Ich habe etwas mitgebracht: ein Gefäß mit Wasser und einen Schwamm. Das ist also sozusagen eine Gegenstandslektion.
Was passiert nun? Die Hausfrauen kennen das, die Männer, wenn sie ihr Auto waschen, und die Kinder, wenn sie in der Badewanne sind: Ich tauche den Schwamm ins Wasser. Logischerweise ist dann Wasser im Schwamm, wenn ich ihn wieder herausziehe. Alles klar: Schwamm im Wasser, Wasser im Schwamm.
Jetzt muss ich meine Hand wieder abtrocknen, sonst kann ich die Overhead-Folien nicht bedienen.
Vielleicht fragt ihr euch, was ein Schwamm mit meinem Glaubensleben zu tun hat – und das Wasser. Ich möchte heute zwei Geheimnisse unseres Glaubens näherbringen. Die Bibel spricht nämlich davon, dass es Geheimnisse sind, zwei Geheimnisse, die sehr miteinander verbunden sind.
Vielleicht ist es so, dass ihr, wenn ihr demnächst zu Hause seid, die Hausfrauen putzen, die Männer ihre Autos waschen oder die Kinder in der Badewanne sitzen, an das denkt, was ich euch heute sage.
Das eine Geheimnis ist sicherlich wichtig: Jesus hat, als er damals am Kreuz dieses Werk vollbracht hat, uns nicht nur die Vergebung unserer Sünden geschenkt. Damit wären wir schon zufrieden, und dann wäre schon alles gut. Auch dann wären wir sicherlich hier.
Er hat uns nicht nur zu Kindern Gottes gemacht – das ist der zweite Vorteil. Und er hat uns nicht nur versprochen, dass wir, die wir an ihn glauben und Vergebung unserer Sünden haben, einmal im Himmel bei ihm sein werden.
Das sind alles Dinge, über die wir uns riesig freuen können. Doch Jesus hat mit seinem Werk auf Golgatha noch etwas anderes getan. Das möchte ich heute mit diesem Beispiel deutlich machen, damit es in Erinnerung bleibt.
Diese Predigt soll uns zeigen, wie wir Sicherheit für unsere Errettung haben und wie wir die Gewissheit erlangen können, dass wir im Himmel ankommen werden.
Für viele Christen ist das immer eine Frage: Ob Gott mich wirklich nach oben kommen lässt, hängt das nicht von mir ab? Von meiner Güte, meiner Treue und davon, wie artig ich im Glaubensleben bin?
Zwei Geheimnisse des Glaubens: „Wir in Christus“ und „Christus in uns“
Ich möchte heute mit euch zwei Punkte besprechen. Erstens den Begriff „Wir in Christus“. Dieser betrifft unsere Heilssicherheit, das heißt: Wie werde ich vor Versuchungen und Anfechtungen bewahrt?
Mir fiel das eben auf, als wir das Lied für Werner gesungen haben, Nummer 219. In der vierten Strophe kommt das dreimal vor: „Nun leb ich in Christus“ in der dritten Zeile, „in ihm habe ich Frieden“ und in der vierten Zeile „meine Seele ist selig im Herrn“. Die Bibel nennt das „Wir in Christus“.
Das zweite Thema, das wir uns heute ansehen wollen, ist „Christus in uns“. Die Frage ist: Wie kann ich wissen, dass ich wirklich in den Himmel komme? Es ist interessant, wie oft diese Ausdrücke in der Bibel vorkommen.
Der erste Begriff „in Christus“ oder „in ihm“ kommt ungefähr 150 Mal im Neuen Testament vor. Allein 35 Mal finden wir ihn im Epheserbrief. Oft lesen wir darüber hinweg. Wahrscheinlich war das auch so, als wir unser Bibelleseprojekt gemacht haben. Man hat es oft gelesen, aber nicht wirklich begriffen oder sich Gedanken darüber gemacht.
Das zweite Thema „Christus in euch“ sagt der Herr Jesus schon in Johannes 17, zum Beispiel in seinem hohenpriesterlichen Gebet: „Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind; ich in ihnen und du in mir, damit sie in Einheit vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt hast und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.“
Also haben wir zwei Dinge: „Wir in Christus“ – denkt an einen Schwamm im Wasser – oder „Christus in mir“ – denkt an das Wasser im Schwamm.
Im Neuen Testament finden wir diese beiden Geheimnisse, wie die Bibel sie nennt, vor allem in zwei Briefen. Das erste wird uns hauptsächlich im Epheserbrief erklärt, das zweite im Kolosserbrief. Beide Briefe sind vom Apostel Paulus geschrieben. Beide stammen aus dem Gefängnis in Rom.
Wir fragen uns vielleicht: Wie ist Paulus dazu gekommen, diese Sicht zu haben?
Die Grundlage der Geheimnisse: Paulus’ Bekehrung und das Bild vom Leib Christi
Dazu gehen wir zurück zu der Begebenheit in Apostelgeschichte 9. Wir haben das in unseren Hauskreisen vor kurzem noch gehabt: die Bekehrung des Saulus vor den Toren von Damaskus.
In Apostelgeschichte 9 lesen wir: Als Paulus sich Damaskus näherte, geschah es plötzlich, dass ihn ein Licht aus dem Himmel umstrahlte. Er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: „Saul, Saul, was verfolgst du mich?“ Er antwortete: „Wer bist du, Herr?“ Die Stimme sagte: „Ich bin Jesus, den du verfolgst. Doch steh auf und geh in die Stadt, und es wird dir gesagt werden, was du tun sollst.“
Paulus war danach drei Tage lang blind. Er hat nichts gegessen und nichts getrunken. Offensichtlich war er von diesem Ereignis so innerlich berührt, dass er darüber nachdachte, was es bedeutet. Jesus hatte gesagt: „Ich bin Jesus, den du verfolgst.“ Dabei verfolgte Paulus ja die Gläubigen hier auf der Erde.
Offensichtlich geht ihm ein Licht auf. Er begreift, dass die Gläubigen hier auf der Erde unmittelbar verbunden sind mit dem, der im Himmel ist. Daraus erklärt er später das, was in seinen Briefen häufig vorkommt. Er spricht immer davon, dass wir als Gemeinde, als Gläubige, der Leib Christi sind.
Ich habe das jetzt mal hier optisch so dargestellt: Stellt euch einen Körper vor. Das Haupt ist der Herr Jesus im Himmel, und wir, die gläubig geworden sind und die Vergebung unserer Sünden empfangen haben, sind die einzelnen Glieder des Körpers. Das nennt die Bibel den Leib Christi.
Leib Christi ist also ein Sinnbild dafür, was der Herr Jesus durch sein Werk auf Golgatha getan hat. Er hat alle, die zum Glauben kommen, sozusagen zusammengeschlossen. Wir sind miteinander verbunden durch den Heiligen Geist, und wir sind verbunden mit dem Haupt, mit dem Herrn Jesus.
Paulus erkennt also in diesem Geschehen vor Damaskus diese Beziehung zwischen dem Herrn Jesus und uns. Die ist so, als wenn mir jemand auf die Füße tritt: Dann schreie ich mit meinem Mund auf, nicht meine Füße. Die werden zwar dann rot oder blau, aber so ähnlich ist es auch bei Christus.
Paulus hat praktisch die Füße getreten, und das Hauptschreibt schreit auf. Er merkt, dass da genauso eine Beziehung besteht wie in unserem Körper. Jesus ist das Haupt eines jeden Gliedes, der Gläubigen. Er ist das Haupt des Leibes, also der Gemeinde, so wie er das in seinen Briefen schreibt.
Diesen Leib, bestehend aus dem Haupt und den Gliedern, nennt Paulus im Neuen Testament den Christus. Das ist also etwas anderes, als wenn er sagt „Jesus Christus“. Christus ist der Gesalbte und die Ehrenbezeichnung von Herrn Jesus. Das alttestamentliche Messias ist das griechische Christus.
Paulus wendet diesen Begriff aber auf das ganze Gebilde an – also den Kopf, das Haupt, den Jesus, und den Leib, die Gemeinde. Er sieht es wie einen Körper und sagt: Das Ganze ist der Christus.
Das bedeutet: Gemeinde ist nicht eine Organisation, es ist nicht ein Verein, sondern eine organische Verbindung mit dem Herrn Jesus, mit dem Haupt. Und ich glaube, dass das ganz wichtig ist, wenn wir zu einer Gemeinde gehören wollen.
Das erste Geheimnis: Unsere Stellung „Wir in Christus“
Jetzt möchte ich auf diese beiden Dinge eingehen, die Paulus dadurch erkennt. Also das erste Geheimnis.
Paulus schreibt zum Beispiel im Epheserbrief, Kapitel 2. Achtet dabei besonders auf die Stellen, an denen es heißt „in Christus“. Zum Beispiel in Kapitel 2, Vers 13:
„Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden; denn er ist unser Friede. Er hat aus beiden eins gemacht und die Zwischenwand der Umzäunung, die Feindschaft in seinem Fleisch, abgebrochen. Er hat das Gesetz der Gebote in Satzungen beseitigt, um die zwei friedenstiftend in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und die beiden in einem Leib mit Gott zu versöhnen durch das Kreuz, durch das er die Feindschaft getötet hat.“
Hier wird erklärt, dass Jesus durch sein Werk auf Golgatha – es geht hier um die Juden und die aus den Nationen, die gläubig geworden sind – zusammen zu einem Leib gemacht hat. Er hat also einen neuen Menschen geschaffen. Das heißt, diese neue Verbindung, die Gemeinde mit dem Haupt, dem Herrn Jesus, ist ein neuer Mensch, nämlich der Christus.
Darauf geht Paulus im Epheserbrief näher ein. Vielleicht denkt man, das ist alles ziemlich theoretisch. Aber wir werden gleich zur Praxis kommen und sehen, was das für unser Glaubensleben zu sagen hat.
Schlagen wir auf Epheser 1, Verse 3 bis 13:
„Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus! Er hat uns gesegnet mit jeder geistlichen Segnung in der Himmelswelt in Christus, wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, dass wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe. Und uns hat er vorherbestimmt zur Sohnschaft durch Jesus Christus für sich selbst, nach dem Wohlgefallen seines Willens, zum Preise der Herrlichkeit seiner Gnade, mit der er uns begnadigt hat in dem Geliebten. In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Vergehungen, nach dem Reichtum seiner Gnade, die er uns reichlich gegeben hat in aller Weisheit und Einsicht. Er hat uns ja das Geheimnis seines Willens zu erkennen gegeben nach seinem Wohlgefallen, als er sich vorgenommen hat, in ihm für die Verwaltung bei der Erfüllung der Zeiten alles zusammenzufassen in dem Christus, das, was im Himmel und das, was auf der Erde ist. In ihm haben wir auch ein Erbteil erlangt, die wir vorherbestimmt waren nach dem Vorsatz dessen, der alles nach dem Rat seines Willens wirkt, damit wir zum Preise seiner Herrlichkeit seien, die wir vorher schon auf den Christus gehofft haben. In ihm seid auch ihr, als ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung, der die Anzahlung auf unser Erbe ist, auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.“
Habt ihr einmal mitgezählt, wie oft „in ihm“ vorkommt? Ich habe es hier einmal kurz aufgeschrieben: Wir sind gesegnet in ihm, wir sind auserwählt in ihm, wir sind begnadigt in ihm, wir sind erlöst in ihm, wir sind zusammengefasst in ihm, wir haben in ihm ein Erbteil bekommen und wir sind in ihm versiegelt.
Das heißt, indem Jesus uns in diesen Leib hineingetan hat, also diesen neuen Menschen geschaffen hat, haben wir all diese Vorrechte – nicht weil wir vielleicht besser sind oder etwas Gutes getan haben, sondern weil Jesus uns mit sich selbst vereinigt hat. Und das ist eine völlig neue Schöpfung.
Wir haben gelesen, dass er uns in Vers 10 zusammengefasst hat in dem Christus, also in diesem Körper. Und davon lesen wir auch im dritten Kapitel. Dort sagt Paulus, dass das ein Geheimnis ist. Er schreibt in Epheser 3, Vers 3:
„Denn mir ist durch Offenbarung das Geheimnis zu erkennen gegeben worden, wie ich es oben kurz beschrieben habe.“
Beim Lesen kann man Paulus’ Einsicht in das Geheimnis des Christus erkennen. Man sagt, dass es vorher verborgen war und jetzt erst geoffenbart worden ist. Dieses „Wir in Christus“ ist also ein Geheimnis, das erst durch Paulus offenbart worden ist.
Die praktische Bedeutung von „Wir in Christus“
Nun könntet ihr fragen: Was habe ich davon? Was habe ich davon, dass ich in Christus bin?
Für diejenigen, die es vielleicht etwas technischer mögen, anstatt nur den Schwamm und das Wasser zu sehen, habe ich das hier einmal als Symbol deutlich gemacht. Ich bin in dem Herrn Jesus drin. Ich darf mich sozusagen im Herrn Jesus verstecken. Das bedeutet, ich habe Schutz, wenn ich in ihm bin, weil er mich umgibt.
Wer in der Schule aufgepasst hat oder sich noch aus dem Physikunterricht erinnert: Was ist ein Faradayscher Käfig? Wer kann das erklären? Richtig! Ein Faradayscher Käfig, benannt nach dem Physiker Faraday, der im 18. Jahrhundert lebte und das Phänomen entdeckte, schützt vor elektrischen Entladungen. Wenn man in einer Metallkapsel oder einem Käfig sitzt, kann ein Blitz, der einschlägt, einem nichts anhaben, weil dieser Mantel schützt.
Du kannst also im Auto sitzen, und draußen kann es blitzen. Der Blitz kann sogar ins Auto einschlagen, dann ist vielleicht die Batterie leer, aber dir passiert nichts, weil du geschützt bist. Das ist ein Bild dafür.
Oder vielleicht kennt ihr Menschen, die sich so schützen, dass sie spezielle Anzüge tragen, die sie vor Dämpfen oder Feuer schützen. Man kann auch andere Bilder benutzen, zum Beispiel eine Ritterrüstung. Oder die Frauen und Mädchen kennen vielleicht die russischen Babuschkas, diese ineinander steckbaren Puppen. Larissa kennt das. Da steckt man eine Puppe in die andere, und dann sieht man die innere nicht mehr – sie ist also versteckt.
So müssen wir uns vorstellen: In Christus darf ich mich verstecken. Wenn jemand mich sehen will, sieht er nicht mich, sondern Christus. Das macht deutlich, wenn Gott zum Beispiel sagt: „Ich sehe deine Sünden nicht mehr.“ Warum nicht? Weil ich immer in Jesus versteckt bin. Wenn ich ihm meine Sünden gebracht habe, hat er sie nicht nur ausgelöscht, sondern ich bin immer in Jesus verborgen. Und wenn Gott mich sieht, sieht er Christus.
Paulus sagt das so: „Ihr habt den Christus angezogen.“ Das heißt, du bist in Christus verschwunden. Das macht deutlich: Nicht meine Gerechtigkeit gilt vor Gott, sondern nur die Gerechtigkeit, die Jesus hat. Ich bin als Christ sozusagen von Christus ummantelt. Das zeigt, ich bin geschützt und geborgen in ihm. Ich brauche keine Angst zu haben.
Jesus sagt das schon in Johannes 10: „Niemand wird sie aus meiner Hand rauben.“ Das ist schon viel wert, wenn Jesus uns in seiner Hand hält. Er sagt noch: „Und die Hand meines Vaters ist noch da, und niemand wird sie aus der Hand meines Vaters rauben.“
In Christus zu sein bedeutet noch mehr: Ich bin nicht nur in der Hand Jesu, ich bin in ihm drin. Mir kann nichts passieren, wenn ich in ihm bin. Und das ist nicht wegen meines eigenen Verdienstes, weil ich so ein toller Mensch bin, sondern weil Jesus für mich gestorben ist. Jesus allein ist vollkommen.
Ich muss nicht gerecht sein, nicht würdig, nicht sündlos, nicht heilig und nicht vollkommen. Alles, was Jesus ist, bin ich. Manche sagen, das ist zu viel. Aber die Bibel nennt uns Heilige, obwohl wir wissen, dass wir es nicht sind. Sie nennt uns vollkommen, obwohl wir wissen, dass wir es nicht sind.
Wir sind nur vollkommen und heilig und gerecht vor Gott, weil wir uns praktisch im Herrn Jesus verstecken können. Wenn ich darüber nachdenke, muss ich sagen: Das ist unbegreiflich. Auf der einen Seite weiß ich, die Fülle der Gottheit war in Jesus verborgen, und ich bin in der Fülle der Gottheit geborgen. Das gibt mir Sicherheit.
Ich weiß: Jesus ist mein Schutz. Er tut alles für mich, und ich darf in ihm sicher sein. Natürlich bedeutet das, dass ich entsprechend lebe. Wenn ich in so einem Umfeld bin, werde ich mich auch so verhalten.
Das ist so, als ob du in einem prächtigen Schloss wohnst und dort zuhause bist. Dann wirst du wahrscheinlich nicht mehr so leben wie in einer armseligen Hütte. Das wirkt sich auf unser Glaubensleben aus.
Das wäre der erste Teil. Meine Errettung ist allein in ihm. Römer 8,1-2 sagt: Es gibt keine Verdammnis für die, die in Christus sind. Meine Stellung ist in ihm. Epheser 2,13 haben wir schon gelesen: „Jetzt aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe geworden.“ Und meine Verantwortung ist in ihm. Römer 6,11 sagt: „Haltet euch der Sünde für tot, aber lebendig in Christus Jesus.“
Das zweite Geheimnis: „Christus in uns“ – Die innere Gegenwart Gottes
Und jetzt möchte ich noch die zweite Seite uns zeigen. Nochmal: Das war die Sache mit dem Schwamm im Wasser – wir sind in Christus. Wenn wir in Christus sind, dann ist auch Christus in uns, so wie Wasser im Schwamm.
Diese andere Seite, Christus in uns, erklärt Paulus hauptsächlich im Korintherbrief und im Kolosserbrief. Aber auch der Herr Jesus spricht schon davon. Jesus sagt, dass er, das heißt die ganze Fülle der Gottheit, in uns wohnt. Er sagt in Johannes 14, dass Gott der Vater und der Sohn in uns Wohnung machen werden. Und wir lesen in 2. Timotheus 1, dass Gott, der Heilige Geist, in uns wohnt.
Also die Dreieinheit Gottes wohnt in mir. Das kann man sich kaum vorstellen: Der ewige, große, heilige Gott, der keine Gemeinschaft mit Sünde haben kann, wohnt in uns sündigen Menschen. Paulus sagt, auch das ist ein Geheimnis. In Kolosser 1, Vers 26 sagt er: Es ist das Geheimnis, das von den Weltzeiten und von den Geschlechtern her verborgen war, jetzt aber seinen Heiligen geoffenbart worden ist. Ihnen wollte Gott kundtun, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Nationen sei – und das ist Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.
Ich möchte das noch einmal als symbolische Darstellung zeigen: Christus in mir. Ich lege mal das andere daneben. Vielleicht seht ihr den Unterschied? Einmal bin ich in Christus und einmal ist Christus in mir.
Dieses Zweite, dass Jesus in mir ist, dass Gott selbst in mir ist mit der Bekehrung, bedeutet für unser Glaubensleben vor allem drei Punkte:
Wenn Jesus in mir ist, dann werde ich auch sicher das Ziel erreichen. Ich möchte ein ganz einfaches Beispiel gebrauchen: Seit ich in meinem Auto ein Navigationsgerät habe, fühle ich mich ein bisschen sicherer, wirklich ans Ziel zu kommen. Jesus ist sozusagen, wenn er in mir ist, mein Navigationsgerät. Er bringt mich ans Ziel.
Wenn Jesus in mir ist, werde ich mich von ihm führen und leiten lassen. Und wenn Jesus in mir ist, werde ich mich dem Hohen Gast entsprechend verhalten. Wir haben eben auch gelesen, dass das für uns bedeutet: Wenn der Herr Jesus in uns Wohnung macht und wenn der Heilige Geist in uns Wohnung macht mit der Bekehrung, so sagt die Bibel, dann haben wir sozusagen ein Pfand in der Hand, um sicher anzukommen.
Bildlich gesprochen ist das mein Ausweis, wenn ich im Himmel ankomme. Ich habe die Berechtigung, im Himmel zu sein, weil Christus in mir ist. Und auf der anderen Seite werde ich mich ihm entsprechend auch verhalten. Paulus sagt das in Galater 2, Vers 20: Christus lebt in mir.
Mein Anliegen ist einfach, euch diese beiden Geheimnisse deutlich zu machen. Nehmt das mit, denkt darüber nach. Ich für meinen Teil muss sagen: Es gibt mir eine innere Gelassenheit für mein Glaubensleben.
