Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Die Brüder hatten viel Mitleid mit mir, da sie mir das schönste Thema gegeben haben. Das hätte vermutlich jeder von Ihnen gerne gehabt. Ich habe das auch bei verschiedenen Bemerkungen herausgehört.
Ihr habt ja auch bei meinem Vorredner gemerkt, dass er zunächst nicht ganz glücklich war – zumindest habe ich ihn so verstanden. Persönlich bin ich jedoch sehr, sehr glücklich darüber, dass er das übernommen hat. Außerdem finde ich es sehr hilfreich, was wir gehört haben.
Am Ende, „Das Unheil nimmt seinen Lauf“, konnte er es sich doch nicht verkneifen, deutlich zu machen, dass es eben nicht das letzte Wort ist. Er hat mit dem herrlichen Blick in die Zukunft geschlossen, und ich finde das sehr, sehr schön. Das sollten wir immer wieder tun.
Die Verheißung im Garten Eden und die Rolle der Schlange
Das ist auch der Grund, warum wir jetzt noch einmal auf den Bibeltext zurückgreifen. Wir haben ja eben schon aus Kapitel 4 gehört. Jetzt schauen wir jedoch noch einmal in Kapitel 3 hinein und nehmen das Wort auf, das der Herr zur Schlange sagt, in Vers: „Und ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau, zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.“
Wenn wir uns die Begebenheit anschauen, finde ich es sehr interessant, dass der Teufel dort ebenfalls präsent ist. Dies wird ja nicht unmittelbar nach dem Sündenfall gesagt, sondern erst am Abend, als Adam und Eva zur Rechenschaft gezogen werden. Wir haben davon gehört und ich denke, wir haben auch verstanden, wer dort im Garten Eden die Hauptverantwortung trug.
Am Abend ist die Schlange, obwohl sie nicht ausdrücklich genannt wird, ebenfalls dabei. Wenn wir die Heilige Schrift daraufhin untersuchen, stellen wir sehr häufig fest, dass sich der Teufel hinter Menschen versteckt. Er ist eigentlich die graue Eminenz, die vieles steuert oder versucht, immer wieder Opposition gegen Gott zu wecken. Doch Gott zieht den Satan immer wieder zur Rechenschaft und macht deutlich, dass er letztendlich selbst für seine Taten büßen muss, auch wenn er immer wieder versucht, die Schuld auf andere abzuwälzen.
Mir ist übrigens aufgefallen, dass die Schlange keine Antwort mehr hat. Sie hat niemanden mehr, auf den sie die Schuld weiter abwälzen kann. Denn er, der Teufel, ist der Vater der Lüge und der Ursprung der Sünde. Die Schlange schweigt. Vorher war sie sehr beredt, stellte Fragen und gab Antworten in ihrem Sinne, um das erste Menschenpaar gegen Gott aufzuhetzen. Sie ließ sie an der Liebe Gottes zweifeln, was am Ende zur Ursünde führte – dem Ungehorsam, der aus dem Zweifel an der Liebe Gottes resultiert.
Doch hier bleibt die Schlange stumm und überlässt es uns, darüber nachzudenken, was Gott hier am Anfang in Aussicht stellt.
Trost und Zuversicht angesichts der Zukunft
Ich finde hier zunächst einige Dinge, die uns im Hinblick auf die Zukunft sehr trösten können. Wir haben von Roland gehört, dass er davon überzeugt ist – und viele von uns teilen diese Überzeugung –, dass die Zeiten auch für uns schwieriger werden. Wie weit wir noch in wirkliche Folgen kommen, wissen wir nicht. Das hängt jedoch etwas davon ab, wann der Herr wiederkommt.
Möglich ist es, dass wir in der Missionsarbeit heute auf vielen Gebieten in vielen Ländern Verfolgung erleben. Es gibt etliche Märtyrer auch in unserer Reihe, und wir werden ständig damit konfrontiert. Hier in Deutschland sieht die Lage noch völlig anders aus. Obwohl auch hier – das wäre ein anderes Thema – habt ihr vielleicht von Robert Goerner gehört: Manche stehen heute schon unter Druck, wenn sie versuchen, mit aller Entschiedenheit und ohne Kompromisse dem Herrn zu folgen.
Was ich sehr tröstlich finde, ist, dass Gott seinem Widersacher von Anfang an sagen kann, was er vorhat. So ist Gott. Als die Engländer mittels eines Juden – das ist auch wieder göttliche Ironie, wenn man das so sagen darf – den deutschen Geheimcode knackten, haben die Engländer natürlich nicht Hitler und seinen Genossen mitgeteilt, dass sie den Geheimcode kannten. Das haben sie für sich behalten, um die Pläne der deutschen Wehrmacht entsprechend durchkreuzen zu können.
Gott hingegen hat es nicht nötig, einen Geheimcode für sich zu behalten. Er teilt dem Teufel und jedem, der es wissen will, deutlich mit, was er für Pläne hat. Niemand ist dazu in der Lage, auch der Teufel nicht, die Pläne Gottes zu durchkreuzen.
Der Ursprung des Antisemitismus und die Geschichte des Widerstands gegen Gott
Hier haben wir den Anfang des weltweiten Antisemitismus. Wenn das unser Hauptthema wäre, könnten wir deutlich nachweisen, wie sich dieser entwickelt hat. Das gehört jedoch nicht zu meinem Thema. Hier beginnt es.
Von diesem Punkt an können wir beobachten, wie der Teufel im Laufe der Geschichte versucht, Menschen gegen Gott aufzuhetzen. Besonders richtet sich sein Hass gegen das Volk, das Gott sich erwählt hat – aus dem der Messias kommen würde. Dies wird uns sukzessiv im Wort Gottes über die Jahrhunderte und Jahrtausende aufgezeigt.
Ich möchte uns gleich noch einmal dieses wunderbare Thema vorstellen: Wie der Teufel immer wieder mitbekommt, woher der Verheißungsträger kommen wird. Die Verheißung bricht durch, und der Teufel versucht, dieses Volk auszurotten und jeden zu verfolgen, der Anzeichen trägt, vielleicht sogar der Verheißungsträger zu sein.
Gott kann das zulassen. Auch im Hinblick auf unsere Zukunft weiß der Teufel sehr genau Bescheid. Er kennt, was die Bibel über die Zukunft der Gemeinde, Israels, der Völker und auch über seine eigene Zukunft sagt.
In Offenbarung 12 lesen wir, dass der Teufel, wenn er aus dem Himmel geworfen wird – derzeit hat er noch Zugang als Verkläger der Brüder –, eines Tages, nämlich in der Mitte der letzten Danielswoche, aus dem Himmel geworfen wird. Dann hat er große Wut, weil er weiß, dass er nur wenig Zeit hat.
Er weiß ganz genau, wie viel Zeit ihm bleibt: genau dreieinhalb Jahre. Heute weiß er das nicht, weil wir nicht wissen, wann Jesus wiederkommt und wann die letzte Jahrwoche beginnt. Aber wenn die letzte Jahrwoche beginnt, ist alles genau festgelegt – ein Ereignis folgt dem anderen.
Das ist auch der Grund, warum viele Christen davon überzeugt sind, dass Jesus vorher wiederkommt, weil er überraschend wiederkommt. Niemand kann den Zeitpunkt berechnen. Wir wollen alle jederzeit bereit sein, dass er wiederkommt.
Für uns ist jetzt wichtig zu wissen: Dem Teufel wird das angekündigt. Eines Tages bekommt er die Quittung für das, was er hier verbrochen hat. Der Erlöser wird kommen, der Schlangentöter, der ihm den Kopf zertritt.
Der Teufel wird dem Erlöser zwar Schaden zufügen, aber das ist nicht endgültig und nicht entscheidend. Die Verse sagen, dass der Kopf zermalmt wird. Heute kämpfen wir gegen einen besiegten Feind – das sollten wir wissen.
Die endgültige Befreiung durch Christus
Wir haben gerade von dem Buch von Roland Antolster gehört, das sich mit der Befreiungstanz beschäftigt und wie endgültig diese Befreiung für wiedergeborene Christen ist. Dabei wurde betont, dass wir keine Angst haben müssen, jemals wieder besessen zu werden. Zwar können wir belastet und belästigt werden, aber nicht mehr besessen.
Der Teufel ist auf dem Rückzug. Er versucht noch, möglichen Unheil anzurichten, aber der Herr behält den Sieg. Ich möchte noch einmal betonen, dass Gott dem Teufel von Anfang an deutlich machen kann, dass er keine Macht mehr über uns hat.
Im Buch wird außerdem etwas erwähnt, das darüber hinausgeht. Die Frau war dabei, und auch Adam hat die Ankündigung des Erlösers mitgehört. Es wird hier noch nicht gesagt, wann genau der Erlöser kommen wird. Auch aus welchem Volk er stammen wird, wird zu diesem Zeitpunkt noch nicht genannt. Das wird sich im Laufe der Geschichte entwickeln.
Wir werden das gleich noch hören. Viele von uns wissen bereits von der Erfüllung der Prophezeiungen des Alten Testaments. Die Offenbarung Gottes ergänzt sich ständig und wird immer vollständiger. Das Bild wird immer klarer: Wer der Erlöser sein wird, wie er sein wird, wann er kommen wird, wo er erscheinen wird und so weiter. All das ist in den Worten Gottes vorgezeichnet, damit diejenigen, die zu seiner Zeit leben, erkennen können, dass er es sein muss. Es gibt keinen Irrtum.
Die biblische Linie des Erlösers und die Erfüllung der Prophezeiungen
Genau wie die Propheten und vor allen Dingen auch David, der am meisten über den Messias mitzuteilen hat, haben sie beschrieben: Er muss es sein, Jesus von Nazareth.
Als Nathanael sagt: „Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen?“, wusste er offensichtlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass der Herr in Bethlehem geboren wurde. Doch er erkannte sehr schnell, dass Jesus der Messias ist, und begriff es rasch.
Ich bin überzeugt, dass auch der Hauptmann, der zum Glauben kam am Kreuz, etwas davon wusste. Woher wusste er von dem Reich des Herrn? „Gedenke meiner, wenn du in deinem Reich kommst“ – woher kannte er diese Worte?
Trotz all des Bösen, das er verbrochen hatte, kannte er die Bibel, das Alte Testament. In dem Moment, als er Jesus begegnete, wurden ihm die Augen geöffnet. Er musste erkennen, dass Jesus der Messias ist. Wahrscheinlich hat er Jesaja 53, Psalm 22, Psalm 69, Psalm 88, Klagelieder 3 und andere Stellen plötzlich verstanden.
Der leidende Messias hängt neben mir, aber dieser leidende Messias wird eines Tages als der König der Könige wiederkommen in seinem Reich. Aus dem Alten Testament hat er sicherlich auch begriffen, dass dieser Messias voller Erbarmen ist.
Woher fasste er den Mut, ihn zu bitten, sich seiner zu erbarmen? Das ist der Glaube, von dem in Hebräer 11,6 gesprochen wird: Wer Gott naht, muss glauben, dass er ist, und glauben, dass er denen, die ihn suchen, ein Belohner sein wird.
Es geht um den Glauben an die Gnade, an die Barmherzigkeit und an die Güte Gottes. Wir haben das von den Brüdern schon gehört, und ich muss sagen, ich habe es wirklich genossen, immer wieder zu hören, dass es nicht nur um Gericht geht – in Verbindung mit der Gerichtsankündigung und der Ausführung des Gerichts, das bei Adam ja sehr lange dauerte, über 900 Jahre, die er noch leben sollte –, sondern dass gleichzeitig die Gnade damit verbunden ist.
Gericht und Gnade im Alten Testament als Wegweiser zum Messias
Im Laufe des Alten Testaments werden wir feststellen, dass immer neue Einsichten und Hinweise hinzukommen. Das Bild des Messias wird zunehmend deutlicher und stärker in den Mittelpunkt gerückt. Häufig folgt auf ein Gericht ein weiteres Gericht, aber zugleich keimt die Hoffnung auf. Das Gericht ist nicht das Ende, denn die Gnade bricht durch.
So beginnt es: Er wird kommen. Doch wie soll das im Einzelnen geschehen? Die Generationen kommen und gehen. Etwa im vierten Jahrtausend, so wird es grob geschätzt, wird diese Verheißung im Garten Eden ausgesprochen. Danach wird das Menschenpaar aus dem Garten Eden verbannt. Der erste geborene Mensch wird zum Mörder, wie wir eben gehört haben.
In diesen ersten Kapiteln finden wir ein ganzes Menschheitsprogramm: den Kampf zwischen denen, die dem Herrn gehören und sich nach ihm ausrichten, deren Gottesdienst von ihm her gestaltet wird – nicht eigenwillig, wie es in meiner Übersetzung heißt „tun wie kein“ – und denen, die meinen, Gott nach ihren eigenen Vorstellungen suchen und verehren zu können.
Dieser Kampf durchzieht das gesamte Alte Testament, zieht sich bis ins Neue Testament hinein und reicht bis in unsere Tage. Immer wieder erleben wir, wie Menschen, die dem Herrn vertrauen, sehr schwere Zeiten durchmachen. Dann wird die Erinnerung an den Herrn wach: Damals im Alten Testament hieß es, er wird kommen. Für uns heute gilt: Er ist gekommen und wird auch noch einmal wiederkommen.
Wir werden sehen, wie er ist, wie Johannes es sagt. Wir werden in sein Bild gestaltet. Im Neuen Testament spüren wir diese Kräftigung des Glaubens, diesen Trost und diese Zuversicht sehr stark. Sie hängen zum einen daran, was geschehen ist, was Gott uns in der Wiedergeburt geschenkt hat. Zum anderen daran, was noch geschehen wird.
Wir haben ein Ziel. Wir sind nicht ziellos in die Geschichte gestellt. Es ist nicht alles absurd, wie ein berühmter Franzose behauptet hat und dafür sogar den Nobelpreis erhalten hat – für diese „großartige“ Erkenntnis. Stattdessen haben wir ein Ziel, und das Ziel heißt Jesus Christus. An ihm steht und hängt alles.
Die Zeitspanne bis zum nächsten Hinweis auf den Erlöser
Es vergehen tatsächlich eintausendvierhundert Jahre, bis wir einen weiteren Hinweis auf den Erlöser finden. In der Zwischenzeit gab es ein Ereignis, das man aus dem Neuen Testament durchaus so deuten kann, dass es nur möglich war, weil der Erlöser kommen würde. Dieses Ereignis ist die Entrückung des Henoch.
Das ist eine großartige Geschichte, über die wir nachdenken können. Wir haben jetzt genug Zeit, um zu betrachten, wo dies berichtet wird und ab wann Henoch gläubig wurde beziehungsweise mit Gott wandelte. Es ist nicht so, dass Henoch von seiner Geburt an mit Gott wandelte. Vielmehr begann sein Wandel mit Gott, als der erste Junge geboren wurde.
Die erste Geburt, die Henoch erlebte, machte ihn zu einem gottesfürchtigen Menschen. Dieses Wunder der natürlichen Geburt überwältigte ihn so sehr, dass er von da an mit Gott wandelte. Es heißt, er wandelte dreihundert Jahre mit Gott, und dann war er nicht mehr, denn Gott nahm ihn hinweg.
Dieses Ereignis können wir natürlich in Verbindung mit dem Neuen Testament sehen, ebenso wie die Entrückung der Gemeinde. Alles ist möglich, weil einer bereits vor uns entrückt wurde – zu Gott und zu seinem Thron.
Wir wissen offenbar, dass die Zahl zwölf für unseren Herrn Jesus Christus steht.
Gericht durch die Sintflut und die Fortsetzung der Verheißungslinie
Ein deutlicher Hinweis findet sich, nachdem ein furchtbares Gericht die Menschheit getroffen hat. Dieses Gericht dient im Neuen Testament dazu, klarzumachen, dass in der Endzeit viele Menschen leider vergessen haben, dass Gott schon einmal gewarnt hat.
Schon 120 Jahre bevor das Gericht kam, gab es eine Warnung an die Menschheit. Das wäre auch eine Antwort für den älteren Bruder, der gestern danach gefragt hat und auf die wir damals nicht eingegangen sind. Gott warnte die Menschheit bereits damals, Noah baute die Arche, und dann wurde die Menschheit vernichtet. Nur Noah und seine Familie wurden gerettet.
Dieses furchtbare Gericht zeigt uns, wie es weitergehen soll. Danach folgt die Geschichte von Noah, der etwas zu viel Wein trinkt. Vielleicht hatten die Menschen damals noch keine Erfahrung mit den Wirkungen von Alkohol, was durchaus möglich ist. Dann sehen wir, wie Ham sich verhält. Als Folge dieses Fehlverhaltens spricht Noah eine Prophezeiung aus, die wir in 1. Mose 9,25 finden: „Verflucht sei Kanaan, ein Knecht der Knechte sei er seinen Brüdern!“
Weiter heißt es dort: „Gepriesen sei der Herr, der Gott Sems, und Kanaan sei sein Knecht. Weiten Raum schaffe Gott dem Japheth, und er wohne in den Zelten Sems, und Kanaan sei sein Knecht.“
Vor dem Hintergrund des Neuen Testaments und der weiteren Entwicklung sehen wir hier, dass Sem die größte Verheißung erhält. Dies gilt sowohl im Hinblick auf Ham als auch auf Japheth, der ebenfalls eine schöne Verheißung bekommt, aber in den Zelten Sems wohnen soll. Das ist ein wichtiger Hinweis: Die Linie Sems steht unter dem Segen Gottes. Hier wird Gott in besonderer Weise als „der Herr“ bezeichnet, Gott der Herr – darum geht es.
Das ist das Entscheidende. Ich habe mich sehr über den Schluss unseres Bruders Wolfgang Nesvogel gefreut. Nach seinem Dienst am Wort machte er in den letzten zwei, drei Minuten sehr deutlich, was uns all das nützt, wenn es unser Leben nicht verändert.
Er betonte, dass wir unseren Blick für die Nöte unserer Mitmenschen öffnen müssen, die noch dem Verderben entgegenwanken. So heißt es in Sprüche 24,11: „Rette die, die zum Tode geschleppt werden, und halte zurück die, die zum Schlachthof geführt werden!“
Das soll auch das Ergebnis einer solchen Konferenz sein: Dass wir uns neu überwältigt fühlen von der Liebe des Herrn. Wie entscheidend das rechte Motiv ist, hörten wir gerade von meinem Vorredner. Doch überwältigt von der Liebe des Herrn wollen wir wieder neu den Blick für die Verlorenen gewinnen und versuchen, sie zu retten – das heißt, sie zu Jesus zu führen.
Die Zeit vor der Sintflut und die Warnung Gottes
Hier haben wir den nächsten Hinweis, doch es dauerte tausendvierhundert Jahre. Das muss man sich einmal vorstellen. Offensichtlich hat das Gros der Menschheit nicht mehr darauf gewartet.
Wir leben heute in einer Zeit, in der die Zustände sehr ähnlich sind wie vor der Flut. Gottes Wort sagt, dass das Gericht kommt. Wenn es kommt und die Langmut Gottes zu Ende ist, dann geschieht es ohne Erbarmen.
Später spricht 2. Petrus 3 von der Endzeit. Dort ist von den Kindern gläubiger Eltern die Rede. Das macht diese Sache so aktuell. Ebenso beschreibt 2. Timotheus 3 die Namenschristenheit, die eine Form der Gottseligkeit hat, deren Kraft aber erlischt. Diese Menschen berufen sich auf Christus, sind aber keine echten Christen.
Wenn von Kindern gläubiger Eltern die Rede ist, bezieht sich 2. Petrus 3 darauf, dass die Väter entschlafen sind. Entschlafen können nur Gläubige; dieser Ausdruck wird nie für Ungläubige verwendet. Sie wissen um die Hoffnung und haben offensichtlich auch gehört, dass Jesus wiederkommt. Dennoch sagen sie, es bleibe alles beim Alten und es habe sich nichts geändert.
Dann folgt der Beweis mit der Sintflut, um zu zeigen, dass die Evolutionslehre nicht richtig ist. Eine der Säulen der Evolutionslehre besagt, dass sich immer alles nach denselben Prinzipien ereignet hat. Petrus sagt aber vor der Sintflut etwas anderes.
Es ist beeindruckend, wie uns dies schon vor zweitausend Jahren mitgeteilt wurde!
Gottes Neuanfang mit Noah und die Linie der Verheißung
Das Warten auf den Erlöser war offensichtlich in Vergessenheit geraten. Nun greift Gott ein, aber nicht bei der großen Masse. Diese ist dem Verderben geweiht, hat sich von Gott losgesagt. Gott beginnt einen Neuanfang mit Noah und seiner Familie. Dabei macht er deutlich: Einer von den dreien ist derjenige, durch den die Verheißungslinie weitergeht.
Es dauert wieder einige Zeit, diesmal nicht ganz so lange, aber immerhin noch fünfhundert Jahre. So spärlich sind am Anfang die Hinweise auf den Erlöser. Vielleicht haben die Menschen gedacht, ob Gott das vergessen hat. Er hat doch einmal so etwas verheißen – wie sieht es damit aus?
Dann ruft Gott einen Mann aus Mesopotamien, dem Gebiet des heutigen Irak. Dieser ältere Mann dient noch den Götzen, aber Gott kennt ihn. Später sagt Gott: Ich weiß, dass er seinen Kindern nach ihm befehlen wird, in den Wegen des Herrn zu wandeln. Das ist übrigens ein sehr interessanter Hinweis im Hinblick auf unsere Erziehung, den ich hier nicht weiter ausführen möchte.
Gott ruft diesen Mann heraus und führt ihn über Haran, eine Zwischenstation, ins gelobte Land. Der Mann vertraut Gott, weiß nicht, wohin Gott ihn führt, aber irgendwie hat er erkannt: Das ist der allein wahre Gott.
Dann wird uns die Geschichte Abrahams geschildert, die wir alle kennen. Ich bin immer wieder fasziniert, wie Gott mit diesem Mann umgeht, der auch einige Niederlagen einstecken muss. Was seine Frau betrifft, hat man den Eindruck, dass es nicht die glücklichste Ehe ist. Zumindest gab es ab und zu Ereignisse, die uns etwas eigenartig vorkommen.
Doch am Ende wird alles gut.
Gottes Offenbarung an Abraham und die Segensverheißung
Etwa im Jahre 2100 vor Christi Geburt, tausend einhundert Jahre nach dem Sündenfall, spricht Gott zu Abraham in Verbindung mit einem Gericht. Es geht um Sodom und Gomorra. Gott besucht Abraham – wir kennen diese Begebenheit mit den drei Personen, wobei der in der Mitte der Herr ist. Die beiden Engel sind bereits unterwegs nach Gomorra, nach Sodom, während Gott bei Abraham stehen bleibt. Er sagt Folgendes in 1. Mose 18,17: „Der Herr aber sprach bei sich: Sollte ich vor Abraham verbergen, was ich tun will?“
Ach, ihr Lieben, hier haben wir ein ganz entscheidendes Prinzip, das auch uns motivieren sollte. Für gottesfürchtige Menschen öffnet der Herr den Horizont. Wir erhalten den Durchblick, weil wir den Aufblick zu unserem Herrn haben und den Ausblick auf die Zukunft. Wer diese dreifache Blickrichtung besitzt, kann die Ereignisse unserer Zeit wesentlich besser einordnen als Menschen, die Gott nicht kennen und nichts von ihm wissen wollen.
Sollte ich vor Abraham verbergen? Was hat Gott im Himmel mit diesem alten Mann zu tun? Ein Mann, der ihm vertraut, trotz aller Schwächen, die er hatte. Von ihm konnte Gott eines Tages erst in 1. Mose 22 das größte Opfer verlangen, das er je von einem Menschen gefordert hat. Und ich möchte es nochmals betonen: Gott wusste im Voraus, dass dieser alte Knabe nicht versagen würde. Deshalb brachte er ihn so lange in seine Schule, bis Abraham so weit war, dass Gott wusste: Jetzt wird er diese höchste Prüfung bestehen, der je ein Mensch unterzogen wurde. Er wird nicht versagen, und er wird auch nicht verzagen.
Wir haben einen wunderbaren Gott. Und jetzt weist er Abraham in seine Pläne ein. Das finden wir später auch bei David, dem Mann nach dem Herzen Gottes. Darüber werden wir noch genauer nachsehen, warum David überhaupt als Mann nach dem Herzen Gottes bezeichnet wird. Dort werden wir oft entdecken, wie David immer wieder gebraucht wird, um auf den Messias hinzuweisen – auf seinen Herrn, der aus seiner Familie und Nachkommenschaft als Mensch kommen würde.
Gottesfürchtigen öffnet der Herr die Augen und gibt ihnen die Kraft, in seiner Stärke voranzugehen. Das haben wir eben auch gehört: Der Herr wirkt in uns das, was wir aus eigener Kraft nicht können. In seiner Kraft gehen wir voller Mut und Zuversicht dem Ziel entgegen.
Was sagt Gott hier im nächsten Vers? Abraham soll zu einer großen und mächtigen Nation werden. In ihm sollen alle Nationen der Erde gesegnet werden. Das wird später im Galaterbrief erklärt, denn aus seinem Samen – hier ist sowohl von der Einzelperson als auch von der Mehrzahl die Rede – können alle gesegnet werden, wenn sie sich in dem einen finden, der den Segen bringt. Der Segen reicht aus für alle.
Abraham befindet sich in der Segenslinie. Er selbst hatte viele Nachkommen, aber nur diese Linie von Abraham wird ausgesucht. Der Kreis wird immer enger. Der Erlöser wird nicht von den Germanen stammen, den Nachkommen Japhets, oder von den Arianern und anderen, die sich teilweise für sehr wichtig hielten. Nein, er kommt von Abraham, diesem Mann, der Gott vertraute und durch Gottes wunderbares Eingreifen einen Nachkommen bekam.
Die Entscheidung über die Verheißungslinie bei Abraham
Wir gehen einige Jahre weiter, zu 1. Mose 21,12. Dort wird zuvor von Problemen mit Ismael in der Familie berichtet. Wir wissen, woher diese Probleme stammen: Sie sind eine Folge von Abrahams Fehlentscheidung, nach Ägypten zu gehen. Daraus entstand die Beziehung mit der Ägypterin Hagar, und daraus wiederum Ismael.
Isaak ist mittlerweile geboren, doch Ismael ist der Ältere. Nun sagt Gott zu Abraham: Führe Ismael weg, denn er ist hinderlich in meinem Ratschluss. Ich möchte das so ausdrücken: Isaak ist der Erbe. Der Sohn dieser Magd soll nicht mit meinem Sohn Isaak Erbe werden.
Es heißt weiter: Dieses Wort war sehr übel in Abrams Augen, um seines Sohnes willen. Doch Gott sprach zu Abram: Lass es nicht übel sein in deinen Augen wegen des Jungen und wegen deiner Magd. Höre auf alles, was Hagar zu dir sagt. Denn nach Isaak soll dir die Nachkommenschaft genannt werden. Es gibt kein Vertun.
Der Konflikt zwischen den Arabern und Israel ist hier vorprogrammiert; hier liegt seine Ursache. Für viele von uns ist das nicht unbekannt. Gott macht jedoch deutlich, dass er Ismael in gewisser Weise segnet. Es ist wunderbar, dies zu sehen, wenn man die Geschichte weiterverfolgt.
Aber wenn es um die Verheißungslinie geht, die Verheißung durchbricht, dann geschieht dies nicht über Ismael, sondern über Isaak. Er ist der Erbe, von Gott ausersehen.
Jakobs Segen und die Linie des Messias
Nun, wir wissen, wie es weitergeht. Wir überspringen einige Kapitel und gelangen zum Ende des ersten Buchs Mose. Dort liegt ein alter Mann auf seinem Sterbebett, in Kapitel 49. Vermutlich saß er zunächst, doch am Ende legte er sich hin (1. Mose 49). Er spricht einen Segen über seine Söhne aus.
Es gibt kaum ein herrlicheres Ende als das von Jakob, diesem listigen Menschen, den Gott so verändert hat. Ich sage mir immer: Wenn Gott das bei Jakob erreicht hat, dann müsste er es eigentlich auch bei uns schaffen. Dieses Ende eröffnet Jakob den Blick in die Zukunft, und jedem seiner Söhne wird etwas verheißen.
Dann steht es in Vers 10: „Nicht weicht das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen, bis dass der Schilo kommt; ihm wird der Gehorsam der Völker gehören.“ Hier ist von unserem Herrn Jesus Christus die Rede. Woher wusste Jakob das? Menschlich gesehen hätte er diese Verheißung Joseph geben müssen. Joseph war doch der Mann, den Gott gebraucht hatte und der in mancher Hinsicht auch ein Bild unseres Herrn ist.
Die Menschen, die dem Hungertod nahe waren, wurden angewiesen: „Geht zu Joseph, das ist der Retter!“ Aber Jakob, weil er am Ende seines Lebens diese enge Gemeinschaft mit Gott hatte, erkannte ganz deutlich: Nein, die Segenslinie verläuft über Juda. Von ihm wird nicht nur Schönes berichtet, aber darauf gehe ich jetzt nicht näher ein.
Man sollte es kaum vermuten, doch ausgerechnet von der Tamar stammt diese Linie. Das wird dann ausdrücklich in Matthäus 1 erwähnt. Dort werden vier Frauen genannt, die alle eine besondere Vergangenheit hatten. Das soll aufzeigen, wie groß die Gnade Gottes ist, dass er solche Personen benutzt, und auch wie groß seine Demut ist.
Wer wäre schon stolz auf solche Vorfahren, wie die, die in Matthäus 1 genannt werden? Auf manche würden wir wohl gerne verzichten. So ist unser Herr aber, und er macht es ganz deutlich: Von den zwölf Söhnen Jakobs geht die Linie über Juda und nicht über Joseph.
Es wird immer deutlicher, woher der Erlöser kommen wird.
Mose und die erneute Offenbarung Gottes
Dann gibt es eine ganz eigenartige Gegebenheit. Es vergehen einige Jahrhunderte, man wartet auf den Erlöser, und viele haben es vergessen. Als Mose gerufen wird, fragt er Gott: „Was soll ich denn den Kindern Israels sagen, wer mich geschickt hat?“ Haben wir darüber nachgedacht? Ist das nicht eine seltsame Frage? Es war doch klar, wer ihn schicken würde. Er braucht wieder eine Neuoffenbarung Gottes.
Gott sagt: „Gehe und sage meinem Volk: ‚Ich bin, der ich bin, hat mich zu euch gesandt‘“, der Unwandelbare, Yahweh, der sich selbst immer der Gleiche ist, der sich nie ändert. Jesus Christus ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Damals offenbart er sich Mose am Horeb, und Mose muss es ihnen wieder deutlich machen: Es ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, er hat euch nicht vergessen.
Oh, wie oft haben Kinder Gottes manchmal Gedanken in schweren Zeiten. Ich habe gerade ein Buch über die Mennoniten gelesen, wie sie nach Südrussland ausgewandert sind unter Katharina der Großen. Das erste Buch ist ja noch relativ erfreulich, aber das zweite Buch, das unter Stalin spielt, beschreibt das Leiden der Mennoniten. Ich wusste gar nicht, ob ich das Buch noch zu Ende lesen würde, so bewegend ist es.
Da kann ich mir schon vorstellen, dass der eine oder andere gesagt hat: „Wo bleibt Gott? Warum schweigt Gott? Hat er uns, hat er mich vergessen?“ Tja, wir wissen, wie es damals bei Mose war. Aber jetzt, im Hinblick auf unser Thema, gibt es den einen Propheten, den Propheten Bileam, einen falschen Propheten, wie er im Neuen Testament genannt wird. Dieser Mann soll Israel verfluchen.
Gott lenkt ihn so, dass er gar nicht anders kann, obwohl er etwas ganz anderes vorhat. Hinterher gibt ihm der Teufel auch noch einen tollen Gedanken, um doch sein Ziel zu erreichen. In 4. Mose 24,17 sagt er Folgendes: Schon in Vers 16 spricht er, der die Worte Gottes hört, der die Erkenntnis des Höchsten besitzt, der ein Gesicht des Allmächtigen sieht, der da liegt mit enthüllten Augen: „Ich sehe ihn, aber nicht jetzt, ich schaue ihn, aber nicht nahe. Es tritt hervor ein Stern aus Jakob, und ein Zepter erhebt sich aus Israel und zerschlägt die Schläfen Moabs und zerschmettert alle Söhne Sess.“
Gott sorgt dafür, dass sogar die Heiden es hören. Wer denkt da nicht an den Stern von Bethlehem? Woher wussten die Weisen aus dem fernen Land, dass eines Tages ein Stern darauf hinweisen würde, dass der König der Juden, der Erlöser, kommen würde? Und wir sehen das in ihren Geschenken, die sie nach Israel brachten.
Selbst die Heiden sollen es wissen. Auch im Alten Testament werden manche Worte an die umliegenden Völker gerichtet, und ihnen wird deutlich gemacht, dass Gericht folgen werde. Aber am Ende wird das Heil kommen, und zwar durch Israel, durch die verachteten und verhassten Juden. Der Erlöser würde kommen, nicht von den Ägyptern oder Äthiopiern, Babyloniern, Assyrern, Sumerern, Persern oder Römern, sondern von den verhassten Juden aus Jakob.
Mose verabschiedet sich und kündigt den kommenden Propheten an
Was muss das für das Volk Israel gewesen sein, als Mose ihnen am Ende seines Lebens sagte, dass er sich von ihnen verabschiedet. Er war mittlerweile einhundertzwanzig Jahre alt. Es wird von ihm gesagt, dass er in seiner Kraft nicht nachgelassen hatte. Das war ein Wunder Gottes. Auch sein Verstand war noch klar, sodass er alles gut ordnen konnte – etwas, das uns heute manchmal schwerfällt.
Mose spricht von dem Messias und macht deutlich: Ich bin es nicht. Ich hatte nur eine zeitlich begrenzte Aufgabe. Es war eine gigantische Aufgabe, bei der Gott mir geholfen hat. Aber der eigentliche Retter, der kommt noch.
In 5. Mose 18,15 heißt es: „Einen Propheten wie mich wird dir der Herr, dein Gott, aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn sollt ihr hören.“ Das bezieht sich auf den Tag der Versammlung am Horeb, als das Volk sagte: „Ich möchte die Stimme des Herrn, meines Gottes, nicht länger hören, und dieses große Feuer möchte ich nicht mehr sehen, damit ich nicht sterbe.“
Darauf sprach der Herr zu Mose: „Sie haben Recht getan mit dem, was sie geredet haben. Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen Mund legen, und er wird zu ihnen reden, alles reden, was ich ihm befehlen werde.“
Mose macht also deutlich: Es kommt jemand nach mir, der noch größer ist. Johannes der Täufer, der den Herrn ankündigte, von dem gesagt wird, dass es niemals einen Größeren gab, der von einer Frau geboren wurde, sagt: „Der nach mir kommt, ist so gewaltig, dass ich nicht würdig bin, ihm die Riemen seiner Sandalen zu lösen.“
Immer wieder gibt es diesen Hinweis. Auch in der Prophetie unseres falschen Propheten William wird deutlich: Es wird nicht sofort geschehen, es dauert noch etwas. Von da an gerechnet, würden noch etwa 1400 Jahre vergehen, bis der Erlöser tatsächlich kommen würde. Schade, dass die Zeit so schnell vergeht.
Ich habe übrigens diese Bibelstellen – das lege ich gleich noch auf den Tisch – sodass ihr euch alle selbst die zeitliche Reihenfolge in der Prophetie wunderbar erarbeiten könnt.
Die Psalmen und die prophetischen Hinweise auf den Messias
Und dann vergehen wieder einige hundert Jahre. Ich fasse es jetzt ganz kurz zusammen. Danach schauen wir in die Psalmen, in das Leben Davids, und hören Prophetien über den Messias – und zwar in großer Fülle und im Detail.
Ein Mensch, der wirklich aufrichtig nach der Wahrheit sucht, kann überzeugt werden, dass Jesus von Nazaret tatsächlich der Heiland der Welt sein muss. Denn die Prophetien sind so genau, dass viele von ihnen bereits tausend Jahre vor dem Kommen des Herrn ausgesprochen wurden – hauptsächlich durch David. Ein weiterer Teil stammt von Jesaja, der etwa 700 Jahre vor dem Herrn lebte. Diese beiden Propheten übermitteln uns die meisten Vorhersagen über den kommenden Erlöser.
Ich kenne einen Bekannten, der dadurch zum Glauben gekommen ist. Er kam zu einem anderen Bekannten, der ihn herausforderte und sagte: „Beweisen Sie mir doch einmal aus dem Alten Testament, dass dieser Jesus von Nazaret nicht einfach alles nur imitiert hat. Er kannte ja die Bibel und hat das, was über den Erlöser geschrieben steht, einfach nachgeahmt.“ Daraufhin antwortete dieser Bruder: „Lesen Sie Psalm 22.“ Dort wird die Kreuzigung beschrieben.
Interessant ist, dass das Volk, das die Kreuzigung durchführte, zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht existierte. Wer im Unterricht aufgepasst hat, weiß, dass Rom im Jahr 753 durch Romulus und Remus gegründet wurde. Im Jahr 1000, als David die Psalmen schrieb, gab es Rom also noch nicht. Und dennoch wird die Kreuzigung dort genau beschrieben – ebenso vieles andere, was unter dem Kreuz geschehen würde.
Zum Beispiel heißt es: „Sie verteilen meine Kleider.“ Glaubte wirklich jemand, dass die Römer, diese harten Soldaten, darauf hören würden, wenn der Gekreuzigte ihnen sagt: „Bitte zerreißt nichts, es steht geschrieben: ‚Sie verteilen meine Kleider‘ – macht das bitte genau so, wie ich es euch sage“? Das würde doch kein Mensch tun.
Durch solche Details kam mein Bekannter zum Glauben. Er sagte: „Hier erscheinen Dinge, die Jesus, wenn er nur ein Mensch gewesen wäre, nicht beeinflussen konnte. Hier sehen wir, wie Gottes Wort sich erfüllt.“
In den Unterlagen, die ihr gleich mitnehmen könnt, ist außerdem aufgelistet, was alles an einem einzigen Tag, als Jesus gefangen genommen wurde, wortwörtlich und im Detail erfüllt wurde – sei es der Verrat oder andere Ereignisse.
Die Bedeutung des Glaubens und der biblischen Prophetie
Warum das alles? Ich muss zum Ende kommen.
Die Bibel fordert nicht zu einem blinden Glauben auf. Sie fordert zwar, dass wir wirklich Gott vertrauen, gibt uns aber auch Hinweise, warum dieses Vertrauen berechtigt ist. Wir dürfen zutiefst davon überzeugt sein, dass Gott ein gütiger Gott ist, der allerdings auch das Unrecht bestraft.
Wenn Menschen verloren gehen, dann nicht, weil sie als Sünder geboren wurden. Dafür können wir alle nichts, persönlich schon. Deswegen geht keiner verloren. Aber verloren gehen wir, wenn wir als unversöhnte Sünder sterben, obwohl die Rettung angeboten wird.
Gott hat alles gut gemacht. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich sehr gern noch etwas über die 70 Jahrwochen sagen. Das ist eine fantastische Prophetie, die auf das Jahr genau mitteilt, wann der Erlöser sterben würde. So wussten die Leute damals, dass von den dreien, die am Kreuz hingen, einer der Erlöser sein musste. Sicher kam niemand auf die Idee, dass die beiden rechts und links die Erlöser waren. Da war klar, wer der Erlöser ist.
Ich bin überzeugt, dass die Athanasius und Sion und die Leute, die damals auf den Erlöser warteten, dies aufgrund von Daniel 9 wussten, wo genau darauf hingewiesen wird.
Wir sind heute in einer ähnlichen Lage. Zwar haben wir kein Datum für die Wiederkunft des Herrn, aber wir haben Hinweise darauf, wie die Zeit kurz vor seiner Wiederkunft aussehen wird. Die Bibel sagt darüber in Matthäus 24 und anderen Stellen in den Evangelien, ebenso in 2. Timotheus 3 und 2. Petrus 3, dass wir diese Zeiten erleben.
Unsere Zeit ist tatsächlich anders als jede andere Zeit zuvor. Denn sie ist die erste Zeit, in der sich alle Endzeitszeichen gleichzeitig erfüllen oder zu erfüllen beginnen, wenn man das vorsichtig sagen will. Alles, was die Bibel über die Wiederkunft des Herrn sagt, erfüllt sich vor unseren Augen. Es wird nur immer schlimmer, aber im Ansatz ist alles da.
Ein Beispiel ist die Sammlung Israels, die Rückkehr ins Land der Väter – nicht in Madagaskar oder an einem anderen Ort, wo man sie ansiedeln wollte, sondern genau dort, wie Gottes Wort es gesagt hat.
Wenn ihr das seht, sagt die Bibel, dann erhebt eure Häupter, denn eure Erlösung naht. Das ist die Verheißung, das ist die frohe Botschaft.
Aus diesem Grunde haben wir 1. Mose 3 später durchgenommen, also Vers 15, als 1. Mose 4. Das ist der Blick nach vorne. Alles ist uns klar mitgeteilt. Es gilt jetzt, Gott beim Wort zu nehmen und daraus die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.
