
Herzlich willkommen zu diesem Vortrag. Ich freue mich über Ihr Interesse und hoffe, Ihnen etwas Interessantes vermitteln zu können.
Schwarze Löcher sind vielleicht die verrücktesten Objekte, mit denen sich die Physik und speziell die Astronomie beschäftigen. Ich habe sie jedoch nicht nur deshalb ausgewählt. Vor einigen Jahren waren sie auch ein ganz aktuelles Forschungsgebiet in der Physik.
Bei diesen schwarzen Löchern sehen wir sehr schön, wie wir als Wissenschaftler immer wieder an unsere Grenzen stoßen. Deshalb sind sie für uns auch ein Anlass, gerade als Wissenschaftler demütig zu sein angesichts all der wunderbaren Dinge, die der Schöpfer erschaffen hat.
Natürlich sind schwarze Löcher einfach faszinierend. Sie sind riesig und groß. Schon ihre Größe ist ein Grund für uns, demütig zu sein.
Jetzt möchte ich zunächst kurz auf einige Fragen eingehen, die ich euch vorstelle und mit denen wir uns auch in der nächsten Stunde beschäftigen werden.
Eine spannende Frage im Zusammenhang mit Schwarzen Löchern ist, wie die Zukunft des Universums aussieht. Dabei stellen sich interessante Fragen zum Verhältnis von Raum und Zeit.
Wir müssen uns auch fragen, wie groß der Schöpfer ist, wenn wir diese Schwarzen Löcher betrachten. Kann es eine Hölle geben? Diese Frage werden wir ebenfalls besprechen.
Außerdem regen Schwarze Löcher die Überlegung an, ob es unendliche Dinge gibt. Wovor sollen wir uns fürchten? Und kann der Mensch wirklich alles erforschen?
Das sind einige Fragen, mit denen ich euch ein wenig neugierig auf die nächste Stunde machen möchte.
Zuerst muss ich Ihnen natürlich erklären, was Schwarze Löcher überhaupt sind. Einfach gesagt: Schwarze Löcher sind Objekte, bei denen die Gravitationskraft so stark ist, dass selbst Licht nicht mehr entweichen kann.
Die Gravitationskraft ist die Kraft, mit der sich alle Massen gegenseitig anziehen. Diese Kraft zieht uns auf der Erde nach unten, weshalb Gegenstände zu Boden fallen. Bei Schwarzen Löchern wird diese Kraft so stark, dass sogar Licht von ihnen angezogen wird. Das Licht kann dann nicht mehr entkommen.
Schwarze Löcher wirken also wie kosmische Staubsauger, die alles in sich aufnehmen. Aber es kommt nie etwas wieder heraus – nicht einmal Licht. Um Schwarze Löcher herum gibt es eine Grenze, die man Ereignishorizont nennt. Diese Grenze ist hier als gestrichelte Linie dargestellt. Ab dem Ereignishorizont kann kein Licht mehr entkommen.
Befindet sich Licht innerhalb des Schwarzen Lochs, kann es sich nur noch zum Zentrum hin bewegen, weil es so stark angezogen wird. Knapp außerhalb des Ereignishorizonts kann Licht der Anziehungskraft gerade noch entkommen. Dieser Horizont spielt eine wichtige Rolle bei Schwarzen Löchern, denn er markiert die Grenze. Wenn man einmal innerhalb dieses Horizonts ist, kommt nichts mehr heraus.
Wenn man sich nun gedanklich ganz nahe an den Ereignishorizont stellt, würde man vor sich nur eine schwarze Fläche sehen. Man sieht ja kein Licht, das aus dem Schwarzen Loch kommen könnte, weil alles hineingezogen wird. Befindet man sich knapp außerhalb, sieht man einfach eine schwarze Wand. Deshalb heißen diese Objekte auch Schwarze Löcher – sie wirken von außen völlig schwarz.
Diese Grenze ist also eine Art Vorhang, hinter dem wir nicht beobachten können, was sich abspielt. Innerhalb des Ereignishorizonts gibt es keine Möglichkeit, zu entdecken, was dort geschieht. Das ist eine Grenze, hinter die wir als Wissenschaftler prinzipiell nicht blicken können.
Es gibt Dinge, die wir noch nicht erforschen können, weil die Technik dafür nicht ausreicht. Aber hier wissen wir, dass es auch mit zukünftiger Technik niemals möglich sein wird, das Innere eines Schwarzen Lochs zu erforschen. Denn alles, was hineingeht, bleibt dort, und von außen können wir nicht beobachten, was drinnen passiert.
Deshalb nennt man diese Grenze auch Horizont – eine Grenze, hinter die man nicht weitersehen kann.
Das erste Mal wurde über Sterne spekuliert, die ihr eigenes Licht verschlucken. Das war Ende des achtzehnten Jahrhunderts. Die Erforschung der schwarzen Löcher begann jedoch erst mit Albert Einstein. Er hat das Thema eigentlich angestoßen.
Kurz darauf entdeckte ein anderer Physiker die Gleichungen, die ein schwarzes Loch beschreiben. Dieser Physiker war Karl Schwarzschild. Er entdeckte 1915 diese Gleichungen. Spannend ist, was danach passierte: Zunächst lange Zeit nichts. Es vergingen über vierzig Jahre, bis man diese Gleichungen überhaupt verstehen konnte.
Das zeigt, dass Physiker manchmal ihre eigenen Gleichungen nicht sofort verstehen. Erst nach mehr als vierzig Jahren fand jemand heraus, dass man aufgrund dieser Gleichungen vorhersagen kann, dass es solche schwarzen Löcher geben muss.
Eine besonders spannende Zeit für die Forschung an schwarzen Löchern waren die sechziger Jahre. In dieser Zeit entstand auch der Begriff „schwarze Löcher“. Ein Physiker namens Roger Penrose wies nach, dass es nach Einsteins Theorie im Innern eines schwarzen Lochs einen Punkt geben muss, an dem die Raumkrümmung unendlich groß wird. Man kann auch sagen, dass die Anziehungskraft an diesem Punkt unendlich groß ist.
Es dauerte jedoch wieder sehr lange, bis man schwarze Löcher auch tatsächlich beobachten konnte. Erst vor einigen Jahren wurde das erste Bild eines schwarzen Lochs veröffentlicht. Dieses Ereignis ging durch die Presse. Ich werde dieses Bild später noch zeigen.
Im Jahr 2020 wurde der Nobelpreis für die Vorhersage und den Nachweis schwarzer Löcher verliehen. Der Preisträger war Roger Penrose, der bereits in den sechziger Jahren erforscht hatte, dass es nach Einsteins Theorie solche schwarzen Löcher geben muss.
Es ist faszinierend, wie man aufgrund von Gleichungen Dinge vorhersagen kann, die es tatsächlich im Universum gibt. Diese Fähigkeit zur Vorhersage ist eine große Faszination in der Wissenschaft. Meistens kennen wir solche Vorhersagen aus der Bibel, wo Propheten durch Informationen von Gott die Zukunft vorhersagen können.
Auch Physiker können manchmal Vorhersagen machen, die sich später als richtig erweisen. Diese Vorhersagen sind nicht unfehlbar, aber in diesem Fall konnte man schon Jahre vorher sagen, dass es solche schwarzen Löcher geben muss. In den letzten Jahren gelang es dann sogar, diese schwarzen Löcher mit Bildern festzuhalten und somit ihre Existenz zu bestätigen.
Es gibt einige interessante Eigenschaften, die schwarze Löcher besitzen. Dadurch können wir diese Objekte noch ein wenig besser kennenlernen, bevor wir uns ebenso faszinierenden und spannenden Fragen zuwenden.
Die gute Nachricht ist: Schwarze Löcher sind ganz einfache Objekte. Mit „einfach“ meine ich, dass sie durch nur wenige Zahlen beschrieben werden können. Ein Physiker hat dies einmal so formuliert: Schwarze Löcher sind in vielerlei Hinsicht die einfachsten Objekte der Natur.
Ähnlich wie Elementarteilchen lassen sie sich durch drei Zahlen beschreiben: ihre elektrische Ladung, ihre Masse (also ihr Gewicht) und die Geschwindigkeit, mit der sie sich drehen. Wenn man ein schwarzes Loch kennenlernen möchte, muss man diese drei Eigenschaften herausfinden. Dann weiß man alles, was es über schwarze Löcher zu wissen gibt. Daraus lassen sich alle anderen Eigenschaften der schwarzen Löcher ableiten.
Deshalb sind schwarze Löcher eigentlich sehr einfache Objekte, wenn man betrachtet, wie viele Zahlen man benötigt, um sie vollständig zu beschreiben. Dieses Verständnis führte zu einem interessanten Theorem, das einen ungewöhnlichen Namen trägt: „Schwarze Löcher haben keine Haare.“
Der Vergleich dahinter ist folgender: Für schwarze Löcher braucht man nur drei Zahlen, um sie zu beschreiben. Für einen Menschen hingegen, der viele Haare hat, benötigt man sehr viele Zahlen. Man müsste die Position jedes einzelnen Haares angeben, die Farbe, die Länge, die Krümmung und sogar aus welchen Atomen es besteht. Dafür wären Millionen oder Milliarden von Zahlen nötig, bevor man sagen könnte, dass man einen Menschen und seine Frisur vollständig kennt.
Bei schwarzen Löchern hingegen reichen diese drei Zahlen völlig aus. Deshalb sagt man, etwas scherzhaft, dass schwarze Löcher keine Haare haben.
Schwarze Löcher sind die schwersten Objekte im Universum. Es gibt verschiedene Kategorien von schwarzen Löchern, die je nach ihrer Masse eingeteilt werden.
Die leichtesten schwarzen Löcher, über die spekuliert wird, haben eine Masse, die kleiner ist als die des Mondes. Allerdings ist nicht sicher, ob es diese schwarzen Löcher tatsächlich gibt. Dann gibt es schwarze Löcher mit einer Masse, die etwa der der Sonne entspricht. Diese nennt man stellare schwarze Löcher. Darüber hinaus gibt es schwarze Löcher mittlerer Masse. Die schwersten schwarzen Löcher sind die supermassiven schwarzen Löcher. Sie können bis zu eine Milliarde Mal so schwer sein wie die Sonne.
Das klingt zunächst nicht besonders eindrucksvoll. Doch wenn man die Masse in Kilogramm ausdrückt, wird deutlich, wie gewaltig diese Objekte sind. Es sind tatsächlich die schwersten Objekte im Universum. Dabei wird auch sichtbar, wie groß und mächtig die Schöpfung ist. Im Vergleich dazu erscheinen wir Menschen sehr winzig.
Eine spannende Frage ist, wie lange solche schwarzen Löcher existieren können. Natürlich sind sie keine Lebewesen. Nach der Theorie von Albert Einstein müssten sie eigentlich unendlich lange leben. Denn sie saugen immer mehr Objekte in sich hinein, ähnlich wie ein Staubsauger. Dadurch werden sie immer schwerer. Es gibt jedoch keinen bekannten Prozess, durch den sie Masse verlieren könnten. Es handelt sich also um einen Einwegprozess: Die Masse nimmt ständig zu.
In diesem Sinne könnten schwarze Löcher unendlich alt werden. Allerdings hat der bekannte Physiker Stephen Hawking eine andere Theorie aufgestellt. Er vermutete, dass es eine bestimmte Art von Strahlung geben könnte, durch die ein schwarzes Loch Masse verlieren kann. Diese Idee wird durch zwei Pfeile angedeutet: Es kann passieren, dass ein Teilchen außerhalb und eines innerhalb des Ereignishorizonts entsteht. Eines davon könnte nach außen wegfliegen, das andere ins Innere des schwarzen Lochs fallen.
Dadurch könnte das schwarze Loch Energie verlieren. Deshalb ist man heute nicht mehr überzeugt, dass schwarze Löcher unendlich lange leben können. Dennoch glaubt man, dass die schwersten schwarzen Löcher bis zu 10^91 Jahre existieren könnten. Das ist eine Eins mit 90 Nullen. Diese Zeitspanne lässt sich kaum in Worte fassen.
Diese Lebensdauer liegt weit jenseits unseres Vorstellungsvermögens. Wenn wir versuchen, schwarze Löcher anschaulich zu machen, stoßen wir an unsere Grenzen. Auch Physiker können sich kaum vorstellen, was 10^91 Jahre bedeuten.
Ein ganz spannender Effekt ist, dass von außen betrachtet in der Nähe dieser Grenze, also der Oberfläche des Schwarzen Loches, alle Prozesse langsamer ablaufen. Das wird hier in einer Animation gezeigt.
Dieses runde Objekt ist das Schwarze Loch beziehungsweise der Horizont, hinter dem man nicht mehr hineinschauen kann. Wir sehen hier ein Teilchen, das sich dem Schwarzen Loch immer weiter nähert und schließlich ins Innere fällt. Aus Sicht des Teilchens könnte dieser Vorgang beispielsweise zwölf Sekunden dauern, bis es im Inneren des Schwarzen Loches verschwindet.
Wenn man das jedoch von außen beobachtet, sieht man, wie sich das Teilchen, wie im rechten Bild gezeigt, immer langsamer bewegt, je näher es dem Schwarzen Loch kommt. Es scheint auf der anderen Seite wieder herauszukommen, bewegt sich aber immer langsamer und noch langsamer. Das liegt daran, dass durch die Anziehungskraft des Schwarzen Lochs sogar die Zeit beeinflusst wird. In gewisser Weise bleibt die Zeit dort fast stehen.
Dieser Effekt wird Zeitdehnung genannt, weil Abläufe, die normalerweise eine Stunde dauern, plötzlich einen Monat oder sogar ein Jahr benötigen. Man sieht also, dass das Schwarze Loch einen so starken Einfluss auf Zeit und Raum hat, dass Abläufe in seiner Nähe ganz anders verlaufen als wir es gewohnt sind. Das ist für uns schwer vorstellbar: Wie kann es sein, dass die Zeit in der Nähe eines Schwarzen Lochs langsamer vergeht?
Es wird jedoch nicht nur die Zeit beeinflusst, sondern auch der Raum. Das sieht man hier in diesem Bild. Wir haben zwei Schwarze Löcher – eins hier und eins dort – und im Hintergrund einen Sternenhimmel. Üblicherweise sieht dieser Himmel so aus, mit schön verteilten Sternen. Doch in der Nähe der Schwarzen Löcher werden die Lichtstrahlen von Objekten abgelenkt, sodass sie sich nicht mehr auf geraden Bahnen bewegen.
Deshalb erzeugen Schwarze Löcher optische Effekte, ähnlich denen, die wir von Spiegeln oder anderen reflektierenden Oberflächen kennen. In der Region der Schwarzen Löcher erscheint der Sternenhimmel, der sich im Hintergrund befindet, verzerrt. Das sieht man sehr schön, wenn man die Animation startet.
Man sieht, wie sich die zwei Schwarzen Löcher gegenseitig umkreisen. Die Sterne im Hintergrund scheinen ihre Position zu wechseln, obwohl sie eigentlich immer am gleichen Ort sind. Das Licht erscheint nur an einer anderen Stelle. Danach nähern sich die beiden Schwarzen Löcher so stark an, dass sie zu einem großen Schwarzen Loch verschmelzen. Dann kommt auch der Hintergrund mit den Sternbildern wieder zur Ruhe.
Solange sich die Schwarzen Löcher bewegen, sieht man die Sterne in ihrer Nähe an anderen Orten. Das bedeutet: Schwarze Löcher beeinflussen nicht nur die Zeit, also wie lange Prozesse dauern, sondern auch die Lichtstrahlen. Das Licht bewegt sich nicht mehr geradlinig, sondern auf einer gekrümmten Bahn.
Ein interessantes Phänomen ist, dass ein Objekt, das in ein schwarzes Loch hineinfällt, dabei in die Länge gezogen wird. Diesen Effekt nennt man Spaghettifikation, weil die Objekte am Ende ein wenig wie Spaghetti aussehen.
Hier sieht man einen Raumfahrer, wie er normalerweise aussieht. Je näher er dem schwarzen Loch kommt, desto mehr wird er in die Länge gezogen. Das liegt daran, dass seine Füße näher am schwarzen Loch sind als seine Hände. Deshalb werden die Füße stärker angezogen als die Hände, was dazu führt, dass der Astronaut immer mehr in die Länge gezogen wird.
Im letzten Bild unten sieht man ihn dann bereits mit einer gewissen Ähnlichkeit zu einem Spaghetti, da er ganz langgezogen ist. Das ist auch ein Grund, warum wir Menschen nicht in leichtere schwarze Löcher hineintauchen könnten. Wenn wir versuchen würden, in ein solches schwarzes Loch hineinzutreten, würden wir ebenfalls in die Länge gezogen und könnten das nicht überleben.
Deshalb ist es uns nicht möglich, in leichtere schwarze Löcher hineinzutauchen und sie zu erforschen. Wir würden es nicht überleben. Hier zeigt sich wieder eine Grenze dessen, was wir erforschen können – das Innere schwarzer Löcher bleibt verborgen, weil die Kräfte dort so stark sind, dass sie uns auseinanderziehen würden.
Bei sehr schweren schwarzen Löchern wäre der Effekt der Spaghettifikation nur gering. Man könnte sich vorstellen, dass man in solche schwarzen Löcher hineintauchen könnte. Für leichtere schwarze Löcher trifft das jedoch nicht zu.
Hier sieht man eine kleine Animation, die zeigt, was passiert, wenn ein schwarzes Loch einen Stern aufnimmt. Wir haben hier einen Stern, und unten rechts ist das schwarze Loch. Der Stern kommt dem schwarzen Loch zu nahe, sodass sein Gas hineingezogen wird.
Man erkennt auf dem Bild, dass das Gas zu einem langen, dünnen Spaghetti geformt wird, wenn es in das schwarze Loch fällt. Irgendwie ist es dann ganz verschwunden. Leider fehlt die Fortsetzung, in der man sehen könnte, wie das Gas so in die Länge gezogen wird, ähnlich wie ein Spaghetti.
Ganz exotisch wird es, wenn man schwarze Löcher untersucht, die sich drehen. Dann treten noch viel verrücktere Phänomene auf, die auch Science-Fiction-Autoren interessieren. Deshalb kommen schwarze Löcher in solchen Romanen oder Filmen gerne vor.
Diese beiden faszinierenden Möglichkeiten, die es bei rotierenden schwarzen Löchern gibt, sind Zeitreisen und Wurmlöcher. Die rotierenden schwarzen Löcher besitzen nicht nur einen Horizont, sondern sogar zwei: einen äußeren und einen inneren. Rein mathematisch wäre es möglich, dass es in der inneren Zone solche Zeitreisen und Wurmlöcher geben könnte.
Eine Zeitreise wäre das Phänomen, dass man in der Zeit zurückgehen könnte. Das heißt, wir hätten die Möglichkeit, zum Beispiel ins Jahr 1900 zurückzukehren. Es könnte sein, dass man, wenn man in ein schwarzes Loch hineingeht und an einem anderen Ort wieder herauskommt, sich plötzlich in einer Zeit befindet, die in der Vergangenheit liegt. So könnte man theoretisch in die Vergangenheit reisen.
Das andere Phänomen sind Wurmlöcher. Das sind sozusagen Abkürzungen im Universum. Wenn man sich eine Fläche vorstellt, muss man normalerweise außen herum reisen, um von einem Punkt zum anderen zu gelangen. Schwarze Löcher könnten als Abkürzung dienen, sodass man nicht den weiten Weg außen herum machen muss. Man könnte in ein schwarzes Loch hineingehen und wird an einem anderen Ort des Universums ausgespuckt, der ganz weit von uns entfernt ist. Das sind Wurmlöcher – theoretische Abkürzungen, mit denen man zumindest theoretisch in ganz weit entfernte Gebiete reisen könnte.
Solche Effekte sind natürlich spannend für Science-Fiction-Romane. Ein wenig ernüchternd ist jedoch, dass diese Wurmlöcher und Zeitreisen wahrscheinlich in unserer Realität nicht existieren. Diese Effekte ergeben sich aus den Gleichungen von Einsteins Relativitätstheorie, doch man erkennt, dass sie nicht stabil sind. Sie könnten vielleicht ganz kurz existieren, würden dann aber sofort wieder verschwinden.
Außerdem vermutet man, dass Einsteins Theorie im Innern rotierender schwarzer Löcher an ihre Grenzen stößt und dort nicht mehr gültig ist. Deshalb glaubt man heute eher, dass es zeitreisende Wurmlöcher leider nicht gibt. Wir können also nicht in die Vergangenheit reisen, um zum Beispiel die Zeit von Jesus kennenzulernen, und wir können auch nicht in ganz weit entfernte Regionen reisen, indem wir uns in ein schwarzes Loch begeben.
Man geht davon aus, dass die Theorie von Einstein an ihre Grenzen kommt, wenn es darum geht, rotierende schwarze Löcher zumindest theoretisch zu erforschen. Hier zeigt sich, dass wissenschaftliche Theorien immer einen Gültigkeitsbereich haben. Es gibt aber auch Bereiche, in denen sie irgendwann nicht mehr funktionieren.
Das stellt für unser Wissen eine Grenze dar. Wir können nur das erforschen, was unsere aktuellen Theorien hergeben. Doch es gibt immer wieder Situationen, in denen wir wissen, dass diese Theorien nicht mehr funktionieren, und dann können wir diese Dinge eben auch nicht erforschen.
Wie entstehen schwarze Löcher? Man geht davon aus, dass sie entstehen, wenn einem Stern der Treibstoff ausgeht. Dann kann es passieren, dass der Stern kollabiert und ein kleiner Kern übrigbleibt. Dieser Kern ist sehr schwer und besitzt eine so starke Anziehungskraft, dass Licht nicht mehr entweichen kann.
In diesem Bild sieht man die Überreste einer Sternexplosion. Ein Stern hat nicht mehr genug Treibstoff, er explodiert teilweise, und es entsteht eine Schockwelle. Dabei haben sich bestimmte Gase aufgeheizt. Man vermutet, dass sich irgendwo im Innern noch ein Überbleibsel des Sterns befindet, das eine so hohe Dichte hat, dass dort ein schwarzes Loch entstehen kann.
Wenn ein schwarzes Loch einmal entstanden ist, wächst es weiter, indem es Gase in sich aufnimmt. Es kann auch mit anderen schwarzen Löchern verschmelzen, wie wir zuvor gesehen haben.
Heute nimmt man an, dass schwarze Löcher auf diese Weise entstehen könnten. Daraus folgt, dass ein schwarzes Loch, wenn es noch relativ jung ist, ungefähr so schwer sein könnte wie ein Stern.
Ich habe aber auch erwähnt, dass es sehr schwere schwarze Löcher gibt, die eine Milliarde Mal schwerer sind als ein Stern. Das ist interessant, denn es stellt ein Problem für die Urknalltheorie dar. Man hat nämlich sehr weit entfernte schwarze Löcher entdeckt, die bereits sehr schwer sind. Es ist unklar, wie sie im Urknallmodell so schnell wachsen konnten, um diese Masse zu erreichen.
Ein Beispiel ist dieses schwarze Loch mit diesem Namen hier oben, das eine Nummer trägt. Nach dem Urknallmodell ist dieses schwarze Loch 630 Millionen Jahre alt. Man weiß jedoch nicht, wie es so schnell wachsen konnte, wenn man davon ausgeht, dass die Urknalltheorie richtig ist.
Das stellt ein Problem für die Urknalltheorie dar. Es gibt noch weitere Herausforderungen, aber schwarze Löcher werfen besonders schwierige Fragen auf. Sie stellen somit infrage, ob das Urknallmodell korrekt sein kann.
Als Christen glauben wir, dass nicht alle schwarzen Löcher durch den Kollaps eines Sternes entstanden sein müssen. Es ist möglich, dass Gott ein solches schwarzes Loch bereits mit dieser Masse erschaffen hat.
Für uns, die wir an eine Schöpfung glauben, stellt sich diese Frage daher nicht. Im Gegensatz dazu haben Anhänger der Urknalltheorie Schwierigkeiten zu erklären, wie solche schwarzen Löcher so schnell wachsen konnten.
Wie beobachtet man schwarze Löcher? Die ersten Beobachtungen basierten auf Röntgenstrahlung. Solche Bilder sieht man zum Beispiel hier oben. Im Zentrum ist eine sehr intensive Röntgenstrahlung zu erkennen, die nach außen hin abnimmt.
Wie diese Röntgenstrahlung entsteht, zeigt das untere Bild. Man vermutet, dass sich auf der rechten Seite ein schwarzes Loch befindet, direkt daneben ein Stern. Das schwarze Loch nimmt Gas von dem Stern auf. Wenn das Gas dem schwarzen Loch zu nahe kommt, wird es immer heißer, beginnt zu leuchten und sendet dabei auch Röntgenstrahlung aus. Dies ist eine Möglichkeit, Hinweise auf die Existenz schwarzer Löcher zu erhalten.
Bereits 1971 fand man erste Belege dafür, dass schwarze Löcher tatsächlich existieren müssen, da sich die Röntgenstrahlung nicht anders erklären ließ.
Heute kann man auch die Anziehungskraft eines schwarzen Lochs auf andere Objekte beobachten. Das wird hier erklärt: Auf der rechten Seite sieht man das Zentrum unseres Sonnensystems. Die farbigen Punkte, die blauen Scheiben, stellen Sterne dar. Man vermutet, dass sich an der Stelle, an der sich ein Sternsymbol befindet, ein schwarzes Loch befindet.
Diese Vermutung basiert darauf, dass man über Jahre hinweg die Bewegung dieser Sterne verfolgt hat. Die Aufnahme oben stammt aus dem Jahr 1995. Um die Animation zu starten, muss man umschalten. Wenn man das tut, sieht man, wie sich die Sterne im Laufe der Jahre bewegen. Sie bewegen sich auf elliptischen Bahnen, ähnlich wie Planeten um Sterne.
Besonders bei dem Stern mit der gelben Linie ist gut zu erkennen, wie er sich um einen bestimmten Punkt bewegt. Das zeigt, dass er von diesem Punkt angezogen wird und sich um ihn herum bewegt.
Diese Aufnahme entstand durch wiederholte Bilder dieser Region über 25 Jahre hinweg. Dabei konnte man feststellen, dass sich die Sterne bewegen. Daraus folgt, dass es an dieser Stelle ein Objekt geben muss, das diese Sterne anzieht – eben ein schwarzes Loch.
Jetzt kommen wir zu den Bildern von schwarzen Löchern. Das war eine große Sensation in den Jahren 2019 und 2022. Mittlerweile haben wir, glaube ich, zwei Bilder von schwarzen Löchern. Diese sind zwar noch recht unscharf, aber man erkennt auf ihnen Folgendes:
Im Zentrum sieht man eine dunkle Region. Das ist hier. Darum herum befindet sich eine Region mit leuchtendem Gas. Dieses leuchtende Gas wird vom schwarzen Loch angezogen. Im inneren Bereich, wo sich das schwarze Loch befindet, kommt kein Licht mehr zu uns. Deshalb erscheint diese Region auf den Aufnahmen dunkel.
Man konnte diese Bilder auswerten und hat festgestellt, dass sie sehr gut zu der Vorstellung passen, dass sich im Zentrum tatsächlich ein schwarzes Loch befinden muss. Auch hier im Zentrum muss also so ein schwarzes Loch vorhanden sein. Wir sehen, wie etwa hundert Jahre nachdem man zum ersten Mal über schwarze Löcher nachgedacht hat, es nun möglich ist, Bilder von solchen Objekten zu machen.
Diese Bilder sind zwar noch nicht sehr detailliert und noch unscharf, aber sie liefern doch eine optische Bestätigung, dass es diese schwarzen Löcher tatsächlich geben muss.
Das rechte Bild zeigt das schwarze Loch in unserer Milchstraße. Es ist verantwortlich für die Bewegung der Sterne, die wir gerade vorher gesehen haben.
An dieser Beobachtung und an diesem ersten Bild war auch ein gläubiger Physiker beteiligt. Das war Heino Falcke, der an einer niederländischen Universität lehrt. Er hat das Projekt geleitet, bei dem man die Aufnahmen von diesen schwarzen Löchern gemacht hat.
Interessant ist auch, dass er gläubiger Christ ist und als Laienprediger in der evangelischen Kirche tätig ist. Er hat zudem ein spannendes Buch zur Geschichte veröffentlicht, wie es zu diesem ersten Bild von einem schwarzen Loch kam. Das Buch heißt „Licht im Dunkeln“ und der Autor ist Heino Falcke.
In diesem Buch bekennt er sich auch zum Glauben an einen Schöpfergott. Ich fand es sehr positiv, dass er den Mut hatte, sich auch öffentlich dazu zu bekennen.
Ich habe hier einige positive Zitate aus seinem Buch mitgebracht. Er schreibt beispielsweise: „Ich denke, eine gänzlich gottlose Physik ist nicht möglich.“ Damit will er sagen, dass man ohne Gott nicht alles auch in der Wissenschaft erklären kann – so, wie wir das als Gläubige sehen.
Er hat auch gesagt: „Die Gravitationsgesetze sind real, weil ein Apfel fällt. Genauso ist Gott als erste Ursache real, weil die Welt entstanden ist.“ Unsere Welt ist also real, und es muss eine Ursache für unsere Schöpfung geben. Diese Ursache kann eigentlich nur Gott sein, auf den die physikalischen Gesetze ebenfalls zurückgehen.
Er schreibt außerdem: „Die Bibel zeugt von einem reichen Schatz an Namen, Begegnungen und Geschichten von und mit Gott.“ Dabei sagt er auch klar, dass die Bibel das Wort Gottes ist, aus dem wir mehr über Gott lernen können.
Allerdings gibt es auch einige merkwürdige Aussagen von ihm im Buch. Generell ist er jemand, der glaubt, dass das Universum alt ist, dass es den Urknall tatsächlich gab und dass sich vieles über lange Jahre, Milliarden von Jahren, auf natürliche Weise entwickelt hat. Das führt manchmal zu sehr fragwürdigen und merkwürdigen Aussagen.
Er hat nämlich einmal gesagt, dass Atombestandteile offensichtlich die Fähigkeit haben, dass daraus Personen entstehen können. Diese Aussage hat mich völlig irritiert. Wie kann man sagen, dass ein Atom schon in sich die Fähigkeit hat, dass daraus eine Person entstehen kann?
Er hat außerdem gesagt, Protonen erscheinen offensichtlich persönlichkeitsfähig, da sie einen Menschen bilden können. Scheinbar gelingt es der Physik, aus einem Urknall, etwas Materie und ein paar Naturgesetze Menschen hervorzubringen. Er stellt sich das doch recht einfach vor, aus meiner Sicht.
Ich glaube auch nicht, dass man Atomen irgendetwas zuschreiben kann, das auch nur annähernd einer Person nahekommt. Eine Person ist ja jemand, mit dem man sprechen kann, ein bewusstes Wesen. Eine Person hat auch immer eine Seele, eine immaterielle Komponente.
Er versucht anscheinend, diese Dinge schon in die Materie hineinzulegen, was ich sehr fragwürdig finde. Wie kann er auf die Idee kommen, dass Atome schon so etwas wie Personen seien?
Er ist auch überhaupt kein Freund der Vorstellung, dass das Universum erst vor kurzem durch Gott erschaffen worden sein könnte. Auf seinem Blog hat er einmal geschrieben: „Die Wahrscheinlichkeit, dass die Wissenschaft je aufzeigen wird, dass das Universum sechstausend Jahre alt ist, ist genau null.“ Dies war eine ungewöhnlich starke Aussage, aber er wollte wohl keine falschen Hoffnungen wecken.
Man sieht hier auch ein bisschen, wie er mit den Worten spielt. Er drückt eine Sicherheit aus, die er selbst gar nicht hat. Aus seiner Sicht ist das Urknallmodell das Richtige, aber so sicher kann er sich dann eben doch nicht sein.
Hier fände ich wirklich mehr Demut angebracht. Wir sollten nicht so Aussagen machen wie: „Es ist völlig unmöglich, dass das Universum sechstausend Jahre alt ist.“ Solche Sicherheiten kann uns die Wissenschaft nicht geben. Diese Sicherheit haben wir nur vom Wort Gottes.
Auch im Urknallmodell gibt es Schwierigkeiten, zum Beispiel mit den schweren schwarzen Löchern. Selbst dort versteht man nicht alles. Das sind Modelle, die man sich in der Wissenschaft macht. Aber wir haben nicht die Sicherheit, sagen zu können, dass es unbedingt so gewesen sein muss.
Deshalb ist Demut in Diskussionen wichtig – besonders, wenn wir mit Menschen sprechen, die andere Überzeugungen haben. Auch wir sollten demütig sein und sagen, dass wir von der Schöpfung her vielleicht nicht alles verstehen. Gleichzeitig sollten wir von anderen erwarten, dass sie ebenfalls eingestehen, dass die Wissenschaft uns nie eine letzte Sicherheit geben kann, welches Modell über die Herkunft des Universums richtig ist.
Ich glaube nicht, dass sich das Urknallmodell mit dem biblischen Schöpfungsbericht vereinbaren lässt. Heino Falcke lässt offen, wie er das zusammenbringen könnte.
Ich glaube, das Universum wurde erst vor kurzem von Gott erschaffen, auch wenn ich nicht alles genau verstehe. Dennoch möchte ich der Bibel höhere Priorität einräumen, weil wir ihren Autor kennen und wissen, dass er absolut zuverlässig ist.
Bei Gott haben wir diese hundertprozentige Sicherheit, die er uns geben kann. Die Wissenschaft wird uns nie etwas mit hundertprozentiger Sicherheit sagen können.
Sie merken, wir kommen nun mehr in einen Bereich, in dem wir uns auch Fragen stellen, was uns schwarze Löcher als Beispiele liefern können. Gerade in solchen Gesprächen, in denen es um Glaube und Wissenschaft geht.
Dazu möchte ich in meinem letzten Teil des Vortrags noch näher eingehen, besonders auf die Fragen, die ich zu Beginn bereits angesprochen habe. Eine Frage, die immer wieder gestellt wird, lautet: Kann der Mensch alles erforschen? Die Antwort darauf ist klar: Nein.
Das Innere von schwarzen Löchern können wir nicht erforschen, weil keine Strahlung zu uns herauskommt, die wir untersuchen könnten. Außerdem können wir nicht hineingehen, um es zu erforschen, denn dabei würden wir wie ein Spaghetti in die Länge gezogen werden. Das könnten wir nicht überleben.
Man sieht also, der Mensch kann nicht alles erforschen. Deshalb ist hier Demut angebracht. Man erkennt auch, dass Wissenschaftler an Dinge glauben, die sie wissenschaftlich nicht beweisen können. Sie glauben, dass es ein Inneres von schwarzen Löchern gibt, doch sie werden niemals in der Lage sein, das hundertprozentig zu beweisen. Wie es aussieht, was es ist, ob es überhaupt existiert – all das bleibt ungewiss.
Hier zeigt sich, dass es einen Glauben braucht, der die Wissenschaft ergänzt. Die Wissenschaft kann nicht alles erklären. Dieses Prinzip finden wir auch in der Bibel wieder: Die menschliche Erkenntnis ist begrenzt, und gerade der Sternenhimmel gilt dort als Beispiel dafür, dass sich nicht alles erforschen lässt.
Ich habe hierzu einen Vers aus Jeremia mitgebracht. Dort heißt es: So spricht der Herr: „Wenn man den Himmel oben messen könnte und den Grund der Erde unten erforschen, dann würde ich auch alle Nachkommen Israels verwerfen für all das, was sie getan haben, spricht der Herr.“ (Jeremia 31,37)
Wir wissen, dass es nicht möglich ist, dass Gott Israel verwerfen würde. Deshalb ist es auch nicht möglich, den Himmel oben oder den Grund der Erde – wir würden heute sagen das Erdinnere – vollständig zu erforschen.
Wir sehen also, dass dieser Gedanke schon in der Bibel vorhanden ist: Es lässt sich nicht alles erforschen. Und das Innere eines schwarzen Lochs ist ein sehr gutes Beispiel dafür.
Wir haben gesehen, dass die Existenz von schwarzen Löchern bereits Jahrzehnte im Voraus vorhergesagt werden konnte. In den letzten Jahren war es dann möglich, diese Objekte auch mit Bildern zu beobachten.
Wenn man sich überlegt, warum es möglich ist, durch Vergleiche vorherzusagen, was es in unserem Universum noch geben muss, erkennt man, dass dies an der Ordnung liegen muss, nach der Gott dieses Universum geschaffen hat. Er hat eine Ordnung in das Universum hineingelegt und uns die Fähigkeit gegeben, diese Ordnung zu verstehen. So konnte Einstein eine Theorie entwickeln, aus der andere dann ableiten konnten, dass es vermutlich auch so etwas wie schwarze Löcher geben muss.
Woher diese Ordnung stammt, kann die Wissenschaft nicht beantworten. Als Gläubige wissen wir jedoch, dass diese Ordnung, diese Naturgesetze, von einem Gesetzgeber kommen. Dieser Gesetzgeber ist der Gott, dem wir auch in der Bibel begegnen. Nur deshalb ist es möglich, Vorhersagen allein aus Gleichungen heraus zu machen, was es noch alles geben muss.
Das ist auch ein gutes Argument dafür, dass es einen Schöpfer geben muss. Denn aus wissenschaftlicher Sicht ist nicht klar, woher die Naturgesetze kommen und warum wir in einem ordentlichen Universum leben und nicht in einem chaotischen.
Ein passender Bibelvers, der zeigt, woher diese Ordnung kommt, nennt den Sternenhimmel und ruft sie auf: "Lobet ihn, ihr Himmel aller Himmel, und ihr Wasser über dem Himmel! Sie sollen den Namen des Herrn loben, denn durch sein Gebot wurden sie geschaffen. Er lässt sie bestehen für immer und ewig und gab ihnen eine Ordnung, die sie nicht überschreiten dürfen."
Weil es diese Ordnung gibt, können wir die Natur verstehen und Vorhersagen darüber machen, was es noch alles in unserem Universum geben kann.
Was wir bei dieser Forschung, zum Beispiel bei schwarzen Löchern, erkennen können, ist, dass Wissenschaft Zeit braucht. Es sind hundert Jahre vergangen von den ersten Gleichungen bis zum ersten Bild.
Auch in der Bibel werden wir dazu ermahnt, geduldig zu sein: „Wer geduldig ist, der ist weise; wer aber ungeduldig ist, offenbart seine Torheit.“ Dieser Punkt ist für uns besonders wichtig, auch in Bereichen, die für uns als Christen herausfordernd sind. Selbst wenn wir einmal keine gute Antwort haben, sind wir ermutigt, geduldig zu bleiben und weiter zu forschen.
Nur so können wir in Zukunft gute Antworten auf Fragen finden, die wir heute noch nicht beantworten können. Wer zu schnell aufgibt, zeigt keine Weisheit. Wir sind jedoch überzeugt, dass Gott uns, wenn wir gesund sind, noch mehr Weisheit schenken wird. So können wir auch schwierige Fragen, die heute noch offen sind, beantworten.
Eine spannende Frage ist: Kann die Zeit stehenbleiben? Wir haben gesehen, dass, wenn man von außen ein schwarzes Loch betrachtet, die Prozesse in dessen Nähe sehr langsam ablaufen.
Wir erkennen also, dass Zeit nicht etwas Absolutes ist, sondern vom Beobachter abhängig sein muss. Jemand nimmt einen Prozess als schnell wahr, ein anderer als langsam. Die spannende Frage ist dann: Vergeht die Zeit in der Nähe des schwarzen Lochs langsamer, oder laufen einfach die Prozesse langsamer ab?
Diese Frage kann die Physik nicht eindeutig beantworten; sie ist eher philosophischer Natur. Verändert sich die Zeit selbst, oder sind es die Uhren, die sich verändern? Das können wir letztlich nicht klären.
Ich denke nicht, dass Zeit absolut stehen bleiben kann, vielleicht kann sie sich annähern, aber nicht im absoluten Sinne.
Dass Zeit relativ ist, ist Ihnen vielleicht auch aus der Bibel bekannt. Dort heißt es: "Dieses eine aber sollt ihr nicht übersehen, Geliebte, dass ein Tag beim Herrn ist wie tausend Jahre und tausend Jahre wie ein Tag." (2. Petrus 3,8). Aus Sicht des Herrn erscheinen manche Dinge, die uns kurz vorkommen, als lang, und umgekehrt. Dinge, die uns lang erscheinen, sind aus seiner Sicht vielleicht gar nicht so lange.
Diese Relativität der Zeit gibt es tatsächlich. Man sieht sie auch bei schwarzen Löchern: Je nach Beobachter läuft ein Prozess dort schneller oder langsamer ab.
Das ist auch ein schwacher Vergleich dazu, wie Gott unser Universum sehen muss – Gott, der nicht an unsere Zeit gebunden ist.
Wir erkennen, wie groß der Schöpfer sein muss, der solche schwarzen Löcher erschaffen hat. Diese sind die schwersten und auch energiereichsten Objekte im Universum.
Wir wissen, dass Gott groß ist und ihm kein Ding unmöglich ist. Groß und wunderbar sind deine Werke, o Herr, Gott, du Allmächtiger. Das gilt in besonderer Weise auch für diese schwarzen Löcher. Sie sind wunderbar, was für uns vielleicht auch seltsam oder unverständlich bedeutet.
Diese schwarzen Löcher sind wahrscheinlich zu wunderbar, um sie wirklich vollständig verstehen zu können. Zudem sind sie auch wirklich groß. Ich habe ihnen das Gewicht der Sonne gezeigt, das unser Vorstellungsvermögen übersteigt.
Gibt es unendliche Dinge? Ein Beispiel dafür ist die Theorie von Einstein, seine Gravitationstheorie. Sie sagt voraus, dass es im Inneren eines schwarzen Lochs einen Punkt geben muss, an dem bestimmte Größen, wie zum Beispiel die Dichte, unendlich groß werden.
Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass es in unserem Universum tatsächlich unendliche Dinge gibt. Denn man weiß nicht, ob die Theorie von Einstein in diesem Bereich überhaupt noch gültig ist. Bisher haben wir in unserem Universum nichts entdeckt, das wirklich unendlich groß wäre.
Man kann sich natürlich auch die Frage stellen, wie wir als endliche Wesen überhaupt feststellen könnten, ob etwas unendlich ist. Als Christ bin ich dennoch immer wieder motiviert zu denken, dass es vielleicht tatsächlich Dinge in unserem Universum gibt, die unendlich sein könnten.
Zum Beispiel weiß man heute nicht, wie groß das Universum ist. Es könnte durchaus sein, dass das Universum unendlich groß ist. Ich finde das auch irgendwie passend für einen unendlichen Gott, dass er ein unendlich großes Universum erschaffen kann. Aber das sind Spekulationen. Wahrscheinlich können wir nie genau wissen, wie groß das Universum ist.
Die meisten Physiker gehen davon aus, dass es keine unendlichen Dinge in diesem Universum gibt. Doch wie andere gläubige Wissenschaftler bin ich manchmal motiviert zu denken, dass es vielleicht doch unendliche Dinge in unserem Universum geben könnte. Trotzdem ist das eine Frage, die wir nicht beantworten können.
Was wir hingegen aus der Bibel wissen, ist, dass Gott selbst unendlich ist. Er ist weder räumlich noch zeitlich begrenzt. Ihm ist nichts unmöglich, und er erforscht alle Dinge. Es heißt von ihm: "Du hast den Himmel und die Erde gemacht durch deine große Kraft und durch deinen ausgestreckten Arm; kein Ding ist dir unmöglich."
Von der Schöpfung wissen wir also nicht, ob es unendlich große Dinge gibt. Aber von unserem Gott dürfen wir wissen, dass er unendlich ist und dass ihm kein Ding zu schwierig ist zu verstehen – auch nicht die Dinge, die uns verborgen bleiben, wie etwa das Innere eines schwarzen Lochs.
Sollen wir uns vor schwarzen Löchern fürchten? Vor etwa 15 Jahren gab es dazu eine Diskussion in den Medien. In der Schweiz wurde ein Teilchenbeschleuniger in Betrieb genommen. Kurz vor dem Start kam die Frage auf, ob bei diesen Experimenten schwarze Löcher entstehen könnten, die dann zum Beispiel alles in sich hineinsaugen – auch unsere Erde – sodass die Menschheit aussterben würde. Diese Diskussion wurde damals geführt.
Heute wissen wir, dass diese Experimente nicht gefährlich für uns waren. Doch man sieht auch, dass Menschen, die nicht an einen Schöpfergott glauben, sich manchmal vor Dingen fürchten, vor denen wir uns als Christen nicht unbedingt fürchten müssen. Sie hatten Angst, die Welt könnte plötzlich untergehen.
Als Christen wissen wir, dass wir in Gottes Hand sind. Schon damals war bekannt, dass solche Prozesse, wie sie an diesem Beschleuniger stattfinden, auch sonst im Universum vorkommen. Es gab daher keinen Grund, sich vor solchen schwarzen Löchern zu fürchten.
Gefährlich könnte es nur werden, wenn sich in unserer Nähe ein schwarzes Loch befindet, das sehr aktiv ist. Im Zentrum der Milchstraße gibt es tatsächlich ein schwarzes Loch, doch es ist erstaunlich inaktiv und deshalb für uns ungefährlich. Das zeigt, wie wunderbar Gott geschaffen hat: Dieses schwarze Loch in unserer Milchstraße ist nicht so aktiv und wird für uns nicht gefährlich.
Nahegelegene aktive schwarze Löcher könnten für Leben gefährlich sein. Erstaunlicherweise gibt es in unserer Umgebung keine solchen aktiven schwarzen Löcher. Als Christen können wir das gut verstehen, denn wir wissen, dass Gott die Erde als Lebensraum für den Menschen erschaffen hat. Er hat es so eingerichtet, dass wir uns hier an einem sicheren Ort befinden.
In Jesaja heißt es zum Beispiel: „Denn so spricht der Herr, der den Himmel geschaffen hat. Er ist Gott, der die Erde bereitet und gemacht hat, er hat sie gegründet, er hat sie nicht geschaffen, dass sie leer sein soll, sondern sie bereitet, dass man auf ihr wohnen solle“ (Jesaja 45,18).
Deshalb brauchen wir uns auch nicht zu fürchten, dass die Natur uns plötzlich übermächtig wird oder dass die Erde und die Menschheit plötzlich aussterben könnten. Wir wissen, dass die Zeit auf dieser Erde einmal zu Ende gehen wird. Doch wir müssen uns davor nicht fürchten, weil wir eine Zukunftshoffnung haben, die über die Erde hinausgeht.
Das bringt uns zum letzten Punkt. Es gibt einige erstaunliche Parallelen zwischen der Hölle und schwarzen Löchern. Meine Aussage ist nicht, dass sich die Hölle in einem schwarzen Loch befindet – so will ich das nicht verstanden wissen. Aber Jesus Christus hat immer wieder Vergleiche benutzt, um die Hölle zu beschreiben.
Er hat zum Beispiel die Gehenna erwähnt, eine Abfallhalde außerhalb von Jerusalem, auf der ständig ein Feuer brannte. Die Hölle hat er mit einem solchen Ort verglichen. Ich denke, es gibt durchaus einige Parallelen zwischen der Hölle und den Eigenschaften schwarzer Löcher. Vielleicht würde Jesus heute einen Vergleich mit schwarzen Löchern ziehen, wenn er uns an die Realität der Hölle erinnern wollte.
Eine solche Parallele ist der Ereignishorizont. Er ist eine Grenze, die man nur in eine Richtung überschreiten kann. Man kann hineinkommen, aber niemals wieder heraus. Das ist genau wie bei der Hölle: Man kommt nur hinein, aber nicht mehr heraus. In Lukas wird dies als eine unüberwindbare Kluft beschrieben, die man nicht überwinden kann – ähnlich wie der Ereignishorizont, den man von innen nach außen nicht überschreiten kann. Ein schwarzes Loch ist also ein Ort, aus dem man nie mehr entkommt.
Wenn man nahe an ein schwarzes Loch herankommt, würde es als eine absolut schwarze Wand erscheinen. Man könnte nichts von ihm sehen. Das ist eine Parallele zur Hölle, die als dunkelste Finsternis beschrieben wird, beispielsweise im Judasbrief 13. Dort heißt es, die Hölle sei ein Ort der Finsternis. Schwarze Löcher sind ebenfalls Orte der Dunkelheit, so wie die Hölle.
Interessanterweise wird die Hölle manchmal auch als Feuersee beschrieben – ein Ort, an dem Feuer brennt. Das steht scheinbar im Widerspruch zur Finsternis, denn Feuer erzeugt ja Licht. Aber man sieht daran, dass es sich bei diesen Beschreibungen nur um Vergleiche handelt. Die Hölle wird wahrscheinlich ganz anders sein, als wir sie uns vorstellen können. Jesus hat immer wieder solche Vergleiche benutzt.
Auch der Feuersee, der mit Schwefel brennt, lässt sich mit der Hitze vergleichen, die im Umfeld schwarzer Löcher herrscht. Dort wird Strahlung hineingezogen und erzeugt extreme Hitze. Schwarze Löcher können vielleicht unendlich lange oder zumindest sehr lange existieren. Das ist auch eine Parallele zur Hölle, die als ewiges Feuer bezeichnet wird – ein Feuer, das niemals erlischt.
Und wenn man sich überlegt, wie die Zukunft des Universums in vielen Milliarden Jahren aussehen könnte, wenn die physikalischen Prozesse einfach so weiterlaufen wie heute, ergibt sich folgendes Bild: Die schwarzen Löcher würden alles in sich aufsaugen, die Sterne würden irgendwann nicht mehr brennen, und wir hätten ein vollkommen dunkles Universum vor uns.
Es wäre auch kalt, denn es gäbe keine Sterne mehr, kein Licht und keine Wärme. Dieses Zukunftsszenario beschreibt, wie sich das Universum weiterentwickeln würde, wenn Jesus nicht zurückkäme, um eine neue Erde und einen neuen Himmel zu erschaffen.
Wir sehen also: Wenn wir ohne Gott in dieser Welt leben, haben wir eine Zukunft vor uns, die dunkel, eintönig und kalt ist. Das steht im großen Gegensatz zur Hoffnung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, die als hell, abwechslungsreich und angenehm beschrieben werden.
So zeigt sich, wie der Glaube an einen Schöpfer, an einen Erlöser und Richter, der wiederkommen wird, uns ganz andere Zukunftsperspektiven geben kann als jemand, der denkt, das Universum sei alles, was existiert. Für diesen Menschen werden irgendwann die Sterne verlöschen und das Leben aussterben. Das kann ein bedrückendes Zukunftsszenario sein, auch wenn es erst in sehr weit entfernter Zeit Wirklichkeit wird.
Die Zukunft der Gläubigen hingegen ist etwas Schönes. Der neue Himmel und die neue Erde werden so beschrieben: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“
Das Negative, das uns hier beschäftigt, wird es in der neuen Schöpfung nicht mehr geben. Wenn wir unser Leben Jesus anvertrauen, garantiert er uns den Eintritt in diesen neuen Himmel.
Das ist der Abschluss meines Vortrags. Wir haben gesehen, dass Gott uns eine wunderbare Zukunft versprochen hat. Es ist keine dunkle, schwarze Zukunft, wie sie das Universum erleben würde, wenn alles so weiterliefe wie bisher.
Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Deshalb müssen wir uns nicht vor dem Weltuntergang fürchten. Auch vor einem starken Strahlungsausbruch oder einem schwarzen Loch brauchen wir keine Angst zu haben. Vielmehr sollen wir den fürchten, der all dies erschaffen hat. Wir wollen uns vor ihm demütigen und eingestehen, dass es vieles gibt, das wir nicht verstehen.
Im Vergleich zu Gott, dem Schöpfer, sind wir sehr klein. In dieser demütigen Haltung wollen wir die Forschung betreiben, die uns in dieser Schöpfung möglich ist.
Vielen Dank, damit komme ich zum Abschluss meines Vortrags. Im Anschluss haben Sie Gelegenheit, Fragen zu stellen.