Begrüßung und Einführung in den Predigttext
Ganz wunderbar, dass wir heute Abend wieder so viele sind. Ich freue mich, wie Sie alle den weiten Weg auf sich genommen und das möglich gemacht haben. Für mich ist das ein ganz wunderbarer Eindruck.
Wir schlagen heute im Neuen Testament im Matthäusevangelium Kapitel 14, Verse 22 bis 33 auf:
Alsbald trieb Jesus seine Jünger an, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren, bis er das Volk gehen ließ. Nachdem er das Volk hatte gehen lassen, stieg Jesus allein auf einen Berg, um zu beten. Am Abend war Jesus dort allein.
Das Boot war schon weit vom Land entfernt und kam durch die Wellen in Not, denn der Wind stand ihm entgegen. In der vierten Nachtwache, es war morgens um drei Uhr, kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See.
Als die Jünger ihn auf dem See gehen sahen, erschraken sie und riefen: „Es ist ein Gespenst!“ und schrien vor Furcht. Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: „Seid getrost, ich bin’s, fürchtet euch nicht!“
Petrus aber antwortete Jesus und sprach: „Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir auf dem Wasser zu kommen.“ Jesus sprach: „Komm her!“ Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser, um auf Jesus zuzugehen.
Als er aber den starken Wind sah, erschrak er, begann zu sinken und schrie: „Herr, hilf mir!“ Jesus streckte sogleich die Hand aus, ergriff ihn und sprach zu Petrus: „Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?“
Sie traten in das Boot, und der Wind legte sich. Die, die im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: „Du bist wahrhaftig Gottes Sohn.“
Zweifel als Teil des christlichen Lebens
Mir ist aufgefallen, dass viele liebe Mitchristen in der Gemeinde eine Scheu haben, offen auszusprechen, dass sie Zweifel haben. Sie sagen oft: „Ach, da wird mir doch gleich über den Mund gefahren, und dann werde ich abqualifiziert.“
Deshalb muss ich Ihnen sagen: Niemand, der heute Abend hier in diesem Saal sitzt, kämpft nicht hart mit Zweifeln in seinem Leben. Keiner – nicht nur Sie allein. Zweifel sind im Leben eines jeden Christen ganz normal, sogar im Jüngerkreis von Jesus, sogar bei dem Felsenmann Petrus.
Man darf jedoch nicht im Zweifel bleiben, man muss zur Gewissheit kommen. Zweifel kommen unwillkürlich, weil man in dieser Welt so viel Schweres erlebt. Es ist ganz normal, dass alle Menschen um sich herum immer wieder eine Frage haben: Wie kann Gott das zulassen?
Wie kann Gott den Krieg im Nahen Osten, den Tsunami oder eine Grippeepidemie zulassen? Dann kommen all die schlimmen Erfahrungen, die man macht: Im Wirtschaftsleben geht jemand mit seiner Firma pleite, obwohl er treu gearbeitet hat. Oder man erlebt große Not, wenn man auf der Kinderstation oder in der Kinderklinik die krebskranken Kinder sieht, die da wie kleine Püppchen liegen.
„Herr, wie kannst du das zulassen?“ Diese Frage ist es, die alle Menschen stellen. Wie kann Gott das zulassen?
In der großen Zeit der Aufklärung war die Erschütterung groß, als ein Erdbeben in Lissabon einen riesigen Tsunami auslöste. Die Kirchtürme von Lissabon wackelten wie Ähren im Wind, und viele Menschen starben. Schon Goethe und andere fragten sich damals: Wie kann Gott das zulassen?
Sie müssen wissen, dass damals ein Glaube ins Wanken geriet, der nicht mit der Bibel übereinstimmte. Wenn Sie zum Beispiel mal in den Stuttgarter Hauptbahnhof kommen, gibt es dort eine große Bierschwemme mit einem Saal, in dem Bier ausgeschenkt wird. Über diesem Saal steht der Spruch: „Brüder, überm Sternzelt muss ein lieber Vater wohnen.“
Das steht nicht in der Bibel, sondern bei Schiller. Und dieser Glaube gerät ins Wanken: Wie ist das mit dem lieben Vater, wenn solche Dinge in der Welt passieren?
Interessant ist, dass in der Bibel steht, dass wir in einer unheimlichen Welt leben. Heute haben wir einen schönen Gang durch Klauhaar gemacht, wo zum ersten Mal dort unter einer Hauswand... Unsere Welt ist krank. Ja, das steht genau so in der Bibel, und junge Leute springen darauf an: Die Welt ist krank.
Die Welt ist von Gott dahingegeben, und da passieren furchtbare Dinge. Da ist der Fürst dieser Welt erwütet, da sind die Krankheitsmächte los, und es geschieht maßloses Unrecht.
Jesu Umgang mit den Stürmen des Lebens
Deshalb schauen wir uns jetzt diese Geschichte genauer an. Jesus ist ganz anders, als die Leute oft denken. Was macht er nämlich? Am Anfang steht: „Und alsbald trieb Jesus seine Jünger in das Boot zu steigen.“ Das war gleich nach der Speisung der Fünftausenden. Das große Wunder war geschehen: In der Wüste hat Jesus fünftausend Menschen sattgemacht.
Und unmittelbar danach treibt Jesus seine Jünger aufs Wasser hinaus. Warum tut er das? Er schickt sie in ein Abenteuer hinein. Er führt sie in eine Zerreißprobe, bei der die Menschen erschüttert werden. Jesus muss doch wissen, dass ein Sturm kommen wird. Warum bewahrt er seine Jünger nicht davor?
Weil das die Art von Jesus ist: Er schickt seine Leute in die Stürme dieser Welt – auch Sie, mich und uns alle. Christen, die heute in Verfolgungsländern leben, erleben das genauso. Krankheiten treffen uns wie alle anderen. Es ist ganz wichtig zu wissen, dass Jesus seinen Jüngern diese Schwere nicht erspart hat. Auch sie mussten rudern und rudern, ohne voranzukommen. Sie hingen hilflos im Boot fest. Es bleibt einem nichts erspart.
Jetzt kann man erzählen, und es ist wirklich wichtig, das einmal zur Kenntnis zu nehmen: Was müssen einzelne Menschen für Schweres aushalten? Der liebste Mensch wird plötzlich weggerissen, schreckliche Unfälle passieren, man verliert all sein Hab und Gut oder wird im Krieg ausgebombt. Jesus, siehst du nicht, dass deine Freunde leiden? Wie kannst du das zulassen?
Da hat jeder mit Zweifeln zu kämpfen, denn das sind die Realitäten dieser Welt, in der wir leben. Und das sind keine Einbildungen in meinem Kopf. Wenn wir auf dem OP-Tisch liegen, wird jeder Christ fragen: Hört Gott wirklich mein Gebet? Hat er jetzt wirklich Gedanken des Friedens mit mir oder Gedanken des Leids? „Ich habe Gedanken des Friedens und nicht des Leids mit mir.“ Ist das wahr? Kann ich mich absolut darauf verlassen?
Dann muss ich doch wissen: Stimmt das oder stimmt das nicht? Wenn Sie in meinem Neuen Testament lesen, ist es interessant, dass diese großen Erschütterungen unseres Lebens, die wir alle erleiden, in der Bibel „Anfechtungen“ genannt werden. Das klingt zunächst schwer und fast makaber: Werden wir denn gefoppt? Warum mutet uns Gott so etwas zu?
Aber im Jakobusbrief steht gleich am Anfang etwas Interessantes: Jakobus 1 sagt, dass Anfechtungen sehr hilfreich sind, weil sie uns Bewährung bringen. Sie stellen uns auf einen Grund, der nicht mehr wackelt. Wir brauchen im Leben einen festen Halt, auf dem wir stehen können. Wir dürfen nicht im Zweifel bleiben, wir dürfen nicht in der Unsicherheit verweilen.
Darum ist es so wichtig, dass man die Zweifel überwindet.
Persönliche Erfahrung mit Zweifeln und Vertrauen
Aber damit man gewiss wird, muss ich Ihnen die Geschichte erzählen. Bei mir hat es immer sehr gedrängt, weil es zwischen dem Pfarramt und den Missionswerken war. Wir mussten ein schwieriges Gespräch in Holland führen. Ich musste kurzfristig dorthin fahren. Dann sagten die bei mir im Büro: „Nimm doch unseren Werkswagen.“ Wir hatten so einen alten Opel. „Fahr doch mit dem da schnell hoch nach Holland.“
Ich bin morgens früh aufgebrochen und dann gleich nach den Gesprächen wieder zurückgefahren. Das war so ein alter, verbeulter Wagen, mit dem man sonst immer kleine Fahrten erledigt hat. Meistens hat unser Zivildienstpflichtiger, unser Zivi, gefahren. Er sagte: „Komm, nimm den Wagen mit.“ Es war wunderbar, meine Frau hat mich begleitet. Dann war es auch schön, wir hatten wenigstens Zeit miteinander. Und wir haben gute Gespräche in Holland geführt. Danach sind wir wieder zurückgefahren.
Auf dem Rückweg bemerkte meine Frau etwas Komisches. Wenn man in Wiesbaden vorbeifährt, Richtung Süden, gibt es dort einen komischen Asphalt. Das Rad rollt da so eigenartig. Die beste aller Ehefrauen – das ist natürlich meine Frau – sagte: „Du, stopp mal. Wir gehen mal auf den Parkplatz raus, vielleicht hast du einen Plattfuß.“ Wir hielten an, doch es war alles in Ordnung. Also fuhren wir weiter.
Als wir auf der Höhe von Weinheim waren, sagte meine Frau: „Du, das ist wirklich komisch. Das Rad macht ganz merkwürdige Geräusche.“ Dann ging es zu einer Werkstatt, einer Toyota-Werkstatt. Der Meister setzte sich kurz ins Auto, schaute sich die Räder an und sagte: „Ihre Muttern sind nicht festgezogen.“ Unser Zivi hatte die Winterreifen abmontiert, die Sommerreifen draufgemacht, aber die Schrauben nur vielleicht mit der Hand festgezogen.
Der Meister sagte noch: „Wenn Sie noch ein paar Kilometer gefahren wären, wären Ihnen beide Reifen abgegangen.“ Wir waren 160, 170 km/h gefahren. Stellen Sie sich das vor! Seitdem sage ich: Man kann mit Zweifeln nicht leben. Man muss wissen, ob die Räder fest sind. Und genauso muss man sich absolut darauf verlassen können, dass Jesus feststeht.
Es genügt dem Herrn, der sagt, man muss der Spur nachgehen. Das kann nicht wahr sein, dass man zweifelt und trotzdem richtig glaubt. Es gibt so einen Spruch, den ich oft gehört habe: „Nur wer zweifelt, glaubt richtig.“ Das ist Quatsch. Man muss durch die Zweifel hindurchgehen und Gewissheit bekommen. Aber wo bekommt man diese Gewissheit?
Gewissheit bekommt man nur beim Bibellesen.
Jesus als Gegenwart in der Not
Deshalb schauen wir uns einmal an, wie das genau war. Die Jünger waren draußen auf dem See unterwegs – die treuen Begleiter Jesu, seine Fans sozusagen, die Lehrlinge. Sie kämpften mit den Wellen, und Jesus kommt zu seinen Jüngern.
Ich habe diesen Abschnitt überschrieben mit: Du bist nie allein, Jesus ist da. Nach zehn Stunden verzweifelten Rufens und Ruderns kommen die Jünger nicht weiter. Doch dann kommt Jesus über das Wasser – Jesus, Gottes Sohn, der alle Macht im Himmel und auf Erden hat.
Das Erschütternde ist jedoch, wie Jesus zu seinen Jüngern kommt: Sie erkennen ihn nicht. Was glauben sie? Dass Jesus ein Gespenst sei. Wie kann das sein? Wie können die Jünger so etwas glauben? Aber ich muss Ihnen sagen: Die Bibel sagt das an vielen Stellen. Mit unseren Augen können wir Jesus nicht erkennen.
Wir leben in einem Meer von Täuschungen, was unsere Augen sehen. Und im Glauben kommen wir mit unseren Augen nicht weiter. Wir wollen das Verborgene nicht sehen, es interessiert uns nicht mehr. Wie ist das denn mit Jesus? Ganz ähnlich war es am Ostermorgen, als Maria Magdalena dem auferstandenen Jesus begegnete. So steht es im Evangelium. Sie meint, es sei der Gärtner. Ein großer Unterschied: Jesus, der Auferstandene, und der Gärtner.
Mit unseren Augen sehen wir im Glauben gar nichts richtig. Wir sehen die göttlichen Dinge verzerrt und falsch. Und das ist in den Stunden der Anfechtung besonders schlimm. Wir sehen plötzlich die Not der Krankheit, die Ärzte, was alles kommen kann, die Gefahren, die uns drohen – all das sehen wir mit unseren Augen. Aber wir sehen nicht und können nicht sehen, dass Jesus da ist.
Woran haben diese Männer Jesus erkannt? An seiner Stimme, an seinem Wort: „Seid getrost, ich bin’s.“ „Fürchtet euch nicht!“ Und jetzt wissen Sie, wie das plötzlich ist. So war es die ganze Zeit in allen Begegnungen in der Bibel. Ob es bei Adam anfing – es waren nie die Augen. Es ist ein Missverständnis, dass es die Augen sind, nie das Sehen mit unseren Augen, nie die Wunder, auf die man sich verlassen hat.
Gott sprach mit Noah, mit Mose wie mit einem Freund. Es gab Dinge zu sehen, zum Beispiel den brennenden Dornbusch, aber das spielte letztlich keine entscheidende Rolle. Als Gott redete, wusste Mose: Das ist der Herr, „Ich bin, der ich bin“. Bei den Propheten und auch bei uns spricht der Herr: „Der dich geschaffen hat, fürchte dich nicht, ich habe dich erlöst.“
Gott hat sich nicht durch die Augen offenbart, sondern durch das Wort. Die ganze Offenbarung der Bibel geschieht durch das Wort. Gott offenbart sich nur durch das Wort. Eigentlich müsste man Gott auch aus den Werken der Schöpfung erkennen können. Aber das schreibt schon Paulus am Anfang des Römerbriefs: Unser Verstand ist so verfinstert und vom Nichtigen verblendet, dass wir Gott aus der Schöpfung gar nicht mehr erkennen.
Wir sehen Gott ganz falsch, wenn wir nur auf die Schöpfung schauen. Erst im Hören seiner Stimme, seines Wortes begegnet uns Jesus. Und das können Sie plötzlich erzählen und sagen: „Ach, wie war das?“ Bei der Konfirmation hat mich das Wort von Jesus getroffen. Oder ich war in großer Not auf der Intensivstation, und dann kam jemand und sagte mir ein Wort: „Es sollen wohl Berge weichen und Hügel fallen.“ Da wusste ich: Ich bin in der Hand von Jesus geborgen.
Die Gewissheit, die die Zweifel überwindet, kommt aus dem Wort.
Die Kraft des Wortes Gottes
Ja, was ist das eigentlich mit dem Wort? Das ist doch das Bibelwort, wo steht: „Du wirst es erfahren, weil dieses Wort mächtig und kräftig ist.“ Das Bibelwort hat ein Geheimnis. Es ist erfüllt und getrieben vom Heiligen Geist. So haben es schon die Evangelisten geschrieben, getrieben vom Heiligen Geist.
Aber das Wunderbare ist, dass es nicht nur damals so war. Das wissen wir, wo das Wort Gottes erklingt und wo wir es hören. Wenn Sie morgen wieder in der Stille sind, dann müssen Sie das doch machen: Jeden Morgenbeginn, bevor Sie die Zeitung lesen, über dem Wort Gottes zu sein. Sagen Sie: „Herr, ich will deine Stimme hören. Ich will hören, wie der Jünger hört. Ich will dir über dem Wort begegnen. Ich will dich erkennen und deinen Willen verstehen. Und du musst mich aufrichten und trösten.“
Darum ist es so wichtig, dass wir einander ein Wort Gottes sagen. Wir haben ja viel Abendmahl ausgeteilt, und ich weiß, dass für viele, die am Abendmahl waren, oft noch wichtiger als Brot und Wein das Entlasswort war, das ihnen beim Abendmahl zugerufen wurde. Ein Jesuswort vom ewigen Frieden: „Fürchte dich nicht, ich bin bei dir.“ Und auf einmal merken wir, dass alles, was uns eben noch umgetrieben hat, plötzlich schweigen muss.
Mein Glaube ruht doch auf den Zusagen meines Herrn! Mein Glaube ist doch kein Hirngespinst, dass ich mir etwas zurechtmache, sondern er sagt zu mir: Er hat es gesagt, und darauf wagt mein Herz froh und unverzagt zu sein. Es lässt sich gar nicht grauen. Ich verlasse mich auf seine Zusagen, und nur so kann ich den Zweifel überwinden.
Wir haben alle Zweifel. Sie haben schon gemerkt, wenn Sie etwa im Hauskreis sind, können Sie bis morgens vier Uhr oder länger über Ihre Zweifel reden. Sie kommen nicht weiter. Mit Grübeleien können Sie Ihre Zweifel auch nicht besiegen. Und Sie können in anderen Fragen nur noch zwölf Bücher lesen – und dann hören Sie das Wort von Jesus, Sie lesen es.
Und plötzlich spricht dieses Wort zu Ihnen, weil dieses Wort von Jesus eine Kraft hat, die durchdringend bis ins Innerste meines Gewissens wirkt. Ich darf nur mal sagen: Das Jesuswort hat immer eine doppelte Bedeutung – erschreckend, weil es unser Gewissen aufwühlt, und tröstend und gewiss machend.
Wenn Sie einen Kranken besuchen oder im Pflegeheim jemanden besuchen, muss es kein langer Besuch sein. Seien Sie beim Herzen mit den Kranken. Aber sagen Sie: „Ich habe Ihnen ein Wort von Jesus mitgebracht.“ Und Sie werden ganz wunderbare Erfahrungen machen. Da werden Sie sogar Erfahrungen machen mit Menschen, die schon lange keiner Kirche mehr angehören, die enttäuscht sind von allem.
Aber ich darf Ihnen sagen, was Jesus Ihnen sagt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen“ oder „Ich bin der gute Hirte. Niemand kann sie aus meiner Hand reißen.“ Und ein ganz wunderbarer Friede geschieht, weil dieses Wort wirksam ist. Worte voller Geist und Leben sind, wie Jesus gesagt hat, wirksame Worte, die bis ins Innerste durchdringen.
Gerade dann, wenn wir meinen, wir fallen in bodenlose Tiefen, merken wir auf einmal: Das ist wahr. Und da sagt ja das Wort Gottes: „Und Erde und Himmel werden vergehen, alles wird einmal vergehen, aber die Worte von Jesus werden nicht vergehen. Meine Worte werden nicht vergehen. Es sollen wohl Berge weichen und Hügel fallen, aber meine Gnade bleibt. Darin kannst du dich bergen.“
Und das trägt Sie durch die letzten Tiefen Ihres Lebens, wenn Sie durchs Todestal gehen. Wenn niemand mehr Ihre Hand halten kann, dann wissen Sie: Das ist wahr, dass Jesus der gute Hirte ist. „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Und ob ich schon wandere durch das finstere Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir. Dein Stecken und Stab trösten mich.“
Da können Sie all das überwinden.
Die Einzigartigkeit von Jesu Worten
Am allerwunderbarsten ist es, wenn man die Worte von Jesus einmal in Ruhe durchdenkt und erkennt, wie klar Jesus gesprochen hat. Bei den Jesusworten muss man sagen: Es hat noch nie ein Mensch in dieser Welt so etwas ausgesprochen wie Jesus. Das war für mich eine große Hilfe.
Ich treffe ja auch viele ungläubige Leute, die zu mir sagen: „Aber Jesus war sicher ein großer Mensch.“ Das war er ganz bestimmt nicht. Ein großer Mensch war er ganz sicher nicht, denn ein großer Mensch könnte niemals so gewaltige und steile Aussagen machen, wie Jesus sie gemacht hat. Keiner der griechischen Philosophen hat so etwas gesagt, kein deutscher Dichter, und auch keiner der großen Diktatoren dieser Welt.
Jesus sagte: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht wandeln in der Finsternis.“ Es hat nie jemand gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Kein Religionsstifter dieser Welt hat so etwas geschafft.
Hier entscheidet sich, ob Jesus Recht hat oder nicht. Es ist eine Glaubensfrage. Entweder war er der gerissenste Betrüger, der je über diese Welt gegangen ist – schlimmer als alle anderen Menschen. Denn solche großen Worte vor der Todesmacht zu sagen, wie: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“, das ist unfassbar.
Die Bibelworte sind nicht nur oberflächliche Worte. Sie sprengen alles, was wir überhaupt denken können, unser ganzes Fühlen und Begreifen. Jesus sagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird den Tod gar nicht mehr schmecken, sondern leben, auch wenn er stirbt. Und wer lebt und an mich glaubt, der wird niemals mehr sterben. Er ist schon hindurchgegangen.“ So sagt Jesus, „er ist schon durch die Todeschwelle hinübergegangen, und der Tod kann ihn nicht mehr aus meiner Hand reißen.“
Das sprengt alles Begreifen und Verstehen, alles Denken und Erfahren, was unser Leben auch hat. Darum müssen wir sagen: Sein Wort hat mich überwunden. Oder man bleibt im Zweifel.
Die Frage des Vertrauens im Glauben
Und das ist ja immer eine große Not. Was ist denn das bei unserem Glauben, das es so problematisch macht? Auf wen setzt du dein Vertrauen?
Entweder setzt du dein Vertrauen auf dich selbst. Achtzig Prozent der Menschen heute leben vom Selbstvertrauen. Aber wenn sie sich ein wenig kritisch prüfen würden, würden sie sagen: Das hält nicht lange. Dann kommen die Enttäuschungen an mir, und mein Leben zerfällt, zerbricht, und ich sterbe.
Oder sie können sagen: Ich binde mich nur im Gehorsam und im Glauben an diesen Jesus, der sich mir geoffenbart hat. Und das Wunderbare ist, dass Jesus uns auch versprochen hat: Wer ihn sucht, der findet. Das gibt es jetzt nirgendwo anders. Wenn sie ihn wirklich suchen, gibt er sich ihnen zu entdecken durch sein Wort.
Der Geist Gottes ist das Einzige, das Glauben überhaupt möglich macht. Mit unserer natürlichen Vernunft und mit unserem Verstand können wir das alles nicht begreifen.
Ich bin so froh, dass in den einfachen Glaubenssätzen, die wir als Konfirmanden gelernt haben – leider wird heute so wenig auswendig gelernt – im dritten Glaubensartikel von Martin Luther steht: „Ich kann nicht aus eigener Vernunft noch Kraft durch mein Denken an Jesus Christus, meinen Herrn, glauben oder zu ihm kommen. Sondern der Heilige Geist hat mich durch das Evangelium gerufen, durch sein Wort, und mit seinen Gaben erleuchtet, ein Licht aufgestellt. Darum glaube ich, weil der Geist Gottes mich erleuchtet hat.“
Ohne die Erleuchtung des Heiligen Geistes können Sie gar nicht glauben.
Dann sind da all die Lieder, die richtige Glaubenshilfen sind, Lehrlieder. Im Lied „Soll ich meinem Gott nicht singen“ sagt Paul Gerhardt: „Seinen Geist, den edlen Führer, gibt er mir in seinem Wort.“
Wenn Sie Glaubenszweifel haben, laden Sie einfach die Bibel. Der Geist Gottes wird Sie gewiss machen. Das ist eine ganz wunderbare Erfahrung. Jeder von uns hat Zweifel, aber durch Bibellesen und im Hören der Jesusstimme da in seinem Wort werden Sie es erleben und erfahren. Er wird Glauben schenken.
In einer Welt, in der alles vergeht: Ihre Gesundheit wird vergehen, Ihre Ehre wird vergehen, Ihr Leben wird aufhören zu leuchten, alles, was wir sind, wird vergehen. Aber Sie können nur in der Hand von Jesus geborgen sein. Er ist Ihr Heil, er hat Sie gerufen, er spricht zu Ihnen und gibt Ihnen einen festen, gewissenen Grund, auf dem wir stehen können – unverrückbar.
Das war jetzt ganz wichtig: Wo kann ich Jesus erkennen? Nur in seinem Wort. Und das ist auch herrlich. Je mehr Sie im Wort Gottes sind und lesen, desto fester wird Ihr Glaube.
Darum ist es so wichtig, dass wir Bibelgruppen haben, wo man nicht Probleme wälzt, sondern wo die anderen erzählen, was sie dort von Jesus entdecken. So brauchen Sie den Bibelkreis. Hauskreise problematisieren oft viel zu viel.
Sagen Sie doch einfach, was Sie entdecken. Die positiven Lesefrüchte trägt man zusammen, dann ist das wunderbar. Was sagt mir das heute? Was stärkt mich im Glauben? Wie kann ich das entdecken?
Vertrauen auf Jesu Wort – das Beispiel Petrus
Jetzt kommt die Frage, die ich überschrieben habe: Kann man Jesus wirklich trauen?
Da stellt sich wieder unser Gedanke ein: Ist das denn wirklich wahr? Kann ich mich darauf verlassen?
Der Petrus war ein gründlicher Mann, wie übrigens auch der Thomas. Es ist gut, dass diese Männer für uns das schon stellvertretend getan haben. Sie haben gesagt: „Da muss ich doch mal nachfragen, das kann ich nicht einfach so übernehmen.“
Und Petrus sagt: Wenn das so ist, dass man sich auf das Wort von Jesus verlassen kann, dann müsste ich ja auch auf den See treten können, ohne unterzugehen. Jesus antwortet: Ja. Was er sagt, das gilt. Was er spricht, das geschieht. Was er gebietet, das steht fest. Nicht was ich wünsche, sondern was Jesus in seinem Wort gebietet.
Was Jesus in seinem Wort mir zusagt, darauf kann ich mich felsenfest verlassen. Jesus, wenn du sagst, tritt aus dem Boot heraus, tritt auf den See, dann werde ich nicht untergehen. Jesus sagt: Ja, natürlich, Petrus, komm her, mach den Test.
Petrus tritt heraus und steht auf dem See. Das Wort von Jesus gilt absolut. Und das ist kein Kunststück. Man lässt alle Sicherheiten weg und sagt: Ich verlasse mich nur noch auf das, was Jesus mir sagt und mir zuspricht.
Da gibt es herrliche Worte, die auch Ihnen gelten: Wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden. Keiner wird zu Schanden, der auf ihn baut. Ganz tolle Worte, ich kann mich auf das Wort von Jesus absolut verlassen.
Und dann kam plötzlich eine Welle. Petrus sieht die Welle, und wieder sind es die Augen, die ihn beeinflussen. Er sieht die Wellen, er schreckt, und schon ist sein Vertrauen in das Wort von Jesus weg. Er sinkt ein, und es zieht ihn in die Tiefe.
Das können Sie in Ihrem eigenen Leben auch so erfahren. Wenn Sie wieder die ganze Not sehen, die auf Ihnen lastet, und Sie wegschauen von Jesus, hin zur Bedrohung Ihres Lebens. Sie sehen die Schrecken des Todes, das Unglück, das Leiden um Sie herum. Sie blicken weg von Jesus und sinken in diese bodenlosen Tiefen der Schwermut.
Und Jesus sagt das entscheidende Wort: „O du Kleingläubiger!“ Ich übersetze das gern ein bisschen anders und sage immer „O du Kurzgläubiger“, denn der kleine Glaube ist ja schon als Senfkorn wahnsinnig stark.
Das Schlimme ist, dass unser Glaube oft nur wenige Minuten dauert. Kaum sind wir aus der Versammlung raus, dann stürzen die Wellen wieder über uns herein. Wir fangen wieder an zu zweifeln, und es zieht uns erneut in die Tiefen.
Das ist ja tragisch, wenn der Glaube nicht länger hält. Oder wie Jesus mal gesagt hat: Der Teufel kommt und pickt das weg, was an Wort Gottes uns mitgegeben wurde. „O du Kleingläubiger!“
Wir erleben es dann bei der Auferstehung auch, wie die Jünger zweifelten. Sogar noch, als Jesus sie gesandt hat, sammelte er seine Jünger um sich. Etliche aber zweifelten. „Oh, ihr Kurzgläubigen, warum trägt euch das nicht durch?“
Wir wissen doch, das Allergewisseste ist das Wort Gottes. Und ich kann sagen: Mir ist die ganze Bibel so wunderbar, und sie erschließt sich immer tiefer. Wenn ich eine Stelle habe, die ich nicht verstehe, dann lasse ich sie erst einmal. Ich verstehe nicht jede Stelle aus dem Alten Testament, aber fast jede.
Ich finde überall die wunderbare Stimme von Jesus, das ist so herrlich. In Jerusalem habe ich einen christlichen Geschäftsmann getroffen. Er ist ein großer touristischer Manager, der von der israelischen Regierung sehr anerkannt ist, weil er so viele Touristen ins Land bringt.
Er hat mir erklärt: Jede Stelle des Alten Testaments zieht auf Jesus hin, sonst verstehe ich das Alte Testament nicht richtig. Und da spricht dir Jesus so viel Mut zu aus den Schreckensgeschichten des Alten Testaments, wie er heilen und helfen will.
Du darfst ihm doch vertrauen in all deinen Nöten absolut. Ich habe Ihnen ja schon gesagt, was die Lieder für meine Frau und mich bedeuten. „Tut sie nicht weg, das sind Stützen für unser Leben: Dein Wort ist wahr und trüget nicht und hält gewiss, was es verspricht, im Tod und auch im Leben.“
Ihnen fallen gleich so viele Verse ein, wenn dieses Thema aufgenommen wird: „Ich kann mich auf dieses Wort von meinem Herrn absolut verlassen, und er hält mich.“
Darum ist es ganz schlimm, wenn wir das Wort Gottes nicht mehr als gewisses Wort unter uns haben. Wir werden einmal in der Ewigkeit staunen, wie dieses Wort Gottes sich absolut erfüllt.
Meine Frau und ich haben einen Israel-Reiseführer gesehen. Es gibt ihn schon lange, in verschiedenen Auflagen. Wir sind überwältigt, wenn man sich all die Geschehnisse an den biblischen Orten zusammenzieht und sieht, wie alles vom Alten und Neuen Testament völlig ineinanderpasst. Es ist kein Widerspruch.
Das ist so herrlich, dass man nur staunen kann. Die Zweifel, die oft von irgendwo kommen, sind keine wissenschaftlichen Zweifel, sondern Hypothesen. Das weiß jeder Bibelleser, wenn er die Bibel in die Hand nimmt und darin gestärkt wird.
Und dann ist es so wunderbar, dass Jesus den sinkenden Petrus herauszieht und mit starker Hand fasst. Er darf nicht untergehen.
Wir stehen in Gefahr, in den großen Erschütterungen unseres Lebens im Zweifel zu verharren, wenn wir so dumm sind und das Wort Gottes nicht mehr hören. Weil wir oft andere Dinge hören, wenn wir uns mit dem Geschwätz der Zeit beschäftigen.
Und dann ist es so wunderbar, dass Jesus auch die Schwachen noch hält. Wie oft hat er dich schon gehalten in den Stunden des Zweifels? Und er darf sogar noch wissen: Wenn du im Koma liegst oder in der Narkose bist, dann betet der Geist Gottes in dir für dich, schreit zu Gott.
Wunderbar, du bist noch gehalten, du bist von ihm gar nicht losgelassen. Was Jesus versprochen hat, niemand kann dich aus seiner Hand reißen.
Zeugnisse des Glaubens und die starke Hand Jesu
Wir hatten 1975 so einen schönen Gemeindetag im Stuttgarter Gottlieb-Daimler-Stadion, einem großen Fußballstadion. Es war ein wunderbarer Tag mit 35 Menschen. Damals hatte Bischof Festo Kivengere aus Uganda den Dienst der Verkündigung. Er war von der ostafrikanischen Erweckungsbewegung dort und ein wunderbarer Mann.
Das vergesse ich nie, wenn ich an diesen Tag denke. Er hatte das Thema: „Wer Jesus hat, hat das Leben.“ Das war eine Parole für unser ganzes Land.
Eine Festung Gewenstrige hat das schöne Bild benutzt: „Meine schwache Glaubenshand, meine schwache, zitternde kleine Glaubenshand – die ist ganz schwach. Reden Sie nie groß von Ihrem Glauben, das ist immer kümmerlich. Aber sie liegt in der starken Hand von Jesus, und Jesus hält sie.“ Darauf verlasse ich mich, denn es ist meine Gewissheit, die Zweifel überwindet.
„Stark ist meines Jesu Hand, und er wird mich ewig fassen. Er hat zu viel an mich gewandt, um mich wieder loszulassen.“ Auch das ist so ein herrliches Lied.
„Auch wenn es um mich Nacht wird, ich weiß, er ist da, er hält mich.“ Das hat er erwiesen, auch in seinem Kreuzestod, dass ich ihm so kostbar bin.
Die ganze Menge meiner Schuld treibt mich nur fester in die Arme von Jesus, und er fängt mich auf, auch wenn alles um mich herum wackelt und wenn alles unsicher ist. Ich kann mich ganz fest darauf verlassen, das ist wahr, und er hält mich absolut.
Jesu Gebet für seine Jünger in der Not
Aber jetzt noch ein Wort zum Schluss: Wo war denn Jesus in den zehn Stunden, in denen sie gerudert hatten, als die Jünger allein waren und mit den Wellen kämpften? Jesus hatte sie ja in diese schwierigen Wetterverhältnisse hineingetrieben. Wo war er in dieser Zeit? Er war auf dem Berg.
Was hat er getan? Er hat gebetet. Er hat für seine Jünger gebetet. Gibt es eine herrlichere Sache, als dass Jesus beim Vater schon lange für dich gebetet hat? „Herr, lass ihn nicht fallen.“ Bevor du zum Glauben kamst, hat er dich schon gezogen, und der Vater hat gezogen.
Und heute Nacht, wenn du schläfst, betet Jesus für dich in deinen Anfechtungen und Nöten. Er weiß ja alles, er kennt ja alles. Und das ist ganz wunderbar, dass ich mich daran halten darf und dann nur noch danken darf: Jesus, vielen, vielen Dank, dass deine Hand mich nicht loslässt, dass du mich erwählt hast, dass ich dir gehöre.
Und dann darf man sagen: Herr, ich schäme mich meiner Zweifel. Es ist ja merkwürdig: Wenn wir verreisen, gehen wir zum Bahnhof und schauen, wann der nächste Zug fährt. Wir sind absolut überzeugt, dass der Zug um 9:12 Uhr fährt, weil es im Fahrplan steht. Man könnte auch zweifeln. Bei der Bundesbank kann man manchmal schon zweifeln, ob der Zug pünktlich ist.
Oder wir waren heute Mittag in einer Pizzeria und haben etwas gegessen. Es hat wunderbar geschmeckt. Woher war ich denn sicher, dass der Koch nicht Gift hineingestreut hat? Zweifeln kann man immer. Man kann überall im Leben zweifeln.
Sie kaufen in der Apotheke Medizin – ist das wirklich das Richtige oder wird es mir schaden? Sie können alles im Leben bezweifeln. Es ist eine Vertrauensfrage: Wem vertrauen Sie sich an?
Und ich darf Ihnen sagen: Es gibt gar nichts in der Welt, dem Sie sich so absolut anvertrauen können wie Jesus, der seine Liebe zu Ihnen so bewiesen hat. Wie der Vater im Himmel, der es Ihnen schon vom Alten Bund her zurief. Was er spricht, was geschieht, was er gebietet – da steht, wie Gott sein Wort erfüllt.
Überall steht geschrieben, was geschah, damit erfüllt würde, was geschrieben steht, weil Gott sein Wort gegeben hat, dass er sein Wort gar nicht brechen kann. Und Sie können sich darauf verlassen, viel mehr als auf alle anderen menschlichen Worte, die es irgendwo gibt.
Und das ist so wunderbar, dass man das erleben darf, auch an so vielen Menschen, die das vor uns erlebt haben. Zum Beispiel Graf Zinzendorf vor vielen Jahrhunderten, der Herrnhuter Brüdergemeinde. Er hatte in Sachsen ganz schwierige Verhältnisse. August der Starke hat ihn des Landes verwiesen, er durfte gar nicht mehr in Herrnhut sein.
Und er hatte seine Missionspioniere ausgesandt. Das waren schlichte Leute, die hatten oft nicht mal Schuhe an den Füßen, barfuß, so arm waren sie. Er schickte sie hinaus in die Karibik, um dort als Missionare zu sein, oder nach Labrador und Grönland und wo überall.
Und dann, als sie hinausgefahren sind, war John Wesley dabei. Er war ein englischer Missionar. Einmal fuhr er mit einer solchen Gruppe Herrnhuter Missionare hinaus. Da kam ein schwerer Sturm und der Hauptmast brach.
Wesley dachte eigentlich, er habe einen Glauben. Aber als das Schiff in einer aussichtslosen Lage war durch den Bruch des Hauptmastes, standen diese Herrnhuter um den gebrochenen Hauptmast und sangen ihre fröhlichen Dankeslieder.
Wesley sagte später, er sei noch gar nicht zum Glauben durchgedrungen. Er fand es viel später richtig, dass man sich Jesus so bedingungslos anvertrauen kann, egal was kommt. „Ich bin geborgen in Zeit und Ewigkeit, weil ich meinem Herrn absolut vertrauen kann und weil er seine Hand hält.“
Am Ende steht noch, dass sie vor Jesus fielen und sprachen: „Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!“
Der einzige Grund zum Glauben ist nicht, dass ich es verstehe – ich kann gar nicht verstehen, dass Jesus der Sohn Gottes ist, mein Herr. Und ich darf ihm gehören – das größte Wunder. Und ich darf ihm absolut vertrauen.
Schlussgebet
Wir wollen beten, lieber Herr. Vielen Dank, dass du unseren Glauben überhaupt erst wachsen lässt und durch deinen Heiligen Geist ins Leben bringst. Danke, dass du uns die Augen öffnest, damit wir dein Wort verstehen können.
Vergib uns unseren Unglauben und unsere Zweifel, besonders wenn wir die nichtigen und vergänglichen Dinge dieser Welt gegen die Zusagen stellen, die du uns gibst.
Ganz herzlichen Dank dafür. Wir bitten dich, stärke unseren Glauben und mache ihn fest. Hilf uns, auch andere zu dir führen zu dürfen. Amen.
