Einführung in die Bedeutung der Menschwerdung Jesu
Seht euch noch einmal kurz diesen Gedankengang an. Ich lese das jetzt noch einmal durch. In der Mitte steht der Vers, der erklärt, warum der Sohn niedriger geworden ist als die Engel. Zuerst gab es ein Zitat und einen Kommentar dazu. Anschließend wurde das auf Jesus angewandt, und es wurde gesagt: Wir sehen aber Jesus.
Dann wurde erklärt, warum Jesus Mensch wurde beziehungsweise Mensch werden musste. Es geziemte Gott, den Urheber der Errettung, des Heils, durch Leiden zum Ziel zu bringen. Es war notwendig, dass Jesus den Brüdern, den Menschen, die er zu sich ziehen wollte, gleichgemacht wurde.
Er musste einer von uns werden, damit er auf diese Weise ein barmherziger und treuer hoher Priester werden konnte, der dem Volk wirklich helfen konnte.
Vergessen wir nicht: Dieser Text richtet sich an Israeliten. Er ist an Israeliten geschrieben, an christliche Israeliten natürlich, also solche, die dem Herrn Jesus bereits nachfolgten. Aber sie waren Israeliten, Nachkommen Abrahams.
Der Autor zeigt ihnen, dass die israelitischen Verheißungen über den Messias und überhaupt über die Zukunft in Jesus Christus erfüllt werden – und nirgendwo anders.
Die Ablösung des aronitischen Priestertums
Er zeigt Ihnen in den nächsten Kapiteln, dass das Hohe Priestertum von Aaron enden musste. Aaron war der Hohepriester, und seine Nachkommen, die Söhne Aarons, bildeten das aronitische oder levitische Priestertum. Dieses Priestertum musste aufhören.
Dies wird er anhand des Alten Testaments beweisen. Alles, was er tut, belegt er aus dem Alten Testament. Er spricht nicht in eigenem Namen, sondern nur im Namen des Alten Testaments. Das ist ein starkes Argument und eine überzeugende Art der Beweisführung.
Er fordert die jüdischen Rabbiner und Schriftgelehrten auf, ihre Bibel genauer zu betrachten. Dort stehe alles bereits geschrieben. Diese Rabbiner behaupten oft, es gebe eine neue Lehre. Doch er zeigt, dass sie selbst eigensinnig sind und die Bibel, besonders das Alte Testament, nicht richtig beachtet haben.
Der Messias musste Mensch werden, aber gleichzeitig auch Gott sein. Das kann nur auf den Herrn Jesus Christus zutreffen. Dies wird hier deutlich gemacht.
Überblick über Kapitel 3: Ein dringlicher Aufruf
Gut, jetzt kommen wir zu Kapitel drei. In Kapitel drei haben wir zuerst die Verse eins bis sechs. Dort finden wir einen langen Aufruf, der sich bis Kapitel vier, Vers dreizehn erstreckt. Eigentlich geht dieser Aufruf sogar bis Kapitel vier, Vers sechzehn. Es ist ein dringlicher Appell, den der Verfasser an diese Christen richtet.
Lesen wir nun zuerst die Verse 1 bis 6. Jemand von uns möchte die Bitte übernehmen und diese Verse vorlesen.
Er spricht davon, wie Mose in deinem ganzen Haus wirkte. Mose erhielt eine größere Herrlichkeit als gewöhnlich, so wie derjenige, der ein Haus herrichtet, mehr Ehre hat als das Haus selbst. Denn jedes Haus wird von jemandem gegründet, aber der, der alles herrichtet, ist Gott.
Mose sagte: „Ich war treu in meinem ganzen Haus als Diener zum Zeugnis von dem, was gesprochen werden sollte.“ Doch Christus ist als Sohn über sein Haus gesetzt, und wir sind sein Haus, wenn wir nur die Freimütigkeit und die Hoffnung aus einer festen und beständigen Zuversicht bis zum Ende festhalten.
Danke.
Die Aufforderung, Jesus als treuen Hohen Priester zu betrachten
Deswegen, weil dieser Sohn so groß war – größer als die Engel – und weil er sich so weit erniedrigt hatte, betrachtet den gesandten und treuen Hohenpriester.
Zuerst kommt die Aufforderung: Achtet oder betrachtet ihn. Das heißt, seht ihn an, beschäftigt euch mit ihm, stellt ihn euch vor Augen. Ihr müsst in eure Bibeln hineinschauen, besonders in das Alte Testament. Wir haben heute das Neue Testament, deshalb wollen wir unsere inneren Augen auf Christus richten.
Was gibt Anlass dazu? Anlass gibt es, weil er Gottes Sohn ist, weil er so groß ist und weil er einen so weiten Weg der Erniedrigung für uns gegangen ist. Danach fuhr er in den Himmel auf, setzte sich zur Rechten Gottes und goss den Heiligen Geist aus.
Jetzt möchte er uns nachziehen. Er greift uns und will, dass wir ihm folgen, zu dem Ort, an dem er ist – als König im himmlischen Königreich, um mit ihm zu regieren.
Weil das so ist, sollen wir Acht geben.
Die Identität der Gläubigen und die Bedeutung des himmlischen Rufes
Wie nennt er diese Gläubigen hier? Als welche sollen die Leser Jesus Christus betrachten?
Er nennt sie heilige Brüder, Teilhaber am himmlischen Ruf. Sie sind geheiligt, das heißt, sie sind gereinigt durch das Blut Jesu. Heiligen bedeutet reinigen, heiligen heißt absondern von der Sünde. Dazu muss man sauber werden. Schmutzig kann man nicht mit Gott zusammen sein, innerlich schmutzig.
Heilig, also gereinigt durch das Blut Jesu, sind sie Teilhaber am himmlischen Ruf. Er ruft die Seinen in den Himmel, dorthin, wo er ist. Sie haben Anteil an dieser Zukunft.
Übrigens steht „Ruf“ für das, wohin er sie ruft. Das ist so ein Ausdruck. Der Ruf selbst ist das Ziel, wohin man ruft. Die Hoffnung ist das, was man hofft, und die Verheißung ist das, was verheißt ist. Das sind solche Ausdrücke, die in der Bibel so verwendet werden.
In den meisten Übersetzungen steht aber „Berufung“. Das Wort „Berufung“ ist ein bisschen irreführend. Wir sind ja nicht berufen, als ob einige nicht berufen sind und Pech gehabt hätten. Es klingt so, als ob eine Vorherbestimmung mitschwingt, aber das Wort selbst sagt das nicht. Das darf man in der Bibel korrigieren.
Im Englischen ist es klar: „Call, the heavenly call“. Auch im Russischen, glaube ich, gibt es nur ein Wort dafür. Wer kann Russisch? Ja, viele kennen Russisch. Gerade gibt es nur ein Wort, oder? Das heißt „Ruf“, oder? Teilhaber am himmlischen Ruf.
Das muss das letzte Wort sein. Nein, am Anfang. Und dann? Und dann? „Ruf“, das ist auch „Ruf“, oder? Ja, ich weiß ja, ich war schon in Russland. Wir hatten das im Hebräerbrief schon durchgenommen, deshalb weiß ich, dass das russische Wort auch so ist.
Also, jetzt: Wir sind Teilhaber. Das heißt, wir sind Teilhaber an der Zukunft, wir sind Teilhaber an dieser Zukunft. Nicht Berufung. Es ist nicht eine Berufung, also so, als ob einige berufen sind und andere nicht. Das wäre falsch.
Gott ruft nämlich alle Menschen, aber die, die sich rufen lassen, sind die Teilhaber an dem, wohin sie gerufen werden. Das ist hier gemeint. Man muss sich rufen lassen. Darauf muss der beste Mensch achten.
Jesus als Gesandter und Hoher Priester unseres Bekenntnisses
Worauf soll man jetzt achten? Auf den Gesandten und Hohen Priester unseres Bekenntnisses.
Gesandter heißt Apostolos, also wurde er von Gott ausgesandt. Er ist ein Sendbote, wie ein Apostel, ein Gesandter und hoher Priester unseres Bekenntnisses. Er ist sowohl ein Gesandter als auch ein hoher Priester.
Gott hat ihn mit einer Mission ausgeschickt. Diese Mission bestand darin, in den Riss zwischen Gott und Mensch zu treten und die Menschen zu ihm und zum Königreich zu bringen. Außerdem soll er das geistliche, himmlische Königreich errichten, das Königreich des Hohen Priesters unseres Bekenntnisses.
Das heißt, es geht um den Hohen Priester, den wir in unserem Bekenntnis bekennen und von dem wir sprechen. Man hat ein Bekenntnis, das heißt, man stellt sich dazu. So ist es, das ist die Wahrheit.
In diesem Bekenntnis stellen wir das, was wir als Wahrheit bekennen, zur Schau. Das ist das Bekenntnis.
Es wird von einem gesprochen, der treu war, dem, der ihn zum Hohen Priester gemacht hat. So steht es im Text, in Vers 2: "der treu war dem, der ihn dazu machte."
Zu was hat Gott ihn gemacht? Zum Priester. Gott hat diesen Jesus zum Priester gemacht.
Die Einsetzung Jesu als Hoher Priester nach der Ordnung Melchisedeks
Jetzt kommt die nächste Frage: Wann hat er ihn denn zum Priester gemacht? Das steht nicht hier im Text. Es wird erst in Kapitel 5 erwähnt, aber wir können schon vorausgreifen.
Kapitel 5: Wann wurde der Herr Jesus ein Priester? Vers 5. Kann jemand vorlesen? Hebräer 5,5: „Du bist mein Sohn, ich habe dich heute geboren.“
Was bedeutet dieses „heute“? War das gestern? Nein, es bezieht sich auf die Auferstehung. Mit der Auferstehung hat Gott ihn in den Himmel aufgenommen. Auferstehung und Himmelfahrt hängen immer zusammen.
Im nächsten Vers, Vers 6, steht: „Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“ An anderer Stelle heißt es ebenfalls: „Setze dich zur Rechten des Thrones.“ Der Herr sprach zu meinem Herrn: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße lege.“
Psalm 110, besonders Vers 1 und Vers 4, bestätigt das: Psalm 110,1: „Setze dich zu meiner Rechten.“ Psalm 110,4: „Du bist Priester in Ewigkeit nach der Ordnung Melchisedeks.“
In dem Moment, als er sich setzte, wurde er hoher Priester. Als er König wurde, wurde er auch Priester. Das ist ein Königspriester.
Das Ende des menschlichen Priestertums und die Rolle Christi als einziger Hoher Priester
Jetzt zurück zu Thomas: Wenn Jesus jetzt Hoherpriester ist – und der Hohepriester im Alten Testament war ja der Mittler zwischen Gott und den Menschen – bedeutet das, dass es keine menschlichen Fürsprecher mehr gibt, außer Christus selbst?
Das wird ausführlich in Kapitel 7 erklärt. Dort heißt es, dass mit dem Herrn Jesus als Hohempriester das Ende aller anderen Priester gekommen ist. Es gibt also kein menschliches Priestertum mehr.
In Kapitel 7 wird dargelegt, dass das Priestertum Christi das aronitische Priestertum ablöst. Es gibt überhaupt keine Priester mehr, denn Jesus ist der einzige Hohepriester, der in die Gegenwart Gottes eingetreten ist. Er führt nun diejenigen zu sich, die an ihn glauben, wenn sie ihren Lebenslauf hier auf der Erde vollendet haben.
Auf der Erde gibt es kein Priestertum mehr, kein Hohespriesteramt und kein Hineintreten in das Allerheiligste. Denn es gibt kein Allerheiligstes mehr auf der Erde. Das Allerheiligste befindet sich jetzt im Himmel.
Das wird in den Kapiteln 8 und 9 noch näher erläutert. Man merkt, dass noch viele Themen folgen, auf die noch eingegangen wird.
Die Gegenüberstellung von Mose und Christus als Hausherren
Also, jetzt zurück zum Text, Vers 2: Der Treue war dem, der ihn zum Hohenpriester gemacht hat, wie auch Mose in seinem ganzen Hause.
Hier spricht er von einem Haus des Mose. In Vers 3 und Vers 4 spricht er weiter von einem Haus. Um welche Häuser geht es da? Welche Häuser werden da gebaut?
Es sind hier keine Häuser aus Stein gemeint, sondern es geht um ein Haus im Sinne von Familie. In der alten Zeit sagte man „Haus“ zu Familie. Zum Beispiel: „Ich und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen.“ Das heißt nicht „ich und die Steine, wo wir wohnen“, sondern „ich und meine Familie.“
Das Volk Gottes, die Israeliten, waren die Familie im Alten Bund. Das israelitische Volk war die Familie Gottes, und Mose war dort ein Verwalter dieses Hauses, des alttestamentlichen Volkes Israel.
Jetzt ist der Herr Jesus auch etwas in seinem Hause, aber er ist nicht Verwalter, er ist der Sohn und der Besitzer des Hauses.
Lesen wir mal den Text, Vers 2: Der Treue war dem, der dazu machte, wie auch Mose in seinem ganzen Hause. Mose war im Volk Israel auch treu, sie waren treue Diener.
Denn größerer Herrlichkeit als Mose ist geehrt, in dem Maße, wie der, der ein Haus herrichtet, mehr Ehre hat als das Haus. Also der, der das Haus gebaut hat, hat mehr Ehre als das Haus. Das verstehen wir alle. Der Architekt ist mehr wert als das Haus, er bekommt mehr Ehre als das Haus, das er konstruiert hat.
So ist es auch geistlich gesprochen. Mose war ein Diener im Hause Israel, und der Herr Jesus ist der Besitzer und Erbauer des Hauses im Neuen Bund, des neutestamentlichen Hauses.
Es gibt im Alten Testament ein Haus Gottes, das ist das Volk Israel. Und es gibt im Neuen Testament ein Haus, das ist die Fortführung von Israel in Christus. Jeder, der in Christus ist, zählt zu diesem Haus.
Größere Ehre, Vers 4: Denn jedes Haus wird von jemandem hergerichtet oder gebaut, jedes Haus wird von jemandem gebaut. Aber der, der alles hergerichtet und gebaut hat, ist Gott.
Mose war treu, Mose war treu in seinem Haus in Israel als Verwalter oder Diener, also Hausangestellter, Hausverwalter, der über das Haus schauen sollte, als Hausbediener, zum Zeugen von dem, was gesprochen werden sollte.
Aber Christus ist treu als Sohn über sein Haus.
Versteht ihr, was hier passiert? Er stellt zwei Häuser gegenüber: das Haus Israel und das Haus Christi.
Im Alten Testament war Mose der Verwalter. Die Juden haben immer gesagt: „Ihr bösen Christen da, ihr seid von Mose weggelaufen. Man muss auf Mose hören, und ein Jünger Mose sein.“
Jetzt sagt er: Christus ist der Besitzer des Hauses, Mose war nur der Verwalter. Wer ist mehr wert, der Verwalter oder der Besitzer? Mose war treu als Verwalter in seinem Haus, im Hause Israel. Mose hat gedient.
Aber Christus ist mehr als Mose. Christus ist der, der das ganze neue Haus Israel gemacht hat.
Wie hat er denn das Haus Israel gemacht, das neue Israel? Indem er es mit in den Tod genommen hat. Jeder, der an ihn glaubt und sich mit seinem Tod identifiziert, der glaubt, dass der Herr Jesus stellvertretend in den Tod gegangen ist.
Ja, der Herr Jesus ist für mich gestorben. Jeder bekommt Leben von Christus.
Dieser Christus ist in den Himmel aufgefahren und gießt jetzt vom Himmel aus das Leben auf jeden aus, der an ihn glaubt.
Der Herr Jesus ist im Himmel, siehe die Himmelfahrt.
Der Herr Jesus hat den Heiligen Geist einmal ausgegossen zu Pfingsten, aber er gießt ihn auch weiter aus durch die ganze Geschichte auf alle Menschen, die zum Glauben kommen.
Wenn ein Mensch zum Glauben kommt, bekommt er den Heiligen Geist. Das wird oft in der Bibel erklärt, im Römerbrief und an anderen Stellen.
Für uns ist jetzt wichtig: Der Herr Jesus baut ein Haus, und dieses Haus ist das neue Israel, das neue Haus Israel. Es ist eigentlich die Fortführung des alten Israel.
Das alte Israel hat seine Erfüllung in Christus, und jetzt sollen diese alten Israeliten zu Christus kommen. Dann werden sie neue Israeliten, wahre Israeliten, wirkliche Israeliten, die das himmlische Königreich bekommen.
Also es geht hier um eine Familie, um ein Haus.
Vers 5: Mose war treu in seinem ganzen Hause als Verwalter, als Diener, zum Zeugen dessen, was geredet werden sollte. Er hat das Wort Gottes überliefert.
Vers 6: Aber Christus als Sohn über seinem Hause, dessen Haus sind wir.
Christus steht über dem Haus. Mose war in dem Haus als Verwalter, Christus ist der Chef des Hauses.
Christus ist der Sohn über seinem Hause, dessen Haus wir sind, wenn – unter welcher Bedingung gehören wir dazu?
Wenn wir die Freimütigkeit und das Rühmen der Hoffnung als eine feste Zuversicht bis zum Ende festhalten.
Wir müssen diesen Christus festhalten und dieses Rühmen der Hoffnung.
Das heißt, wir sind stolz darauf, dass wir diesem Christus gehören, und wir wollen weiterhin zu Christus gehören.
Wir wollen nicht zaghaft sagen: „Nein, vielleicht ist es besser, ich gehe in die Welt zurück oder zu irgendeiner anderen Religion zurück.“
Nein, ich möchte bei Christus bleiben, zu Christus gehören.
Und ich will das auch weiterhin als Wahrheit festhalten. Ich will diese Zukunft, die er mir versprochen hat, rühmen.
Das ist meine Zukunft bis zum Ende, bis ich bei ihm bin.
In dem Fall ist es hier bis zum Ende. Es war das Gericht, das Gericht kam ja auf Israel zu.
In jener Zeit ging das alte Israel einem Gericht entgegen.
Die Christen sollten durchhalten und sich nicht mit Israel verbinden, denn das alte Israel würde gerichtet werden, siebzig Jahre nach Christus.
Also die Bedingung ist, dass man die Hoffnung, das Rühmen der Hoffnung, diese Zuversicht festhält.
Rühmen heißt, stolz sein darauf. Ich rühme mich, dass Christus alles für mich getan hat.
Ich weiß, dass ich in den Himmel komme.
Ich weiß, dass ich eines Tages bei Christus sein werde.
Ich weiß warum: Weil er alles bezahlt hat für mich.
Ich brauche nicht selbst bezahlen. Er hat die Schuld bezahlt.
Ich darf ihm jetzt nachfolgen.
Fragen zu dem Abschnitt? Nicht so schwierig.
Die Bedeutung der Treue und der Vergleich mit Mose
Vers 7
Jetzt kommen wir zu Vers 7. Oh, ich habe vergessen, euch die Folie zu zeigen – Vers 6, Römer 6. Warum soll man auf Jesus Christus achten? Weil er die Vollendung von Mose ist. Mose war nur der Verwalter, Jesus ist der Chef. Und weil er größere Herrlichkeit hat als Mose.
Wer gehört für immer zu diesem Haus? Derjenige, der festhält, der Christus festhält, gehört für immer zu diesem Haus – auch in der Ewigkeit. Sein Haus sind wir und werden es auch in der Zukunft sein, wenn wir heute festhalten.
Gut, jetzt gehen wir zu Vers 7 bis 19. Es folgt ein Aufruf, zunächst ein Zitat, wieder aus einem Psalm. Diesmal ist es Psalm 95.
Darum, so wie der Heilige Geist sagt: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen, wie es in der Herausforderung am Tage der Versuchung in der Wüste geschah, wo eure Väter mich versuchten und meine Werke sahen vierzig Jahre. Darum war ich entrüstet über jenes Geschlecht und sagte: Immerzu irren sie im Herzen, sie kannten nicht meine Wege. So schwor ich in meinem Zorn: Sie werden nicht in meine Ruhe eingehen.“
Wörtlich heißt es: „Wenn sie in meine Ruhe eingehen werden“ – das ist ein Schwurwort. In Österreich sagt man: „Ich fresse den Besen, wenn das so ist.“ Das bedeutet: Wenn das wahr ist, was du sagst, dann fresse ich den Besen. Hier ist gemeint: Wenn sie in meine Ruhe eingehen, dann will ich nicht Gott heißen, dann bin ich nicht Gott. Das ist eine Schwurformel, ein halber Satz, dessen zweite Hälfte unausgesprochen bleibt. Das heißt so viel wie: Sie werden mit Sicherheit nicht in meine Ruhe eingehen.
Vers 11: Also, das ist ein Zitat aus Psalm 95: „Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, verhärtet nicht eure Herzen.“ Verhärtet nicht! Was heißt verhärten?
Ich habe mir notiert, dass verhärten parallel zu „nicht achten“ steht. Wenn man nicht auf das Wort achtgibt, wie in Kapitel 2, Vers 3, kann man verhärtet werden.
Was heißt verhärten? Es geht hier um das Herz, das ist alles Bildersprache. Das Herz ist ja weich, oder wenn man das Herz angreift, ist es weich. Aber das Herz ist verborgen. Deshalb spricht die Bibel vom inneren Menschen als Herz. Der Mensch hat einen äußeren Menschen, den Körper, und den inneren Menschen, das Herz.
Diesen inneren Menschen kann man verhärten, also hart machen. Er sollte weich sein, aber ich kann ihn hart machen. Der innere Mensch hat mit unserem Denken und Gewissen zu tun, auch gewissermaßen mit unseren Empfindungen. Das Wichtigste im inneren Menschen ist natürlich das Denken, das auch mit unserem Gewissen verbunden ist.
Wenn man das Herz verhärtet, heißt das, man macht das Innere hart. Das Gewissen wird hart gemacht. Das Gewissen ist etwas ganz Sensibles, und man kann es „totschlagen“. Wenn man ein sensibles Instrument grob behandelt, wird es stumpf. Wenn man ein scharfes Messer mit dem Hammer auf die Schneide schlägt, wird es stumpf. So ist es mit dem Gewissen.
Man kann das Gewissen stumpf machen, sodass es sich nicht mehr meldet. Oder man hört das Wort Gottes, weiß genau, was man tun soll, und tut es nicht. Man hört es noch einmal, tut es nicht. Man hört es wieder, tut es nicht.
Was geschieht? Man wird abgestumpft, man hat sich verhärtet. Dann hört man es noch, aber es beschäftigt einen nicht mehr. Beim ersten Mal beschäftigt es sehr stark. Man geht nach Hause und weiß, man soll sein Leben mit Gott in Ordnung bringen. Doch man wischt es weg und sagt: Nein, ich mache das nicht.
Man hört es vielleicht noch einmal, und es beschäftigt einen nicht mehr so stark. Beim dritten Mal noch weniger. Man tut es nicht. Das heißt verhärten – man macht sich innerlich hart, achtet nicht auf das Wort Gottes.
Er sagt jetzt zu diesen Christen dort, den Hebräer-Christen: Passt auf! Der Heilige Geist spricht: Verhärtet nicht eure Herzen! Da steht es: „So wie der Heilige Geist spricht oder sagt.“
Der Heilige Geist – wie redet der Heilige Geist? Achtet mal darauf, was hier steht. Das wurde etwa im Jahr 63 nach Christus geschrieben. Er sagt: „Der Heilige Geist spricht“ und zitiert einen Vers, der tausend Jahre alt war.
Der Psalm war mehr als tausend Jahre vor Christus geschrieben. Aber er sagt: Der Geist spricht. Das heißt, das Wort Gottes, das Gott im Alten Testament gesprochen hat, gilt immer noch. Das Wort Gottes bleibt frisch.
Wir brauchen nicht zu sagen: Gott hat einmal gesagt, früher, aber heute ist es nicht mehr so. Nein, er sagt: Das, was Gott damals gesagt hat, gilt auch heute noch.
Und was wir heute im Hebräerbrief lesen, geschrieben im Jahr 63 nach Christus, gilt für jene Hebräer-Christen. Ja, sie hatten Probleme, aber wir können Parallelen ziehen, denn dieses Wort ist immer noch Gottes Wort.
Das ist genauso Gottes Wort wie damals. Das heißt, ich kann überlegen, wo die Parallelen zu heute sind, und das auf mein Leben anwenden.
Ich kann mir mein Herz verhärten, deshalb muss ich mich genauso ansprechen lassen und das beherzigen.
Also: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen.“
Was ist denn seine Stimme? Kapitel 1, Verse 1 und 2: Gott hat früher geredet, und Gott hat neu geredet im Evangelium.
Was ist jetzt seine Stimme? Was ist sein Reden? Das neue Reden Gottes im Evangelium. Das eine ist das alte Reden Gottes am Sinai und durch die Propheten, das andere ist seine Stimme jetzt.
Jetzt ergeht die Stimme durch die Apostel. Der Herr Jesus ist im Himmel, aber er spricht immer noch durch die Apostel.
Zu dem Zeitpunkt, als das geschrieben wurde, sprach der Herr Jesus durch die Apostel. Und heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen.
Er warnt sie hier und sagt: Denkt daran, damals gab es eine ernste Sache.
Die 40 Jahre haben sie sich verhärtet. 40 Jahre war ich entrüstet über jenes Geschlecht. Sie sahen meine Werke 40 Jahre.
Darum war ich entrüstet über jenes Geschlecht und sagte immerzu: „Sie irren im Herzen.“ Sie irren, weil sie sich nichts sagen lassen.
Sie haben meine Wege nicht erkannt und wollen sie nicht kennen, so heißt es.
So schwor ich in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.
Kamen sie zur Ruhe? Diese Generation, die rebelliert hat, kam nicht ans Ziel.
Vierzig Jahre hat Gott sie in der Wüste umherziehen lassen.
Wisst ihr, wie lange man von Ägypten nach Kanaan braucht? Elf Tage. Da steht in 5. Mose 1 eine Elftagereise.
Sie haben 40 Jahre gebraucht. Keine Vorstellung! Sie haben ihr ganzes Leben in der Wüste mit ihren Herden verbracht.
Sie fanden irgendwo Weide für die Tiere, aber es war immer ein karges Leben.
Gott hat ihnen geholfen mit dem Manna, damit sie sich selbst ernähren konnten, und hat ihnen Wasser aus dem Felsen gegeben zum Trinken.
Aber sie haben das Ziel nicht erreicht – diese Generation nicht.
Die nächste Generation, die damals noch Kinder waren, als die Ersten rebellierten, hat das Ziel erreicht.
Weiter zu den Versen: Vielleicht sollte ich zitieren – nein, ich lese nicht vor, aber ich gebe euch die Verse:
2. Mose 17, 2; 2. Mose 17, 7; und 4. Mose 20, 13.
Dort kommt das vor. Zweimal haben sie rebelliert.
Einmal an Meribah, Massa und Meribah, 2. Mose 17, Vers 7. Dort erhielt der Ort den Namen Massa und Meribah, weil sie Gott auf die Probe gestellt hatten.
Sie fragten: „Ist jetzt Gott Israels mit uns oder nicht? Wir haben nichts zu trinken.“ Sie murrten.
Gott nannte diesen Ort Massa und Meribah.
Massa heißt Versuchung, Prüfung; Meribah heißt Streit, Hader und Prüfung, weil sie Jahwe versucht hatten und sagten: „Ist Jahwe in unserer Mitte oder nicht?“
Das andere war 4. Mose 20, Vers 13.
Dort rebellierten sie noch einmal.
Da heißt es: „Das ist das Wasser von Meribah, wo die Kinder Israels mit Jahwe haderten und er sich an ihnen heiligte.“
Sie erlebten den Zorn Gottes. Gott war zornig auf sie, weil sie nicht gehorchten.
Warnung vor dem bösartigen Herzen des Unglaubens
Und dann Vers 12: Jetzt kommt die Anwendung. Seht zu, Brüder, dass nicht etwa in jemandem von euch ein böses Herz des Unglaubens sei, das im Abfall vom lebendigen Gott begriffen ist. Das bedeutet, dass kein Herz, kein böses Herz da sein soll, das dabei ist, vom lebendigen Gott abzufallen.
Er sagt: Schaut unter euch, passt auf, dass es niemanden gibt, der zurückgehen möchte – innerlich, im Herzen – zurück nach Ägypten. Wie die Saliten, die gesagt haben: „Komm, wir wählen uns jetzt einen neuen Führer, der uns zurückbringen soll nach Ägypten. Dort ging es uns viel besser, da mit dem Knoblauch und den Zwiebeln in Ägypten, das war viel besser. Und hier, dieses Manna in der Wüste, ist immer das Gleiche.“
Sie haben gegen Gott gemurrt. Dann hat Gott eine Plage geschickt, und sie haben Buße getan. Aber es ging immer wieder hin und her.
Jetzt nochmals Vers 12: Die Ermahnung lautet: Passt auf, seht zu, dass nicht etwa jemand von euch ein böses Herz des Unglaubens sei. Das Wort für Unglaube heißt auch Ungehorsam. Also ein Unglaube, ein Ungehorsam, der im Unglauben besteht.
Vers 13: Sondern ruft euch untereinander auf, jeden Tag, solange es heißt „heute“. Entschuldigung, ich habe hier die Folien, die ich euch zeigen wollte, vergessen. Ich war zu schnell. Wir sind in Vers 12 bis 19.
Achtet auf euch selbst und auf die anderen! Vers 12: ruft euch untereinander auf. Wer soll aufrufen? Vers 13: Ruft euch untereinander auf. Wer? Die Prediger? Soll ein Aufruf von ihnen kommen? Nein, jeder Gläubige soll den anderen aufrufen. Nicht warten, bis ein guter Prediger kommt und dann aufruft. Nein, jeder soll dem anderen helfen.
Wie tut man das? Indem man miteinander spricht. Man braucht dazu keine Predigt oder Kanzel. Sprechen, da sein, füreinander da sein, sich umeinander kümmern, anrufen. WhatsApp ist da viel weniger geeignet. Mit WhatsApp kann man jemanden nicht gut ermahnen, da sagt man meist nur „Hallo“.
Also: Ruft euch untereinander auf, jeden Tag, jeden Tag! Nicht nur am Sonntag, sondern ständig, jeden Tag, solange es heißt „heute“, solange es noch gelingt. Damit niemand von euch verhärtet werde.
Wozu? Damit niemand verhärtet werde. Das zeigt mir, dass wir uns gegenseitig brauchen. Wir brauchen gegenseitige Ermutigung. Wir brauchen keine Polizisten, aber gegenseitige Ermutigung als Christen.
Kinder, braucht ihr das auch? Eine Ermutigung? Manchmal braucht man auch eine Mahnung, nicht wahr? Wir brauchen das alle.
Die Warnung vor dem Betrug der Sünde und die Bedeutung des Glaubens
Und Sie sollen jetzt an das alte Israel denken, Verse 15 bis 19. Vers 14 habe ich noch nicht gesagt, zuerst Vers 14. Vers 13 habe ich nicht gelesen, sondern es heißt: Ruft einander auf, jeden Tag, solange „Heute“ ist, damit niemand von euch verhärtet werde durch den Betrug der Sünde.
Welche Sünde? Es geht um die Israeliten. Was haben sie gesagt? Sie wollen wieder zurück nach Ägypten. Das ist die Sünde, das war eine Rebellion. Sie sagten: „Ich gehe wieder zurück.“ Das ist eine rebellische Haltung. Sie wollen zurück zum alten Leben, zurück zur alten Religion, zum Judentum.
Die Sünde, um die es hier geht, ist nicht einfach irgendeine Sünde von den vielen, die es gibt. Nein, die Sünde hier ist das Spiel mit dem Gedanken: „Ich lasse das, ich lasse das.“ Jemand sagt: „Ah, ich will jetzt nicht mehr mit Gott leben, er hilft mir sowieso nicht.“ Weißt du, warum er dir nicht hilft? Weil du dich gar nicht um ihn kümmerst. Du lebst mit einem Freund zusammen. Kümmere dich um Gott, und dann sagst du: „Gott hilft mir nicht.“ Du sagst ihm „Tschüss“ und ärgerst dich dann oder nimmst als Vorwand, dass er dir nicht hilft.
Die Bibel sagt klar: Wem hilft er? Denen, die ihm vertrauen. Glauben heißt Vertrauen. Denen, die an seinem Wort festhalten, da ist er da. Wenn Gott weit weg ist, wer hat sich dann entfernt? Wer hat sich entfernt? Du und ich. Wenn er nicht mehr bei mir wäre, dann habe ich mich entfernt.
Herbert Jansz erzählt, er hat einen Aufkleber auf dem Auto: „When God is far, far away, unmoved.“ Wenn Gott weit weg ist, rate mal, wer sich entfernt hat. Also, Gott wäre da.
Da sagt einer: „Wo war Gott damals in Auschwitz?“ Wo war Gott? Wisst ihr, wo er war? In Auschwitz. Er war da. Und man konnte ihn anrufen, und manche haben ihn angerufen. Sie haben ihn gefunden. Gott ist die ganze Zeit da.
Also, zum Text zurück: Vers 14: „Denn wir sind Mitteilhabende des Christus geworden, wenn wir nur den Anfang unseres Gewissheitsgrundes, unserer Zuversicht – man könnte auch übersetzen: wenn wir nur den Anfang unserer Zuversicht, bis zum Ende festhalten.“ Also eine feste Zuversicht bis zum Ende festhalten.
Wir sind Mitteilhaber des Christus geworden. Wir gehören zu seinem Haus, zu seiner Familie, und wir werden die Zukunft und die Ewigkeit mit ihm verbringen, wenn wir festhalten. Hier muss man in diesem Vers ergänzen: Wir sind geworden und wir werden es auch bleiben, wenn wir festhalten. Wir gehören zu seiner Familie, wir sind zu seiner Familie gekommen und gehören zu seiner Familie, und wir werden es bleiben, wenn wir festhalten. Wenn wir nicht festhalten, werden wir es nicht bleiben.
Das muss man hier ergänzen. Er spricht hier etwas verkürzt: „Denn wir sind Mitteilhaber des Christus.“ Wir sind es einmal geworden, wir sind es heute, wenn wir nur den Anfang unserer Zuversicht, unseres Fundaments, unserer Gewissheit, die wir damals hatten, fest, also eine feste Zuversicht bis zum Ende festhalten.
Ja, was sollen Sie noch tun? Vers 15: Sie sollen an Israel denken als Warnung, wenn gesagt wird: „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet nicht eure Herzen, wie es bei der Herausforderung geschah.“
Denn es forderten ihn welche heraus, nachdem sie seine Stimme gehört hatten. Jedoch nicht alle, die durch Mose aus Ägypten herauskamen. Es gab einige, die ihn nicht herausforderten, Kaleb und Josua zum Beispiel nicht.
Aber über wen war er entrüstet? Vierzig Jahre lang. Über wen war er so zornig in diesen vierzig Jahren? War es nicht über die, die sündigten? Welche Sünde? Welche Sünde haben sie begangen? Was war die Sünde? Unglaube, Zurückkehren, Rebellion: „Wir wollen wieder zurück nach Ägypten. Gott hat uns verlassen und hilft uns sowieso nicht.“ Genau diese rebellische Haltung.
Weiter, Vers 18. Vers 17: Über wen war er entrüstet? Vierzig Jahre lang. Waren sie es nicht, die sündigten, deren Leib in der Wüste fiel? Sie sind alle gestorben. Wem schwor er, dass sie nicht in seine Ruhe eingehen würden? Nicht denen, die im Unglauben ungehorsam waren.
Jetzt wird es klar gesagt: Die Sünde war ungehorsamer Unglaube. So kann man es am besten ausdrücken. Gott nicht zu glauben ist ein Ungehorsam, denn wir haben Grund genug, ihm zu glauben. Und wir sehen, dass sie nicht eingehen konnten wegen ihres Unglaubens. Deshalb kamen sie nicht ans Ziel.
Gibt es Fragen von euch zu Kapitel 3? Sonst, wenn keine Fragen sind, machen wir noch ein paar Verse. Aber ihr könnt euch melden, wenn Fragen sind.
Also, es geht in diesem Kapitel 3 darum, ihnen aufzuzeigen, dass sie als Christen, als israelitische Christen, gefährdet sind. Und zwar besteht die Gefahr, wenn man dem Unglauben Raum gibt, dem Zweifel Raum gibt. Wenn man nicht mehr gut hinhört auf das Wort Gottes.
Einige haben sich gar nicht mehr viel mit dem Wort Gottes befasst. Gibt es das heute auch? Diese Gefahr gibt es. Es gibt Leute, die hören auf, die Bibel zu lesen. „Ah, die gehen schon noch in irgendeine Versammlung hin und wieder, oder sie hören sich im Internet noch irgendwas an, aber es ist kein wirkliches tiefes Interesse mehr da.“
Dann macht man Kompromisse mit der Sünde, mit irgendeiner Sünde. Und es zieht einen zurück in die Welt. Da ist eine junge Dame, die mag plötzlich einen ungläubigen Freund haben und so weiter. Und dann liest sie die Bibel, ja, da schaut man mal rein, und manchmal in die Bibel rein. „Nein, das ist heute ja alles so langweilig.“ Und dann macht man das zu. Dann liest man weniger und weniger, und gar nicht mehr betet man. Ja, beim Essen tun wir noch beten, und irgendwie – das war’s dann.
Und dann macht man Kompromisse. Und dann trifft man sich auch nicht mehr mit Christen. „Naja, die sind alle so extrem.“ Ja, und dann geht das Stück für Stück weg. Ich kenne einige solcher Fälle, könnte ich gerade aufzählen.
Solchen Menschen muss man nachgehen. Solche Menschen darf man nicht aus den Augen verlieren. Da muss man ihnen ernsthaft das vor Augen halten, was hier gesagt wird in Kapitel 3: „Verhärtet nicht eure Herzen.“
Die Furcht, nicht in die Ruhe Gottes einzugehen
Kapitel 4, Vers 1: „Machen wir noch fünf Minuten und dann ist Schluss.“
4,1: Fürchten wir uns also, damit nicht etwa während einer Verheißung, in seine Ruhe einzugehen, noch übriggelassen ist, jemand von euch, der zurückgeblieben erscheint.
Jetzt kommt die Aufforderung, sich zu fürchten. Was soll man fürchten? Es geht um Christen, die sich fürchten sollen, damit keiner fehlt. Das wäre furchtbar, wenn einer fehlen würde an jenem Tag in der Herrlichkeit, wenn wir beim Herrn Jesus sind – dann fehlt einer.
Fürchten wir uns, damit nicht etwa während der Verheißung, in die Ruhe einzugehen, noch etwas ausständig ist, dass da nicht jemand von euch als zurückgeblieben erscheint. Das ist eine gesunde Furcht. Sie hat nichts mit Angst zu tun, sondern ist eine gesunde Furcht. Das heißt, sie soll uns unter die Haut gehen, sie soll uns wichtig sein.
Wissen Sie, ich fürchte die Schweizer Polizei. Warum fürchte ich sie? Weil das einem unter die Haut geht, wenn man so viel zahlen muss. Meine Frau fuhr sechundvierzig statt dreißig. Wisst ihr, wie viel sie gezahlt hat? Zweihundertfünfzig Franken. Zweimal die Toleranzgrenze, dreimal die Toleranzgrenze überschritten, oder? Die erste Toleranzgrenze, glaube ich, liegt bei zwei oder drei Kilometern pro Stunde. Das wäre 32 gewesen. Bei 33 hätte sie 40 Franken bezahlt, bei 39 120 Franken, und bei 46 zahlen wir 250 Franken.
Wie viele Euro sind das? Das sind ungefähr 240 Euro, wir sind ja fast schon bald eins zu eins. Dann fürchtet man die Polizei. Das heißt, man richtet sich sehr streng danach aus. Das nächste Mal, wenn die Dreißigertafel kommt, dann gehst du sofort auf die Bremse. Du fürchtest die Polizei wegen der Konsequenzen.
Und hier sagt er: Fürchten wir uns im Sinne von, dass es uns unter die Haut gehen soll. Das soll uns von ganz, ganz großer Wichtigkeit sein, dass nicht jemand, solange noch die Verheißung da ist, einzugehen in die Ruhe, sich herausstellt, er sei zurückgeblieben. Dass sich bei niemandem herausstellt, er sei zurückgeblieben.
Also wird hier das Bild des Eingehens in die Ruhe von Israel nach Kanaan verglichen mit dem Übergang des Christen ins Jenseits. Ja, das ist das Bild: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen – das wäre Kanaan gewesen, richtig? Das ist das Bild.
Und die Ruhe, die dem Volk Gottes noch ausständig ist, ist eine viel, viel größere Ruhe als Kanaan. Er wird gleich erklären, dass die Ruhe von Kanaan gar keine wirkliche Ruhe war. Das wird er noch erläutern. Da kommen wir dann morgen hin.
Aber jetzt nur so weit hier noch diesen Vers: Denn auch uns ist die gute Botschaft gesagt worden, gleich wie jenen. Also uns, den Christen heute, diesen hebräischen Christen, ist die gute Botschaft gesagt worden, wie damals den Israeliten. Die haben auch eine gute Botschaft gehört. Die gute Botschaft war: Oh, es wartet ein Land mit Milch und Honig, und Gott hat euch herausgeführt. Ihr müsst jetzt ins Land gehen, Gott wird euch wunderbar durchtragen. Es wird herrlich werden dort im Land, er wird euch zur Ruhe bringen von euren Feinden, und ihr werdet jeder unter seinem Weinstock und seinem Feigenbaum sitzen – wunderbar! Herrliche Ruhe!
Und wir haben eine viel größere Botschaft. Auch uns ist eine gute Botschaft gesagt worden, gleich wie jenen. Jedoch nützte das gehörte Wort jenen nicht, da es sich bei den Hörern nicht mit dem Glauben vermengt hatte oder weil es bei den Hörern nicht mit Glauben vermischt worden war.
Also, man muss nicht nur hören, man muss es auch vermischen mit Glauben. Das ist so wie beim Kuchenbacken, oder? Nicht nur Mehl, sondern vermischen mit Milch oder mit was? Versteht ihr? Also gehören Hören und Glauben zusammen.
Hören und Glauben, denn wir, die Glaubenden, gehen in die Ruhe ein, so wie es gesagt ist: „So schwor ich in meinem Zorn: Sie sollen nicht in meine Ruhe eingehen.“
Also hier sagt er jetzt: Wir, die wir gläubig geworden sind und weiterhin glauben natürlich, wir gehen in die Ruhe ein, in die Ruhe, die noch ausständig ist. Das ist ein himmlisches Kanaan, natürlich.
Ich denke, wir machen hier Schluss. Morgen machen wir die Fortsetzung.
Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen und Kollegen!
