Vielen Dank für die lieben Worte! Ich freue mich an dieser Bibelstunde, weil es heute modern ist, dass alle Versammlungen in Gottesdienste umfunktioniert werden.
Wenn man das Neue Testament betrachtet, kommt das Wort „Gottesdienst“ fast nie vor. Und wenn es vorkommt, bedeutet es, dass wir unsere Leiber hingeben sollen – das sei ein vernünftiger Gottesdienst. Oder dass man die Witwen und Weisen besucht – das sei ein schöner Gottesdienst.
Die Bibelstunde war für die Urgemeinde das Wichtigste. „Lasst das Wort von Christus reichlich in eurer Mitte wohnen“, und es ist so schön, dass Sie diese Gelegenheit hier nutzen.
Wir wollen beten: Herr, wir wollen Dein Wort verstehen, denn Du redest in Deinem Wort. Dein Wort ist voller Geist und Leben. Du erfüllst Dein Wort und sprichst in unser Innerstes hinein. Vielen Dank für die große Gabe Deines Wortes, auch für diese Städte des Eidlinger Mutterhauses, wo Deine Ehre wohnt. Amen!
Der Weg des leidenden Knechts als Gottes Plan
Wenn wir in diese Passionswoche hineingehen, heute am Palmsonntag, wollte ich diesen letzten Vers aus dem Ihnen sehr bekannten Kapitel Jesaja 53 zugrunde legen. Doch ich lese noch die zwei Verse davor.
Dort wird gesagt, dass der Jesusweg, der Knecht Gottes, der ins Leiden geht, Teil von Gottes Plan ist. Es ist der Plan, durch den er viele Menschen in der Welt gewinnen will. Das Kreuzesthema, der Gekreuzigte, ist das Attraktivste, was Christen den Nichtchristen bieten können.
Obwohl der erste Missionar Paulus bereits sagt, dass dies für viele eine Torheit oder ein Ärgernis ist – je nach Kulturhintergrund – ist es doch die Kraft Gottes, die selig macht. Dies geschieht allein durch die Verkündigung des Gekreuzigten.
Albert Knapp, der das Lied gerade gedichtet hat, war ein Literat. Er hatte eine herzliche Verbindung zu Lenau, dem ungarischen Schriftsteller, und gab eine Kulturzeitschrift heraus. Als er jedoch die Predigt von Ludwig Hofacker am Karfreitag hörte, wurde er tief berührt und dichtete dieses Lied.
Er durchbrach seine bisherigen Grenzen und sagte: „Ich will diesem Jesus gehören mit Leib und Seele.“ Er gab sein Leben als Schuldopfer hin, und es heißt, er wird Nachkommen haben (Jesaja 53,10). Außerdem wird er lange leben, und der Plan des Herrn wird durch seine Hand gelingen.
Was ist dieser Plan des Herrn? Es ist die Weltevangelisation. Dieser Plan gelingt durch den gekreuzigten Jesus. Weil seine Seele sich abgemüht hat, wird er das Licht schauen und die Fülle haben. Durch seine Erkenntnis wird er „mein Knecht, der Gerechte“ sein.
Dieser Titel ist ein Ehrenname, obwohl er zugleich der demütigste ist. Es gibt heute ja kaum noch Knechte, zum Beispiel bei der Arbeitsvermittlung in Böblingen. Doch dieser größte Ehrenname trägt die Ehre des ewigen himmlischen Vaters.
Wenn der Sohn den ehrenden Vater repräsentiert, überträgt sich dieser höchste Ehrenname auf ihn: „Er, mein Knecht, der Gerechte, wird den Vielen Gerechtigkeit schaffen, denn er trägt ihre Sünden“ (Jesaja 53,11-12).
Die Bedeutung des Kreuzes und der Palmsonntag
Und jetzt kommt dieser Vers zwölf: Darum will ich ihm die Vielen zur Beute geben, und er soll die Starken zum Raube haben, dafür, dass er sein Leben in den Tod gegeben hat und den Übeltätern gleichgerechnet ist. Er hat die Sünde der Vielen getragen und für die Übeltäter gebeten.
Es sei immer wieder ein lebendiger Palmsonntag für uns – der Einzug Jesu in Jerusalem. Die Leute sind begeistert! Sie reißen Zweige herunter. Darf man das überhaupt? Schließlich muss die Natur geschützt werden. Doch die Begeisterung für Jesus ist groß. Die Männer ziehen ihre Jacken aus und legen sie auf den Weg, um das Ganze wenigstens ein bisschen festlicher zu machen. Sie rufen begeistert: „Hosanna dem, der im Namen Gottes kommt!“
Das wünschen wir uns ja immer – eine Begeisterung für Jesus. Aber ich habe nirgendwo im Neuen Testament eine Aufforderung gefunden, Jesus zu feiern. Es ist schön, wenn man Jesus feiert, doch ich habe das nie aus dem Mund Jesu gehört. Denn es ist merkwürdig, dass all die, die Jesus gepriesen haben, nie erkannt haben, dass das Entscheidende in der Passionswoche erst noch kommt.
Wir müssen aufpassen, auch bei all unserem Lobpreis, dass wir wissen: Er muss sich bewähren als Jesus. Warum haben die damals gejubelt? Im Johannesevangelium steht, dass es wegen der Auferstehung von den Toten war. Ja, das ist schon beeindruckend, wenn ein Toter aus dem Grab herauskommt. Darum waren sie begeistert.
Aber noch viel größer als die Auferweckung Jesu von den Toten ist sein Sterben am Kreuz. Dieses Sterben am Kreuz ist so furchtbar, was er ausgehalten hat. Denken Sie daran: Er wurde ins Gesicht gespuckt. Haben Sie das schon einmal miterlebt? Unter die Übeltäter gerechnet zu werden – das regt einen auf. Schon wenn der Chef einen einmal ungerecht behandelt, ärgert man sich. Aber Jesus hat alles ertragen.
Das Leiden Jesu als Antwort auf das Böse in der Welt
Wir müssen gerade in diesen Tagen verstehen, in denen wir alle schockiert sind und sagen: Das kann doch nicht wahr sein, was sich dort in den südfranzösischen Alpen ereignet hat. Ein Mensch kann doch so etwas tun. In unserer Welt geschehen Grausamkeiten.
Wie viele Frauen und Kinder, besonders Christen in Syrien, werden von ISIS abgeschlachtet? Boko Haram tötet weit über zehntausend Menschen im Norden Nigerias. Was geschieht in dieser Welt an Grausamem – unter all den Dächern in Deutschland und auch in Ihrem Herzen?
Wenn Sie einmal mit den Augen des Heiligen Geistes in Ihre Seele hineinschauen könnten, dann würden Sie es nicht mehr aushalten. Jesus nennt das eine Mördergrube. Das Böse kommt nicht von außen, sondern alles kommt von innen heraus.
Deshalb ist es so großartig, dass Jesus, der ewige Gottessohn in vollendeter Reinheit und Gerechtigkeit, hinabsteigt in diese Tiefe. Das ist die Krönung, das Größte, was im Evangelium überhaupt vorkommt – größer noch als die Auferweckung der Toten. Der Sohn Gottes geht in vollkommener Reinheit hinab.
Sie können alle Astronomen fragen: Im ganzen riesigen Weltall gibt es keinen einzigen Planeten, auf dem solche Dinge passieren wie auf der Erde. Darum ist Jesus in diese Welt gekommen, in unser Fleisch und Blut, um das zu überwinden.
Die Überwindung des Leidens durch Jesus
Es kommt immer wieder vor, dass man in diesen Tagen sehr interessante Reden hört und Meinungen liest – auch in Kirchen oder in verschiedenen Blättern. Dabei wird oft gesagt, Jesus sei auch gescheitert im Leid. Für viele ist Jesus nur ein Mensch.
Bei uns ist das natürlich anders. Doch dann bleibt man oft stehen und denkt: Das sei sehr tröstlich. So wie jetzt, wenn man hört, wie furchtbar getroffene Eltern von Haltern und die Angehörigen der Opfer leiden. Man sagt, man könne nur noch schweigen. Wir Menschen finden keinen Trost.
Aber Jesus überwindet das Grauen dieser Welt – die Höllenmächte, den Tod und all das Schreckliche, was Menschen tun können. Er überwindet es.
Darum singen wir nachher noch das herrliche Lied von Fritz von Bodelschwing. Er hat es auf den Punkt gebracht. Auch wenn die Hölle lügen möchte, triumphiert Karfreitag. Jesus überwindet sie und nimmt dem Teufel alles Recht an unserem Leben weg. Der Teufel kann nichts mehr verklagen für die, die in Christus Jesus sind.
Schweigen müssen nun die Feinde vor dem Sieg von Golgatha. Die begnadigte Gemeinde sagt zu Christi wegen: Ja, ja, wir danken deinen Schmerzen, ja, wir preisen deine Treue, ja, wir dienen dir von Herzen, ja, du machst einst alles neu.
Die persönliche Annahme des Opfers Jesu
Haben Sie es begriffen? Jesus, du bist für mich ans Kreuz gegangen. Es ging nicht anders!
Ich habe viele Menschen getroffen und auch von meinen Kollegen sowie in Versammlungen gehört, dass manche sagen: „Wegen mir hat Jesus nicht sterben müssen.“ Gibt es einen skandalöseren Satz als diesen? Solche Aussagen kommen vom Fernsehen, aus Talkrunden und von manchen anderen. Aber dass sich das auch bei uns einschleicht, ist besonders bedenklich.
Ohne Jesus am Kreuz gibt es keine Rettung. Das sehen wir an all den Übeln in unserer Welt. Wo glauben Sie denn, dass Waffen die Terroristen überwinden könnten? Schon die Politiker sagen, dass all die, die aus dem ISIS-Kampf zurückkehren, überall Zeitbomben sein werden. Wie sie ihre neuen Feuer entfachen, zeigt, wie gefährlich die Lage ist. Wir leben in einer Welt, die uns Angst und Bang macht.
Neulich sagte einer meiner Brüder: „Ich wache nachts immer auf.“ Er hat schon ein bisschen Gehprobleme, wie es viele ältere Menschen haben. Er sagte: „Und dann habe ich Angst – was wird aus mir? Rollstuhl? Pflegeheim?“
Nein! Schau auf den gekreuzigten Jesus. Es gibt keinen anderen Mittelpunkt deines Glaubens als ihn. Er hat sein Leben für dich gegeben. Jetzt sollte er uns mit sich alles schenken. Du bist in seiner Hand – bist du in seiner Hand? Gehörst du ihm? Das ist die wichtigste Frage.
Wenn jemand Christ wird, geht es immer nur um diesen Punkt: um den fröhlichen Punkt, dass ich ihm gehören darf. Ich bin sein, sprich dein Amen darauf.
Darum ist für mich der Karfreitag der Triumph. An Ostern wird sichtbar, was Jesus am Karfreitag für uns erworben hat. Deshalb ist das gar nichts Trauriges. Sie dürfen fröhlich durch die Karwoche gehen.
Gerade Fritz von Bodelschwingh erzählt in einer seiner Predigten, wie ein so krankes Kind zu ihm sagte: „Ich wünsche dir einen fröhlichen Karfreitag.“ Er dachte erst, das geht doch gar nicht. Aber das Kind hatte Recht.
Ein krankes Kind hat es begriffen: einen fröhlichen Karfreitag, weil Jesus für mich alles besiegt hat – bis zum letzten Rest. Und wenn es nur auf so ein Tüpfelchen von mir noch ankäme, wäre ich verloren. Das wäre die einzige Unsicherheit.
Es ist ausschließlich ganz allein seine Gnade, die gratis und umsonst für mich gegeben ist.
Die Bedeutung des Kreuzes als Zeichen der Überwindung
Und es ist so schön, dass die Christen von Anfang an gerade dieses Kreuz angenommen haben. Dieses Kreuz, das heute viele als schrecklich empfinden. Es heißt, es dürfe nicht mehr in den Schulzimmern hängen. Die Grünen nennen es einen erbärmlichen sterbenden Leichnam.
Doch gerade in diesem Kreuz ist die Überwindung allen menschlichen Elends. Wir können das begreifen.
Wenn wir einmal vor Jesus stehen und ihn in seiner Schönheit sehen, dann wissen wir, dass er noch die Wundmale von der Dornenkrone trägt. Diese Wundmale sind die größten Königszeichen von Jesus.
Wir beten das Lamm an, das Lamm, das geschlachtet wurde. Es ist würdig, Kraft und Reichtum, Weisheit, Stärke, Ehre, Preis und Lob zu empfangen.
Wir freuen uns darauf und wissen, dass Jesus der Sieger ist. Die Hölle ist entmachtet, und der Teufel hat kein Recht mehr über uns – alles wegen Jesus.
Darum ist es auch so schön, die sieghafte Bedeutung des Kreuzes zu sehen. Das wollen wir wiederentdecken und betonen.
Die Bedeutung der Bibellese und der Heilige Geist
Ich profitiere ja immer davon und möchte Ihnen einfach einen Tipp geben. Ich lese sehr viel, habe eine große Bibliothek und bin froh, dass wir in unserer kleinen Wohnung seitens meiner Frau die Möglichkeit hatten, ganz viele Bücher mitnehmen zu können.
Das Beste ist: In den vergangenen Jahrhunderten wurde schon vieles gesagt, und wir können immer nur aus dieser Quelle trinken. Dort steht alles schon drin.
Gerade Herr Fritz von Bodelschwing, von dem es auch Predigten gibt, die er in der Zionskirche in Bethel gehalten hat, sagt: Nur einer hat am Karfreitag wirklich begriffen, was dort geschieht.
Maria, die Mutter Jesu, hat es nicht begriffen. Maria Magdalena hat es nicht begriffen. Johannes hat es nicht begriffen, Petrus hat es nicht begriffen. Die anderen flohen, und die übrigen erst recht nicht. Sie sagten: "Steig runter vom Kreuz! Wenn du etwas kannst, dann mach doch ein Wunder!" Die Soldaten haben um sein Gewand gewürfelt. Keiner hat es begriffen.
Aber einer hat es doch begriffen: Der, der neben Jesus hing. Das war ein Gauner, wahrscheinlich ein Mörder, der Menschenblut vergossen hatte – grausam! Viel, viel schlimmer als alle anderen.
Doch eines hat er begriffen: Dieser Jesus kann auf ewig selig machen.
Und wenn du im Glauben nichts begriffen hast – ich meine, man muss im Glauben gar nicht viel begreifen. Manche können sich ja auch zu Tode studieren. Aber wissen Sie, das müssen Sie begreifen: Jesus kann dir die Tür zum Himmel allein umsonst öffnen, gratis aus Gnade, sonst gar nicht.
Deshalb hat der Gauner Jesus angerufen: "Herr, denke an mich, wenn du in dein Reich kommst."
Und Sie müssen das genauso entdecken. Darum fangen Sie am ersten Tag der Karwoche damit an, dass Jesus Sie in seine Raubbeute nimmt – immer dieses tolle Bild, dass Sie eine Beute von Jesus werden. Ich gehöre zu ihm, und mich hat er auch geholt.
Beispiele aus der Missionsgeschichte als Ermutigung
Er hat mich wie Albert Knapp getroffen, der bei Ludwig Hofacker ebenfalls tief berührt war. Dort hat ja Metaxas gesprochen, und ich freue mich sehr auf das tolle Buch, das er über Wilberforce geschrieben hat.
In diesem Buch ist auch die Passage von John Newton enthalten. Newton hatte in Olney eine Gemeinde, in der Wilberforce seinen Kampf gegen die Sklaverei führte. Dort war auch William Cowper, von dem ich Ihnen schon einmal erzählt habe. Vielleicht erinnern Sie sich: Er war ein Jurist, doch von Depressionen geplagt.
Viele Männer leiden unter Depressionen. In den letzten Jahren ist ihre Zahl um 30 Prozent gestiegen. Wenn der arme Pilot seine psychischen Probleme gemeldet hätte, hätte er seinen Job verloren. Er befand sich in einem schrecklichen Dilemma, und viele Männer erleben Ähnliches. In unserer Gesellschaft darf man nie sagen: „Ich bin schwach.“
Cowper war so schwach, dass er mehrere Selbstmordversuche unternahm, obwohl er ein Jesusjünger war. Kein gesunder Mensch sollte über Schwermut urteilen. Ich weiß das aus der Seelsorge: Man muss nur dabei bleiben und aushalten.
Cowper war sogar in einer Nervenklinik, was auch in Metaxas’ Buch erwähnt wird. Ein gläubiger Arzt erklärte ihm, dass es Monate dauere, bis eine Besserung eintritt. Dann kam ein wunderbarer Moment: Im Garten fand er ein Neues Testament wieder.
Daraufhin dichtete er:
„Es floss für mich das teure Blut, das glaube und fasse ich, es macht auch meinen Schaden gut.“
Schon damals sagte er: „Für jeden Gottesdienst machst du mir jetzt einen Song.“ Diese Lieder werden in der englischen Kirche bis heute gesungen. Wir singen sie leider kaum noch. Es ist ein Bontrauenslied über das heilige Blut – das hat Cowper in seiner tiefsten Schwermut entdeckt.
Ich möchte Ihnen mit Ihrem Leid und allem, was Sie durchmachen, sagen: Das ist eine Ermutigung und Hoffnung. Mögen Sie in allem Leid das Größte entdecken, was wir sagen können.
Ach, wie schwer war es immer, wenn ich Kinder beerdigen musste. Das kann ich nicht begreifen. Was will man da machen? In solchen Momenten bleibt uns nur, von Jesus zu sprechen, der in seiner Liebe niemanden fallen lässt, der ihn sucht.
Die Größe des gekreuzigten Jesus
Und deshalb mein erster Punkt: Der gekreuzigte Jesus ist wunderbar groß, ja, so wunderbar groß.
Das stimmt überhaupt nicht, wenn die Leute ihn nur bemitleiden und sagen: „Ach, wie muss er leiden!“ Das ist typisch für die Passionszeit, in der man keine helle Kleidung tragen darf – was für manche Sitten es gibt! Aber das ist alles nicht wichtig.
Die Größe von Jesus wird im Passionsgeschehen deutlich. Jesus hat sich auch ausdrücklich dagegen gewehrt, dass wir Mitleid mit ihm haben. „Ach, du hast so leiden müssen“ – das hat er verboten. Als die Leute Jesus sahen, wie er das schwere Kreuz auf dem Rücken trug, haben sie in Jerusalem am Passionstag, am Karfreitag, geweint.
Doch Jesus hat nicht über sich geweint, sondern über uns. „Weint über euch“, sagte er. Unsere Lage ist so verheerend, wir haben keine Hoffnung. Ohne Erlöser gibt es keine Rettung.
Ich wundere mich immer wieder, warum heute so lässig und salopp darüber gesprochen wird. Viele formelle Christen oder Ungläubige sagen: „Ich habe keine Angst vor dem Tod.“ Dabei haben sie vergessen, dass es ein Gericht und eine Verdammnis gibt. Deshalb muss man sein Leben in Ordnung bringen.
Was steht in der Bibel? „Das ganze Haupt ist krank, wo soll ich noch hinschlagen? Es ist alles voller Eiterbeulen und Stinke im Himmel, dein Leben und Leben.“
Und das ist so wunderbar: Jesus holt Beute durch seine Kreuzesbotschaft.
In der Mission wissen Sie, dass ich das immer wieder betone: In der ganzen Missionsgeschichte war es immer der gekreuzigte Jesus, der die Menschen gezogen hat.
Wir meinen oft, wir müssten vielleicht so auftreten wie Thomas Gottschalk oder wie all diese lustigen Unterhalter, die auch Banalitäten erzählen. Zum Beispiel: „Heute Nacht wurde die Zeit umgestellt“, um bei den Leuten anzukommen.
Ich bitte Sie immer: Führen Sie die Leute zum Mittelpunkt des Evangeliums! Führen Sie die Leute dorthin, wo das Größte geschieht. Verstehen kann das sowieso niemand. Das hat noch niemand verstehen können ohne die Erleuchtung durch den Heiligen Geist.
Der Heilige Geist ist nicht da für ekstatische Erlebnisse, sondern zum Aufdecken der Sünde. Wir kennen unsere Sünde nicht einmal, bis der Heilige Geist sie beleuchtet.
Und wenn sie einmal beleuchtet ist, dann bekommen wir keinen Frieden mehr – erst im Blut von Jesus, in seiner Versöhnung, die für uns geschehen ist.
Zinzendorf und die Bedeutung des Gekreuzigten
Kirchengeschichte ist immer wichtig. Zinzendorf wurde oft verspottet und verlacht, obwohl er einer der genialsten Menschen seiner Zeit war. Sogar umfangreiche Biografien über ihn sind erschienen.
Er durfte über zehn Jahre lang nicht mehr zurück nach Sachsen, weil August der Starke ihm die Rückkehr in seinen Fürstensitz verweigerte. Während dieser Zeit wurde er gedemütigt und von Theologen bis heute verlacht. Dabei war er einer der genialsten Theologen seiner Epoche. Schon zu seiner Zeit schrieb er: In unserer Zeit gibt es viel Frömmigkeit, aber wenn jemand vom Gekreuzigten spricht, ist das ganz im Sinne der Herrnhuter. Denn Zinzendorf legte großen Wert auf dieses Thema.
Es ist schön, wenn man diese Gedanken entdeckt. Er hatte gewissermaßen den „Tick“, denn er kam immer wieder auf den Gekreuzigten zurück. Für ihn gab es nichts anderes als dieses Kreuz, das die Mächte der Welt entmachtet und im Triumph besiegt. So heißt es doch im Epheserbrief: Die ganze Finsterniswelt hat Jesus gefangen geführt, das Gefängnis weggenommen und eine Befreiung sowie Rettung geschaffen (Epheser 4,8).
Als Zinzendorfs Stab war er einer der ersten Missionspioniere der Neuzeit. Trotz kümmerlicher Arbeit und vieler Schwierigkeiten gingen seine Gedanken bis nach China, Grönland und Labrador. Überall wollte er die Botschaft verbreiten.
Mit sechzig Jahren ist er gestorben. Auf seinem Sterbebett sagte er zu seinen Freunden: „Habt ihr am Anfang gedacht, dass der Heiland so vieles tun würde an den zerstreuten Kindern Gottes und unter den Heiden? Welch formidable Karawane steht schon um das Lamm herum!“
Die weltweite Missionsbewegung als Erfüllung des Herrnplans
Aus unserer Ökonomie, aus unserer Wirtschaft. Ach, die große Beute!
Sie wissen, dass ich immer fasziniert bin, dass eine solche Beute in der Weltmission in zweitausend Jahren Christengeschichte nie so groß war wie heute.
Ich traf vor ein paar Wochen bei der Konferenz der Hilfsaktion Märtyrerkirche in Braunfels den iranischen Pastor aus Ludwigsburg. Er erzählte mir, dass er gerade aus Teheran kommt. In jedem Monat bekehren sich in Teheran 5000 Muslime zu Jesus.
Überall wird man angesprochen: „Kannst du mich taufen? Ich will nichts mehr mit dem Islam des Terrors zu tun haben. Ich will Frieden und Liebe haben, und Jesus ist der Einzige, der mir Frieden geben kann.“
Ein Wachstum der Gemeinden um 90 Prozent, nicht durch irgendwelche Mätzchen, Attraktionen, neue Werbung oder ein neues Logo, sondern im Evangelium von Jesus. Er wird vielen zur Beute werden.
Dass sich viele Millionen in China bekehren, wo es ja 130 Millionen Christen im Sozialismus gibt – das ist bemerkenswert. Sozial ist doch das Thema, aber Jesus ist wichtiger. Den Frieden, den nur er geben kann, gibt es auch in Algerien. Dort berichten Menschen von ihren Erfahrungen, gerade im Islam und Buddhismus.
Acit Fernando erzählt von Sri Lanka, wo Evangelisten durchs Land gehen. Diese Botschaft muss den Menschen erzählt und bekannt gemacht werden.
Mission in entlegenen Gebieten und die Kraft des Glaubens
Es war in der letzten Woche in der Zeitung: Vanuatu, wo der große Wirbelsturm mit über 300 Stundenkilometern im Pazifik wütete. Aber was ist Vanuatu eigentlich?
Wissen Sie, im letzten Jahrhundert wussten das alle Sonntagsschulkinder in England. Denn sie hatten für die Mission in Vanuatu gespendet. Vanuatu besteht aus 82 Inseln im Pazifik. Dort lebten früher Kannibalen. Sie aßen gern Menschenfleisch, weil es sonst kaum etwas anderes gab – nur Ratten. Die Menschen aßen dann Rattenfleisch und wollten so tun, als seien sie Kannibalen.
Das war grausam. Wenn der Häuptling krank war, mussten drei Frauen sterben. So war es in diesen Kulturen, in der Finsternis dieser Welt. Und James Cook, der die Inseln entdeckte, wurde von den Kannibalen gefressen.
Dann kam der Erste, John Williams. Mit zwölf Missionsbooten wurden alle gefangen genommen. Die englischen Marineboote, die später kamen, konnten nur noch die Knochen einsammeln.
Später kam John Patton. Es gibt heute noch Lebensbeschreibungen von ihm. Für uns junge Leute sind das Bilder, die uns viel sagen. John Patton unternahm eine einjährige Reise im Jahr 1839. Spötter gaben ihm den Spitznamen „der König der Kannibalen“.
Er sagte: „Ich bin gar nicht mutig von Haus aus, aber wenn ich weiß, dass ich in Lebensgefahr bin, lege ich meine schwache Hand in die starke Hand des Gekreuzigten. Dann bin ich mutig.“ Seine Frau starb nach einem Jahr Ehe, und das neugeborene Kind an Malaria. Trotzdem sagte er: „Aber sicher ist man unter der bergenden Hand unseres Herrn.“
Sehen Sie, das ist die Beute, die Jesus macht. Er allein kann auf ewig selig machen. Sie müssen das immer wieder lesen, wie das durch die Jahrhunderte hindurchging. Er würde die Starken zum Raube haben.
Das dürfen Sie erleben, wenn Sie ein Zeuge Jesu sind. In der Bibel steht nirgendwo, wie genau Sie das machen sollen. Jesus wollte nur, dass Sie Zeuge sind. Ein Zeuge sagt, was er weiß. Wie es dann weitergeht, ist Sache unseres Herrn.
Darum wollen wir auch nichts manipulieren. Er wird die Starken zum Raube haben und sie holen. Ich habe nur noch die große Sehnsucht, dass auch in unserem Land einige dieser Spötter, Verächter und Jesusleugner von Jesus überwunden werden – durch das schlichte Zeugnis einiger gläubiger Christen, die einfach sagen: „Es ist doch so, Jesus lebt.“ So geht das immer.
Jesus ist so wunderbar. Er würde die Starken zum Raube haben. Jesus ist so stark, dass es keine Macht der Welt gibt, die sein Evangelium aufhalten kann.
Die Notwendigkeit des Leidens Jesu für unsere Rettung
Das Zweite Für uns ist das bitter nötig: das Leiden von Jesus. Ja, für uns ist das bitter nötig.
Normalerweise haben wir ein anderes Empfinden, besonders wenn wir alle so gute Christen sind und sagen: „Ich bin ein guter Christ.“ Das ist schon ein merkwürdiges Wort, ein guter Christ. Denn ein guter Christ kennt sein Verderben. Und weißt du, das glauben die Jungbekehrten gar nicht, dass es mit dem Alter noch viel schlimmer wird. Mit jedem Jahr deines Glaubens siehst du mehr dein Verderben in dir.
Die Alten im Altenheim, lass sie doch nicht allein, sie vergehen fast. Sie sehen Dinge aus der Vergangenheit ihres Lebens, die sie getan haben, und merken plötzlich, wie dunkel ihr Leben ist.
Wir wissen es doch bei uns selbst, welche Macht die Finsternis in unserem Leben hat. Darum ist es so wichtig, dass Jesus hinuntergeht.
Jetzt darf ich mal ganz praktisch sagen: Es sitzt hier in dieser herrlichen Halle niemand, der nicht eine ganze Menge schmutziger Dinge in seinem Leben hat – ganz gleich, ob das ein hauptamtlicher Diener, Diakon, Mutter, Vater oder Kind ist. Wir können ja gar nicht darüber reden. Die Bibel spricht dauernd davon, bei David, bei Mose, bei Petrus, überall.
Jesus ist nun gekommen, er ist dein Bruder geworden, dein Bruder. Weißt du, dass er dich sucht und sagt: Ich will es jetzt wegnehmen? Die Karwoche ist dazu da, dass du frei wirst. Nicht nur ein bisschen, sondern ganz. Den Streit, die Ehespannung, die Sache mit der Schwiegermutter – was es auch ist, die schmutzigen Dinge deines Lebens, unrechtes Geld – Jesus will sie lösen, und er kann es.
Da steht ja: Darum hat er die Sünde der Vielen getragen. Darum ist er hinuntergegangen in dieses Elend. Das war nötig für mich.
Mich hat es immer wieder so gepackt, wenn ich die Passionsgeschichte im Lukasevangelium lese. Wenn es dann plötzlich heißt, dass die Hohenpriester und ein Scherge Jesus lästern, und Jesus’ Lippen sich bewegen.
Jetzt denke ich: Was würden wir in der Todesqual tun? Wir würden um Hilfe schreien oder um Linderung der Schmerzen bitten. Aber Jesus hat nur eines bewegt in der Sterbestunde: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Die wichtigste Sache deines Lebens ist, dass alles, alles im Blut Jesu bereinigt, vergeben und weggenommen ist. Wir brauchen das gar nicht alles wieder aufzuwärmen und zu sagen: Herr, du weißt, dass ich die Liebe habe, ich möchte nur noch durch dein Blut gerecht werden.
Das ist so schön: Er ist der, der die Gerechtigkeit wirkt, und den Vielen wird er Gerechtigkeit schaffen. Wir sind alle ungerechte Leute, fiese Leute, schuftige Leute mit bösen Gedanken. Aber er macht uns gerecht. Er zieht uns die Kleider der Gerechtigkeit an – ein großes Wunder ist das.
Und er hat für die Übeltäter gebetet. Das gibt es doch nicht! Für die Schurken, für die, die ihn gehöhnt und beleidigt haben, hat er gesagt: „Vater, rechne es ihnen nicht zu.“ Denn das hat Jesus gewusst: Es ist etwas ganz, ganz Furchtbares, wenn man mit unvergebener Sünde stirbt. Ganz furchtbar.
Vielleicht hast du eine Lösung? Ich habe im Evangelium keine gefunden für den Fall, dass jemand ohne Vergebung seiner Schuld stirbt. Ich habe nie gelesen, dass es im Nachhinein noch irgendeine große Entlastung gibt. Das steht schon in der Bibel: Wir müssen das heute begreifen, heute, solange man seine Stimme hört. „So verstockt eure Herzen nicht.“
Die wunderbare Sache der Karwoche ist nur eine Sache: Evangelisierung der Welt, Buße und Umkehr, dass ich Jesus gehöre – mit Leib und Seele.
Wir können das nur staunend vernehmen, wie Jesus auch für Petrus gebetet hat, damit sein Glaube nicht aufhört. Es war ja schier vorbei. Er hat Jesus aus Dummheit verlangt – das war so blöd. Diese Frau am Herd, bei dem Feuer, fragt ihn: „Und du warst mit Jesus? Ich will damit nichts zu tun haben.“ Und Jesus sagt nicht zu ihm: „Petrus, versprich mir das, mach ab morgen alles besser, reiß dich zusammen oder schreib ein Statut.“ Nein, er wird nur eins gefragt: „Simon, Petrus, hast du mich lieb?“
Liebe Freunde, der Glaube ist so einfach. Und da sind auch gar nicht viele Artikel: Hast du Jesus lieb? Das erkennt man nur, wie es der eine Bandit erlebt hat, wie Bodelschwing sagt: Nur Leute, die ihre Sünde kennen, erkennen auch Golgatha. Die wissen, dass sie eine Lösung brauchen. Und die kann nur dort gegeben sein, wo er mir alles weggenommen hat.
Die Einzigartigkeit des Evangeliums angesichts des Leids
Und noch das Letzte: Das, was Jesus erlitten hat, soll nicht vergeben sein. Tatsächlich ist das Evangelium von Jesus das Einzige, was man auch angesichts dieser scheußlichen Gräuel in dieser Welt sagen kann.
Jeder, der versucht, diese schrecklichen Ereignisse zu erklären und zu sagen, das ist eben so, macht sich nur zum Schwätzer. Über all das Schreckliche, über diese Opfer dürfen Sie wissen: Die Liebe von Jesus können Sie nur am Kreuz ablesen und nicht an Ihrem Puls. Nur dort erkennen Sie, was Jesus für Sie getan hat, damit Sie erlöst sind, damit Sie ein Kind der Ewigkeit sind und damit sich die Tür öffnet.
Die Glaubenden haben das immer so empfunden und gesagt: „Wenn ich nur dich habe, dann kann sogar Leib und Seele verschmachten.“ Das ist so überwältigend groß. Wer Gemeinschaft mit Jesus hat, ist auch mitten im Leid geborgen.
Es gibt tolle Lieder dazu – schade, dass sie heute außer Mode sind. Ich singe sie dauernd: Kreuz, Gottvertrauen, Kreuz und Trost im schwersten Leid. Ein Lied von Paul Gerhardt heißt: „Wenn ja, wo alles weggerissen wird, alles mir weggenommen sein.“ Es spielt doch gar keine Rolle, wenn ich nur Christus bei mir habe.
Auch im Psalm 73, der in unserer Jahreslosung enthalten ist, heißt es: „Wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde.“ Dann habe ich doch alles in dir und das, was er mir schenkt, was er mit mir macht.
Die Bedeutung der großen Väter des Glaubens und der täglichen Bibellese
Ich habe nicht nur die Predigt von Bodelschwing gelesen, sondern auch vieles von Spörzen zu unserer heutigen Vorbereitung. Doch eines habe ich auch noch gelesen: Ludwig Hofacker. Es ist meine Regel, an jedem Tag eine Predigt der großen Väter des Glaubens zu lesen, sei es Krumacher oder Hofacker.
Gerade am ersten Advent fand ich bei Hofacker eine sehr interessante Stelle zum Einzug Jesu in Jerusalem. Warum sind die Leute nicht weitergekommen bei ihrem Jubeln für Jesus? Warum haben sie das Wesentliche nicht begriffen? Hofacker sagt: „Sie, dein König kommt zu dir“, doch ihre Herzen blieben verschlossen.
Er erklärt weiter: Unsere Herzen sind von vielen Dingen besetzt, die wir haben wollen – die Ehre, die Macht, der Beruf, die Familie fordern uns. Wir sind mit all den weltlichen Dingen so beschäftigt. Dann sagt er etwas sehr Interessantes: Die Christen haben einen ganz besonderen Götzen. Das sind die Gaben, die ihnen Jesus gegeben hat, auch die geistlichen Gaben.
Und nun spielen sie immer damit, was sie für Gott tun wollen. Doch Gott will das gar nicht. Er will sich selbst schenken. Er gibt ihnen den Heiland, und diesen sollen sie in ihr Herz aufnehmen. Die Christen reden ständig von ihren Werken und vergessen dabei, dass sie Jesus aufnehmen müssen. Er muss in ihrem Herzen wohnen. Die Sünder brauchen ihn ganz dringend und nötig.
Das ist gerade jetzt wichtig, in einer Zeit, in der wir so gleichförmig geworden sind. In der Zeitschrift idea stand letzte Woche, dass bei einem Jugendkongress jemand gesagt haben soll, man solle die Bibel nicht zum Götzen machen, sondern Jesus verehren.
Wissen Sie, was Martin Luther dazu gesagt hat? Schon damals sagten die Schwärmer Ähnliches: Wenn du mit deinen Gedanken um Jesus kreist, kommst du nie wirklich zu Jesus. Du bleibst immer in deiner Ecke. Du musst das Wort hören, du musst das Wort lesen, und Christus kommt im Wort zu dir.
Ohne tägliche Bibellese kann man keine Gemeinschaft mit Jesus haben. Nein, nein, nein! Die Bibel wird bei uns nicht zum Götzen. Im Gegenteil: Unser Ich, unser frommes Ich wird zum Götzen. Und das kann nur vom Wort Gottes zertrümmert und zerschlagen werden – dem Wort Gottes, das schärfer ist als ein zweischneidiges Schwert und unser Herz aufdeckt.
Das fehlt heute: Buße, Umkehr, Christus aufnehmen, ihm mit Leib und Seele gehören. Deshalb war es Jesus so wichtig, dass wir das ergreifen. Das ist das eine Ziel, das sich durch alle Seiten der Bibel zieht. Im Neuen Testament klingt das an, dass ich ihm glaube und ihm gehöre.
Bewährte Passionslieder und die Bedeutung des Kreuzes in der Predigt
Es gibt so schöne Passionslieder. Wenn Sie diese in diesen Tagen singen, werden Sie reich beschenkt.
Dein Kampf ist unser Sieg. Die alten Lieder sind gerade die bewährten. Man sagt oft, das sei doch alt. Ja, was? Das Alte ist immer gut. Ich bin auch alt. Meinen Sie, das sei schlecht?
Aber das ganz Alte, das in Jahrhunderten bewährt und gesund geblieben ist: Dein Kampf ist unser Sieg, dein Tod ist unser Leben. In deinen Banden ist uns die Freiheit gegeben, dein Kreuz ist unser Trost, die Wunden unser Heil, dein Blut das Lösegeld, und die Armen sind der Teil.
Meine Oma, die Mutter von Wilhelm Busch, ist ganz früh Witwe geworden. Jahrzehnte lang blieb sie Witwe. Aber sie hat uns Kindern, ihren Enkeln, schon mitgegeben: Eine Predigt, in der nicht der Gekreuzigte vorkommt, ist für mich keine Predigt.
Sie hat oben die Hülbe gelebt und ihre Gastfreundschaft praktiziert. Tragen Sie das in Ihre Hauskreise hinein, damit wir nicht über Belanglosigkeiten sprechen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Leben dorthin kommt, und helfen Sie mit, dass Jesus in unseren Tagen auch in unserem Land wieder eine große Beute machen kann.
Dafür wollen wir beim Pfingstjugendtreffen beten: dass dieses Thema im Mittelpunkt steht und dass es nicht der stolze Mensch ist, sondern der erneuerte Mensch durch Jesus.
Die große Beute in der Ewigkeit und der Lobpreis des Lammes
Und wo kommt das noch in der Bibel vor mit der großen Beute? In Offenbarung 7 heißt es: „Ich sah eine Schar, die niemand zählen konnte.“ Es sind Menschen aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen, die in der Ewigkeit vor dem Thron und vor dem Lamm stehen.
Das Lamm ist in der Bibel immer das Symbol für den gekreuzigten Jesus, den triumphierenden Gekreuzigten. Dieses Bild kannten die Menschen aus dem Passafest. Dort wurde ein Lamm gegessen, was für die Kinder so populär war wie bei uns der Weihnachtsbaum. Jedes Jahr wurde das Passalamm gegessen, auch für die Kinder war es ein wichtiges Symbol.
Jesus wird als das Lamm dargestellt, das für uns geopfert wurde – noch viel mehr als das Passalamm. Die Menschen, die vor dem Thron stehen, sind mit weißen Kleidern bekleidet und halten Palmzweige in ihren Händen. Sie rufen mit lauter Stimme: „Das Heil ist bei dem, der auf dem Thron sitzt, unserem Gott, und bei dem Lamm.“
Und dabei sein, das müssen Sie unbedingt.
Schlussgebet und Bitte um Geistliche Stärkung
Wir wollen noch beten: Herr, lass deine Todespein an mir nicht vergeblich sein, damit ich nicht darüber schweige und selbst verwerflich werde.
Lass uns in diesen Tagen die Gerechtigkeit ergreifen, das neue Leben in dir, dem auferstandenen Herrn, der machtvoll unser Leben durchwirken will.
Vielen Dank, dass wir dein Wort haben, dass dein Wort so klar ist und dass dein Geist uns alles hell und verständlich macht.
Wir bitten dich auch jetzt für die Menschen, die aufgewühlt sind, dass sie durchdringen und den einzigen Trost finden, den unsere leidende und hoffnungslose Welt hat: dich, den Heiler der Welt, den Retter.
Gib du auch Seelsorgern, die davon reden, und Zeugen, die das tun, die Kraft und den Mut. Und gebrauche auch uns.
Wir bitten auch für die Menschen, die heute in der Verfolgung der Nationen durch schwere Not gehen.
Wir bitten dich auch für die Muslime, die dich annehmen, dass sie wachsen in der Erkenntnis, zunehmen und dass du ihr Leben reich machst.
Vielen Dank, Herr, für dein Wort, das wahr ist und nicht trügt. Amen.
