht ist oft schwer zu ziehen. Wenn jemand sagt: „Ich habe gebetet und Gott hat mir geantwortet“, steckt darin auch eine Lehre oder Ermutigung.
Deshalb ist es wenig hilfreich, genau zu unterscheiden, welche Worte eine Frau sagen darf. In manchen Gemeinden darf eine Frau gar nichts sagen, nicht einmal „Guten Tag“. Das ist aber kaum konsequent durchgehalten.
In den Gemeinden, die ich besucht habe, darf eine Frau kein Lied vorschlagen, kein Zeugnis geben und nicht beten. Manche verstehen das besonders streng, vor allem im 1. Korintherbrief, wo Paulus sagt, Frauen sollen in der Gemeinde schweigen. Gleichzeitig sagt er aber, sie sollen prophetisch reden und beten, dabei das Haupt bedecken.
Dann fragen manche: Wie soll das gehen? Manche sagen, das gilt nur zuhause, nicht in der Gemeinde. Das ist aus meiner Sicht eine abenteuerliche Interpretation, vor allem wenn gesagt wird, dass bei Versammlungen jeder einen Psalm oder so vortragen soll. Ich glaube, Frauen sind da mitgemeint.
Was hier mit „Lehre“ gemeint ist, ist das Amt und die Aufgabe des Lehrers in der Gemeinde. Die erste Aufgabe der Lehre hat der Älteste. Das werden wir noch lesen. Ein wichtiges Kriterium für Älteste ist die Lehrhaftigkeit, also die Fähigkeit, die biblische Lehre weiterzugeben.
Diese Aufgabe ist für Frauen nicht vorgesehen. Deshalb heißt es: „Ich erlaube der Frau nicht zu lehren.“ Nicht, dass sie gar nichts Lehrhaftes sagen darf, etwa als Zeugnis vor der Gemeinde, vor Frauen oder Kindern. Es geht um das Amt des Lehrers.
Ebenso soll sie nicht über den Mann herrschen. Das wird hier besonders hervorgehoben. Sie soll lernen, darf auch etwas sagen, aber immer in Unterordnung bleiben. Sie soll nicht versuchen, ihren Mann oder die Ältesten zu dominieren.
Manche Frauen neigen dazu, auch in ganz traditionellen Gemeinden, die sonntags mit Kopftuch und Rock erscheinen. Aber zuhause merkt man schnell, wer das Sagen hat: oft die Frau.
Das hilft dann nichts. So viele Kopftücher und Röcke nützen da nichts. Es geht darum, bereit zu sein, sich zu unterordnen und nicht zu herrschen oder zu dominieren, weder über den Mann noch über die Ältesten.
Das ist nichts Neues. Paulus sagt hier nichts, was wir nicht schon aus dem Alten Testament kennen. Die Unterordnung der Frau unter ihren Ehemann ist seit der Schöpfung immer wieder bestätigt worden.
Deshalb ändert sich das auch heute nicht. Es hängt nicht nur mit der Gemeinde in Ephesus zusammen, sondern mit der Schöpfungsordnung Gottes.
Paulus bezieht sich darauf, wenn er sagt, Adam wurde zuerst gebildet, danach Eva. Das war die Ordnung Gottes seit der Schöpfung: Die Frau soll sich ihrem Mann unterordnen.
Adam wurde nicht verführt, Eva aber schon, sie geriet in Übertretung. Natürlich wissen wir, dass Adam später auch gesündigt hat.
Es geht hier aber nicht darum, ob Frauen schlechter sind als Männer oder ob wir genauso gesündigt hätten wie Eva. Paulus bezieht sich auf die Schöpfungsordnung.
Gott hat Mann und Frau so geschaffen, und diese Ordnung gilt grundsätzlich heute noch genauso.
Auch wenn Frauen heute nicht mehr wie im Judentum vom Gottesdienst ausgeschlossen sind und Dienste in der Gemeinde haben sollen, gilt die Unterordnung in Familie und Gemeinde weiterhin.
Die Bedeutung des Kindergebärens für Frauen
Und dann kommt jetzt allerdings diese seltsame Sache: Sie sollen aber davor bewahrt werden durch Kindergebären. Luther drückt das, glaube ich, sogar noch ein bisschen radikaler aus. Er sagt: „Und sie sollen gerettet werden“, glaube ich, nicht? Habt ihr eine Lutherübersetzung da? Ja, sie wird selig werden durch Kindergebären.
Ja, was ist denn das? Also, wenn ihr zu den Mormonen geht, die haben eine interessante Interpretation dazu. Bei den Mormonen ist es nämlich so: Sie sagen, eine Frau, die keine Kinder bekommt, kann nicht in den höchsten Himmel kommen. Es gibt den terrestrischen Himmel, aber da kann sie nicht hineinkommen. Denn wenn du in den terrestrischen Himmel kommst, dann wirst du als Frau auch Göttin, und der Mann wird Gott. Dann zeugst du unendlich viele Kinder, besiedelst einen ganzen Planeten und bist Gott dieses Planeten.
Also nehmen sie das so richtig wörtlich. Die Frau wird gerettet in den höchsten Himmel; sie selbst wird Gott. Nach den Mormonen ist es ja noch viel besser: Du wirst nicht nur Kind Gottes, sondern kannst selbst Gott werden.
Nicht, dass ihr mich falsch versteht: Ich will nicht dafür werben, dass ihr jetzt alle Mormonen werdet. Ich wollte nur zeigen, wie man Bibelverse vollkommen missinterpretieren kann. Aus diesem Vers ziehen sie übrigens auch noch heraus, dass Gott eine Frau hat, die uns namentlich nicht genau erwähnt wird – zumindest nicht in der Bibel, aber im Buch Mormon. Und dass er dann leibhaftig, also mit Geschlechtsverkehr, Jesus gezeugt hätte und noch viele andere Engelwesen, die alle dann auch Götter werden.
Ziemlich abstruse Geschichte, aber das steht so in der Bibel natürlich nicht drin.
Und das, was hier gemeint ist, dieses Wort, das Luther mit „retten“ übersetzt oder hier in der Schlachter-Übersetzung mit „sie soll bewahrt werden“, hat eine Bedeutungsvielfalt. An dieser Stelle redet Paulus ja gar nicht mehr von Errettung. Da müssten wir ja sagen: Jesus hat das Lösegeld bezahlt, dann hätte er ja gleich den Zusatz machen können: Nur für die Männer. Die Frauen brauchen kein Lösegeld, sie können sich selbst freikaufen, indem sie Kinder bekommen.
Können wir sagen: Die armen Frauen, die keine Kinder bekommen können, ja gut, die haben noch das Lösegeld Jesu. Die können dann wie die Männer errettet werden. Das ist natürlich Quatsch. Das meint Paulus hier ja gar nicht.
Er redet davon, dass es Frauen gibt, die jetzt, weil sie eine neue Freiheit haben und sich in der Gemeinde einsetzen können, zur Überheblichkeit neigen und versuchen, die Männer zu dominieren und in der Gemeinde zu herrschen. Und bei denen sagt er: „Ne, ne, jetzt passt mal auf! Ihr sollt eure Erfüllung nicht darin finden, dass ihr Gemeindeälteste werdet, sondern seht, eure Hauptaufgabe ist erst mal, kümmert euch um die Kinder.“
So wäre das mal etwas einfacher übersetzt, nach der Übersetzung von Michael Kotsch oder so. Oder die Volksbibel würde es vielleicht ähnlich machen, ich weiß ja gar nicht, wie die das dort schreiben. Also, das ist, glaube ich, der Hauptgedanke.
Denn „retten“, was hier steht, kann auch „bewahren“ bedeuten, kann auch „schützen“ bedeuten, kann auch „glücklich sein“ bedeuten. Also heißt das: Frau, sieh, du bist besonders verantwortlich für die Kinder. Deshalb wird nachher auch gesagt: Die Frau ist glücklich – ja, nicht durch das Kindergebären allein, sondern wenn die Kinder im Glauben, in der Liebe, in der Heilung und in der Zucht bleiben.
Vereinfacht gesagt: Eine Frau kann ihre Erfüllung und Glücklichkeit darin finden, wenn sie sieht, dass ihre Kinder sich gut entwickeln, so wie man sich das vorstellt und wünscht. Dann bist du glücklich dabei. Und sie soll sich darauf konzentrieren. Siehe, da ist erst mal primär eine Aufgabe.
Das heißt nicht, dass das die einzige Aufgabe der Frau ist, aber eine zentrale dabei, wo schnell passieren kann, dass sie in Vergessenheit gerät, wenn man sich zu stark in Sachen reinmischt, die eigentlich nicht unbedingt die Aufgabe der Frau sind. Das ist das, was Paulus hier vor Augen führen will.
Persönliche Anmerkungen und Ausblick
Ja, das ist die schwierige Sache mit den Frauen. Ich hoffe, ich habe mir heute Morgen nicht zu viele Feindinnen gemacht – von Frauen, die hier sind und jetzt sagen: Hätte ich das gewusst, dieser böse Michael, was der da alles erzählt.
Aber wie gesagt, ich bin ja auch ein postmoderner Mensch, der gerne friedlich mit allen lebt. Deshalb seid mir nicht böse, ärgert euch lieber über Paulus oder über Gott. Denn Paulus hat das geschrieben, ich sage euch nicht meine Meinung.
Von meiner Meinung aus würde ich sagen: Ach, lasst doch Frauen alles machen, was sie wollen, und Männer auch. Dann sind wir alle glücklich. Aber scheinbar ist Gott nicht der Auffassung – oder Paulus zumindest nicht. Und da wir davon ausgehen, dass es inspiriert ist, dann reibt euch daran.
Wenn ihr eine gute Ausrede findet, warum das nicht gilt, dann betet zu Gott. Und wenn ihr das mit reinem Gewissen noch machen könnt, dann tut, was ihr wollt. Aber wenn ich das durchlese, dann merke ich immer wieder: Ich habe noch keine gute Ausrede gefunden, warum die Frauen das alles nicht beachten sollten.
Die Ausreden, die ich von irgendwelchen Theologen gelesen habe, sind oft sehr konstruiert. Die argumentieren so, als würden sie durch den Rücken in die Brust oder ins Auge stechen oder irgendwie so. Sie nennen alle möglichen Sachen, die nirgends stehen, die sie sich so aus den Fingern saugen. Da kann man natürlich alles interpretieren, wie man will.
Aber ich habe schon ziemlich deutlich den Eindruck, auch wenn das heute nicht populär ist: Es gibt diese Unterschiede zwischen Mann und Frau. Und die sollten wir auch berücksichtigen, wenn wir nach der Ordnung Gottes leben wollen.
Einführung in das Thema Älteste und Gemeindeleitung
Dann komme ich jetzt zum nächsten Themenbereich, und dieser betrifft die Ältesten. Ich muss die Uhr im Blick behalten, aber ich glaube, ich habe noch ein paar Minuten – ja, ein bisschen noch. Also, dann kommen wir zu den Ältesten. Das ist eine ganz spannende Sache, denn die Struktur der Gemeinde im Neuen Testament ist ganz eindeutig. Interessanterweise gibt es dort keinen Pastor im heutigen Sinne.
Leute werden als Pastoren oder Hirten bezeichnet, das sind aber die Ältesten. Oder wie es im Griechischen heißt: die Presbyteroi. Die Presbyter waren die Ältesten. Jetzt sind ja all diejenigen froh, die aus Brüdergemeinden kommen. Die sagen: „Da haben wir es doch gleich gewusst, die Brüdergemeinden sind die richtigen Gemeinden.“ Denn alle anderen haben ihre Pfarrer, Pastoren und was weiß ich noch alles. Ja, das stimmt schon irgendwie. Deshalb bin ich in dieser Hinsicht auch sozusagen Brüdergemeindler, wenn auch nicht in allen anderen Punkten. Die Brüder haben auch ihre Schwachpunkte, aber da haben sie durchaus etwas klar erkannt.
Wobei man sagen muss, dass das nicht bedeutet, dass ein Ältester sich nicht auch vollzeitig für die Gemeinde engagieren darf. Dann sollte es aber so sein, dass dieser, nennen wir ihn Prediger, Pfarrer oder sonst was, der Ältestenschaft untersteht. Das, was meiner Meinung nach nicht das neutestamentliche Modell ist, ist, dass ein Prediger an der Spitze steht und dem alles untergeordnet ist. Sozusagen sind die Ältesten nur eine Ausführungsinstanz. Dieses System übernimmt man nicht.
Das ist vergleichbar mit dem Bundeskanzler, der an der Spitze steht, und die anderen müssen tun, was er sagt. So geht es nicht. Sondern wenn, dann höchstens so, dass er einer der Ältesten ist, der in der Ältestenschaft besondere Aufgaben hat und sich besonders stark einsetzt. Das ist durchaus nach biblischem Modell denkbar. Ja, genau. Und das ist ja auch eine Aufgabe, die die Ältesten haben sollen.
Deshalb ist das, was ich gerade gesagt habe: Es kann so sein, dass man erkennt, hier in der Gemeinde gibt es einen der Ältesten, der besonders diese Begabung hat, der sich auch besonders dafür einsetzen sollte. Diesen stellt man frei, der investiert sich mehr, und meinetwegen nennen wir ihn Pastor oder so. Das wäre durchaus möglich. Man könnte nach dem neutestamentlichen Modell sagen, das ist in Ordnung.
Aber dieses hierarchische System, das eigentlich aus der katholischen Kirche kommt – nämlich von oben nach unten: an der Spitze steht der Papst, dann die Erzbischöfe, die Bischöfe, die Weihbischöfe und so weiter, und ganz unten ist der Priester, und ganz darunter die Gemeinde – das ist nicht das neutestamentliche Prinzip.
Das ist deutlich ein menschliches Prinzip. Es gibt Älteste, und es werden noch Qualifikationen genannt, die für das Ältestenamt ganz wichtig sind. Das kann man vielen Gemeinden endlos erzählen, und hinterher kümmert es doch keinen. Älteste zu bestimmen ist keine Sache der Wahl. Manche Leute sind heute so tief vom Demokratieverständnis geprägt, was an sich nicht schlecht ist, dass sie denken, es müsse überall drin sein. Aber in der Gemeinde geht es nicht um Wahl, sondern um Qualifikation.
Es geht nicht darum, ob der Älteste „mir passt“. Zum Beispiel wählen die Jugendlichen den Jugendlichen, weil der für die normalen Lieder ist, die Älteren wählen den älteren Bruder, weil der für die alten Lieder ist, die Progressiven wählen den Liberalen, und die Konservativen wählen den Konservativen. Darum soll es nicht gehen. Es geht darum, dass man sieht: Da sind Leute von Gott qualifiziert. Und man muss damit rechnen, dass der Älteste, der von Gott qualifiziert ist, einem auch mal Dinge sagt, die man nicht gerne hören will.
In der Bibel steht an keiner Stelle, dass Älteste gewählt werden. An einer Stelle steht, dass Paulus und Barnabas zum Beispiel durch Auflegung der Hände eingesetzt wurden. Manche sagen, Auflegung der Hände sei eine Abstimmung gewesen. Nein, ihr wisst ja noch von gestern: Auflegung der Hände heißt beten. Sie haben die Hände aufgehoben und gebetet. Nichts anderes. Es geht nicht um Abstimmung. Demokratie in diesem Sinne gibt es dort nicht.
Gott will durch Befähigung, durch Gaben des Heiligen Geistes und durch Leitung bestimmen, wer eingesetzt wird oder nicht. Glaubwürdig ist das Wort: Wer nach einem Aufseherdienst oder Presbyteramt, nach einem Ältestenamt trachtet, der begehrt eine vortreffliche Tätigkeit.
Uns wird hier gesagt, dass es durchaus legitim ist, Ältester sein zu wollen. Heutzutage ist das nicht mehr ganz einfach zu sagen, denn viele Gemeinden haben eher das Problem, dass es zu wenige Bewerber gibt, die dazu bereit sind. Manchmal sind diejenigen, die dazu befähigt sind, nicht bereit, das Amt zu übernehmen. Dann bekommen manchmal Leute, die gar nicht befähigt sind, das Amt.
Manchmal wird das Amt zum Spielball derjenigen, die etwas, was sie im Beruf nicht erreichen konnten, in der Gemeinde versuchen. Das ist natürlich total daneben und bringt nichts. Manchmal ist es sogar so, dass sich kein Mann findet und dann sagen die Frauen: „Jetzt bleibt ja gar nichts anderes übrig, wir müssen das übernehmen.“
Was soll ich sagen? Soll ich sagen: „Besser irgendjemand leitet die Gemeinde als niemand“? Das klingt sehr pragmatisch, nicht? Nein, so soll es eigentlich nicht sein. Wir wollen uns nicht mit pragmatischen Lösungen zufriedengeben, sondern fragen: Wie ist das Ideal, was Gott will?
Das Ideal ist, dass Männer, die qualifiziert sind, das auch ernsthaft anstreben. Denn es steht ja, es ist eine gute Sache, das anzustreben, es ist gut, das machen zu wollen. Das fordert insbesondere Männer heraus, die eigentlich die Fähigkeit dazu hätten.
Was natürlich auch klar ist: Das sind meistens Männer in der zweiten Lebenshälfte, unter anderem, weil dort keine Neulinge stehen. Sie sollen bewährt sein und so weiter. Ganz junge Männer kommen da meistens nicht in Frage.
Was ist aber mit Männern, die schon in der zweiten Lebenshälfte sind? Die sind heute meistens beruflich sehr stark eingebunden, viel stärker als früher. Früher hat man oft Heimarbeit gemacht, konnte die Zeit besser einteilen. Man war zwar stundenweise viel beschäftigt, aber immer zuhause und konnte nebenher die Gemeinde betreuen und Gespräche führen. Das ist heute kaum möglich.
Der Druck durch den Beruf auf viele Männer ist immens hoch. Häufig sagen sie: „Ich kann gar nicht, da bleibt keine Zeit mehr übrig. Die Firma saugt mich aus, und den letzten Rest brauche ich für die Familie.“ Klar, man kann schlecht sagen: „Jetzt vernachlässige deine Familie, damit du Ältester wirst.“ Das ist auch keine Lösung.
Aber die Herausforderung bleibt: Wenn keiner die Führung übernimmt, dann schlingert die Gemeinde so dahin. Es funktioniert nichts mehr richtig, und irgendwann gibt es eine Krise nach der anderen. Oder die Gemeinde geht unter. Das kann nicht die Lösung sein.
Hier liegt die Herausforderung, die wir spüren sollten: Gemeindeleitung ist erstrebenswert. Das ist das Erste, was hier erwähnt wird.
Übrigens gibt es auch einige Stellen, die uns noch genauer sagen, wie das mit der Gemeindeleitung war. Zum Beispiel in Titus 1,5 lesen wir, dass die Ältesten öffentlich eingesetzt wurden. Dort wird Titus gesagt: „Ich habe dich zu dem Zweck in Kreta zurückgelassen, damit du das, was noch mangelt, in Ordnung bringst und in jeder Stadt Älteste einsetzt, so wie ich dir Anweisung gegeben habe.“
Scheinbar werden Älteste eingesetzt. Man schaut nach den Qualifikationen, und sie werden nicht gewählt, sondern eingesetzt. Durch wen? Hier durch einen Abgesandten des Paulus. Paulus lebt nicht mehr, also normalerweise in einer Gemeinde durch andere Älteste.
Andere Älteste erkennen, ob jemand so weit ist. Natürlich sollten sie sich auch in der Gemeinde umhören, damit sie nicht nur ihre eigene Suppe kochen oder nur Leute reinnehmen, die sie gerne haben wollen. Sie sollen die Gemeinde anhören, denn auch andere haben Weisheit, zu erkennen, was richtig ist. Dann werden sie eingesetzt.
Es scheint auch so, als ob sie eine Art Probezeit durchlaufen haben. Zumindest könnte man 1. Timotheus 3,10 so interpretieren. Dort steht: „Und sie sollen zuerst erprobt werden, dann sollen sie dienen und untadelig sein.“ Das gilt hier für die Diakone, aber die meisten Punkte stimmen überein mit Ältesten.
Bei den Ältesten wird zudem erwähnt: keine Neulinge. Das heißt, auch hier scheint es so zu sein, dass man sich erst bewähren muss. Bewähren kann man sich aber erst, wenn man gewisse Aufgaben erfüllt hat.
Es scheint also, als hätten Leute mit hoher Verantwortung eine Art Probezeit, damit man erkennen kann, ob sie die Qualifikation haben oder nicht.
Es ist ja ganz klar: Wie willst du Leitungsgabe erkennen, wenn jemand nie geleitet hat? Das muss man erst ausprobieren. Wie will man Lehrgabe erkennen, wenn jemand nie gelehrt hat? Das heißt, das soll ausprobiert werden.
Derjenige ist dann vielleicht Ältester „auf Probe“ – so könnte man es nennen. In der Bibel gibt es diesen Begriff nicht, entweder ist man Ältester oder nicht. Aber scheinbar gibt es eine Bewährungs- und Probezeit.
Dann lesen wir auch, dass es durchaus möglich war, einzelne Älteste für ihre Arbeit zu entlohnen. Das ist das, was ich vorhin gesagt habe: Älteste, die auf ihre Arbeit verzichten mussten, um sich ganz der Gemeinde widmen zu können, konnten ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen und mussten irgendwo Unterstützung finden.
Wir finden hier im 1. Timotheus 5,18 den Hinweis. Dort steht, es geht um Älteste: Vers 17 sagt: „Die Ältesten sollen vorstehen und so weiter, doppelte Ehre.“ Und dann steht: „Sie sollen arbeiten, denn die Schrift sagt: ‚Dem Ochsen soll man nicht das Maul verbinden, wenn er drischt‘, und der Arbeiter ist seines Lohnes wert.“
Dann geht es weiter mit Ältesten. In diesem ganzen Kontext von Vers 17 bis Vers 22 geht es noch einmal um die Ältesten. Dort wird gesagt, dass es sein kann, dass jemand, der in der Gemeinde Dienst tut, für seinen Dienst entlohnt wird.
Das ist mit diesen Aussprüchen gemeint. Es heißt nicht, dass jeder, der das Ältestenamt innehat, bezahlt werden soll. Hier wird gesagt: Wer seiner normalen Arbeit nicht mehr nachkommen kann, weil der Dienst intensiv ist, der kann und soll auch entlohnt werden, damit er davon leben kann.
Allerdings ist auch klar: Durch den Dienst im Reich Gottes soll niemand reich werden. Das steht mehrfach in der Bibel, auch bei den Ältesten als Qualifikation. Sie sollen nicht geldgierig sein.
Hier besteht immer die Gefahr, auch im Reich Gottes, dass Leute nur an Karriere und Reichwerden denken. Nein, wenn du vollzeitig im Dienst Gottes bist, sollst du davon leben können, aber reich werden sollst du nicht.
Mir fallen da immer ein paar Beispiele von amerikanischen Multimillionären ein, die durch Predigen Multimillionär geworden sind. Da denke ich manchmal: Sollte ich denen mal einen Auszug aus der Bibel schicken? Und dann sagen: „Spendet mir die Hälfte, dann bin ich ruhig.“
Nein, das würde ich natürlich nicht tun, denn dann würde ich ja genauso da reinfallen. Aber ich habe den Eindruck, da ist etwas schiefgelaufen. Wenn jemand durch seinen Dienst im Reich Gottes Multimillionär wird, dann ist etwas schiefgelaufen.
Übrigens findet man in der Bibel keinen einzigen Reichen. Wie reich war Paulus? Wie viel Besitz hatte er? Auch Petrus oder Jesus nicht. Jesus sagt sogar: „Der Menschensohn hat keinen Platz, wo er sein Haupt hinlegen kann.“
Da merken wir: Versorgung ja, aber reich werden gibt es nicht. Wenn du reich werden willst, dann musst du aufpassen, dass du nicht dem reichen Jüngling gleichst, der dadurch vom Glauben abkam.
Dann mach lieber etwas anderes: werde Manager, oder Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank. Der verdient, glaube ich, jedes Jahr etwa 15 Millionen, neben den Gratifikationen. Das kannst du machen, aber in der Gemeinde vergiss es.
Ein vortrefflicher Dienst, das zu tun, und das sind jetzt noch Zusatzsachen, die nicht direkt in diesem Text erwähnt werden, sondern in anderen Stellen.
Dann wird auch noch erwähnt, was Älteste tun sollen. In 1. Timotheus 5,17 lesen wir: „Die Ältesten sollen gut vorstehen, sollen doppelter Ehre wertgeachtet werden, besonders die, welche im Wort und in der Lehre arbeiten.“
Das heißt, sie sollen leiten und lehren, das Wort Gottes weitergeben und erklären. Für wen? Zum einen für die Ungläubigen, damit sie verstehen, wie man sich bekehrt und was Gott will. Zum anderen für die Gläubigen, damit sie dem nachleben, was in der Bibel steht.
Das ist also eine der Hauptaufgaben. Andere Aufgaben werden noch erwähnt, zum Beispiel in 1. Thessalonicher 5,12, wo gesagt wird, dass sie die Schwachen helfen sollen.
In 1. Petrus 5,1-2 wird gesagt, sie sollen die Gemeinde versorgen, wobei hier in erster Linie die geistliche Versorgung gemeint ist, nicht die materielle.
Ab Vers 2 werden dann konkrete Kriterien genannt, die diese Männer erfüllen sollen.
Qualifikationen der Ältesten: Untadeligkeit und Familienstand
Kommen wir zum Ersten: Dort steht, dass ein Aufseher oder, wie wir sagen, ein Ältester untadelig sein muss. Das Wort „untadelig“ wurde in verschiedenen Zusammenhängen verwendet. Damals in Griechenland bedeutete es in erster Linie, dass jemand im juristischen Sinne nichts vorzuwerfen ist. Das wäre die Mindestanforderung.
Also jemand, der ständig mit Gerichten zu tun hat, der dauernd angeklagt wird oder im Alltag Mauscheleien betreibt, ist nicht geeignet. Er soll ja auch Vorbild für andere Christen sein. In einem radikaleren Sinne bedeutet der Begriff „frei von jeglichen Fehlern“. Da müssen wir natürlich fragen: Wer kann dann noch Ältester sein? Keiner.
Manche sagen dann, man solle es so machen wie Zinzendorf, der kurzerhand Jesus als Oberältesten eingesetzt hat. Jesus ist sündlos – das geht. Nur hatte er dann das Problem, wie Jesus entscheidet, ob das Gemeindehaus gekauft wird oder ob man den Gottesdienst oder das Gemeindefest feiert. Das geht ja dann alles nicht mehr. Nein, das klingt zwar fromm, ist aber nicht praktikabel.
Also, was ist damit gemeint? Ich glaube, es ist gemeint, dass sie danach streben sollen, diese Anforderungen möglichst weitgehend zu erfüllen. Die meisten dieser Kriterien sind nicht so zu verstehen, dass man sie vollkommen erfüllen muss. Denn wenn du alles vollkommen erfüllst, bist du nämlich im Himmel, nicht mehr auf der Erde.
Es genügt also, wenn du dem weitgehend entsprichst und danach strebst. Das heißt: Wer immer vor Gericht steht, ist klar ungeeignet. Aber wenn jemand mit Sünde zu kämpfen hat – das ist ja normal und trifft jeden Christen, auch jeden Ältesten – dann ist das in Ordnung. Wichtig ist, dass man in der Heiligung weit vorangeschritten ist.
Als Nächstes steht: Er soll Mann einer Frau sein. Gerade über diese kurze Aussage wurde viel gestritten. Ihr findet in verschiedenen Kommentaren unterschiedliche Deutungen. Einige sagen, „Mann einer Frau“ bedeutet, dass er keinen Ehebruch begangen haben darf. Denn jemand, der Ehebruch begeht, hat ja gewissermaßen mehrere Frauen. Ehebruch und Prostitution sind natürlich schlecht, aber das gilt hoffentlich für alle in der Gemeinde.
Andere deuten es als Verbot der Polygamie und sagen, der Älteste darf nicht mehrere Frauen heiraten. Aber wo im Neuen Testament findet man einen einzigen Fall, in dem ein Mann in der Gemeinde mehrere Frauen geheiratet hat? Nirgendwo! Jesus sagt ja schon ganz zu Anfang, dass Scheidung, Wiederheirat oder viele Ehen nicht von Gott gedacht sind. Das war von Anfang an klar und verpflichtend in der Gemeinde.
Das kann also kaum die Bedeutung sein. Dann gibt es eine Deutung, die etwas schwieriger ist: Die orthodoxe Kirche – also die griechisch-orthodoxe, russisch-orthodoxe und so weiter – deutet das bis heute so, dass ein Ältester nicht noch einmal heiraten darf, wenn seine Frau gestorben ist.
Jetzt fragen wir uns natürlich, wie man diese Qualifikation schon vorher erfüllen kann. Ich weiß ja nicht, wann meine Frau stirbt oder ob sie überhaupt stirbt, oder ob ich früher sterbe. Gut, dann könnte man sagen, er fliegt einfach aus dem Ältestenamt raus, wenn er nach dem Tod seiner Frau noch einmal heiratet.
Heute sterben Frauen nicht mehr so häufig früh, damals war die Frauensterblichkeit wegen Geburten und anderen Problemen höher. Das führte dazu, dass Frauen oft nicht bis ins Rentenalter kamen – eine Rente gab es damals ja auch noch nicht. Das ist heute weniger der Fall.
Was dafür spricht, ist zum Beispiel auch, dass Paulus am Ende des 1. Timotheusbriefes über Witwen spricht. Er sagt, man soll nur die wahren Witwen unterstützen, und das sind diejenigen, die nicht noch einmal heiraten. Offensichtlich gab es da eine besondere Wertschätzung für die Treue zum Partner auch über den Tod hinaus. Das ist die Argumentation der orthodoxen Kirchen.
Man kann es so verstehen: Wer nicht noch einmal heiratet, sondern treu zu seiner Frau ist, auch wenn sie schon gestorben ist, erfüllt diese Qualifikation. Allerdings wissen wir durch die Aussage Jesu, dass man nach dem Tod des Partners nicht mehr gebunden ist. Paulus sagt das im 1. Korintherbrief auch: Man ist frei, wieder zu heiraten. Die Freiheit ist also da, und es ist keine Sünde.
Deshalb sehe ich hier keine besondere Qualifikation, außer man spricht von besonderer Treue. Es gibt noch andere Deutungen, aber die wahrscheinlichste ist: Ein Ältester soll verheiratet sein. Warum?
Es steht ja als Nachqualifikation, dass nur der, der seinem Haus gut vorsteht, Ältester sein kann. Wie soll das gehen, wenn er nicht verheiratet ist? Hier geht es darum, dass man sich auf kleiner Ebene, nämlich in der Familie, bewährt. Wenn das gut klappt, kann man auch in der größeren Gemeinschaft, der Gemeinde, etwas leisten.
Wie soll man das machen, wenn man niemanden hat, mit dem man umgehen, sich reiben und Dinge organisieren muss? Das geht ja gar nicht. Außerdem: Wie kann ein Ältester, der lehren und Seelsorge betreiben soll, Familien und Ehepaare beraten, wenn er keine Ahnung davon hat?
Ich habe solche Leute erlebt. Einmal lud ich einen Bibelschüler zu mir nach Hause ein. Wir saßen mit einer Gruppe zusammen, und er fing an, mir Ratschläge zur Erziehung zu geben – obwohl er noch nicht einmal verheiratet war. Da dachte ich: Mein lieber Junge, ich habe dir gerne zugehört, aber ganz glaubwürdig wirkt das nicht. Jemand, der gerade erst der Pubertät entkommen ist, will sagen, wie man am besten mit Kindern umgeht? Ich glaube, euch geht es genauso. So einen Ältesten nimmt man nicht ganz ernst.
Deshalb halte ich die Variante für die wahrscheinlichste, dass ein Ältester im Normalfall verheiratet sein sollte. So kann er sich auf der Ebene der Familie bewähren und überhaupt Lehre und Seelsorge in den Bereichen Kinder, Ehe, Frau, Mann, Sexualität und all den anderen Themen leisten. Das kann er nicht, wenn er selbst keine Erfahrung hat.
Das ist, was ich für den Ältesten hier als gemeint ansehe. Dann ist das ein Eingriff Gottes: Du kannst dich daran bewähren, wie du in der Ehe lebst und wie du deiner Frau vorstehst – also auch in der Familie. Das ist dann schon erfüllt.
Ich glaube aber, wir sollten nicht von den Ausnahmen ausgehen, sondern vom Normalfall. Im Alten Testament steht ja schon, dass der Mann Vater und Mutter verlässt, die beiden ein Fleisch werden und die Erde füllen. Von Anfang an ist der Normalfall im Sinne Gottes, dass der Mann heiratet, eine Familie gründet und darin lebt.
Natürlich gibt es Ausnahmen. Paulus sagt, manche sind zur Ehelosigkeit berufen – das ist ein Sonderfall. Das betrifft nicht den jungen Mann, der noch nicht verheiratet ist, aber irgendwann heiraten will, sondern den, der bewusst weiß, dass das seine Berufung von Gott ist, so wie Paulus es hatte. Oder den, der durch Gottes Eingriff keine Kinder bekommen kann.
Das sind Sonderfälle, die hier nicht direkt diskutiert werden. Paulus selbst war kein Ältester, könnte man sagen. Er hatte einen geistlichen Dienst, aber war kein Ältester. Er sah das selbst als Ausnahme an, wie es sie für manche Leute gibt, die aber nicht dem Normalfall entspricht.
Natürlich besteht immer die Gefahr, von der Ausnahme die Regel zu machen und zu sagen, dass das alles nicht mehr gilt. Das ist aber nicht der Sinn. Generell gilt das, was im Text steht. Wenn es ganz deutlich vom Heiligen Geist gezeigt wird, gibt es Ausnahmen, aber grundsätzlich ist das so.
Wenn wir den Text lesen, wird auch von Kindern gesprochen. Das Vorstehen der Familie wird deutlich gemacht: Er soll verheiratet sein, er soll Kinder haben, und man soll sehen können, ob die Kinder fruchtbar sind und die Familie einigermaßen funktioniert.
Natürlich gibt es auch hier Ausnahmen, aber dazu kommen wir gleich noch. Ich will euch jetzt nicht eure Sympathien verlieren, deshalb lade ich euch ein, wir machen morgen weiter mit den Qualifikationen. Nein, morgen ist Familienausflug, also machen wir das nächste Mal weiter. Es kommen noch ein paar spannende Punkte, und wir können uns weiter darüber unterhalten.
Ich glaube, es ist eine wichtige Sache. Es würde nichts bringen, wenn ich jetzt in zwei Minuten noch die anderen Punkte durchmache. Besser ist es, wenn wir ein bisschen dabei bleiben und überlegen, was alles dazugehört. Ich vermute, dass viele von euch in euren Gemeinden immer wieder Diskussionen und Klärungsbedarf haben, wenn es um die Leitung der Gemeinden und die Ältestenschaft geht.
Gut, an dieser Stelle möchte ich gern noch mit euch beten und dann für heute Morgen Schluss machen.
Schlussgebet
Vater im Himmel, vielen Dank, dass du uns als Männer Frauen geschenkt hast. Danke, dass sie uns immer wieder korrigieren und ergänzen und dass sie ganz anders sind als wir.
Wir möchten dich auch für die Frauen bitten, für das, was wir im ersten Timotheusbrief gelesen haben. Schenke ihnen Weisheit, richtig mit ihrer Schönheit umzugehen und zu wissen, wie man sich schmücken kann. Hilf ihnen, den Wert darin zu erkennen und dies auf die richtige Art und Weise zu tun.
Bitte unterstütze sie auch dabei, diese geistlichen Dinge in ihrem Leben umzusetzen. Lass sie lernen, was du ihnen weitergeben willst, und hilf ihnen, die richtige Stellung einzunehmen, die du für sie vorgesehen hast.
Wir bitten dich auch für uns alle, dass wir unsere Position finden. Gerade als Männer möchten wir sehen, ob du uns in das älteste Amt berufen willst. Hilf uns, dies zumindest zu überlegen und danach zu streben, so wie du es sagst.
Lass uns erkennen, welche Qualifikationen wichtig sind und ob sie auf uns oder andere in der Gemeinde zutreffen. So wird es in den Gemeinden, in denen wir sind, immer mehr geistliche Leitung geben, die uns voranbringt, anleitet, lehrt und seelsorgt – so wie wir es brauchen.
Mache die Gemeinden attraktiv für Menschen von außen. Hilf, dass Menschen mit Problemen Unterstützung finden und dass sich Irrlehre nicht verbreiten kann.
Wir bitten dich für alle Gemeinden, aus denen wir kommen: Segne die Ältesten und Leitungen dort. Hilf ihnen und gib ihnen eine klare Perspektive. Lass sie sich nach deinen Maßstäben orientieren.
Amen.
