
Dritter Teil: Leitfaden eines erneuerten Lebens – Erwartete Zielankunft meines Vortrags 2037.
Für alle, die sagen: „2045 haben wir noch was vor“ – ich hoffe, ihr habt Fernseher reserviert, die nicht zu weit weg von hier sind. Ich freue mich, dass wenigstens Boris sich freut, denn ich dachte, ich würde niemandem eine Freude machen. Kurzfristig hatte ich überlegt, ob ich noch anderthalb Stunden dranhänge, aber gut, dann machen wir das so.
Dritter Teil – das heißt, wir sind auf dem Weg durch das Thema schon eine ganze Ecke weiter. Ich möchte ganz kurz noch einmal zusammenfassen, dass wir uns in diesem Zusammenhang noch einmal ein bisschen auf die Frage konzentriert haben, was an den ersten beiden Treffen gesagt wurde.
Vielleicht könnt ihr noch einmal versuchen, mit einem Satz zusammenzufassen, worum es uns beim allerersten Treffen ging. Das war ja eine Reihe, die sich damit auseinandersetzt, wie Lebensveränderung eigentlich funktioniert. Was war das erste Thema am ersten Abend, bei dem manche, also mindestens Sunny, ziemlich überrascht waren, dass so etwas kam? Was war das Thema, wenn ihr das jetzt zusammenfassen würdet?
Erster Abend, vor vier Monaten: Es ging darum, wer wir in Jesus sind. Ich denke, wann immer wir über Veränderung im geistlichen Leben nachdenken, dürfen wir nicht bei den Geboten anfangen: „Du sollst“, „du musst“, „du darfst nicht“. Das passiert schnell, und es nimmt uns gefangen. Wir denken, das Wichtigste seien die Gebote. Aber das stimmt nicht.
Die Gebote an sich haben überhaupt keine Kraft, uns zu verändern. Sie können uns bestenfalls die Sünde zeigen und uns ein schlechtes Gewissen einreden, aber in ihnen steckt keine Kraft. Die Kraft steckt ganz woanders.
Die Kraft zur Lebensveränderung steckt in der Beziehung zu Jesus. Sie steckt darin, dass wir einmal in aller Tiefe begriffen haben, wer wir in Jesus sind. Nicht, wo Gott uns hinhaben will, sondern was er schon in uns vollbracht hat, was wir sind.
Das ist tatsächlich immer der Startpunkt. Allzu leicht schauen wir auf die Sünde, auf das, was wir noch nicht sind, auf das, was wir noch nicht erreicht haben, oder darauf, dass wir zum fünften Mal an derselben Stelle gescheitert sind. Aber der eigentliche Startpunkt des Lebens und jeder Veränderung in unserem geistlichen Leben soll Jesus selbst sein – das, was er in unserem Leben schon gemacht hat, das, was wir sind.
Dann kam ein zweiter Abend. Worum ging es an diesem zweiten Abend, wenn ihr das zusammenfassen wollt? Der Untertitel war Fight Club. Es ging um Kampf, ja. Und welche Elemente des Kampfes hatten wir uns angeschaut?
Hier vorne ist noch viel Platz. Welche Elemente des Kampfes hatten wir betrachtet? Wir hatten uns angeschaut, dass geistlicher Kampf eine Realität ist, vor der man einfach nicht davonlaufen kann. Wir hatten uns angeschaut, welche Tricks und Listen der Teufel einsetzt. Geht das ruhig noch einmal durch und denkt über die einzelnen Punkte nach. Wir sind da ziemlich drüber hinweggeflogen, wie ein Starfighter über die Erde.
Dann haben wir einen Blick auf die Waffenrüstung geworfen. Wie Gott uns ausgestattet hat. Epheser 6 war da unser Modellvers. Danach haben wir einen längeren Zeitabschnitt damit verbracht – nein, ich hoffe, es war keine Zeitverschwendung – uns anzuschauen, wie Veränderung eigentlich funktioniert, wenn ich weiß, wer ich in Jesus bin und wenn ich weiß, was Jesus für mich vorgesehen hat. Dass er mir alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat, damit ich dort ankomme.
Wie komme ich da an? Wie funktioniert das jetzt, heruntergebrochen auf die Ebene: „Ich wache morgens auf und will nicht aus dem Bett.“ Oder: Ich sitze neben meinem Schulfreund, und der spickt oder sagt: „Hier, schreib doch ab.“ Ich stehe in der realen Situation. Schreibe ich jetzt ab oder nicht? Also, wie breche ich das herunter auf mein Leben? Zu sagen: Es ist ja schön, wir haben alles in Jesus, und da oben sollen wir vollkommen in Jesus dargestellt sein. All die Ideale sind ja ganz nett. Aber wie komme ich in meinem persönlichen Leben einen Schritt weiter?
Der Schwerpunkt beim letzten Mal war genau dieser. Und da wollen wir auch noch einmal mit einem Bibelvers einsteigen. Philipper Kapitel 4 könnt ihr schon aufschlagen. Der Schwerpunkt war, dass ich mich nur da verändern kann, wo mein Denken verändert wird. Vieles in meinem erneuerten Leben hängt davon ab, was ich denke.
Wenn ich das Falsche denke, dann kommt aus meinem falschen Denken ein falsches Tun heraus. Wenn ich das Richtige denke, dann entsteht zumindest die Chance, dass aus meinem richtigen Denken auch ein richtiges Verhalten folgt. Ob es tatsächlich passiert, werden wir gleich sehen. Aber die Möglichkeit ist da.
Ich hatte euch eigentlich gebeten, zwei Problemzonen eures Lebens herauszupicken. Bei Verheirateten dann immer wechselseitig, gesponsert durch den Ehepartner. Diesen Prozess – es war ein etwa zehnstufiger Prozess – durchzulaufen und zu überlegen: Was tue ich eigentlich? Warum tue ich das? Was für ein Denken steckt dahinter? Was sagt die Bibel dazu? Wie müsste ich eigentlich denken? Will ich mich dafür entscheiden? Und dann aus dem richtigen Denken ein richtiges Verhalten abzuleiten.
Es wäre jetzt ganz interessant, einfach mal durchzugehen und die Dinge, die ihr angepackt habt, zu hören. Ich vermute aber fast, es wäre ein relativ schneller Durchlauf. Deshalb möchte ich euch bitten, vielleicht bis zum nächsten Mal oder bis zur nächsten Bibelstunde – oder jetzt, wenn ihr Urlaub macht, im Urlaub – das Thema tatsächlich mal anzugehen.
Vielleicht hat der ein oder andere auch schon Erfahrungen gemacht. Dann können wir uns ruhig danach auch noch unterhalten. Ich werde hier niemanden in die Öffentlichkeit zerren und sagen: „Schilder mal dein Problem!“ Aber die Idee war, dass ihr euch tatsächlich hinsetzt und sagt: „Ja, ich habe hier etwas in meinem Leben, das muss raus. Da ist irgendwie eine Auffälligkeit. Ich raste ständig aus und schreie herum. Das ist merkwürdig. Irgendwie denke ich, das sollte nicht so sein. Die Bibel sagt, das geht nicht.“
Und dass man dann anfängt, diesen Prozess durchzugehen – bis an den Punkt, wo man sagt: „Oh, das falsche Denken steckt dahinter.“ Das Denken wird korrigiert. Dann auf der anderen Seite – erinnert euch, das war dieser Pfeil, der erst nach unten ging. Dann war unten die Veränderung, und dann ging es wieder hoch: neues Denken, neue Prinzipien, neues Verhalten.
Ich kann euch nur dringend raten, in eurem Leben diesen Halbkreis immer wieder zu durchlaufen.
Philipper Kapitel 4, Vers 8 fordert uns dazu auf, im Hinblick auf unser Denken einen Filter einzubauen. Diesen Filter möchte ich euch vorstellen, weil er etwas Wesentliches zum Thema Denken aussagt.
Im Kontext geht es um Sorgen. Paulus ermutigt uns, unsere Sorgen bei Gott abzugeben. In den vorangehenden Versen steht, dass Gott unser Innerstes durch seinen Frieden bewahren wird. Dann folgt Vers 8: „Übrigens, Brüder“ – oder besser: „Übrigens, Geschwister“ – „alles, was wahr ist, alles, was ehrbar, alles, was gerecht, alles, was rein, alles, was liebenswert, alles, was wohllautend ist, wenn es irgendeine Tugend gibt und wenn es irgendein Lob gibt, das erwägt.“
Das Wort „erwägen“ ist hier wichtig. Es ist ein Begriff, den wir heute vielleicht nicht mehr so häufig verwenden. Es bedeutet „abwägen“ oder „überlegen“. Tatsächlich heißt „erwägen“ hier „denken“. Paulus gibt den Philippern damit so etwas wie eine Frequenzweiche fürs Gehirn mit.
Bei einer Frequenzweiche geht es darum, dass nicht jeder elektrische Impuls vom Verstärker bei der Lautsprecherbox ankommt, sondern nur der, der für die Box geeignet ist. Ähnlich ist es bei euch: Nicht jeder Impuls, der hier oben ins Gehirn fließt, ist es wert, zu Ende gedacht zu werden. Nicht jeder Impuls, nicht jeder Gedanke.
Es gibt Gedanken, die sind einfach falsch. Bildlich gesprochen müsst ihr euch das so vorstellen: Der Gedanke ist da, und jetzt entscheidet ihr, was ihr mit diesem Gedanken macht. Ob ihr sagt: „Ich denke den Gedanken weiter“ oder „Nein, das meine ich nicht, das will ich nicht weiterdenken.“
Ihr merkt schon, dass ihr euch auf der Ebene der Versuchung nicht davor schützen könnt, bestimmte Grundgedanken zu haben. Der erste Impuls – sei es ein „Wow“ oder was auch immer sich dahinter verbirgt – den bekommt ihr nicht weg. Er wird irgendwo immer bleiben. Ihr werdet auf der Ebene der Gedanken anfechtbar sein.
Das Problem ist, was ihr mit diesen Gedanken macht, die hochkommen. Das Wesentliche, was ihr lernen müsst, ist genau das: Wie geht ihr mit den Gedanken um? Hier spielt das Thema Bibellesen, das Nachdenken über die Bibel und das Aneignen eines gesunden biblischen Grundverständnisses eine entscheidende Rolle.
Plötzlich wird, vergebt mir die Wiederholung, das Auswendiglernen von Bibelversen und das Einhalten einer stillen Zeit zu essenziell wichtigen Voraussetzungen – ob man es wahrhaben will oder nicht. Das ist die Stelle, an der es um unser Denken geht.
Die Frage lautet: Soll ich den Gedanken, den ich jetzt habe, weiterdenken und daraus etwas machen? Oder sollte ich ihn lieber auf meinen Gedankenmülleimer werfen, sodass er wirklich weg ist?
Paulus sagt, es gibt Kriterien, anhand derer du einen Gedanken, der in deinem Kopf entsteht, entweder aussortieren oder weiterdenken sollst. Du sollst nicht alles zu Ende denken.
Ein wichtiger Punkt ist folgender: Gehen wir die Dinge einfach mal durch, alles, was wahr ist. Wenn etwas nicht wahr ist, wenn etwas nicht der Wahrheit entspricht, dann sollte man nicht länger darüber nachdenken.
Meine Frau und ich – ich bringe jetzt ganz bewusst dieses Beispiel – hatten Ende letzten Jahres einen Gedanken, der lautete: „Ich bin die falsche Frau für meinen Mann.“ Wie dieser Gedanke genau entstanden ist, ist völlig unwichtig. Ich bin dankbar dafür, dass wir darüber sprechen konnten. Es war einfach ein Impuls, geboren aus einer bestimmten Situation, in der du einfach sagen kannst: „Na, so ein Blödsinn.“
Die Frage stellt sich doch gar nicht! Selbst wenn es stimmen würde – und das tut es nicht – stellt sich die Frage überhaupt nicht. Denn sie ist meine Frau. Sie ist per Definition schon die Richtige, weil ich sie geheiratet habe. Ich habe ihr gesagt, dass sie die Richtige ist. Es braucht also keine weiteren Überlegungen, ob sie die Richtige ist. So ein Gedanke ist wirklich Unsinn, eine Lüge. Es ist einfach falsch, so zu denken.
Jetzt werden einige vielleicht sagen: „Na ja, da ist doch nichts dabei.“ Doch, da ist etwas dabei. Wenn sich so ein Gedanke in einer schwierigen Situation in der Ehe festsetzt, und eine Frau trägt diesen Gedanken in ihrem Herzen mit sich herum und denkt immer wieder: „Ich bin nicht die Richtige“, wird das die Ehe nicht besser, sondern deutlich schlechter machen.
Wenn sich das erst einmal so als Skript verfestigt, dass du jedes Mal, wenn du deinen Mann siehst, denkst: „Ich bin eigentlich die Falsche“, dann reagierst du irgendwann darauf und benimmst dich auch so. Deshalb muss man ganz frühzeitig, wenn so ein Gedanke auftaucht, sagen: „Halt, das ist Blödsinn! Das ist völliger Quatsch, wo kommt das denn her? Das ist Unsinn!“
Dafür ist es notwendig, dass wir die Bibel kennen. Wenn solche Gedanken in unserem Leben hochkommen, die nicht wahr sind – und ihr merkt schon, wahr ist nicht unbedingt gleich spürbare Sünde – dann schlägt vielleicht noch gar nicht das Gewissen an. Man findet sich vielleicht sogar noch gut dabei, wenn man ein bisschen niedrig von sich denkt, demütig ist und sagt: „Wahrscheinlich bin ich nicht die Richtige“ oder so ähnlich.
Solche Gedanken sind gegen die Schrift, gegen Gottes Wort, gegen Gottes Gebot und deshalb falsch. Es gibt tausend solcher Gedanken, die in unserem Kopf auftauchen können. Wenn wir nicht lernen, sie an Gottes Wort zu messen und zu reflektieren, prägen sie unser Denken vielleicht viel stärker, als wir es gern wahrhaben wollen.
Zum Beispiel: „Ich bin es nicht wert, was weiß ich, am Sonntagmorgen zu beten.“ Doch die Bibel sagt, du sollst beten. Besonders den Männern sagt sie das sehr deutlich, schreibt es ihnen ins Stammbuch: „Du bist würdig.“ Jeder Gedanke, der dagegen geht, ist erst einmal nicht wahr.
Also: Alles, was wahr ist. Dann sagt Paulus noch mehr: Alles, was ehrbar ist. Es gibt Dinge, die sind nicht ehrbar. Das sind solche Gedanken, bei denen man sagt: „Die möchte ich nicht, dass andere sie mitbekommen.“ Das ist nicht ehrbar. Also lass es sein, denk nicht weiter darüber nach. Wenn du glaubst, jemand anderes soll den Gedanken nicht sehen, hör auf, ihn zu denken. Es gibt eine Ausnahme, aber die erzähle ich jetzt nicht.
Weiter: Alles, was gerecht ist. Wenn du ungerechte Gedanken hast, dann hör auf, sie zu denken. Wenn du in dem Moment ungerecht bist, stopp. Du musst nicht weiterdenken. Sofort Schnitt, der Gedanke ist nicht weiterzudenken.
Alles, was rein ist. Wenn du unreine Gedanken hast, hör auf. Schnitt.
Alles, was liebenswert ist. Wenn du sagst: „Das, was ich jetzt denke, fällt nicht mehr unter liebenswert, das sind eher Gedanken des Hasses, der Ablehnung, der Abneigung“, dann hör auf, sie zu denken. Sie haben kein Recht. Paulus sagt: Stopp! In dem Moment, sofort Schnitt, aufhören, nicht mehr weiter darüber nachdenken. Das ist eine Versuchung.
Merkt ihr das? Wenn Bitterkeit in dir aufsteigt: „Ich ...“ Ja, Schnitt! Nicht weiter darüber nachdenken.
Alles, was wohllautend ist. Das ist so ein Stückchen auf der Ebene mit ehrbar. Was sich gut anhört. Wenn das, was du da denkst, sich nicht mehr gut anhört, hör auf, es zu denken.
Dann fasst Paulus das nochmal zusammen: Wenn es irgendeine Tugend gibt und wenn es irgendein Lob gibt, wenn es irgendetwas gibt, das tugendhaft ist, gut ist, wenn es irgendein Lob gibt, etwas, worüber andere Leute sagen können: „Top, darüber darfst du nachdenken.“
Jetzt merkt ihr schon: Das ist nett. Paulus sagt, das eigentliche Problem unseres Lebens beginnt auf der Ebene des Denkens. Dort müssen wir uns umstellen. Wir müssen es lernen, unsere Gedanken in den Griff zu bekommen. Wir müssen lernen, so zu denken, wie Gott es will.
Und das ist eine Übung, an der wir nicht vorbeikommen. So, mein letztes Wort zu dem Thema vom letzten Mal.
Heute geht es um den Leitfaden eines erneuerten Lebens, Teil drei, unterteilt in drei Punkte: Erstens, das Leben als Christ ist Konflikt. Zweitens, das Leben als Christ ist ein Leben auf Hoffnung hin. Und drittens, das Leben als Christ findet in Gemeinschaft statt.
Mit diesen drei Punkten möchte ich das gesamte Thema noch einmal abrunden und einige allgemeine Gedanken dazu äußern.
Wir schlagen die Bibel auf, Ezekiel Kapitel 36. Für alle, die Bibelverse auswendig lernen, hier ein guter Abschnitt: Ezekiel 36,26-27. Diese Verse enthalten eine der Verheißungen im Alten Testament, die auf den neuen Bund hinweisen – beziehungsweise auf die Prinzipien des neuen Bundes.
In Ezekiel 36,26-27 sagt Gott: „Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben. Ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben. Ich werde meinen Geist in euer Inneres geben und bewirken, dass ihr meine Ordnungen lebt und meine Rechtsbestimmungen bewahrt und tut.“
Was geschieht bei der Bekehrung? Meine Haarfarbe ändert sich nicht, meine Schuhgröße bleibt gleich. Auch viele meiner Gedanken sind noch dieselben. Ich bin an vielen Stellen noch der Alte. Aber an einer empfindlichen Stelle meines Lebens ändert sich etwas – ganz tief drin.
Die Bibel nennt diesen innersten Kern des Menschen „Herz“. Dort findet ein Wechsel statt. In der bildhaften Sprache der Propheten wird dieser Wechsel als Austausch des Herzens beschrieben: vorher ein steinernes Herz, das gegen Gott gerichtet war, das mit Gott nichts zu tun haben wollte, wo Gottes Liebe nicht hineindringen konnte. Dieses Herz war wie eine Mauer zwischen mir und Gott.
Jetzt aber bekomme ich ein Herz, das weich ist – ein fleischernes, empfindsames Herz. Ein Herz, das Gott liebt. Irgendwie ist meine grundsätzliche Haltung zu Gott tief verändert. Das ist Bekehrung.
Das Zweite, was bei der Bekehrung passiert, ist, dass wir den Heiligen Geist empfangen. Ich möchte den Heiligen Geist hier als Impulsgeber beschreiben. Plötzlich kommt aus uns selbst heraus ein Wollen, ein Bemühen um Gott. Da ist etwas in mir, das ich vorher nicht empfunden habe: Ich möchte Gott gefallen, ich will für Gott leben.
Dieser zusätzliche Impuls, dieser „Trigger“, ist immer noch da. Solange ich diesem Impuls Raum gebe – man kann den Geist zwar dämpfen – wird er gleichzeitig Führer und Kraftgeber in meinem Leben sein.
Das klingt fast so, als wären wir in der ersten Stunde unseres Glaubens, oder? Wer wir in Jesus sind – einfach genial!
So weit geht das, dass wir im 1. Johannes 3,9 lesen: „Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde.“ Boah, genial! Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde. Yeah!
Das kleine Problem ist – und jetzt könnt ihr den ersten Johannesbrief aufschlagen –, das war Kapitel 3, Vers 9. Das kann irgendwie nicht bedeuten, dass jeder, der aus Gott geboren ist, nie mehr sündigt. Denn im gleichen Brief heißt es in 1. Johannes 1, Verse 8 und 9:
Ich muss euch jetzt ein bisschen durch den ersten Johannesbrief jagen, aber da müsst ihr durch. Also, 1. Johannes 3, Vers 9 hatte ich zitiert: Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde. Und jetzt schauen wir ins erste Kapitel.
Ihr könnt mir glauben, Johannes ist nicht blöd. Er weiß auch, dass diese zwei Aussagen sich auf den ersten Blick widersprechen. 1. Johannes 1, Verse 8 und 9 sagen: Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben – ich warte nur noch, bis ihr aufgeschlagen habt. Bei mir ist das Seite 279, das müsste ungefähr hinkommen. Habt ihr? Okay, machen wir weiter.
Also, 1. Johannes 1, Verse 8 und 9: Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.
Na, was jetzt, Johannes? Und Johannes wird ja noch wilder. Zwei Verse weiter, in 1. Johannes 2, Vers 1, heißt es: Meine Kinder, ich schreibe euch dies, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand sündigt, haben wir einen Beistand bei dem Vater: Jesus Christus, den Gerechten.
Also sagt Johannes: Mein ganzer Brief hat ein Ziel. Ich möchte, dass ihr nicht sündigt. Auf der anderen Seite weiß ich, wenn einer sich hinstellt und sagt, Sünde ist nie mein Problem, der ist ein Lügner. Und dann im dritten Kapitel sagt er, wir können gar nicht sündigen. Was meint er damit?
Was er damit meint – und ich behaupte einfach mal, dass Sünde eine Realität auch in unserem Leben ist, gegen die wir kämpfen –, ist Folgendes: Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht Sünde, denn sein Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen, weil er aus Gott geboren ist.
Das Griechische – ich belästige euch nur in der Bibelstunde mit Griechisch, in der Predigt nie, aber hier tue ich das mal – verwendet die Gegenwartsform, die ein Prinzip ausdrückt, etwas sich ständig Wiederholendes, etwas Andauerndes. Das kriegen wir im Deutschen nicht so rüber, weil bei uns die Gegenwartsform einfach nur eine Gegenwartsform beschreibt. Im Griechischen ist das ein bisschen anders: Es zeigt auch, wie oft du etwas machst, wie regelmäßig du es tust, ob das deine Gewohnheit ist oder ob das etwas ist, was eben nur ab und zu mal passiert.
Das kann man in der Sprache ausdrücken, einfach dadurch, dass man die richtige Zeitform verwendet. Und hier ist die Zeitform verwendet, die eine Regelmäßigkeit, etwas Gewohnheitsmäßiges zum Ausdruck bringt.
Jetzt übersetze ich das mal mit diesen Gedanken dahinter: Jeder, der aus Gott geboren ist, tut nicht gewohnheitsmäßig Sünde, denn sein Same – das ist wahrscheinlich der Heilige Geist – bleibt in ihm. Er kann nicht als Lebenseinstellung gewohnheitsmäßig immer wieder sündigen, weil er aus Gott geboren ist.
Und jetzt wird es plötzlich sinnig. Wenn dir Sünde nichts ausmacht in deinem Leben, bist du nicht gläubig, jedenfalls mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit. Wenn du immer wieder sündigen kannst, ganz aus Gewohnheit, und sagst, da zackt überhaupt nichts, dann würde ich sagen, denk noch mal über deine Beziehung zu Gott nach.
Wenn du aber merkst, ja, ich sündige, aber ich fühle mich dabei total schlecht, dann ist es nicht so, dass dir Sünde egal ist. Wenn dir Sünde egal wäre, dann würdest du dich nicht schlecht fühlen. In dem Moment ist es vielleicht so, dass die Sünde dich packt und sie dich auf ihre Seite zieht, und dann tust du es doch. Aber schon kurz nachdem du es getan hast, fühlst du dich wie ein dreckiger Versager.
Wenn es dir so geht – wir könnten das jetzt mit Worten aus Psalm 32 oder 51 von David noch mal anhören –, wenn du dich fühlst wie ein Kotzbrocken, nachdem du gesündigt hast, nicht mehr wert, vor Gott zu erscheinen, wie ein Stück Dreck, dann kann ich nur sagen: Preis den Herren, so ist es richtig!
Denn das bringt genau zum Ausdruck, dass du nicht mehr gewohnheitsmäßig sündigen kannst, dass es dir keinen Spaß mehr macht, gemäß deiner alten Natur dich im Dreck zu wälzen. Sondern dass du genau in dieser Spannung Geist gegen Fleisch steckst und merkst: Ich muss und ich will da raus.
Und das ist gut.
Trotzdem stehen wir unter Beschuss. Es gibt verschiedene Dinge, die uns immer wieder in unserem Versuch, anders zu werden, auch ein Stückchen heiliger und gottähnlicher zu werden, im Weg stehen. Von der Bibel her sind es hauptsächlich drei Dinge.
Erstens spricht die Bibel vom Fleisch. Ich bekehre mich und bekomme ein neues Herz, aber der Rest von dem alten Jürgen ist noch ziemlich alt. Ich habe meine alten Gedanken, meine alten Prägungen, meine alten Erfahrungen, meine alten Gewohnheiten – und meine Schuhgröße habe ich ja schon erwähnt. Ich bin irgendwie doch noch ein Stückchen alt. Wenn ich nun mein Leben lebe, merke ich, dass dieses Alte, mein Fleisch – ein Begriff, den die Bibel benutzt und der nicht nur den Körper, sondern auch unser Gedankenleben umfasst – mich immer wieder so ein Stückchen packen will. Der Teufel hat genügend Ideen, wie er mich genau an dieser Stelle erwischen kann. Das ist ein Teil unserer Auseinandersetzung.
Zweitens gibt es die Welt, die uns immer wieder zu schaffen macht in diesem Prozess des Anderswerdens. Wir stecken in einer Gesellschaft. Ist diese Gesellschaft eine heilige Gesellschaft, die alles darauf anlegt, uns das Leben als Christen möglichst leicht zu machen? Das Einzige, was leicht ist, ist vielleicht die Bekleidung bei H&M für Damen – und dann hört es aber auch schon auf. Ich finde das Leben relativ kompliziert. Ich bewundere Leute, die einen Fernseher zu Hause haben können, denn ich kann es nicht. Es ist keine Sünde, es ist einfach so, dass ich merke: Wenn ich im Urlaub so ein Gerät habe, mit einer Fernbedienung und 26 Kanälen, werde ich für den nächsten Urlaub eine Vereinbarung treffen müssen, dass ich nicht zappe. Denn mein Zapp-Kontingent für dieses Jahr habe ich schon aufgebraucht. Ihr schmunzelt, aber vielleicht schmunzelt ihr auch, weil ihr wisst, was ich meine.
Es gibt genug Versuchungen, allein dadurch, dass wir in einer Gesellschaft leben, die es sich zum höchsten Maßstab gemacht hat, ohne Gott glücklich zu werden. Den Einzelnen bombardiert sie mit so vielen Angeboten und so viel „Du musst“, bis er nicht mehr nachdenken kann – obwohl ihm in seiner Seele eigentlich etwas ganz anderes fehlt. In so einer Gesellschaft leben wir mittendrin, mit vollen Angeboten, die zu einem vernünftigen Preis zu bekommen sind. Und Gott sagt: Du musst dein Leben darin führen. Du musst es verantwortungsvoll vor mir führen. Ich finde das nicht mehr einfach. Es ist ein richtiger Kampf.
Ein dritter Punkt, den ich nicht klein machen möchte und über den wir letztes Mal schon gesprochen haben: Es ist nicht nur mein Fleisch, der unbekehrte Teil von mir, nicht nur diese Welt, in der ich lebe, sondern der Teufel selbst, eine geistliche Welt, die mein Leben manipulieren will. Er will mich zu Dingen bringen, die einfach schlecht sind, obwohl ich vorher weiß, dass sie schlecht sind und hinterher auch weiß, dass sie schlecht sind. Sie sind auch irgendwie nie besser geworden, ich habe sie dann vielleicht nur getan. Das ist eine Realität, in der wir stehen.
Wenn wir über Veränderungen nachdenken, heißt das immer: Veränderung ist angefochtene Veränderung.
Ich möchte euch die gute Nachricht nicht vorenthalten, die im ersten Korintherbrief, Kapitel 10, steht. Besonders möchte ich auf Vers 13 eingehen, ein bekannter Vers, den viele auswendig lernen.
1. Korinther 10,13 lautet: „Keine Versuchung hat euch ergriffen als nur eine menschliche. Gott aber ist treu und wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern mit der Versuchung auch den Ausweg schaffen, so dass ihr sie ertragen könnt.“
Für jeden, der jetzt vielleicht ein wenig Angst bekommt und sich fragt, was da alles auf ihn zukommt, ist dieser Vers eine wichtige Ermutigung. Du stehst mitten in einem Kreuzfeuer: Da ist dein Fleisch, da ist die Welt, da ist der Teufel, und du fühlst dich wie ein kleiner, armer Wurm. Du hast die Bibel, aber im Moment hilft sie dir irgendwie noch nicht so viel weiter. Du merkst, dass du dich ändern musst.
Wenn du so denkst, dann lerne diesen Bibelvers auswendig. Die schlechte Nachricht könnte sein: Wir leben in einem permanenten Kriegszustand. Doch die gute Nachricht ist: Egal wie groß die Versuchung wird, wenn du an Gott festhältst und bereit bist, den Weg Gottes zu gehen, dann verspricht Gott dir, dass dich keine Versuchung so weit bringen kann, dass du nicht mehr herausfindest.
Gott hält in der Versuchung den Ausweg für dich bereit.
Und wisst ihr, worin die größte Gefahr besteht? In dem, was Jürgen am Sonntag gepredigt hat. Die größte Gefahr liegt darin, dass wir in diesem geistlichen Kampf, der eine tägliche Realität ist, vor der wir nicht davonlaufen können, nachgeben. Dieser Kampf belastet uns permanent und macht uns das Leben ein Stück weit schwerer.
Du möchtest einfach nur ein bisschen Ruhe und willst ein wenig fernsehen. Doch kaum hast du dich entspannt, läuft wieder irgendein Blödsinn. Es war jetzt das GL-Wochenende, du hast ungefähr zehn Stunden geredet und bist abends einfach müde. Du denkst, okay, ich habe nur drei Kanäle, vielleicht läuft ja ein netter Film, um ein bisschen abzuschalten. Du schaltest ein, und plötzlich kommst du an einer schlüpfrigen Szene vorbei. Du fragst dich, warum das jetzt hier sein muss. Vielleicht im zweiten Programm – muss das sein?
Du kannst nur ausschalten und dir sagen: Nein, ich werde mir diese Szene nicht anschauen. Schade, denn du wolltest eigentlich nur etwas Nettes sehen. Stattdessen bist du wieder enttäuscht und gehst frustriert ins Bett, weil du denkst: So ist die Welt, in der wir leben.
Die große Gefahr besteht darin, dass wir anfangen, wie David einfach vor dem Krieg davonzulaufen. Wir sagen: Ich mag nicht mehr. Ich schließe jetzt einen faulen, falschen Frieden mit der Sünde. Im Bild gesprochen: Ich gehe zu den Philistern, dort lässt mich Saul in Ruhe und die Philister tun mir auch nichts. Aber das ist natürlich ein fauler Kompromiss, ein falscher Friede mit der Sünde.
Ich hoffe, oder ich denke, dass Jürgens Predigt genau darauf hinausläuft: dass du im Endeffekt Sünde über Sünde in dein Leben ziehst. Am Ende führt das nur dazu, dass Gott dich wieder erziehen und züchtigen muss, um dich zurückzuholen.
Und trotzdem – diese Gefahr besteht für jeden von euch, sie besteht auch für mich. Dass der tägliche Kampf, der Vorsatz: „Heute werde ich wieder gegen die Sünde in meinem Leben vorgehen“, irgendwann bricht. Dass man sagt: „Nein, ich gebe heute auf. Wenigstens in diesem einen Bereich kämpfe ich nicht mehr.“ Man erlaubt sich so einen faulen Kompromiss.
Und man weiß, dass es ein fauler Kompromiss ist. Man weiß, man müsste längst handeln, aber man tut es nicht mehr. Man hat keine Lust mehr, es ist zu mühsam.
Stellt euch ein altes Mütterchen vor, ein kleines, altes, hutzliges Mütterchen, das im Bett liegt. Sie hat Krebs und wird demnächst sterben. Sie holt sich ihren Pastor.
Wir sind in Amerika, dort kann man solche Dinge ein wenig anders regeln als hier. Sie ruft ihn herbei, einen jüngeren Mann, und sagt: „Wissen Sie was, wir müssen jetzt über meinen Tod und über die Beerdigung reden.“
Er ist zunächst ein wenig erschrocken, doch dann sieht er ein, dass es wirklich zu Ende geht. Sie sagt weiter: „Wissen Sie, ich stelle mir die Beerdigungspredigt so vor, und es soll ein Sarg sein. Das habe ich auch schon abgeklärt. Ich möchte dann aufgebahrt liegen. Die Leute sollen Abschied nehmen, und danach wird der Sarg geschlossen.“
„Wenn ich aufgebahrt bin, möchte ich gern das Kleid anhaben, und meine Hände sollen so übereinander liegen. So soll ich da liegen. Außerdem hätte ich noch einen Wunsch: In meiner einen Hand hätte ich gern einen kleinen Löffel, so einen Teelöffel.“
Sie stellt sich also vor, wie sie als Tote im Sarg liegt, in der einen Hand einen kleinen Teelöffel. Ihr könnt euch die Augen des Pastors vorstellen. Er fragt: „Bitte schön, was soll das mit dem Teelöffelchen?“
Sie lächelt ein wenig verschmitzt, schaut ihn an und sagt: „Wissen Sie, als kleines Kind, wenn ich zum Essen gekommen bin, habe ich immer geschaut, ob der kleine Teelöffel da liegt. Denn dann wusste ich, dass es nach dem eigentlichen Essen Nachtisch gibt.“
„Und der kleine Löffel soll alle, die mich sehen, daran erinnern, dass das Beste erst noch kommt. Das Beste kommt erst noch.“
Der zweite Punkt heißt: Als Christen leben wir in einer Hoffnung. Wir beginnen mit 2. Korinther 4, wo Paulus genau diesen Gedanken beschreibt: Das Beste kommt noch. Wir sind noch nicht am Ziel unserer Wünsche angekommen. Er sagt:
Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert.
Jetzt müsst ihr euch das auf der Zunge zergehen lassen, was er als Nächstes schreibt. 2. Korinther 4,17:
Denn das schnell vorübergehende Leichte der Drangsal.
Habt ihr das? Das muss man wirklich erfassen: Das schnell vorübergehende Leichte der Drangsal. Das bedeutet, das, was du hier im Leben erlebst, geht schnell vorbei. Das wäre schon toll. Es ist leicht, das schnell vorübergehende Leichte der Drangsal. Paulus macht unser Leben hier ganz klein und bläst die andere Seite auf:
Es bewirkt uns ein über die Maßen überreiches ewiges Gewicht von Herrlichkeit.
Also ist die Gegenwart ganz klein, und die Herrlichkeit der Zukunft ist riesengroß. Das, was du jetzt an Problemen hast, viele unangenehme Situationen in deinem Leben, hat Paulus überhaupt nichts entgegenzusetzen im Vergleich zu dem, was noch kommt.
Alle, die Kinder haben, kennen die Situation, wenn man in den Urlaub fährt und hinten zwei Kinder sitzen, die man Terror-Kids nennt. Ich glaube, das Wort war Terrorzwerg. Also du hast hinten zwei Terror-Kids oder zumindest zwei quengelnde Kinder. Im Auto ist es heiß, die Temperatur steigt, und nach ungefähr zwanzig Kilometern kommt die Frage: „Wie lange ist es denn noch? Wie lange dauert es noch? Sind wir bald da?“
Das Einzige, was dich als Vater in dieser Situation rettet, ist die Gewissheit: Wir werden ankommen. Es hat ein Ende. Der Urlaub fängt auch für mich an.
Eigentlich müssen wir unser Leben genauso sehen. Irgendwann hat die Sache ein Ende. Es ist sogar so, dass mich das mal total überrascht hat: Wenn wir in die Bibel schauen, hält der Psalm unser Leben für so kurz, dass er an einer Stelle sagt:
Lehre uns, unsere Tage so zu zählen, dass wir ein weises Herz erlangen.
Das heißt, das Leben geht so schnell vorbei. Du machst zweimal schnipp, und bist erwachsen. Machst noch zweimal schnipp, und bist Großeltern. Und noch zweimal schnipp, und bist unter der Erde. Schnipp, schnipp, schnipp.
„Lehre uns, unsere Tage zu zählen.“ Ich weiß, alle unter 25 verstehen noch nicht genau, was ich meine, aber alle ab 35 kapieren spätestens, was ich sagen will. Man traut sich ja gar nicht mehr, auf den Kalender zu schauen. Die Wochen drehen sich so schnell um, das ist ja furchtbar.
Es ist wirklich wichtig: Lehre uns, unsere Tage zu zählen, damit wir ein weises Herz erlangen. Das steht in Psalm 90,12. Zwei Verse davor heißt es:
Die Tage unserer Jahre sind siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, achtzig.
Jetzt kannst du sagen: Mit lebensverlängernder Medizin, vielleicht ein paar guten Vitaminen und etwas Sport sind es auch 90, vielleicht sogar 95. Aber irgendwann ist Schluss. Und das ist gut so, denn es hilft uns, den Blick auf die Versuchungssituation, in der wir stehen, richtig zu lenken.
Wenn du spürst, die Versuchung klopft an deinem Leben an, und sie klopft immer wieder an, täglich ein Nein, Tür zuhalten, Nein, Tür zuhalten, bleib draußen, ich will das nicht – wenn dein Leben so aussieht und mein Leben streckenweise genau so aussieht, dann kann ich dir einen Trost mitgeben:
Es gibt einen kleinen Löffel Hoffnung: Das Beste kommt noch.
Und das Beste, was noch kommt – einfach mal vier Beispiele:
 1. Thessalonicher 5,8: Was haben wir denn für eine Hoffnung?
Wir aber, die dem Tag gehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Brustpanzer des Glaubens und der Liebe und als Helm mit der Hoffnung des Heils – mit der Hoffnung auf das Heil oder mit der Hoffnung auf die endgültige, abschließende Errettung.
Jetzt hat jemand mal gesagt: Wir sind errettet, um errettet zu werden. Und da ist etwas Wahres an dieser Aussage. Eine Hoffnung, die wir haben, ist die, dass unsere Rettung einmal vollständig sein wird. An anderer Stelle wird das beschrieben als ein Zeitpunkt, an dem es keine Trauer, keinen Schmerz, keine Tränen und kein Geschrei mehr gibt – wo wir abschließend und umfassend gerettet sind.
Das ist eine Hoffnung, es ist ein „Vorbei“. Wenn du in Not bist, dann ist deine Hoffnung, dass die größte Not, die du hast, einmal Vergangenheit sein wird.
 Galater 5,5: Ein anderer Vers, der eine Hoffnung beschreibt, ist Galater 5,5. Ihr könnt das nur dann als Hoffnung erfassen, wenn ihr in diesem Kampf, in diesem Prozess, den wir jetzt während der Bibelstunde beschrieben haben, auch wirklich drinsteckt.
„Wir nämlich erwarten durch den Geist aus Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit.“
Die Hoffnung der Gerechtigkeit, die Hoffnung auf Gerechtigkeit. Wenn du in deinem Leben gerecht leben möchtest, stößt du an Grenzen. Manchmal könnte man unter der Last der Verzweiflung fast zusammenbrechen – schon wieder hingefallen, schon wieder hat es nicht geklappt.
Aber die Hoffnung in unserem Leben ist, dass dieser Wunsch, den wir haben – nach Gerechtigkeit in unserem Leben, nach Gottes Ebenbildlichkeit, so zu sein, wie der Herr Jesus ist – dass dieser Wunsch einmal in einem umfassenden Sinn Realität wird. Dass wir ihm einmal so ähnlich werden, wie das nur irgend geht.
Als Menschen werden wir keine Götter, wir bleiben Menschen, aber wir können als Menschen – Paulus drückt das so aus – vollkommen in Christus dargestellt werden, ihm so ähnlich werden, wie es nur irgend geht.
Eine weitere Hoffnung ist die Auferstehung, beschrieben in 1. Korinther 15,51-53. Ich will das jetzt nicht vorlesen, aber es geht um die Auferstehung.
Wir werden leibhaftig mit einem neuen Leib hineinkommen in eine neue Realität, in ein neues Lebensumfeld. Wir werden neu leben, ohne die Dinge, die uns hier das Leben schwer machen: ohne dieses alte Fleisch mit seinen Prägungen und Versuchungen, ohne eine Gesellschaft, die uns ständig abbringen will von dem Guten, ohne den Teufel, der alles daransetzt, uns zu Fall zu bringen.
Und der vierte und abschließende Punkt zum Thema Hoffnung ist Titus 3,6-7. Da geht es um den Heiligen Geist, und dann heißt es in Vers 6:
„Den hat er, das ist Gott, durch Jesus Christus, unseren Heiland, reichlich über uns ausgegossen, damit wir, gerechtfertigt durch seine Gnade, Erben nach der Hoffnung des ewigen Lebens werden.“
Unsere Hoffnung besteht darin, dass wir ewiges Leben haben werden.
Und jetzt müsst ihr verstehen, was ewiges Leben ist. Es ist nicht einfach nur ein Leben ohne Ende im Sinne von ewig – das hört gar nicht mehr auf, und das wäre an sich schon interessant, aber das ist noch nicht alles.
Der Begriff „ewiges Leben“ meint das Leben mit Gott, und zwar das ungetrübte Leben mit Gott. Ein Leben, das Gott in seiner ganzen Fülle und Großartigkeit erkennt und auf dieses Kennen adäquat reagiert.
 Johannes 17,3:
„Dies aber ist das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.“
Ewiges Leben hat zuallererst einmal etwas mit Lebensqualität zu tun: dass ich weiß, wer Gott ist, und dass ich in meiner Reaktion auf dieses Wissen ungebremst in dieser Beziehung genießen darf, was mir da von Gott entgegenkommt.
Etwas, das hier auf dieser Erde nicht möglich ist, weil wir einfach in einer Gesellschaftsordnung, in einer Hülle, in einer Begrenztheit leben, die uns die Liebe Gottes in ihrer vollen Wucht und Dynamik immer ein Stück ungenießbar sein lässt.
Da fehlt es immer noch ein bisschen, und das wird alles weggenommen. Es wird Qualität pur sein in der Ewigkeit. Das ist ewiges Leben.
Insofern ist die Hoffnung, die wir haben, die Hoffnung auf eine vollständige Rettung, auf vollständige Gerechtigkeit, auf Auferstehung und auf Qualität – wirklich Lebensqualität bis zum Abwinken. Bis du sagst: Es passt nicht mehr, mehr rein, ich bin randvoll.
Und das in einer Intensität, die wir heute mit unserer Begrenztheit nicht im Ansatz ausschöpfen können.
Der erste Punkt war: Leben als Christ – Konflikt.
Der zweite Punkt: Leben als Christ auf Hoffnung hin.
Und das hilft uns, diesen Konflikt immer wieder im rechten Licht zu sehen.
Der abschließende Punkt ist das Leben als Christ in der Gemeinschaft. Ich habe dazu zwei Unterpunkte.
Der erste ist eine ganz persönliche Frage: Möchtest du in deinem Leben Sünde wirklich loswerden? Ich bekenne, dass es bei mir im Hinblick auf bestimmte Sünden nicht immer ein klares Ja gab. Diese Frage ist jedoch von entscheidender Bedeutung. Möchtest du die Sünden in deinem Leben wirklich loswerden? Oder möchtest du vielleicht eine kleine Ecke behalten, in der du sagst: „Ich bin prinzipiell bereit, mit der Sünde zu brechen, aber es gibt da etwas, das ich gerne für mich behalten möchte“?
Ruth schmunzelt jetzt ein bisschen, weil sie weiß, was kommt. Ihr kennt mein gutes Beispiel: Was ist Bekehrung? Bekehrung bedeutet, dass ich die Schlüssel meines Lebenshauses nehme und sage: „Lieber Vater im Himmel, hier ist mein gesamtes Leben. Der Schlüssel zu jedem einzelnen Zimmer in meinem Lebenshaus ist deiner. Du kannst aufschließen, reingehen, aufräumen, ausmisten und wegschmeißen, wie es dir gefällt.“ Das ist Bekehrung, das ist Umkehr zu Gott. Alles andere ist keine Umkehr, sondern nur der Versuch einer Umkehr.
Das Problem ist, dass wir irgendwann mal gestartet sein können und gesagt haben: „Vater im Himmel, der Schlüsselbund ist deiner!“ Doch im Verlauf unseres Christenlebens gibt es dann Tendenzen, bei denen wir sagen, das ist ja nur so ein kleiner Bereich, fast nichts. Wir denken: „Eigentlich bin ich ja noch gläubig, und das will ich auch niemandem absprechen. Aber es gibt da so einen kleinen Schlüssel, der vielleicht neu dazugekommen ist und am Anfang noch gar nicht dabei war – eine neue Gewohnheit, ein neues Hobby oder Ähnliches.“ Dieses kleine Schlüsselchen und alles, was sich damit verbindet – und das ist nur ein Bild, ich hoffe, ihr versteht es – ist irgendein Lebensbereich, der nicht dabei war, aber dabei sein könnte.
Deshalb ist die Frage ganz ehrlich: Wie sieht es in unserem Leben aus? Wir können uns über Lebensveränderungen unterhalten, Bibelstunden nehmen, stundenweise. Aber die eigentliche Frage lautet doch auch: Wollen wir die Sünden wirklich loslassen? Oder sind wir vielleicht an dem Punkt angekommen, wie in 1. Samuel 27 bis 28, wo wir mit der Sünde, wie David, einen falschen Frieden geschlossen haben?
Vielleicht haben wir auch so einen kleinen Streichelzoo an Sünden, in den wir ab und zu mal hineingehen, ein bisschen tätscheln und sagen: „Na ja, sollen uns nicht beißen, aber ein bisschen streicheln möchte ich schon.“ Das sind Dinge, von denen wir uns nicht trennen wollen, obwohl wir eigentlich wissen, dass sie falsch sind und nicht in unser Leben gehören. Aber ab und zu wollen wir ein bisschen Nähe dazu haben, uns damit beschäftigen, es ein wenig machen.
Vielleicht gibt es einen kleinen Schlüssel, bei dem wir sagen: Früher konnte Gott natürlich mit meinem Leben machen, was er wollte, aber die Zeiten sind vorbei. Heute habe ich Bereiche, in denen ich entscheide. Ich weiß nicht, wo Gott steht. Ich möchte nur die Frage stellen: Möchtest du wirklich mit der Sünde brechen? Möchtest du Sünde loswerden, egal was es kostet? Egal, wo sie in deinem Leben zu finden ist, wie alt sie ist, wie tief sie in deinem Charakter, deinen Gewohnheiten oder deinen Beziehungen verwurzelt ist? Möchtest du sie wirklich loswerden und aus deinem Leben hinausschmeißen?
„Die ihr den Herrn liebt, hasst das Böse“ (Psalm 97,10). Ist das deine Haltung? Liebst du den Herrn? Sei vorsichtig! Es ist leicht zu sagen „Ja“, aber es stimmt nur, wenn du gleichzeitig bereit bist, das Böse zu hassen. Liebst du deine Frau? Sei vorsichtig: Wenn du „Ja“ sagst, heißt das auch, dass keine andere Frau in deinem Leben von Bedeutung ist. Liebst du deinen Mann? Genau dasselbe gilt. Es ist dann kein Platz mehr für etwas anderes.
Wenn du sagst, du liebst den Herrn, gibt es für Sünde in deinem Leben keinen Platz. „Die ihr den Herrn liebt, hasst das Böse.“ Bist du sicher, dass du verstanden hast, wie zerstörerisch und vernichtend Sünde ist?
Es gibt einen Kurs über Ältestenschaft, bei dem ich eine Hausaufgabe machen musste, die mich erschreckte. Ich sollte alle negativen Konsequenzen aufschreiben, die es hätte, wenn ich Ehebruch begehen würde. Ich setzte mich hin und schrieb eine ganze Seite voll mit Spiegelstrichen. Was passiert, wenn Jörg Fischer seine Freundin anlächelt und das einfach eine Weile macht? Und dann kommt es raus, und alle bekommen es mit. Was sind die Konsequenzen für meine Frau, für meine Kinder, für meinen Dienst in der Gemeinde, für die Leute, die sagen: „Jürgen ist ein Vorbild, so möchte ich auch leben“, für den Dienst über die Gemeinde hinaus, für mein Vorbild bei den Nachbarn und bei den Menschen, die nicht gläubig sind und die ich gerne mit dem Evangelium erreichen möchte?
Du schreibst einfach Spiegelstrich für Spiegelstrich auf, und am Ende hast du eine Liste, bei der du denkst: „Bah, hätte ich nie gedacht.“ Ich war damals selbst erschrocken, als ich die Liste durchlas. Es ist wahrscheinlich gut, sich diese Liste alle sechs Monate mal anzusehen, damit man sie wirklich vor Augen hat. Vielleicht kommst du dann zu der Erkenntnis: Nein, der Preis ist einfach zu hoch. An diesem Punkt wird dir das Vernichtende und Todbringende der Sünde richtig deutlich.
Nun noch einmal meine Frage: Bin ich bereit, wirklich Sünde loszulassen? Der Herr Jesus drückt es so aus: Bin ich bereit, selbst wenn es mich etwas kostet? Er spricht von der ganzen Radikalität und benutzt das Bild, sich das Auge auszureißen oder die Hand abzuhacken. Es geht nicht um abgeschlagene Hände oder ausgestochene Augen, sondern darum, wirklich radikal gegen die Sünde vorzugehen. Bist du dazu bereit?
Wenn ja, möchte ich dir ein, zwei Tipps geben, die sich in meinem Leben als unglaublich wirksam erwiesen haben und die ich dir nur wärmstens ans Herz legen kann. Diese Tipps haben nichts mit Bibellesen oder dem Auswendiglernen von Bibelversen zu tun, was natürlich immer gut ist. Sie drehen sich ganz konkret darum, wie man Sünde im Leben loswird.
Wir leben in der Zeit der Ich-AGs, jeder wird seine eigene Ich-AG. Die Gefahr besteht darin, dass wir auch in der Zeit der Ich-Gemeinden leben. Eine Ich-AG ist gut, aber eine Ich-Gemeinde gibt es nicht. Eine Gemeinde ist immer ein Wir.
Das heißt: In der Gemeinde haben wir auf der einen Seite Rechte. Wir nehmen von anderen Menschen, genießen Gemeinschaft und stehen nicht alleine da. Wir sind gerade nicht „Ich“, sondern „Wir“. Auf der anderen Seite haben wir Pflichten. Wir kommen nicht einfach nur in die Gemeinde, nach dem Motto: „Sonntagmorgen habe ich sowieso nichts anderes vor, dann gehe ich halt in die Gemeinde.“ Was soll man auch sonst am Sonntagvormittag machen?
Wir gehen in die Gemeinde, weil wir hoffentlich mehr und mehr verstehen oder schon begriffen haben, dass wir Verantwortung füreinander haben.
Jetzt möchte ich euch einen Vers aus dem Zusammenhang reißen und stark verändern: Jakobus Kapitel 5. Das, was ich jetzt mache, ist keine saubere Auslegung. Wenn ihr das jemals in der Predigtschulung so macht, werde ich es euch anstreichen.
Ich werde es trotzdem tun, weil hier in einem Spezialfall ein Prinzip deutlich wird. Dieses Prinzip möchte ich auf eine breitere Ebene übertragen und ein wenig losgelöst von dem Spezialfall erklären. Außerdem möchte ich euch einen Tipp geben, wie ihr richtig radikal mit Sünde umgehen könnt.
Jakobus 5,16 sagt: „Bekennt nun einander die Vergehungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet.“ Eigentlich geht es hier um körperliche Heilung und in diesem Zusammenhang um das Bekenntnis von Sünden.
In unseren Kreisen ist es nicht üblich, dass wir sonntags nach vorne gehen und öffentlich einander die Sünden bekennen. Die ersten Christen hatten das aber schon. Zumindest wenn man die wenigen Aussagen betrachtet, die es zur Liturgie oder zum Gottesdienstverständnis der ersten Christen gibt, stellt man fest, dass bei ihnen das Brotbrechen mit dem Sündenbekenntnis verknüpft war.
Ich muss zugeben, dass ich diesen Gedanken sehr spannend finde. Wisst ihr, was passiert, wenn man seine Sünde bekennt? Wenn ich jetzt sagen würde: „Du und du, steht doch mal auf und nennt uns die drei schlimmsten Sünden der letzten Woche.“
Stellt euch eine Gemeinschaft vor, in der ihr das tun könnt, nicht müsst, aber könnt. Und ihr wisst, dass ihr danach immer noch angenommen und genauso geliebt werdet, wenn ihr euch wieder hinsetzt. Stellt euch das vor.
Und stellt euch vor, ihr hättet eine Gemeinschaft, in der es jemanden gäbe, zu dem ihr hingehen könnt und sagen könntet: „Du, Micha, ich möchte dir meine Sünden bekennen. Aber ich möchte dich auch bitten, für mich zu beten, weil ich davon loskommen möchte.“
Mein abschließender Tipp für diese gesamte Reihe an euch lautet: Wenn ihr wirklich sündelos werden wollt, braucht ihr ein erneuertes Denken. Klar, ihr braucht das Wissen, wer ihr seid. Ihr braucht die geistliche Waffenrüstung und müsst immer wieder, wenn Gedanken hochkommen, diese filtern – alles richtig.
Aber ich möchte euch einen letzten Tipp geben: Sucht euch einen Partner, dem ihr vertraut. Das muss nicht unbedingt euer Ehepartner sein, und es kann auch jemand gleichgeschlechtlich sein. In meinem Fall ist es Volke. Bekennt ihm eure Sünden. Es müssen nicht alle sein. Nehmt die fünf schlimmsten und fangt damit an.
Wählt die fünf Dinge aus, bei denen ihr sagt: „Die sind wirklich schiefgelaufen in der letzten Woche.“ Zum Beispiel: „Da habe ich meinen Mann nicht geliebt“, „Da bin ich im Umgang mit meinen Kindern zu weit gegangen“, „Da habe ich am Arbeitsplatz versagt“ – ich weiß nicht, aber bekennt sie. Und zwar nicht nur allgemein, sondern wirklich detailliert: „Da habe ich an der und der Stelle versagt. Bitte betet für mich.“
Lasst das auch den anderen tun. Ihr könnt das mit einer starken Verpflichtung verbinden, zum Beispiel Pakte schließen oder Strafen festlegen – was auch immer euch einfällt. Aber wenn ihr euch etwas richtig Gutes tun wollt, sucht euch einen Partner. Ihr könnt das per E-Mail machen, mündlich oder mit einem Blatt Papier. Bekennt ihm eure Sünden.
Bei Volker und mir ist es so, dass ich ihm auch noch mitgebe, was gut gelaufen ist und wofür er beten kann – so bekommt er einen etwas tieferen Einblick.
Ich verspreche euch, dass ihr allein dadurch, dass ihr euch einem anderen offenbart, er für euch betet und ihr gemeinsam darum ringt, massiv in eurem Leben vorankommen werdet. Der Punkt ist nicht, ob ihr das könnt. Der Punkt ist allein, ob ihr es wollt.
Ich werde noch beten.
Vater, wir danken dir dafür, dass du uns wirklich alles zum Leben unserer Gottseligkeit geschenkt hast. In Christus fehlt uns nichts. Wir dürfen ein erneuertes Leben führen, und du willst uns dazu gebrauchen, dieser Welt vorzuleben, was es heißt, Christ zu sein.
Wir danken dir auch dafür, dass wir diese Zeit miteinander hatten. Wir bitten dich von Herzen, dass du unser Leben zu einem heiligen Leben veränderst.
Ich möchte dich für die Geschwister bitten, dass du in ihrem und auch in meinem Leben wirkst. Lass es an keiner Stelle ein Liebeugeln mit der Sünde geben. Ermutige uns und hilf uns, dass wir uns gegenseitig bestärken, mit der Sünde zu brechen. Lass uns ehrlich voreinander sein und alles daran setzen, ein Leben zu führen, das dir entspricht und deiner würdig ist.
Hilf uns, in den Spiegel zu schauen und sagen zu können: Ja, wir sind echt, wir gehören dazu und können auch vor uns selbst bestehen.
Wir danken dir, Herr Jesus, dass du für unsere Sünden gestorben bist. Wir müssen nichts mehr abtragen und uns den Weg in den Himmel nicht durch gute Taten freikämpfen oder erarbeiten.
Hilf uns aber, dass wir in unseren Bemühungen, dir zu gefallen, vorankommen und dir ähnlicher werden.
Amen.
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